Film & Kunst - Kunsthalle Mannheim
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Botero – GeBoren in MedeLLín<br />
D 2008, Regie: Peter Schamoni, 90 Min., Dokumentarfilm<br />
Dicke Herren und üppige Damen sind charakteristisch für Fernando Botero.<br />
Geboren 1932 in Medellín, der berüchtigten Metropole des kolumbianischen<br />
Drogenhandels, geht der begabte Maler und Zeichner in den<br />
1950er Jahren nach Europa und überrascht die <strong>Kunst</strong>welt mit Gemälden,<br />
in denen die Sinnlichkeit des Lebens und seine Vergänglichkeit aufeinander<br />
prallen. Die runden und dennoch beweglichen Menschen in<br />
seinen Gemälden stehen für jene Lust am Diesseits, die typisch ist für<br />
die katholische Welt Südamerikas und beispielsweise auch von seinem<br />
Landsmann Gabriel García Márquez literarisch geschildert wird.<br />
In seinem <strong>Film</strong> begleitet Peter Schamoni den Künstler Botero auf einem<br />
Spaziergang durch sein Leben. Dabei lernt man die Motive und Gestalten<br />
seiner Bilder kennen und erhält Hintergründe über Boteros verstörenden<br />
Gemälde-Zyklus „Abu Ghraib“ zu den Geschehnissen in dem Gefängnis bei<br />
Bagdad. Gerade in seinen aktuellen Werken setzt sich der Kolumbianer auch<br />
mit politisch brisanten Themen auseinander und wagt es, furchtbare Folterszenen<br />
mit der ihm eigenen Formensprache auf der Leinwand zu bannen.<br />
Vor Beginn des <strong>Film</strong>s gibt Dr. des. Mathias Listl einen kurzen Überblick<br />
über Fernando Botero und seine Werke.<br />
donnerstag, 29. März, 19.30 Uhr<br />
cinema Quadrat<br />
oVer YoUr citieS GraSS WiLL GroW<br />
ZuM WERK Von AnSElM KIEFER<br />
F / GB / nl 2010, Regie: Sophie Fiennes, 105 Min., Dokumentarfilm<br />
Germanische Mythologie, Heldenverehrung, Nazi-Terror und Holocaust<br />
sind die sperrigen Themen, denen sich Anselm Kiefer seit vier Jahrzehnten<br />
widmet und die er in faszinierende Installationen aus Malerei, Beton,<br />
Blei, Naturmaterialien und Textilien übersetzt. Wie kaum ein anderer<br />
Maler versteht er es, die deutsche Vergangenheit in atmosphärisch dichten<br />
und intellektuell herausfordernden Bildern heraufzubeschwören.<br />
Der <strong>Film</strong> wurde in Kiefers weitläufigen Atelierräumen in der ehemaligen<br />
Seidenfabrik „La Ribaute“ bei Barjac in Südfrankreich gedreht. Regisseurin<br />
Sophie Fiennes zeigt, wie seine großformatigen Werke aus einem<br />
dramatischen Formungsprozess entstehen, wie sich Erde, Asche, Staub,<br />
Farbe, Feuer und Wasser auf Holzplatten miteinander verbinden und mit<br />
Zink und Blei übergossen werden.<br />
Den Künstler fasziniert der Kreislauf von Schaffen, Werden und Vergehen,<br />
den er in einem Vers des Propheten Jesaja entdeckt hat: „Über euren<br />
Städten wird Gras wachsen“.<br />
Vor dem filmischen Künstler-Porträt stellt Dr. des. Anne Vieth Anselm<br />
Kiefers Werk „Die Welle“ (2003) aus der <strong>Kunst</strong>halle <strong>Mannheim</strong> vor.<br />
donnerstag, 26. april, 19.30 Uhr<br />
<strong>Kunst</strong>halle <strong>Mannheim</strong><br />
PePPerMinta<br />
CH / Ö 2009, Regie: Pipilotti Rist, 80 Min., Spielfilm<br />
Falls Pippi Langstrumpf erwachsen wäre, würde sie wie Pepperminta sein –<br />
verspielt, anarchisch, kreativ und voller Ideen, um die Welt aus ihren<br />
Angeln zu heben. Die junge, attraktive Pepperminta, „die vom Typ her an<br />
eine Karotte erinnert“, versetzt die Menschen in ihrer Umgebung in<br />
einen sinnlichen Rausch aus leuchtenden Farben, so dass selbst schüchterne<br />
Stadtneurotiker einen Weg ins Glück finden.<br />
„Mir geht es darum, Mut zu machen, den menschlichen Radius zu vergrößern,<br />
eine Flucht nach vorne anzutreten. Der <strong>Film</strong> weist darauf hin,<br />
dass die Hindernisse, die wir uns vorstellen, in Wirklichkeit meistens viel<br />
kleiner sind“, kommentiert Pipilotti Rist ihren <strong>Film</strong>, dessen Machart an<br />
ihre Videos erinnert. Gefilmt wird mit einer subjektiven Kamera, die den<br />
Zuschauer durch Tulpenfelder und Tunnel fliegen lässt und ihm winzige<br />
Details riesengroß vor Augen führt. „Pepperminta“ mache etwas mit<br />
den Zuschauenden: Er berühre sie, löse vielleicht sogar etwas in ihnen aus,<br />
findet der <strong>Film</strong>-Kritiker Philippe Zweifel im Zürcher Tagesanzeiger: „Ein<br />
Glücksgefühl. Sprachlosigkeit. Oder den Wunsch nach bunteren Kleidern.“<br />
Im Kontext der <strong>Kunst</strong>hallen-Ausstellung „Pipilotti Rist – Augapfelmassage“<br />
(25.3. – 24.6.) führt Stefanie Müller, M.A., in den <strong>Film</strong> ein.<br />
donnerstag, 24. Mai, 19.30 Uhr<br />
cinema Quadrat<br />
29.März: Botero – GeBoren in MedeLLín<br />
Donnerstag, 29. März, 19.30 Uhr, Cinema Quadrat<br />
26. aPriL: oVer YoUr citieS GraSS WiLL GroW<br />
Donnerstag, 26. April, 19.30 Uhr, <strong>Kunst</strong>halle <strong>Mannheim</strong><br />
24. Mai: PePPerMinta<br />
Donnerstag, 24. Mai, 19.30 Uhr, Cinema Quadrat<br />
21. JUni: die tUniSreiSe – aUF den SPUren<br />
Von PaUL KLee<br />
Donnerstag, 21. Juni, 19.30 Uhr, <strong>Kunst</strong>halle <strong>Mannheim</strong><br />
12. JULi: Gerhard richter – PaintinG<br />
Donnerstag, 12. Juli, 19.30 Uhr, Cinema Quadrat