Film & Kunst - Kunsthalle Mannheim
Film & Kunst - Kunsthalle Mannheim
Film & Kunst - Kunsthalle Mannheim
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FiLM & KUnSt<br />
eine Kooperation des cinema Quadrat<br />
und der <strong>Kunst</strong>halle <strong>Mannheim</strong><br />
Was haben <strong>Film</strong> und Bildende <strong>Kunst</strong> gemeinsam? Das Bild natürlich – mal<br />
bewegt, mal unbewegt. Von Beginn an berühren und befruchten sich die<br />
beiden <strong>Kunst</strong>gattungen immer wieder und profitieren von den Ideen der<br />
jeweils anderen Disziplin. In der zeitgenössischen <strong>Kunst</strong> ist das Arbeiten<br />
mit Fotografie und <strong>Film</strong> längst selbstverständlich geworden.<br />
Mit dieser neuen Staffel geht die Veranstaltungsreihe „<strong>Film</strong> & <strong>Kunst</strong>“,<br />
eine Kooperation der <strong>Kunst</strong>halle <strong>Mannheim</strong> mit dem Cinema Quadrat,<br />
bereits in die siebte Runde.<br />
Beide Kultureinrichtungen haben fünf <strong>Film</strong>e ausgewählt, die sich mit<br />
Leben und Werk einer bedeutenden Künstlerpersönlichkeit beschäftigen<br />
oder Themen behandeln, die im Zusammenhang mit einer Ausstellung<br />
der <strong>Kunst</strong>halle <strong>Mannheim</strong> stehen. Im Fokus steht hierbei der Dialog<br />
zwischen <strong>Kunst</strong> und <strong>Film</strong>.<br />
Das Cinema Quadrat und die <strong>Kunst</strong>halle <strong>Mannheim</strong> arbeiten die Berührungspunkte<br />
zwischen dem künstlerischen Werk der Hauptfiguren und der<br />
filmischen Bearbeitung des Themas heraus. In Einführungsvorträgen vor<br />
den <strong>Film</strong>vorführungen werden die Verbindungen beider Gattungen erläutert.<br />
Die <strong>Film</strong>e werden auf DVD oder 35 mm in der <strong>Kunst</strong>halle <strong>Mannheim</strong> oder<br />
im Cinema Quadrat gezeigt.<br />
eintritt<br />
7,00 € Regulär<br />
6,00 € Ermäßigt (Schüler, Studenten, Rentner)<br />
5,00 € Mitglieder Cinema Quadrat oder Förderkreis der <strong>Kunst</strong>halle<br />
cinema Quadrat e.V.<br />
Collini-Straße 5 (Collini-Center)<br />
68161 <strong>Mannheim</strong><br />
Tel. 0621 212 42<br />
www.cinema-quadrat.de<br />
buero@cinema-quadrat.de<br />
<strong>Kunst</strong>halle <strong>Mannheim</strong><br />
Friedrichsplatz 4<br />
68165 <strong>Mannheim</strong><br />
Tel. 0621 293-6452/-6430<br />
www.kunsthalle-mannheim.de<br />
kunsthalle@mannheim.de<br />
die tUniSreiSe –<br />
aUF den SPUren Von PaUL KLee<br />
CH / A 2007, Regie: Bruno Moll, 75 Min., Dokumentation<br />
„Die Farbe hat mich. Ich brauche nicht nach ihr zu haschen. Sie hat mich<br />
für immer, ich weiß das. Das ist der glücklichen Stunde Sinn: ich und<br />
die Farben sind eins. Ich bin Maler“, notierte Paul Klee nach wenigen Tagen<br />
in Tunis beglückt in sein Tagebuch. Zusammen mit seinen Künstlerfreunden<br />
August Macke und Louis Moilliet gelang ihm 1914, noch vor Ausbruch<br />
des Ersten Weltkriegs, die lang ersehnte Reise nach Nordafrika.<br />
Welche Eindrücke, welche Erfahrungen führten dazu, dass sich Klees<br />
Denken und Fühlen, seine Wahrnehmung und <strong>Kunst</strong>auffassung durch<br />
diese Exkursion veränderten und er die Welt aus Farben und Formen<br />
malerisch neu deutete?<br />
Regisseur Bruno Moll hat den tunesischen <strong>Film</strong>emacher und Geschichtenerzähler<br />
Nacer Khemir gebeten, Klees Stationen von Tunis über<br />
Hammamet bis nach Kairouan zu begleiten. Als exzellenter Kenner der<br />
Werke von Paul Klee ermöglicht Khemir es den Zuschauern, die berühmte<br />
Reise der drei Maler-Freunde als ästhetischen Brückenschlag zwischen<br />
arabischer und europäischer Welt zu erfahren.<br />
Der <strong>Film</strong>abend beginnt mit einer Kurzführung von Dr. Dorothee Höfert zu<br />
Paul Klees Gemälde „Gartensiedlung“ in der Sammlung der <strong>Kunst</strong>halle.<br />
donnerstag, 21. Juni, 19.30 Uhr<br />
<strong>Kunst</strong>halle <strong>Mannheim</strong><br />
Gerhard richter – PaintinG<br />
D 2011, Regie: Corinna Belz, 101 Min., Dokumentation<br />
Als schweigsames Arbeitstier voller Detailbesessenheit gilt Gerhard<br />
Richter, der die Riege internationaler deutscher Künstler seit Jahrzehnten<br />
anführt. Seine Bilder entstehen in einem oft unterbrochenen Schaffensprozess,<br />
den der <strong>Film</strong> mutig spiegelt und durch lange Kameraeinstellungen<br />
versucht, den Zuschauerinnen und Zuschauern den Akt des<br />
Malens nahe zu bringen. Regisseurin Belz bleibt dem inzwischen<br />
achtzigjährigen Maler dicht auf den Fersen – auch wenn Richter räumlich<br />
auf Distanz geht zu seinen entstehenden Tafelbildern, wenn er prüft,<br />
zweifelt, verwirft, nur um danach erneut mit Pinsel und Farbe auf der<br />
Leinwand in den Clinch zu gehen.<br />
Ganz nebenbei erfährt man auch, wie der gesamte Betrieb um einen<br />
berühmten Maler herum funktioniert. Der <strong>Film</strong> gewährt manch erhellende,<br />
manch ernüchternde Einblicke in den <strong>Kunst</strong>betrieb. Zum Beispiel wenn<br />
Richter anlässlich einer Ausstellung über das optimale Licht nachdenkt,<br />
das „am besten so kalt sein soll, dass der Besucher froh ist, wenn er<br />
wieder rausgehen kann“.<br />
Vor Beginn des <strong>Film</strong>s gibt Dr. Dorothee Höfert einen kurzen Überblick<br />
über Leben und Werk Gerhard Richters.<br />
donnerstag, 12. Juli, 19.30 Uhr<br />
cinema Quadrat<br />
<strong>Film</strong> & <strong>Kunst</strong><br />
Eine Kooperation des Cinema Quadrat<br />
und der <strong>Kunst</strong>halle <strong>Mannheim</strong><br />
März bis Juli 2012
Botero – GeBoren in MedeLLín<br />
D 2008, Regie: Peter Schamoni, 90 Min., Dokumentarfilm<br />
Dicke Herren und üppige Damen sind charakteristisch für Fernando Botero.<br />
Geboren 1932 in Medellín, der berüchtigten Metropole des kolumbianischen<br />
Drogenhandels, geht der begabte Maler und Zeichner in den<br />
1950er Jahren nach Europa und überrascht die <strong>Kunst</strong>welt mit Gemälden,<br />
in denen die Sinnlichkeit des Lebens und seine Vergänglichkeit aufeinander<br />
prallen. Die runden und dennoch beweglichen Menschen in<br />
seinen Gemälden stehen für jene Lust am Diesseits, die typisch ist für<br />
die katholische Welt Südamerikas und beispielsweise auch von seinem<br />
Landsmann Gabriel García Márquez literarisch geschildert wird.<br />
In seinem <strong>Film</strong> begleitet Peter Schamoni den Künstler Botero auf einem<br />
Spaziergang durch sein Leben. Dabei lernt man die Motive und Gestalten<br />
seiner Bilder kennen und erhält Hintergründe über Boteros verstörenden<br />
Gemälde-Zyklus „Abu Ghraib“ zu den Geschehnissen in dem Gefängnis bei<br />
Bagdad. Gerade in seinen aktuellen Werken setzt sich der Kolumbianer auch<br />
mit politisch brisanten Themen auseinander und wagt es, furchtbare Folterszenen<br />
mit der ihm eigenen Formensprache auf der Leinwand zu bannen.<br />
Vor Beginn des <strong>Film</strong>s gibt Dr. des. Mathias Listl einen kurzen Überblick<br />
über Fernando Botero und seine Werke.<br />
donnerstag, 29. März, 19.30 Uhr<br />
cinema Quadrat<br />
oVer YoUr citieS GraSS WiLL GroW<br />
ZuM WERK Von AnSElM KIEFER<br />
F / GB / nl 2010, Regie: Sophie Fiennes, 105 Min., Dokumentarfilm<br />
Germanische Mythologie, Heldenverehrung, Nazi-Terror und Holocaust<br />
sind die sperrigen Themen, denen sich Anselm Kiefer seit vier Jahrzehnten<br />
widmet und die er in faszinierende Installationen aus Malerei, Beton,<br />
Blei, Naturmaterialien und Textilien übersetzt. Wie kaum ein anderer<br />
Maler versteht er es, die deutsche Vergangenheit in atmosphärisch dichten<br />
und intellektuell herausfordernden Bildern heraufzubeschwören.<br />
Der <strong>Film</strong> wurde in Kiefers weitläufigen Atelierräumen in der ehemaligen<br />
Seidenfabrik „La Ribaute“ bei Barjac in Südfrankreich gedreht. Regisseurin<br />
Sophie Fiennes zeigt, wie seine großformatigen Werke aus einem<br />
dramatischen Formungsprozess entstehen, wie sich Erde, Asche, Staub,<br />
Farbe, Feuer und Wasser auf Holzplatten miteinander verbinden und mit<br />
Zink und Blei übergossen werden.<br />
Den Künstler fasziniert der Kreislauf von Schaffen, Werden und Vergehen,<br />
den er in einem Vers des Propheten Jesaja entdeckt hat: „Über euren<br />
Städten wird Gras wachsen“.<br />
Vor dem filmischen Künstler-Porträt stellt Dr. des. Anne Vieth Anselm<br />
Kiefers Werk „Die Welle“ (2003) aus der <strong>Kunst</strong>halle <strong>Mannheim</strong> vor.<br />
donnerstag, 26. april, 19.30 Uhr<br />
<strong>Kunst</strong>halle <strong>Mannheim</strong><br />
PePPerMinta<br />
CH / Ö 2009, Regie: Pipilotti Rist, 80 Min., Spielfilm<br />
Falls Pippi Langstrumpf erwachsen wäre, würde sie wie Pepperminta sein –<br />
verspielt, anarchisch, kreativ und voller Ideen, um die Welt aus ihren<br />
Angeln zu heben. Die junge, attraktive Pepperminta, „die vom Typ her an<br />
eine Karotte erinnert“, versetzt die Menschen in ihrer Umgebung in<br />
einen sinnlichen Rausch aus leuchtenden Farben, so dass selbst schüchterne<br />
Stadtneurotiker einen Weg ins Glück finden.<br />
„Mir geht es darum, Mut zu machen, den menschlichen Radius zu vergrößern,<br />
eine Flucht nach vorne anzutreten. Der <strong>Film</strong> weist darauf hin,<br />
dass die Hindernisse, die wir uns vorstellen, in Wirklichkeit meistens viel<br />
kleiner sind“, kommentiert Pipilotti Rist ihren <strong>Film</strong>, dessen Machart an<br />
ihre Videos erinnert. Gefilmt wird mit einer subjektiven Kamera, die den<br />
Zuschauer durch Tulpenfelder und Tunnel fliegen lässt und ihm winzige<br />
Details riesengroß vor Augen führt. „Pepperminta“ mache etwas mit<br />
den Zuschauenden: Er berühre sie, löse vielleicht sogar etwas in ihnen aus,<br />
findet der <strong>Film</strong>-Kritiker Philippe Zweifel im Zürcher Tagesanzeiger: „Ein<br />
Glücksgefühl. Sprachlosigkeit. Oder den Wunsch nach bunteren Kleidern.“<br />
Im Kontext der <strong>Kunst</strong>hallen-Ausstellung „Pipilotti Rist – Augapfelmassage“<br />
(25.3. – 24.6.) führt Stefanie Müller, M.A., in den <strong>Film</strong> ein.<br />
donnerstag, 24. Mai, 19.30 Uhr<br />
cinema Quadrat<br />
29.März: Botero – GeBoren in MedeLLín<br />
Donnerstag, 29. März, 19.30 Uhr, Cinema Quadrat<br />
26. aPriL: oVer YoUr citieS GraSS WiLL GroW<br />
Donnerstag, 26. April, 19.30 Uhr, <strong>Kunst</strong>halle <strong>Mannheim</strong><br />
24. Mai: PePPerMinta<br />
Donnerstag, 24. Mai, 19.30 Uhr, Cinema Quadrat<br />
21. JUni: die tUniSreiSe – aUF den SPUren<br />
Von PaUL KLee<br />
Donnerstag, 21. Juni, 19.30 Uhr, <strong>Kunst</strong>halle <strong>Mannheim</strong><br />
12. JULi: Gerhard richter – PaintinG<br />
Donnerstag, 12. Juli, 19.30 Uhr, Cinema Quadrat