1. Wie finde ich (m)ein Thema? – Von der Idee zum Thema
1. Wie finde ich (m)ein Thema? – Von der Idee zum Thema
1. Wie finde ich (m)ein Thema? – Von der Idee zum Thema
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— <strong>1.</strong><br />
<strong>Wie</strong> <strong>finde</strong> <strong>ich</strong> (m)<strong>ein</strong> <strong>Thema</strong>? <strong>–</strong> <strong>Von</strong> <strong>der</strong> <strong>Idee</strong> <strong>zum</strong> <strong>Thema</strong><br />
dass die durch das Subjekt beze<strong>ich</strong>nete Person vom Sprechort abwesend ist und zu<br />
diesem nach <strong>der</strong> mit dem Infinitiv beschriebenen Tätigkeit zurückkehren wird.<br />
� Umgekehrt kann <strong>ein</strong>e neue Theorie entwickelt werden.<br />
Eine beson<strong>der</strong>e Herausfor<strong>der</strong>ung ist die Entwicklung <strong>ein</strong>er neuen Theorie.<br />
Zumeist erfolgt dies erst auf <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong> weiterführenden Qualifikationsarbeiten,<br />
also Dissertationen und Habilitationen. Prince & Smolensky (1993) haben beispielsweise<br />
<strong>ein</strong>en neuen Ansatz innerhalb <strong>der</strong> Phonologie entwickelt. Dieser Ansatz ist<br />
mittlerweile häufig rezipiert worden. Gereon Müller fasst sehr anschaul<strong>ich</strong> die<br />
Optimalitätstheorie zusammen:<br />
Beispiel<br />
Da die StVO allen Lesern vertraut ist, bietet sie s<strong>ich</strong> für <strong>ein</strong>e Darstellung <strong>der</strong><br />
Grundkonzepte <strong>der</strong> Optimalitätstheorie an. Die Aufgabe <strong>der</strong> StVO […] im Bere<strong>ich</strong><br />
<strong>der</strong> Vorfahrtsregelung ist es, für Situationen, die s<strong>ich</strong> bei gle<strong>ich</strong>zeitiger Ankunft<br />
von zwei o<strong>der</strong> mehr Verkehrsteilnehmern an <strong>ein</strong>er Kreuzung (bzw. Einmündung)<br />
ergeben, <strong>ein</strong>deutige Strategien zur Auflösung dieser Situationen vorzugeben,<br />
also normalerweise <strong>ein</strong>em Verkehrsteilnehmer die Vorfahrt zuzuweisen.<br />
Die Ausgangssituationen können wir Inputs nennen; die zunächst <strong>ein</strong>mal denkbaren<br />
Strategien zur Auflösung sind dann Outputs. Zwischen den Outputs besteht<br />
<strong>ein</strong> Wettbewerb. Derjenige Output, <strong>der</strong> aus dem Wettbewerb als Gewinner hervorgeht<br />
und somit die korrekte (“grammatische”) Strategie repräsentiert, heißt<br />
optimaler Output; alle n<strong>ich</strong>t optimalen Outputs sind Verstöße gegen die StVO (somit<br />
gle<strong>ich</strong>ermaßen “ungrammatisch”). <strong>Wie</strong> gewinnt nun <strong>ein</strong> Output den optimalitätstheoretischen<br />
Wettbewerb? Er muß in optimaler Weise, d.h. besser als alle<br />
konkurrierenden Outputs (die auf denselben Input zurückgehen), die verletzbaren<br />
und gew<strong>ich</strong>teten Vorfahrtsregeln <strong>der</strong> StVO erfüllen (genauer: im Vergle<strong>ich</strong> mit jedem<br />
konkurrierenden Output bei <strong>der</strong> höchstgeordneten Regel, wo s<strong>ich</strong> die beiden<br />
unterscheiden, besser abschneiden). Ein optimaler Output muß aber n<strong>ich</strong>t, und<br />
dies ist entscheidend, alle Regeln erfüllen.<br />
(Müller 2001: 11)<br />
� Zu manchen Themen wird so viel unkoordiniert geforscht, dass <strong>ein</strong> Forschungsüberblick<br />
bereits <strong>ein</strong>e eigene Forschungsleistung darstellt. Solche Vorhaben<br />
sind nur mögl<strong>ich</strong>, wenn auf k<strong>ein</strong>en extensiven Forschungsüberblick<br />
beim Schreiben zurückgegriffen werden kann. Nora <strong>Wie</strong>denmann (1998) hat<br />
beispielsweise die Literatur zu Versprechern und die Versuche zu <strong>der</strong>en Erklärung<br />
auf ungefähr 200 Seiten gruppiert und zusammengefasst.