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Gedanken zum Rekord C Sprint und zu den Vergasern vom Typ ...

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REPORT<strong>Sprint</strong> also arg <strong>zu</strong>. Der Umgang derWerkstätten mit der teils ungewohntenTechnik gab dem Wagen wohl<strong>den</strong> Rest!Für Doppelvergaseranlagen, bei<strong>den</strong>en jede Vergaserhälfte einenZylinder (<strong>und</strong> nur <strong>den</strong>) mit Gemischversorgt, ist es wichtig, dass derAbstand zwischen Drosselklappe <strong>und</strong>Einlassventil möglichst gleich ist.Beim <strong>Sprint</strong> war genau das nicht derFall. Schlimmer noch: Durch <strong>den</strong>Verschleiß der Zahnsegmente an <strong>den</strong>Drosselklappenwellen ging die Drosselklappeder außen liegen<strong>den</strong> Vergaserhälftemit <strong>zu</strong>nehmendem Verschleißimmer später auf. DieseVerzögerung wird noch dadurchverstärkt, dass das Gemisch auchnoch einen längeren Weg <strong><strong>zu</strong>m</strong> Brennraum<strong>zu</strong>rücklegen muss.Fazit: Die Vergaseranlage wurde alsobereits bei ihrer Konstruktion reichlichmit Problemen bela<strong>den</strong>. Sie istim Prinzip für einen Reihenvierzylinderungeeignet!Ebenfalls verschleißfreudig waren dieDrosselklappenwellen der Vergaser.Genau genommen war das Gehäuseum die Drosselklappenwellen rechtempfänglich für Materialabtrag!Andere Vergasertypen aus dem HauseBlick von oben auf einen neuen Weber 40 DFO.Weber hatten schon kugelgelagerteDrosselklappenwellen. Die DFI- <strong>und</strong>DFO-Vergaser mussten allerdingsnoch mit geplantem Verschleiß existieren!Ausgeschlagenen Führungen derDrosselklappenwellen bergen allerdingsein – für Doppelvergaseranlagenbesonders – schwerwiegendesProblem: Über ausgeschlagene Drosselklappenwellenwird das Gemischdurch <strong>zu</strong>sätzlich angesaugte Luftabgemagert. Je größer der Druckunterschiedzwischen dem Inneren desVergasers <strong>und</strong> Vergaserumgebung ist,desto mehr Falschluft wird angesaugt.Es droht also ein Motorscha<strong>den</strong>bei längeren Fahrten im oberenDrehzahlbereich. Selbst, wenn derMotor als Ganzes eine Bleifußpassageüberlebt, bleibt der Auslasskrümmernicht selten auf der Strecke. EinHaarriss am mittleren Arm des Auspuffkrümmersist bei verschlissenen<strong>Vergasern</strong> eher die Regel als dieAusnahme.Ein weiteres Problem: Offenbarwurde das Schwimmerniveau der 40DFO bei der Produktion ausgesprochengroßzügig eingestellt. Je<strong>den</strong>fallssind <strong>zu</strong> weit schwenkbare Schwimmereher die Regel als die Ausnahme.Die Folge eines <strong>zu</strong> hohen Benzinstandesim Vergaser ist letztendlichein <strong>zu</strong> fettes Gemisch im Fahrbetrieb.Eine genaue Einstellung des Schwimmerniveausbringt eine erheblicheVerbesserung des der Charakteristikdes Vergasers. Wenn der Schwimmerstandder 40-DFO-Vergaser nichtstimmt, kann man so gut <strong>und</strong> so vielman nur eben kann, an <strong>den</strong> <strong>Vergasern</strong>„rumsynchronisieren“. Aber einenguten Motorlauf wird man kaumerreichen. Außerdem wird der Verbrauchdurch die richtige Schwimmer-Einstellungunter Umstän<strong>den</strong>merklich gesenkt. Mit dieser Problematikschienen die Opel-Werkstättennur begrenzt vertraut <strong>zu</strong> sein.Offenbar die einzige bauliche Änderungam Weber 40 DFO (oder imdirekten Kontakt mit ihm) war dieAnlenkung des Gasgestänges. Bekanntsind mir drei Versionen, von<strong>den</strong>en eine eventuell nur in Vorserienfahrzeugen<strong><strong>zu</strong>m</strong> Einsatz kam. Dieerste, verhältnismäßig simpel aufgebauteVariante bestand aus einemMetallstab, von dem zwei Ärmchennach oben abgingen. An diesemÄrmchen lief eine Verbindungsstange<strong>zu</strong> einem Arm, der von der Betätigungder motorseitigen Drosselklappenwellenach oben wegging. Angesteuertwurde dieses Gestänge direktvon dem Umlenkpunkt des Gasgestängesan der Spritzwand. Zu sehenist diese Variante in der Ergän<strong>zu</strong>ngdes Werkstatthandbuchs für <strong>den</strong><strong>Rekord</strong> <strong>Sprint</strong> auf Seite 08–1.Gebaut wurde letztendlich <strong>zu</strong>erst eineVariante des Gasgestänges, die dereben beschriebenen Variante funktionellähnelte. Dadurch, dass sie aber<strong>vom</strong> vorderen Ende der Stangeangesteuert wurde, verlief relativparallel <strong>zu</strong>r eben erwähnten Stangenoch ein weiterer Teil des Gasgestänges<strong><strong>zu</strong>m</strong> Umlenkpunkt an der Spritzwand<strong>zu</strong>rück. Dadurch ergibt sich einvollständig anderer Eindruck desGasgestänges.Bei der letzten <strong>und</strong> häufigsten Varianteerfolgte die Ansteuerung desGestänges an <strong>den</strong> <strong>Vergasern</strong> wiederdirekt von der Spritzwand aus. DerArm an der motorseitigen Drosselklappenwelleje<strong>den</strong> Vergasers zeigte16 Clubmagazin Nr. 196


REPORTbei dieser Variante nach unten.Um eine <strong>zu</strong>verlässige Kurbelgehäuseentlüftung<strong>zu</strong> erhalten, wurde einAnsaugkrümmer mit einer Unterdruckbrückezwischen allen vierAnsaugtrakten konstruiert. Die Verbindungder Unterdruckbrücke <strong>zu</strong><strong>den</strong> Ansaugtrakten der einzelnenZylinder erfolgte über kleine kalibrierteBohrungen. Dünne Bohrungen<strong>und</strong> Öldämpfe sind langfristig gesehennicht wirklich eine ideale Kombination.Die Bohrungen, die glücklicherweisevon großen Schraubenabgedeckt <strong>und</strong> verhältnismäßig gut<strong>zu</strong>gänglich sind, sind in regelmäßigenAbstän<strong>den</strong> <strong>zu</strong> überprüfen <strong>und</strong> <strong>zu</strong>reinigen. Anderenfalls kann der 1,9H<strong>zu</strong> Undichtigkeiten neigen.Insgesamt kann man die Wahl derdivenhaften Vergaser bei wohlwollendsterBetrachtung nur mit <strong>den</strong>Worten „eine unglückliche Wahl mitwirtschaftlichem Hintergr<strong>und</strong>“ umschreiben.Der Unterbau des MotorsDer Rest des Konzepts stand fast imkonträren Verhältnis <strong>zu</strong>r Wahl derGemischaufbereitung. Stellenweisewurde mehr Aufwand betrieben, alses bei einem tieferen Griff in dasBaukastensystem notwendig gewesenwäre!„Seriöses Motortuning beginnt amUnterbau.“ <strong>und</strong> „Die Leistung holtman aber aus dem Kopf.“ sind Weisheitenwie „Der Ball ist r<strong>und</strong>.“ oder„Das Spiel dauert 90 Minuten.“. DieSätze sind zwar eher abgegriffen,aber inhaltlich kann man die Aussagennicht gr<strong>und</strong>sätzlich widerlegen.Das wussten die Ingenieure bei Opeloffenbar nur <strong>zu</strong> gut. Aus <strong>den</strong> „Erbanlagen“die sie dem <strong>Sprint</strong> mitgaben,hätte ein wirklich guter Wagen entstehenkönnen.Der Unterbau war für eine dezenteLeistungssteigerung fast schon überdimensioniert:Verstärkte Lagerschalensorgten für eine höhere Belastbarkeitder Pleuellager. Bei <strong>den</strong> erstenMotoren wur<strong>den</strong> so genannte Kastenkolbenverwendet, bei <strong>den</strong>en dasKolbenhemd so verjüngt wurde, dassstatt des üblichen Kolbenbolzens für1900er Motoren (Länge 83 mm) derKolbenbolzen der 1,5-Ltr.-Motoren(Länge 72 mm) verwendet wer<strong>den</strong>konnte. Hintergr<strong>und</strong> dieser Maßnahmewar es, <strong>den</strong> Motor insgesamt„drehzahlfester“ <strong>zu</strong> machen.Der Österreichische Ingenieur LudwigApfelbeck, der <strong><strong>zu</strong>m</strong> Zeitpunktdes Erscheinens des <strong>Rekord</strong> C <strong>Sprint</strong>noch mit Klaus A. Steinmetz in derMotorsportabteilung von BMW<strong>zu</strong>sammenarbeitete, schreibt <strong>zu</strong>rBedeutung des Kolbenbolzens:„Der Verbrennungsdruck muss <strong>vom</strong>Kolbenbo<strong>den</strong> auf <strong>den</strong> Kolbenbolzenunmittelbar über zwei Wände übertragenwer<strong>den</strong>, die möglichst geringenAbstand von einander haben ….Dadurch wird der Kolbenbolzensowenig wie möglich auf Biegungbeansprucht <strong>und</strong> kann daher leichtersein.“Der verwendete kürzere Kolbenbolzen<strong>und</strong> der Kastenkolben sind leichterals die vergleichbaren Teile des1,9S. Ob diese Maßnahmen in <strong>den</strong>USA als „over the top“ oder in Rüsselsheimals „übertrieben“ eingestuftwur<strong>den</strong>, entzieht sich meiner Kenntnis.Je<strong>den</strong>falls wur<strong>den</strong> später dieüblichen Kolben des 1,9S verwendet.Neben der Reduzierung der rotieren<strong>den</strong>Massen des 1,9H-Motors wurdeBlick von der Seite auf einen neuen Weber 40 DFO.er auch noch durch eine andereMaßnahme drehzahlfester als dieanderen 1,9-Ltr.-Großserienmotoren:Der 1,9H hatte eine gegossene <strong>und</strong>damit besonders schwere Riemenscheibean der Kurbelwelle. Diesemassivere Riemenscheibe bewirkt,dass der Bereich der Eigenschwingungender Kurbelwelle in höhereDrehzahlregionen verlegt wurde. Obdas bei <strong>zu</strong>sätzlichen 400 Umdrehungenpro Minute (der Differenz <strong><strong>zu</strong>m</strong>1,9S mit leichterer Blech-Riemenscheibe)wirklich notwendig ist, kannaus heutiger Sicht kritisch hinterfragtwer<strong>den</strong>. Aber ein Hersteller, der eineGewährleistung für die Qualitätseiner Produkte geben muss, hateventuell noch andere, als rein technischeHandlungstriebfedern.Der Zylinderkopf des 1,9HLbzw.1,9H-MotorsDer Zylinderkopf des 1,9H wirftnoch einige Fragen auf: Der Kopf istim Prinzip jener des 1,9S. Allerdingswurde der Kopf einige Zehntelmillimeterstärker geplant. Das Brennraumvolumenbetrug in Verbindungmit einer verstärkten, aber insgesamtdünneren Zylinderkopfdichtung (wiesie auch im 1,9S des Opel GT A-Lverwendet wurde) 48,8 cm3.Clubmagazin Nr. 196 17


REPORTBlick auf die komplette Ansaugbrückeder <strong>Sprint</strong>-VergaseranlageVermutlich wegen der stärker geplantenDichtfläche des Zylinderkopfswurde die Nockenwelle umgeschliffen.Die Position der Nockenwelle inRelation <strong>zu</strong>r Kurbelwelle war ja nichtmehr i<strong>den</strong>tisch mit jener des 9,0:1verdichteten europäischen 1,9S. (Der1,9S für <strong>den</strong> Exportmarkt USA hatte,wie der 1,9H auch, eine Verdichtungvon 9,5:1). Warum Opel diese Maßnahmenergriffen hat, müsste nochgeklärt wer<strong>den</strong>. Der Zylinderkopf des1,7S hatte ein nahe<strong>zu</strong> i<strong>den</strong>tischesBrennraumvolumen (48,7cm3). Fürdie Nichtverwendung muss es Gründegegeben haben. Aber welche?Bei <strong>den</strong> Ventilfedern griffen dieIngenieure wieder auf das Potenzialdes Baukastenprinzips <strong>zu</strong>rück: Eswur<strong>den</strong> die Ein- <strong>und</strong> Auslassventilfedernder 2,5HL- bzw. 2,8HL-Motoren(später 2,5H- <strong>und</strong> 2,8H-Motoren)verwendet.Als Ventildeckel kam die Alu-Haube,die später als „GT-Ventildeckel“bekannt wurde, <strong><strong>zu</strong>m</strong> Einsatz.AbgasanlageDer Auspuff des <strong>Rekord</strong> C <strong>Sprint</strong> warebenfalls speziell auf <strong>den</strong> Motorangepasst. Durch die bei<strong>den</strong> Doppelvergasermusste die sonst üblicheVergaservorwärmung wegfallen.Allein der Verwendung dieses auchbeim Manta A GT/E verwendetenAuspuffkrümmers, der abgesehenvon der Flanschgröße <strong><strong>zu</strong>m</strong> Hosenrohrmit dem Auslasskrümmer des 2,0Ei<strong>den</strong>tisch ist, schreibt Gert Hack inseinem Buch „Opel Tuning – so wirder schneller“ einen Leistungsgewinnvon 3 PS <strong>zu</strong>. Der Rest der Auspuffanlagehat <strong>den</strong> Durchmesser der Abgasführungdes Commodore 2,5S.Gerne erkennen unbedarfte Zeitgenossenin dem kleinen flachen Auspufftopfim vorderen Drittel desHosenrohres einen Schalldämpfer,der <strong>zu</strong>gunsten eines besseren So<strong>und</strong>sam besten gleich weggelassen bzw.entfernt wer<strong>den</strong> kann. Leider entfernensie damit auch einen Vorteil der<strong>Sprint</strong>-Auspuffanlage. Genau genommenhandelt es sich dabei nicht umeinen Schall- sondern um einenSchwingungsdämpfer.Der Kolben drückt das verbrannteGemisch mit hohem Druck aus demZylinder heraus. Dabei wird es <strong>zu</strong>einer Gassäule verdichtet, die sichirgendwann im Auspuff auch wiederentspannt. Wenn es sich im passen<strong>den</strong>Moment entspannt, läuft eineDruckwelle Richtung Auslassventil<strong>und</strong> drückt einen Teil des frischenGemischs wieder in <strong>den</strong> Zylinder<strong>zu</strong>rück. Frisches Gemisch im Abgastrakt– wie das? Damals moderneNockenwellen hatten eine Phase, inder Ein- <strong>und</strong> Auslassventil gleichzeitiggeöffnet waren. Ein Teil desunverbrannten, neu einströmen<strong>den</strong>Gemischs wurde durch das Auslassventildirekt in <strong>den</strong> Abgastrakt gezogen.Im Umkehrschluss heißt das aberauch: Wenn sich die Gassäule imfalschen Moment entspannt, drücktsie verbranntes Gemisch <strong>zu</strong>rück in<strong>den</strong> Zylinder <strong>und</strong> verschlechtertdamit die Füllung des Zylinders mitfrischem Gemisch. Laut Apfelbeck istder positive Effekt der verbessertenFüllung auf einen hohen Drehzahlbereichbegrenzt <strong>und</strong> kann nicht berechnetwer<strong>den</strong> (Wissensstand der spätenSechziger). Vielleicht erreicht derSchwingungsdämpfer der <strong>Sprint</strong>-Auspuffanlage nicht die Verbesserungder Füllung. Aber <strong><strong>zu</strong>m</strong>indest dieVerschlechterung der Füllung verhinderter spürbar!Eine weitere Besonderheit der <strong>Sprint</strong>-Auspuffanlage ist der Endtopf. Er hatzwar die gleichen verchromten Doppelendrohrewie der Commodore AGS, aber das sind auch schon alleGemeinsamkeiten. Während derEndtopf des GS ein eher zierlichesTöpfchen ist, hat der <strong>Sprint</strong> eineneher großen Endtopf. Überraschenderweiseist in der Erweiterung desWerkstatthandbuchs für <strong>den</strong> <strong>Rekord</strong>C <strong>Sprint</strong> der Endtopf des CommodoreGS abgebildet.Die Pfeile deuten auf die kalibrierten Bohrungen der Kurbel -gehäuseentlüftung.Das GetriebeDas „<strong>Sprint</strong>-Getriebe“ ist auch noch18 Clubmagazin Nr. 196


REPORTso ein Bauteil, von dem auf Treffenoft mit einem sehr wichtigen <strong>und</strong>gewichtigen Gesichtsausdruck berichtetwird! Letztendlich handelt essich dabei allerdings lediglich um einGetriebe mit modifizierter Rückwärtsgangsperre.Besagte Sperrewurde <strong>vom</strong> Getriebe in <strong>den</strong> Schalthebelverlegt. Nun war ein Ring unterhalbdes Schaltknaufs nach oben <strong>zu</strong>ziehen, um <strong>den</strong> Rückwärtsgangeinlegen <strong>zu</strong> können. Die Überset<strong>zu</strong>ngwurde nach bisherigem Erkenntnisstandnicht geändert.Die AchsenEin Faktor, der in <strong>den</strong> Achtzigern <strong>zu</strong>rMetamorphose vieler <strong>Sprint</strong> <strong>vom</strong>Vier- <strong><strong>zu</strong>m</strong> Sechszylinder beigetragenhat, war der Umstand, dass der<strong>Rekord</strong> C <strong>Sprint</strong> Fünflochachsenbesessen hat. Dass es sich dabei nichtum die Hinterachse mit dem größerenDifferenzial des Commodore handelte,könnte vielen Leuten erst aufgefallensein, als der Umbau schon imGange war. Der <strong>Sprint</strong> hatte dieselbeHinterachse wie der Commodore 2,2:Das kleine Differenzial des <strong>Rekord</strong> Cmit einer 3,67er Überset<strong>zu</strong>ng (aufWunsch auch 3,89:1). Der Rest derHinterachse soll laut Ergän<strong>zu</strong>ng desWerkstatthandbuchs der Achse desCommodore 2,5S entsprochen haben.Als Vorderachse kam eine nichtverstärkte Variante der Vorderachsedes Commodore A <strong><strong>zu</strong>m</strong> Einsatz.Allerdings sollte der <strong>Sprint</strong> ein richtigsportliches „Männerauto“ sein: Eskamen die kurzen Lenkhebel derCommodore-A-Servolenkung <strong><strong>zu</strong>m</strong>Einsatz. Nur suchte man die Hilfskraftlenkungselbst im <strong>Sprint</strong> vergeblich.Die Folge war eine direktere,aber verhältnismäßig schwergängigeLenkung. Die erforderlichen Lenkkräftefügten dem Begriff „Kraftfahrer“auch eine anatomische Komponentehin<strong>zu</strong>!An <strong>den</strong> Achsen selbst befan<strong>den</strong> sichweitere Indizien, die <strong>den</strong> sportlichenAnspruch unterstreichen sollten:Rotbandreifen! Neben mattschwarzenStreifen <strong>und</strong> Feldern an der Karosseriewaren die „Red Stripe Tires“ (wiesie im englischen Sprachraum genanntwur<strong>den</strong>) Insignien der Sportlichkeit.Sie waren ein typischesZeichen der amerikanischen „MuscleCars“.Hintergr<strong>und</strong>: Der <strong>Rekord</strong><strong>Sprint</strong> aus der damaligenSichtT. Peter Preikschat, damals beiOpel im Vertrieb/ Marketing unteranderem mit der Homologationder Sportmodelle betraut, erinnertsich: “Der <strong>Sprint</strong> lief bald nach derMarkteinführung nur noch nebenbeimit. Die Absatzzahlen des<strong>Rekord</strong> A <strong>und</strong> B 6 waren nie hochgewesen, <strong>und</strong> es bestand schoneine Unsicherheit über <strong>den</strong> Erfolgdes Commodore. Der dann aufdem Markt sehr gut aufgenommenwurde, <strong>und</strong> damit konnte der<strong>Sprint</strong> keine große Rolle mehrspielen.Im Sport geriet er auch noch unterDruck durch <strong>den</strong> Kadett 1900, derauch auf die Technik des <strong>Rekord</strong><strong>Sprint</strong> umgebaut wer<strong>den</strong> konnte<strong>und</strong> natürlich durch sein niedrigeresGewicht Vorteile hatte.“Eine Hintergr<strong>und</strong>geschichte da<strong>zu</strong>ist in Vorbereitung.Stefan Heins *1662FazitDer <strong>Sprint</strong> machte etwa ein Prozentder gesamten <strong>Rekord</strong>-C-Produktionaus. Die Fahrzeuge waren also schonwährend der Bauzeit des <strong>Rekord</strong> Ceher selten. Allerdings hatte es durchausnachvollziehbare Gründe, warumder <strong>Sprint</strong> so selten geblieben ist!Weiter ausgemerzt wurde der ohnehinschon dünne Bestand durch diepotenziellen Käufer älterer Wagenmit sportlichem Image.Ein Teil der <strong>Sprint</strong>-Modelle wurde <strong>zu</strong>Sechszylindern umgebaut, ein Teilwar Opfer des eigenen sportlichenImages. Je<strong>den</strong>falls sind originale <strong>und</strong>gut vor allem gut erhaltene <strong>Rekord</strong> C<strong>Sprint</strong> eine wirkliche Seltenheit!Mehr oder weniger verschlissene<strong>Sprint</strong>s sind schon gelegentlich <strong>zu</strong>fin<strong>den</strong>. Allerdings sollte man auffälligbilligen Fahrzeugen mit höchsterVorsicht begegnen. Nicht seltenwaren die Fahrzeuge schon beimVorbesitzer jenseits <strong>den</strong> „Letztbesitzer<strong>zu</strong>stands“!Im zweiten Teil wer<strong>den</strong> zeitgenössische<strong>und</strong> später entstan<strong>den</strong>e Möglichkeiten<strong>zu</strong>r Verbesserung vorgestellt.Text <strong>und</strong> Fotos:Thorsten Sprenger *2267(soweit nicht anders angegeben)Titelfoto: Daniel Gilliéron *2361Der Schwimmerstand desWeber 40 DFOWenn ein Vergaser schlecht läuftoder das Kerzengesicht eine tiefschwarzeFärbung trägt, wird oftam Leerlaufgemischrumgeschraubt, bis man Schwielenan <strong>den</strong> Hän<strong>den</strong> hat. Dabei kommtman dem eigentlichen Problemzwar etwas näher. Aber wirklicherfolgreich ist diese Strategie nurselten. Das Leerlaufgemischbeeinflusst das Gemisch desHauptsystems bis <strong>zu</strong> einem gewissenGrad. Aber das eigentlicheProblem wird nur <strong>zu</strong>fällig/imVorbeigehen gestreift: Das Gemischdes Hauptdüsensystemswird über <strong>den</strong> Schwimmerstandreguliert.Wenn zwei Vergaser an einemMotor unterschiedliche Schwimmerständehaben, wird nur inseltenen Fällen ein befriedigenderMotorlauf <strong>zu</strong> erreichen sein.Deshalb ist es sinnvoll, <strong>den</strong>Schwimmerstand <strong>zu</strong> kontrollieren<strong>und</strong> gegebenenfalls <strong>zu</strong> korrigieren.Der Schwimmerstand wird eingestellt,wenn die Blechlasche desSchwimmers gerade das Schwimmernadelventilberührt. In diesemFall soll der Abstand der Oberseitedes Schwimmers <strong>zu</strong>r Vergaserdekkeldichtung5,5 – 6,0 mm betragen.Der Hub des Schwimmersmuss 6,5 mm betragen. Verändertwird das Schwimmerniveau überdie bei<strong>den</strong> Blechlaschen, die obenbzw. seitlich an das Schwimmernadelventildrücken.Clubmagazin Nr. 196 19

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