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Existenzgründung<br />

gründen <strong>Stuttgart</strong><br />

18<br />

Habiburrahman Dastageeri aus <strong>Stuttgart</strong> hat eine App für Smartphones entwickelt,<br />

die Pilger religiös und geografisch unterstützt<br />

Knigge, Kompass und<br />

Korangebete<br />

und Mekka trennen 4.000 Kilometer Luftlinie,<br />

eine mehrtägige Autoreise oder mit Umsteigen ein siebenstündiger<br />

Flug. Auch für viele andere Muslime aus der<br />

ganzen Welt ist der Weg in ihre heiligste Stadt weit,<br />

gleichwohl pilgern jährlich etwa sechs Millionen Gläubige<br />

in den Wallfahrtsort nach Saudi-Arabien. Um ihnen die<br />

Reise so einfach wie möglich zu machen, hat Habiburrahman<br />

Dastageeri aus <strong>Stuttgart</strong> die sogenannte Amir-<br />

App entwickelt, die den Weg nach Mekka weist.<br />

Amir steht im Arabischen für Führer oder Leiter – das ist<br />

nicht nur örtlich zu verstehen: „Es sollte ein Navigationsgerät<br />

werden, das sowohl religiöse als auch geografische<br />

Hilfestellung leistet“, erzählt der gebürtige Mainzer,<br />

der seit seiner Kindheit in <strong>Stuttgart</strong> lebt. Dass dafür Bedarf<br />

besteht, entdeckte der heute 32-Jährige im Jahr 2006,<br />

als er mit seiner aus Afghanistan stammenden Familie<br />

zur Pilgerfahrt nach Mekka, der sogenannten Umrah,<br />

aufbrach. Mit Büchern und Gesprächen glaubte er, sich<br />

gut auf diese Reise vorbereitet zu haben, wurde aber<br />

179 Das Standortmagazin der <strong>Region</strong> <strong>Stuttgart</strong> 1/2012<br />

vor Ort schnell eines Besseren belehrt: Bei Temperaturen<br />

um 50 Grad im Schatten und emotionalem Stress in der<br />

fremden Umgebung entfällt etlichen Reisenden vorab<br />

Gelesenes. „Die Rituale bei der Pilgerfahrt müssen auf<br />

Anhieb sitzen – es gibt schlichtweg keine Gelegenheit zu<br />

üben“, erinnert sich Dastageeri. „Da ist mir bewusst geworden,<br />

wie wenig man weiß, und wie viel man wissen<br />

sollte, damit nichts schiefgeht.“<br />

Dies beschäftigte Dastageeri so sehr, dass aus der Idee<br />

während seines Informatik-Studiums an der Hochschule<br />

für Technik in <strong>Stuttgart</strong> das Thema seiner Master-Thesis<br />

wurde. Wie lange ihn diese tatsächlich vereinnahmen<br />

sollte, ahnte er damals noch nicht: „Anfangs rechnete ich<br />

mit einer Entwicklungszeit von drei bis sechs Monaten,<br />

hauptsächlich aufgrund der technischen Umsetzung“,<br />

erinnert sich der Software-Manager. Tatsächlich vergingen<br />

bis zur Fertigstellung zweieinhalb Jahre. Der Grund:<br />

die aufwändige Recherche. „Wir mussten selbst Experten<br />

werden, trotzdem sollte das Programm in der Handhabung<br />

einfacher sein als ein Buch“, erklärt der Entwickler.

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