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Sata<br />
Branchenfokus<br />
6<br />
Von Autolack bis Schokoguss<br />
Sata aus Kornwestheim ist Weltmarktführer für Hightech-Lackierpistolen<br />
Was haben der feuerrote Lack eines Formel-1-Rennwagens<br />
und ein samtigbrauner Schokoladenguss auf belgischen<br />
Pralinen gemeinsam? Beide werden mit Lackierpistolen<br />
von Sata aus Kornwestheim aufgebracht. Das<br />
1907 gegründete Unternehmen hat sich auf die Herstellung<br />
von leistungsstarken, ergonomischen Hightech-<br />
Lackierpistolen für Handwerk und Industrie spezialisiert.<br />
Im Bereich der Nasslackiertechnologien und der Fahrzeugreparaturlackierung<br />
sind die Kornwestheimer heute<br />
weltweit führend. „Unser Pistolensortiment ist für nahezu<br />
alle Anwendungen geeignet“, versichert Geschäftsführer<br />
Albrecht Kruse. „Lackierer, Maler und Schreiner<br />
benutzen unsere Produkte ebenso wie die Industrie. Sie<br />
tragen damit Füller, Basis- und Klarlacke, aber auch Trennmittel,<br />
Klebstoffe und eben auch Schokoladenguss auf.“<br />
Inklusive Filtertechnik, Atemschutzsystemen und Zubehör<br />
bietet Sata über 3.000 exakt auf die Kundenbedürfnisse<br />
zugeschnittene Produkte an. Zu den Geheimnissen des Erfolgs<br />
gehört die fortwährende enge Zusammenarbeit mit<br />
Lackierern aus Handwerk und Industrie, besonders mit<br />
den Entwicklungsabteilungen der Lackindustrie.<br />
Angefangen hat das vor 105 Jahren von Arthur Haeberle<br />
und August Drehmann in <strong>Stuttgart</strong>-Feuerbach gegründete<br />
Unternehmen mit der Herstellung und dem Vertrieb<br />
von chirurgischen Instrumenten. Dass die Firma im Laufe<br />
der Jahre eine ganz andere Richtung einschlug, ist einer<br />
zufälligen Begegnung während einer Bahnfahrt zu<br />
verdanken.<br />
179 Das Standortmagazin der <strong>Region</strong> <strong>Stuttgart</strong> 1/2012<br />
Laut Erzählungen sollen zwei Vorstandsmitglieder<br />
der Firmen Sanitaria und der Farben- und Lackfabrik<br />
Lechler im Abteil aufeinandergetroffen sein. Lechler<br />
hatte zuvor die neuen spritzfähigen Nitro-Lacke aus<br />
Amerika kennengelernt und war auf der Suche nach<br />
einem deutschen Hersteller für die dazu notwendigen<br />
Spritzpistolen. Also konstruierte Sanitaria das gewünschte<br />
Werkzeug, das rasch als „Lechler“-Pistole<br />
bekannt wurde. Der Einstieg in die Spritzpistolenfertigung<br />
war die fundamental wichtigste Entscheidung<br />
für die Zukunft der Sanitaria.<br />
Noch 1926 wurde das erste Patent eingetragen.<br />
Fünf Jahre später begann die Vermarktung der Spritzpistolenreihen<br />
unter dem Warenzeichen Sata. 1981<br />
gelang mit einer neuen Lackierpistole der Durchbruch<br />
in der Kfz-Reparaturlackierung. Eine Weltneuheit<br />
brachte das Unternehmen 2001 auf den Markt: Mit<br />
Hilfe einer in den Pistolengriff integrierten Druckmesseinrichtung<br />
mit digitaler Anzeige kann der Lackierer<br />
den gewünschten Farbton exakt treffen. Diese elektronische<br />
Druckmessung gibt es zwischenzeitlich auch<br />
zum Nachrüsten für herkömmliche Lackierpistolen.<br />
Das Familienunternehmen beschäftigt heute 250<br />
Mitarbeiter und hat eine Exportquote von 70 Prozent.<br />
Produziert wird ausschließlich in Kornwestheim. „Wir<br />
legen höchsten Wert auf Qualität, Zuverlässigkeit,<br />
Robustheit und Ergonomie unserer Produkte, außerdem<br />
bieten wir unseren Kunden nicht nur Ersatzteile, sondern<br />
auch einen professionellen Reparaturservice für<br />
ältere Pistolen an“, sagt Albrecht Kruse. „Mit einem<br />
Umsatzanteil von über 60 Prozent sind Lackierpistolen<br />
unser wichtigstes Standbein.“ Das Unternehmen<br />
setzt jährlich 69 Millionen Euro um und exportiert<br />
in 99 Länder der Erde. Sonja Madeja<br />
Sata GmbH & Co. KG<br />
Sitz: Kornwestheim<br />
Gründung: 1907<br />
Mitarbeiter: 250<br />
Umsatz: 69 Mio. Euro<br />
sata.com<br />
Produktionstechnik