02.12.2012 Aufrufe

Entlassungsmanagement multiprofessionell gestalten

Entlassungsmanagement multiprofessionell gestalten

Entlassungsmanagement multiprofessionell gestalten

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Prof. Dr. Martina Roes<br />

Hochschule Bremen<br />

Institut für Qualität<br />

und Case Management<br />

I<br />

Q<br />

Q C<br />

C<br />

C I Q<br />

Fallorientierte Pflege in der Praxis<br />

14. Mai 2009<br />

Klinikum Ingolstadt<br />

I<br />

ENTLASSUNGSMANAGEMENT<br />

MULTIPROFESSIONELL GESTALTEN –<br />

HERAUSFORDERUNG<br />

MULTIPROFESSIONELLEN UND<br />

SEKTORÜBERGREIFENDEN HANDELNS


2<br />

Aufbau<br />

1. Ausgangslage 2. Entlassungsgeschehen<br />

• Fallperspektive<br />

• Rechtliche Perspektive<br />

• Angebotsperspektive<br />

• Personelle Ausstattung<br />

• Qualitätsperspektive<br />

• Wer wird entlassen<br />

• Versorgungskontinuität<br />

• Versorgungsintegration<br />

3. Anforderungen 4. Konsequenzen<br />

• Qualität<br />

• Nationaler Expertenstandard<br />

• Betroffenen Perspektive<br />

• Verantwortung<br />

• Exkurs<br />

• Kontinuität und Integration<br />

• Kooperative Verantwortung<br />

Roes (14. Mai 2009)


3<br />

Ausgangslage<br />

"Ich kam nach Hause und da war der Kühlschrank leer.<br />

Ich bin am Freitagnachmittag aus dem Krankenhaus entlassen worden.<br />

Der Pflegedienst wusste zwar Bescheid, war aber wohl spät informiert<br />

worden, denn er war erst abends um 18 Uhr hier.<br />

Der Hausarzt war für die Verordnung der Medikamente nicht mehr zu<br />

erreichen", schildert Frau K. (81) ihre Erfahrungen nach einer<br />

Krankenhausentlassung.<br />

Sie befand sich nach einem Oberschenkelhalsbruch für zehn Tage im<br />

Krankenhaus. Frau K. konnte vorerst keine Treppen steigen.<br />

Deshalb hatte eine Pflegedienstkraft außerhalb der eigentlichen Pflege<br />

das Nötigste besorgt.<br />

Roes (14. Mai 2009)


4<br />

Ausgangslage<br />

Eine neue Vorschrift in § 11 Abs. 4 des SGB V (seit März 2007) besagt:<br />

„Versicherte haben Anspruch auf ein Versorgungsmanagement insbesondere zur<br />

Lösung von Problemen beim Übergang in die verschiedenen Versorgungsbereiche.<br />

Die betroffenen Leistungserbringer sorgen für eine sachgerechte<br />

Anschlussversorgung des Versicherten und übermitteln sich gegenseitig die<br />

erforderlichen Informationen. Sie sind zur Erfüllung dieser Aufgabe von den<br />

Krankenkassen zu unterstützen. In das Versorgungsmanagement sind die<br />

Pflegeeinrichtungen einzubeziehen; dabei ist eine enge Zusammenarbeit mit<br />

Pflegeberatern und Pflegeberaterinnen nach § 7a des Elften Buches zu gewährleisten“.<br />

Roes (14. Mai 2009)


5<br />

Ausgangslage<br />

Gesundheitsministerkonferenz 1999 bzw. 2006<br />

� Ziel 3: Qualitätssicherung und Qualitätsmanagement<br />

sektorübergreifend <strong>gestalten</strong><br />

� Unterziel 3.1: Für prioritäre Krankheiten und Krankheitsfolgen sind<br />

bis zum 01.01.2005 sektorenübergreifende und somit durchgehende<br />

Vorsorgungsketten mittels ärztlicher Leitlinien bzw.<br />

Pflegestandards im Sinne integrierter Versorgungskonzepte zu<br />

entwickeln und abzustimmen.<br />

Roes (14. Mai 2009)


6<br />

Ausgangslage<br />

Das Krankenhaus<br />

entwickelt sich zum Zentrum<br />

eines regionalen Versorgungsnetzes, das<br />

Gesundheitsförderung, Krankenversorgung,<br />

Rehabilitation und<br />

psychosoziale Hilfen<br />

sicherstellt.<br />

Der individuelle Versorgungsprozess<br />

bestimmt die Strukturen der künftigen<br />

Gesundheitsversorgung<br />

und die Qualität der<br />

Indikationsentscheidungen prägt die<br />

Kosten der Solidargemeinschaften<br />

Roes (14. Mai 2009)


7<br />

Ausgangslage<br />

Doc‘s<br />

Pflegende<br />

Pflegethermometer 2007, S. 10<br />

Roes (14. Mai 2009)<br />

7


8<br />

Entlassungsgeschehen: Wer wird entlassen<br />

Roes (14. Mai 2009)


9<br />

Entlassungsgeschehen: Versorgungskontinuität<br />

� Akutkranke<br />

� keine oder nur untergeordnete Rolle,<br />

� da Versorgungsverlauf mit der als-baldigen Heilung und<br />

Wiederherstellung ihrer gesundheitlichen Integrität endet.<br />

� Chronisch Erkrankte, von Multimorbidität oder<br />

Pflegebedürftigkeit betroffene, meist alte Mensch<br />

� von großer bzw. essentieller Bedeutung,<br />

� da sie sich in komplexen und/oder vulnerablen,<br />

langandauernden Gesundheitssituationen befinden<br />

Roes (14. Mai 2009)


10<br />

Entlassungsgeschehen: Versorgungsintegration<br />

Hausärztin/arzt<br />

Pflegeexpert/in<br />

Persönliches Gesundheitsmanagement<br />

Beratung<br />

(Pflegende)<br />

Angehörige<br />

Diätassistent/in<br />

Altenpflegeheim<br />

Amb. Pflegedienst<br />

Entscheidungsmanagement<br />

Physiotherapeut/in<br />

Self<br />

management Patient<br />

Edukation<br />

Patient<br />

Geriatrie<br />

Dokumentation<br />

Reha/AHB<br />

modifiziert<br />

Cor Spreeuwenberg (2008) The Chronic Care Model as a vehicle for the development of disease management in Europe<br />

QS<br />

Psychologe/in<br />

Sanitätshaus<br />

Überleitungsstelle<br />

Case Manager/in<br />

Sozialdienst<br />

Fachärztin<br />

Roes (14. Mai 2009)


11<br />

Entlassungsgeschehen: Versorgungsintegration<br />

Pflegende<br />

Angehörige<br />

Primäre<br />

Stressoren<br />

Subjektives<br />

Wohlbefinden<br />

Sekundäre<br />

Stressoren<br />

• Bezogen auf direkte<br />

sich aus der Pflege<br />

ergebende Aufgaben<br />

und Anforderungen<br />

• Bezogen auf den<br />

Lebensbereich<br />

insgesamt, wie Beruf,<br />

Freizeit, soziale<br />

Kontakte<br />

• situationsspezifisch<br />

• Allgemeine<br />

negative/positive<br />

Befindlichkeit<br />

Roes (14. Mai 2009)


12<br />

Anforderungen: Qualität<br />

Versorgungsintegration Versorgungskontinuität<br />

… wie (kostentreibende)<br />

systembedingte Desintegrations-<br />

Desintegrationserscheinungen<br />

und aus ihnen<br />

erwachsene Reibungs- und<br />

Effizienzverluste durch die<br />

Gesundheitsprofessionen behoben<br />

werden können<br />

Schaeffer (2008) (eigene Darstellung)<br />

… die Patientenperspektive<br />

wird gefragt, und wie die<br />

Versorgung beschaffen oder<br />

gestaltet sein muss, um den<br />

Patienten gerecht zu werden und<br />

ihnen eine problemlose<br />

Versorgung und größtmögliche<br />

Lebensqualität zu bescheren<br />

Roes (14. Mai 2009)


13<br />

Anforderungen: Qualität<br />

Herausforderung Mögliche Aktivitäten<br />

Die Betroffenen sind im Verlauf der<br />

Krankheit mit einer Vielzahl an<br />

Einrichtungen/ Diensten, Gesundheitsprofessionen<br />

und Personen konfrontiert,<br />

wechseln zwischen unterschiedlichen<br />

Versorgungsarten/-bereichen hin und her<br />

Versorgungsbedarf ist nicht gleichförmig,<br />

sondern verändert sich<br />

a-rhythmisch, ist diskontinuierlich<br />

Schaeffer (2008) (eigene Darstellung)<br />

Verbesserung der Patienteninformation und -<br />

begleitung unabdingbar<br />

Flexibilität, Individualität und<br />

vorausschauende Versorgungsplanung sind<br />

wichtige Voraussetzungen einer adäquaten<br />

Versorgung, schwierig in einem stark auf<br />

Standardisierung ausgerichteten<br />

Versorgungswesen<br />

Roes (14. Mai 2009)


14<br />

Anforderungen: Qualität<br />

Herausforderung Mögliche Aktivitäten<br />

vornehmlich Zuhause bewältigend Die Versorgung muss am sozialen Umfeld<br />

ansetzen und dieses einbeziehen<br />

Jede Phase im Krankheitsverlauf geht mit Anpassung der Versorgung an eine andere<br />

Veränderungen des Versorgungsbedarfs Bedarfslage und auch an andere<br />

einher Bedingungen<br />

angesichts der Systemfriktionen und<br />

vielfältigen Schnittstellenprobleme<br />

Chronic Illness is here to stay<br />

(Strauss 1975)<br />

Schaeffer (2008) (eigene Darstellung)<br />

Kontinuitätssicherung ist eine der<br />

zentralen Herausforderungen bei der<br />

Sicherung einer problemangemessenen<br />

Versorgung bei chronischer Krankheit,<br />

Multimorbidität oder dauerhafter<br />

Pflegebedürftiger<br />

Betroffene benötigen langfristige,<br />

dauerhaft tragfähige<br />

Versorgungsstrategien<br />

Roes (14. Mai 2009)


15<br />

Anforderungen: nationaler Expertenstandard<br />

Keine grundsätzlichen Neuerungen im Expertenstandard,<br />

aber Präzisierungen zu folgenden Themen:<br />

� Gesetz: § 113 SGB XI, § 135 SGBV, § 11 SGB V<br />

� Pflegerische Aufgaben: Prozessmanagement, Beratung, Schulung<br />

� Qualifikation: i. d. R. Hochschulabschluss<br />

� Risikofaktoren: präzisiert<br />

� Initiiales Assessment: kein standardisiertes Instrument zu empfehlen<br />

� Kriterium – Daten: Handlungsrelevanz<br />

� Organisationsmodell: spezialisierte, eher zentral organisierte Instanzen als<br />

wirksam untersucht<br />

� Voraussetzung: (hausinterne) Verfahrensregeln, Leitungsverantwortung für<br />

strukturellen Rahmen, Prozessabläufe, Kooperationsklima<br />

� Eigenverantwortung der Pflegefachkräfte<br />

DNQP-Expertenarbeitsgruppe (2009)<br />

Roes (14. Mai 2009)


16<br />

Anforderungen: nationaler Expertenstandard<br />

Jeder Patient mit einem erhöhten Risiko<br />

poststationärer Versorgungsprobleme und einem<br />

daraus resultierenden weiter andauernden Pflegeund<br />

Unterstützungsbedarf<br />

erhält ein individuelles <strong>Entlassungsmanagement</strong><br />

zur Sicherung einer kontinuierlichen<br />

bedarfsgerechten Versorgung.<br />

DNQP-Expertenarbeitsgruppe (2009)<br />

Roes (14. Mai 2009)<br />

Zielgruppe<br />

definieren<br />

Maßnahmenbündel<br />

Erwartbares<br />

Ergebnis


17<br />

Anforderungen: nationaler Expertenstandard<br />

Begründung der Standardaussage<br />

Die Entlassung aus einer Klinik birgt das Risiko von<br />

Versorgungsbrüchen, die zu unnötiger Belastung von Patienten und<br />

ihren Angehörigen sowie zu hohen Folgekosten führen können.<br />

Mit einem frühzeitigen, systematischen Assessment sowie Beratungs-,<br />

Schulungs- und Koordinationsleistungen und deren abschließender<br />

Evaluation trägt die Pflegefachkraft dazu bei,<br />

eine bedarfsgerechte poststationäre Versorgung sicherzustellen und<br />

den Patienten bei der Bewältigung seiner veränderten Lebenssituation<br />

zu unterstützen.<br />

DNQP-Expertenarbeitsgruppe (2009)<br />

Roes (14. Mai 2009)


18<br />

Anforderungen: nationaler Expertenstandard<br />

Verfahrensregeln in bzw. zwischen den Einrichtungen<br />

� Initiales Assessment (interprofessionell/-disziplinär)<br />

� Differenziertes Assessment (interprofessionell /-disziplinär)<br />

� Planung der Entlassung (interprofessionell /-disziplinär, sektorübergreifend)<br />

� Information/Schulung/Beratung (interprofessionell, /-disziplinär)<br />

� Abstimmung und Koordination (interprofessionell, /-disziplinär,<br />

sektorübergreifend)<br />

� Monitoring der Planung (interprofessionell, /-disziplinär, sektorübergreifend)<br />

� Evaluation (interprofessionell, /-disziplinär, sektorübergreifend)<br />

modifiziert<br />

DNQP-Expertenarbeitsgruppe (2009)<br />

Roes (14. Mai 2009)


19<br />

Anforderung: Betroffenen Perspektive<br />

Gestalten von Übergängen (Transitionskonzept)<br />

� Auswahl von Unterstützungsleistungen<br />

� Erkennen von Risiken und Warnzeichen<br />

problematischer Entwicklungen<br />

� Ausgestaltung von Versorgungsleistungen<br />

� Unterstützung bei der Bewältigung des Übergangs<br />

� Überprüfung bestehender Handlungsroutinen<br />

Entlassung<br />

ist ein<br />

Risikogeschehen<br />

Roes (14. Mai 2009)


20<br />

Anforderungen: Assessment<br />

Initial und Differential Assessment<br />

DNQP-Expertenarbeitsgruppe (2009)<br />

Roes (14. Mai 2009)


21<br />

Anforderungen: Information und Beratung<br />

Die Herausforderung besteht nicht allein darin,<br />

Informationen bereitzustellen,<br />

sondern sie so aufzubereiten,<br />

dass sie überhaupt rezipiert, verstanden und verarbeitet<br />

werden können und dabei<br />

Informationsvielfalt und -komplexität<br />

zu vermeiden.<br />

Roes (14. Mai 2009)<br />

Hibbard & Peters 2003<br />

Mannion & Goddard 2003<br />

Roes (2008)


22<br />

Anforderungen: Information und Beratung<br />

Beratung stellt<br />

„ Deutungs- und Orientierungshilfen zur Verfügung,<br />

um die entstandene Problemsituation verstehen zu können<br />

und unterstützt zugleich die Suche und Umsetzung<br />

gemeinsam erarbeiteter Problemlösungsvorschläge“<br />

sowie die<br />

“Förderung von Handlungskompetenzen“. Schaeffer (2008)<br />

Roes (14. Mai 2009)


23<br />

Anforderungen: Verantwortung<br />

Die Pflegefachkraft<br />

� verfügt über Planungs- und Steuerungskompetenz zur<br />

Durchführung des <strong>Entlassungsmanagement</strong>s.<br />

�� stimmt in Kooperation mit dem Patienten und seinen<br />

Angehörigen sowie den intern und extern beteiligten<br />

Berufsgruppen und Einrichtungen frühzeitig den<br />

voraussichtlichen Entlassungstermin sowie die erforderlichen<br />

Maßnahmen ab.<br />

� nimmt innerhalb von 48 Stunden nach der Entlassung Kontakt<br />

mit dem Patienten und seinen Angehörigen oder der<br />

weiterversorgenden Einrichtung auf und vergewissert sich,<br />

ob die Entlassungsplanung angemessen war und umgesetzt<br />

werden konnte.<br />

DNQP-Expertenarbeitsgruppe (2009)<br />

Roes (14. Mai 2009)


24<br />

Exkurs: Verantwortung<br />

Sachverständigengutachten 2007<br />

„Kooperation und Verantwortung“<br />

Entscheidungskompetenz im Prozess<br />

Um die Versorgung der Patienten angesichts des drohenden Ärztemangels zu<br />

sichern und generell zu verbessern, sollen auch andere Mitarbeiter der<br />

Heilbranche selbständig Tätigkeiten ausüben, die<br />

bisher den Ärzten vorbehalten waren. Wie …. Wunden<br />

behandeln, bestimmte Medikamentengruppen und Hilfsmittel verordnen, Laborbefunde<br />

interpretieren, erste Diagnosen stellen, und dokumentieren und und und<br />

Roes (14. Mai 2009)


25<br />

Exkurs: Verantwortung<br />

"Mediziner light“ Case Manager/in<br />

„Schwester AGnES“<br />

"Mediziner light“ Pflegende der Zukunft<br />

Roes (14. Mai 2009)


26<br />

Exkurs: Verantwortung<br />

entlasten<br />

entlasten entlasten<br />

Pflegende<br />

Entscheidungskompetenz im Prozess<br />

Ärzt/innen ?? Manager/innen<br />

Aufnahmemanagement<br />

Bettenmanagement<br />

delegieren<br />

Fallmanagement<br />

delegieren<br />

geben ab<br />

Case Management<br />

<strong>Entlassungsmanagement</strong><br />

Überleitungsmanagement<br />

OP-Management Roes (14. Mai 2009)


27<br />

Anforderung: Verantwortung<br />

Sachverständigengutachten 2007<br />

„Kooperation und Verantwortung“<br />

Entscheidungskompetenz im Prozess<br />

Nach Ansicht der Sachverständigen könnten Pflegende die<br />

eigenständige Verantwortung für ihre Klienten<br />

übernehmen. Klinikärzte sollten sich weiter spezialisieren und mit<br />

Assistenten und anderen Berufsgruppen arbeitsteilige Behandlungsteams<br />

bilden.<br />

Fall-Manager können die einheitliche Krankenbetreuung<br />

über Sektorengrenzen hinweg organisieren.<br />

Roes (14. Mai 2009)


28<br />

Anforderung: Verantwortung<br />

Drei Schritte als Empfehlung (SVR 2007)<br />

1. Über den Weg der Delegation ärztliche Aufgaben an nicht-ärztliche<br />

Gesundheitsberufe abgeben/substituieren.<br />

2. Regionale Projektmodelle zur Veränderung des Professionenmix und zur<br />

größeren Eigenständigkeit der nicht-ärztlichen Gesundheitsfachberufe<br />

durchgeführt und evaluiert werden<br />

3. Bei Erfolg von Schritt 2, Verankerung einer Modellklausel zur stärkeren<br />

Einbeziehung der nicht-ärztlichen Gesundheitsfachberufe in die<br />

Gesundheitsversorgung<br />

Mit-Verantwortung Delegation Substitution<br />

Roes (14. Mai 2009)


29<br />

Anforderung: Verantwortung<br />

Langfristige Lösungen<br />

Ziel der Professionalisierung<br />

Mit-Verantwortung<br />

Substitution<br />

Delegation<br />

kurzfristige Ad hoc Lösungen<br />

Ziel der Arztentlastung<br />

Roes (14. Mai 2009)


30<br />

Exkurs: Verantwortung – Klinikum Ingolstadt<br />

© 2007, Klinikum Ingolstadt, Stabsstelle Presse/PR<br />

• Primär: Einzelfallsteuerung,<br />

Primärverantwortung durch Fallmanager,<br />

Pflegediagnostiker<br />

• Sekundär: Fallgruppensteuerung,<br />

Durchführungsverantwortung, dreijährig<br />

examinierte Pflegekräfte<br />

• Tertiär: Durchführungsassistenz, unterschiedlich<br />

qualifizierte Mitarbeiter<br />

Roes (14. Mai 2009)


31<br />

Konsequenz: Kontinuität und Integration<br />

Rahmenbedingungen<br />

DKI 2008<br />

Roes (14. Mai 2009)


32<br />

Konsequenz: Kontinuität und Integration<br />

„Leuchtturm Projekt Demenz“ St. Franziskus-Hospital Münster<br />

� die Demenz in die Therapie mit einzubeziehen und so eine<br />

optimale Rehabilitation zu erreichen.<br />

�� Demenziell erkrankte Patienten der Unfallchirurgie werden<br />

durch ein systematisches Assessment (Klärung, Planung und<br />

Einleitung des Versorgungsweges) identifiziert.<br />

� Während des gesamten Krankenhausaufenthaltes wird<br />

dieses Patientenklientel von speziell geschulten<br />

Altenpflegekräften betreut.<br />

� Das Krankenhaus organisiert anschließend im heimischen<br />

Umfeld Physiotherapie, Schmerztherapie und haushaltsnahe<br />

Dienstleistungen.<br />

Roes (14. Mai 2009)


33<br />

Konsequenz: Kontinuität und Integration<br />

„Leuchtturm Projekt Demenz“ St. Franziskus-Hospital Münster<br />

� Insbesondere operative Patienten in Häusern ohne<br />

Hauptfachabteilung Geriatrie werden nur selten<br />

bedarfsgerecht behandelt“<br />

� „Entscheidend ist, dass insbesondere dementiell erkrankte<br />

Patienten<br />

� möglichst schnell das Krankenhaus verlassen und<br />

� frühzeitig in das heimische Umfeld zurückgeführt werden.<br />

� Wir wissen, dass fremde Umgebung und erzwungene Untätigkeit<br />

ein hohes Risiko für ein Fortschreiten des Demenzprozesses<br />

sind“<br />

Roes (14. Mai 2009)


34<br />

Konsequenzen: Kontinuität und Integration<br />

Identifizierung<br />

E-bezogener und<br />

nachstat.<br />

Koordinations-/<br />

Steuerungsbedarf<br />

Identifizieren<br />

weiterer<br />

nachstationärer<br />

Betreuungsbedarf<br />

EM<br />

Vorbehaltsaufgaben<br />

Identifizierung<br />

Kooperation (nach) und stationärer und<br />

Koordinations-/<br />

Steuerungsbedarf<br />

Verantwortung<br />

Qualität des<br />

Versorgungs-,<br />

Pflege- und<br />

Betreuungsprozesses<br />

CM<br />

Identifizierung<br />

(Vor) und stationärer<br />

Koordinations-/<br />

Steuerungsbedarf<br />

Poolkompetenzen<br />

Roes (14. Mai 2009)<br />

Roes (2007)


35<br />

Konsequenz: Kontinuität und Integration<br />

Multiprofessionalität<br />

Interdisziplinarität<br />

Kooperation<br />

Sektorübergreifend<br />

Professionelles Team<br />

Biografie<br />

Patient<br />

Wohnumfeld<br />

Umfeld erlebt (Gesundheits)Veränderungen als problematisch<br />

Soziales Umfeld<br />

Lebenswelt<br />

Alltagsbezogene Bewältigungsarbeiten<br />

Selbstbestimmung<br />

Autonomie<br />

Quartiersorientierung<br />

Shared Decision Making<br />

Insider-Experte<br />

Nach dem Klinikaufenthalt:<br />

period of transition<br />

(Pflegende) Angehörige<br />

Roes (14. Mai 2009)


36<br />

Konsequenzen: Kontinuität und Integration<br />

Miteinander<br />

Allein Gegeneinander<br />

Hellmut Koch, Präsident der Bayerischen<br />

Landesärztekammer, warnt vor einer<br />

"konkurrierende Berufsgemeinschaft". Die<br />

Qualität der Patientenversorgung leide,<br />

wenn daran zu viele beteiligt seien.<br />

Roes (14. Mai 2009)


37<br />

Vielen Dank für<br />

Ihre Aufmerksamkeit<br />

martina.roes@hs-bremen.de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!