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Nr.1 (Jan,Feb. 2005)

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**Gemeindebrief**für Köritz, Neustadt (Dosse),Kampehl und Schönfeld<strong>Jan</strong>uar und <strong>Feb</strong>ruar <strong>2005</strong>...mit Preisausschreiben


Vergiss es nie: Dass Du lebst, war keine eigene Idee, und dass Duatmest, kein Entschluss von Dir. Vergiss es nie: Dass Du lebst, wareines anderen Idee, und dass Du atmest, Sein Geschenk an Dich.Vergiss es nie: Niemand denkt und fühlt und handelt so wie Du, undniemand lächelt so, wie Du’s grad tust. Vergiss es nie: Niemandsieht den Himmel ganz genau wie Du, und niemand hat je, was Duweißt, gewusst. Vergiss es nie: Dein Gesicht hat niemand sonst aufdieser Welt, und solche Augen hast alleine Du. Vergiss es nie: Dubist reich, egal ob mit, ob ohne Geld, denn Du kannst leben!Niemand lebt wie Du.Du bist gewollt, kein Kind des Zufalls, keine Laune der Natur,ganz egal, ob Du Dein Lebenslied in Moll singst oder Dur. Dubist ein Gedanke Gottes, ein genialer noch dazu. Du bist Du –das ist der Clou, Du bist Du. Ja, Du bist Du.(Paul <strong>Jan</strong>tz/Jürgen Werth)Die Taufe feiern wir Christen als Sakrament, als etwasHeiliges. Es ist für uns heilig – wie auch das Abendmahl, zudem jeder getaufte Christ egal welchen Alters eingeladen ist,weil Jesus selber sich hat taufen lassen von Johannes demTäufer. Jesus hat auch Seinen Jüngern aufgetragen: „Tauft!“Tauft alle, die an mich glauben und mir nachfolgen wollen!Taufen von Säuglingen oder Kleinkindern verdeutlicht aber inbesonderer Weise: Bevor ich mich persönlich zu Gottbekennen kann, ist Er schon längst zu mir gekommen, hat Ermich angenommen. Jesus umhüllt dieses Kind mit Seinerganzen entgegenkommenden Liebe und Gnade. Taufe istGottes Geschenk: Gott schenkt in der Taufe die Beziehung zu


Ihm; er schenkt die Grundlage für eine lebenslangevertrauensvolle Beziehung zu Ihm. Dem Reformator MartinLuther war die Taufe besonders wichtig. Er sagte: „Auch nachder Taufe brauchen wir eigentlich immer wieder so etwas wieeine Taufe.“ Drastisch sagte er: „Der alte Adam muss täglichneu ersäuft werden.“ Getauft werden kann man nur einmal.Trotzdem wünsche ich mir manchmal, man könne immerwieder untertauchen und spürbar frei werden von Schuld undVersäumnissen Gott und anderen Menschen gegenüber. Gottgibt uns aber auch hier Hilfe: Wir können zu Ihm beten, imGespräch mit Ihm bleiben und uns unsere Schuld von Ihmvergeben lassen. Das ist dann ein „Ersäufen des alten Adamsin mir“ jeden Tag. Die Taufe ist nicht aufzuheben; nicht durcheinen Kirchenaustritt oder Abkehr von Gott. Denn die Taufeist ein Geschenk von Gott. Wie auch immer der Mensch sichin seinem weiteren Leben für oder gegen ein Leben mit JesusChristus entscheidet: hier in der Taufe, heute, sagt Gott ein füralle Mal ja zu Eurem Kind. Gott sagt: „Du bist mein liebesKind; meine Hand strecke ich Dir ein für alle Mal entgegen.“Ein magisches Verständnis liegt deswegen der christlichenTaufe völlig fern, so nach der Devise: „Jetzt kann meinemKind im Leben nichts mehr passieren, mein Kind wird nichtmehr krank oder wird immer glücklich sein.“ Dem ist eineklare Absage zu erteilen: Taufe ist viel mehr. Jesus hat Dich,Mensch, einfach lieb, und Du gehörst fortan zu Ihm. ImLeben kann es trotzdem einmal stürmisch werden. ImGesangbuch zeugen zahlreiche Lieder gerade von Menschen,die eine schwere Lebensphase durchleben, von großemVertrauen auf Gott und der Dankbarkeit, sich von Gottgetragen zu fühlen – z. B. Jochen Klepper oder Paul Gerhardt.Jesus verspricht in der Taufe: „Du bist mein. Ich gehe DeinenWeg mit, und Du bist gut aufgehoben in meinem großen Plan;ich trage Dich durch. Jeder Getaufte kann sich bei Gott aufseine Taufe, Gottes Zuspruch berufen: HERR, steh’ mir bei,Du hast doch einmal „Ja“ zu mir gesagt. Jesus ist der, dermitgeht im Leben.


(aus einer Taufansprache von Pfarrerin Michaela Fröhling)Zum Gedenken an den 13./14. <strong>Feb</strong>ruar 1945(60. Jahrestag der Zerstörung Dresdens im Krieg) –Gedanken von Ralph GiordanoAls vor einigen Jahren Königin Elisabeth II. Dresden einen Besuch abstattete, hättedie englische Monarchin, wäre es in ihr Blickfeld geraten, ein Transparent lesenkönnen mit der Aufschrift „Royal Airforce – Kriegsverbrecher“. Als der 70jährige,der es hoch erhoben hielt, daraufhin gefragt wurde, ob für ihn auch die Bomberpilotender deutschen Luftwaffe Kriegsverbrecher gewesen seien, die während desSpanischen Bürgerkriegs 1937 das baskische Städtchen Guernica mit 1654 Toten und889 Verwundeten in Trümmer gelegt hatten, die Bomberbesatzungen, die 1939verheerende Luftangriffe auf Warschau, 1940 auf Rotterdam und 1941 auf Coventryund Belgrad geflogen hatten - da soll der Mann für einen Augenblick sein Transparentauf die Erde gestellt und verblüfft geantwortet haben: Derlei sei ihm „selbst nichtim Traum eingefallen“, daran habe er „nie gedacht“. Gleich darauf hatte er ein Ei ausder Tasche geholt und es in Richtung der Königin geworfen, sie allerdings weitverfehlt. Von da an nannte ich die Vertreter dieser Verdrängerspezies nur noch„die Eierwerfer“.Was sich an diesem konkreten Fall offenbart, ist exemplarisch (und ähnelt bestimmtenInterpretationen der Vertreibung der Deutschen aus dem Osten nach dem Ende desZweiten Weltkriegs): Die Vorgeschichte wird grundsätzlich ausgeblendet, derhistorische Kontext vermieden, alle seine Kausalitäten gekappt und - heftige Trauerfür die Toten bekundet. Eben diese Anteilnahme habe ich den „Eierwerfern“ nieabgenommen, und zwar am wenigsten denen, die sie am lautesten beschworen. Dabeisind die Denkmuster und ihre Artikulationen immer gleich, die Stichworte derAnklage unisono. Ein stereotypes davon gilt dem Zeitpunkt des Angriffs und lautet:„So kurz vor dem Ende des Kriegs!“ ohne jede Gedankenverbindung, dass bis zudieser <strong>Feb</strong>ruarnacht die Siege und die Rückzüge der Wehrmacht Europa seitfünfeinhalb Jahren in Schutt und Asche gelegt hatten. In dem nunmehr seit demAngriff auf die Elbestadt verflossenen fast 60 Jahren habe ich von den „Eierwerfern“nie auch nur den Hauch einer Bestätigung dafür erhalten, dass solche Kausalitätenzwischen der deutschen Aggression und dieser Feuernacht auch nur erwogen wordenist. Dabei wusste Hitler spätestens seit 1942, dass es gegen die erdrückendeangloamerikanische Luftüberlegenheit keinerlei wirksame Abwehrmittel gebenwürde. Dennoch ließen der „Führer“ und seine Generalität eine deutsche Stadt nachder anderen zerbomben. Diese Verantwortung für den Untergang der deutschenStädte, Dresdens eingeschlossen, ist den „Eierwerfern“ nie in den Sinn gekommen, niehaben sie gefragt: „Wie konnte es dazu kommen?“ Eine äußerst eindrückliche undpräzise Antwort darauf hätten sie in Dresden selber finden können, an einem alsMahnmal gestalteten Altar in der ehemaligen katholischen Hofkirche, in Form zweierJahreszahlen, und sonst nichts: „13. <strong>Feb</strong>ruar 1945 – 30. <strong>Jan</strong>uar 1933“.Ralph Giordano, geb. 1923 in Hamburg. Seiner jüdischen Mutter wegenfiel die Familie im Hitlerdeutschland unter die Rassengesetze: Es folgtendaraufhin Entrechtung, Schulverweisung, Gestapoverhöre, Illegalität.


packe den Koffer, ich fahre weg,aber Du musst keine Angst haben.Ich komme morgen wieder. Jeder,der einen Hund hat, weiß, welcheGefühle der Angst in dem Tierausgelöst werden, wenn es dasPacken der Reisetasche beobachtenmuss: Es wird untröstlich sein undwinseln; man wird versuchen, dasTier zu beruhigen, aber man wirdfeststellen: Wir haben keineSprache, dem Hund zu erklären,wann wir wiederkommen. Aberwenn wir weggehen, dann ist seineWelt wie zerstört, leergeräumt.Beim Menschen gelingt diesesBeruhigen einfach besser, denn erscheint leichter zu verstehen, was esheißt: „Ich bin doch bald wiederzurück.“ Tiere leiden. Vielleichtstärker als wir Menschen. Wirbegreifen plötzlich: Es ist dasselbe,mitfühlend zu werden, gütig zu seingegenüber den Empfindungen vonTieren an unserer Seite undgegenüber Menschen an unsererSeite. Diesen Zusammenhanghaben Menschen nicht begriffen, dieangesichts dieser heutigenVeranstaltung die Scheinfragestellen: Wie viele Menschen werdenunbeachtet zu Grabe getragen,sterben unbeachtet, aber bei einemPferd macht man einen solchengroßen Bahnhof? Als könnte mandas gegeneinander aufwiegen odergegeneinander ausspielen.Grausamkeit und auch Gleichgültigkeitgegenüber Tieren wirkt jedochzurück auf die Menschen. Es hat derVerhaltensforscher Konrad Lorenzgesagt: Wer nicht imstande istfestzustellen, dass sein eigener HundGefühle hat analog zu seineneigenen, leidet unterWahrnehmungsstörungen insolchem Umfang, dass man ihndafür krank und gemeingefährlichhalten muss.Kolibri, dem schon zu Lebzeiten einDenkmal gesetzt wurde – er war inNeustadt eine Institution, und dieBetroffenheit über seine Krankheitzum Tode ist in unserer Stadt groß.Und wenn wir an diesem Morgenseinen Schweif und seine Mähne ineiner Urne direkt bei seinemDenkmal beisetzen, so geben wirunserer Trauer Raum.Wie viele Menschen, nicht nur imGestüt, haben zu diesem Tier einepersönliche Beziehung entwickelt.So betrachten wir dieses PferdKolibri nicht als eine „Sache“, dieeiner „Tierbeseitigung“ zugeführtwird, sondern als einenaußergewöhnlichen Zeitgenossen,als Geschöpf Gottes und sinddankbar, dass wir ihn hier so langehaben durften. Auch er, Kolibri, hatdie Erfahrung dieses Psalms 36gemacht: „HERR, Du hilfstMenschen und Tieren.“ Amen.


Die Veranstaltungen unserer KirchengemeindenChristenlehre(Kirche Köritz)jeden Montag (außer in den Ferien)zwischen11 Uhr 10 und 16 UhrKindertreff LandeskirchlicheGemeinschaft(bei Bublitz, Spiegelberg 11)Sa, 8. 1. /5. 2. 14 UhrKonfirmandenunterricht(Pfarrhaus Köritz)jeweils freitags 16 Uhr7. Klasse: 21. 1. /11. 2.8. Klasse: 7. 1./4. 2.9. Klasse (15.30 Uhr): 28. 1./25. 2.Junge Gemeinde(Kirche Köritz)jeweils 18. 30 UhrDo, 20. 1./Do, 17. 2.BibelstundeLandeskirchliche Gemeinschaft(Gemeindehaus Neustadt)dienstags 18 UhrKirchenchorjeweils mittwochs, 19. 15 Uhr(außer 5. 1.)Bibel zum FeierabendKirche Köritz:jeweils 19 UhrDo, 6. 1./Di, 15. 2.Gaststätte Kauert,Lindenhof, Kampehl:jeweils 19 UhrDi, 25. 1./Mi, 23. 2.Klön- und Spielnachmittag(Gemeindehaus Neustadt)jeweils 14. 30 UhrMi, 12. 1./Mi, 9. 2Frauenabend(Kirche Köritz)jeweils 19. 30 UhrDo, 27. 1./Do, 10. 2.Männerabendjeweils 19. 30 UhrDo, 27. 1. Kirche KöritzDo, 10. 2. GemeindehausNeustadtAllianz-GebetswocheThema: Vaterunser(Gemeindehaus Neustadt)vom 10. bis 14. <strong>Jan</strong>uarjeweils 18 UhrSeniorennachmittageKirche Köritz:jeweils 15 UhrMi, 5. 1./Mi, 9. 2.Gemeindehaus Neustadt:jeweils 15 UhrMi, 26. 1./23. 2.Passionsandachtenjeweils donnerstags10. 2. 19 Uhr Kirche Köritz


17. 2. 20 Uhr GemeindehausNeustadt24. 2. 15 Uhr Kirche KöritzAndacht zur JahreslosungJesus Christus spricht: „Ich habe für Dich gebeten,dass Dein Glaube nicht aufhöre.“ (Lukas 22, Vers 32)„Lasst uns beten!“ sage ich imGottesdienst. Die Köpfe senken sich,die Finger finden zusammen. Mitden gesprochenen Worten ziehenBilder aus den letzten Tagen und dieGesichter vieler Menschen an mirvorbei. Ich glaube fest daran, dassGebete helfen können. Gerade, wennes um den Glauben geht, ist dasGebet die nötige Unterstützung.Denn manches, was in der Welt undum mich herum geschieht, stellt denGlauben in Frage. Christus hat mitdem Gebet um den Glaubenbegonnen. Im Hebräerbrief wird Erdarum „Anfänger und Vollender desGlaubens“ genannt. Er hat denGlauben durch schwere Krisenhindurch wachsen lassen.„Ich bete immer auch für Sie“, sagteine Frau am Ausgang der Kirche.Früher war es mir unangenehm,wenn jemand so etwas sagte. Es warmir zu privat. Heute freue ich mich.Beten ist eine unaufdringliche Formbesonderer menschlicher Zuwendung.Ich weiß: schon vor längererZeit wäre ich vom Glauben weggelaufen,wenn nicht immer wiederjemand für mich gebetet hätte. Betenbringt Glauben in das Leben.„Beten Sie doch auch für uns!“ bitteteine junge Mutter. Sie verlässt heutedie Kirche als Letzte. Sie berichtetnoch ganz knapp aus der letztenWoche.Ihr Kind ist im Krankenhaus.Nach bangen Wochen beginntlangsam die Genesung. In all denSorgen der vergangenen Wochenbraucht auch sie Hilfe. Das Gebet isteine Hilfe. Es steht für die innigeZuwendung zu einem Menschen.Möge die Frau mit ihrem zartenGlauben in der Krise nichtzerbrechen. Denn wenn der Sinn desLebens bedroht ist, wird das Gebetder anderen immer wichtiger. DiesesGebet wird nicht enden. Jesus hat eseröffnet. Gebete gestaltenBeziehungen. Sie wirken wie einBündel unsichtbarer Bänder,gespannt zwischen vielen Menschen.Manchmal scheint es, als seien sienur locker gespannt, und doch sindsie ganz fest verbunden. Aber dieEnden dieser Bänder hält keinMensch in der Hand. Der Anfangund das Ende jedes Gebetes liegt beiGott. Die Jahreslosung gibt denBlick auf den Anfang des Gebetesfrei. Jesus Christus spricht: „Ichhabe für Dich gebeten, dass DeinGlaube nicht aufhöre.“ Dieser Satzrichtet sich im Lukasevangelium anPetrus. Wir wissen: Petrus hat wenigspäter kläglich versagt. Er hat Jesus


verleugnet, weil er Angst hatte, auchverhaftet zu werden Dabei hatte ervorher noch vollmundig behauptet,niemals Jesus im Stich zu lassen.Jesus hat die Schwachheit vonPetrus erkannt, und in Seinem Gebethat Er den Glauben von Petrusabgesichert. Jesus hat durch dieseSicherungsleine des Gebets denVersager Petrus in dessen ersterKrise vor dem Absturz bewahrt, hatihn später zu einem großenMissionar gemacht, hat ihm denNamen „Petrus“, Felsen, gegeben.Unsere Kirche wäre schon längstvergangen, wenn uns Glaubendendieses Gebet von Jesus nicht geltenwürde. Das Überleben der Kirchehat seinen Grund in Jesus. Er hältmit viel Kraft auch an denen fest, dieversagen. Das Unrecht, das sogarheute noch im Namen des Kreuzesangerichtet wird, hat zu jeder Zeitauch die Kraft, die Kirche zuvernichten. Durch ihr Schweigenund Zögern, als es in Deutschlandvor 70 Jahren um Recht undGerechtigkeit ging, hat die Kirchesich selber in den Grundfestenschwer erschüttert. Als die Kirchevor 60 Jahren in den Trümmern neuzusammenfand, war es nicht dieeigene Kraft, die ihr eine Zukunfteröffnete. Es war das Schuldbekenntnis,das die Kirche in Stuttgartabgelegt hatte: „Wir haben nichtmutig bekannt, nicht treu gebetet,nicht fröhlich geglaubt, nichtbrennend geliebt.“ Doch in Wahrheitwar alles Gnade. Glaube ist immervon Christus erbetener Glaube.Ich bin Petrus ähnlich. Ich weißnicht, wie ich in extremenZerreißproben standhalten werde. Esist manchmal leichter, den Glaubenzu verbergen, als ihn herzhaft zubekennen. Es ist auch leichter zuschweigen, als sich für andereMenschen stark zu machen.Ich weiß: es wäre mit meinemGlauben nicht weit her, wenn ernicht von den Gebeten anderergehalten würde. Ohne Jesu Gebetwäre schon lange alles verloren. Ichspüre den Halt, der mir durch Ihnzuwächst, wenn er mir in derJahreslosung sagt: „Ich habe fürDich gebeten, dass Dein Glaubenicht aufhöre.“ Ich erkenne mich inPetrus wieder. Ich weiß: Ich bin inmeinem Leben auf viele Gebeteangewiesen. Ich weiß: Der Anfangaller Gebete liegt in dieser Bitte vonJesus bei Gott. Und ich spüre: DerGlaube mag in eine Krise geraten,doch Jesus selber hat ihn für micherbeten.(Propst Henning Kiene,Meldorf an der Nordsee)


Im Herzen des Stadionsüber die künftige Arbeit als ehrenamtlicher Pfarrer in einer Stadion-KircheDer Arbeitskreis „Kirche und Sport Berlin-Brandenburg“ hatte im <strong>Jan</strong>uar 2003gemeinsam mit dem Deutschen Olympischen Institut eine Veranstaltung mit demTitel „Friedenserziehung durch Sport“ durchgeführt. In den Tagen derVorbereitung kam dem Oberkirchenrat und Hertha BSC-Fan Dr. BernhardFelmberg (38) die Idee, beim Umbau des Berliner Olympiastadions auch eineStadion-Kapelle einzurichten. Bisher gibt es solche Kapellen nur im „Nou Camp“in Barcelona und seit drei Jahren in der Gelsenkirchener Arena „Auf Schalke“.Der Berliner „Tagesspiegel“ nahm sich sehr schnell des Themas an; der Artikelhatte die Überschrift „Sammeln fürs Gebet“. Bischof Huber hatte wegen dergeschaffenen Öffentlichkeit eine Sitzung anberaumt; zwei Berliner Senatorenkamen, der Chef der mit dem Stadionumbau beauftragten Firma, derGeschäftsführer von Hertha BSC und ein Vertreter des Landessportbundes. Manfand einen eigentlich als Schiedsrichterraum vorgesehenen Ort auf der Seite derEhrentribüne, etwas unterhalb der Rasenebene, zwischen den Spielerkabinen unddem großen VIP-Bereich – im Herzen des Stadions. Nachdem Hertha BSC amvorletzten Spieltag den Klassenerhalt geschafft hatte und in dieser Bundesliga-Saison mit dem Abstieg wohl nichts zu tun haben wird, blickt Dr. Felmbergoptimistisch in die Zukunft: Spätestens zur Weltmeisterschaft 2006 soll dieStadionkapelle fertig sein, vielleicht werden die rund 180000 € für den Innenausbauder Kapelle auch schon früher durch Spendengelder aufgebracht sein.


Eine solche Kapelle soll nicht in erster Linie für Sportler und Funktionäre da sein,sondern für die Zehntausende Menschen, die regelmäßig ins Olympiastadionwegen der Sportveranstaltungen gehen, zum Beispiel zu Hertha BSC.In der Kapelle bei Schalke 04 haben schon viele Taufen und Trauungenstattgefunden. Pfarrer Jochen Dohm aus Gelsenkirchen bilanziert nach den erstendrei Jahren Stadion-Kapelle überrascht: Die meisten Taufen wurden gar nicht voneingefleischten Schalke-Anhängern angemeldet. „Hatte ich am Anfang damitgerechnet, dass die Schalkefans ihre Kinder in der Arenakapelle taufen lassenwollten, erlebe ich, dass es eben vielmehr die Menschen sind, die ihre Gemeindenicht kennen. Sehr häufig haben sie diese „Gemeindeferne“ und glauben, dass siein der Kapelle den Ort finden, an dem sie die „Gemeindedistanz“ am bestenüberspielen können.“ Das Konzept der Kirche, niedrigschwellige Angebote zumachen, kirchlich distanzierte Menschen zu erreichen und missionarisch tätig zusein, soll darum auch im Berliner Olympiastadion bald anlaufen.Dr. Felmberg ist im Landeskirchenamt zuständig für die Aus- und Fortbildungkirchlicher Mitarbeiter und leitet das theologische Prüfungsamt. Seine Arbeit alsSportpfarrer versieht er ehrenamtlich. Die künftige alltägliche Arbeit, dieKoordination der Veranstaltungen in der Stadion-Kapelle, müssen also von einemhierfür beauftragten, Dr. Felmberg ergänzenden Pfarrer vorgenommen werden.Dr. Felmberg ist sich sicher: Pfarrer Wolf Fröhling wird für diese Aufgabe genaurichtig sein – schließlich war die künftige ehrenamtliche Arbeit im Olympiastadionder Anlass für den Wechsel von Neuhardenberg nach Neustadt (von Hauszu Haus nur eine Stunde zum Olympiastadion). Der Dienstumfang seiner Arbeitmit 50 % in Köritz, Neustadt und Kampehl (die anderen 50 % nimmt seine FrauMichaela Fröhling wahr) gestattet ihm zukünftig, sich als Stadionpfarrer mit 50 %Zeitumfang einzubringen. „Wolf Fröhling ist ein geborener Fußballfan; er wirddas Evangelium auch in dieser besonderen Sphäre verkündigen können. Erverfügt über die missionarische und seelsorgliche Kompetenz für diese besondereAufgabe. Er versteht etwas von Öffentlichkeitsarbeit, kann auf Menschenzugehen und bringt durch sein Engagement als Hertha-Fan, das er auch infinsteren Zweitliga-Zeiten der frühen neunziger Jahre gezeigt hat, einfach einen„Stallgeruch“ ein, um auch den härtesten Fan zu erreichen und Inhalte zuvertreten. Für einen fußballbegeisterten Seelsorger kann es wohl keine attraktivereund schönere Aufgabe geben, als diese Kapelle zu betreuen.“links: Pfarrer Dr. Bernhard Felmberg im Berliner Olympia-Stadion;rechts: Wenn der Vater mit dem Sohne...( 8. 5. 2004, Hertha - Dortmund 6:2)

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