Die Monatsschrift für alle Eichsfelder - Mecke Druck und Verlag
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408 <strong>Eichsfelder</strong> Heimatzeitschrift – <strong>Die</strong> <strong>Monatsschrift</strong> <strong>für</strong> <strong>alle</strong> <strong>Eichsfelder</strong><br />
sind daß Joseph Schatz, Christoph Noehring<br />
sen. Nicolaus Weidemann <strong>und</strong> Martin Gerlach<br />
durch Praefecten – Verfügungen auf<br />
den Fall einer 2/3 vollständig bleiben, losgegeben<br />
worden, dem einzigen Anton Kaiser ,<br />
sofort übrig geblieben sei eingerschnet dies<br />
nun der Fall nicht gewesen, haben sich dennoch<br />
dieselben meiner dieshalb gemachten<br />
Einwendungen ungemehlt ihrer Pflichten als<br />
Gemeinderäthe entzogen.<br />
Ich bringe bei diesen Umständen folgende<br />
zu diesen Posten qualificirte Subjecte in Vorschlag<br />
als 1. Johannes Fürstenberg, 2. Christoph<br />
Nöring jun. 3. Johannes Grosheim, 4. J.<br />
Weidemann, 5. Heinrich Schmidt, Christoph<br />
Schicke jun. 7. Christoph Fürstenberg <strong>und</strong> bitte<br />
auf deren baldige Verpflichtung zu erkennen<br />
– Hochachtungsvoll<br />
Der Contonmaire Strecker<br />
Se Hochwohlgebohren dem Herrn Prefect des<br />
Harzd. Von Bülow zu Heiligenstadt“<br />
<strong>Die</strong>ses Schreiben wird am 9. Dezember 1812<br />
an den Innenminister Jeromes in Kassel weitergeleitet<br />
mit dem Vermerk:<br />
„Gnädigst Herr!<br />
Der Municipalrath zu Helmsdorf, Canton Dingelstädt,<br />
Distr. Heiligenstadt bestand früher<br />
aus 8 Mitgliedern. Für von denselben ist kürzlich<br />
einer zum Mair zwei andere sind noch<br />
aufeinander zu Adjuncten daselbst ernannt.<br />
Vier andere haben von seit längerer Zeit um<br />
ihre Entlassung nachgesucht, <strong>und</strong> sich ihren<br />
Pflichten als Gemeideräthe ohne Respect<br />
<strong>alle</strong>r Erinnerung des Canton – Maire entzogen.“<br />
Deren Namen wurden noch einmal genannt,<br />
<strong>und</strong>: „Es blieb daher nur 1 Mitglied des<br />
Municipalraths in function übrig. Bey diesen<br />
Umständen muß ich dringend auf die traurig<br />
Underbesetzung der Municipalrathsstellen<br />
gehorsamst antragen <strong>und</strong> bringe daher folgende<br />
Einwohner dieser Gemeinde dazu in<br />
Vorschlag“.<br />
Es wurden nun die oben vorgeschlagenen<br />
„geeigneten Subjecte“ aufgeführt. „Deren<br />
Ernennung ich <strong>für</strong> Exellenc folgerichtigst zu<br />
reirirten bitte.<br />
Für den Prefect Der Generalsekreteur“<br />
Ob sich die zu diesem „Ehrenamt“ vorgeschlagenen<br />
Einwohner beworben haben<br />
oder einfach vielleicht auch gegen ihren Willen<br />
benannt wurden, wäre sicherlich weiterer<br />
Forschungen wert. Ist das Verhalten der Dorfoberen<br />
bereits vom Unmut gegen das Regime<br />
von König Jerome bef<strong>alle</strong>n?<br />
Anmerkungen<br />
1 <strong>Die</strong>ses wie <strong>alle</strong> weiteren zitierten Dokumente sind<br />
aus dem LHASA, MD: B 35, Anhang VII Nr. 3.<br />
2 Ziegelbrenner Peter Wand, der sich zu Unrecht<br />
vom Friedensgericht in Dingelstädt bestraft sah,<br />
forderte den Präfekten am 9. November 1812 u. a.<br />
auf, die Gemeindkasse zu überprüfen, „eiligst … so<br />
daß nichts verdunkelt an den Tag gelegt werde.“ <strong>Die</strong><br />
Sache schwelte <strong>alle</strong>rdings schon seit Sommer 1812.<br />
Er bat die vormaligen Gemeindevorgesetzten, den<br />
„Maier“ Wenzel <strong>und</strong> den Gemeindrat Joseph Schatz<br />
zu befragen.<br />
Erschütternde Dokumente:<br />
Feldpostbriefe aus dem Zweiten Weltkrieg<br />
von <strong>Die</strong>ter Wagner<br />
Im Jahre 2005 übergab ein Bürger aus Duderstadt<br />
dem Stadtarchiv ein Konvolut mit<br />
Feldpostbriefen, die Verwandte von ihm von<br />
verschiedenen Kriegsschauplätzen an Mitglieder<br />
ihrer Familie zu Hause geschrieben<br />
haben. Bei den Briefschreibern handelt es<br />
sich um vier Brüder aus Duderstadt, deren Eltern<br />
als angesehene Fleischermeister, Viehhändler<br />
<strong>und</strong> Hoteliers fungierten. Der größte<br />
Teil der etwa 30 Feldpostbriefe war an die<br />
Schwester A. gerichtet, die <strong>für</strong> <strong>alle</strong> Brüder als<br />
akzeptierte Ansprechpartnerin, Vermittlerin,<br />
ja, gleichsam auch als „Briefkasten“ handelte.<br />
Etwa drei Viertel der Briefe stammen von dem<br />
ältesten Bruder namens T.<br />
<strong>Die</strong> meisten Briefe wurden auf Briefpapier<br />
oder einfachem Schreibpapier geschrieben,<br />
andere auf Feldpostpapier oder auf dem, was<br />
gerade zur Hand war - Packpapier, Durchschlagpapier<br />
oder ein Kalenderblatt.