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Schwerpunkt: Stipendien - Bildungsmarkt-Sachsen.de

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september 2009<br />

Tipps zum Studienfachwechsel<br />

Rechtzeitig Alternativen prüfen<br />

Arbeitsmarkt Informatiker<br />

Gute Perspektiven für IT-Fachkräfte<br />

33. jahrgang ··· heft 5<br />

Reportage Wissenschaftsjournalismus<br />

Kompliziertes einfach erklären<br />

<strong>Schwerpunkt</strong><br />

<strong>Stipendien</strong>


Neu in <strong>de</strong>inem abi Portal<br />

Studium<br />

Neben <strong>Stipendien</strong> gibt es noch weitere Möglichkeiten<br />

<strong>de</strong>r Studienfinanzierung. Diese fin<strong>de</strong>st du unter<br />

„Finanzen“ in <strong>de</strong>r Rubrik „Studium“. Außer<strong>de</strong>m gibt<br />

es hier viele spannen<strong>de</strong> Studienreportagen über<br />

alle möglichen Bachelor- und Masterstudiengänge.<br />

Unter „Studienpraxis & Campus“ fin<strong>de</strong>st du hilf-<br />

reiche Artikel, zum Beispiel über das Jobben während<br />

<strong>de</strong>s Studiums, Tipps, wie du dich optimal auf <strong>de</strong>n<br />

Berufseinstieg vorbereiten kannst, o<strong>de</strong>r einen Bericht<br />

darüber, wie es ist, mit Kind zu studieren.<br />

Bewerbung<br />

Du hast einen Beruf gefun<strong>de</strong>n,<br />

<strong>de</strong>r dich interessiert, und<br />

stehst jetzt vor <strong>de</strong>r Aufgabe,<br />

dich zu bewerben? In <strong>de</strong>r<br />

Rubrik „Bewerbung“ fin<strong>de</strong>st du<br />

Tipps und Tricks rund um die<br />

Fragen: Wo fin<strong>de</strong> ich die richtigen<br />

Stellen? Wie sieht eine<br />

or<strong>de</strong>ntliche Bewerbung aus?<br />

Darf ich meinen Lebenslauf<br />

schönen? Und wie kann mir die<br />

Berufsberatung helfen?<br />

Foto: WillmyCC<br />

Games<br />

Abwechslung von <strong>de</strong>r Textflut fin<strong>de</strong>st du unter<br />

an<strong>de</strong>rem bei <strong>de</strong>n abi >> Games. Hier gibt es<br />

Bil<strong>de</strong>rrätsel, Votings, Animationen und das ein<br />

o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re Quiz zu Themen wie Öffentlicher<br />

Dienst, medizinische Geräte o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n<br />

Durchschnittsstu<strong>de</strong>nten. Allseits beliebt sind<br />

auch unser Sudoku und das abi >> Klick. Wie<br />

viele Kunstwerke kannst du ihren berühmten<br />

Erschaffern zuordnen? Und erkennst du<br />

unterschiedliche Hochschulstädte an einem<br />

Bildausschnitt?<br />

Foto: Getty Images/digitalvision<br />

Forum<br />

Wenn dir Fragen zu Studium, Ausbildung o<strong>de</strong>r Beruf unter <strong>de</strong>n<br />

Nägeln brennen und du <strong>de</strong>n letzten Chat verpasst hast,<br />

fin<strong>de</strong>st du vielleicht Antworten im Forum. Userin Jule erkundigt<br />

sich zum Beispiel nach Weiterbildungsmöglichkeiten für<br />

Heilerziehungspflegerinnen. Henrike hat ihr duales Studium<br />

abgebrochen und fragt, ob sie sich arbeitslos mel<strong>de</strong>n soll.<br />

Sicher hat auch jemand aus <strong>de</strong>r abi >> Community eine Antwort<br />

auf <strong>de</strong>ine Frage.<br />

Foto: Somieski<br />

Beruf & Karriere<br />

Infos und Tipps zum Berufsleben fin<strong>de</strong>st du in<br />

<strong>de</strong>r Rubrik „Beruf & Karriere“. In <strong>de</strong>r Unterrubrik<br />

„Berufsreportagen“ wer<strong>de</strong>n Menschen porträtiert,<br />

die <strong>de</strong>n Schritt ins Berufsleben bereits gemeistert<br />

haben, so wie beispielsweise die Entsorgungsingenieurin<br />

Maren Burtscheidt. Manche gehen noch<br />

einen Schritt weiter und lan<strong>de</strong>n im Ausland. Vielleicht<br />

willst du dich auch zum Thema „Weiterbildung“<br />

informieren? Unten in <strong>de</strong>r Navigationsleiste<br />

fin<strong>de</strong>st du auch Links zum Informationsangebot<br />

<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sagentur für Arbeit unter „Berufe suchen“<br />

und „Weiterbildung suchen“.<br />

www.abi.<strong>de</strong><br />

Foto: KonzeptQuartier ®<br />

Foto: Privat


Orientieren & Entschei<strong>de</strong>n<br />

Berufswahlfahrplan – es gibt viele verschie<strong>de</strong>ne Wege ins Berufsleben. Der<br />

Berufswahlfahrplan hilft dir bei <strong>de</strong>inen Entscheidungen. ................................................................ 6<br />

Studium<br />

Gründlich informieren – was tun, wenn ein Studienfachwechsel geplant ist? Wer kann<br />

helfen? Und wie geht es dann mit <strong>de</strong>m BAföG weiter? abi >> verrät es dir. ............................ 8<br />

Studium & Beruf<br />

Schon im Studium auf Sendung – im Masterstudiengang Wissenschafts-<br />

journalismus lernt Christina Müller, komplizierte Zusammenhänge in verständliche<br />

Mediensprache zu übersetzen. .............................................................................................................. 10<br />

Hochschulpanorama<br />

Zukunft an Wer<strong>de</strong>r und Weser – die Region Bremen/Bremerhaven lockt mit<br />

maritimem Flair, verwinkelten Gässchen und vielen Attraktionen. Fünf Hochschulen<br />

stehen zur Auswahl. .................................................................................................................................... 13<br />

<strong>Schwerpunkt</strong>: <strong>Stipendien</strong><br />

Nicht nur für Überflieger – rund 400 kleinere und elf große Einrichtungen<br />

unterstützen Studieren<strong>de</strong> finanziell und i<strong>de</strong>ell. Um an die För<strong>de</strong>rung<br />

heranzukommen, zählen nicht nur gute Noten. .............................................................................. 14<br />

Nahtloser Übergang – Aurelius Lie ist Stipendiat bei <strong>de</strong>r Friedrich-Ebert-Stiftung. ..... 18<br />

Im Ausland <strong>de</strong>n Horizont erweitern – Christian Nagel studierte ein Jahr in Paris –<br />

mit einem Stipendium <strong>de</strong>s Deutschen Aka<strong>de</strong>mischen Austauschdienstes. ....................... 19<br />

Rückenstärkung erleben – Nina Grellmann wird vom Evangelischen Studienwerk<br />

unterstützt. Dort schätzt sie vor allem <strong>de</strong>n Rückhalt, <strong>de</strong>n sie fürs Studium erhält. ........ 20<br />

Was bringt ein Stipendium? – vier Studieren<strong>de</strong> berichten von <strong>de</strong>n<br />

Vorteilen ihrer <strong>Stipendien</strong>. ........................................................................................................................ 21<br />

„Mut beweisen“ – Dr. Ulla Siebert, Sprecherin <strong>de</strong>r Arbeitsgemeinschaft <strong>de</strong>r<br />

Begabtenför<strong>de</strong>rungswerke und Leiterin <strong>de</strong>s Studienwerks <strong>de</strong>r Heinrich-Böll-<br />

Stiftung im Interview. ................................................................................................................................. 22<br />

Ausbildung<br />

Schritt für Schritt zum Musterschnitt – Marlen Pötig lernt Mo<strong>de</strong>schnei<strong>de</strong>rin,<br />

aber das Berufsfeld in <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>branche ist viel breiter. ............................................................ 24<br />

Promi-Interview<br />

Sara Nuru – abi >> sprach mit Germany’s Next Topmo<strong>de</strong>l über <strong>de</strong>n<br />

Laufsteg und berufliche Träume. ........................................................................................................... 26<br />

Arbeitsmarkt<br />

Rechnen und Beraten – <strong>de</strong>r Arbeitsmarkt für Informatiker verbessert sich seit 2004.<br />

Matthias Nohl etwa verschickte zehn Bewerbungen und erhielt fünf Jobangebote. ....... 28<br />

Was macht eine Museologin?<br />

Allroun<strong>de</strong>r im Kulturbusiness – Archivarbeit, Austellungsplanung, Objektausleihen,<br />

Dokumentation, Recherche … „Wir sind zu Allroun<strong>de</strong>rn ausgebil<strong>de</strong>t wor<strong>de</strong>n“,<br />

sagt Cathrin Orzschig. ................................................................................................................................ 31<br />

Berufseinstieg<br />

Was ist gefragt? – Experten und Personaler informieren darüber, wer und<br />

was in ihrer Branche gefragt ist. ............................................................................................................ 32<br />

abi >> Coaching<br />

Gleich studieren o<strong>de</strong>r erst eine Ausbildung? – Berufsberaterin Brigitta Hügel<br />

erläutert an einem Beispiel, wann eine Ausbildung vor <strong>de</strong>m Studium Sinn macht. ........ 34<br />

Rubriken<br />

Impressum ........................................................................................................................................................ 3<br />

News ..................................................................................................................................................................... 4<br />

Bachelor-Radar ........................................................................................................................................... 12<br />

abi >> Comic ................................................................................................................................................. 35<br />

Leseraktion/Vorschau ........................................................................................................................... 36<br />

Impressum<br />

Herausgeber<br />

Bun<strong>de</strong>sagentur für Arbeit<br />

INHALT<br />

Herausgeberbeirat<br />

Wolfgang Biersack (Institut für Arbeitsmarkt- und<br />

Berufsforschung), Werner Brendli (Agentur für Arbeit<br />

München), Heike Hessenauer (Studienrätin), Milena<br />

Kern (Schülervertreterin), Stella Kneifel (Schüler-<br />

vertreterin), Nicole Künzel (Agentur für Arbeit Mannheim),<br />

Georg Leibold (Studiendirektor), Natascha<br />

Rediske (Studienrätin), Lukas Reither (Schüler-<br />

vertreter), Julia Schadt (Schülervertreterin), Katarina<br />

Stein (Technische Universität Dres<strong>de</strong>n), Christian<br />

Strijewski (Bun<strong>de</strong>sagentur für Arbeit, Zentrale SP III<br />

21), Axel Wei<strong>de</strong>hoff (Agentur für Arbeit Essen),<br />

Judith Wüllerich (Zentrale <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sagentur für<br />

Arbeit)<br />

Redaktion<br />

Gesamtleitung: Rainer Möller, Chefin vom Dienst:<br />

Carmen Lauble, Textchefin: Heike Weber, Redaktion:<br />

Andreas Dittmann, Matthias Dittmann, David Fiedler<br />

(Redaktionsassistenz), Manuela Meier (Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>),<br />

Daniela Obermeyer, Sonja Peschutter, Anna<br />

Scholz, Meike Vögele<br />

Autoren<br />

Armin Leberzammer, Heike Lissen, Gabriele Müller,<br />

Sabine Olschner, Judith Schallenberg, Sabine Schra<strong>de</strong>r,<br />

Yukiko Tanaka<br />

Anschrift <strong>de</strong>r Redaktion<br />

Gutenstetter Straße 8d, 90449 Nürnberg,<br />

Telefon 0911/937739-0, Fax 0911/937739-99,<br />

E-Mail: redaktion@willmycc.<strong>de</strong><br />

Verlag<br />

Willmy Consult & Content GmbH, Gutenstetter Straße 8d,<br />

90449 Nürnberg, Telefon 0911/937739-0,<br />

Fax 0911/937739-99, E-Mail: redaktion@willmycc.<strong>de</strong><br />

Geschäftsführung<br />

Rainer Möller<br />

Gestaltung und Layout<br />

KonzeptQuartier ® GmbH<br />

Art Direktion: Linda Spokojny<br />

Titelfoto<br />

KonzeptQuartier ® GmbH<br />

Druckvorstufe<br />

IRS – Integrated Realization Services, Nürnberg<br />

Druck<br />

Westermann, Braunschweig<br />

Copyright 2009 für alle Beiträge<br />

abi >> <strong>de</strong>in Weg in Studium und Beruf<br />

Nachdruck nur mit vorheriger Zustimmung <strong>de</strong>s Ver-<br />

lags und nur mit Quellenangabe sowie Einsendung<br />

eines Belegexemplars gestattet. Mit Namen gekennzeichnete<br />

Artikel geben nicht unbedingt die Meinung<br />

<strong>de</strong>r Redaktion und <strong>de</strong>s Herausgebers wie<strong>de</strong>r. Keine<br />

Gewähr für unverlangte Einsendungen und Besprechungsstücke.<br />

Gesamtauflage 360.000<br />

Erscheinungsweise 10 Ausgaben im Jahr<br />

(inklusive zwei abi extra >>, Studium bzw. Ausbildung)<br />

Abonnement<br />

Einzelheft: 1,80 EUR (inkl. MwSt.). Bei Bestellung<br />

direkt beim Verlag zuzüglich Versandkosten. Jahresabonnement:<br />

18,00 EUR (inkl. MwSt. und Porto). Preis<br />

für Ausland und beson<strong>de</strong>re Versandformen auf Anfrage.<br />

Bestellungen beim Verlag, Adresse siehe oben<br />

ISSN 0343-8546<br />

abi 5 2009<br />

3


NEWS<br />

AusstEllung<br />

Mit <strong>de</strong>m Zug in die Zukunft<br />

Wie wird die Welt in 20 Jahren aussehen? seit En<strong>de</strong> April fährt <strong>de</strong>r Wissenschaftszug mit <strong>de</strong>r Ausstellung<br />

„Expedition Zukunft“ durch ganz Deutschland und versucht, diese Frage zu beantworten.<br />

Im Rahmen <strong>de</strong>s „Wissenschaftsjahres 2009“ (ausgerichtet<br />

vom Bun<strong>de</strong>sministerium für Bildung und Forschung<br />

und <strong>de</strong>r Initiative „Wissenschaft im Dialog“)<br />

hält <strong>de</strong>r Zug bis En<strong>de</strong> November in 62 <strong>de</strong>utschen Städten<br />

und zeigt eine Ausstellung über <strong>de</strong>n aktuellen Forschungsstand<br />

und die Forschungstrends <strong>de</strong>r Zukunft.<br />

In zwölf Ausstellungswägen wer<strong>de</strong>n Möglichkeiten<br />

und Perspektiven aus verschie<strong>de</strong>nen Wissenschaftsgebieten<br />

etwa <strong>de</strong>r Nano-, Bio- o<strong>de</strong>r Kognitionswissenschaften<br />

vorgestellt.<br />

Die Themen, zum Beispiel „Gesundheit und Medizin“,<br />

„Ernährung und Landwirtschaft“ o<strong>de</strong>r „Energie und<br />

Umwelt“, wer<strong>de</strong>n anhand von Exponaten bildlich dar-<br />

OnlInE-tEst<br />

sprachreise o<strong>de</strong>r Farmstay?<br />

Es gibt viele Möglichkeiten für eine Auszeit in <strong>de</strong>r Ferne.<br />

Welche Form eines Auslandsaufenthaltes jeweils<br />

geeignet ist, hängt jedoch von individuellen Voraussetzungen,<br />

Motivationen und Wünschen ab: Möchte man<br />

sich beispielsweise sozial engagieren, kommen Freiwilligendienste<br />

o<strong>de</strong>r Workcamps in Frage. Steht hingegen<br />

das Erlernen einer neuen Sprache im Vor<strong>de</strong>rgrund, wären<br />

vielleicht Sprachferien beson<strong>de</strong>rs geeignet.<br />

Um Schulabgängern die Entscheidung für <strong>de</strong>n passen<strong>de</strong>n<br />

Auslandsaufenthalt zu erleichtern, bietet das<br />

Internet-Portal www.auslandsjob.<strong>de</strong> jetzt einen kostenlosen<br />

Auslandszeit-Test an. Mit 20 Fragen wer<strong>de</strong>n die<br />

Interessen und Wünsche an <strong>de</strong>n Auslandsaufenthalt<br />

4 abi 5 2009<br />

Mehr Infos:<br />

Expedition Zukunft<br />

http://www.expedition-zukunft.org<br />

Du möchtest gerne einige Zeit im Ausland verbringen, weißt jedoch nicht, welcher Auslandsaufenthalt zu<br />

dir passt? Ein neuer Online-test hilft jetzt weiter.<br />

abgeklopft, etwa wie lange <strong>de</strong>r Aufenthalt dauern soll<br />

o<strong>de</strong>r in welchen Bereichen man sich vorstellen kann, zu<br />

arbeiten. Nach etwa fünf Minuten erfahren die Testteilnehmer,<br />

welche Möglichkeiten eines Auslandsaufenthaltes<br />

für sie beson<strong>de</strong>rs in Frage kommen.<br />

Darüber hinaus bietet das Portal zahlreiche Hintergrundinfos<br />

zu verschie<strong>de</strong>nen Programmen und Anbietern<br />

weltweit.<br />

Mehr Infos:<br />

Auslandsjob.<strong>de</strong><br />

http://www.auslandsjob.<strong>de</strong><br />

Foto: Expedition Zukunft/MPG<br />

gestellt und die mögliche Zukunft in diesen Bereichen<br />

gezeigt. Am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Zuges befin<strong>de</strong>t sich ein Labor,<br />

das vor allem für Schüler interessant ist und in <strong>de</strong>m<br />

selber geforscht wer<strong>de</strong>n kann.<br />

Der Ausstellungszug bleibt in je<strong>de</strong>r Stadt drei Tage. Die<br />

genauen Tourdaten und Öffnungszeiten fin<strong>de</strong>t man auf<br />

<strong>de</strong>r unten genannten Homepage. Der Eintritt ist frei.<br />

schülErWEttbEWErb<br />

Energie-genies <strong>de</strong>r<br />

Zukunft<br />

beim siemens-schülerwettbewerb 2010 in Mathematik,<br />

naturwissenschaften und technik sind neue<br />

I<strong>de</strong>en zur effizienten nutzung von Energie gefragt.<br />

schüler <strong>de</strong>r Klassen 11 bis 13 können ihren Einfallsreichtum<br />

mit innovativen Projekten rund ums thema<br />

Energie unter beweis stellen.<br />

Welchen Ansatz die jungen Forscherinnen und Forscher<br />

dabei verfolgen, bleibt ihnen selbst überlassen.<br />

Folgen<strong>de</strong> Fragen können ein Anhaltspunkt sein: Wie<br />

kann die Produktivität bei <strong>de</strong>r Erzeugung von Energie<br />

gesteigert wer<strong>de</strong>n? Wo schlummern Sparpotenziale<br />

im Haushalt?<br />

Organisiert wird <strong>de</strong>r Wettbewerb von <strong>de</strong>r Siemens-<br />

Stiftung in Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>r RWTH Aachen,<br />

TU Berlin und TU München. Teilnehmen können Schülerinnen<br />

und Schüler <strong>de</strong>r Jahrgangsstufen 11 bis 13,<br />

alleine o<strong>de</strong>r in einem Team von bis zu drei Personen.<br />

Die Anmeldung und Betreuung bei <strong>de</strong>r Entwicklung<br />

<strong>de</strong>s Projektes muss allerdings eine Lehrkraft übernehmen.<br />

Anmel<strong>de</strong>schluss ist <strong>de</strong>r 13. November 2009, die Arbeiten<br />

müssen bis zum 15. Januar 2010 bei einer <strong>de</strong>r<br />

kooperieren<strong>de</strong>n Hochschulen eingereicht wer<strong>de</strong>n.<br />

Dort wählt eine Jury die jeweils fünf besten Arbeiten<br />

aus, die dann bei regionalen Entschei<strong>de</strong>n an <strong>de</strong>n<br />

Universitäten vorgestellt wer<strong>de</strong>n. Die drei besten<br />

Projekte dürfen zum nationalen Entscheid nach München<br />

fahren.<br />

Zu Gewinnen gibt es Geldpreise im Gesamtwert von<br />

111.000 Euro. Die nationalen Preisträger dürfen zu<strong>de</strong>m<br />

am Siemens TOPAZ Tutoren Programm teilnehmen.<br />

Dort wer<strong>de</strong>n sie von beson<strong>de</strong>rs qualifizierten<br />

Studieren<strong>de</strong>n bei <strong>de</strong>r Studienwahl und bei Fragen<br />

zu Werkstu<strong>de</strong>nten- o<strong>de</strong>r Praktikantentätigkeiten begleitet.<br />

Mehr Infos:<br />

siemens stiftung<br />

http://ww.siemens-stiftung.org/schuelerwettbewerb<br />

AusbIlDung<br />

Der technik fehlen<br />

Frauen<br />

trotz Wirtschaftskrise wählen immer noch zu wenige<br />

Frauen einen beruf aus <strong>de</strong>n bereichen Mathematik,<br />

Informatik, naturwissenschaften und technik –<br />

obwohl Fachkräfte hier stark gefragt sind.<br />

Nach Angaben <strong>de</strong>s Instituts <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Wirtschaft<br />

Köln waren 2008 nur 2,7 Prozent <strong>de</strong>r neuen Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />

in <strong>de</strong>n Metallberufen weiblich. Auch bei <strong>de</strong>n<br />

Elektroberufen lag <strong>de</strong>r Anteil mit 4,2 Prozent kaum<br />

höher. Unter <strong>de</strong>n zehn meist gewählten Ausbildungsberufen<br />

von Mädchen ist kein technischer Beruf zu<br />

ent<strong>de</strong>cken. Erst auf Platz 21 fin<strong>de</strong>t sich mit Mediengestalterin<br />

Digital und Print ein Ausbildungsberuf mit<br />

Technikanteil.


stuDIuM<br />

Ergrauter nachwuchs<br />

hochschulabsolventen verlassen erst spät die universitäten. Das än<strong>de</strong>rt sich jedoch mit <strong>de</strong>m bachelor,<br />

<strong>de</strong>nn dieser erste berufsqualifizieren<strong>de</strong> Abschluss wird in <strong>de</strong>r regel viel früher erworben. Während das<br />

Durchschnittsalter von Diplom-Absolventen im Jahr 2007 bei 27,9 Jahren lag, verließen bachelorstudieren<strong>de</strong><br />

mit 25,8 Jahren die hochschule.<br />

Das Durchschnittsalter <strong>de</strong>r Absolventen hängt neben<br />

<strong>de</strong>r Abschlussart auch von <strong>de</strong>r Studienrichtung ab.<br />

So sind Gesundheitswissenschaftler vor allem <strong>de</strong>shalb<br />

älter, weil sie vor Studienbeginn oft einen Pfle-<br />

rAtgEbEr<br />

Design mit Olive<br />

Mit einer Olive als Markenzeichen hat <strong>de</strong>r Verlag „hellblau“ einen neuen Design-studienführer für schülerinnen<br />

und schüler herausgegeben.<br />

Auf fast 500 Seiten können sich Interessierte über Ausbildungsstätten<br />

und Studiengänge im Bereich Design<br />

informieren. Von Aachen bis Zwickau, von Kommunikations-<br />

über Mo<strong>de</strong>- bis hin zu Produkt<strong>de</strong>sign wer<strong>de</strong>n alle<br />

Studienmöglichkeiten im Detail vorgestellt. Interviews<br />

mit Hochschulvertretern geben <strong>de</strong>n vorgestellten Einrichtungen<br />

ein individuelles Profil. Außer<strong>de</strong>m wird auf Beson<strong>de</strong>rheiten<br />

<strong>de</strong>r Hochschulen wie zum Beispiel eine spezielle<br />

Ausstattung verwiesen.<br />

Neben <strong>de</strong>n Studiengängen erläutert die Autorin die Unterschie<strong>de</strong><br />

zwischen einem Studium und einer Ausbildung im<br />

Design-Bereich sowie zwischen staatlichen und privaten<br />

Einrichtungen. Darüber hinaus fin<strong>de</strong>n die Leser zahlreiche<br />

Tipps zum Thema Bewerbungsmappe und Eignungsprüfung<br />

sowie zur Studienfinanzierung. Sind am En<strong>de</strong> immer<br />

noch Fragen offen, so bietet <strong>de</strong>r Ratgeber eine ausführliche<br />

Linkliste rund um das Thema Design.<br />

Mehr Infos:<br />

DEsIgn studienführer mit Olive<br />

Von Eva Heiming<br />

Verlag hellblau 2009<br />

480 Seiten, 19,90 Euro<br />

http://www.verlag-hellblau.<strong>de</strong><br />

geberuf gelernt haben (Diplom: 28,5 Jahre; Bachelor:<br />

28,7 Jahre). Am jüngsten sind Agrar-, Forst- und<br />

Ernährungswissenschaftler mit Bachelorabschluss<br />

(25,1 Jahre).<br />

NEWS<br />

Veranstaltungen<br />

sprungbrett<br />

Vom 11. bis 12. September in Ludwigshafen<br />

Auf <strong>de</strong>r Ludwigshafener Messer für Ausbildung,<br />

Studium und Weiterbildung in <strong>de</strong>r Friedrich-<br />

Ebert-Halle präsentieren unterschiedliche Unternehmen<br />

ihr Ausbildungsangebot. Im Rahmen<br />

eines Hochschulzentrums informieren über 30<br />

Universitäten, Hochschulen, Fachhochschulen<br />

und Berufsaka<strong>de</strong>mien über ihre Studiengänge,<br />

Zulassungsvoraussetzungen und Bewerbungsverfahren.<br />

http://www.sprungbrett-lu.<strong>de</strong><br />

azubi- & studientage<br />

Am 12. und 13. September in Mag<strong>de</strong>burg<br />

Schülerinnen und Schüler <strong>de</strong>r Jahrgangsstufen<br />

8 bis 13 können sich an bei<strong>de</strong>n Tagen<br />

kostenlos über Ausbildungen, Studiengänge<br />

und alternative Möglichkeiten <strong>de</strong>s Berufseinstieges<br />

informieren. Es wer<strong>de</strong>n zahlreiche<br />

Unternehmen, Hochschulen, Berufsschulen,<br />

Bildungseinrichtungen, Institutionen, Behör<strong>de</strong>n,<br />

Verbän<strong>de</strong> und Anbieter von Sprachreisen vor<br />

Ort vertreten sein. Begleitet wer<strong>de</strong>n die azubi-<br />

& studientage von einem umfangreichen<br />

Rahmenprogramm.<br />

http://www.azubitage.<strong>de</strong><br />

EInstIEg Abi<br />

Am 18. und 19. September in Berlin<br />

Auf <strong>de</strong>m Messegelän<strong>de</strong> Berlin präsentieren<br />

sich Hochschulen, Unternehmen, Anbieter<br />

schulischer Ausbildungen, Sprachreiseveranstalter<br />

und beraten<strong>de</strong> Institutionen. Mehr<br />

als 340 Aussteller und 30.000 Besucher<br />

wer<strong>de</strong>n erwartet.<br />

http://www.einstieg.com<br />

jobfactory<br />

Am 23. September 2009 in Rostock<br />

Die jobfactory ist die größte Berufsorientierungsmesse<br />

in Mecklenburg-Vorpommern.<br />

Insgesamt wer<strong>de</strong>n mehr als 100 Aussteller vertreten<br />

sein, darunter die AOK, <strong>de</strong>r Verband<br />

Deutscher Ree<strong>de</strong>r, E.on o<strong>de</strong>r beispielsweise<br />

die Deutsche Bahn. Auch die mecklenburgischen<br />

Hochschulen sind vor Ort. Zahlreiche<br />

Berufsschulen informieren über Ausbildungsberufe<br />

– vom Chemielaboranten über <strong>de</strong>n<br />

Holzmechaniker bis zu <strong>de</strong>n Bankkaufleuten.<br />

Das Rahmenprogramm umfasst Workshops<br />

und verschie<strong>de</strong>ne Aktionen auf <strong>de</strong>r Hauptbühne.<br />

Die 12. jobfactory fin<strong>de</strong>t am 23. September<br />

2009 von 9 bis 18 Uhr in <strong>de</strong>r HanseMesse in<br />

Rostock statt, <strong>de</strong>r Eintritt ist kostenlos.<br />

http://www.jobfactory-mv.<strong>de</strong><br />

startschuss Abi<br />

Am 10. Oktober in Gelsenkirchen<br />

Im Wissenschaftspark Gelsenkirchen haben<br />

Abiturienten und Oberstufenschüler von 10<br />

bis 16 Uhr die Gelegenheit, mit Unis, FHs und<br />

Unternehmen ins Gespräch zu kommen. Um<br />

sicherzustellen, dass genug Zeit für intensive<br />

Gespräche bleibt, ist die Teilnehmerzahl<br />

begrenzt, Bewerbungsschluss ist <strong>de</strong>r 27.<br />

September.<br />

http://www.e-fellows.net/show/<strong>de</strong>tail.<br />

php/8519<br />

abi 5 2009 5


Dein Start in Studium und Beruf!<br />

Du stehst kurz vor <strong>de</strong>inem Schulabschluss o<strong>de</strong>r hast das Abi bereits in <strong>de</strong>r Tasche? Dann geht es jetzt<br />

richtig los! Du entschei<strong>de</strong>st, wohin es in <strong>de</strong>inem Leben beruflich gehen soll. Der abi >> Berufswahlfahrplan<br />

unterstützt dich dabei.<br />

Mit seiner Hilfe kannst du herausfin<strong>de</strong>n, welche Möglichkeiten für dich in Betracht kommen. Denn die Berufswahl<br />

ist keine spontane Entscheidung. Es geht vielmehr darum, dir genau zu überlegen, was du wirklich<br />

machen willst und kannst.<br />

Damit du die wichtigen Fragen im Auge behältst, begleitet dich <strong>de</strong>r abi >> Berufswahlfahrplan in seinen<br />

sieben Stationen mit Tipps und Hilfestellungen bis zu <strong>de</strong>iner Entscheidung für einen Berufsweg.<br />

Schau doch mal rein: www.abi.<strong>de</strong> > Orientieren & Entschei<strong>de</strong>n > Berufswahlfahrplan


Foto: KonzeptQuartier ®


http://www.abi.<strong>de</strong><br />

• die ausführlichen Porträts von Björn Schulze,<br />

Jan Metzen und Kati Radloff<br />

• ein weiteres Porträt über <strong>de</strong>n Maschinenbaustu<strong>de</strong>nten<br />

Conrad Riepe, <strong>de</strong>r von <strong>de</strong>r Uni<br />

an die Fachhochschule gewechselt ist<br />

• ein Interview mit Studienberater Ludger<br />

Lampen, <strong>de</strong>r Tipps für einen reibungslosen<br />

Studienfachwechsel gibt<br />

• weiterführen<strong>de</strong> Adressen und Links<br />

Foto: KonzeptQuartier ®


Studienfachwechsel<br />

Gründlich informieren<br />

Studium StudienfachwechSel<br />

Wer Schwierigkeiten im Studium hat, muss nicht gleich die Flinte ins Korn werfen. Ein an<strong>de</strong>res Studienfach o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Wechsel<br />

von <strong>de</strong>r Uni zu einer (Fach)Hochschule können helfen, die Probleme auszuräumen. Doch egal, was geplant ist: Wer sich neu<br />

orientieren will, sollte unbedingt fachliche Beratung in Anspruch nehmen.<br />

Wer sein Studienfach wechseln möchte, ist kein Exot. Allein im<br />

Wintersemester 2006/2007 haben sich laut Statistischem Bun<strong>de</strong>samt<br />

insgesamt 46.000 Studieren<strong>de</strong> für eine neue Studienausrichtung<br />

entschie<strong>de</strong>n. Langzeitbetrachtungen und Statistiken über<br />

Studienwechsler gibt es kaum, aber im Juni 2008 legte die Hochschul-Informations-System<br />

GmbH (HIS) eine Untersuchung <strong>de</strong>r Studienabbruchquoten<br />

an <strong>de</strong>utschen Hochschulen vor, bei <strong>de</strong>r die Absolventen<br />

<strong>de</strong>s Jahrganges 2006 befragt wur<strong>de</strong>n. Die Untersuchung<br />

zeigte eine beson<strong>de</strong>rs günstige Situation in <strong>de</strong>n Fächern, die mit<br />

einem Staatsexamen abschließen: Hier lag die Studienabbruchquote<br />

bei nur rund sieben Prozent. Bei <strong>de</strong>n Studienanfängern im Bachelor-Studium<br />

<strong>de</strong>r Jahre 2000 bis 2004 an <strong>de</strong>n Universitäten gab es<br />

eine Abbruchquote von 25 Prozent und an <strong>de</strong>n Fachhochschulen<br />

sogar von 39 Prozent.<br />

Alternativen prüfen<br />

Wer mit seiner ersten Wahl nicht zufrie<strong>de</strong>n ist, sollte aber nicht<br />

gleich das gesamte Studium hinwerfen, son<strong>de</strong>rn „sich lieber<br />

grundsätzliche Informationen über einen möglichen Wechsel<br />

eines Fachs besorgen und auch praktisch hinein schnuppern“, so<br />

<strong>de</strong>r Rat von Volker Röhrich, Studienberater an <strong>de</strong>r Christian-Albrechts-Universität<br />

zu Kiel. Der Besuch offener Vorlesungen, ein<br />

Statements von Studienfachwechslern<br />

Mut zum Wechsel<br />

Bringt ein Studienfachwechsel nun eher Vor- o<strong>de</strong>r Nachteile? abi >> hat sich bei einigen Studieren<strong>de</strong>n umgehört, die <strong>de</strong>n<br />

Wechsel gewagt haben.<br />

Jan Metzen, 28 (Name geän<strong>de</strong>rt)<br />

• Studierte erst: Biologie auf Diplom<br />

• Studiert jetzt: Publizistik auf Magister mit <strong>de</strong>n Nebenfächern<br />

Politik und Philosophie<br />

• Grund für <strong>de</strong>n Wechsel: Hat sich erst spät für seine zweite große<br />

Lei<strong>de</strong>nschaft Publizistik entschie<strong>de</strong>n<br />

• „Ich habe das sehr genau geplant, habe Prüfungsordnungen gewälzt,<br />

mich lange mit <strong>de</strong>n Zulassungsbedingungen auseinan<strong>de</strong>rgesetzt<br />

und viele Gespräche geführt – mit an<strong>de</strong>ren Stu<strong>de</strong>nten<br />

und auch mit <strong>de</strong>r Beratungsstelle <strong>de</strong>s Instituts für Publizistik.“<br />

Kati Radloff, 32<br />

• Studierte erst: Englisch und Religion auf Lehramt<br />

• Studiert jetzt: Englisch und Informatik auf Lehramt<br />

• Grund für <strong>de</strong>n Wechsel: Wäre als Mitglied einer nicht anerkannten<br />

Freikirche in ihrem Bun<strong>de</strong>sland später nicht als Religionslehrerin<br />

eingestellt wor<strong>de</strong>n.<br />

Gespräch mit Studieren<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r auch mit einem Dozenten geben<br />

hilfreiche Eindrücke.<br />

Aber nicht immer ist ein Fachwechsel nötig. „Man kann viele Fächer<br />

auch an einer Fachhochschule studieren“, informiert Wolfram Wickel,<br />

Leiter <strong>de</strong>r Zentralen Studienberatung an <strong>de</strong>r Rheinischen Friedrich-<br />

Wilhelms-Universität in Bonn. Doch Vorsicht bei spezialisierten Studiengängen:<br />

Wer etwas sehr Spezielles studiert, was nur an wenigen<br />

Hochschulen angeboten wird, hat natürlich nur eingeschränkte Möglichkeiten<br />

zum Hochschulwechsel. In seiner Beratung rät Wolfram<br />

Wickel <strong>de</strong>n jungen Leuten daher, <strong>de</strong>n Bachelor lieber breit anzulegen,<br />

um sich alle Möglichkeiten offen zu halten, und sich erst im Masterstudiengang<br />

in die gewünschte Richtung zu spezialisieren.<br />

Achtung BAföG-Empfänger<br />

Bei einem Studienfach- o<strong>de</strong>r Studienplatzwechsel spielt auch die<br />

Zeit eine wichtige Rolle. An kleinen und mittelgroßen Hochschulen<br />

ist das häufig nur zum Wintersemester möglich. Für das BAföG<br />

hat ein Wechsel bis zum En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s zweiten Semesters zunächst<br />

wenig Konsequenzen. Erst danach wird es schwieriger. Wer später<br />

noch wechseln und weiterhin BAföG beziehen will, braucht einen<br />

„wichtigen“ o<strong>de</strong>r gar „unabweisbaren“ Grund, um keine finanziellen<br />

Einbußen hinnehmen zu müssen.<br />

• Ihr Fachrichtungswechsel aus „religiösen Grün<strong>de</strong>n“ wur<strong>de</strong><br />

vom BAföG-Amt als „unabweisbarer Grund“ akzeptiert, ihre<br />

För<strong>de</strong>rung auch nach <strong>de</strong>m Wechsel weiter bewilligt. „Natürlich<br />

wollte ich nicht wegen meines Berufes meinen Glauben<br />

wechseln.“<br />

Björn Schulze, 23<br />

• Studierte erst: Hauptfach Pädagogik und Nebenfach Musik<br />

• Studiert jetzt: Hauptfach Pädagogik und Nebenfach Europäische<br />

Ethnologie<br />

• Grund für <strong>de</strong>n Wechsel: Interesse an Musik hat für das anspruchsvolle<br />

Nebenfach nicht gereicht<br />

• „Zuerst wollte ich nicht klein beigeben. Ich nahm mir vor,<br />

meine Defizite nachzuholen und die hohen Anfor<strong>de</strong>rungen als<br />

Herausfor<strong>de</strong>rung anzunehmen. Aber auch wenn ich mich erst<br />

so gefühlt habe, als ob ich versagt hätte, war <strong>de</strong>r Wechsel<br />

doch <strong>de</strong>r richtige Schritt.“<br />

abi 5 2009 9


Praxiserfahrung wird im Dortmun<strong>de</strong>r Wissenschaftsjournalismus-<br />

Studiengang groß geschrieben: Christina Müller spricht einen<br />

Radiobeitrag beim Campus-Sen<strong>de</strong>r.<br />

Foto: Privat


Studium<br />

Christina Müller und ihre Kommilitonen lernen in ihrer Ausbildung<br />

zu übersetzen: komplizierte technische Zusammenhänge o<strong>de</strong>r<br />

medizinischen Fachjargon in eine verständliche und interessante<br />

Mediensprache. Damit die Leser, Hörer und Zuschauer auch die<br />

neuesten Erkenntnisse <strong>de</strong>r Astrophysik o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Krebsforschung<br />

verstehen. „Durch das Studium sind wir außer<strong>de</strong>m in <strong>de</strong>r Lage, auf<br />

höherem Niveau mit Wissenschaftlern zu sprechen. Es ist schon<br />

ein Vorteil, wenn <strong>de</strong>r Gesprächspartner merkt, dass man die Zusammenhänge<br />

versteht“, sagt die Stu<strong>de</strong>ntin, die momentan ihre<br />

Masterarbeit vorbereitet.<br />

Nur wenige Studienplätze<br />

Christina Müller hatte zunächst <strong>de</strong>n auf acht Semester angelegten<br />

Bachelorstudiengang Wissenschaftsjournalismus belegt. Im Journalistik-Teil<br />

<strong>de</strong>s Bachelorstudienganges besuchte sie Veranstaltungen<br />

in Gesellschafts- und Kommunikationswissenschaft, Medienrecht<br />

und Ethik, Struktur <strong>de</strong>r Massenmedien o<strong>de</strong>r Recherche und Vermittlung.<br />

Zusätzlich arbeiteten die Studieren<strong>de</strong>n zwei Semester lang in<br />

zwei von vier Lehrredaktionen <strong>de</strong>s Instituts für Journalistik (Fernse-<br />

Thomas Hallet steht hinter Sendungen wie „Quarks & Co.“, „Kopfball“<br />

o<strong>de</strong>r „W wie Wissen“. Welche Themen auf <strong>de</strong>m Programm stehen,<br />

wie die Sendung generell konzipiert sein soll – das entschei<strong>de</strong>t<br />

er zusammen mit seinen Mitarbeitern. Begleitend dazu füttern die<br />

Redakteure stetig <strong>de</strong>n Online-Auftritt zur Sendung. Auch hier gibt<br />

<strong>de</strong>r 50-Jährige die journalistische Linie vor.<br />

Einstieg über ein Stipendium<br />

Dabei war ihm während seines Studiums <strong>de</strong>r Agrarwissenschaften<br />

an <strong>de</strong>r Universität Bonn nicht unbedingt klar, welchen beruflichen<br />

Weg er einmal einschlagen wür<strong>de</strong>. „In <strong>de</strong>r Endphase <strong>de</strong>s Studiums<br />

ent<strong>de</strong>ckte ich ein Inserat, in <strong>de</strong>m die Robert Bosch Stiftung ein Stipendium<br />

für Nachwuchsjournalisten ausschrieb. Da habe ich mich<br />

beworben“, erinnert sich Thomas Hallet. Er erhielt das Stipendium<br />

und absolvierte Praktika bei „Die Zeit“, <strong>de</strong>r Max-Planck-Gesellschaft<br />

und <strong>de</strong>m West<strong>de</strong>utschen Rundfunk.<br />

Seine erste längere Geschichte beim „Zeit magazin“ beschrieb die<br />

komplizierte Herstellung von Tennisbällen. 1991 holte <strong>de</strong>r WDR ihn<br />

als Redakteur und Reporter nach Köln, 2005 wur<strong>de</strong> er Leiter <strong>de</strong>r Programmgruppe<br />

Wissenschaft. „Ich bin dafür verantwortlich, dass die<br />

STUDIUM & BERUF WISSEnSchaFTSjoURnalISMUS<br />

Schon im Studium auf Sendung<br />

Karriere bei einer Wissenschaftssendung im Fernsehen – das ist <strong>de</strong>r Zukunftstraum von Christina Müller (29). Sie absolviert<br />

gera<strong>de</strong> <strong>de</strong>n Masterstudiengang Wissenschaftsjournalismus an <strong>de</strong>r Technischen Universität Dortmund.<br />

Beruf<br />

hen, Radio, Online und Print). „Man ist bei allen Abläufen dabei, sitzt<br />

in Redaktionskonferenzen, arbeitet an <strong>de</strong>r Kamera, mo<strong>de</strong>riert und<br />

schnei<strong>de</strong>t Beiträge“, erinnert sich die Stu<strong>de</strong>ntin. Zusätzlich gilt es,<br />

Pflichtpraktika im In- und Ausland zu leisten.<br />

Außer<strong>de</strong>m wählen die Studieren<strong>de</strong>n zwischen drei Zweitfächern:<br />

„Naturwissenschaften“, „Ingenieurwissenschaften“ o<strong>de</strong>r<br />

„Datenanalyse und Statistik“. Christina Müller lernte in Naturwissenschaften<br />

Grundlagen wie die Strukturenanalyse in Chemie<br />

o<strong>de</strong>r erforschte im Movie-Park die Fliehkräfte einer Achterbahn.<br />

Nach <strong>de</strong>m Bachelorstudium stand dann das Volontariat an. Christina<br />

Müller machte ihres bei ProSieben in <strong>de</strong>r Galileo-Redaktion.<br />

Danach beschloss sie, ihre Chancen auf <strong>de</strong>m Arbeitsmarkt mit<br />

einem Master zu verbessern. Nach ihrem Abschluss wür<strong>de</strong> sie am<br />

liebsten bei einem Fernsehsen<strong>de</strong>r in ihrem Heimat-Bun<strong>de</strong>sland<br />

Nordrhein-Westfalen ihre Karriere als Wissenschaftsjournalistin<br />

starten. „Aber man muss sehen, was <strong>de</strong>r Arbeitsmarkt bietet.“<br />

(Ausführlichere Informationen zum Studiengang Wissenschaftsjournalismus<br />

fin<strong>de</strong>st du unter www.abi.<strong>de</strong> > Studium > Studiengänge<br />

> Master / Weiterführen<strong>de</strong>)<br />

Antworten auf die Rätsel <strong>de</strong>r Welt<br />

Während seines Agrarwissenschaftsstudiums hatte Thomas Hallet noch <strong>de</strong>n Plan, Pflanzenkrankheiten zu erforschen. Heute<br />

ist er Leiter <strong>de</strong>r Programmgruppe Wissenschaft beim West<strong>de</strong>utschen Rundfunk.<br />

Kollegen gut arbeiten können. Ich kümmere mich um Personal- und<br />

Budgetfragen und koordiniere unsere Arbeit mit an<strong>de</strong>ren Abteilungen<br />

<strong>de</strong>s Hauses o<strong>de</strong>r mit an<strong>de</strong>ren Sen<strong>de</strong>rn.“ Als Teil <strong>de</strong>r ARD liefert <strong>de</strong>r<br />

WDR nämlich auch Beiträge für an<strong>de</strong>re Sen<strong>de</strong>r wie arte o<strong>de</strong>r 3sat.<br />

Lei<strong>de</strong>nschaft gefragt<br />

„Wer Wissenschaftsjournalist wer<strong>de</strong>n will, hat die Chance, sehr tief<br />

in Themen einzudringen. Bei einem Magazin wie ‚Quarks’ nehmen<br />

wir uns nämlich viel Zeit für Recherchen und für die Umsetzung unserer<br />

I<strong>de</strong>en. Denn <strong>de</strong>r Zuschauer erwartet, dass wir genau wissen,<br />

wovon wir sprechen. Und er erwartet Beiträge, die er sonst nirgends<br />

zu sehen bekommt“, meint Thomas Hallet. Für welchen Studiengang<br />

sich zukünftige Wissenschaftsjournalisten entschei<strong>de</strong>n, spielt seiner<br />

Meinung nach keine große Rolle. „Ob jemand Naturwissenschaften<br />

studiert hat und sich das Journalistische nebenbei aneignet o<strong>de</strong>r direkt<br />

Wissenschaftsjournalismus gewählt hat, ist nicht so relevant.“<br />

Sein Tipp: „Man sollte sich schon intensiv mit <strong>de</strong>m befassen, was Wissenschaftsseiten<br />

o<strong>de</strong>r Wissenschaftssendungen berichten. Die bloße<br />

Absicht, Wissenschaftsjournalist wer<strong>de</strong>n zu wollen, reicht nicht aus,<br />

wenn man sich zum Beispiel um einen Praktikumsplatz bewirbt.“<br />

abi 5 2009 11


BACHELOR-RADAR<br />

Neu zum ...<br />

12 abi 5 2009<br />

Wintersemester 2009/10<br />

Hochschule Heilbronn<br />

Management & Vertrieb: Finanzdienstleistung<br />

Inhalte <strong>de</strong>s siebensemestrigen Studiengangs<br />

sind unter an<strong>de</strong>rem Statistik, Vertriebs- und<br />

Personalmanagement und Wirtschaftsenglisch.<br />

http://www.hs-heilbronn.<strong>de</strong><br />

Hochschule für angewandte Wissenschaft und<br />

Kunst in Holzmin<strong>de</strong>n<br />

Baumanagement<br />

Der Bachelorstudiengang „Baumanagement“ wird<br />

mit <strong>de</strong>n Richtungen Hochbau (Planung und Errichtung<br />

von Bauwerken oberhalb <strong>de</strong>r Gelän<strong>de</strong>linie)<br />

o<strong>de</strong>r Ingenieurbau (Planung, Konstruktion<br />

und Errichtung von technischen Bauwerken) an-<br />

geboten.<br />

http://www.hawk-hhg.<strong>de</strong><br />

Fachhochschule Osnabrück<br />

Baubetriebswirtschaft<br />

Absolventen <strong>de</strong>s dualen Studiums schließen zum<br />

einen mit <strong>de</strong>m Bachelor of Engineering und<br />

zum an<strong>de</strong>ren als gehobener Baufacharbeiter ab.<br />

Inhalte <strong>de</strong>s Studiums sind unter an<strong>de</strong>ren<br />

Projektmanagement, aber auch Geoinformation<br />

und Baustatistik.<br />

http://www.al.fh-osnabrueck.<strong>de</strong><br />

Hochschule Aalen<br />

Maschinenbau/Produktentwicklung<br />

und Simulation<br />

Die Studieren<strong>de</strong>n beschäftigen sich viel mit<br />

Simulation. Sie analysieren und optimieren Bauteileigenschaften<br />

und Herstellungsprozesse.<br />

http://www.htw-aalen.<strong>de</strong><br />

Hochschule Deggendorf<br />

Angewandte Informatik/Infotronik<br />

Die Kenntnisse aus Elektronik und Informatik<br />

benötigt man beispielsweise für integrierte<br />

Rechensysteme, auch eingebettete Systeme<br />

genannt. Absolventen können etwa in <strong>de</strong>r<br />

Autoindustrie o<strong>de</strong>r Biomedizin arbeiten.<br />

http://fhd.edu/et-mt/et/ba_infotronik.html<br />

Hochschule Wismar<br />

Schiffsbetriebstechnik<br />

Bei <strong>de</strong>m dualen Bachelorstudiengang „Schiffsbetriebstechnik“<br />

erwirbt man sowohl <strong>de</strong>n<br />

Bachelor of Science als auch <strong>de</strong>n Ausbildungsabschluss<br />

zum Schiffsmechaniker.<br />

http://www.hs-wismar.<strong>de</strong><br />

Fachhochschule Ol<strong>de</strong>nburg/Ostfriesland/<br />

Wilhelmshaven<br />

Assistive Technologie<br />

Der <strong>Schwerpunkt</strong> liegt auf <strong>de</strong>r Entwicklung von<br />

Hightech-Lösungen für die medizinische und<br />

pflegerische Versorgung und Rehabilitation nach<br />

Erkrankungen. Zwölfwöchiges Vorpraktikum<br />

nötig!<br />

http://www.assistive-technologien.<strong>de</strong><br />

Bergische Universität Wuppertal<br />

Druck- und Medientechnologie<br />

Mit <strong>de</strong>m dualen Studium „Druck- und Medientechnologie“<br />

<strong>de</strong>r Bergischen Universität Wuppertal<br />

haben Studieren<strong>de</strong> die Möglichkeit, innerhalb von<br />

vier Jahren einen Ausbildungsberuf zu erlernen<br />

sowie einen Bachelor of Science zu erlangen.<br />

http://www.fbe.uni-wuppertal.<strong>de</strong><br />

Hochschule Neubran<strong>de</strong>nburg<br />

Naturschutz und Landnutzungsplanung<br />

Beginn: Wintersemester 2009/10<br />

Die Studieren<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n zu Fachleuten ausgebil<strong>de</strong>t, die<br />

für eine nachhaltige, zukunftsorientierte Landnutzung<br />

Sorge tragen. Sie setzen sich mit <strong>de</strong>n Nutzungskonkurrenzen<br />

zwischen Agrarwirtschaft, Energiegewinnung,<br />

Tourismus, Siedlungsentwicklung und Naturschutz auseinan<strong>de</strong>r.<br />

Sie erwerben Wissen in Modulen wie Landschaftsökologie,<br />

Grundlagen <strong>de</strong>r Zoologie, Freiraumplanung<br />

o<strong>de</strong>r Planungstheorie. Wahlweise beschäftigen sie<br />

sich auch mit Tourismus, Gartenkunst, Regionalökono-<br />

Hochschule Karlsruhe<br />

Geoinformationsmanagement<br />

Beginn: Wintersemester 2009/10<br />

Die Studieren<strong>de</strong>n beschäftigen sich je nach <strong>Schwerpunkt</strong><br />

beispielsweise mit Gebietsplanungen anhand von<br />

Geodaten. In <strong>de</strong>n ersten zwei Semestern wer<strong>de</strong>n vor<br />

allem Grundlagen in Mathematik, Informatik, Geografie,<br />

Geodatenerfassung und Visualisierung vermittelt. Da-<br />

Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin<br />

Interaction Design/Game Design<br />

Beginn: Wintersemester 2009/10<br />

Das Studium vermittelt in sieben Semestern Fachkenntnisse<br />

für die Konzeption, Entwicklung und Umsetzung<br />

von interaktiver Unterhaltungssoftware. Teil <strong>de</strong>s Stun<strong>de</strong>nplanes<br />

ist neben <strong>de</strong>r Vermittlung digitaler Techniken wie<br />

3D-Design auch die Schulung von Fähigkeiten wie kreatives<br />

Schreiben und theoretische Kurse wie die Grundlagen<br />

<strong>de</strong>r Psychologie.<br />

Im ersten Teil <strong>de</strong>s Studiums wer<strong>de</strong>n technisch-naturwissenschaftliche<br />

und gestalterische Fähigkeiten sowie<br />

Grundlagen <strong>de</strong>r Soziologie und Medienwirtschaft vermittelt.<br />

Im zweiten Teil folgt eine Spezialisierung auf die<br />

konzeptionelle Arbeit o<strong>de</strong>r die Gestaltung von Unterhaltungssoftware.<br />

Zur Verwirklichung ihrer I<strong>de</strong>en stehen <strong>de</strong>n<br />

Studieren<strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>ne Labore zu Verfügung. Hier<br />

können auch aufwändigere Techniken angewen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n,<br />

wie das Motion Capturing, das bei Vi<strong>de</strong>ospielen wie<br />

beispielsweise Fifa 2009 zum Einsatz kommt.<br />

Foto: Muhme<br />

mie o<strong>de</strong>r Umweltrecht. Um ein ganzheitliches Verhältnis<br />

von Landnutzung zu vermitteln, wird auch <strong>de</strong>r städtische<br />

Raum in das Studium integriert.<br />

Absolventen können im Naturschutz, entsprechen<strong>de</strong>n<br />

Verwaltungen, im Naturtourismus, <strong>de</strong>r Landnutzungsplanung<br />

o<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Umweltbildung eine Anstellung fin<strong>de</strong>n.<br />

Mehr Infos:<br />

http://www.hs-nb.<strong>de</strong><br />

http://www.abi.<strong>de</strong><br />

Im Internet fin<strong>de</strong>st du unter „News“ und<br />

„Studium“ weitere Beschreibungen von<br />

neuen Studiengängen.<br />

nach beginnt das Hauptstudium, in <strong>de</strong>m man sich auf<br />

eine von drei Vertiefungsrichtungen spezialisieren kann:<br />

Facilities, Geomarketing o<strong>de</strong>r Umwelt. In Facilities geht<br />

es um die technische Infrastruktur von Gebäu<strong>de</strong>n und<br />

darum, wie diese für die Vermarktung und Bewirtschaftung<br />

genutzt wer<strong>de</strong>n kann. Geomarketing beschäftigt<br />

sich zum Beispiel mit Gebietsplanung, Marktanalyse,<br />

Kun<strong>de</strong>nlokalisierung o<strong>de</strong>r Logistikplanung. Im <strong>Schwerpunkt</strong><br />

Umwelt steht die Entwicklung und Konzeption von<br />

Umweltmonitoring- und Frühwarnsystemen durch Geodaten<br />

im Vor<strong>de</strong>rgrund.<br />

Mehr Infos:<br />

http://www.hs-karlsruhe.<strong>de</strong><br />

Mehr Infos:<br />

http://idgd.fhtw-berlin.<strong>de</strong><br />

Foto: Archiv Möller Medien<br />

Foto: Stewart Cohen/Photodisc/Getty Images


HOCHSCHULPANORAMA BReMeN / BReMeRHAveN<br />

Zukunft an Wer<strong>de</strong>r und Weser<br />

Die Stadtmusikanten, die Weser und ein Fußball-Erstligist: Gängigen Assoziationen zufolge ist Bremen erst nachrangig ein<br />

Studienort – dabei hat die Stadt als solche viel in petto, und das nicht nur für Kapitäne in spe.<br />

Bremen<br />

Bremen ist ein Zwei-Städte-Staat: Die 115.000 Einwohner-Stadt<br />

Bremerhaven, immerhin die größte an <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Nordseeküste,<br />

liegt 60 Kilometer entfernt von <strong>de</strong>r Stadt Bremen. Deren Tradition<br />

als maritimes Zentrum an <strong>de</strong>r Weser, heute Hafenstadt Nummer 2<br />

in Deutschland, lockt Besucher und künftige Einwohner ebenso wie<br />

ein lebendiges Stadtleben und eine Vielzahl an Attraktionen. Nicht<br />

nur verwinkelte Gassen im Schnoor, Bremens Altstadtquartier, zeugen<br />

von einer vielfältigen Vergangenheit. Auch <strong>de</strong>r St. Petri-Dom,<br />

Backsteinbauten und Windmühlen schaffen Atmosphäre.<br />

Mehr als nur maritimes Idyll<br />

Die Region gilt aber auch als ausgeprägte Wissenschaftsszene.<br />

„Mit <strong>de</strong>r Kombination aus Hochschule Bremen, Hochschule Bremerhaven,<br />

Hochschule für Künste, Universität Bremen und Jacobs<br />

http://www.abi.<strong>de</strong><br />

• Infos über die Universität Bremen, die Hochschule<br />

Bremen, die Hochschule Bremerhaven<br />

• Überblick über die an<strong>de</strong>ren Hochschulen Bremens<br />

• die Freizeitmöglichkeiten<br />

• das Stu<strong>de</strong>ntenleben und die Wohnsituation<br />

• wichtige Adressen und Links<br />

University Bremen sind wir nicht nur vielseitig, son<strong>de</strong>rn auch qualitativ<br />

gut aufgestellt“, sagt Bremens Senator für Wirtschaft und<br />

Häfen, Ralf Nagel.<br />

Die Attraktivität <strong>de</strong>r Region Bremen/Bremerhaven lenkt allerdings<br />

vor allem im Sommer gern vom Lernen ab. Für Radfahrer bieten<br />

sich tolle Radrouten, vor <strong>de</strong>r Tür wartet die Nordsee – und auch<br />

Kultur und Cocktails kommen in bei<strong>de</strong>n Städten nicht zu kurz.<br />

Foto: BTZ Bremer Touristik-Zentrale (www.bremen-tourismus.<strong>de</strong>)<br />

abi 5 2009 13


<strong>Stipendien</strong><br />

Nicht nur für<br />

Überflieger


Fotos: KonzeptQuartier ®


SCHWERPUNKT STIPENDIEN<br />

Ein Stipendium stellt eine beson<strong>de</strong>rs attraktive Form <strong>de</strong>r Studienfinanzierung dar: Das erhaltene Geld muss nicht zurückgezahlt<br />

wer<strong>de</strong>n. Zu<strong>de</strong>m för<strong>de</strong>rn viele Stiftungen und Begabtenför<strong>de</strong>rungswerke die Studieren<strong>de</strong>n auch i<strong>de</strong>ell. abi >> zeigt dir das breite<br />

Spektrum <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rmöglichkeiten.<br />

Im vergangenen Jahr wur<strong>de</strong>n 20.765 Studieren<strong>de</strong> von einem <strong>de</strong>r<br />

elf großen Begabtenför<strong>de</strong>rungswerke unterstützt – so viele wie<br />

nie zuvor. Dennoch ist die Gesamtzahl <strong>de</strong>r Studieren<strong>de</strong>n, die in<br />

<strong>de</strong>n Genuss eines Stipendiums kommen mit insgesamt rund zwei<br />

Prozent eher minimal. Laut 18. Sozialerhebung <strong>de</strong>s Deutschen<br />

Stu<strong>de</strong>ntenwerks (DSW) erhalten die Stipendiaten im Schnitt eine<br />

finanzielle För<strong>de</strong>rung von 328 Euro monatlich.<br />

Die meisten <strong>Stipendien</strong> wer<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>n elf Begabtenför<strong>de</strong>rungswerken,<br />

die sich in <strong>de</strong>r „Arbeitsgemeinschaft <strong>de</strong>r Begabtenför<strong>de</strong>rungswerke“<br />

zusammengeschlossen haben, vergeben (siehe Tabelle<br />

Seite 17). Gemeinsam ist allen, dass die Höhe <strong>de</strong>r finanziellen<br />

Unterstützung maximal 585 Euro monatlich beträgt und abhängig<br />

vom Einkommen <strong>de</strong>r Eltern berechnet wird. Hinzu kommt ein<br />

Büchergeld in Höhe von 80 Euro pro Monat. Wer sich bei einem<br />

<strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rer um ein Stipendium bewirbt, muss neben guten<br />

Leistungen nachweisen, dass er bereit ist, sich zu engagieren und<br />

gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen.<br />

Inzwischen haben einige <strong>de</strong>r Begabtenför<strong>de</strong>rungswerke ihre Aufnahmeverfahren<br />

verän<strong>de</strong>rt. Stipendiaten <strong>de</strong>r Studienstiftung <strong>de</strong>s<br />

<strong>de</strong>utschen Volkes etwa wur<strong>de</strong>n bisher von Lehrkräften o<strong>de</strong>r Hochschullehrern<br />

vorgeschlagen, alternativ können sich Interessenten<br />

nun auch selbst bewerben. Bei <strong>de</strong>r Friedrich-Ebert-Stiftung, <strong>de</strong>r<br />

16 abi 5 2009<br />

Hans-Sei<strong>de</strong>l-Stiftung sowie <strong>de</strong>r Friedrich-Naumann-Stiftung gibt<br />

es ein „Stipendium auf Probe“, um das sich bereits Abiturienten<br />

bemühen können. Neben <strong>de</strong>r finanziellen För<strong>de</strong>rung unterstützen<br />

alle Begabtenför<strong>de</strong>rungswerke ihre Stipendiaten auch i<strong>de</strong>ell. Sie<br />

können etwa an Seminaren, Tagungen o<strong>de</strong>r Workshops teilnehmen.<br />

Viele ehemalige Stipendiaten bleiben auch nach <strong>de</strong>m Eintritt<br />

ins Berufsleben aufgrund bestehen<strong>de</strong>r Alumni-Netzwerke in<br />

Kontakt.<br />

Auch kleine Stiftungen för<strong>de</strong>rn<br />

Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl von weiteren Stipendiatenprogrammen.<br />

Die Datenbank <strong>de</strong>s Schüler- und Studieren<strong>de</strong>n-<br />

Netzwerkes e-fellows etwa weist an die 600 För<strong>de</strong>rprogramme<br />

von rund 400 Einrichtungen aus. Auch einige Hochschulen för<strong>de</strong>rn<br />

ihre Studieren<strong>de</strong>n mit einer Studienbeihilfe. Ein Beispiel:<br />

Die Stiftung Studienfonds OWL etwa ist ein Kooperationsprojekt<br />

<strong>de</strong>r staatlichen Hochschulen in Ostwestfalen-Lippe. Bewerben<br />

können sich sowohl Studieren<strong>de</strong>, die bereits an einer <strong>de</strong>r fünf<br />

Hochschulen eingeschrieben sind, sowie Studieninteressenten<br />

die <strong>de</strong>mnächst ein Studium dort beginnen wer<strong>de</strong>n.<br />

In <strong>de</strong>n vergangenen Jahren ist die Zahl <strong>de</strong>r Stiftungen, die Studieren<strong>de</strong><br />

unterstützen, gewachsen – und somit auch die Chance


auf För<strong>de</strong>rung. „Neben <strong>de</strong>n etablierten großen Begabtenför<strong>de</strong>rungswerken<br />

sind eine Vielzahl kleinerer Stiftungen entstan<strong>de</strong>n,<br />

die mitunter nur zwei bis drei <strong>Stipendien</strong> pro Jahr an einer bestimmten<br />

Hochschule, in einer bestimmte Region o<strong>de</strong>r für eine<br />

spezielle Fachrichtung vergeben“, erklärt Dr. Hans Fleisch, <strong>de</strong>r Generalsekretär<br />

<strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sverban<strong>de</strong>s Deutscher Stiftungen. „Die-<br />

se Stiftungen bieten zwar selten organisierte Alumni-Netzwerke<br />

wie größere Stiftungen, sind dafür aber meist direkter<br />

ansprechbar und wer<strong>de</strong>n mit Bewerbungen auch so überhäuft<br />

wie Stiftungen, die je<strong>de</strong>m sofort bei <strong>de</strong>m Thema <strong>Stipendien</strong><br />

einfallen. Hier lohnt ein genauer Blick in die Nische.“ Zwei Beispiele<br />

hierfür sind das Lehramtsstipendium für Migranten <strong>de</strong>r<br />

Gemeinnützigen Hertie-Stiftung (www.horizonte.ghst.<strong>de</strong>) o<strong>de</strong>r<br />

SCHWERPUNKT STIPENDIEN<br />

die <strong>Stipendien</strong>stiftung <strong>de</strong>r Musikhochschule Hannover (www.<br />

hmt-hannover.<strong>de</strong>/<strong>de</strong>/studium/stipendien).<br />

Der Kölner Gymnasial- und Stiftungsfonds, eine <strong>de</strong>r ältesten<br />

Einrichtungen dieser Art in Deutschland, för<strong>de</strong>rt zum Beispiel<br />

nicht nur Studieren<strong>de</strong>, son<strong>de</strong>rn auch Gymnasiasten. Wem es<br />

nicht gelingt, für das gesamte Studium ein Stipendium zu ergattern,<br />

<strong>de</strong>r hat die Möglichkeit, projektbezogene För<strong>de</strong>rungen<br />

zu erhalten. In Kombination mit einem Auslandsaufenthalt ist<br />

<strong>de</strong>r Deutsche Aka<strong>de</strong>mische Austauschdienst (DAAD) eine gute<br />

Adresse. Er vergibt beispielsweise <strong>Stipendien</strong> für studienbezogene<br />

Auslandsaufenthalte, Fachkurse und Sommersprachkurse<br />

an ausländischen Hochschulen o<strong>de</strong>r Praktika in internationalen<br />

Organisationen.<br />

Arbeitsgemeinschaft <strong>de</strong>r<br />

Begabtenför<strong>de</strong>rungswerke<br />

Name Beschreibung<br />

Studienstiftung <strong>de</strong>s Deutschen Volkes ältestes Begabtenför<strong>de</strong>rungswerk ohne<br />

weltanschauliche Vorgaben<br />

Stiftung <strong>de</strong>r Deutschen Wirtschaft (sdw) Stiftung <strong>de</strong>r Unternehmensverbän<strong>de</strong><br />

Hans-Böckler-Stiftung Studienför<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Deutschen<br />

Gewerkschaftsbun<strong>de</strong>s (DGB)<br />

Friedrich-Ebert-Stifung Parteinahe Stiftung (SPD)<br />

Konrad-A<strong>de</strong>nauer-Stiftung Parteinahe Stiftung (CDU)<br />

Friedrich-Naumann-Stiftung für<br />

die Freiheit<br />

Parteinahe Stiftung (FDP)<br />

Heinrich-Böll-Stiftung Parteinahe Stiftung<br />

(Grüne/Bündnis 90)<br />

Rosa-Luxemburg-Stiftung Parteinahe Stiftung (Die Linke)<br />

Hans-Sei<strong>de</strong>l-Stiftung Parteinahe Stiftung (CSU)<br />

Evangelisches Stu<strong>de</strong>ntenwerk e.V Konfessionell gebun<strong>de</strong>nes Studienwerk<br />

Cusanuswerk Konfessionell gebun<strong>de</strong>nes Studienwerk<br />

(katholisch)


SCHWERPUNKT STIPENDIEN<br />

Friedrich-Ebert-Stiftung<br />

Nahtloser Übergang<br />

Aurelius Lie (19) ist Stipendiat <strong>de</strong>r Friedrich-Ebert-Stiftung. Das „Stipendium auf Probe“ <strong>de</strong>r SPD-nahen Stiftung richtet sich an<br />

junge Leute mit herausragen<strong>de</strong>m Engagement und guten Aussichten auf Erfolg im jeweiligen Studiengang.<br />

Für Aurelius Lie war die Bewerbung nicht neu. Der in Deutschland<br />

geborene und aufgewachsene Abiturient mit indonesischer<br />

Staatsangehörigkeit wur<strong>de</strong> zwischen <strong>de</strong>r achten und 13. Klasse<br />

bereits mit einem Stipendium für begabte Schüler mit Migrationshintergrund<br />

geför<strong>de</strong>rt. „Nach <strong>de</strong>m Abitur habe ich mich erst<br />

einmal ausgiebig informiert, welche Möglichkeiten für eine För<strong>de</strong>rung<br />

im Studium bestehen“, erzählt <strong>de</strong>r Stipendiat auf Probe, <strong>de</strong>r<br />

an <strong>de</strong>r TU Darmstadt im zweiten Semester Informatik studiert.<br />

Viele Bescheinigungen<br />

Für seine Bewerbung bei <strong>de</strong>r Friedrich-Ebert-Stiftung benötigte er<br />

ein Gutachten von zwei Lehrkräften. „Sie haben eine Einschätzung<br />

abgegeben, wie weit ich von meinen Leistungen her für das<br />

gewählte Fach geeignet bin“, sagt Aurelius Lie. Außer<strong>de</strong>m hat er<br />

das Abiturzeugnis, ein Bewerbungsschreiben, seinen Lebenslauf<br />

sowie die Beschreibung seines bisherigen Wer<strong>de</strong>gangs bei <strong>de</strong>r<br />

Stiftung eingereicht. Verlangt wur<strong>de</strong>n auch eine Übersicht über<br />

die wirtschaftliche Situation seiner Eltern sowie Angaben zum bisherigen<br />

politischen o<strong>de</strong>r sozialen Engagement.<br />

„An meiner Schule war ich Schulsprecher, außer<strong>de</strong>m im<br />

Stadtschülerrat von Offenbach aktiv und als verantwortlicher<br />

Redakteur für meine alte Stiftung habe ich ein Jahr lang die<br />

Stipendiatenzeitung betreut“, erzählt Aurelius Lie. Sein Vorstellungsgespräch<br />

fand bei einem Vertrauensdozenten <strong>de</strong>r<br />

Friedrich-Ebert-Stiftung an seiner Hochschule statt. „Er hat sich<br />

einen Eindruck von meiner Person verschafft und abgeschätzt,<br />

ob das, was ich im Bewerbungsschreiben dargelegt habe, mit<br />

meiner Persönlichkeit übereinstimmt.“ Dass sich die Stipendiaten<br />

für die Partei engagieren, wer<strong>de</strong> zwar gern gesehen, sei<br />

aber keine Voraussetzung: „Eine gewisse Übereinstimmung mit<br />

<strong>de</strong>n Werten <strong>de</strong>r Stiftung sollte vorhan<strong>de</strong>n sein“, erklärt Aurelius.<br />

„Im Grun<strong>de</strong> sehe ich mich mehr als Wissenschaftler und nicht so<br />

sehr als politisch aktiver Mensch.“<br />

Die materielle För<strong>de</strong>rung, die <strong>de</strong>r Stu<strong>de</strong>nt erhält, beträgt insgesamt<br />

665 Euro monatlich. Wür<strong>de</strong> er statt<strong>de</strong>ssen BAföG in Anspruch<br />

nehmen, müsste Aurelius Lie einen Teil <strong>de</strong>s staatlichen<br />

Darlehens zurückzahlen, auch wenn ihm wegen sehr guter Studienleistungen<br />

ein bestimmter Anteil erlassen wer<strong>de</strong>n kann:<br />

„Meiner Ansicht nach ist es wertvoller, wenn ich mich engagiere“,<br />

meint Aurelius Lie. Begabung be<strong>de</strong>utet für ihn persönlich mehr<br />

als ein guter Abiturdurchschnitt o<strong>de</strong>r umfangreiches Fachwissen:<br />

„Man muss sich zwischenmenschlich korrekt verhalten.“


DAAD<br />

Im Ausland <strong>de</strong>n Horizont erweitern<br />

„Wenn man sich reinhängt und einigermaßen gute Noten hat, ist es machbar, die Auswahl zu bestehen“, ist sich Christian<br />

Nagel sicher. Vor wenigen Wochen ist <strong>de</strong>r Stu<strong>de</strong>nt aus Frankreich zurückgekehrt. Mit einem Stipendium <strong>de</strong>s Deutschen Aka<strong>de</strong>mischen<br />

Austauschdienstes (DAAD) konnte er ein Jahr lang sozusagen fachfremd an <strong>de</strong>r Pariser Sorbonne studieren.<br />

Christian Nagel interessiert sich für europäische Sprachen und<br />

Kultur. Weil er sich im Lehramtsstudium an <strong>de</strong>r Universität Potsdam<br />

– inzwischen studiert er im fünften Fachsemester – aber auf<br />

zwei Sprachen, in seinem Fall Englisch und Spanisch, festlegen<br />

musste, suchte er nach einem Weg, sein starkes Interesse an <strong>de</strong>r<br />

französischen Sprache auf an<strong>de</strong>re Weise abzu<strong>de</strong>cken. Am Germanistischen<br />

Institut <strong>de</strong>r Université Paris III hat <strong>de</strong>r 23-Jährige am interdisziplinären,<br />

einjährigen Studienangebot „Deutsch-französische<br />

Kulturbeziehungen“ teilgenommen. Für die Zeit in Frankreich hat<br />

sich Christian Nagel an <strong>de</strong>r Uni Potsdam beurlauben lassen. „Die<br />

Ausschreibung für das DAAD-Stipendium habe ich bei einem Prof<br />

gesehen. Sie hat mich beeindruckt, gleichzeitig schreckten mich<br />

die hohen Anfor<strong>de</strong>rungen auch etwas ab“, gibt er zu.<br />

Interessen gut begrün<strong>de</strong>n<br />

Nach<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Lehren<strong>de</strong> seine Befürchtungen ausräumen konnte,<br />

hat Christian Nagel seine Bewerbungsunterlagen beim DAAD eingereicht<br />

und wur<strong>de</strong> zum Auswahlgespräch nach Bonn eingela<strong>de</strong>n.<br />

„Die Noten sind nicht das Einzige, auf das die Auswahlkommission<br />

achtet“, erzählt er. „Es ist wichtig, dass man sich mit <strong>de</strong>m Programm<br />

auseinan<strong>de</strong>rgesetzt hat und begrün<strong>de</strong>n kann, was es für das weitere<br />

Studium und <strong>de</strong>n Beruf bringen könnte.“<br />

So wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Stu<strong>de</strong>nt, <strong>de</strong>r für seine außeror<strong>de</strong>ntlichen Leistungen<br />

im Abiturfach Französisch mit <strong>de</strong>m Apollinaire-Preis ausgezeichnet<br />

SCHWERPUNKT STIPENDIEN<br />

wor<strong>de</strong>n war, von <strong>de</strong>r Kommission auch danach befragt, ob er <strong>de</strong>n<br />

Namensgeber <strong>de</strong>s Preises kennt. Und natürlich konnte er über <strong>de</strong>n<br />

Dichter Guillaume Apollinaire Auskunft geben.<br />

„Begrün<strong>de</strong>t habe ich meine Bewerbung damit, dass ich mich<br />

für die Kultur und Sprache aller europäischen Län<strong>de</strong>r interessiere.<br />

Spanisch und Französisch gehören bei<strong>de</strong> zum Fach Romanistik.<br />

Es gibt Überschneidungen, die Literatur dieser Län<strong>de</strong>r hat sich<br />

gegenseitig beeinflusst“, erklärt er.<br />

Die finanzielle För<strong>de</strong>rung durch <strong>de</strong>n DAAD ist im Rahmen eines<br />

„Jahresstipendiums für empfohlene Studiengänge in Westeuropa“<br />

möglich. Wie viel Geld die Stipendiaten erhalten, ist je nach Land<br />

unterschiedlich. Für Frankreich sind es 725 Euro monatlich.<br />

Auch wenn sich sein Studium um ein Jahr verlängert, hat das<br />

Jahr an <strong>de</strong>r Pariser Elite-Uni <strong>de</strong>n Horizont erweitert und sein Interesse<br />

an europäischen Sprachen und <strong>de</strong>r Kultur beflügelt. Seinen<br />

Masterabschluss möchte Christian Nagel ebenfalls im europäischen<br />

Ausland machen.<br />

Jahresstipendien ...<br />

... für empfohlene Studiengänge in Westeuropa: Der DAAD vergibt<br />

diese <strong>Stipendien</strong> für beson<strong>de</strong>rs nachgefragte Studiengänge in<br />

Frankreich, Großbritannien, Irland, Italien, Schweiz und Spanien. Das<br />

Spektrum <strong>de</strong>r Angebote reicht von Medizin am St. George’s Hospital<br />

in London bis zu Rechtswissenschaften an <strong>de</strong>r Universität Genf.<br />

Die Bewerbungsvoraussetzungen sind unterschiedlich. Für <strong>de</strong>n Studiengang<br />

„Deutsch-französische Kulturbeziehungen“ zum Beispiel<br />

können sich Romanisten, aber auch Studieren<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Geistes- und<br />

Sozialwissenschaften bewerben, sofern sie über sehr gute Sprachkenntnisse<br />

verfügen. Weitere Infos: http://www.daad.<strong>de</strong><br />

abi 5 2009 19


SCHWERPUNKT STIPENDIEN<br />

Evangelisches Studienwerk<br />

Rückenstärkung erleben<br />

Nina Grellmann (21), die an <strong>de</strong>r Uni Bremen Politikwissenschaft und im Nebenfach Englisch studiert, hat sich nach <strong>de</strong>m ersten<br />

Semester beim Evangelischen Studienwerk um ein Stipendium beworben.<br />

Ein Politikstudium bietet die Möglichkeit einen analytischen,<br />

verstehen<strong>de</strong>n Blick auf die Realität zu werfen, fin<strong>de</strong>t die Stu<strong>de</strong>ntin.<br />

„Aber mit <strong>de</strong>m christlichen Glauben kann ich mich mehr<br />

i<strong>de</strong>ntifizieren als mit einer politischen Anschauung“, begrün<strong>de</strong>t<br />

Nina Grellmann ihre Entscheidung für die Bewerbung bei einem<br />

konfessionell ausgerichteten Studienwerk und nicht bei einer parteinahen<br />

Stiftung. Das Proze<strong>de</strong>re sei eine kleine Hür<strong>de</strong> gewesen,<br />

räumt die Stu<strong>de</strong>ntin ein, schließlich sei es ihre erste Bewerbung<br />

gewesen. Verlangt wur<strong>de</strong> unter an<strong>de</strong>rem eine Reflexion ihres vergangenen<br />

Jahres in schriftlicher Form. „Ich habe beschrieben, wie<br />

mein Studienwunsch entstan<strong>de</strong>n ist und welche Erkenntnisse ich<br />

in diesem Zeitraum über mich selbst erlangt habe“, sagt sie.<br />

Nina Grellmann schätzt beson<strong>de</strong>rs <strong>de</strong>n Rückhalt, <strong>de</strong>n sie innerhalb<br />

<strong>de</strong>s Begabtenför<strong>de</strong>rungswerkes erhält. „Schon bei <strong>de</strong>n<br />

Auswahlgesprächen hat mich die angenehme Atmosphäre überrascht.<br />

Man trifft viele interessante Menschen, kann sich austauschen<br />

und weiterentwickeln. Ich fühle mich einfach wohl!“ Gibt<br />

es Probleme im Studium, kann sie sich an eine Studienleiterin im<br />

Werk wen<strong>de</strong>n. Mit Grundstipendium und Büchergeld erhält sie<br />

eine monatliche För<strong>de</strong>rung von mehr als 600 Euro.<br />

Auslandssemester ermöglicht<br />

Ab August wird die Stipendiatin ein Auslandssemester in Washington<br />

D.C. absolvieren. Das Evangelische Studienwerk übernimmt die<br />

Studiengebühren, zu<strong>de</strong>m bekommt die Bremerin einen Auslandszuschlag<br />

sowie eine pauschalierte Kostenbeteiligung für <strong>de</strong>n Flug.<br />

Vor <strong>de</strong>m Studium hat Nina Grellmann sich in <strong>de</strong>r evangelischen<br />

Jugendarbeit engagiert. Bedingung für eine Bewerbung ist das jedoch<br />

nicht: „Auch, wenn man sich zum Beispiel in einer Umweltgruppe<br />

o<strong>de</strong>r politisch engagiert, bestehen gute Chancen. Wichtig<br />

ist, dass man Lust hat, sich aktiv gesellschaftlich einzubringen<br />

und Verantwortung für etwas zu übernehmen“, sagt sie.


Umfrage unter Studieren<strong>de</strong>n<br />

Was bringt ein Stipendium?<br />

Mit meinem Stipendium von 700 Euro monatlich <strong>de</strong>cke ich die Studiengebühren<br />

ab. Das Geld stammt von <strong>de</strong>n Partnerunternehmen<br />

<strong>de</strong>r Hochschule, also unter an<strong>de</strong>rem von <strong>de</strong>m Unternehmen, bei<br />

<strong>de</strong>m ich in <strong>de</strong>n Semesterferien die Praxisphasen verbringe. Analog<br />

zu <strong>de</strong>n gera<strong>de</strong> behan<strong>de</strong>lten Studieninhalten wer<strong>de</strong>n wir in <strong>de</strong>n entsprechen<strong>de</strong>n<br />

Abteilungen eingesetzt.<br />

Zwei Drittel <strong>de</strong>r Studieren<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s BWL-Studiengangs <strong>de</strong>r Alanus<br />

Hochschule erhalten genug Geld, um die kompletten Studiengebühren<br />

zu bezahlen. Es gibt aber auch die Möglichkeit, sich um<br />

ein sogenanntes Teilstipendium zu bewerben. Somit ist die Chancengleichheit<br />

sichergestellt. Die Unternehmen unterstützen uns<br />

auch i<strong>de</strong>ell, in<strong>de</strong>m sie offen für unsere I<strong>de</strong>en sind. Wir können zum<br />

Beispiel Vorschläge ausarbeiten, wie Unternehmen ihrer sozialen<br />

Verantwortung gerecht wer<strong>de</strong>n. Zusätzlich zu <strong>de</strong>m Stipendium bekomme<br />

ich während <strong>de</strong>r Praxisphasen noch einmal 500 Euro pro<br />

Monat von meinem Partnerunternehmen als Vergütung.<br />

Carlina Schindler (27), 4. Semester Betriebswirtschaftslehre an <strong>de</strong>r privaten Alanus<br />

Hochschule für Kunst und Gesellschaft in Alfter, Stipendium aus <strong>de</strong>m Studienfonds<br />

<strong>de</strong>s Fachbereichs Wirtschaft.<br />

Die Studienför<strong>de</strong>rung richtet sich an Master-Studieren<strong>de</strong> sowie an<br />

höhere Semester <strong>de</strong>r Diplom-Studiengänge bestimmter technischer<br />

und naturwissenschaftlicher Fächer. Ich bin seit <strong>de</strong>m 6. Semester<br />

dabei und wer<strong>de</strong> mit 500 Euro monatlich unterstützt. Bei <strong>de</strong>r RWE<br />

habe ich einen persönlichen Mentor. Er berät mich zum Beispiel<br />

wenn es darum geht, einen Praktikumsplatz zu fin<strong>de</strong>n und hat mir<br />

eine Seminararbeit, die ich in Zusammenarbeit mit seiner Abteilung<br />

schreiben wer<strong>de</strong>, vermittelt. Auch meine Abschlussarbeit kann ich<br />

im Unternehmen schreiben. Zu<strong>de</strong>m profitiere ich von Fortbildungen,<br />

die RWE einmal im Semester für die geför<strong>de</strong>rten Studieren<strong>de</strong>n organisiert.<br />

Wir stimmen selbst darüber ab, welche Themen wir behan-<br />

SCHWERPUNKT STIPENDIEN<br />

<strong>de</strong>ln möchten. Mit Seminaren wie „Zeitmanagement“ o<strong>de</strong>r „Rhetorik<br />

und Präsentation“ können wir unsere Soft-Skills schulen.<br />

Sonja Wahl (23), 8. Semester Energiesystemtechnik an <strong>de</strong>r TU Clausthal, Studienför<strong>de</strong>rung<br />

„Power Engineers“ <strong>de</strong>r RWE AG<br />

Die Bewerbung um ein Stipendium ist zunächst ein wenig aufwändig,<br />

dafür hat man aber auch die Chance, zum Beispiel im Motivationsschreiben<br />

die eigenen Qualitäten herauszustellen. Ich habe<br />

überdurchschnittliche Noten, aber gute Noten sind eben nicht alles.<br />

Das Stipendium verschafft mir <strong>de</strong>n Freiraum, mich neben <strong>de</strong>m<br />

Studium auch gesellschaftlich engagieren zu können. Durch meine<br />

Mitarbeit in <strong>de</strong>r bun<strong>de</strong>sweiten Arbeitsgruppe „Internationale Zusammenarbeit“,<br />

die von Stipendiaten initiiert wur<strong>de</strong> und sich zurzeit mit<br />

<strong>de</strong>m Thema „Kritischer Konsum“ beschäftigt, lerne ich auch viele<br />

Studieren<strong>de</strong> aus an<strong>de</strong>ren Fächergruppen kennen, was ich als sehr<br />

bereichernd empfin<strong>de</strong>.<br />

Katharina Ditte (21), 4. Semester Philosophy and Economics an <strong>de</strong>r Universität<br />

Bayreuth, Stipendiatin <strong>de</strong>r Heinrich-Böll-Stiftung<br />

Ich bin dankbar dafür, dass ich mit einem Stipendium geför<strong>de</strong>rt<br />

wer<strong>de</strong>. Der Kölner Gymnasial- und Stiftungsfond hat eine lange<br />

Tradition, die Stiftungsgel<strong>de</strong>r stammen aus <strong>de</strong>m Vermögen von<br />

Privatleuten. Von meinem familiären Hintergrund her ist es nicht<br />

selbstverständlich, eine Hochschule zu besuchen. Ich habe eine<br />

einmalige Auszahlung von 4.000 Euro erhalten und finanziere damit<br />

teilweise die Examensvorbereitung. Bei <strong>de</strong>r Bewerbung lag<br />

mein Notendurchschnitt bei 2,0. Nicht nur Leistung entschei<strong>de</strong>t,<br />

son<strong>de</strong>rn auch das soziale Engagement.<br />

Florian Ahrweiler (27), 15. Semester Medizin an <strong>de</strong>r Universität Witten/Her<strong>de</strong>cke, bereitet<br />

sich auf das Staatsexamen vor, Stipendiat <strong>de</strong>s Kölner Gymnasial- und Stiftungsfonds<br />

abi 5 2009 21


SCHWERPUNKT STIPENDIEN<br />

Interview<br />

„Mut beweisen“<br />

Dr. Ulla Siebert ist in diesem Jahr Sprecherin <strong>de</strong>r Arbeitsgemeinschaft <strong>de</strong>r Begabtenför<strong>de</strong>rungswerke und Leiterin <strong>de</strong>s Studienwerks<br />

<strong>de</strong>r Heinrich-Böll-Stiftung. abi >> sprach mit ihr über die Zukunft <strong>de</strong>r <strong>Stipendien</strong> und die Chancen einer Bewerbung.<br />

Die Mittel für die Begabtenför<strong>de</strong>rung wur<strong>de</strong>n aufgestockt.<br />

Wie wird die Entwicklung weitergehen?<br />

Ulla Siebert: In <strong>de</strong>n vergangenen vier Jahren haben wir erreicht,<br />

dass ein Prozent aller Studieren<strong>de</strong>n ein Stipendium von einem <strong>de</strong>r<br />

elf Begabtenför<strong>de</strong>rungswerke erhält. Zu Beginn <strong>de</strong>r Legislaturperio<strong>de</strong><br />

lag die Quote nur bei 0,7 Prozent. Welche Mittel im nächsten<br />

Bun<strong>de</strong>shaushalt bereitgestellt wer<strong>de</strong>n, ist noch nicht abzusehen.<br />

Unser Ziel ist es, die Ein-Prozent-Marke auch in Zukunft zu halten.<br />

Neben <strong>de</strong>r finanziellen Unterstützung wer<strong>de</strong>n Stipendiaten<br />

i<strong>de</strong>ell geför<strong>de</strong>rt. Was be<strong>de</strong>utet das?<br />

Ulla Siebert: Die Begabtenför<strong>de</strong>rung mit <strong>de</strong>r Kombination aus<br />

i<strong>de</strong>eller und finanzieller För<strong>de</strong>rung gibt es nur in Deutschland. Die<br />

Stipendiaten wer<strong>de</strong>n im Studium individuell beraten, geför<strong>de</strong>rt und<br />

qualifiziert. Sie bekommen Zugang zu <strong>de</strong>n Netzwerken <strong>de</strong>r Begabtenför<strong>de</strong>rungswerke.<br />

Gera<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n ersten Semestern, in <strong>de</strong>nen<br />

angesichts <strong>de</strong>r Anonymität <strong>de</strong>r Hochschulen viele Studieren<strong>de</strong><br />

orientierungslos sind, ergeben sich schnell Kontakte mit an<strong>de</strong>ren<br />

Stipendiaten und Vertrauensdozenten vor Ort.<br />

Was bringt die i<strong>de</strong>elle För<strong>de</strong>rung?<br />

Ulla Siebert: Je nach politischer o<strong>de</strong>r weltanschaulicher Ausrichtung<br />

<strong>de</strong>s Begabtenför<strong>de</strong>rungswerkes gibt es differenzierte Be-<br />

22 abi 5 2009<br />

Adressen und Surftipps<br />

Stipendium Plus – Begabtenför<strong>de</strong>rung im Hochschulbereich<br />

http://www.stipendiumplus.<strong>de</strong><br />

<strong>Stipendien</strong>datenbank bei e-follows.net<br />

http://www.e-fellows.net/show/<strong>de</strong>tail.php/5789<br />

<strong>Stipendien</strong>datenbank <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sverban<strong>de</strong>s Deutscher<br />

Stiftungen e.V.<br />

http://www.Stiftungen.org/Stiftungssuche<br />

„ZEIT“-<strong>Stipendien</strong>führer<br />

http://www.zeit.<strong>de</strong>/stipendienfuehrer/<br />

Deutscher Aka<strong>de</strong>mischer Austauschdienst (DAAD)<br />

Kennedyallee 50<br />

53175 Bonn<br />

Tel. 02 28/8 82-0<br />

Fax: 02 28/8 82-4 44<br />

E-Mail: postmaster@daad.<strong>de</strong><br />

http://www.daad.<strong>de</strong><br />

Mehr als ein Stipendium. Staatliche Begabtenför<strong>de</strong>rung im<br />

Hochschulbereich<br />

Broschüre zum Download<br />

http://www.stipendiumplus.<strong>de</strong>/_media/<br />

BMBF_Begabten_Broschuere0409.pdf<br />

HIS-Studie: Das soziale Profil in <strong>de</strong>r Begabtenför<strong>de</strong>rung<br />

http://www.his.<strong>de</strong>/pdf/21/Begabte-Bericht.pdf<br />

gleitprogramme. Sie tragen dazu bei, dass die Stipendiaten sich<br />

fachlich weiterentwickeln, sich interdisziplinär austauschen, ihre<br />

Soft Skills ausbauen o<strong>de</strong>r gemeinsam gesellschaftspolitische und<br />

wissenschaftliche Diskussionen führen können. Eines <strong>de</strong>r Vorteile,<br />

die nicht hoch genug angesehen wer<strong>de</strong>n können, ist das Netzwerk,<br />

das die Stipendiaten vorfin<strong>de</strong>n. Die politischen Stiftungen etwa haben<br />

weltweit Lan<strong>de</strong>sbüros, in <strong>de</strong>nen Praktika absolviert wer<strong>de</strong>n<br />

können.<br />

Können Sie Tipps für eine erfolgreiche Bewerbung geben?<br />

Ulla Siebert: Es ist wichtig, sich vor <strong>de</strong>r Bewerbung gründlich zu<br />

informieren. Die Begabtenför<strong>de</strong>rungswerke beschreiben ihre jeweiligen<br />

Zielgruppen sehr genau. Anhand dieser Kriterien kann man<br />

erkennen: Passe ich dort hinein? Bewerber sollten sorgfältig begrün<strong>de</strong>n,<br />

warum sie sich bei <strong>de</strong>m jeweiligen Werk o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Stiftung<br />

bewerben. Sie sollten mutig sein und selbstbewusst davon ausgehen,<br />

dass sie etwas zu bieten haben. Alle Stiftungen sind sehr offen,<br />

was das Engagement <strong>de</strong>r jungen Leute betrifft. Viele Interessenten<br />

glauben, dass für die Bewerbung bei einer politischen Stiftung ein<br />

Parteibuch notwendig ist. Das ist nicht <strong>de</strong>r Fall. Wichtig ist es, dass<br />

Bewerber aktiv sind und zeigen, dass sie bereit sind, über <strong>de</strong>n eigenen<br />

Tellerrand zu schauen und im Rahmen ihres Engagements<br />

Verantwortung für das Gemeinwesen zu übernehmen.


SCHWERPUNKT STIPENDIEN<br />

http://www.abi.<strong>de</strong><br />

Infos rund um das Thema „Studienfinanzierung“ unter<br />

Studium > Finanzen.


Ausbildung in <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>brAnche<br />

Mo<strong>de</strong>schnei<strong>de</strong>rin<br />

Schritt für Schritt zum Musterschnitt<br />

Die Mo<strong>de</strong>branche ist faszinierend, gera<strong>de</strong> auch Abiturienten interessieren sich für die unterschiedlichen Ausbildungsmöglichkeiten<br />

im Bereich Mo<strong>de</strong>. Wer wie Marlen Pötig von <strong>de</strong>r Pike auf lernen möchte, wie ein Kleidungsstück entsteht, trifft mit <strong>de</strong>r<br />

zweistufigen Ausbildung zur Mo<strong>de</strong>schnei<strong>de</strong>rin eine gute Wahl.<br />

Den Fachjargon beherrscht sie bereits ganz gut: „Die Musternäherei<br />

ist unterteilt in DOB, das steht für Damenoberbekleidung,<br />

und HAKA, was die Abkürzung für Herren- und Knabenbekleidung<br />

ist“, erklärt Marlen Pötig. Die 22-Jährige ist seit zwei<br />

Jahren bei Hugo Boss in Metzingen bei Reutlingen beschäftigt<br />

und qualifiziert sich <strong>de</strong>rzeit zunächst zur Mo<strong>de</strong>näherin, im dritten<br />

Ausbildungsjahr dann zur Mo<strong>de</strong>schnei<strong>de</strong>rin.<br />

In <strong>de</strong>r Werkstatt an <strong>de</strong>r Gewerblichen Schule Metzingen<br />

lernte sie alle theoretischen und praktischen Grundlagen für<br />

die Einzelfertigung und machte außer<strong>de</strong>m ein mehrwöchiges<br />

Praktikum in <strong>de</strong>r Musternäherei. „Hier haben wir zum Beispiel<br />

geübt, Musterteile in einzelnen Schritten zu fertigen und für die<br />

jeweiligen Produktgruppen typische Kleidungsstücke routiniert<br />

und exakt zu nähen.“ Einmal in <strong>de</strong>r Woche besucht die Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong><br />

die Berufsschule und eignet sich fachtheoretische<br />

Kenntnisse in Technologie, Gestalten, Konstruktion und Fachmathematik<br />

an.<br />

Beson<strong>de</strong>rs spannend fin<strong>de</strong>t die künftige Mo<strong>de</strong>schnei<strong>de</strong>rin<br />

Projekte, bei <strong>de</strong>nen sie ein Bekleidungsstück von <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>ll-<br />

und Stoffauswahl bis zum Endprodukt selbst plant und fertigt.<br />

Interview<br />

Fachwissen perfektionieren<br />

René Lang ist Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s Verbands Deutscher Mo<strong>de</strong>- und Textil<strong>de</strong>signer (VDMD). Mit abi >> sprach er über Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

an die Bewerber, Zukunftsperspektiven und i<strong>de</strong>alistische Berufseinsteiger.<br />

Wie beurteilen Sie die <strong>de</strong>rzeitige Lage in <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>branche?<br />

René Lang: Die Situation richtet sich nach <strong>de</strong>r momentanen<br />

Konjunktur und ist daher zumin<strong>de</strong>st für das Jahr 2009 als kritisch<br />

zu bewerten. Gera<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>branche ist mit einer<br />

verstärkten Zunahme von Insolvenzen und Konkursen zu rechnen,<br />

wodurch sich ein eklatantes Missverhältnis zwischen <strong>de</strong>r<br />

Zahl <strong>de</strong>r ausgebil<strong>de</strong>ten Fachkräfte und <strong>de</strong>n offenen Stellen ergeben<br />

wird. Im Bereich Nachhaltigkeit und Ökologie dagegen<br />

gibt es noch ein erkennbares Wachstumspotenzial.<br />

Welche Kenntnisse und Fähigkeiten sind für Bewerber<br />

wichtig?<br />

René Lang: Generell sind heutzutage in fast allen Berufen unter<br />

an<strong>de</strong>rem Anpassungsfähigkeit, analytisches Denkvermögen, hohe<br />

Belastbarkeit und betriebswirtschaftliches Wissen gefor<strong>de</strong>rt.<br />

Speziell in <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>branche spielen auch Kenntnisse in Office-<br />

Programmen, zeichnerisches Talent, perfekter Umgang mit grafischen<br />

Computerprogrammen, Farb- und Formgefühl, Materialkenntnisse,<br />

Fremdsprachen und Reisebereitschaft eine Rolle.<br />

24 abi 5 2009<br />

„Ich war sehr stolz auf meine erste komplett selbst gefertigte<br />

Hose, die nicht aussah wie ‚selbst gebastelt’, son<strong>de</strong>rn fachmännisch<br />

hergestellt.“<br />

Marlen Pötig lernt, Kleidungsstücke exakt und routiniert zu nähen.<br />

Welche Tipps können Sie jungen Menschen geben, die nach<br />

<strong>de</strong>r Ausbildung die erste Stelle antreten?<br />

René Lang: Viele Berufsanfänger steigen etwas zu i<strong>de</strong>alistisch<br />

in ihr Berufsleben ein und wollen schon am Anfang zu viel bewegen.<br />

Gera<strong>de</strong> die erste Stelle sollte dazu genutzt wer<strong>de</strong>n, das<br />

eigene Fachwissen in <strong>de</strong>r realistischen Anwendung zu perfektionieren<br />

und zu erweitern. Je nach Unternehmensstruktur<br />

besteht oft ein großer Unterschied zwischen Ausbildung und<br />

Berufsalltag.<br />

Foto: Privat


Ausbildung in <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>brAnche<br />

Übersicht Mo<strong>de</strong>berufe<br />

Von Design bis Warenkontrolle<br />

Nicht je<strong>de</strong>r, <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>- und Textilbranche arbeitet, ist Mo<strong>de</strong>schnei<strong>de</strong>r.<br />

Es gibt eine ganze Reihe von gestalterischen, technischen<br />

und handwerklichen Tätigkeiten für Mo<strong>de</strong>interessierte.<br />

abi >> stellt dir eine Auswahl an Ausbildungsberufen vor.<br />

• Bekleidungstechnische Assistenten<br />

fertigen Entwurfsskizzen und Musterschnitte, wählen Stoffe und<br />

Zubehör aus und wirken bei <strong>de</strong>r Bekleidungsproduktion mit.<br />

• Designer (Mo<strong>de</strong>)<br />

entwerfen und gestalten Kollektionen und Mo<strong>de</strong>lle für Damen-,<br />

Herren-, Kin<strong>de</strong>r- und Freizeitkleidung.<br />

• Gestaltungstechnische Assistenten<br />

entwickeln und arrangieren die grafisch-künstlerische Erscheinungsform<br />

von Produkten und setzen im Bereich Mo<strong>de</strong> etwa<br />

Entwurfszeichnungen in Mo<strong>de</strong>ll- und Erstschnitte um.<br />

• Maßschnei<strong>de</strong>r<br />

stellen nach eigenen Entwürfen o<strong>de</strong>r auch nach Vorgaben individuelle<br />

Kleidung in Maßarbeit her.<br />

• Mo<strong>de</strong>- und Designmanager<br />

bil<strong>de</strong>n die Schnittstelle zwischen Design, Produktion, Vermarktung<br />

und Geschäftsführung eines Bekleidungsunternehmens.<br />

Interessierte können sich auch über ein Bachelorstudium qualifizieren.<br />

• Mo<strong>de</strong>schnei<strong>de</strong>r<br />

stellen Schnittmuster und Mo<strong>de</strong>lle für die Kollektions- und Serienfertigung<br />

her, zu<strong>de</strong>m kalkulieren und überwachen sie die<br />

Produktion.<br />

• Modisten<br />

fertigen verschie<strong>de</strong>ne Kopfbe<strong>de</strong>ckungen wie Filz-, Stroh- o<strong>de</strong>r<br />

Le<strong>de</strong>rhüte, aber auch Mützen nach eigenen Entwürfen o<strong>de</strong>r<br />

Wünschen <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>n.<br />

• Produktgestalter Textil<br />

entwerfen Muster (Dessins) für Textilien aller Art – ob Bekleidung,<br />

Vorhänge o<strong>de</strong>r Teppiche – und setzen diese Entwürfe in<br />

Vorlagen um.<br />

http://www.abi.<strong>de</strong><br />

• Mehr Hintergrundinfos zur Mo<strong>de</strong>branche, zu Arbeitsmarktperspektiven<br />

und Berufschancen<br />

• Porträts einer Mo<strong>de</strong><strong>de</strong>signerin und einer CAD-Fachkraft<br />

• Infos zu Studienberufen in <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>branche<br />

• Adressen und Links<br />

abi 5 2009 25<br />

Foto: Weishart


Foto: Oliver S / ProSieben


Sara Nuru<br />

Adrenalinkick auf <strong>de</strong>m Laufsteg<br />

PROMI-INTERVIEW<br />

Sara Nuru (20) ist Topmo<strong>de</strong>l. Sie hat erreicht, wovon viele träumen. Als Siegerin <strong>de</strong>r vierten Staffel von „Germany’s Next Topmo<strong>de</strong>l“<br />

jettet sie jetzt durch die Welt, macht Fotoshootings, dreht Werbespots o<strong>de</strong>r ist auf Laufstegen zu fin<strong>de</strong>n. Mit abi >> sprach<br />

das Mo<strong>de</strong>l über Nervosität, Schulfächer und seine Zukunftspläne.<br />

Welchen Berufswunsch hatten Sie eigentlich als Kind?<br />

Sara Nuru: Als kleines Kind war Ärztin mein Traumberuf. Ich<br />

fand diesen Beruf sehr interessant. Aber das hat sich schnell<br />

geän<strong>de</strong>rt, dann wollte ich Astronautin wer<strong>de</strong>n. Eigentlich habe<br />

ich als Kind je<strong>de</strong>n Beruf als Traumjob durchgemacht. Erst mit<br />

15 Jahren wur<strong>de</strong> Mo<strong>de</strong>l wer<strong>de</strong>n mein Traum. Ich fin<strong>de</strong> es super,<br />

dass mein Berufswunsch in Erfüllung gegangen ist.<br />

Wie lief Ihr Eintritt ins Mo<strong>de</strong>lbusiness genau ab?<br />

Sara Nuru: Ich war in München unterwegs und wur<strong>de</strong> von einer<br />

Fotografin angesprochen, ob ich nicht für sie Mo<strong>de</strong>ll stehen<br />

wollte. Das war das erste Mal, dass ich damit konfrontiert wur<strong>de</strong>.<br />

Und ich dachte nur: Was ich? Echt? Ich bin dann auch viel<br />

für Freun<strong>de</strong>, die eine Mo<strong>de</strong>schule für Designer besuchten, auf<br />

<strong>de</strong>m Laufsteg gelaufen.<br />

Mit Erfolg. Wie hat sich Ihr Leben seit<strong>de</strong>m verän<strong>de</strong>rt?<br />

Sara Nuru: Es hat sich extrem geän<strong>de</strong>rt. Ich bin kaum noch zu<br />

Hause. Ich wer<strong>de</strong> immer erkannt und muss Autogramme geben.<br />

Außer<strong>de</strong>m reise ich sehr viel, arbeite mit tollen Fotografen<br />

zusammen, darf viele Looks und Stylings ausprobieren. Es ist<br />

aufregend. Erst letztens beispielsweise durfte ich ein Fotoshooting<br />

auf <strong>de</strong>r Tragfläche eines Flugzeuges machen und es<br />

danach als Kopilotin sogar fliegen.<br />

Laufsteg, Werbespotdreh o<strong>de</strong>r Fotoshooting – was macht<br />

Ihnen am meisten Spaß?<br />

Sara Nuru: Werbespots drehen ist sehr aufwändig. Für eine<br />

sekun<strong>de</strong>nlange Einstellung wird manchmal einen ganzen Tag<br />

gedreht. Fotoshootings sind toll, weil man in viele Rollen hineinschlüpfen<br />

kann. Aber am besten fin<strong>de</strong> ich es auf <strong>de</strong>m Laufsteg.<br />

Kurz vorher bin ich dann richtig nervös. Aber sobald ich<br />

draußen bin, ist die Nervosität verflogen, wenn alle Scheinwerfer<br />

auf einen gerichtet sind, man im Mittelpunkt steht und sich<br />

voll und ganz konzentriert. Es ist ein richtiger Adrenalinkick.<br />

Wie sehen Ihre Zukunftspläne aus?<br />

Sara Nuru: Ich hoffe, dass ich noch viele Bil<strong>de</strong>r schießen darf,<br />

und ich möchte weiterhin auf Castings gehen. Mein Traum ist<br />

es, einmal in New York zu arbeiten. Außer<strong>de</strong>m reizt mich <strong>de</strong>r<br />

Mo<strong>de</strong>journalismus. Langfristig möchte ich auch mein Abitur<br />

noch machen. Ich habe ja ein Jahr die Schule unterbrochen,<br />

wegen „Germany’s Next Topmo<strong>de</strong>l“. Aber es wäre dumm, das<br />

Abitur nicht nachzumachen.<br />

Welches Ihrer Schulfächer bringt Ihnen heute im Mo<strong>de</strong>lleben<br />

noch etwas?<br />

Sara Nuru: Auf je<strong>de</strong>n Fall Rechnungswesen! Das hilft mir bei<br />

<strong>de</strong>n Reisekostenabrechnungen o<strong>de</strong>r wenn ich ausrechnen will,<br />

wie viel Steuern ich zahlen muss. So habe ich einen Überblick,<br />

wenn ich mit meinem Steuerberater quatsche. Aber ich bin<br />

auch erstaunt, wie gut mir mein Schulenglisch weiterhilft. Das<br />

hätte ich nicht gedacht. Scha<strong>de</strong> nur, dass ich Französisch abgewählt<br />

habe, das könnte ich jetzt auch gut brauchen.<br />

Und was raten Sie jungen Frauen, die ebenfalls Mo<strong>de</strong>l wer<strong>de</strong>n<br />

wollen?<br />

Sara Nuru: Ich wür<strong>de</strong> ihnen raten, sich selbst treu zu bleiben<br />

und sich nicht zu verstellen. Natürlich muss man bestimmte<br />

Voraussetzungen wie eine gewisse Körpergröße und Figur mitbringen.<br />

Aber mit einem festen Willen und <strong>de</strong>r richtigen Einstellung,<br />

kann man es schaffen. Bleibt bo<strong>de</strong>nständig und hebt<br />

nicht ab!<br />

Lebenslauf<br />

Sara Nuru wur<strong>de</strong> am 19. August 1989 in Erding geboren. Durch Zufall<br />

wur<strong>de</strong> sie im Alter von 15 Jahren auf <strong>de</strong>r Straße als Mo<strong>de</strong>l ent<strong>de</strong>ckt und<br />

machte so erste Schritte im Mo<strong>de</strong>lbusiness.<br />

Am 21. Mai 2009 gewann sie das Finale <strong>de</strong>r von Heidi Klum mo<strong>de</strong>rierten<br />

Casting-Show „Germany’s Next Topmo<strong>de</strong>l“. Seit<strong>de</strong>m arbeitet sie als Mo<strong>de</strong>l.<br />

Sara Nuru über ...<br />

… Nervosität: Beim Finale von „Germany’s Next Topmo<strong>de</strong>l“ war ich sehr<br />

aufgeregt, weil ich das erste Mal vor meinen Eltern laufen sollte.<br />

… Germany’s Next Topmo<strong>de</strong>l: Es war eine unglaublich tolle Erfahrung.<br />

Ich bin drei Monate um die halbe Welt gereist. Mein Lieblingsshooting war<br />

mitten in Downtown L.A., nachts von elf bis fünf Uhr im künstlichen Regen.<br />

Die ganze Straße wur<strong>de</strong> dafür abgesperrt.<br />

… ihre Eltern: Sie waren natürlich am Anfang sehr skeptisch und hatten<br />

Angst, dass mir <strong>de</strong>r Ruhm zu Kopf steigt. Aber mittlerweile freuen sie sich,<br />

dass ich erreicht habe, wovon ich geträumt habe.<br />

abi 5 2009<br />

27


ArbeitsmArkt informAtiker<br />

Informatiker<br />

Wirtschafts-<br />

Rechnen und beraten<br />

Einsame Tüftler, die stun<strong>de</strong>nlang vor <strong>de</strong>m Bildschirm hängen, sind sie schon lange nicht mehr: Informatiker haben vielfältige<br />

Beschäftigungsmöglichkeiten, beispielsweise in <strong>de</strong>r Beratung o<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Forschung. Da sind Kommunikations- und Teamfähigkeit<br />

gefragt.<br />

Manchmal klingelt das Telefon bei Matthias Nohl auch nachts<br />

um drei. Dann muss <strong>de</strong>r Medizin-Informatiker ein IT-Problem bei<br />

seinem Kun<strong>de</strong>n 1-2-3.tv lösen. „Zwischen 2 und 6 Uhr morgens,<br />

wenn bei <strong>de</strong>m Teleshopping-Sen<strong>de</strong>r die Datenaufbereitung <strong>de</strong>s<br />

Vortages läuft, gibt es am häufigsten Softwareprobleme“, erklärt<br />

<strong>de</strong>r 26-jährige, <strong>de</strong>r bei syskoplan in München als Softwareentwickler<br />

und Berater arbeitet.<br />

Problemloser Jobeinstieg<br />

Als Schüler fand Matthias Nohl Medizin und IT spannend. „Also<br />

habe ich Medizin-Informatik an <strong>de</strong>r Uni Hei<strong>de</strong>lberg und <strong>de</strong>r<br />

Hochschule Heilbronn studiert.“ Nach seinem Abschluss im Jahr<br />

2008 konnte er bei zehn Bewerbungen unter fünf Jobangeboten<br />

auswählen. Er entschied sich für eines, bei <strong>de</strong>m er als Berater<br />

arbeiten kann, auch wenn er dafür nun nichts mehr mit Medizin<br />

28 abi 5 2009<br />

-Informatik<br />

Rechts-<br />

-Informatik<br />

zu tun hat: Bei syskoplan betreut er das Informationssystem <strong>de</strong>s<br />

Teleshopping-Sen<strong>de</strong>rs – vom Einkauf bis zur Kun<strong>de</strong>nbetreuung.<br />

„Vor allem die methodischen und analytischen Fähigkeiten, die<br />

ich mir im Informatikstudium angeeignet habe, helfen mir bei <strong>de</strong>n<br />

Lösungsansätzen“, meint Matthias Nohl.<br />

Mit seinem so genannten „Bin<strong>de</strong>strich-Studiengang“ liegt er im<br />

Trend. Neben <strong>de</strong>r reinen Informatik kann man sein Wissen nämlich<br />

auch mit weiteren <strong>Schwerpunkt</strong>en kombinieren. Wer Informatik<br />

zum Beispiel mit Biologie, Geowissenschaften o<strong>de</strong>r Medienwissenschaften<br />

verknüpfen will, kann Bio-Informatik, Geo-Informatik<br />

beziehungsweise Medien-Informatik studieren. Beliebt und von<br />

<strong>de</strong>n Unternehmen gefragt ist vor allem <strong>de</strong>r Wirtschafts-Informatiker,<br />

<strong>de</strong>r sich auch gut mit betriebswirtschaftlichen Fragestellungen<br />

auskennt. Weitere so genannte Bin<strong>de</strong>strich-Informatiker<br />

sind zum Beispiel die Chemie-Informatiker, die Rechts-Informati-<br />

Illustrationen: KonzeptQuartier ®


ker, die Bau-Informatiker, die Umwelt-Informatiker o<strong>de</strong>r eben die<br />

Medizin-Informatiker wie Matthias Nohl.<br />

Der Arbeitsmarkt sieht für Informatiker mit o<strong>de</strong>r ohne Bin<strong>de</strong>strich<br />

gut aus. 2008 gab es insgesamt 176.543 sozialversicherungspflichtig<br />

beschäftigte IT-Fachkräfte, 2007 waren es noch<br />

rund 8.000 weniger. Parallel dazu sank die Zahl <strong>de</strong>r arbeitslosen<br />

Informatiker seit <strong>de</strong>m Höchststand <strong>de</strong>s Jahres 2004 mit 15.663<br />

Arbeitslosen jährlich auf 6.845 im Jahr 2008. Und Experten sind<br />

auch für die Zukunft optimistisch: „Auch wenn die aktuelle Wirtschaftskrise<br />

am Arbeitsmarkt für IT-Fachleute nicht spurlos vorübergehen<br />

wird, lässt die hohe und weiter zunehmen<strong>de</strong> Informatisierung<br />

aller Lebensbereiche für Informatiker mittelfristig gute<br />

Arbeitsmarktperspektiven erwarten“, so die Einschätzung von<br />

Ralf Beckmann, Arbeitsmarktexperte von <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sagentur für<br />

Arbeit. Dr. Stephan Pfisterer vom Bun<strong>de</strong>sverband Informationswirtschaft,<br />

Telekommunikation und neue Medien e.V. (BITKOM)<br />

ergänzt: „Aufgrund <strong>de</strong>r aktuellen wirtschaftlichen Lage hat sich<br />

<strong>de</strong>r Fachkräftemangel, <strong>de</strong>n wir in <strong>de</strong>n vergangenen Jahren hatten,<br />

abgeschwächt. Die Unternehmen expandieren nicht mehr so<br />

stark wie bisher. Trotz<strong>de</strong>m haben Absolventen, die räumlich flexibel<br />

sind, nach wie vor gute Chancen, einen Job zu fin<strong>de</strong>n.“<br />

Mehr als Programmierung<br />

Informatiker wer<strong>de</strong>n von vielen Unternehmen und für viele Tätigkeiten<br />

gesucht. Sie können beispielsweise als Netzwerk-,<br />

Web- und Systemadministratoren arbeiten, Software entwickeln<br />

und implementieren, Schulungen geben, Projekte leiten o<strong>de</strong>r als<br />

Berater tätig sein. „Die meisten steigen bei uns als Junior Consultants<br />

ein“, erklärt Personalleiterin Dr. Bettina Mann von GFT<br />

Technologies. „Dort lernen sie am schnellsten die unterschiedlichsten<br />

Kun<strong>de</strong>n und Projekte kennen.“ Wer sich bereits gut mit<br />

Software auskennt, könne natürlich auch in <strong>de</strong>r Programmierung<br />

arbeiten. Die Beherrschung von Programmiersprachen ist für ei-<br />

Interview<br />

„Nicht zum Freak wer<strong>de</strong>n“<br />

abi >> sprach mit Dr. Stephan Pfisterer, Bereichsleiter Bildung und Personal vom Bun<strong>de</strong>sverband<br />

Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. (BITKOM).<br />

Macht es einen Unterschied, ob man einen Bachelor- o<strong>de</strong>r einen<br />

Masterabschluss mitbringt?<br />

Stephan Pfisterer: Der Master ist nicht automatisch <strong>de</strong>r „bessere“<br />

Abschluss. Es kommt vielmehr auf die Aufgaben an, die man<br />

übernehmen will. So suchen Unternehmen für komplexe Aufgaben,<br />

wie zum Beispiel für die Entwicklung neuer Systeme, eher<br />

Absolventen mit einem Masterabschluss, während Bachelors zum<br />

Beispiel in <strong>de</strong>r Produktbegleitung o<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r anspruchsvollen<br />

Administration eingesetzt wer<strong>de</strong>n. Die Einstiegschancen sind für<br />

bei<strong>de</strong> Absolventengruppen gleich gut.<br />

Haben sogenannte „Bin<strong>de</strong>strich-Informatiker“ die Nase vorn?<br />

Stephan Pfisterer: Wirtschafts-Informatiker, die mit Abstand<br />

größte Gruppe <strong>de</strong>r „Bin<strong>de</strong>strich-Informatiker“, haben <strong>de</strong>n Vorteil,<br />

dass sie sich mit betriebswirtschaftlichen und technischen Fragen<br />

nen erfolgreichen Berufseinstieg als Informatiker wichtig. Aus diesem<br />

Grund ist es sinnvoll, sich bereits während <strong>de</strong>s Studiums mit<br />

unterschiedlichen Programmiersprachen zu beschäftigen.<br />

Neben fachlichen Kenntnissen sind auch Kreativität und lebenslanges<br />

Lernen gefragt, <strong>de</strong>nn die Branche lebt von Innovationen.<br />

Die Unternehmen erwarten, dass die Absolventen nicht nur theoretische<br />

Kenntnisse mitbringen, son<strong>de</strong>rn auch schon praktisch<br />

mit entsprechen<strong>de</strong>n Entwicklungstools gearbeitet haben. Praktika<br />

sind <strong>de</strong>shalb eine gute Gelegenheit, schon während <strong>de</strong>s Studiums<br />

berufsnahe Erfahrungen zu sammeln und unter Umstän<strong>de</strong>n sogar<br />

schon Kontakte zum künftigen Arbeitgeber zu knüpfen.<br />

Anzahl<br />

20.000<br />

15.000<br />

10.000<br />

5.000<br />

ArbeitsmArkt informAtiker<br />

Arbeitslose Informatiker<br />

0<br />

2000<br />

Quelle: Bun<strong>de</strong>sagentur für<br />

Arbeit, 2009-02<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

Jahr<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

gleichermaßen auskennen. Sie wer<strong>de</strong>n für beratungsintensive und<br />

prozessorientierte Aufgaben gebraucht. An<strong>de</strong>re „Bin<strong>de</strong>strich-Informatiker“<br />

wie beispielsweise Bio-Informatiker sind Spezialisten, die<br />

für bestimmte Branchen sinnvoll sind. Nach wie vor sind aber auch<br />

Kerninformatiker mit ihrer breit angelegten Qualifikation gefragt.<br />

Welche Anfor<strong>de</strong>rungen müssen Informatiker generell erfüllen?<br />

Stephan Pfisterer: Neben einem guten Studienabschluss und<br />

erster Praxiserfahrung in Projekten sollten Bewerber strukturiert<br />

arbeiten können – dies ist ohnehin ein Kennzeichen ihres Fachs.<br />

Wichtig ist auch, dass man sich nicht zum „Technikfreak“ entwickelt,<br />

son<strong>de</strong>rn in <strong>de</strong>r Lage ist, auch mit Nicht-Technikern über IT-<br />

Themen zu re<strong>de</strong>n. Nur so können Projekte reibungslos abgewickelt<br />

wer<strong>de</strong>n. Die sogenannten Social Skills wie Kommunikations- und<br />

Präsentationsfähigkeit sind mehr als nur ein Schlagwort.<br />

Foto: Bitkom<br />

Dr. Stephan Pfisterer vom<br />

BITKOM schätzt <strong>de</strong>n Bedarf<br />

an Informatikern, mit o<strong>de</strong>r<br />

ohne Bin<strong>de</strong>strich, nach wie<br />

vor als hoch ein.<br />

abi 5 2009 29


ArbeitsmArkt informAtiker<br />

Bio-Informatikerin<br />

„Reizvolle Verknüpfung“<br />

Das Beste aus zwei Welten: Wer ein Fach <strong>de</strong>r so genannten Bin<strong>de</strong>strich-Informatik studiert, bekommt Einblick in mehrere Disziplinen<br />

– so wie Bio-Informatikerin Elisabeth Altmaier.<br />

Ihre Leistungskurse in <strong>de</strong>r Oberstufe waren Mathematik und<br />

Biologie – daher lag es nahe, dass Elisabeth Altmaier als Studienfach<br />

eine Kombination aus bei<strong>de</strong>m wählte: die Bio-Informatik.<br />

„Mich hat schon immer das fächerübergreifen<strong>de</strong> Arbeiten interessiert“,<br />

erinnert sich die 29-Jährige. Nach ihrem Studienabschluss<br />

2005 an <strong>de</strong>r Ludwig-Maximilians-Universität und <strong>de</strong>r Technischen<br />

Universität (TU) in München – ein Kooperationsstudiengang zwischen<br />

bei<strong>de</strong>n Hochschulen – bewarb sie sich beim Helmholtz<br />

Zentrum München, einem Forschungsinstitut für Umwelt- und<br />

Gesundheitsfragen.<br />

Die Auswirkungen von Nikotin und Kaffee<br />

Elisabeth Altmaier und ihre Kollegen untersuchen Metabolite, also<br />

chemische Produkte, die am Stoffwechselvorgang beteiligt sind.<br />

„Meine Aufgabe ist es, für die Messergebnisse meiner Kollegen<br />

Computerprogramme zu schreiben und die Daten auszuwerten.<br />

Daraus können wir dann erkennen, welche Auswirkungen Medikamente,<br />

Nikotin, Kaffee, ein bestimmtes Ernährungsverhalten o<strong>de</strong>r<br />

Krankheiten wie Diabetes auf <strong>de</strong>n Stoffwechsel haben.“<br />

Der gebürtigen Münchenerin gefällt das Arbeiten in <strong>de</strong>r Forschung.<br />

Bereits während ihres Studiums hat sie in mehreren Praktika<br />

bei Forschungsinstituten in die Praxis hineingeschnuppert.<br />

http://www.abi.<strong>de</strong><br />

• Personalerstatements<br />

• Berufsreportage über einen Wirtschafts-<br />

Informatiker<br />

• Infos zu Studium und Weiterbildung<br />

• Adressen und Links<br />

30 abi 5 2009<br />

Bau-<br />

„Ich mag das interdisziplinäre Arbeiten: Je<strong>de</strong>n Tag beschäftige ich<br />

mich mit Fragen zum Beispiel aus <strong>de</strong>r Biologie, <strong>de</strong>r Biochemie o<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>r Mathematik. Und dank meines Studiums kann ich das Ganze<br />

mit <strong>de</strong>r Informatik verknüpfen – das fin<strong>de</strong> ich sehr reizvoll.“<br />

Die meiste Zeit <strong>de</strong>s Tages verbringt die Bioinformatikerin tatsächlich<br />

vor <strong>de</strong>m Computer. „Ich kombiniere Daten miteinan<strong>de</strong>r<br />

und schreibe Berichte über die Ergebnisse. Ziel unserer Arbeit<br />

ist es unter an<strong>de</strong>rem, Krankheiten noch besser zu erforschen,<br />

Grundlagen für Medikamentenentwicklungen zu schaffen und damit<br />

die Zeit <strong>de</strong>r klinischen Tests für Medikamente abzukürzen.“<br />

Dabei arbeitet sie eng mit Kollegen zum Beispiel aus <strong>de</strong>m Labor<br />

zusammen. Abiturienten, die sich ebenfalls für ein Bio-Informatik-<br />

Studium interessieren, rät sie, vor allem aufgeschlossen zu sein<br />

für die unterschiedlichsten Themenbereiche. „Man beschäftigt<br />

sich eben nicht nur mit einem Fach, son<strong>de</strong>rn gleich mit mehreren.<br />

Es ist spannend zu sehen, was durch die Kombination mehrerer<br />

Themenfel<strong>de</strong>r alles möglich ist.“<br />

-Informatik<br />

Illustrationen: KonzeptQuartier ®


Allroun<strong>de</strong>r im Kulturbusiness<br />

Zwei Jahre lang war sie für die Dokumentation von Ausstellungsobjekten<br />

zuständig. „Vom Fahrrad bis zur Waschmaschine,<br />

von Lebensmittelverpackungen bis zur Fotografie – da war<br />

im Prinzip alles dabei“, erklärt Cathrin Orzschig. Vor allem aus<br />

Nachlässen und Schenkungen erhält das Leipziger Museum seine<br />

Stücke. Ausgestellt wer<strong>de</strong>n aus Platzgrün<strong>de</strong>n nur jeweils höchs-<br />

tens fünf Prozent, <strong>de</strong>r Rest schlummert in <strong>de</strong>n Sammlungen<br />

und muss nach klar <strong>de</strong>finierten Standards in einer Datenbank<br />

erfasst wer<strong>de</strong>n. Eine Aufgabe, die Cathrin Orzschig gewissenhaft<br />

erfüllte, „auch wenn ich manchmal mehr Objekte als Kollegen<br />

gesehen habe.“<br />

Informatik, Pädagogik, BWL<br />

Mittlerweile arbeitet die junge Leipzigerin im Ausstellungssekretariat<br />

in <strong>de</strong>r Leipziger Innenstadt. Manche Tage verbringt sie mit<br />

WAS MACHT EINE ... MuSEologIN?<br />

Egal ob Kochtöpfe, Kacheln o<strong>de</strong>r Pickelhauben – als Museologin muss sich Cathrin Orzschig in vielen Bereichen auskennen. Vor allem natürlich in <strong>de</strong>n umfangreichen Sammlungen<br />

an ihrem Arbeitsplatz.<br />

Museologin<br />

http://www.abi.<strong>de</strong><br />

• Weitere Infos über <strong>de</strong>n Arbeitsalltag von<br />

Cathrin Orzschig und zu beruflichen Perspektiven<br />

für Museologen<br />

• Informationen zu Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten<br />

• Adressen und Links<br />

Geschichte war eines von Cathrin Orzschigs Lieblingsfächern, und so wollte sie auch im Berufsleben mit <strong>de</strong>r Vergangenheit zu<br />

tun haben. „Dass ich Diplom-Museologin gewor<strong>de</strong>n bin, war aber <strong>de</strong>nnoch ein totaler Zufall“, sagt die 29-Jährige, die mittlerweile<br />

im Stadtgeschichtlichen Museum ihrer Heimatstadt Leipzig arbeitet.<br />

Objektausleihen, Ausstellungsplanung o<strong>de</strong>r -statistik im Büro,<br />

an<strong>de</strong>re in <strong>de</strong>n Sammlungen o<strong>de</strong>r bei <strong>de</strong>r Recherche in <strong>de</strong>r Bibliothek.<br />

„Man muss viel können und wissen, wir sind zu Allroun<strong>de</strong>rn<br />

ausgebil<strong>de</strong>t wor<strong>de</strong>n“, berichtet sie. Eine Vorliebe alleine für Geschichte<br />

o<strong>de</strong>r Kunstgeschichte reiche nicht aus: Ein Diplom-Museologe<br />

sollte über Informatik und elektronische Datenbanken<br />

ebenso Bescheid wissen wie über Museumspädagogik o<strong>de</strong>r die<br />

Erstellung von Jahresabschlüssen und Haushaltsplänen.<br />

Ein integraler Bestandteil ihres Studiums an <strong>de</strong>r HTWK Leipzig<br />

war ein Praxissemester an einer archäologischen Ausgrabungsstelle.<br />

Cathrin Orzschig lernte aber auch das Wichtigste über die<br />

Eigenschaften verschie<strong>de</strong>ner Materialien kennen und weiß, wie<br />

Sammlungsobjekte fachgerecht konserviert wer<strong>de</strong>n. Dieser praktische<br />

Bezug machte für sie <strong>de</strong>n Reiz ihres Studiums aus. „Das<br />

waren grundlegen<strong>de</strong> Informationen, die ich heute brauche.“<br />

Foto: Leberzammer<br />

abi 5 2009 31


Berufseinstieg<br />

Personaler-Statements<br />

Was ist gefragt?<br />

Die Gesundheitsbranche wächst, Werber brauchen Erfolgswillen und Chemiker sollten promovieren. Gut, wenn man sich vor<br />

<strong>de</strong>r Berufswahl über die Anfor<strong>de</strong>rungen und Aussichten auf <strong>de</strong>m Arbeitsmarkt informiert. abi >> hat Aussagen von Experten<br />

und Personalern zu verschie<strong>de</strong>nen Berufen und Branchen zusammengetragen. Ausführliche Informationen zu einzelnen Arbeitsmärkten<br />

gibt es im abi >> Portal (www.abi.<strong>de</strong>).<br />

Gesundheitswirtschaft<br />

„Die Gesundheitswirtschaft ist eine <strong>de</strong>r ganz wenigen Wachstumsbranchen“, ist Professor Heinz Lohmann, Vorsitzen<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>r Initiative Gesundheitswirtschaft (IGW) überzeugt. Auch Professor Dr. Beate Blättner, stellvertreten<strong>de</strong><br />

Vorsitzen<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Deutschen Gesellschaft für Public Health, ist optimistisch, was die Arbeitsmarktaussichten angeht:<br />

„Insgesamt wird <strong>de</strong>r Anteil <strong>de</strong>r Beschäftigten in <strong>de</strong>r Gesundheitsbranche weiter <strong>de</strong>utlich steigen“, sagt sie.<br />

Die Grün<strong>de</strong> für das Wachstum <strong>de</strong>r Branche liegen auf <strong>de</strong>r Hand: Es gibt immer mehr ältere Menschen, die potenzi-<br />

ell krank o<strong>de</strong>r pflegebedürftig sind. Hinzu kommt „<strong>de</strong>r medizinische Fortschritt, eine Zunahme <strong>de</strong>s Gesundheits-<br />

bewusstseins und eine größere Bereitschaft <strong>de</strong>r Bevölkerung, eigenes Geld für ihre Gesundheit zu investieren“, sagt<br />

Professor Lohmann. Das hat zur Folge, dass beispielsweise <strong>de</strong>r Wellness- und Gesundheitstourismus an Be<strong>de</strong>utung<br />

gewinnt.<br />

Chemiker<br />

32 abi 5 2009<br />

„Chemiker kommen überall hin!“: Mit diesem Slogan hat die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GdCh) vor einigen<br />

Jahren für ein Chemiestudium geworben. Und das ist durchaus wörtlich gemeint: Egal ob in <strong>de</strong>r Pharma- o<strong>de</strong>r<br />

Lebensmittelbranche, in <strong>de</strong>r Dünger- o<strong>de</strong>r Lackherstellung, in <strong>de</strong>r Forschung und Entwicklung an wissenschaftlichen<br />

Instituten, im Journalismus o<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Unternehmensberatung – die Beschäftigungsfel<strong>de</strong>r für Chemiker sind<br />

vielfältig. Sie können beispielsweise als Experten für <strong>de</strong>n Umgang mit Gefahrstoffen in Behör<strong>de</strong>n arbeiten, sich nach<br />

einer Weiterbildung als Patentanwälte selbstständig machen o<strong>de</strong>r sogar als Branchenanalysten und Experten <strong>de</strong>r<br />

Chemiebranche bei Banken o<strong>de</strong>r Investmentgesellschaften tätig sein.<br />

Etwa 90 Prozent <strong>de</strong>r Absolventen eines Jahrgangs promovieren. Dr. Karin Schmitz von <strong>de</strong>r Gesellschaft Deutscher<br />

Chemiker weiß auch, warum: „Für einen Einstieg in die Forschung bleibt die Promotion Pflicht. Und in diesen Bereich<br />

wollen die meisten Absolventen.“<br />

Foto: Jardner<br />

Foto: Pingel


Psychologen<br />

2008 waren die meisten freien Stellen in Krankenhäusern und Rehakliniken zu besetzen. Aber auch Universitäten,<br />

Einrichtungen <strong>de</strong>r Erwachsenenbildung, die öffentliche Verwaltung, Sozialversicherungsträger, die Rechtspflege<br />

sowie Pflegeheime und soziale Betreuungs- und Beratungseinrichtungen suchten im vergangenen Jahr Psychologen.<br />

Beschäftigungsmöglichkeiten für die Berufsgruppe gibt es aber auch in <strong>de</strong>r Personalberatung, im Gesundheits-<br />

amt, in <strong>de</strong>r Marktforschung, <strong>de</strong>n Personalabteilungen von Unternehmen sowie im schulpsychologischen Dienst<br />

<strong>de</strong>r Län<strong>de</strong>r und Kommunen.<br />

Das heißt aber nicht, dass die jährlich 3.000 bis 3.500 Hochschulabsolventen die freie Jobauswahl haben. Im<br />

Gegenteil: Für viele Stellen wird Berufserfahrung o<strong>de</strong>r eine Weiterbildung verlangt. „Daher besuchen manche<br />

Absolventen nach ihrem Abschluss noch Weiterbildungen, um sich besser für <strong>de</strong>n Berufseinstieg zu qualifizieren“,<br />

erklärt Fredi Lang vom Bun<strong>de</strong>sverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (bdp).<br />

Werbewirtschaft<br />

Berufseinstieg<br />

Die Zahlen <strong>de</strong>r Beschäftigten und <strong>de</strong>r Stellenangebote waren 2008 im Vergleich zu 2007 stabil, die Arbeitslosenquote<br />

lag im Dezember 2008 bei 4,0 Prozent. Der Zentralverband <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Werbewirtschaft (ZAW) ist trotz <strong>de</strong>r momentanen<br />

Wirtschaftskrise für 2009 optimistisch, „dass es am Arbeitsmarkt für angestellte Kommunikationsfachleute<br />

nicht zu Einbrüchen kommen wird“. Er begrün<strong>de</strong>t dies mit <strong>de</strong>r Erfahrung <strong>de</strong>r Agenturen aus früheren Krisen: Mitarbeiter<br />

zu kündigen und später neue einzustellen war wesentlich aufwändiger, als die Belegschaft in auftragsschwachen<br />

Zeiten so lange wie wirtschaftlich möglich zu halten.<br />

„Neben umfassen<strong>de</strong>r fachspezifischer Ausbildung brauchen die Beschäftigten auch Neugier am Verhalten von Menschen<br />

und ausgeprägtes Einfühlungsvermögen, Freu<strong>de</strong> an Teamarbeit, Verständnis für die Zahlenakrobaten <strong>de</strong>r Forschung<br />

und <strong>de</strong>r Medien“, erklärt Volker Nickel, Sprecher <strong>de</strong>s ZAW. „Außer<strong>de</strong>m braucht man unbedingten Erfolgswillen. Von<br />

englischen Sprachkenntnissen und Computerwissen wollen wir hier gar nicht erst re<strong>de</strong>n.“<br />

abi 5 2009 33<br />

Foto: Bund<br />

Foto: Dörfel


34 abi 5 2009<br />

COACHING<br />

Jura und Fremdsprachen<br />

Gleich studieren o<strong>de</strong>r erst eine Ausbildung?<br />

Wer darüber nach<strong>de</strong>nkt, vor <strong>de</strong>m Studium eine Ausbildung zu machen, sollte sich überlegen,<br />

ob diese Kombination Sinn macht. Berufsberaterin Brigitta Hügel erläutert das an<br />

einem Beispiel.<br />

Marc: Ich interessiere mich für Fremdsprachen, aber auch für Jura<br />

und stehe nun vor folgen<strong>de</strong>r Wahl: entwe<strong>de</strong>r zuerst eine Ausbildung<br />

zum Fremdsprachenkorrespon<strong>de</strong>nten zu machen und dann Jura zu<br />

studieren o<strong>de</strong>r sofort mit Jura zu beginnen.<br />

Sprachen haben mir schon immer gut gefallen, <strong>de</strong>swegen möchte<br />

ich auf je<strong>de</strong>n Fall Englisch, Französisch und Spanisch lernen.<br />

Während eines Jurastudiums wer<strong>de</strong> ich dafür aber vermutlich keine<br />

Zeit haben, da das Studium all meine Ressourcen beanspruchen<br />

wird. Wenn ich aber vor <strong>de</strong>r Ausbildung Jura studiere, bin ich bei<br />

Studienabschluss etwa 30 Jahre, und dann noch mal mit Sprachen<br />

anfangen …? Je jünger <strong>de</strong>r Geist, <strong>de</strong>sto einfacher das Lernen, so<br />

mein Vater. Also, was tun?<br />

Brigitta Hügel: Lieber Marc, mir ist nicht ganz klar, wie weit Ihre<br />

Sprachkenntnisse zurzeit reichen, <strong>de</strong>nn Sie schreiben: „Ich möchte<br />

auf je<strong>de</strong>n Fall Englisch, Französisch und Spanisch lernen.“ Ich<br />

gehe jetzt einfach mal davon aus, dass Sie vorhan<strong>de</strong>ne Grundkenntnisse<br />

in diesen Sprachen verbessern wollen. Und dass Sie<br />

eben diese Sprachkenntnisse mit Ihrem Interesse für Rechtswissenschaften<br />

verknüpfen möchten.<br />

Und damit bin ich schon mitten bei Jura: Eine <strong>de</strong>r Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

dieses Studiums ist das exakte Lesen und später exakte Formulieren<br />

<strong>de</strong>r gefun<strong>de</strong>nen Lösungen. Sprache, sei es die <strong>de</strong>utsche o<strong>de</strong>r<br />

auch eine Fremdsprache (etwa bei einem bilingualen Jura-Studiengang),<br />

spielt also eine große Rolle. Allerdings wird sie an<strong>de</strong>rs benutzt<br />

als in <strong>de</strong>n Literaturwissenschaften. Im Grun<strong>de</strong> müssen Sie<br />

eine neue Art zu <strong>de</strong>nken lernen. Ich habe immer das Gefühl, dass<br />

<strong>de</strong>n angehen<strong>de</strong>n Juristen zuerst einmal ein „Zaumzeug“ angelegt<br />

wird – Ihre eigenen I<strong>de</strong>en o<strong>de</strong>r Ihr Gefühl für Gerechtigkeit, Ihre<br />

Originalität – das alles wird vorerst nicht gefragt. Sie bekommen<br />

Fälle, Sie müssen lesen, lesen, lesen, eine Lösungsskizze anfertigen,<br />

und die folgt einem bestimmten Schema. Das heißt nicht,<br />

dass Sie nicht sehr klar analytisch <strong>de</strong>nken müssen und später (!)<br />

auch bei <strong>de</strong>r Suche nach Lösungen originell sein dürfen.<br />

Viel Disziplin gefragt<br />

Es gehört eine eiserne Disziplin zu diesem Studium. Sie müssen<br />

sehr fleißig sein. In an<strong>de</strong>ren Studiengängen ist das natürlich auch<br />

<strong>de</strong>r Fall, aber ich fin<strong>de</strong> es bei Jura schon extrem: Der Arbeitstag<br />

eines Jurastu<strong>de</strong>nten, <strong>de</strong>r ein erfolgreiches Examen anstrebt – und<br />

das wäre es schon mit neun Punkten, die Notengebung sieht nämlich<br />

ganz an<strong>de</strong>rs aus als in <strong>de</strong>r Schule – dauert oft acht Stun<strong>de</strong>n,<br />

je<strong>de</strong>n Tag bis auf Sonntag. Sie haben also völlig Recht mit Ihrer<br />

Vermutung, dass das Jurastudium all Ihre Ressourcen aufbrauchen<br />

wird. Und auch Ihr Vater hat Recht: Wenn Sie wirklich Jura<br />

studieren wollen, dann fangen Sie so bald wie möglich an! Sie<br />

brauchen für das Studium viel Zeit. Wenn Sie ein Auslandsjahr<br />

machen noch länger (nur ein Semester geht oft aus prüfungstechnischen<br />

Grün<strong>de</strong>n nicht), dann kommt auch noch das Referendariat<br />

und vielleicht eine Doktorarbeit.<br />

Brigitta Hügel, M.A.<br />

Berufsberaterin für Abiturienten<br />

Neben <strong>de</strong>m Zeitfaktor spricht auch ein an<strong>de</strong>rer Grund gegen<br />

die Ausbildung vor <strong>de</strong>m Studium: Ich sehe nicht, was Ihnen <strong>de</strong>r<br />

Fremdsprachenkorrespon<strong>de</strong>nt dabei nützen könnte. Wenn Sie ihn<br />

nicht als Beruf lernen wollen, was wollen Sie dann damit?<br />

Jura und Sprachen kombinieren<br />

Sie können an vielen Universitäten Jura prima mit Sprachen kombinieren,<br />

allerdings ist es dann eine Fachsprache, also auf Jura/<br />

BWL bezogen. An die Uni Freiburg zum Beispiel kommen Harvard-<br />

Professoren, bei <strong>de</strong>nen man Scheine machen kann, in<strong>de</strong>m man<br />

amerikanische Rechtsprobleme auf Englisch löst – aber eben<br />

nach <strong>de</strong>m amerikanischen Rechtssystem, das an<strong>de</strong>rs als das<br />

<strong>de</strong>utsche ist. Was be<strong>de</strong>utet: Wenn <strong>de</strong>utsche Juristen ins Ausland<br />

wollen, arbeiten sie oft für eine <strong>de</strong>utsche Kanzlei mit internationalen<br />

Filialen, für Konzerne, für <strong>de</strong>n Diplomatischen Dienst o<strong>de</strong>r<br />

Internationale Organisationen. Sprachkenntnisse können also<br />

durchaus ein Vorteil sein, ein zügiges Studium mit guten Ergebnissen<br />

allerdings auch.<br />

Um vorher zu testen, ob Ihnen Jura wirklich liegt, empfehle ich<br />

dringend, beim Psychologischen Dienst <strong>de</strong>r Agenturen für Arbeit<br />

<strong>de</strong>n kostenlosen Studienfeldbezogenen Beratungstest in Rechtswissenschaften<br />

zu machen, sich ein Anfängerskript eines kommerziellen<br />

Repetitors (eine Art Tutor, <strong>de</strong>r gegen Bezahlung komprimiertes<br />

Wissen vermittelt) zu besorgen und durchzuarbeiten<br />

(beispielsweise von Hemmer o<strong>de</strong>r Alpmann) o<strong>de</strong>r das Zuhören<br />

bei Uni-Veranstaltungen über Öffentliches Recht, Staatsrecht etc.<br />

(Strafrecht macht mehr Spaß). Und entschei<strong>de</strong>n Sie sich! Denn<br />

das macht <strong>de</strong>n Juristen aus.<br />

Mehr Infos<br />

Datenbank für Aus- und Weiterbildung <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sagentur für Arbeit (Suchworte:<br />

Jura, Rechtswissenschaft, Fremdsprachen)<br />

http://www.kursnet.arbeitsagentur.<strong>de</strong><br />

Datenbank für Ausbildungs- und Tätigkeitsbeschreibungen <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sagentur<br />

für Arbeit (Suchwort: Jura, Rechtswissenschaft, Fremdsprachen)<br />

http://www.berufenet.arbeitsagentur.<strong>de</strong><br />

Im abi >> Portal<br />

Berufsreportage: Jurist für Europäisches Recht<br />

http://www.abi.<strong>de</strong> > Beruf & Karriere > Berufsreportagen > Management,<br />

Finanzen, Recht, Verwaltung<br />

Studienreportage: Bilingualer Studiengang Rechtswissenschaft<br />

http://www.abi.<strong>de</strong> > Studium > Ausland<br />

Berufsreportage: Fremdsprachenkorrespon<strong>de</strong>ntin<br />

http://www.abi.<strong>de</strong> > Beruf & Karriere > Berufsreportagen > Medien, PR,<br />

Gestaltung, Sprache, Kultur<br />

Foto: Privat


abi COMIC<br />

abi 5 2009<br />

35


Vorschau<br />

Im nächsten Heft<br />

<strong>Schwerpunkt</strong>: Die neuen Ingenieure<br />

Die technologische Entwicklung schreitet voran und sorgt für eine ganze Reihe von Innovationsfel<strong>de</strong>rn<br />

in <strong>de</strong>n Ingenieurwissenschaften. Wie sich das Berufsbild durch die neuen<br />

Technologien verän<strong>de</strong>rt hat und welche Anfor<strong>de</strong>rungen an die „Ingenieure <strong>de</strong>r Zukunft“ gestellt<br />

wer<strong>de</strong>n, liest du im nächsten abi >>.<br />

Studieren in Großbritannien<br />

Für ein Studium auf <strong>de</strong>r Insel sprechen neben <strong>de</strong>r Erweiterung <strong>de</strong>r eigenen Sprachkenntnisse<br />

unter an<strong>de</strong>rem die weltweite Anerkennung <strong>de</strong>r Abschlüsse, <strong>de</strong>r innovative und praxisorientierte<br />

Unterricht, die gute Betreuung an international renommierten Universitäten, die kurzen<br />

Studienzeiten dank straffer Organisation <strong>de</strong>s Studiums – und nicht zuletzt ein internationa-<br />

les und vielfältiges Stu<strong>de</strong>ntenleben. God save the Queen.<br />

Leseraktion:<br />

abi >> 6/2009 ist ab <strong>de</strong>m 15. Oktober 2009 erhältlich.<br />

Denk dir <strong>de</strong>ine Stiftung<br />

Arbeitsfeld Kulturberufe<br />

Vom Sänger, über <strong>de</strong>n Intendanten bis zum Museologen – abi >> zeigt dir, wie bunt und viel-<br />

fältig das Arbeitsfeld <strong>de</strong>r Kulturberufe ist. Außer<strong>de</strong>m stellen wir dir mögliche Anfor<strong>de</strong>rungsprofile,<br />

Ausbildungs- und Aufstiegswege vor. Aber auch auf mögliche Trends richten wir<br />

<strong>de</strong>n Blick.<br />

Studium und Beruf: Brauwesen<br />

Nein, im Studiengang „Brauwesen“ geht es nicht darum, viel Bier zu trinken. Die Studieren<strong>de</strong>n<br />

lernen unter an<strong>de</strong>rem die Prozesse <strong>de</strong>r Getränkeherstellung verfahrenstechnisch, technologisch,<br />

biologisch und biochemisch zu verstehen und zu überwachen. Die Absolventen arbeiten<br />

in Brauereien o<strong>de</strong>r Mälzereien, aber auch in Betrieben <strong>de</strong>r Getränkeindustrie o<strong>de</strong>r in Laboratorien.<br />

Mehr über <strong>de</strong>n „süffigen“ Studiengang und das Berufsbild gibt es im nächsten abi >>.<br />

Welche Stiftung wür<strong>de</strong>st du grün<strong>de</strong>n, um Studieren<strong>de</strong> mit <strong>Stipendien</strong> zu unterstützen? Eine HipHop-Stiftung für kleine Eminems<br />

o<strong>de</strong>r eine für Biker? Und welche Kriterien wür<strong>de</strong>st du bei <strong>de</strong>r Auswahl <strong>de</strong>r Bewerber anlegen? Ob humoristisch o<strong>de</strong>r<br />

ernst gemeint – schick uns <strong>de</strong>ine persönliche Stiftungsi<strong>de</strong>e.<br />

Unter <strong>de</strong>n Einsen<strong>de</strong>rn verlosen wir fünf Buchgutscheine im Wert<br />

von je 15 Euro. Schicke einfach <strong>de</strong>n Text bis zum 30. September<br />

an die abi >> Redaktion unter redaktion@abi.<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r auf tradi-<br />

Ergebnis Leseraktion Februar<br />

Teste <strong>de</strong>in Europawissen<br />

Im Februarheft 2009 solltet ihr euer Wissen rund um Europa unter Beweis stellen und vier Fragen richtig beantworten.<br />

Zugegeben, es war tricky. Die richtigen Lösungen waren:<br />

1. Vatikanstadt<br />

2. Bruessel<br />

3. siebenundzwanzig<br />

4. Polen<br />

Ergebnis Leseraktion März<br />

Medienprofi gesucht<br />

Im Märzheft 2009 gab es ein Kreuzworträtsel zum Thema Medienbranche mit <strong>de</strong>m Lösungswort – wie soll es an<strong>de</strong>rs<br />

sein – „Medienbranche“.<br />

Als Gewinn lockten verschie<strong>de</strong>ne Bücher zum Thema Überbrückungsmöglichkeiten<br />

nach <strong>de</strong>m Abitur. Und zu <strong>de</strong>n glücklichen<br />

Gewinnern können sich Svenja Gerstner aus Herrenberg, Jes-<br />

tionellem Weg an die Willmy Consult & Content GmbH, abi >><br />

Redaktion, Gutenstetter Straße 8d, 90449 Nürnberg und vergiss<br />

nicht, <strong>de</strong>ine Adresse anzugeben.<br />

Zu gewinnen gab es zehn Explorixtests zur Selbsterkundung. Herausfin<strong>de</strong>n,<br />

für welche Berufe sie geeignet sind, können nun: Angela Brück<br />

aus Dormagen, Anna Bungert aus Hermeskeil, Anna Gronert aus Min<strong>de</strong>n,<br />

Johanna Bock aus Bad Lippspringe, Kevin Spitta aus Stuttgart,<br />

Katharina Schmitt aus Butzbach, Jan Kircher aus Fulda, Irina Usenko<br />

aus Leonberg, Sabrina Müller aus Trier und Manuela Nix aus Lübz.<br />

sica Krück aus Kropp, Tim Winter aus Duisburg, Sarah Knaak<br />

aus Steinheim, Fabian Müller aus Durlangen, Karla Kruse aus<br />

Wolfhagen und Christina Machnyk aus Zwiesel zählen.<br />

Herausgeber Verlag<br />

Foto: KonzeptQuartier ®

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