Dipl.-Psych. Dr. Anke Diezemann - 2. Internationale Sylter Palliativtage
Dipl.-Psych. Dr. Anke Diezemann - 2. Internationale Sylter Palliativtage
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Workshop „Achtsamkeit“<br />
1. <strong>Sylter</strong> Palliativtag 2012<br />
<strong>Dipl</strong>.-<strong>Psych</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Anke</strong> <strong>Diezemann</strong><br />
DRK Schmerz-Zentrum Mainz<br />
© <strong>Dipl</strong>.-<strong>Psych</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Anke</strong> <strong>Diezemann</strong><br />
Tagesklinik für interdisziplinäre Schmerztherapie<br />
anke.diezemann@drk-schmerz-zentrum.de
• stammt aus der buddhistischen Meditationspraxis<br />
• „spezifische Form der Aufmerksamkeitslenkung“ (Kabat-Zinn)<br />
• bezieht sich auf den augenblicklichen Moment (von Moment<br />
zu Moment)<br />
• beinhaltet ein Maß an Absicht<br />
• und ist nicht wertend<br />
Achtsamkeit<br />
• beinhaltet Bewusstheit und Akzeptanz<br />
© <strong>Dipl</strong>.-<strong>Psych</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Anke</strong> <strong>Diezemann</strong><br />
Tagesklinik DRK-Schmerz-Zentrum Mainz
Innere Haltung der Achtsamkeit<br />
• Anfängergeist -> wie zum ersten Mal, mit Neugier<br />
• Nichtwerten -> Gedanken, Gefühle, Sinnesempfindung sind nicht gut oder<br />
schlecht, sondern einfach nur da<br />
• Anerkennung -> Bestätigung von dem, was gerade da ist<br />
• Nichtstreben -> Nicht versuchen woanders hinzukommen, als wo man im<br />
Augenblick ist<br />
• Gelassenheit -> Ausgeglichenheit, mit mehr Einsicht und Mitgefühl für<br />
Veränderung<br />
• Seinlassen -> Dinge sein lassen, ohne zu versuchen sie loszulassen<br />
• Mitgefühl für sich selbst -> ohne Selbstvorwurf oder Kritik<br />
© <strong>Dipl</strong>.-<strong>Psych</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Anke</strong> <strong>Diezemann</strong><br />
Tagesklinik DRK-Schmerz-Zentrum Mainz
© <strong>Dipl</strong>.-<strong>Psych</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Anke</strong> <strong>Diezemann</strong>
Achtsamkeit<br />
„Wenn ich mir das Hier entgehen lasse, werde ich<br />
das Dort wahrscheinlich auch verpassen“<br />
Jon Kabat Zinn<br />
© <strong>Dipl</strong>.-<strong>Psych</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Anke</strong> <strong>Diezemann</strong><br />
Tagesklinik DRK-Schmerz-Zentrum Mainz
Ziel eines gesunden Lebens<br />
ist es nicht so sehr,<br />
sich gut zu fühlen,<br />
sondern gut zu fühlen.<br />
(Hayes et al., 2004)<br />
© <strong>Dipl</strong>.-<strong>Psych</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Anke</strong> <strong>Diezemann</strong><br />
Tagesklinik DRK-Schmerz-Zentrum Mainz
Achtsamkeit üben<br />
Wahrnehmen<br />
� Achten Sie auf Ihr Erleben, ohne auf Ihre Wahrnehmung zu reagieren<br />
� Lassen Sie Gefühle und Gedanken in Ihr Bewusstsein kommen und wieder davon ziehen.<br />
Beschreiben<br />
� Benennen Sie Ihr Erleben, fassen Sie es in Worte („Ich esse gerade“, „Das schmeckt<br />
salzig“, „Das ist Trauer“, „Die Muskulatur ist angespannt“)<br />
Teilnehmen<br />
� Gehen Sie ganz in die Situation, lassen das Grübeln, tun das, was gerade notwendig ist,<br />
im „Hier und jetzt“<br />
Nichtbewertend<br />
�Sehen Sie, aber bewerten Sie nicht („gut“ „böse“ „schrecklich“). Kümmern Sie sich nur um<br />
die Tatsachen. Trennen Sie Ihre Bewertung von den Tatsachen („Das ist eine Bewertung“)<br />
Wenn Sie bemerken, das Sie bewerten: Bewerten Sie nicht ihr bewerten.<br />
Konzentriert<br />
� Konzentrieren Sie sich in jedem Augenblick nur auf eine Sache. Wenn andere<br />
Geschehnisse oder Gedanken Sie ablenken, lassen Sie sie los und gehen zurück zu dem,<br />
was Sie gerade tun – wieder und wieder und wieder.<br />
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Tagesklinik DRK-Schmerz-Zentrum Mainz
Body Scan<br />
© <strong>Dipl</strong>.-<strong>Psych</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Anke</strong> <strong>Diezemann</strong>
-> Wirkt eher stabilisierend<br />
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Subjektives Empfinden bei Achtsamkeitsmeditation<br />
• Entspannung / Wohlbefinden<br />
• Mit Stress besser umgehen<br />
• Empathie<br />
• Bessere Stimmung<br />
-> Zusammenhang mit grundlegenden Mechanismen der<br />
Selbstregulation<br />
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Tagesklinik DRK-Schmerz-Zentrum Mainz
Inne halten<br />
Achtsamkeit<br />
Bei sich sein / In sich ruhen<br />
Im „Hier und Jetzt“ sein<br />
von Moment ... zu Moment ...<br />
(Gegenwart)<br />
Direktes fühlen /spüren/ erfahren<br />
von etwas<br />
Annehmen / Akzeptieren<br />
(„Es ist, wie es ist!“)<br />
Absichtsloses Betrachten<br />
Autopilot<br />
Getrieben sein<br />
„Außer sich sein“<br />
Mit Gedanken „woanders“ sein<br />
Planen / Erinnern<br />
(Vergangenheit/Zukunft)<br />
Denken / Grübeln / Sorgen<br />
über etwas<br />
Bewerten<br />
(„Das ist gut/ schlecht/<br />
angenehm/unangenehm!“)<br />
<strong>Dr</strong>ang etwas ändern zu wollen<br />
© <strong>Dipl</strong>.-<strong>Psych</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Anke</strong> <strong>Diezemann</strong>
Stressverarbeitung<br />
Sinne<br />
Emotion<br />
Fokus für<br />
Achstamkeit<br />
Körper<br />
Verhaltens<br />
muster<br />
Glaubens<br />
-sätze<br />
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Belastungen
Focussierung der<br />
Atmung<br />
Achtsamkeitsübungen<br />
Bodyscan<br />
Achtsames<br />
gehen, sitzen<br />
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Atemmeditation<br />
• Einleitend Aufmerksamkeit auf die Atmung lenken, das<br />
Auf und Ab des Brustkorbes und Bauches beobachten,<br />
wahrnehmen wie der Atem ein- und ausfließt<br />
1. Ausatmung zählen: während der Ausatmung diese mit<br />
einer Zahl markieren, 10 Ausatmungen zählen, wieder<br />
von vorn beginnen<br />
<strong>2.</strong> Einatmung zählen: während der Einatmung diese mit<br />
einer Zahl markieren, 10 Einatmungen zählen, wieder<br />
von vorn beginnen<br />
3. aufhören zu zählen, auf die Wendepunkte der Atmung<br />
achten, mit der Aufmerksamkeit dem Wechsel<br />
zwischen Ein- und Ausatmung folgen (wie ein Pendel)<br />
4. Auf Luftzug, den man im Nasen-Rachenraum spüren<br />
kann, achten, beim Einatmen kühler, beim Ausatmen<br />
etwas wärmer<br />
• Immer wieder Aufmerksamkeit zurücklenken auf die<br />
Atmung, egal wie häufig<br />
• Unterstützend Hände auf den Bauch legen,<br />
Bauchatmung spüren<br />
• Evtl. nur einzelne Übung machen, die besonders gut<br />
gelingt<br />
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Auf die Sinne achten<br />
Gedanken Gefühle Körper<br />
Impuls Verhalten<br />
Kategorisieren<br />
Achtsamkeitsübungen<br />
Dienen der Achtsamkeitspraxis und –übung<br />
und auch der Regeneration,<br />
Einem Blinden etwas<br />
beschreiben<br />
© <strong>Dipl</strong>.-<strong>Psych</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Anke</strong> <strong>Diezemann</strong><br />
Zeitachse<br />
beobachten
-> Für den Helfer: offene und<br />
freundliche Präsenz für den<br />
Patienten<br />
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Achtsames Sitzen<br />
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Aktives Nichtstun und Ruhe zulassen<br />
(Atem als <strong>Anke</strong>r)<br />
Inneren Beobachter einsetzen<br />
(wahrnehmen)<br />
Gewahrsein<br />
(Aufmerksamkeit im Hier und Jetzt)<br />
Innere Distanz aufbauen<br />
(ich fühle etwas, aber ich muss mich dem nicht hingeben,<br />
Ettikettierung)<br />
Akzeptanz und Gelassenheit<br />
(Aufgeben von Bewertung, stattdessen Wohlwollen)<br />
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Achtsamkeit im<br />
Alltag<br />
Informelle Achtsamkeitsübungen<br />
Achtsamkeit-App<br />
mit Erinnerungen<br />
Meditations-App<br />
mit “Motto“ für<br />
den Tag<br />
Dient als Achtsamkeitsanker und<br />
Achtsamkeitsoase -<br />
hilft bei der Umsetzung von Achtsamkeit im<br />
alltäglichen Leben<br />
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Achtsamkeit als Stressbewältigung<br />
• Achtsamkeit als Vorraussetzung für Akzeptanz<br />
• zur besseren Stresswahrnehmung<br />
• zur besseren Wahrnehmung von körperlichen Grenzen<br />
• zur besseren Wahrnehmung eigener Bedürfnisse<br />
• zur besseren Gefühlsregulation<br />
• zur besseren Wahrnehmung vom Selbstbild<br />
• zur besseren Wahrnehmung als Helfer<br />
• zur besseren Wahrnehmung des Patienten<br />
•<br />
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Tagesklinik DRK-Schmerz-Zentrum Mainz
• Alois Burkhard „Achtsamkeit. Entscheidung für einen neuen Weg“ 2010, Stuttgart: Schattauer (praktische<br />
Übungen)<br />
• Jan Thorsten Eßwein „Achtsamkeitstraining“ (2012). GU Multimedia (mit CD, für Patienten gut geeignet)<br />
• Bob Stahl & Elisha Goldstein (2010) Stressbewältigung durch Achtsamkeit. Das MBSR Praxisbuch.<br />
Freiburg im Breisgau: Arbor Verlag (vor allem gut für Patienten, sehr praktisch orientiert)<br />
• Jon Kabat-Zinn. „Gesund durch Meditation“, Fischer Verlag, Frankfurt, 2006.(erstes<br />
achtsamkeitsorientiertes Stressbewältigungsprogramm in den USA)<br />
• Jon Kabat-Zinn. „Im Alltag Ruhe finden“. Herder Spektrum, 1996.(praktisch orientiert, geht aber sehr auf<br />
Meditationslehre ein, dadurch etwas fremd vom Gedankengut, wenn man sich nicht mit Meditation und<br />
Buddhismus beschäftigt hat)<br />
• Norbert Klinkenberg, „Achtsamkeit in der Körperverhaltenstherapie. Ein Arbeitsbuch mit 20<br />
Probiersituationen aus der Jacoby/Gindler-Arbeit“ Leben Lernen, Klett Cotta, 2006 (mit Audio-CD)<br />
• Marie Mannschatz. “Meditation. Mehr Klarheit und innere Ruhe“. Gräfe und Unzer Verlag, München,<br />
2010 (für Patienten gut geeignet, mit Audio CD)<br />
• Jessika Wilker.”Das Einmaleins der Achtsamkeit”, Theseus Verlag, 1998.(gut für Patienten geeignet,<br />
tägliche kurze Übungen)<br />
• Gerhard Zarbock, Axel Ammann, Silka Ringer (2012) Achtsamkeit für <strong>Psych</strong>otherapeuten und Berater.<br />
Beltz, Weinheim (mit online Materialien, sehr praktisch)<br />
•<br />
© <strong>Dipl</strong>.-<strong>Psych</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Anke</strong> <strong>Diezemann</strong>
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!<br />
© <strong>Dipl</strong>.-<strong>Psych</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Anke</strong> <strong>Diezemann</strong>