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Newsletter 3/2007 - Institut für Angewandte Trainingswissenschaft ...

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Nachgefragt...Diesmal bei Dr. Thomas Köthe, Fachgruppenleiter WasserspringenWasserspringen steht nicht nur <strong>für</strong> Ästhetik und Präzision,sondern auch <strong>für</strong> pure Athletik. Artistische Sprünge,kombiniert aus Salti und Schrauben, die in kürzester Zeitvon den Sportlern ausgeführt werden, vermitteln dem Zuschauerein Gefühl der Bezwingbarkeit der Schwerkraft.Um in dieser höchst anspruchsvollen technisch-kompositorischenSportart erfolgreich zu sein, bedarf es nebenTalent und Trainingseifer auch der optimalen Unterstützungder Athleten im Bereich des Techniktrainings. Hierist Dr. Thomas Köthe, Fachgruppenleiter Wasserspringen,seit Jahren eine feste Größe im Deutschen Schwimm-Verband.Herr Dr. Köthe, die deutschen Wasserspringer gehörenseit Jahren zur Weltspitze. Sind Sie mit den Ergebnissenbei den diesjährigen Weltmeisterschaften in Melbournezufrieden?Aber natürlich. Unsere Athleten haben sich eine Silbermedailleund drei Bronzemedaillen erkämpft. Das hat unsPlatz 4 in der Nationenwertung beschert.Erläutern Sie doch kurz, wo die Schwerpunkte ihrer Arbeitmit den Wasserspringern liegen…Da gibt es mehrere Schwerpunkte, die ich nennen möchte.Neben der Analyse der sportlichen Technik bei Spitzen-und Nachwuchsathleten stehen die Aufdeckung vonalterstypischen Entwicklungen in den Bereichen Technik,Schwierigkeitsgrad und Bewegungsgüte sowie derenWechselwirkungen im Fokus meiner Arbeit. Zudem unterstützeich die Springer bei Lehrgangs- und Wettkampfmaßnahmenin der unmittelbaren Wettkampfvorbereitung.Gerade <strong>für</strong> den Juniorenbereich haben wir am IAT Verfahrenzur Unterstützung der Vorbereitung auf Wettkämpfeerarbeitet, die wir auch erfolgreich im Spitzenbereich anwendenwollen.Insbesondere im Synchronspringen bestimmen deutscheSpringer die Leistungsentwicklung weltweit. Was machtdiese Disziplin aus?Dr. Thomas Köthe bei einem Vortragim Rahmen der letztjährigenFrühjahrsschuleBeim Synchronspringenkommt es noch mehr alsbeim Einzel auf Präzisionan. Wasserspringer habenbeispielsweise nach demAnsetzen zu einem dreieinhalbSalto rückwärts gehechtetvom 10-m-Turm nuretwa 1,7 Sekunden Zeit, umdiesen Sprung abzuschließen.Die Synchronspringermüssen in dieser kurzenZeit auch noch ihre Bewegungsabläufeexakt aufeinanderabstimmen, um hoheWertungen zu erhalten.Heike Fischer und Tobias Köthe, Sohn von Dr. Köthe, bei einer Trainingseinheitam IAT2004 und 2005 ist eine breitere Öffentlichkeit auf dieKunst des Wasserspringens aufmerksam geworden. StefanRaab produzierte „Das große TV-Total Turmspringen“.Die erste Show wurde mit 3,9 Millionen Zuschauern zu einemRiesenerfolg…… und der Deutsche Schwimm-Verband hat den SenderProSieben unterstützt. Für die Vorbereitung der Prominentenwurde zudem auch das Saltodrehgerät des IATeingesetzt. Ob die Veranstaltung dem Sport genutzt hat,kann ich nicht beurteilen. Zumindest ist das Interesse andieser faszinierenden Sportart bei vielen Menschen gewecktworden.Herr Dr. Köthe, vielen Dank <strong>für</strong> das informative Gesprächund weiterhin gute Zusammenarbeit mit dem DeutschenSchwimm-Verband!Dr. Thomas Köthe, Jahrgang 1959, ist FachgruppenleiterWasserspringen am <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>Angewandte</strong> <strong>Trainingswissenschaft</strong>in Leipzig. Der <strong>Trainingswissenschaft</strong>ler arbeitet seit1980 mit den Wasserspringern des Deutschen Schwimm-Verbandszusammen und ist zudem Referent Lehrwesen Wasserspringendes DSV.Platzierungen der deutschen Athleten bei derWM <strong>2007</strong> in Melbourne:3-m-Brett Synchron FrauenHeike Fischer/Ditte Kotzian10-m-Turm Synchron FrauenAnnett Gamm/Nora Subschinski10-m-Turm FrauenChristin Steuer3-m-Brett Synchron MännerAndreas Wels/Tobias SchellenbergSilberBronzeBronzeBronze


Deutscher Badminton-Verband setzt aufdem Weg nach Beijing auf Unterstützungdes IATBis zu 300 km/h schnell kann ein Federball beim „Smash“werden. Um solche Schläge ausführen und parierenzu können, werden höchste Ansprüche an Reflexe,Schnelligkeit und Kondition der Spieler gestellt. Badmintongilt als extrem täuschungsreiches und schnelles Spiel.Doch nicht nur die physischen Fähigkeiten entscheidenüber Sieg oder Niederlage im Spiel, sondern auch Spielwitzund taktisches Geschick. Aus diesem Grund haben derDOSB und das Bundesministerium des Innern zusätzlicheGelder zur Verfügung gestellt, um im Rahmen einesSpielanalyseprojekts von IAT, DBV und der Firma CCCdie deutschen Nationalspieler optimal auf die OlympischenSpiele 2008 in Beijing vorbereiten zu können.Unter der technologischen Leitung von Dr. Berthold Fröhner,Fachgruppenleiter Volleyball am IAT, entwickelte MarkusGundermann ein badmintonspezifisches Kategoriensystem<strong>für</strong> Videoanalysen, das der DBV nun regelmäßig<strong>für</strong> die Spielanalyse einsetzt. Grundlage <strong>für</strong> das Kategoriensystemwar das vom Verband zur Verfügung gestellteVideomaterial der 12 weltbesten Badmintonspielerinnen,das mit der von CCC entwickelten Software „utilius VS“ausgewertet und aufbereitet wurde. Diese Auswertungkonnte bereits im Vorfeld zu den Weltmeisterschaften2006 in Madrid eingesetzt werden und bescherte demdeutschen Team zwei Bronzemedaillen im Dameneinzel.In den nächstenMonaten ist nun dieEntwicklung einesTemplates geplant,um die Spielanalysezu vereinfachen unddiese noch schnellerzu realisieren. Zudemführte MarkusGundermann bereitsdie NationalspielerJuliane Schenk, JanetKöhler und MichaelFuchs in dasKategoriensystemein, um mit ihrer Hilfedie konsequenteErfassung und Auswertungder Datenzu gewährleisten.Foto: Holger BräutigamXu Huaiwen, deutsche Bronzemedaillengewinnerinbei den Weltmeisterschaften2005 und 2006„Ich bin überzeugt, dass wir durch die Analyse der gegnerischenSpieler und der daraus resultierenden zielgerichtetentaktischen Vorbereitung unserer Nationalspielerdie Basis <strong>für</strong> eine erfolgreiche Olympiaqualifikation legenkönnen“, so Dr. Dirk Büsch, Initiator und Leiter des Projektsam IAT.Ein Kniestrumpf erobert den SportPaula Radcliffe läuft damit – und sie ist schon lange nichtmehr die Einzige. Was anfänglich <strong>für</strong> den Zuschauer einwenig ungewohnt aussah, etabliert sich langsam im Sport:immer mehr Spitzensportler erbringen Höchstleistungenin Kniestrümpfen. Natürlich handelt es sich bei diesenKniestrümpfen nicht um „normale“ Strickwaren,sondern um Hightech Kompressionsstrümpfe, die zurLeistungssteigerung beitragen sollen.MDR-Moderator RomanKnoblauch stand als Probandzur Verfügung. Derpassionierte Triathlet undLangstreckenläufer währendder ersten Tests.Leistungssteigerung durch Kniestrümpfe?Bisher liegen wenigewissenschaftliche Daten zudieser Frage aus dem Hochleistungssportvor, die die Wirksamkeitdieser Kompressionsstrümpfebelegen. Es wird vermutet,dass die Unterstützungdes venösen Rückflusses, aberauch biomechanisch die Verminderungvon Vibrationen derMuskulatur und die verbesserteStabilisation des Sprunggelenkseine Rolle bei der Verbesserungder Leistung spielen.Der Fachbereich Sportmedizindes IAT geht nun mit dem KooperationspartnerBauerfeindden möglichen Ursachen <strong>für</strong>die positiven Auswirkungen solcherStrümpfe auf den Grund.Im Rahmen einer Studie mitLeistungssportlern soll ermittelt werden, ob und wie Kompressionstrümpfeunterschiedlicher Materialstärke und unterschiedlichenKompressionsgrads einen Einfluss auf dieLeistung haben.Hierzu wurden in den letzten Wochen bereits erste Laufband-und Sprungtests mit mehreren Probanden durchgeführtund die ersten Daten konnten statistisch erfasstwerden. Ob und in welchem Maße Kompressionsstrümpfedie Leistung beeinflussen, wird sich nach weiterenTests und der genauen statistischen Auswertung zeigen.IAT-Mitarbeiterin Kerstin Rentzsch bei der Blutentnahme. Die Bestimmungdes Blutlaktatwerts ist auch im Rahmen der Studie fester Bestandteilder Leistungsdiagnostik.


Moderner Rollsimulator <strong>für</strong> die RingerUm die deutschen Ringer noch besser als bisher unterstützenzu können, setzt das IAT ab sofort einen neuen Rollsimulatorein. Mit Hilfe dieser Anlage wird die leistungsrelevanteWettkampftechnik „Rolle“ realitätsnah simuliert.Zudem werden Messungen in den Bereichen Kraft, Geschwindigkeitund Beschleunigung durchgeführt, auf derenBasis den Sportlern und Trainern individuelle Trainingsempfehlungengegeben werden. Ronny Lüdemann,Fachgruppenleiter Ringen am IAT, ist von der neuen Rollebegeistert: „Diese Rolle ist technisch auf dem aktuellstenStand. Wir sind damit in der Lage, die sportartspezifischeLeistungsdiagnostik im Ringen zu optimieren.“Neue sportwissenschaftliche Volltextdatenbankim InternetIm Rahmen des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft(DFG) geförderten Projekts „Entwicklung einer virtuellenFachbibliothek Sportwissenschaft“ ist durch dieMitarbeiter des Fachbereichs Information KommunikationSport des IAT in den Jahren 2006 und <strong>2007</strong> u. a. das Teilprojektder Komplettdigitalisierung der Zeitschrift „Theorieund Praxis des Leistungssports“ durchgeführt worden.Das Projekt wurde im Mai <strong>2007</strong> abgeschlossen.Unter der Internetadresse http://www.tupl.info sind nunmehrüber 3.500 Einzelartikel vom ersten Heft der Zeitschrift„Theorie und Praxis des Leistungssports“ bis zumletzten Heft der Nachfolgezeitschrift „Training und Wettkampf“komfortabel recherchierbar und als Volltext einsehbar.Die Rechercheoptionen entsprechen grundsätzlich denen,die bereits <strong>für</strong> die Datenbanken SPOWIS und SPONETentwickelt wurden.Daniel Wilde demonstriert das Training an der Rolle in der Testhalledes IATMagglinger Symposium zur Vorbereitungauf Beijing 2008„Ausdauerleistung unter speziellen Bedingungen an Großanlässen:Vorbereitung auf die Olympischen Spiele in Beijing“– unter diesem Motto veranstaltete die FachgruppeAusdauer des schweizerischen Bundesamts <strong>für</strong> Sport(BASPO) eine hochkarätig besetzte Trainerfortbildung aufdem Gelände der Eidgenössischen Hochschule <strong>für</strong> Sportin Magglingen/Schweiz. Im Rahmen der Kooperation zwischenIAT und BASPO nahm auch Dr. Jürgen Wick, FachbereichsleiterAusdauer des IAT, an diesem Symposiumteil.15 Monate vor den Olympischen Spielen in Beijing standenFragen zu Hitzeakklimatisation, Flüssigkeitshaushaltund Anpassung an die Zeitumstellung im Mittelpunkt derVorträge und Diskussionen. Zudem wurde über praktischeEmpfehlungen zu konkreten Verhaltensweisen in der Vorbereitungund vor Ort in Beijing diskutiert. Der US-amerikanischePhysiologe Randall L. Wilber vom United StatesOlympic Training Center in Colorado Springs, der alsHauptreferent gewonnen werden konnte, bot mit seinemVortrag zu den Bedingungen in Beijing und den Vorbereitungsstrategiender US-Athleten einen höchst interessantenEinblick in die vorolympische sportwissenschaftlicheUnterstützung der US-Olympiamannschaft.Startseite der Datenbank (www.tupl.info)ImpressumHerausgeber:Redaktion:Fotos:<strong>Institut</strong> <strong>für</strong><strong>Angewandte</strong> <strong>Trainingswissenschaft</strong>Marschnerstraße 2904109 Leipzigwww.sport-iat.deMartina WayandTel.: +49 (0) 341-4945 130Fax: +49 (0) 341-4945 132eMail: wayand@iat.uni-leipzig.deIAT (soweit nicht anders angegeben)Der IAT-<strong>Newsletter</strong> ist der offizielle Informationsservice des <strong>Institut</strong>s <strong>für</strong><strong>Angewandte</strong> <strong>Trainingswissenschaft</strong>. Der Versand erfolgt elektronisch.Der Bezug ist kostenlos.Die Veröffentlichung von Artikeln oder Auszügen ist mit Quellenangabeund unter Zusendung eines Belegexemplars erlaubt.© <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>Angewandte</strong> <strong>Trainingswissenschaft</strong>, <strong>2007</strong>

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