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.;mein Traum hat erst begonnen!.

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„Mein <strong>Traum</strong> <strong>hat</strong> <strong>erst</strong> <strong>begonnen</strong>!“<br />

In Australien und Neuseeland<br />

7 Monate unterwegs<br />

Name: Evelyn Mariacher<br />

Alter: 19 Jahre<br />

Kommt aus: Tschagguns<br />

Warum warst du im Ausland? Wann, wo und wie lange?<br />

Als ich die Matura im Sommer 2006 absolvierte, <strong>hat</strong>te ich genug vom Lernen, Schule und<br />

Professoren. Schon seit 4 Jahren war <strong>mein</strong> größter <strong>Traum</strong> nach der Matura nach Australien zu<br />

reisen, da durch Zufall in einer Englisch-Lektion das Thema „Australien“ aufkam. Als es dann<br />

ernst wurde, waren nur noch die Fragen „wohin“, „als was“ und „was mache ich da unten, um<br />

auch relativ billig davon zu kommen“ offen.<br />

Ich flog am 30. August 2006 nach Melbourne, war dort für 3 Monate als eine Art „Au-pair“<br />

beschäftigt, reiste dann für 5 Wochen nach Neuseeland, wo ich nur herum reiste, und verbrachte<br />

nochmals 3 Monate in Melbourne. Insgesamt war ich 7 Monate unterwegs auf der Südhalbkugel.<br />

Warum gerade dieses Land?<br />

Wie bereits schon oben erwähnt, gab mir eine Englisch-Lektion den Anstoß mich für dieses Land<br />

zu interessieren. Ich forschte nach und las sehr viel darüber. Ich kam dann schnell zum<br />

Entschluss, dass ich das Land so schnell wie möglich unsicher machen wollte, also gleich nach<br />

der Matura.<br />

Visum notwendig?<br />

Ich reiste mit einem dreimonatigen Touristenvisum in Australien ein. Da ich eine Familie kannte,<br />

einigte ich mich mit ihnen darauf, dass ich bei ihnen wohnen und essen konnte, und dafür auf<br />

ihre Kinder aufpassen musste. Das <strong>hat</strong> sehr gut geklappt. Nach drei Monaten musste ich das<br />

Land verlassen. Ich ging nach Neuseeland, um anschließend wieder für weitere drei Monate in<br />

Australien einreisen zu können. So habe ich das relativ gut geregelt.<br />

Arbeitsvisa sind für ÖsterreicherInnen sehr kompliziert. Als Österreicherin durfte ich nämlich<br />

KEIN (!) Geld verdienen, außer ich hätte nebenbei noch eine Schule, Kurs, Uni,… besucht.<br />

Neben einer Ausbildung hätte ich um die 20 Wochenstunden arbeiten dürfen.<br />

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Impfungen notwendig?<br />

Ich setzte mich mit <strong>mein</strong>em Hausarzt in Verbindung. Ich musste keine zusätzlichen Impfungen<br />

machen.<br />

Reiseversicherung?<br />

Ich besorgte mir eine Visa-Karte. Über sie schloss ich eine Reiseversicherung ab. Diese ist 1 Jahr<br />

gültig – vorausgesetzt man benützt sie regelmäßig und hält sich nicht ständig am selben Ort auf.<br />

Genauere Infos bekommt man in jeder Bank. War eigentlich ganz einfach!<br />

Mit welchen Erwartungen bist du ins Ausland gegangen?<br />

Ich <strong>hat</strong>te eigentlich keine großen Erwartungen. Ich wollte etwas Neues erleben, sehen und<br />

entdecken und einfach alles auf mich zukommen lassen. Ich war sehr positiv überrascht von<br />

<strong>mein</strong>er ganzen Reise. Ich habe viel gelernt, gesehen und erlebt. Es war für <strong>mein</strong>e Zukunft eine<br />

tolle Bereicherung!!!<br />

AUSTRALIEN NEUSEELAND<br />

Was hast du vor Ort gemacht?<br />

In Australien habe ich in einem Haushalt mit 2 Kindern mitgeholfen (3 und 6 Jahre) – 5<br />

Tage/Woche – konnte dafür aber gratis wohnen und essen. Ich bekam sogar noch ein kleines<br />

Taschengeld.<br />

In Neuseeland war ich mit dem Tourbus „KiwiExperience“ unterwegs und bereiste innerhalb von<br />

5 Wochen beide Inseln.<br />

Wie hast du die Familie kennen gelernt, bei der du „gearbeitet“ hast?<br />

Die Familie lernte ich zufällig übers Internet kennen. Es war eine nette Familie – die Frau kam<br />

aus Deutschland und der Mann aus Brisbane.<br />

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Hattest du auch schlechte Erfahrungen während deinem Auslandsaufenthalt?<br />

Ich machte keine schlechten Erfahrungen. Weder mit dem Land noch mit den Leuten. Nicht in<br />

Australien, und nicht in Neuseeland. Die Menschen sind sehr nett, hilfsbereit, offen und<br />

freundlich!<br />

Jetzt fällt mir gerade ein: Einmal funktionierte <strong>mein</strong>e Bankomat- und Visakarte für zwei Tage<br />

nicht, aber auch das konnte ich ohne Probleme mit Hilfe von anderen Reisenden überbrücken<br />

und regeln.<br />

Wenn es Schwierigkeiten gab, wie hast du sie gelöst?<br />

Wenn es in der Familie Schwierigkeiten gab, wandte ich mich an die Eltern. Das kam aber sehr<br />

selten vor. Ansonsten war ich auch nicht schüchtern. Über Dinge zu sprechen ist das einfachste<br />

und normalste, das man tun kann.<br />

Hattest du guten Kontakt mit Einheimischen und hast du Freunde gefunden?<br />

Da ich direkt bei einer australischen Familie wohnte, die Kinder in die Schule und in den<br />

Kindergarten brachte, <strong>hat</strong>te ich sehr viel Kontakt mit Einheimischen. Sie waren sehr offen und<br />

nett, auch sehr hilfsbereit.<br />

Ich spielte während <strong>mein</strong>es Australienaufenthaltes auch in einem Orchester mit. Dort habe ich<br />

einige junge Leute in <strong>mein</strong>em Alter kennen gelernt. Auch in der Freizeit haben wir viel<br />

miteinander unternommen, meistens am Wochenende: Essen gehen, Kino, Festivals und<br />

Veranstaltungen,… Ich traf sehr nette Menschen und fand in ihnen Freunde. Es war toll!!<br />

Auf welche Sprache hast du dich bevorzugt unterhalten?<br />

In der Familie sprachen wir meist Deutsch, da die Eltern ihre Kinder zweisprachig erzogen.<br />

Außerhalb des Hauses war Englisch angesagt, was aber kein Problem für mich bedeutete.<br />

Wie ging es dir mit den kulturellen,<br />

gesellschaftlichen und sonstigen<br />

Unterschieden?<br />

Ich wohnte in Melbourne. Man sagt, dass<br />

Melbourne die europäischste Stadt in Australien<br />

ist: sehr modern, sehr multikulturell und mit<br />

England vergleichbar. Das war richtig toll und<br />

interessant.<br />

Hattest du einen so genannten „culture<br />

shock“?<br />

Als ich zurückkam, <strong>hat</strong>te ich einen ziemlichen<br />

Kulturschock! Es ist mir früher nie so stark<br />

aufgefallen, aber es stimmt: Leute in einem Tal, die zwischen Bergen wohnen, denken, leben und<br />

verhalten sich anders als solche, die in ebenen, großräumigen Gebieten leben. Es <strong>hat</strong> mich hart<br />

getroffen, und ich bin froh diese Erfahrung gemacht zu haben. Es stört mich zwar öfters, aber es<br />

tut gut zu wissen, dass es diesen Unterschied gibt. Mittlerweile habe ich mich zwar damit<br />

abgefunden, aber nicht angepasst und noch nicht wieder daran gewöhnt…es ist immer noch<br />

manchmal komisch.<br />

Was ist deiner Meinung nach sehr typisch für dieses Land?<br />

Multikultur, offene, nette und hilfsbereite Menschen, ein anderes Denken (weiter Horizont,<br />

Menschen sind nicht so kleinlich).<br />

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Was <strong>hat</strong> dich in diesem Land überrascht?<br />

Es gibt teilweise noch einen sehr altmodischen Stil, keine gute Mülltrennung, viele Abgase und<br />

Umweltverschmutzung, primitiver und simpler (nicht sehr stabiler) Hausbau, viele alte<br />

Automodelle, oberirdische Stromleitungen, Trockenheit und großer Wassermangel.<br />

War es leicht oder schwierig sich an diese Überraschungen zu gewöhnen?<br />

Anfangs war es etwas schwierig, aber mit der Zeit konnte ich mich daran gewöhnen bzw.<br />

annehmen.<br />

Hast du Tipps für andere Jugendliche, die ins Ausland oder speziell nach Australien<br />

bzw. Neuseeland gehen möchten?<br />

In Neuseeland habe ich mehr erlebt und gesehen als in Australien – da könnte ich einige Infos<br />

weitergeben. Ich habe in Jugendherbergen übernachtet (sehr einfach zu organisieren, in den<br />

meisten bekommt man einen guten Standard). Vom Essen her war es überhaupt kein Problem.<br />

Man kann eigentlich fast alles bekommen, was es auch bei uns gibt. Aber natürlich auch typische<br />

Landeskost und Spezialitäten.<br />

Sehr empfehlenswert: Ich reiste mit einem Tourbus namens „Kiwiexperience“:<br />

www.kiwiexperience.com. Hier wird dir eine sehr individuelle Gestaltung der Reise geboten.<br />

Weitere Pluspunkte: Hilfe vorhanden, wenn man sie benötigte, sehr nett und freundlich, relativ<br />

unkompliziert, gute Angebote von den Busfahrern, Tipps und Ratschläge.<br />

Weitere Busunternehmen, die organisierte Touren vermitteln:<br />

• STRAY<br />

• MAGIC<br />

Dinge, die du auf jeden Fall mitnehmen würdest?<br />

Reisepass, etwas Geld, Offenheit und Neugier.<br />

Wie sieht es mit den ungefähren Reisekosten aus?<br />

In den ganzen 7 Monaten ca. 4000 € in Summe (ich habe aber eher sparsam gelebt).<br />

Hast du etwas verdient?<br />

Für das Mithelfen im Haushalt bekam ich pro Woche ein kleines Taschengeld. Auch das Ticket für<br />

öffentliche Verkehrsmittel wurde mir bezahlt.<br />

Nützliche Internet- oder Kontakt-Adressen?<br />

www.statravel.at<br />

www.greataupair.com<br />

www.kiwiexperience.com<br />

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Welche Vorbereitungen wären nützlich bevor man die Reise in dieses Land<br />

antritt?<br />

• kleines Notfallköfferchen (wichtige Medikamente, Notfallssalbe, Pflaster,…)<br />

• Sonnenschutz mit dem Faktor 30+<br />

• Pass – Ablaufdatum berücksichtigen!<br />

• Versicherungen<br />

• Eventuell internationaler Führerschein (falls nötig)<br />

Was sollte man auf keinen Fall vergessen einzupacken?<br />

Reisepass, Flugticket, Geld<br />

In wie weit <strong>hat</strong> dich deine<br />

Auslandserfahrung verändert?<br />

Ich gewann an Selbstvertrauen und<br />

Selbstständigkeit. Ich kann mich nun<br />

besser einschätzen, und weiß nun, was<br />

ich mir zutrauen kann bzw. was ich<br />

ohne Hilfe schaffen kann. Ich bin nun<br />

eher bereit, alleine Lösungen und Wege<br />

zu gewissen Sachen zu finden. Ich<br />

wurde offener und lernte flexibler und<br />

spontaner zu sein…<br />

Man weiß nie was kommt: „Don´t<br />

worry, mate!“<br />

Was bringt dir die Auslandserfahrung für die Zukunft?<br />

Ich bekam teilweise andere Einstellungen zu gewissen Sachen im Alltag, aber auch generell zum<br />

Leben. Ich denke, dass ich Menschen jetzt auch besser einschätzen kann.<br />

Hast du weitere Pläne ins Ausland zu gehen?<br />

Ich würde gerne noch mehrere Länder bereisen und erkunden. Im Zuge <strong>mein</strong>es Studiums, werde<br />

ich bestimmt ein Auslandssemester absolvieren. Wenn ich <strong>erst</strong> einmal wieder genug Geld habe,<br />

finanziere ich mir wieder eine tolle, mehrmonatige Reise! Mein <strong>Traum</strong> <strong>hat</strong> <strong>erst</strong> <strong>begonnen</strong>…<br />

@Kontakt<br />

Falls du Fragen an Evelyn hast, oder einfach nur mit ihr in Kontakt kommen möchtest, schreib ihr<br />

eine E-Mail: evelyn.mariacher@vol.at oder evelyn.mariacher@gmx.net.<br />

Interview: Andrea Fercher/ September 2007<br />

Fotos: Evelyn Mariacher, Archiv<br />

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