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Elternsprechtag - Freie Waldorfschule Schopfheim

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Segensspruch, gefunden in der alten St. Paul`s Kirche in Baltimore mit der Jahresangabe 1692<br />

Wollefiguren, gefunden an dem Basarstand von Delphine Petersen<br />

G<br />

V<br />

S<br />

N<br />

Gehe gelassen mitten<br />

durch Lärm und Hast dieser Zeit,<br />

und sei Dir bewußt,<br />

was für ein Frieden in der Stille sein kann.<br />

Versuche mit allen Menschen gut auszukommen,<br />

jedoch ohne daß Du Dich selbst verrätst.<br />

Sage Deine Wahrheit ruhig und klar<br />

und höre den Anderen zu,<br />

denn selbst auch die Törichten und Unwissenden<br />

haben ihre Argumente.<br />

Meide laute und aggressive Menschen;<br />

denn sie sind eine Verwirrung für Deinen Geist.<br />

Schaue nicht neidisch auf Andere,<br />

sonst könntest Du eitel und bitter werden;<br />

denn da werden immer Menschen sein,<br />

die mehr oder weniger sind und haben als Du.<br />

N<br />

F<br />

Sei Du selbst. Besonders täusche keine Zuneigung vor.<br />

Sei auch nicht zynisch über die Liebe;<br />

denn angesichts der Trockenheit und Enttäuschung des Lebens<br />

ist die Liebe wichtig wie das grüne Gras.<br />

Weihnachten 2004<br />

Prisma 47<br />

Schulzeitung der<br />

<strong>Freie</strong>n <strong>Waldorfschule</strong> <strong>Schopfheim</strong> e.V.<br />

Freue Dich darüber, was Du erreicht hast, ebenso über Deine Pläne.<br />

Bleibe an Deinem Fortkommen interessiert, bleibe aber bescheiden.<br />

Das Fortkommen ist ein wichtiger Besitz<br />

in dem wechselnden Glück der Zeit.<br />

Sei sorgfältig in Deinen Geschäftsangelegenheiten;<br />

denn die Welt ist voller Hinterhältigkeit,<br />

aber lasse Dich dadurch nicht blind machen für Menschen mit Tugenden.<br />

Viele Menschen kämpfen für hohe Ideale<br />

und überall ist das Leben voller Heldentum.<br />

Nimm den Rat der Jahre freundlich auf und gib dankbar die Dinge der Jugend weiter.<br />

Die gewachsene Kraft des Geistes bewahrt Dich, wenn Du plötzlich in Unglück gerätst,<br />

aber quäle Dich nicht mit Trugbildern.<br />

Viele Ängste werden durch Müdigkeit und Einsamkeit geboren.<br />

Neben einer guten Disziplin sei gütig mit Dir selbst.<br />

Du bist ein Kind des Universums, nicht weniger als die Bäume und Sterne.<br />

Du hast das Recht, da zu sein.<br />

Ob es Dir klar ist oder nicht, das Universum entwickelt sich ohne Zweifel so wie es soll.<br />

Deshalb lebe in Frieden mit Gott, was immer Du denkst oder Du Dir vorstellst, wer er sei.<br />

Und was immer Deine Bestrebungen auch sind in dem lauten Durcheinander des Lebens,<br />

halte Frieden mit Deiner Seele.<br />

Bei all der Belastung, dem Kampf<br />

S<br />

und den zerbrochenen Träumen<br />

ist es doch eine wunderbare Welt. Sei sorgfältig,<br />

mit all Deiner Kraft glücklich zu sein.<br />

Mütter aus aller Welt


2 • Weihnachten<br />

Betrachtungen zur Jahreszeit - Mütter aus aller Welt :<br />

Wann würden diese reizenden Wollefigürchen besser in eine Schulzeitung passen als zur Weihnachtszeit, wenn die<br />

Gottesmenschenmutter Maria das Christkindlein zur Welt bringt?!<br />

Vielfältige Kunstwerke und vielerlei Geschichten ranken sich um diese Marienfigur, um ihre Mutterliebe, ihre Milde<br />

und Güte, ihre leidergebene Vorahnung von dem schweren Schicksalsweg ihres Kindes…<br />

Was kann diese Figur in uns wachrufen?<br />

Im Advent singen die Kindergartenkinder „…wenn Maria heilig<br />

schreitet von der Sterne Chor beschaut, wird von ihrer Hand bereitet, was<br />

zur Weihnacht niedertaut…“ – dann ist für uns eine Zeit angekommen,<br />

um in der Seele eine Marienstimmung aufzubauen und sorgsam zu pflegen,<br />

sodass in der tiefsten Dunkelheit der Heiligen Nacht sich das Wunder<br />

der ewigen Christgeburt begeben kann:<br />

Kleinanzeigen sind in dieser Kleinheit kostenlos<br />

Abenteuer-Reiten im Schwarzwald<br />

(Lagerfeuer, Wanderritte, Spaß und<br />

Spiel) für Kinder ab 6 Jahren. Termine<br />

nach individueller Vereinbarung.<br />

Myriam Zahrte, 07622-6847283<br />

Biete Akkordeonunterricht für Anfänger<br />

und wenig Geübte, Kinder ab<br />

6 J., Preis und Uhrzeit nach Vereinb.,<br />

Ben Berthold, 07622-61176<br />

Drucksachen aller Art gestaltet<br />

Frauke Roloff, 07622-5746<br />

Biete Unterricht für Blockflöte und<br />

Querflöte in <strong>Schopfheim</strong>.<br />

Monika Luther, 07622-64133<br />

Unterricht im Leierspiel gibt<br />

Solveigh Hallquist, 07673-932180<br />

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reicht), Fahrradhängerkupplung,<br />

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Ich muss Maria sein und Gott aus mir gebären,<br />

Soll er mich ewiglich der Seligkeit gewähren.<br />

Das Muttersein (oder genauer das Mariamuttersein) steht vor uns als ein<br />

Urbild für die menschliche Seele, die zu „werden“ bereit ist. Und mit<br />

Marias Hilfe können wir auf die Weihenacht zuschreiten, auf dass sich<br />

auch für uns und in uns eine göttliche Geistgeburt ereignen kann:<br />

Wird Christus tausendmal zu Bethlehem geboren<br />

Und nicht in dir, du bleibst doch ewiglich verloren.<br />

klein/groß), Verschlüsse für Ofenrohrlöcher<br />

im Schornstein, Gitarre,<br />

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Wir suchen für einen langjährig<br />

Betreuten in der Verselbstständigung<br />

(Angelus Silesius)<br />

(Angelus Silesius)<br />

Und vielleicht mögen die Segenswünsche aus der alten englischen Kirche, die uns zum Abdruck im Prisma zugeschickt<br />

wurden, auch gerade auf diese adventlich-weihnachtliche Marienseelenhaltung hinweisen, die so bitter nötig ist<br />

in bittrer kalter Nacht.<br />

Frauke Roloff<br />

eine separate 1-2 Zi-Whg zwischen<br />

Fahrnau u. Maulburg. Der junge Mann<br />

ist 18 J. alt und macht eine Elektrikerlehre.<br />

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Suchen Umzugkartons: 07622-2174<br />

Die McGregor-<strong>Waldorfschule</strong> in Südafrika<br />

sucht einen Geschäftsführer,<br />

Näheres bei Michael Schubert, oder<br />

per e-mail: shazdg@mweb.co.za<br />

Impressum<br />

Ansprechpartner in der Prisma-Redaktion sind:<br />

Thomas Gremm-Roloff Tel/Fax 07622 - 5746<br />

Themen aus dem Vorstandsbereich, Werbung<br />

E-mail: prisma@waldorfschuleschopfheim.de<br />

Frauke Roloff Tel. 07622 - 5746<br />

Themen-Vorbereitung, Texterfassung, Layout<br />

E-mail: prisma@waldorfschuleschopfheim.de<br />

Rainer Arnold Tel. 07622 - 672926<br />

Photographie und Bildbearbeitung<br />

E-mail: R. Arnold@Huettlin.de<br />

Bärbel Peither Tel. 07622 - 6848166<br />

für die Kindergärten<br />

E-mail: bpeither@gmp-berater.de<br />

Liane und Peter Elsen Tel/Fax 07622 - 668420<br />

für das Lehrerkollegium<br />

E-mail: PtrElsen@aol.com<br />

Druck:<br />

Hornberger Druck KG<br />

Belchenstraße 8, 79689 Maulburg<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Freie</strong> <strong>Waldorfschule</strong> <strong>Schopfheim</strong><br />

Schlierbachstr. 23, 79650 <strong>Schopfheim</strong><br />

Tel. 07622 - 666849 - 0, Fax 07622 - 5268<br />

E-mail: waldorfschuleschopfheim@t-online.de<br />

Internet: www.waldorfschuleschopfheim.de<br />

-10 Frau Kühner<br />

-11 Frau Schaubhut<br />

-12 GF-Zimmer<br />

-13 Hausmeister<br />

-14 Frau Baum<br />

-15 Lehrerzimmer – Besprechungsraum<br />

-16 Lehrerzimmer<br />

-17 Gartenbau<br />

-18 Physik<br />

-19 Küche<br />

Mithilfe der Anzeigen schaltenden Firmen kann ein hoher Grad der<br />

Druckkosten gedeckt werden. Wir danken den Inserenten und<br />

bitten unsere Leser um freundliche Beachtung der Anzeigen.<br />

Die Inhalte der redaktionellen Beiträge im Prisma<br />

werden von den jeweiligen Verfassern auch zur Weihnachtszeit<br />

michaelisch mutig selbst verantwortet.<br />

In eigener Sache Inhalt<br />

Leider war die Gremienliste im<br />

letzten Prisma in einigen Punkten<br />

nicht auf dem aktuellsten Stand; bitte<br />

notieren Sie sich dort folgendes<br />

Korrigendum:<br />

• Statt Hannah Kümmerle ist in der<br />

SMV nun Maria Jakobi 07622-5204,<br />

• Peter Elsen (Oberstufenkonferenz) hat<br />

diese Telefonnummer: 07622-6846812,<br />

• und als SMV-Verbindungslehrer agieren<br />

jetzt Ulrike Reichert 07622-6849140<br />

und Gotthard Jost 07622-6677860.<br />

• Die Interne Personalstelle betreuen<br />

zur Zeit: Ulrike Reichert 07622-6849140<br />

und Theo Hölzer 07622-1832.<br />

(Beitrag zur IP auf Seite 9.)<br />

Wer spezielle Prisma-Ausgaben oder<br />

Artikel aus älteren Prisma-Heften<br />

sucht, kann einerseits sich an die<br />

Redaktion wenden oder unter<br />

www.waldorfschuleschopfheim.de<br />

den Prisma-Link anklicken:<br />

Seit zwei Ausgaben ist hier nicht nur<br />

Geschriebenes, sondern auch alles<br />

Photographische als pdf zum<br />

Download bereitgestellt.<br />

Wir freuen uns sehr, mit dieser Ausgabe<br />

wieder eine neue Artikelfolge zum<br />

Fächerkanon der Waldorfpädagogik<br />

vorstellen zu können. Schon in der<br />

Prisma-Folge 40-43 konnte die Verwandlung<br />

von Kl. 9 bis Kl. 12 bezüglich<br />

des Faches Kunst-Modellieren verfolgt<br />

werden. Nun wird der Handarbeitsunterricht<br />

in der Unterstufe über einige<br />

Prisma-Ausgaben aufzeigen, wie die<br />

Inhalte sich auf das jeweilige Alter<br />

einstellen und am Kinde bildend<br />

tätig werden.<br />

Auch dieses Mal entstand eine stattliche<br />

32-seitige Prisma-Ausgabe.<br />

Wir danken allen fleißigen<br />

Öffentlichkeitsarbeitern für ihre<br />

tatkräftige und qualitätsvolle Hilfe<br />

und wünschen ihnen und allen unseren<br />

internen und externen Lesern und<br />

Leserinnen ein wirklich schönes<br />

Weihnachtsfest!<br />

Ihre Prisma - Redaktion<br />

Weihnachten • 3<br />

Titel • 1<br />

Betrachtungen zur Jahreszeit • 2<br />

Kleinanzeigen • 2<br />

In eigener Sache • 3<br />

Impressum • 3<br />

Schule intern<br />

Wirtschaftliche Bilanz des Sj 03/04 • 4<br />

Was kostet Schule? • 4<br />

Das novellierte Privatschulgesetz • 5<br />

Bericht Baulücke • 6<br />

Der leere Raum • 7<br />

GTS: weiterer Zwischenbericht • 7+8<br />

Das Entwicklungsland und ... • 8+28<br />

Thema Nachhilfe • 8<br />

Die Interne Personalstelle • 8<br />

Menschen an unserer Schule<br />

"... eines Tages meine Mutterspr..." • 9<br />

Ein Nordlicht bemüht sich ... • 9<br />

"... seit dem fünften Lebensjahr ..." • 9<br />

Klassenphotos Kl. 5-7 • 10+11<br />

Aus dem Schulleben<br />

Wanderung zur Burgruine Rötteln • 12<br />

Georgischer Zauber • 12<br />

Kunst-Skandal • 13<br />

Paradeisspiel • 13<br />

Sehr erfreulich – der Basar • 14+15<br />

Aus dem Unterricht<br />

Der Handarbeitsunterricht • 16+17<br />

Der Gartenbau • 18<br />

Eine Gartenbaustunde • 18<br />

Klassenspiel 12. Klasse • 19<br />

Forstpraktikum 8. Klasse • 19<br />

Parzivalepoche 11. Klasse • 19<br />

Die Glückseligkeit • 20+21<br />

Geschichtsepoche 7. Klasse • 21<br />

Wahlpflicht: Schülerkommentare • 22<br />

Neuland wagen! • 23+24<br />

Aus den Kindergärten<br />

Kalender 2005 • 25<br />

Ein reiches Jahr im Auenland • 25<br />

Zum Zeitgeschehen<br />

Wie kann Geld allen dienen? • 26+27<br />

Aus dem Umkreis der Schule<br />

nix<br />

Leserbriefe<br />

Leserbrief zum Leserbrief • 28<br />

e-mail-brief • 28<br />

Buchbesprechungen<br />

Engel des Universums • 29<br />

Rätsel<br />

PrimaPrismaPreisRätsel • 30<br />

Kurznachrichten,<br />

Mitteilungen<br />

und Ankündigungen • 30+31<br />

Termine<br />

Quartalsübersicht • 32<br />

Ferienkalender • 32<br />

Wöchentliche Termine • 32<br />

Redaktionsschluss • 32


4 • Schule intern<br />

Wirtschaftliche Bilanz des Schuljahres 03/04<br />

Traditionell blickte die November-MV<br />

auf das vergangene Geschäftsjahr: Unter<br />

finanziellen Aspekten betrachtet können<br />

wir, trotz eines Bilanzverlustes von ca.<br />

10 Tsd. Euro bzw. eines Fehlbetrags aus<br />

der normalen Geschäftstätigkeit von<br />

59 Tsd. Euro, zufrieden sein:<br />

Wir sind in einem wirtschaftlich<br />

schwierigen Umfeld zu einem akzeptablen<br />

Ergebnis gekommen. Mit dem<br />

Entschluss zur Klasse 5b und der Initiative<br />

in Richtung Ganztagsschule haben<br />

wir uns auf den Weg gemacht, unsere<br />

Abschreibung:<br />

abzgl. Auflösung Bauzuschuss:<br />

abzgl. Bilanzverlust:<br />

davon zahlen wir Tilgung für Alt-Kredite:<br />

zur Verfügung stehende bare Geldmittel:<br />

Setzen Sie nun bei Bilanzverlust anstelle<br />

von 10 Tsd. Euro z.B. 150 Tsd. Euro (für<br />

3 zusätzliche Personalstellen) ein, so<br />

ergibt sich bei verdiente Abschreibung<br />

noch ein kleines Plus von 8 Tsd. Euro.<br />

Das würde aber nicht reichen, um<br />

die Tilgung für die laufenden Altkredite<br />

zu zahlen – und schon würde uns bares<br />

Finanz- und Arbeitsstrukturen zukunftsfähig<br />

zu machen. Wir haben einen großen<br />

Teil unserer Abschreibungen verdient.<br />

In einer Vorbesprechung mit der IK<br />

kam die Frage auf, warum denn nicht<br />

ein höherer Verlust in Kauf genommen<br />

werden könne, resultierend z.B. aus<br />

zusätzlichen Personalkosten für die<br />

Bereiche Sport oder Musik?<br />

Daher sei auch hier noch einmal kurz<br />

und in vereinfachter Weise auf unser<br />

Dauerthema „Abschreibungen verdienen“<br />

eingegangen: Die Abschreibung ist ein<br />

Beispielrechnung für Sj 03/04:<br />

207 Tsd. Euro<br />

– 49 Tsd. Euro<br />

= 158 Tsd. Euro<br />

– 10 Tsd. Euro<br />

= 148 Tsd. Euro<br />

– 67 Tsd. Euro<br />

= 81 Tsd. Euro<br />

buchhalterischer Posten auf der Aus-<br />

gabenseite. Wenn ich 207 Tsd.€ Abschreibungen<br />

habe, bedeutet das ja nicht<br />

das Gleiche, wie wenn ich z.B. 207 Tsd.<br />

für Gehälter, Tafelkreide oder Zinsen<br />

bezahle. Mit der Abschreibung ist kein<br />

direkter Zahlungsvorgang verbunden.<br />

Sie belastet unsere Kasse nicht. Wenn<br />

ich aber den Abschreibungsbetrag<br />

ausgleiche (verdiene), z.B. durch höhere<br />

Einnahmen (Zuschüsse, Beiträge) oder<br />

Einsparungen auf der Ausgabenseite, so<br />

fließt reales Geld und füllt unsere Kasse.<br />

buchhalterischer Posten Ausgaben<br />

buchhalterischer Posten Einnahmen<br />

Zwischensumme<br />

verdiente Abschreibung im SJ 03/04<br />

erscheint nicht in der Gewinnrechnung<br />

Diese 81 Tsd. Euro verschaffen uns ein kleines Sicherheitspolster, bzw. die Mittel für Investitionen.<br />

Was kostet Schule???<br />

Im Auftrag der Software Stiftung wurden<br />

vom Steinbeis-Transferzentrum Heidenheim<br />

die Kosten der Schulausbildung an<br />

allgemeinbildenden, staatlichen Schulen<br />

auch in Baden-Würrttemberg ermittelt.<br />

Die staatlichen Berechnungen und<br />

Zahlen weichen zum Teil erheblich von<br />

den realen Zahlen ab, weil sie z.B.<br />

Pensions-, Versorgungs- und Gebäudekosten<br />

nicht ausreichend mit einbeziehen.<br />

Die Zahlen differieren auch regional<br />

und zwischen den einzelnen Bundesländern.<br />

Diese unvollständigen Zahlen<br />

sind aber mit Grundlage der Bezuschussung<br />

der <strong>Freie</strong>n Schulen.<br />

Das bedeutet konkret:<br />

• Grundschule: 5365,- Euro, aber<br />

Zuschuss für <strong>Freie</strong> Schulen: 2143,- Euro.<br />

• Gymnasium: 7016,- Euro, aber<br />

Zuschuss für <strong>Waldorfschule</strong>n 3940,-<br />

Euro (bzw. 4077,- Euro für Kl. 13).<br />

Für die Novellierung des PschG wurden<br />

Geld fehlen. Ein Betrieb, der seine Abschreibungen<br />

nicht zumindest teilweise<br />

verdient, der also von der Substanz lebt,<br />

erhält keinen Kredit – auch keinen<br />

Dispo, um solche Situationen kurzfristig<br />

auszugleichen.<br />

Aber keine Sorge. Einen derartigen<br />

Balanceakt auf des Messer`s Schneide<br />

die Ergebnisse des Steinbeis-Gutachtens<br />

nicht berücksichtigt.<br />

Das Land Baden-Würrtemberg spart<br />

durch die <strong>Freie</strong> <strong>Waldorfschule</strong> <strong>Schopfheim</strong><br />

weit mehr als 1 Mio. Euro.<br />

Th. G.-R.<br />

Anzeige<br />

werden weder Vorstand noch Kollegium<br />

vollführen. Mitarbeiter riskieren dabei<br />

ihren Arbeitsplatz, und Vorstände, die<br />

wissentlich und willentlich ein solches<br />

Hasardspiel treiben würden, hafteten im<br />

Extremfall mit ihrem privaten<br />

Vermögen.<br />

Thomas Gremm-Roloff<br />

Das novellierte Privatschulgesetz – jetzt in Kraft<br />

Ende Oktober 04 verabschiedete der<br />

Landtag von Baden-Württemberg eine<br />

Änderung des Privatschulgesetzes<br />

(Landtagsdrucksache 13/3608): In der<br />

Hauptsache ging es um die Finanzen.<br />

Das Gesetz regelt die Zuschusssystematik.<br />

Zugrunde gelegt wurde das bisherige<br />

Berechnungssystem und nicht das von<br />

den <strong>Freie</strong>n Schulen erarbeitete und auch<br />

von vielen Politikern befürwortete<br />

Brutto-Kosten-Modell.<br />

Als eine Hauptzielsetzung des<br />

Gesetzentwurfs wurde die Erhöhung<br />

des Kostendeckungsgrades für Grund-<br />

und Hauptschulen angeführt. Die Unterfinanzierung<br />

dieser Bereiche wurde auch<br />

vom Kultusministerium und den Regierungsfraktionen<br />

anerkannt. Um diese<br />

gewollte Erhöhung für Grund- und<br />

Hauptschulen aber kostenneutral zu<br />

realisieren, hat man nach dem gültigen<br />

Berechnungsmodus die Bezuschussung<br />

Wir haben zum Stichtag<br />

mehr SchülerInnen<br />

als fürs Budget angenommen:<br />

458 statt 449.<br />

für Gymnasien und Klassen 5-13 der<br />

<strong>Freie</strong>n <strong>Waldorfschule</strong>n als über das<br />

nötige Maß bezuschusst ausgewiesen.<br />

Der vom Gesetz angestrebte Kostendeckungsgrad<br />

beträgt 80%. Laut Berechnung<br />

der Landesregierung liegen z.B.<br />

die Klassen 5-13 der <strong>Freie</strong>n <strong>Waldorfschule</strong>n<br />

bei über 83%. Das geht natürlich<br />

nicht!!! Und so wird durch das „erneuerte“<br />

Gesetz der Zuschuss für diese<br />

Bereiche auf ein (für die Landeskasse)<br />

erträglicheres Maß zurückgefahren.<br />

Man deckt dadurch die Kosten für die<br />

Erhöhung im Grund- und Hauptschulbereich<br />

und vielleicht (aber gewiss!)<br />

bleiben ja noch ein paar Euro zur Entlastung<br />

der Landeskasse.<br />

Wenn ich nun in unsere Bilanz<br />

schaue und den Kostendeckungsgrad<br />

durch staatliche Zuschüsse errechne,<br />

komme ich für das Schuljahr 03/04 auf<br />

ca. 65%. Also weit weg von den staatlich<br />

angestrebten 80%. Das von der Rechtsprechung<br />

gebilligte Berechnungsmodell<br />

(Formulierung im Schreiben des Kultusministeriums<br />

im Oktober 04) erlaubt<br />

wohl nur eine begrenzte Wahrnehmung<br />

und Abbildung der tatsächlichen<br />

Situation der <strong>Freie</strong>n Schulen.<br />

Wie wirkt sich nun die Änderung<br />

konkret im Schuljahr 04/05 aus?<br />

Der Zuschuss errechnet sich aus einem<br />

jährlichen Pro-Kopf Betrag differenziert<br />

nach Klassenstufen.<br />

Für das Budget dieses Schuljahres<br />

haben wir die Zahlen aus dem Schuljahr<br />

03/04 hochgerechnet auf eine angenommene<br />

neue Schülerzahl von 449 Schüler-<br />

Innen, und die schon im Vorfeld angekündigte<br />

Kürzung von 3,4% abgezogen.<br />

Trotz dieser angenommenen Kürzung<br />

um 50 Tsd. Euro wäre der budgetierte<br />

Zuschuss 1.437.810 Euro praktisch auf<br />

gleicher Höhe wie im Vorjahr gelegen.<br />

Der Grund dafür ist die höhere Schülerzahl<br />

durch die Klasse 5b.<br />

Erfreulicherweise ergaben sich zwei<br />

zusätzliche positive Entwicklungen<br />

gegenüber der für das Budget zugrundegelegten<br />

Situation: Wir haben zum<br />

Stichtag mehr SchülerInnen als fürs<br />

Budget angenommen: 458 statt 449. Für<br />

den budgetierten Betrag der zu erwartenden<br />

Zuschüsse wird grundsätzlich<br />

keine, evtl. zu erhoffende, Erhöhung mit<br />

eingerechnet, und das beschert uns nun<br />

die 2. positive Entwicklung: Der Zuschuss<br />

für das Jahr 2004 wurde entgegen<br />

den Erwartungen doch noch erhöht:<br />

• Für die Klassen 1-4 auf 2070 Euro,<br />

• Klassen 5-12 auf 4072 Euro und<br />

• Klasse 13 auf 4214 Euro.<br />

Gleichzeitig mit dieser Erhöhung für 04<br />

hat der Landtag nun aber sofort wieder<br />

die oben erwähnte ab dem 1. Nov. 04<br />

gültige Änderung der Zuschussbeträge<br />

beschlossen:<br />

• Für die Klassen 1-4 eine Erhöhung<br />

auf 2143 Euro,<br />

• für die Klassen 5-12 eine Kürzung<br />

auf 3940 Euro, und<br />

• Kl. 13 eine Kürzung auf 4077 Euro.<br />

Diese gekürzten Beträge bringen uns in<br />

den betroffenen Klassenstufen auf das<br />

Zuschussniveau des Jahres 2003 zurück.<br />

Auswirkungen auf unser Budget<br />

Wenn ich nun aber den für 04/05 zu<br />

erwartenden Zuschuss mit den neuen<br />

Zahlen errechne, komme ich auf eine<br />

Summe von 1.582.675 Euro, also ca.<br />

145.000 Euro mehr als im Budget<br />

erwartet. Aber Achtung: Dieses Plus<br />

erscheint hier nur aufgrund der höheren<br />

Schülerzahlen (5b und Aufnahmen in<br />

anderen Klassen) und der vorsichtigen<br />

Budgetierung des Vorstandes. (Im<br />

Gegensatz zur Vorgehensweise von<br />

Schule intern • 5<br />

Finanzministern und anderen staatlichen<br />

Stellen werden in unser Budget keine<br />

erhofften, erträumten, erwünschten<br />

Mehreinnahmen eingerechnet, die sich<br />

kurz danach als Deckungslücken und<br />

Begründungen für z.B. Steuererhöhungen<br />

[bei uns hieße das Beitragserhöhungen]<br />

erweisen...)<br />

Der Zuschuss für das Jahr 2004<br />

wurde entgegen den Erwartungen<br />

doch noch erhöht!<br />

Aber immerhin, dieses Geld wird nun<br />

real fließen – wenn es nicht im Jahr 05<br />

Einschnitte bei der Beamtenbesoldung<br />

gibt. Daran ist nämlich die Höhe unserer<br />

Zuschüsse gekoppelt. Verkürzt gesagt:<br />

Wird den verbeamteten Lehrern das<br />

Weihnachtsgeld gestrichen, so reduziert<br />

sich dadurch die Lohnsumme, die ein<br />

wesentlicher Bestandteil der Berechnungsgrundlage<br />

für die Höhe der uns<br />

gnädig gewährten Zuschüsse ist.<br />

Laut telefonischer Auskunft des<br />

Kultusministeriums sind bei der Berechnung<br />

der finanziellen Auswirkungen der<br />

Gesetzesänderung für 05 und 06 je<br />

1,5% Lohnerhöhung eingerechnet. Im<br />

gleichen Gespräch wurde aber erwähnt,<br />

dass für nächstes Jahr eine Nullrunde<br />

angestrebt würde. Wir werden also, wie<br />

gehabt, weiter eine vorsichtige (konservative)<br />

Finanzplanung machen.<br />

Anekdotisches<br />

Zur gesamten Thematik hatte ich im<br />

November zwei Telefongespräche mit<br />

dem Kultusministerium.<br />

Essenz des ersten Gesprächs: „Wir<br />

haben gedacht, dass die <strong>Waldorfschule</strong>n<br />

die Kürzungen doch problemlos ausgleichen<br />

können. Sie müssen nur den<br />

monatlichen Beitrag je Kind um 10 Euro<br />

erhöhen.“ Auf meinen Hinweis, dass wir<br />

auch Alleinerziehende und Arbeitslose<br />

und überhaupt nicht nur Spitzenverdiener<br />

in der Elternschaft haben, kam ein recht<br />

verwundertes „Ähh…?“<br />

Essenz des zweiten Gesprächs: „Der<br />

Kostendeckungsgrad liegt ja bei den<br />

<strong>Waldorfschule</strong>n trotz Kürzung immer<br />

noch knapp über 80%!“ Auf meinen<br />

Hinweis, dass ein Blick in unsere Bilanz<br />

aber bestenfalls einen Kostendeckungsgrad<br />

von 65% ergibt, kam ein „… Äh<br />

ja..., aber…“<br />

Thomas Gremm-Roloff


6 • Schule intern<br />

Bericht Baulücke<br />

In Zusammenarbeit mit der Architektin<br />

Frau Staiger sind verschiedene Varianten<br />

geprüft worden, von denen die<br />

folgenden Zwei als sinnvolle Alternativen<br />

übrig blieben und auf der MV am<br />

26.11.04 vom Baulückengremium<br />

vorgestellt wurden.<br />

• 1. Variante: Hier entstünde der Saal<br />

an der ursprünglich vorgesehenen Stelle.<br />

Über dem Saal könnten, ans Schulhaus<br />

anschließend, noch 2 Klassenräume<br />

gebaut werden. Im Zwischentrakt würden<br />

im unteren Bereich Räume für Hausmeisterei<br />

und Lager entstehen. Im 1.OG<br />

wäre Platz für 4 bis 5 Gruppenräume.<br />

Der Speisesaal würde erweitert.<br />

• 2. Variante: Die neue Bühne entsteht<br />

dort, wo die alte Bühne war. Sie wird<br />

aber gedreht. Die Rückseite ist zum Parkplatz<br />

gerichtet, und hinter der Bühne ist<br />

noch Platz für z.B. Umkleideräume. Der<br />

jetzige Speisesaal würde erweitert und<br />

wäre gleichzeitig Zuschauerraum. Die<br />

Bühne und ein Bereich davor wären bei<br />

Bedarf mit einer mobilen Wand vom<br />

Speisesaal trennbar, z.B. für Proben oder<br />

kleinere Veranstaltungen. Bestuhlung<br />

und Tische sind bei dieser Lösung nicht<br />

fest eingebaut. Der Zugang würde über<br />

den bestehenden Gang zum Speisesaal<br />

führen. Im 1.OG hätten wir über dem<br />

Saal eine Empore mit fest installierten<br />

Sitzen, über der Bühne gäbe es Platz für<br />

Kulissenräume und dahinter, zum Parkplatz<br />

hin, 2-3 Klassen-/Gruppenräume.<br />

In die Gebäuderundung, in die der Saal<br />

ursprünglich eingepasst werden sollte,<br />

könnten bei Bedarf mit relativ geringem<br />

Aufwand 6 Klassenzimmer gebaut<br />

werden. Diese hätten eine direkte Verbindung<br />

in den zentralen Bereich der Schule.<br />

Beide Säle bieten Platz für 400-450<br />

Besucher. Beide Varianten weichen von<br />

der ursprünglichen Planung aus der<br />

Gründungsphase der Schule ab und sind<br />

wesentlich preiswerter. Bei der alten<br />

Planung würde allein das Gebäude Saal/<br />

Versammlungsraum heute ca. 3,2 Mio.<br />

Euro kosten.<br />

Bei der 1. Variante entstünden zwei<br />

getrennte Gebäude mit insgesamt mehr<br />

Raum und der Möglichkeit, weitgehend<br />

ohne Überschneidungen in der Nutzung<br />

arbeiten zu können. Alle baulichen<br />

Lücken wären geschlossen. Eine bauliche<br />

Entwicklung bei veränderten Anforderungen<br />

wäre nur noch im bestehenden<br />

Gebäude möglich. Gesamtkosten<br />

ca. 2,3 Mio. Euro.<br />

Mit der 2. Variante entstünde ein<br />

multifunktionelles, intensiv genutztes<br />

Gebäude. In der Rundung wäre bei<br />

Bedarf noch Raum für eine weitere<br />

Entwicklung/Erweiterung des<br />

Schulgebäudes.<br />

Vorentwurf<br />

zur<br />

2. Variante<br />

Die Möglichkeit der Bezuschussung<br />

im Rahmen des IZBB Programms ist<br />

bei dieser Variante größer. Das benachbarte<br />

Gymnasium bekommt etwas in<br />

dieser Art bezuschusst. Gesamtkosten<br />

(ohne Rundung) ca. 1,5 Mio. Euro.<br />

Die 1. Variante ist teurer: Ein<br />

Hauptgrund sind z.B. die aufwendigen<br />

Fundamentierungsarbeiten. Hier fallen<br />

im Vergleich zur 2. Variante um<br />

150 bis 200Tsd Euro höhere Kosten an.<br />

Weitere zusätzliche Kosten entstehen<br />

durch das größere Raumprogramm.<br />

Es ist Ziel, die oben angegebenen<br />

Kosten in der weiteren Planungsarbeit<br />

noch weiter zu reduzieren.<br />

Ein Zeitplan für den Bau wurde vorgestellt.<br />

Danach müssten wir, um bis zum<br />

Ablauf der Entschädigungspflicht der<br />

Brandschadensversicherung am 13.06.07<br />

fertig zu werden, im Winter 2006 mit<br />

dem Bau beginnen. Um bis dahin in<br />

Ruhe und gründlich alle Planungen und<br />

Genehmigungen fertig stellen zu können,<br />

wird vorraussichtlich am 14. Januar<br />

zu einer außerordentlichen Mitgliederversammlung<br />

eingeladen, bei der die<br />

grundsätzliche Baufrage zur<br />

Abstimmung gestellt wird.<br />

Für das Baulückengremium<br />

Thomas Gremm-Roloff<br />

Der leere Raum oder<br />

Das Mysterium des Theaters Auf dem Weg zur Ganztagschule ist<br />

"Ich kann jeden leeren Raum nehmen<br />

und ihn eine nackte Bühne nennen.<br />

Ein Mann geht durch den Raum,<br />

während ihm ein anderer zusieht; das ist<br />

alles, was zur Theateraufführung<br />

notwendig ist.<br />

Allerdings, wenn wir vom Theater<br />

sprechen, meinen wir etwas anderes.<br />

Rote Vorhänge, Scheinwerfer, Blankverse,<br />

Gelächter, Dunkelheit –<br />

alles dies ist wahllos zu einem wirren<br />

Bild übereinander kopiert und unter<br />

einem Allzweckbegriff subsumiert.<br />

Wir sprechen davon, dass der Film<br />

der Tod des Theaters sei und beziehen<br />

uns mit diesem Satz auf das Theater zur<br />

Zeit der Entstehung des Films, ein<br />

Theater mit Kasse, Foyer, Klappsesseln,<br />

Rampenlichtern, Szenenwechsel, Pausen,<br />

Musik, als sei das Theater wesentlich<br />

das und wenig mehr. […]<br />

Ich habe viele vergebliche Gespräche<br />

mit Architekten geführt, die neue<br />

Theater bauen – habe mich umsonst<br />

bemüht, für meine Überzeugung, dass<br />

es nicht eine Frage guten oder schlechten<br />

Bauens ist, die richtigen Worte zu finden.<br />

Ein schönes Gebäude ruft vielleicht<br />

nie explosive Ausbrüche des Lebens<br />

hervor, während ein unscheinbarer Saal<br />

ein großartiger Begegnungsort sein<br />

kann: Das ist das Mysterium des Theaters<br />

aber im Verständnis dieses Mysteriums<br />

liegt die einzige Möglichkeit, es zu<br />

einer Wissenschaft zu ordnen.<br />

In anderen Formen der Architektur<br />

gibt es ein Verhältnis zwischen bewusstem,<br />

artikuliertem Plan und guter Funktion:<br />

Ein gut geplantes Krankenhaus<br />

wird brauchbarer sein als ein hingepfuschtes.<br />

Aber beim Theater kann das<br />

Problem der Planung nicht von der<br />

Logik ausgehen. […]<br />

Die Wissenschaft des Theaterbauens<br />

muss mit der Untersuchung anfangen,<br />

was die lebendige Beziehung zwischen<br />

Menschen hervorbringt – und ist dabei<br />

Asymmetrie, sogar Unordnung am<br />

dienlichsten? Wenn ja, was kann die<br />

Regel für diese Unordnung sein?<br />

[...] und eine Epoche nach der<br />

anderen ereignen sich die vitalsten<br />

theatralischen Ereignis außerhalb der<br />

legitimen Orte, die eigens dafür<br />

geschaffen sind."<br />

Peter Brook, Regisseur<br />

in: Der leere Raum,<br />

Alexander Verlag Berlin, 1983<br />

eine weitere Station erreicht: Nach<br />

unserem Gesamtelternabend zur GTS<br />

am 26. Oktober haben wir mittlerweile<br />

zwei Fragebögen ausgegeben und größtenteils<br />

ausgewertet. Vielen Dank an<br />

dieser Stelle für Ihre zügige Mitarbeit!<br />

Wenn Sie einen Eindruck vom<br />

letzten Gesamtelternabend gewinnen<br />

wollen, so schauen Sie bitte im Internet<br />

in der Homepage der Schule unter dem<br />

Link zum Prisma nach. Dort finden Sie<br />

ein kurzes Protokoll des Abends:<br />

www.waldorfschuleschopfheim.de<br />

Nach dem ersten Fragebogen haben<br />

wir viele Rückmeldungen und Nachfragen<br />

bekommen, die uns als Planungsgruppe<br />

(Herr Boettger, Frau Dycke, Frau<br />

Futterer, Herr Wehkamp) weitergeholfen<br />

haben; dazu später mehr.<br />

Im zweiten Fragebogen (Stand der<br />

Auswertung: 1. Dezember 04) sprechen<br />

sich 63% der Eltern der Klassen 1-7 für<br />

die GTS aus. 28% sehen keinen Bedarf<br />

für eine GTS. Der Rest von 9% zu 100%<br />

ergibt sich aus noch ausstehenden Rückläufern.<br />

Die Klassen 8+9 konnten noch<br />

nicht ausgewertet werden, da noch viele<br />

Rückläufer fehlen. Die Tendenz ist aber<br />

im Wesentlichen gleich.<br />

Anders ausgedrückt: In den Klassen<br />

1-9 sind ca. jeweils 20 Kinder, die am<br />

Ganztagsangebot teilnehmen sollen und<br />

jeweils ca. 9 Kinder, die nicht teilnehmen<br />

sollen. In unserer Planung waren wir für<br />

die Klassen 1-6 von ca. 15 Kindern pro<br />

Klasse ausgegangen, d.h. dass wir in<br />

unserer Planung die Zahlen eher zu<br />

niedrig als zu hoch angesetzt haben.<br />

Besonders erfreulich für uns war der<br />

Rücklauf auch aus dem Grunde, dass<br />

bisher 20 Eltern ihren Willen zur Mitarbeit<br />

bekundet haben. Vielen Dank! Wir<br />

werden sobald als möglich alle Interessierten<br />

zu einem gemeinsamen Gespräch<br />

und zur Klärung der weiteren Arbeit<br />

einladen.<br />

Unsere nächsten Schritte:<br />

Wir werden im nächsten Jahr zu einem<br />

weiteren Gesamtelternabend einladen,<br />

in dem es schwerpunktmäßig um die<br />

inhaltliche Seite der Planung gehen<br />

wird. Der voraussichtliche Termin<br />

hierfür ist der 1. Februar 05.<br />

Als Planungsgruppe möchten wir<br />

noch in diesem Jahr den Antrag auf<br />

Förderung mit IZBB (Initiative Zukunft<br />

Bildung und Betreuung) Mitteln stellen.<br />

Schule intern • 7<br />

Ganztagsschule: weiterer Zwischenbericht<br />

Die letzte Frist hierfür ist der 31. Jan. 05.<br />

Am 2. Dezember wird sich das Kollegium<br />

während einer ganzen Konferenz<br />

mit dem Thema GTS befassen. Aus<br />

dieser Arbeit wird dann in der Folge der<br />

Antrag von der Planungsgruppe erarbeitet.<br />

Vor dem Redaktionsschluss (2.12.)<br />

des Prisma lässt sich daher noch nicht<br />

vorweggreifend darüber berichten.<br />

Einige inhaltliche Anmerkungen:<br />

Durch den Rücklauf des ersten Fragebogens<br />

wurde uns deutlich, dass es noch<br />

viele Fragen bezüglich der Form einer<br />

GTS gibt. Hier sei versucht, die wichtigsten<br />

in Kürze zu beantworten.<br />

• Heißt GTS noch mehr Schule für die<br />

Kinder?<br />

Diese Frage lässt sich am besten mit<br />

Jein beantworten: Für Klasse 1-6 gilt<br />

die sog. Offene Form der GTS, d.h. nur<br />

die Kinder, die für das Programm angemeldet<br />

werden, sind von den Änderungen<br />

betroffen. Von Klasse 7-10 gibt es<br />

Änderungen im Stundenplan, jedoch<br />

keine wesentlich längere Zeit in der<br />

Schule als bisher schon. Klasse 7-10 wird<br />

die sog. Gebundene Form haben, d.h. alle<br />

SchülerInnen nehmen an der GTS teil.<br />

• Wenn mein Kind nicht an der GTS<br />

teilnimmt (Kl. 1-6), verpasst es dann<br />

nicht Unterricht, den die anderen Kinder<br />

am Nachmittag haben?<br />

Diese Frage lässt sich eindeutig mit<br />

Nein beantworten. Der Nachmittagsbereich<br />

für die Kinder, die an der GTS<br />

teilnehmen ist unabhängig von dem<br />

regulären Unterricht am Vormittag. Die<br />

Angebote sind ergänzender Natur.<br />

• Eine dritte Frage wurde häufig gestellt,<br />

die (überspitzt formuliert) die Sorge<br />

zum Ausdruck bringt, ob wir durch die<br />

GTS die Zeit, die die Kinder in der<br />

Familie und im Wohnumfeld verbringen<br />

können, einschränken wollen.<br />

Auch hier muss etwas differenzierter<br />

geantwortet werden. Die GTS ist grundsätzlich<br />

in den Klassen 1-6 ein Angebot<br />

für die Kinder und Eltern. Wenn eine<br />

Familie mit Kindern dieser Altersstufe<br />

den Wunsch und die Möglichkeit hat, die<br />

Kinder zu Hause zu betreuen und die<br />

Freizeit zu gestalten, so ist das auch<br />

weiterhin für uns als Schule das Ideal.<br />

Wir wollen und können kein Ersatz<br />

dafür sein!<br />

Fortsetzung des Artikels auf folgender Seite 8


8 • Schule intern<br />

Fortsetzungs des Artikels zur Ganztagsschule von Seite 7<br />

Für die Altersstufe ab der 7. Klasse<br />

ergibt sich bereits schon jetzt eine hohe<br />

zeitliche Belastung durch die Schule.<br />

Wir meinen, dass es durch die GTS<br />

möglich wird, den Tagesablauf und die<br />

Struktur des Stundenplanes im Sinne<br />

der Kinder zu verändern.<br />

• Gibt es eine finanzielle Mehrbelastung<br />

durch die GTS?<br />

Die Frage nach den Finanzen ist<br />

hier in zwei Richtungen anzusehen:<br />

a. Es entsteht für alle Kinder und<br />

Jugendlichen der Beitrag am Essen.<br />

b. Die Ganztagsangebote erfordern ein<br />

höheres Engagement an der Schule. Im<br />

Rahmen von Deputatsumstellungen und<br />

dem Schülermentoren-Modell denken<br />

wir, dass das Engagement in der Klassenstufe<br />

7-10 keine zusätzlichen Kosten<br />

verursacht. Inwiefern das erhöhte<br />

Engagement im Bereich der Klassen 1-6<br />

Kosten erzeugt, ist eine Frage der gemeinsamen<br />

Gestaltung, die wir in der<br />

Planungsgruppe im Detail zu erarbeiten<br />

haben.<br />

Als Planungsgruppe werden wir ab<br />

dem nächsten Jahr zusammen mit den<br />

Eltern, die Interesse an einer Mitarbeit<br />

geäußert haben, an den weiteren<br />

inhaltlichen Fragen arbeiten.<br />

Für die Planungsgruppe<br />

Thomas Wehkamp<br />

Thema Nachhilfe<br />

oder: Schlossbau<br />

Schon oft hat „man“ gehört, dass man<br />

vielleicht mit den für externe Nachhilfe<br />

ausgegebenen Geldern ganze Schlösser<br />

hätte bauen können...<br />

Nun hat Herr Boettger in den Klassen<br />

11-13 einmal wirklich nachgefragt, und<br />

Folgendes ist dabei herausgekommen:<br />

• In Klasse 11 nehmen 10 von 33<br />

SchülerInnen Nachhilfe,<br />

• in der 12. Klasse 20 von 39 und<br />

• in der 13. Klasse 15 von 24.<br />

Die Fächer Mathematik und Englisch<br />

sind dabei die Spitzenreiter.<br />

Das ist tatsächlich viel, aber:<br />

Bis auf eine frühere Klassenversorgung<br />

in Mathematik wird sehr wenig Kritik<br />

am Unterricht der Schule geübt. Als<br />

Begründungen für das Nehmen von<br />

Nachhilfe werden zwei Hauptgründe<br />

genannt:<br />

• Ausgleichen persönlicher Schwächen<br />

• Das Anstreben eines relativ hohen<br />

Schulabschlusses.<br />

Fazit:<br />

Ja, es fließt viel Geld in Richtung Nachhilfe.<br />

Aber es scheint so, dass wir trotz<br />

unterrichtlicher Verbesserungsmöglichkeiten<br />

nicht in der Lage sein werden,<br />

diese Gelder frei bekommen zu können,<br />

um zumindest ein „Schloss“ bauen zu<br />

können....<br />

Peter Elsen<br />

Das Entwicklungsland und die schönen Geldtöpfe<br />

Leserbrief zur Ganztagsschule und Generationenhaus<br />

Westdeutschland, sagt die Bundesregierung,<br />

ist ein Entwicklungsland in der<br />

Familienpolitik. Die Vereinbarkeit von<br />

Kindern und Beruf muss für Eltern von<br />

Kindern aller Alterstufen erreicht werden,<br />

indem flächendeckend ein durchgehendes<br />

Betreuungsangebot von Geburt<br />

bis Schulabschluss aufgebaut wird. Die<br />

freiwerdenden Mittel aus der unsäglichen<br />

Hartz4-„Reform“ sollen in den Aufbau<br />

einer modernen Kinderbetreuung<br />

fließen … und nun kommt die große<br />

Politik auch in der FWS-<strong>Schopfheim</strong><br />

an: Wir sollen Ganztagsschule werden.<br />

Wie glücklich, wer heute schon im<br />

Osten der Republik lebt – und ein spätes<br />

Lob auf die DDR! Das Kindlein darf<br />

noch so klein und neugeboren sein: schon<br />

wartet ein Bettlein im Tagheim, der<br />

Tagesstätte oder dem Betriebskinder-<br />

garten. Der Staat wollte sich seine neuen<br />

sozialistischen Musterarbeiter selber<br />

großziehen, und Mutti konnte weiter<br />

ihren Mann stehen für die große Schlacht<br />

um den technischen Fortschritt.<br />

Moderne Zeiten!<br />

Oder war da etwas? Die frühe Beziehungsentwicklung<br />

zwischen Mutter und<br />

Kind in den ersten zwei Lebensjahren.<br />

Ein Kind, das Rechte hat auf Raum und<br />

Zeit einer Familie. Die Lebenspläne der<br />

Elterngeneration, die zurecht aufgefrischt,<br />

zurechtgerückt und gelegentlich<br />

auf den Kopf gestellt werden durch die<br />

Ankunft eines kleinen Menschenkindes.<br />

Auch die Entwicklungsspychologie<br />

lehrt, dass das Kind erst nach Abschluss<br />

des 3. Lebensjahres ein ungefähres Gefühl<br />

der Konstanz entwickelt hat, dass<br />

die Mutter nicht ins Bodenlose entrückt<br />

Die Interne<br />

Personalstelle (IP)<br />

Ein unbekanntes Gremium?<br />

Bei der Übersicht über die Schulgremien<br />

fehlte die sog. "Interne Personalstelle",<br />

zur Zeit besetzt von Ulrike Reichert und<br />

Theo Hölzer. Bei dieser Gelegenheit:<br />

Wir finden den Namen unzureichend,<br />

vielleicht finden Sie einen neuen ?<br />

Was sind unsere Aufgaben:<br />

• Mitarbeitergespräche, sowohl als regelmäßiges<br />

Angebot wie auch aus aktuellen<br />

Anlässen, z.B. i.A. der Schulleitung,<br />

• Koordination individueller Weiterbildungsmaßnahmen,<br />

• Konfliktbearbeitung: Bearbeitung von<br />

Kritik an LehrerInnen seitens Schüler-<br />

Innen, Eltern und KollegInnen,<br />

Aus unseren Handlungsleitlinien:<br />

Die Interne Personalstelle kann keine<br />

konfliktfreie Schule schaffen, sondern<br />

soll helfen, bei Verunsicherungen in<br />

Schüler-, Eltern- und Mitarbeiterschaft<br />

einen Weg für eine konstruktive Weiterentwicklungsarbeit<br />

zu finden.<br />

Voraussetzungen für die<br />

Bearbeitung von Konflikten<br />

durch die Interne Personalstelle:<br />

Die Konfliktparteien sollten sich bereits<br />

bemüht haben, in einem gemeinsamen<br />

Gespräch (ggf. mit dem Vertrauenslehrer)<br />

ihren "Fall" zu klären.<br />

Führte das zu keiner befriedigenden<br />

Lösung, sollte die fortbestehende Kritik<br />

(bezw. der Konflikt oder der angemahnte<br />

Missstand) in schriftlicher Form mit<br />

Benennung konkreter Vorfälle der<br />

Internen Personalstelle zur Bearbeitung<br />

übergeben werden. Der Eingang wird<br />

schriftlich bestätigt und es wird<br />

möglichst umgehend ein Gesprächstermin<br />

vereinbart.<br />

Ulrike Reichert<br />

Theo Hölzer<br />

<strong>Elternsprechtag</strong>:<br />

Samstag,<br />

22. Januar 2005<br />

Fortsetzung dieses Artikels<br />

bei den Leserbriefen auf Seite 28<br />

"...meine<br />

Mutterspracheunterrichten..."<br />

Nach meinen ersten Schuljahren in einer<br />

kleinen Dorfschule in Nordfrankreich<br />

an der belgischen Grenze konnte ich in<br />

der 6. Klasse Deutsch als Fremdsprache<br />

lernen, und es gefiel mit so gut, dass ich<br />

Deutschlehrerin werden wollte!<br />

Ich habe nach meinem Baccalaureat<br />

(französisches Abitur) angefangen,<br />

Psychologie zu studieren und wechselte<br />

zwei Jahre später in eine sozialpädagogische<br />

Ausbildung. Ich war 21 und<br />

das Wichtigste für mich nach meinem<br />

Diplom war, die Welt zu entdecken und<br />

verschiedene Kulturen und Menschen<br />

kennen zu lernen.<br />

Diese Zeit der Reisen zwischen<br />

Nordafrika, Asien und Australien und<br />

der damit verbundenen neuen Erfahrungen<br />

war geprägt von entscheidenen<br />

Begegnungen. In Südfrankreich lernte<br />

ich meinen Mann kennen; in Neuseeland<br />

kam ich zum ersten Mal in Kontakt mit<br />

der Anthroposophie. Zurück in Frankreich<br />

habe ich mich entschlossen, in<br />

einer anthroposophischen Einrichtung<br />

für Sozialtherapie zu arbeiten.<br />

Als es drei Jahre später sicher war,<br />

dass ich nach Deutschland kommen<br />

würde, war es auch Zeit für einen neuen<br />

beruflichen Impuls. Ich habe mich für<br />

das Waldorflehrerseminar in Stuttgart<br />

entschieden und dort die Ausbildung<br />

zur Klassenlehrerin und Französischlehrerin<br />

abgeschlossen.<br />

Anschließend ist aber die Erziehung<br />

von unseren 2 Kindern (jetzt 10 und 12<br />

Jahre alt) zur Priorität geworden. Seit 10<br />

Jahren wohnen wir in Liel und seitdem<br />

habe ich angefangen, Französischkurse<br />

an der VHS und Nachhilfeunterricht zu<br />

geben. Zusätzlich arbeite ich im Rahmen<br />

der „Tandem Regional Partnerschaften“<br />

für den deutsch-französischen Austausch.<br />

Während der letzten 5 Jahre war<br />

ich in der Werksiedlung Kandern im<br />

Sozialpädagogischen Bereich tätig.<br />

Der Wunsch, eines Tages meine<br />

Muttersprache zu unterrichten, wurde<br />

aber immer ausgeprägter. Ich freue<br />

mich, jetzt in <strong>Schopfheim</strong> verschiedene<br />

Klassen in der Unter- und Mittelstufe<br />

unterrichten zu können.<br />

Sonja Weber<br />

Ein Nordlicht<br />

bemüht sich<br />

um Erhellung<br />

der Köpfe<br />

Wolfgang Dreiser, 1939 in Hannover<br />

geboren, ist seit Beginn dieses Schuljahres<br />

Deutschlehrer in der 13. Klasse,<br />

eingesprungen für Herrn Langhammer,<br />

der ja bekanntlich sein Freijahr hat.<br />

Vielen dürfte Herr Dreiser bekannt sein,<br />

denn noch vor drei Jahren war er stellvertretender<br />

Schulleiter am benachbarten<br />

Theodor Heuss Gymnasium. Wir konnten<br />

ihn überreden, seinen Ruhestand<br />

wieder mit dem "Unruhestand" des<br />

Lehrers zu vertauschen, was nicht schwer<br />

war, denn Herr Dreiser ist seinem Beruf<br />

als Lehrer immer mit Begeisterung<br />

nachgegangen und hat ihn mit viel Einsatz<br />

im Interesse seiner Schülerinnen<br />

und Schüler ausgeübt. Er wäre natürlich<br />

lieber Schauspieler als Lehrer geworden.<br />

Aber schon in seiner Schulzeit hat er<br />

seine Stimmbänder bei den vielen Schulaufführungen<br />

so strapaziert, dass ihm<br />

sein Arzt vom Theater abriet, weil er mit<br />

seiner Stimme keine großen Häuser<br />

würde füllen können! Klassenräume<br />

sind erheblich kleiner und mit Kindern<br />

konnte er schon immer umgehen: So<br />

wurde er Lehrer, aber die Liebe fürs<br />

Theater war und blieb sein Hobby.<br />

In Göttingen begann er sein Studium<br />

der Germanstik und Anglistik, setzte es<br />

in Freiburg und Bristol fort, legte in<br />

Freiburg seine Staatsexamen ab und<br />

blieb bei den Alemannen hängen, weil<br />

ihm der Wein schmeckte, das Klima gefiel<br />

und die Landschaft begeisterte. Nach<br />

dem Referendariat in Neustadt und<br />

Rastatt holte ihn sich das Kepler Gymnasium<br />

in Freiburg in die Lehrertruppe,<br />

aus der er aber 1979 mit seiner inzwischen<br />

vier Köpfe umfassenden Familie<br />

nach Caracas in Venezuela desertierte.<br />

Am dortigen Colegio Humboldt bemühte<br />

er sich fünf Jahre lang, venezolanischen<br />

Schülerinnen und Schülern die Klippen<br />

und Riffe der deutschen<br />

Sprache wegzuräumen,<br />

erkannte die Richtigkeit<br />

des Spruches Deutsches<br />

Sprak, schweres Sprak!<br />

und erforschte in den<br />

Ferien auf Humboldts<br />

Spuren Südamerika. Am<br />

Ende der Auslandstätigkeit<br />

„verschlugen“ ihn die<br />

Behörden nach Rhein-<br />

Menschen aus unserer Schule • 9<br />

"...seit dem fünften<br />

Lebensjahr Klavier..."<br />

Am Ende der Sommerferien wurde ich<br />

gefragt, ob ich die Eurythmie-Begleitung<br />

auf dem Klavier an unserer Schule<br />

übernehmen könnte. Ich habe mich über<br />

diese Anfrage sehr gefreut und gern<br />

diese neue Aufgabe übernommen.<br />

Von meinen fünf Kindern besuchen<br />

noch zwei unsere Schule - und ich freue<br />

mich nun, den Eurythmie-Unterricht<br />

auch miterleben zu können.<br />

Ich spiele seit dem 5. Lebensjahr<br />

Klavier und habe Kirchenmusik studiert.<br />

Seit 1994 gebe ich Klavierunterricht,<br />

komponiere & singe und habe zwei CDs<br />

aufgenommen.<br />

Sabine Meyer<br />

felden (wo er heute noch wohnt) und<br />

schließlich nach <strong>Schopfheim</strong> (wo er jetzt<br />

wieder arbeitet).<br />

Wenn also ein graubärtiger älterer<br />

Herr mit schütterem Haar und einem<br />

riesigen Alu-Aktenkoffer die Treppe ins<br />

oberste Stockwerk hinauf eilt,<br />

dann sollte jetzt allen<br />

klar sein, wer das ist:<br />

Ein verhinderter<br />

Schauspieler,<br />

ein reaktivierter<br />

Deutschlehrer,<br />

ein Nordlicht und<br />

ein Globetrottel!<br />

Anzeige


Photographie: O. Minzloff<br />

Photographie: O. Minzloff<br />

.<br />

10 • • 11<br />

6. Klasse<br />

2004 / 2005<br />

Klasse 5a<br />

2 0 0 4 / 2 0 0 5<br />

Photographie: O. Minzloff<br />

Photographie: O. Minzloff<br />

Klasse 5b<br />

2004 / 2005<br />

7. Klasse<br />

2004 / 2005


12 • Aus dem Schulleben<br />

Am Vormittag des 23. Oktobers trafen<br />

sich zwischen 50 und 60 Kinder, Eltern<br />

und die beiden Lehrerinnen am<br />

Hauinger Schützenhaus.<br />

Der Weg führte bei herrlichem<br />

Sonnenschein durch den bunten Herbstwald<br />

über die „Hohe Straße“. Nach einem<br />

steilen Aufstieg gleich am Anfang konnten<br />

wir gemütlich bis zur Burg laufen.<br />

Auch die kleinen Geschwister konnten<br />

den Weg gut bewältigen, und die sechs<br />

Hunde, die uns begleiteten, genossen<br />

die Möglichkeit zum Herumtollen im<br />

Wald mit so vielen Spielgefährten.<br />

Nach knapp zwei Stunden erreichten<br />

wir schon unser vorläufiges Ziel, den<br />

Grillplatz bei der Burg. Die Würstchen<br />

wurden auf Stöcken über dem Feuer<br />

gebraten und so manche Leckereien verteilt.<br />

Die Kinder tobten durch den Wald<br />

und suchten sich Ausguckplätze<br />

zwischen Wurzeln und auf Bäumen,<br />

Wanderung zur Burgruine Rötteln<br />

mit den Viertklässlern und deren Familien<br />

während die Erwachsenen<br />

die warmen<br />

Sonnenstrahlen<br />

genossen.<br />

Als dann alle satt<br />

waren, brach die<br />

Gruppe zu einer<br />

Führung durch das<br />

Burgmuseum und<br />

die Ruine auf. Frau<br />

Wagner vom Röttelnbund<br />

erklärte uns<br />

Interessantes über<br />

das Leben bei den Rittern auf der Burg.<br />

Die Kinder durften währenddessen<br />

auch versuchen, eine Armbrust zu spannen<br />

und einen Teil einer Ritterrüstung<br />

anzuziehen. Frau Dycke musste dann,<br />

zur großen Freude ihrer SchülerInnen,<br />

am eigenen Leib spüren, wie unangenehm<br />

es im Mittelalter war, eines<br />

Verbrechens bezichtigt zu werden.<br />

Anschließend ging die Führung noch<br />

durch die Ruine, in den Rittersaal, zum<br />

Rittersprung und natürlich in den<br />

Hexenkeller. Wer wollte, durfte auch<br />

noch auf die Türme steigen und den<br />

Ausblick über Lörrach und das Wiesental<br />

genießen.<br />

Gegen halb fünf erklang Frau Dyckes<br />

Pfeife, um die Gruppe zum Rückweg<br />

zusammenzurufen. Man sammelte sich<br />

in der Unterburg und brach schließlich<br />

auf einem kürzeren Weg auf nach<br />

Hauingen.<br />

Georgischer Zauber im Kleinen Festsaal<br />

Vor den Herbstferien konnten alle Unterstufenschüler,<br />

die neue 5. Klasse und<br />

einige Lehrer ein georgisches Märchen<br />

als Marionettenspiel erleben, gespielt<br />

von fünf Georgierinnen, die in Gersbach<br />

bei Familie Nebeling auf Fortbildungsbesuch<br />

waren und dort eine internationale<br />

Puppenspielertagung mitmachten.<br />

Auf Anfrage hin gaben sie an unserer<br />

Schule auch eine Aufführung.<br />

Das Besondere nun daran war, dass<br />

die Puppenspielerinnen ihr Märchen auf<br />

georgisch erzählten. Zwar kannten die<br />

Schüler den Inhalt des Märchens von<br />

ihren Lehrern, aber während der Aufführung<br />

waren nur die sehr fremdländisch<br />

klingenden, vokalreichen Laute<br />

zu vernehmen, ganze 60 Minuten lang!<br />

Für mich war es ein wunderschöner<br />

Tag, an dem einfach alles zusammenpasste!<br />

Ich hoffe, denen, die dabei<br />

waren, geht es ebenso..., und die anderen<br />

sind jetzt so richtig neidisch geworden!<br />

Petra Krause-Leipoldt<br />

Sie untermalten<br />

die kunstvoll<br />

geführten<br />

Bewegungen<br />

der Bleischuh-<br />

Marionetten.<br />

Für den Betrachter<br />

sichtbar bewegten die Spielerinnen<br />

die anmutigen Puppen (Mutter und<br />

Sohn, Hirsch und Wildschwein, Jäger,<br />

Hexe, Riese, Wundervogel und Drache)–<br />

und Marionetten wie Spielerinnen<br />

woben mit den bunten, verschiebbaren<br />

Bühnen-Elementen und der begrifflosen<br />

Sprachmusik eine Bildstimmung ganz<br />

eigenen Zaubers –<br />

georgisch?<br />

Frauke Roloff<br />

Zeitungsnotiz<br />

Nun hat auch <strong>Schopfheim</strong> seinen Kunst-Skandal!<br />

<strong>Schopfheim</strong> (CNN?) Anlässlich der<br />

Waldorf-Aktionswoche gestalteten die<br />

Abiturienten des Leistungskurses Kunst<br />

der <strong>Freie</strong>n <strong>Waldorfschule</strong> <strong>Schopfheim</strong><br />

im Stadtpark das Environment Heile<br />

Welt. Gemeint war eine sozialkritische<br />

Aussage zur Situation der Ausgestoßenen<br />

bzw. Weggeworfenen unserer<br />

Gesellschaft (siehe nebenstehendes Foto).<br />

Im Zuge einer angeordneten Putzaktion<br />

beschädigten ältere Schülerinnen<br />

derselben Schule dieses Kunstwerk dergestalt,<br />

indem sie den vermeintlichen<br />

Dreck, bestehend aus einem Abfallbehälter<br />

und leeren Schnapsflaschen kurzerhand<br />

entsorgten. Die dazudrapierten,<br />

symbolisch gemeinten Köpfe (die<br />

Ausgestoßenen) stellten sie anständig<br />

wieder hin und entschärften nach guter<br />

Waldörflerart damit die zentrale Aussage<br />

im Wesentlichen.<br />

Die Parallelen zur Beuys´schen Fettecke<br />

contra Putzfrau sind unübersehbar.<br />

Das Foto zeigt die bereinigte Version:<br />

Man erkennt in der Mitte des Kunstwerks<br />

die drei brav in die Luft guckenden<br />

Köpfe.<br />

Infolge dieser Putzaktion gab es eine<br />

gerichtliche Auseinandersetzung, mit<br />

der Folge, dass die drei Schülerinnen zu<br />

hohen Geldstrafen verurteilt wurden.<br />

Das Geld muss an den guten Zweck<br />

Abifeier gespendet werden. Der verantwortliche<br />

Kunstlehrer Gerhard König<br />

hat sein Amt kopfschüttelnd<br />

niedergelegt.<br />

<strong>Elternsprechtag</strong>:<br />

Samstag, 22. Januar 2005<br />

Paradeisspiel<br />

Im September hatte ich der Schulleitung<br />

Bescheid gesagt, dass ich dieses Jahr<br />

aus Belastungsgründen für das Paradeisspiel<br />

nicht die Verantwortung<br />

übernehmen würde. Im Hinterkopf gab<br />

es für mich eine Ausnahme: Wenn mich<br />

jemand aus der Schülerschaft auf das<br />

Thema ansprechen würde...<br />

Kurz vor den Herbstferien sprach<br />

mich eine 12. Klässlerin an: „Wann<br />

fangen wir an?“...<br />

Am 1. Advent haben wir acht Stunden<br />

geprobt und am Ende entschieden,<br />

dass wir aufführen wollen.<br />

Was hat mich umgestimmt: Wenn<br />

Schüler eigentlich Abgesagtes einfordern,<br />

Aus dem Schulleben • 13<br />

kann man sich als Lehrer nicht viel<br />

Schöneres vorstellen. Zudem bekam ich<br />

von Schülerseite zu hören: „Es ist eines,<br />

wenn größere SchülerInnen die Spiele<br />

nicht mehr sehen wollen. Aber um sich<br />

von ihnen lösen zu können, müssen sie<br />

erst einmal stattfinden!“ Und zuletzt: Es<br />

gab auf einmal mehr Interessierte als<br />

Rollen...<br />

Termine:<br />

Abendaufführung<br />

Mittwoch, 22.12.04, 19 Uhr.<br />

Christgeburtspiel dann 20.30 Uhr.<br />

Dreikönigspiel: Sonntag, 9.1.05, 17 Uhr.<br />

Wir freuen uns auf Ihr Kommen!<br />

Peter Elsen<br />

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14 • Aus dem Schulleben<br />

Sehr erfreulich! Vielen Dank für die vielen, vielen positiven Rückmeldungen,<br />

ja, der diesjährige Martini-Bazar war wirklich ein voller Erfolg! Die Dekoration war wunderschön<br />

und wurde von allen bestaunt, in den Verkaufs- und Aktionsräumen wie auch bei den<br />

Essensangeboten. Es wurde in diesem Jahr eine Atmosphäre geschaffen,<br />

die voll, rund und behaglich war.<br />

Dies kann man auch an den Einnahmen sehen: Wir steigern uns!<br />

Weiter so!<br />

Das nächste Treffen des FGK ist am<br />

12.1.05 Basar-Nachbesprechung,<br />

zu dem alle Interessierten herzlich<br />

eingeladen sind.<br />

Für den FGK - Ivonne Krüger<br />

Aus dem Schulleben • 15


Photo: O.Minzloff<br />

16 • Aus dem Unterricht<br />

Der Handarbeitsunterricht in der <strong>Waldorfschule</strong><br />

Die Bedeutung der Hände in der Handarbeit<br />

Sinn und Notwendigkeit des Handarbeitsunterrichts<br />

Handarbeit - was ist das außer Stricken, Häkeln, Nähen und Sticken nach vorgegebenen<br />

Anleitungen und Mustern?<br />

Handarbeitsunterricht an <strong>Waldorfschule</strong>n wird von der 1.-12. Klasse für Mädchen und<br />

Jungen erteilt. Dabei wird bis zur 10. Klasse fast ausschließlich mit textilem Material<br />

gearbeitet. In der <strong>Freie</strong>n <strong>Waldorfschule</strong> findet dieser Unterricht mit der Kartonage- und<br />

Buchbindeepoche seinen Abschluss.<br />

Die Notwendigkeit einer ganzheitlichen Bildung, die Handeln, Erleben und Verstehen<br />

umfasst, wird heute breit anerkannt; sie steht sogar als Grundprinzip in manchen Schulgesetzen.<br />

Durch die in jedem Unterrichtsvorhaben enge Verknüpfung von Wahrnehmung,<br />

Reflexion und Handeln können die Fächer Handarbeit und Werken einen wichtigen Beitrag<br />

zum Bildungs- und Erziehungsauftrag der Schule leisten.<br />

Der Unterricht im Fach Handarbeit<br />

• entwickelt Feinmotorik, Handgeschicklichkeit und Präzision<br />

• fördert die Selbstständigkeit<br />

• fördert Kreativität, Phantasie und Ausdruckskraft und den ästhetischen Sinn<br />

• entwickelt das Empfinden für Material, Form und Farbe<br />

sowie das Verständnis und die Wertschätzung für verschiedene Werkstoffe<br />

• entwickelt Sorgfalt und Ausdauer sowie die Fähigkeit, Arbeitsabläufe zu planen und auszuführen<br />

• erlaubt durch praktisches Tun Einblick zu gewinnen in das Zusammenspiel<br />

handwerklicher, kultureller und wirtschaftlicher Aspekte<br />

• gibt Anregung zur Freizeitgestaltung und Berufsfindung<br />

• erfasst die SchülerInnen in ihrer ganzen Persönlichkeit und hat deren harmonische Entwicklung zum Ziel<br />

• vermittelt technische Fertigkeiten<br />

Dass durch die frühe Betätigung beider<br />

Hände nicht nur die Geschicklichkeit<br />

trainiert wird, sondern dadurch auch<br />

über beide Gehirnhälften die geistige<br />

Konzentration und damit kreatives und<br />

strukturelles Denken geschult wird, hat<br />

bereits Aristoteles erkannt und wie folgt<br />

ausgedrückt: Der Mensch empfing die<br />

Hand, weil er den Geist empfing.<br />

Bereits beim Stricken im 1. Schuljahr<br />

werden beide Hände gleichermaßen beansprucht.<br />

Masche für Masche versuchen<br />

die SchülerInnen, den Faden von einer<br />

Nadel auf die andere zu heben; sie bemühen<br />

sich, den Faden in richtiger Weise<br />

zu schlingen und dabei keine Masche<br />

fallen zu lassen. Bei dieser Tätigkeit wird<br />

neben der feinmotorischen Handfertigkeit<br />

und der Schulung beider Gehirnhälften<br />

noch etwas anderes geschult: Wer Erstklässler<br />

beim Stricken schon beobachtet<br />

hat, der weiß, dass dies ein erhebliches<br />

Maß an Durchhaltevermögen erfordert.<br />

Das Tun mit den Händen ist auch ein<br />

soziales Tun. Die SchülerInnen werden<br />

zur gegenseitigen Unterstützung aufgefordert.<br />

Der Handarbeitsunterricht wird<br />

durch Einblicke in die berufliche Welt<br />

der Handwerker begleitet. Nicht ohne<br />

Grund wählen die SchülerInnen der<br />

8. Klasse häufig Themen aus dem<br />

Handarbeits- und Handwerksbereich.<br />

Die Hand ist ein Organ der Gefühle und des Willens schreibt Ernst Michael<br />

Kranich in seinem Aufsatz über die Intelligenz der Hände. Das Erlernen einer<br />

Handgeschicklichkeit wie Schreiben oder Stricken hat verschiedene Bedingungen. Man<br />

muss durch den Tastsinn empfinden, dass man den Stift oder die Stricknadel<br />

genügend im Griff hat. Vor allem benötigt man ein sensibles Bewusstsein der Hand-<br />

und Fingerbewegungen durch den Bewegungssinn... Hätte man in der Hand und in<br />

den Fingern keine Wahrnehmung von der momentanen Stellung und Bewegung, dann<br />

könnte man die Bewegung nicht bewusst lenken... Zunächst erfährt das Kind, wie es<br />

die Buchstaben schreiben soll oder wie es beim Stricken zu den neuen Maschen<br />

kommt. Es hat eine Bewegungsvorstellung; jedoch bereitet ihm die Ausführung Mühe,<br />

weil der Wille zunächst ungeschickt ist... Durch das Üben folgen die Bewegungen im<br />

Laufe der Zeit immer leichter den Bewegungsvorstellungen; der Wille macht einen<br />

Entwicklungsprozess durch. Denn, wenn das Kind die Geschicklichkeit erworben hat,<br />

ist die Bewegungsgesetzmäßigkeit, die es zunächst in der Vorstellung hatte, zu einer<br />

Eigenschaft des Willens geworden. Der Wille hat sich im Sinne dieser Gesetzmäßigkeit<br />

organisiert; diese ist ganz in die Willensregion übergegangen. Weiter heißt es hier:<br />

Wenn man verfolgt, wie beim Häkeln oder Stricken ein Gewebe entsteht, dann sieht<br />

man, wie intelligent dieser Vorgang ist... Lernt ein Kind Häkeln und Stricken, dann<br />

wird in diesen Tätigkeiten immanente Intelligenz zu einer Eigenschaft des Willens; das<br />

Kind wird in seinem Willen intelligent. 1<br />

1 E.M. Kranich: Die Intelligenz der Hände, in : Erziehungskunst Heft 5/2002<br />

2 R. Steiner: Die pädagogische Praxis vom Gesichtspunkt geisteswissenschaftlicher Menschenerkenntnis<br />

3 R. Steiner in Hedwig Hauck: Kunst und Handarbeit<br />

4 R. Steiner zitiert in Hedwig Hauck<br />

Flinke Finger – flinke Gedanken<br />

In der heutigen Gehirnforschung wird<br />

den Sinneserfahrungen und dem eigenen<br />

praktischen Tun bei der Entwicklung<br />

von Lernverhalten eine große Bedeutung<br />

zugemessen. Sie fördern die Voraussetzung<br />

für differenziertes Sprechen<br />

und bewegliches Denken.<br />

Da unsere Alltagshandlungen zum<br />

größten Teil routiniert bis automatisiert<br />

sind, wird dem Handarbeitsunterricht<br />

ein besonderer Stellenwert verliehen.<br />

Hier erlebt das Kind, dass es etwas<br />

schaffen kann. Es gestaltet etwas Nützliches<br />

und Brauchbares als Vorbereitung<br />

für das Leben. Das Be-Greifen mit der<br />

Hand löst Be-Greifen im Kopf aus.<br />

Dazu Rudolf Steiner: Nicht wahr, heute<br />

wissen viele Männer wirklich gar nicht,<br />

was man für ein gesundes Denken, für<br />

eine gesunde Logik hat, wenn man<br />

Stricken kann. 2 Und bei Hedwig Hauck<br />

heißt es: Es hat derjenige, der seine<br />

Finger ordentlich zu bewegen weiß, auch<br />

biegsame Gedanken und Ideen. 3<br />

Rudolf Steiner hat also zu Beginn<br />

des 20. Jahrhunderts bereits gewusst,<br />

dass die Geschicklichkeit der Hände in<br />

einem engen Zusammenhang mit der<br />

Art und Weise unseres Denkens steht.<br />

Stellt man in einem der beiden Bereiche<br />

(Fingerfertigkeit oder bewegliches<br />

Denken) Schwächen fest, so kann man<br />

diese durch Stärkung des anderen<br />

Bereiches ausgleichen. Das heißt, die<br />

Geschicklichkeit der Finger und der<br />

allgemeinen Handfertigkeit können<br />

durch Rätselspiele, lebendige Denkspiele<br />

im Rechenunterricht oder andere<br />

Übungen, die Geschicklichkeit im<br />

Denken erfordern, positiv beeinflusst<br />

werden.<br />

D<br />

er Handarbeitsunterricht in der ersten Klasse<br />

Zu dieser Wechselbeziehung äußerte sich Rudolf Steiner so:<br />

Es hängt von der Art und Weise, wie jemand denken gelernt hat, ab, welche<br />

Geschicklichkeit er in den Fingern hat. Denn der Mensch denkt ja mit dem<br />

ganzen Leibe in Wirklichkeit. Man glaubt nur heute, er denke mit dem<br />

Nervensystem, in Wahrheit denkt er mit dem ganzen Organismus.<br />

Wenn man dem Kinde in richtiger Weise Schlagfertigkeit im Denken,<br />

sogar bis zu einem gewissen Grade Geistesgegenwart auf natürliche Weise<br />

beibringen kann, arbeitet man für die körperliche Geschicklichkeit,<br />

wenn man bis in die Körperlichkeit hinein diese Denkgeschicklichkeit treibt,<br />

dann kommt einem auch die Geschicklichkeit der Kinder zu Hilfe. 4<br />

soll nun auf die sinnvoll geführte<br />

Tätigkeit geleitet werden.<br />

Jungen und Mädchen lernen mit zwei<br />

Holznadeln, die von den Kindern selbst<br />

hergestellt werden, über Reim, Rhythmus<br />

und Bild das Stricken. Die Geschicklichkeit<br />

von Armen und Beinen, Händen<br />

und Füßen wird herangebildet. Ja selbst<br />

auf den Zahnbildungsprozess weist<br />

Rudolf Steiner hin. Für ihn war das<br />

Erlernen des Strickens so wichtig, dass<br />

er nahe legte, jedes Kind, das in die<br />

<strong>Waldorfschule</strong> eintrat, erst einmal mit<br />

dem Stricken vertraut zu machen. Es<br />

Die sinnvolle Tätigkeit<br />

gibt wohl kaum eine andere Tätigkeit,<br />

Über allem handwerklichen Tun steht<br />

die es möglich macht, rechte und linke<br />

im Handarbeitsunterricht der Anspruch<br />

Hand so ausgewogen zu betätigen. Diese<br />

an die SchülerInnen, die Arbeit kunstvoll<br />

Tätigkeit wirkt auf die geistigen Anlagen<br />

und ihrem Zweck entsprechend zu<br />

des Kindes aufweckend und fördernd.<br />

entwerfen und zu gestalten.<br />

Zu Beginn des Unterrichts können<br />

Das Kind soll lernen, die Arbeit so<br />

Fingerspiele und Geschicklichkeits-<br />

zu gestalten, dass dadurch der Sinn des<br />

übungen mit einem Sprüchlein zur<br />

Gegenstandes erkannt wird. Es soll die<br />

Auflockerung und zur Übung von Finger-<br />

Form und Farbgestaltung aus der Arbeit<br />

fertigkeiten gemacht werden. Durch<br />

heraus entstehen lassen. Es sollen keine<br />

Geschichten, die zur Tätigkeit des<br />

Gegenstände gemacht werden, deren<br />

Strickens passen, wird die Phantasie des<br />

Sinn und Zweck man nicht durch bloßes<br />

Kindes angeregt. Dies können einfache<br />

Betrachten erkennt. Rudolf Steiner<br />

Erzählungen über das Schäferhandwerk,<br />

wollte damit vermeiden, dass Kinder<br />

die Wollgewinnung, das Wolle-Färben<br />

wahllos irgendwelche niedliche und<br />

bis hin zur fertiggestrickten Arbeit sein.<br />

hübsche Muster auf Deckchen, Kissen<br />

Durch das Zupfen bunter Märchen-<br />

oder Tischläufer sticken oder malen:<br />

wolle soll das Kind über Sinneserfahrung<br />

Kinder, die in der Jugend lernten, mit der<br />

wie Riechen und Fühlen in die Welt der<br />

Hand in sinngemäßer Weise künstlerische,<br />

Handarbeit geführt werden. z.B. kleine<br />

nützliche Dinge für Andere und für sich<br />

Schäfchen aus gezupfter Wolle können<br />

selbst zu bilden, werden auch als<br />

angefertigt werden. Das Wollewickeln<br />

Erwachsene dem Menschen und dem<br />

ist eines der ersten Handarbeits-<br />

Leben nicht fremd gegenüber stehen.<br />

erlebnisse. Nun wird das Stricken<br />

Schritt für Schritt erlernt. Die dazu<br />

nötigen Arbeitsschritte Anfangsmasche,<br />

Maschenanschlag, rechte Masche und<br />

Randmasche werden getrennt und<br />

rhythmisch mit Verschen ins Bildhafte<br />

gebracht und danach erst geübt.<br />

Durch stetes Wiederholen erlernt<br />

so das Kind die Technik des Strickens<br />

zu durchschauen und zu erfassen. Es<br />

bekommt Selbstsicherheit und Vertrauen<br />

in seine eigenen Fähigkeiten. Nun<br />

können die Kinder eine Arbeit beginnen,<br />

die bewältigt werden kann, d.h. die für<br />

das Kind überschaubar ist. Hierfür<br />

kommen z.B. kleine Zwerge, Püppchen,<br />

Gänseliesel, Ball oder Flötenbeutel in<br />

Betracht. Auch kleine Tiere sind mögliche<br />

Arbeiten für den Handarbeitsunterricht<br />

der ersten Klasse.<br />

4<br />

Auch die sprachliche Entwicklung beim Kind steht in engem<br />

Zusammenhang mit der Geschicklichkeit der Hände. Zum Thema<br />

Sprachentwicklung beim Kind in Bezug auf die Feinmotorik<br />

äußerte sich Rudolf Steiner:<br />

...und man wird ferner merken, wie die Modulation der Worte, wie<br />

die Konstruierung der Worte einen gewissen Parallelismus hat<br />

mit der Art und Weise, wie das Kind lernt, geschickt oder ungeschickt<br />

seine Fingerchen zu biegen oder gerade zu halten. 4 Das Leitmotiv für die Pädagogen im Handarbeitsunterricht der<br />

1. Klasse lautet: Vom Spiel zur Arbeit oder Spielend arbeiten und lernen.<br />

Die Freude und den Ernst, den das Kind bisher beim Spielen entwickelte,<br />

Klasse. 1. der Darstellung die und Allgemeinen im Handarbeitsunterricht zum Einleitung eine war Das<br />

Photo: O.Minzloff<br />

Aus dem Unterricht • 17<br />

Die folgenden Klassen werden in den nächsten Ausgaben des Prisma besprochen.<br />

Für das Handarbeitskollegium gez. Anne Tietz-Beyer


18 • Aus dem Unterricht Aus dem Unterricht • 19<br />

Der Gartenbau – ab Klasse 5 ein wichtiger Fachunterricht<br />

Die Fünftklässler sprechen gegenüber den ersten vier Schuljahren der <strong>Waldorfschule</strong> einen neuen Morgenspruch (siehe Prisma 43):<br />

"Ich schaue in die Welt, in der die Sonne leuchtet, in der die Sterne funkeln, in der die Steine lagern, die Pflanzen lebend wachsen ..."<br />

Eine neue Fähigkeit zur Gegenüberstellung von Ich und Welt kennzeichnet diese Schulstufe und durchzieht alle Themen und Epochen:<br />

Ob es die Erdkunde ist (die Landkarte gibt jetzt ein genaues Bild der Landschaft, der Rhein verläuft genauso wie in Wirklichkeit),<br />

ob es das Rechnen ist (eine Schule mit 435 Schülern will einen Ausflug machen, und es sollen Busse mit je 20 Sitzplätzen bestellt<br />

werden...), oder ob es der Gartenbau ist (welche notwendigen Arbeiten<br />

stehen zu welcher Jahreszeit an) – an der Verbindung zwischen Kind<br />

und Welt wird differenziert und ganz konkret-sachlich gearbeitet.<br />

Ein Beispiel aus dem Unterricht im Gartenbaubereich, an unserer Schule<br />

von Bärbel und Roland Beidek besonders liebevoll und intensiv gepflegt.<br />

I<br />

m Schulgarten steht den Schülern der<br />

5. Klasse nach vier Praktikantenjahren<br />

ein erstes Lehrjahr bevor:<br />

Im Frühjahr<br />

können alle Arbeiten im Gewächshaus<br />

kennen gelernt werden, und man kann<br />

sich einsetzen für die Pflege des Schulgartens<br />

und des Schulgeländes. Gartenkräuter,<br />

Salate, Blumen und Gemüsesorten<br />

werden ausgesät, später werden<br />

die jungen Pflänzchen mit viel Geschick<br />

und noch viel mehr Geduld pikiert, um<br />

sie dann ab Mitte Mai im Garten weiterwachsen<br />

zu lassen.<br />

Im Sommer<br />

kümmern sich die Schüler um die Pflege<br />

der Pflanzen, um die Ernte, um das<br />

Trocknen der Kräuter und um die Belieferung<br />

der Schulküche mit ihren selbsterarbeiteten<br />

Gartenerzeugnissen.<br />

Im Herbst,<br />

wenn Garten und Gelände für den Winter<br />

vorbereitet sind, wenn der Kompost verteilt<br />

ist, der Komposthaufen umgesetzt<br />

und die letzten Bäume geschnitten sind,<br />

dann kümmern sich die Schüler um die<br />

Herstellung von Kräutersalz<br />

für den Bazar und für die<br />

Schulküche. Es werden jedes<br />

Jahr zwischen fünf und<br />

acht Kilogramm Kräutersalz<br />

hergestellt. Das ist eine<br />

wirklich riesengroße Arbeit,<br />

die viel Sorgfalt erfordert.<br />

Im Winter<br />

ist nach so einem arbeitsreichen Jahr<br />

endlich der Dezember gekommen, und<br />

alle müssen sich nochmals sehr viel<br />

Mühe geben, denn jetzt werden aus<br />

wunderbar duftendem Bienenwachs die<br />

Kerzen für den Bazar im kommenden<br />

Jahr hergestellt. Dabei kann der Tee aus<br />

den Teekräutern genossen werden, die<br />

im Sommer im Schulgarten gesammelt<br />

wurden.<br />

Und im folgenden Jahr?<br />

Alle diese Tätigkeiten werden in der<br />

6. Klasse nochmals vertieft. Hier hat<br />

jeder Schüler noch zusätzlich ein eigenes<br />

Beet zu bewirtschaften einschließlich<br />

der Planung und selbstständiger Durchführung<br />

der Arbeitsschritte. Bis zur<br />

hoffentlich riesengroßen Ernte vor den<br />

Sommerferien ist der Weg weit!<br />

Es ist nützlich, mit den Schülern der<br />

5. und 6. Klasse neben diesen sehr<br />

abwechslungsreichen Tätigkeiten ein<br />

künstlerisches Gartenprojekt in Angriff<br />

zu nehmen, welches dem Bedürfnis nach<br />

Lebensfreude und Schaffensdrang entspricht.<br />

Dabei muss nicht nur Praktisches<br />

entstehen, es kommt besonders an auf<br />

Schönheit und auf ein sinnvolles Verweben<br />

mit den uns umgebenden natürlichen<br />

Gegebenheiten (z.B. das "Insektenhotel",<br />

siehe Prisma 44)<br />

Der Schulgarten braucht viele fleißige<br />

Hände und belohnt die ganze Schulgemeinschaft<br />

mit blühendem Reichtum im<br />

nächsten Sommer.<br />

Bärbel Beidek<br />

Eine Gartenbaustunde<br />

am 11. November<br />

Nach der großen Pause (9.45-10.00)<br />

gingen wir zum Gartenbauhaus, wo uns<br />

Herr und Frau Beidek erst einmal begrüßten.<br />

Anschließend gingen wir in<br />

den Raum, wo wir immer das Kräutersalz<br />

machen. Als wir drinnen waren,<br />

teilte uns Herr Beidek in zwei Gruppen:<br />

Die eine ging zum Kompost und die<br />

andere blieb da.<br />

Ich war in der Gruppe, die Kräutersalz<br />

machte, also kann ich auch nicht<br />

erzählen, was in der anderen Gruppe so<br />

alles passierte. Frau Beidek sagte uns<br />

noch, dass um 10.45 die beiden Gruppen<br />

sich abwechseln würden, während<br />

Felicitas schon Schüsseln, Mörser und<br />

Kräutermühlen austeilte.<br />

Nun machten wir Kräutersalz, indem<br />

wir ungefähr 3 bis 5 Millimeter hoch<br />

Kräuter mit den Kräutersalzmühlen in<br />

die Schüsseln mahlten. Danach mussten<br />

wir Frau Beidek rufen, die uns ungefähr<br />

eine Messerspitze Salz dazu gab.<br />

Dann mörserten wir etwa 4 bis 6<br />

Minuten, bis die erste Portion fertig war.<br />

So ging das bis 10.45 weiter. Dann<br />

wechselten sich die Gruppen ab.<br />

Ich war jetzt in der Gruppe, die den<br />

Kompost in Schubkarren laden musste,<br />

um ihn dann auf die Beete zu verstreuen.<br />

So schaufelten wir also vergnügt los.<br />

Als wir auf die erste Maulwurfsgrille<br />

stießen, machten wir erst einmal Pause,<br />

um sie uns anzusehen: Sie war ungefähr<br />

50 mm groß! Die Grabschaufeln ähnelten<br />

sehr denen von Maulwürfen, deshalb<br />

heißt die Maulwurfsgrille wahrscheinlich<br />

auch Maulwurfsgrille. Am Ende der<br />

Stunde hatten zwei Gruppen zusammen<br />

11 Maulwurfsgrillen gefangen.<br />

Als es 11.30 war, verabschiedeten<br />

wir uns und gingen.<br />

Lars Roloff, 5. Klasse<br />

Klassenspiel<br />

der 12. Klasse<br />

Das Thema des diesjährigen Klassenspiels<br />

der 12. Klasse sind Probleme aus<br />

dem Alltag. Der Name des Theaterstückes<br />

ist Konfusionen, also Verwirrung<br />

oder Durcheinander. Die aus 5 Einzelakten<br />

bestehende Komödie zeigt mit<br />

einer humorvollen, natürlichen, manchmal<br />

auch grotesken Art Situationen aus<br />

unserem alltäglichen Leben.<br />

Dabei geht es um Einsamkeit, um<br />

das Bedürfnis so akzeptiert zu werden,<br />

wie man ist, wie man sich von anderen<br />

Menschen täuschen lassen kann oder<br />

auch, warum wir nicht miteinander<br />

reden können, obwohl wir uns doch so<br />

viel zu sagen hätten. Trotz alledem fehlt<br />

dem Ganzen nicht der Humor.<br />

Das Stück stammt von Alan Ayckbourn.<br />

Der Autor des Theaterstückes<br />

begann seine Theaterlaufbahn zunächst<br />

als Schauspieler, merkte aber bald, dass<br />

er sich doch eher zum Schriftsteller und<br />

Regisseur berufen fühlte. Seit 1970 leitet<br />

Ayckbourn das Stephen Joseph Theatre<br />

in the Round in Scarborough. Alan<br />

Ayckbourn ist ein ernst zu nehmender<br />

Dramatiker, der Unterhaltung mit<br />

Gesellschaftskritik verbindet und damit<br />

ein breites Publikum erreicht. Vielleicht<br />

erkennen Sie sich in manchen Rollen<br />

wieder und fühlen sich auch konfus –<br />

durcheinander, verwirrt...<br />

Links von Frau Rellermeier sitzen unsere Leiter: Karin Maßen und Matthias<br />

NATURHEILKUNDLICHER<br />

DIAGNOSE CHECK<br />

mit<br />

allgemeiner medizinischer Aufnahme und Untersuchung, sowie Iris-Diagnose,<br />

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8 Therapeuten aus den verschiedensten naturheilkundlichen Richtungen wie<br />

Chinesische -, Ayurvedische -, Klassische Abendländische Medizin, Körper-<br />

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einen individuellen und ursächlichen Therapieplan.<br />

Haben Sie Fragen?<br />

Rufen Sie uns einfach an oder kommen Sie vorbei<br />

Gesundheits-Zentrum VERIMEER, Scheffelstr. 14<br />

in 79650 <strong>Schopfheim</strong> Tel. 07622 669808<br />

Forstpraktikum<br />

der 8. Klasse<br />

Wir machten vom 18.- 24. Oktober 2004<br />

in Menzenschwand das Forstpraktikum,<br />

das fast jede achte Klasse macht.<br />

Wir haben dort mit dem Förster Herr<br />

Dreher Buchen gepflanzt, Bucheckern<br />

gesammelt und an einer anderen Stelle<br />

wieder ausgesät. Außerdem haben wir<br />

ein Hochmoor gesäubert und Knüppeldämme<br />

gebaut.<br />

Das Wetter war am Anfang der<br />

Woche nicht so schön, aber zum Ende<br />

hin wurde schönes Herbstwetter.<br />

In unserer Freizeit sind wir an einem<br />

Abend Kegeln gegangen. Und wir<br />

waren in St. Blasien in einem Konzert<br />

der Bachsolisten aus Leipzig. Aber das<br />

hat den meisten von uns nicht gefallen!<br />

Aber insgesammt war es eine sehr<br />

schöne Woche, vor allem, weil wir die<br />

ganze Woche mit unseren Freunden<br />

zusammen waren.<br />

Lina Dinkel, 8. Klasse<br />

Die Aufführungen: finden am<br />

Wochenende vom 17. - 19. Dezember in<br />

der <strong>Waldorfschule</strong> in <strong>Schopfheim</strong> statt.<br />

Freitag und Samstag jeweils um 20 Uhr,<br />

am Sonntag um 18 Uhr.<br />

Elisa Müller, 12. Klasse<br />

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Parzivalepoche<br />

der 11. Klasse<br />

Am Samstag, den 20.11.04 besuchte die<br />

11. Klasse im Rahmen der Parzivalepoche<br />

eine Parzival-Aufführung von<br />

Tankred Dorst in Freiburg:<br />

Das Theaterstück wurde in einem<br />

Thermalbad, dem Marienbad, das extra<br />

für den Winter in ein Theater umgebaut<br />

wurde, aufgeführt.<br />

Eine sehr gute Idee war, dass das<br />

Theaterstück in einer Art Arena dargestellt<br />

wurde, dessen Boden aus Sand<br />

bestand. Dies erzeugte eine Art mittelalterliches<br />

Gefühl in der Zuschauermenge.<br />

Eine weitere Besonderheit zeigte sich<br />

in Form eines Lückenfüllers: Eine Frau,<br />

die ein Buch auswendig lernen musste,<br />

und gleichzeitig mit einem Rechen den<br />

aufgewühlten Sand wieder verteilte.<br />

Zwischendurch erzählte sie uns davon,<br />

dass sie den Planeten Delta retten solle.<br />

Dies hatte in keiner Weise etwas mit dem<br />

Stück zu tun, aber es wirkte zum wieder<br />

Aufmuntern des Publikums.<br />

Im ganzen Spiel gab es drei Parzivals,<br />

die nicht in der Pause, sondern während<br />

der Aufführung ausgetauscht wurden.<br />

Dies war so deutlich dargestellt, dass<br />

man den Tausch gut erkennen konnte.<br />

In dem Theaterstück erschien auch<br />

Merlin der Zauberer, der genauso wie<br />

Parzival, auch in Arthurs Tafelrunde auftaucht.<br />

Merlin war für Parzival eine Art<br />

Leitfaden durch das Stück, denn Merlin<br />

gab Parzival immer Ratschläge, wie er<br />

mit Situationen besser umgehen könne.<br />

Zusätzlich wurde der Gral in der<br />

Mitte der Arena aufgestellt, so dass er<br />

für alle gut sichtbar war. Der Gral ist<br />

eine Abendsmahlschale, in welcher das<br />

Blut Christi unter dem Kreuz aufgefangen<br />

wurde. In Wolfram von Eschenbachs<br />

Fassung von Parzival ist der Gral<br />

ein Stein mit wunderbaren Kräften, der<br />

auf einer einsamen Burg aufbewahrt<br />

wird, die nur von Auserwählten<br />

gefunden werden kann.<br />

Christian Schöntaube, 11. Klasse<br />

Mittelalterliche Brautwerbung<br />

während der Parzivalepoche der 11. Klasse


20 • Aus dem Unterricht<br />

Die Glückseligkeit (und faustische Menschen)<br />

In Goethes dramatischem Hauptwerk ist<br />

die Titelfigur Faust Gegenstand eines<br />

Abkommens zwischen Gott und Teufel.<br />

Dieses Abkommen erlaubt dem Teufel,<br />

Faust zu versuchen. Faust steht gewissermaßen<br />

exemplarisch für die gesamte<br />

Menschheit. Sein unbändiges Streben<br />

nach Unbedingtheit unterscheidet ihn<br />

allerdings vom Durchschnittsmenschen.<br />

Der Teufel wettet, dieses Streben bändigen<br />

zu können. Er wettet, dass Fausts<br />

Streben im Genuss Ruhe finden wird.<br />

Was durch die Faust-Tragödie beispielhaft<br />

zum Ausdruck kommt, ist die<br />

Beziehung von Göttlichem und Teuflischem<br />

im Menschen. Das Göttliche ist<br />

die Sehnsucht nach voller Bewusstheit.<br />

Das Teuflische, das Diktat der Sinne.<br />

Das Streben nach Bewusstheit verlangt<br />

geistige Größe. Die Befriedigung der<br />

Sinne verspricht Glückseligkeit.<br />

Kirchenherrschaft<br />

Nach Glückseligkeit verlangende<br />

Menschen sind die Voraussetzung jeder<br />

Kirchenherrschaft. Menschen, die nach<br />

Brot verlangen, nicht nach höherer Erkenntnis.<br />

Menschen, die leichtgläubig<br />

im Glauben ihren Seelenfrieden suchen.<br />

In diesen Zusammenhang passt das<br />

symbolträchtige Hirten-Gleichnis: Der<br />

Hirte, der seine Schafe weidet und dafür<br />

sorgt, dass diese genug zu fressen haben,<br />

sich nicht verlaufen, nicht von wilden<br />

Tieren angegriffen werden und so weiter.<br />

Dieser Hirte nimmt gegenüber seinen<br />

Schafen in gewissem Sinne die gleiche<br />

Rolle ein, welche die Kirche gegenüber<br />

den Gläubigen einnimmt. Der Hirte weiß,<br />

was am besten ist für seine Schafe, und<br />

die Schafe spüren,<br />

dass es am besten<br />

ist, dem Hirten zu<br />

gehorchen.<br />

So sucht der<br />

Leichtgläubige sein<br />

Gewissen zu beruhigen.<br />

Er verlangt<br />

nach irdischem<br />

Brot, nicht nach<br />

höherer Erkenntnis.<br />

Wir kämpfen für<br />

die Würde und Glückseligkeit<br />

der Menschheit.<br />

Ruhmvoll ist es für Amerika,<br />

von der Vorsehung auf<br />

diesen Posten der Ehre<br />

berufen worden zu sein.<br />

Benjamin Franklin 1777<br />

Der ruhelos Suchende, nach Erkenntnis<br />

Strebende, verlangt hingegen nach<br />

himmlischem Brot. Ihn kann das<br />

Irdische nicht sättigen.<br />

In diesem Sinne spricht Faust zu<br />

Mephistopheles (zu dem Teufel, der<br />

gekommen ist ihn zu versuchen):<br />

Kannst du mich mit Genuss betrügen -/<br />

Das sei für mich der letzte Tag (V.1696f.)<br />

und: Werd‘ ich zum Augenblicke sagen: /<br />

Verweile doch! Du bist so schön! / Dann<br />

magst du mich in Fesseln schlagen, /<br />

Dann will ich gern zugrunde gehen!<br />

(V.1699f.).<br />

Der Unterschied<br />

zwischen irdischem<br />

Glück und freiem<br />

Geist kommt auf<br />

literarisch stilvollste<br />

Weise zum Ausdruck<br />

in der Geschichte von<br />

dem Großinquisitor,<br />

der Christus anklagt<br />

(Dostojewski, Der<br />

Großinquisitor). Laut<br />

dieser Geschichte<br />

erscheint Christus<br />

fünfzehn Jahrhunderte<br />

nach der Kreuzigung<br />

erneut in Menschengestalt.<br />

Im katholischen<br />

Spanien, in Sevilla lässt ihn ein greiser<br />

Großinquisitor gefangen nehmen. Warum<br />

bist Du gekommen, uns zu stören?<br />

Christus schweigt. Der schreckliche und<br />

kluge Geist... hat mit Dir in der Wüste<br />

gesprochen, und uns ist in der Schrift<br />

überliefert, er habe Dich angeblich versucht<br />

... sagt der greise Großinquisitor.<br />

Christus schweigt immerfort. Erinnere<br />

Dich an die erste Frage; sie lautete, wenn<br />

auch nicht wortwörtlich, doch dem<br />

Sinne nach so: ‚Du möchtest in die Welt<br />

gehen und gehst mit leeren Händen, mit<br />

irgend so einem Freiheitsversprechen,<br />

das die Menschen in ihrer Einfalt und<br />

angeborenen Zügellosigkeit nicht zu<br />

fassen vermögen, vor dem sie sich fürchten<br />

und ängstigen, denn es<br />

hat für den einzelnen<br />

Menschen und die menschliche<br />

Gesellschaft niemals<br />

etwas Unerträglicheres<br />

gegeben als die Freiheit!<br />

Doch siehst Du diese<br />

Steine in dieser nackten,<br />

glühheißen Wüste? Verwandle<br />

sie in Brot, und die<br />

Menschheit wird Dir nachlaufen<br />

wie eine Herde, dankbar und gehorsam,<br />

wenn auch ewig davor zitternd,<br />

Du könntest Deine Hand von ihr abzieen<br />

und ihr Dein Brot verweigern.‘ Aber<br />

Du wolltest den Menschen nicht die<br />

Freiheit nehmen... Du hast entgegnet,<br />

der Mensch lebe nicht vom Brot allein;<br />

aber weißt Du, dass sich im Namen eben-<br />

dieses irdischen Brotes der Geist der<br />

Erde gegen Dich erheben, sich mit Dir<br />

messen und Dich besiegen wird, und<br />

alle ihm folgen und ausrufen werden:<br />

‚Wer ist diesem Tiere gleich, es hat uns<br />

das Feuer vom Himmel gebracht!‘... satt<br />

machen werden nur wir sie, und das in<br />

Deinem Namen,<br />

und wir werden<br />

sie anlügen, dass<br />

es in Deinem<br />

Namen geschehe<br />

... und das Ende<br />

wird sein, dass<br />

sie uns ihre Freiheit<br />

zu Füßen<br />

legen und zu uns<br />

sagen: ‚Versklavt<br />

uns lieber, aber<br />

macht uns satt.‘<br />

Sie werden<br />

schließlich selbst<br />

begreifen, dass<br />

Freiheit und<br />

irdisches Brot,<br />

ausreichend für alle, zusammen undenkbar<br />

sind...“<br />

Jahrhunderte lang erachten die<br />

Menschen die Dogmen der Kirche als<br />

Wahrheit. Erst im 18.Jahrhundert kommt<br />

es zu einem grundlegenden Wandel.<br />

Sapere aude! - Wage es zu wissen! ist<br />

der Wahlspruch der Aufklärung. Die<br />

Menschheit scheint aus ihrer Unmündigkeit<br />

zu erwachen. Die Herrschaft auf<br />

Gottes Gnaden verliert mehr und mehr<br />

an Akzeptanz...<br />

Du möchtest in die Welt gehen<br />

und gehst mit leeren Händen,<br />

mit irgend so einem<br />

Freiheitsversprechen,<br />

das die Menschen in ihrer Einfalt<br />

und angeborenen Zügellosigkeit<br />

nicht zu fassen vermögen,<br />

vor dem sie sich fürchten<br />

und ängstigen, denn<br />

es hat für den einzelnen Menschen<br />

und die menschliche Gesellschaft<br />

niemals<br />

etwas Unerträglicheres gegeben<br />

als die Freiheit!<br />

Dostojewski, Der Großinquisitor<br />

Amerikas Glückskultur<br />

Amerika! Amerika! Das Land der Freiheit,<br />

der unbegrenzten Möglichkeiten.<br />

Gesellschaftlich Deklassierte, durch die<br />

Zwänge der Ständeordnung in ihrem<br />

Glücksstreben gehindert und Gläubige,<br />

in dem Verlangen, ihren eigenen Glauben<br />

leben zu dürfen, überqueren den Ozean,<br />

um in der Neuen Welt ein neues glücklicheres<br />

Leben zu beginnen. Im Kampf<br />

gegen die überkommenden Staatsformen<br />

wird ein neues demokratisches Staatsgebilde<br />

errichtet, dessen erklärtes Ideal<br />

es ist, seinen Bürgern Leben, Freiheit<br />

und das Streben nach Glück zu ermöglichen.<br />

Wir kämpfen für die Würde und<br />

Glückseligkeit der Menschheit. Ruhmvoll<br />

ist es für Amerika, von der Vorsehung<br />

auf diesen Posten der Ehre berufen<br />

worden zu sein!, kommentiert<br />

Benjamin Franklin 1777.<br />

In der Französischen Revolution<br />

spricht das amerikanische Ideal aus<br />

tausend, abertausend Herzen. Das Volk,<br />

seit Jahrhunderten durch die Feudalherrschaft<br />

und die Kirche geknechtet,<br />

begehrt auf. Es verlangt nach Freiheit,<br />

nach Gleichheit und Brüderlichkeit.<br />

Monarchie um Monarchie zerfällt.<br />

Amerika wird indes zur Weltmacht,<br />

zu der ersten Weltmacht, die tatsächlich<br />

den ganzen Globus umfasst. Doch statt<br />

die Welt im offenen Kampf erobern zu<br />

müssen, kann sich die amerikanische<br />

Vorherrschaft auf die große Attraktivität<br />

des amerikanischen Ideals stützen.<br />

Amerika ist der Garant des american<br />

way of life, der amerikanischen,<br />

dekadent-hedonistischen Lebensweise.<br />

Ja, Amerika selbst ist zu dem Symbol<br />

der entstandenen Wohlstandsgesellschaft<br />

geworden. Auch wenn hier und da zum<br />

Teil sehr missbilligend Kritik geäußert<br />

wird (speziell an der Vorgehensweise<br />

gegenüber den noch nicht demokratisiert<br />

und an das amerikanische System angeglichenen<br />

Schurkenstaaten, sowie an<br />

den brutalen Ellenbogenprinzipien der<br />

amerikanischen freien Marktwirtschaft),<br />

so ist man, und das schließt die Kritiker<br />

mit ein, im Interesse des Weltfriedens,<br />

der Stabilität und des Wohlstandes,<br />

durchaus angewiesen auf die amerikanische<br />

Vorherrschaft.<br />

Da der ‚american way of life‘ in aller<br />

Welt mehr und mehr Nachahmer findet,<br />

entsteht ein idealer Rahmen für die<br />

Ausübung der indirekten und scheinbar<br />

konsensbestimmten Hegemonie der<br />

Vereinigten Staaten..., schreibt Zbigniew<br />

Brzezinski in seinem Buch Die einzige<br />

Weltmacht (siehe Prisma 40+44).<br />

Es lässt sich also resümieren: Infiziert<br />

von dem aufklärerischen Gedankengut<br />

kann die Menschheit ihre Glückseligkeit<br />

nicht länger in den Dogmen der Kirche<br />

finden. Sie revoltiert und eine neue<br />

Herrschaftsform entsteht, welche zur<br />

Beruhigung des Gewissens Scheindemokratie<br />

(indirekte und scheinbar<br />

konsensbestimmte Hegemonie der<br />

Vereinigten Staaten) und zur sinnlichen<br />

Befriedigung Hedonismus (american<br />

way of life) anbietet. Die Beherrschten<br />

legitimieren diese neue Herrschaft aus<br />

dem gleichen Bedürfnis heraus, aus dem<br />

die früheren Beherrschten die Kirchenherrschaft<br />

legitimiert haben: aus dem<br />

Bedürfnis nach Glückseligkeit. Im<br />

Kontrast zu diesen schwachen Menschen,<br />

die Glückseligkeit finden, in dem sie<br />

ihre Freiheit einem Herrscher übergeben,<br />

hält der faustische Mensch diese<br />

(Gewissens-) Freiheit in seinem<br />

Innersten derart fest, dass der Teufel<br />

sich vergeblich plagt, sie ihm durch<br />

sinnliche Befriedigung zu rauben...<br />

So spricht der Herr Gott im Himmel<br />

in der einführenden Szene Goethes<br />

einzigartigen Meisterwerks zum Teufel<br />

Mephistopheles: Ein guter Mensch in<br />

seinem dunklen Drange / Ist sich des<br />

rechten Weges wohl bewusst. (V.328f.)<br />

Jonathan R. Seitz, 12. Klasse<br />

Ein schwacher König<br />

aus dem Geschlecht<br />

der Merowinger<br />

verliert das<br />

Königsheil. Die<br />

langen Haare des<br />

Königs und sein<br />

langer Bart waren die<br />

äußeren Zeichen, das<br />

Königsheil, für die<br />

besonderen Kräfte<br />

eines germanischen<br />

Stammeskönigs. Der<br />

Hausmeier Pippin<br />

ließ dem König<br />

Vollbart und Haare<br />

abscheren und<br />

schickte ihn in ein<br />

Kloster.<br />

Aus dem Unterricht • 21<br />

Geschichtsepoche 7. Klasse<br />

Dass Geschichte die Phantasie beflügeln<br />

kann, zeigt die kleine Ritterkunde der<br />

7. Klasse. Einige zeichnerische Talente<br />

wurden sichtbar beim Thema Mittelalter.<br />

So entstanden täglich neue<br />

Ritterarten als Comics, sowie<br />

Darstellungen aus der Geschichte.<br />

Gabriele Rellermeier<br />

Tjoste = zwei Ritter reiten im schärfsten Galopp aufeinander zu,<br />

um beim Aufeinanderprall den Gegner aus dem Sattel zu heben.


22 • Aus dem Unterricht<br />

Schülerkommemtare zum Wahlpflichtkursprojekt<br />

Statement 1:<br />

Als einer derjenigen<br />

Schüler, die das Wahlpflichtkonzept<br />

ent-<br />

wickelt und aus der<br />

Wiege gehoben haben,<br />

bin ich jetzt, da die<br />

Kurse ins dritte Jahr gehen, noch genauso<br />

wie am Anfang von ihnen überzeugt.<br />

Der Gedanke, eine Schule für die<br />

Schüler zu gestalten, ist in meinen<br />

Augen nach wie vor das Wichtigste an<br />

diesem Konzept, dass eben dann<br />

funktioniert, wenn die angesprochenen<br />

Schüler mitmachen.<br />

Als Schüler habe ich an einigen Kursen<br />

teilgenommen und Dinge gelernt,<br />

die ich ansonsten im Schulalltag nie<br />

erfahren hätte. Und immer dann, wenn<br />

der Kurs gut gestaltet war (denn es gibt<br />

natürlich auch hin und wieder Kurse,<br />

die aus verschiedenen Gründen nicht so<br />

gut laufen), habe ich vieles daraus mitgenommen<br />

und Spaß daran gehabt.<br />

Nun, da ich selbst einen (Literatur)<br />

Kurs leite/geleitet habe, findet das Konzept<br />

eine weitere Bestätigung. Mein<br />

Anliegen war es, den Teilnehmern ein<br />

klein wenig von mir zu übermitteln/<br />

beizubringen, und die Freude ist umso<br />

größer, dann ein positives Feedback zu<br />

erhalten. Die beste Erfahrung aber war<br />

schlicht, selbst einen Kurs zu leiten, der<br />

Lehrer vor den Schülern zu sein und zu<br />

versuchen etwas zu übermitteln. Das<br />

verlangt eine ordentliche Vorbereitung<br />

und gut geleitete Stunden. Besser kann<br />

man so etwas nicht lernen!<br />

Kristófer J. Gudmundsson,<br />

12. Klasse<br />

Statement 2 zum Wahlpflichtkurs<br />

"Fotos selber im Labor entwickeln":<br />

Eine sehr wertvolle Erfahrung mit dem<br />

Effekt, dass eigene Kenntnisse um einiges<br />

erweitert werden (vor allem durch<br />

gemeinsame Experimente). Bedauernswert<br />

war die Unregelmäßigkeit des<br />

Wahlpflichtkurses. Es war kein Kurs,<br />

sondern eine Zusammenarbeit in einer<br />

Gruppe zum Ausprobieren der Kreativitätsmöglichkeit<br />

im Fotolabor.<br />

Christoph Blaas, 13. Klasse<br />

Statement 4:<br />

Ich bin nun gerade dabei, einen Wahlpflichtkurs<br />

zu leiten. Hierbei handelt es<br />

sich um die Verwirklichung meiner<br />

12. Klassarbeit, der Schülerfirma.<br />

Als ich damit begann (und auch jetzt<br />

noch) ging es mir darum, eine Gruppe<br />

zu finden, welche sich mit der Arbeit verbinden<br />

kann und welche die Motivation<br />

aufbringen kann ohne ständige Anweisungen<br />

selbstständig zu arbeiten, um<br />

ihnen das Gefühl und Wissen zu geben,<br />

etwas wirklich Produktives gemacht zu<br />

haben. Ich will ihnen das Gefühl geben,<br />

selbst etwas getan, etwas auf die Beine<br />

gestellt zu haben, und so die typische<br />

Unterrichtsdemotivation aufheben bzw.<br />

lockern, wodurch sich eventuell auch<br />

die Haltung gegenüber dem gewöhnlichen<br />

Unterricht ändern kann.<br />

Ich halte die Wahlpflichtfächer für<br />

eine überaus sinnvolle Sache. Eigentlich<br />

sollte meiner Meinung nach jeder mal<br />

einen Kurs geleitet haben, denn es wird<br />

zum einen schnell unterschätzt und<br />

dadurch nicht wirklich geachtet<br />

(aber das sollten die Lehrer am besten<br />

wissen), und zum andern lernt der<br />

Kursleiter einfach am meisten dabei.<br />

Christopher Johansen,<br />

12. Klasse<br />

Statement 3:<br />

Ich empfand die Wahlpflichtkurse<br />

als eine<br />

enorme Bereicherung<br />

des Schulalltags. 2x<br />

nahm ich als „Schüler“<br />

und 6x als Kursleiter für den Bereich der<br />

Mathematik an diesem Projekt teil.<br />

Als Schüler spürte ich zwar die Verlockung<br />

mir einen entspannenden Kurs<br />

zu wählen, sah aber auch gleichzeitig<br />

die Chance meine schulischen Defizite<br />

aufzubessern. Auch bemerkte ich bei<br />

mir eine durchweg positive und freudige<br />

Einstellung gegenüber dem Wahlpflichtunterricht.<br />

Ich denke, dass für mich<br />

dieser Unterricht sehr effektiv war.<br />

Als Kursleiter war der Lerneffekt<br />

noch um einiges größer: Indem ich<br />

meinen Mitschülern die mathematischen<br />

Vorgänge und Formeln erklärte, wurde<br />

mir sehr schnell bewusst, welche<br />

Themengebiete ich vollständig durchschaut<br />

hatte und welche nicht. Der Stoff<br />

nahm dadurch für mich eine sehr klar<br />

strukturierte und logische Form an.<br />

Doch auch auf der menschlichen Ebene<br />

konnte ich sehr viel lernen. Ich musste<br />

mich in die Lage meiner Mitschüler versetzen<br />

und ständig nach Beispielen<br />

suchen, um ihnen den Stoff erklären<br />

zu können. Da bei mir der Lernprozess<br />

unmittelbar und in naher Vergangenheit<br />

stattgefunden hatte, waren mir die<br />

Schwierigkeiten des Stoffes noch<br />

sehr deutlich bewusst. Vielleicht sogar<br />

bewusster als manch einem Lehrer. Als<br />

Feedback bekam ich häufig zu hören:<br />

Danke Chrissi, jetzt hab ich es endlich<br />

verstanden. Das baute mich natürlich<br />

auf und gab mir Selbstvertrauen. Häufig<br />

mussten aber auch „meine“ Schüler<br />

immer und immer wieder nachfragen,<br />

und ich musste dann immer und immer<br />

wieder nach neuen Erklärungsformen<br />

suchen, bis sie die Aufgabe wirklich<br />

verstanden hatten. Ich hatte auch<br />

das Gefühl, dass sich Schüler zum<br />

Teil freier trauten, immer und<br />

immer wieder bei mir nachzufragen,<br />

als sie es sich bei einem Lehrer<br />

vielleicht getraut hätten.<br />

Es war ein freudiges und schönes,<br />

aber trotzdem konzentriertes Lernen,<br />

dass meiner Meinung jedem<br />

großen Spaß bereitet hat. Aufgrund<br />

dieser Erfahrung steht für mich<br />

mein Berufswunsch als Lehrer fest.<br />

Christoph Litschka, 13. Klasse<br />

Neuland wagen! Zur Geschichte der Wahlpflichtkurse und anderer Aktivitäten der SMV<br />

An den Regelschulen ist es ein Teil der<br />

alltäglichen Schulstruktur, dass Schüler<br />

in die Organisation/Verantwortung von<br />

Schule mit einbezogen werden. Dort<br />

werden sie Schüler-Mit-Verwaltung SMV<br />

genannt und bestehen aus den KlassensprecherInnen.<br />

An der <strong>Schopfheim</strong>er<br />

<strong>Waldorfschule</strong> gab es immer wieder<br />

unterschiedlich aktive SMVs (bei uns<br />

Schüler-Mit-Verantwortung genannt)<br />

und Verbindungslehrer.<br />

Ostern 2002 gab es aus diesem Kreis<br />

von KlassensprecherInnen der Kl. 9-12<br />

den Impuls, alle OberstufenschülerInnen<br />

schriftlich darüber zu befragen, was<br />

ihnen an der Schule gefällt und was<br />

nicht, was man gerne anders hätte und<br />

mit welchen KollegInnen es besondere<br />

Schwierigkeiten gäbe. Für die Auswertung<br />

dieser etwa 200 DIN-A4 Blätter<br />

nahmen wir uns den Himmelfahrtstag,<br />

fuhren zur Freiburger Jugendherberge<br />

und gingen in Klausur.<br />

Die Aussagen über einzelne Kolleg-<br />

Innen bekamen wir beiden Verbindungslehrer<br />

mit dem Auftrag, Mehrfachnennungen<br />

im Gespräch mit den<br />

Genannten anzugehen.<br />

Alle anderen Aussagen wurden<br />

gesichtet, [...] am Ende einigten wir uns<br />

darauf, drei (vier) wesentliche Themen<br />

aufzunehmen und damit vor die Lehrerkonferenz<br />

zu treten:<br />

• der Wunsch nach anderen Unterrichtsformen<br />

als dem Frontalunterricht<br />

• zu bestimmten Themen Zusammenkünfte<br />

der Oberstufe: Oberstufenforen<br />

• etwa drei Mal im Jahr Konferenzteilnahme<br />

der SMV<br />

• Einrichtung eines Wahlpflichtbereiches<br />

mit einer Doppelstunde pro Woche,<br />

klassenübergreifend von 9-12 und mit<br />

unterschiedlichsten Inhalten<br />

Weil man auch im richtigen Leben<br />

nicht nur fordern sollte, waren wir bereit,<br />

die quasi alljährliche Projektwoche zu<br />

opfern. Und obwohl wir mit diesen<br />

Wünschen erst kurz vor Pfingsten in der<br />

Allgemeinen Konferenz vorstellig wurden,<br />

genehmigte man ein Versuchsjahr<br />

gleich nach den Sommerferien. [...]<br />

Trotz der Umstände war es überhaupt<br />

nicht selbstverständlich, dass eine<br />

Schule sich auf so ein Experiment<br />

eingelassen hat!<br />

Da der Hauptgesichtspunkt dieses<br />

Artikels sich auf den Wahlpflichtbereich<br />

beziehen soll, gehe ich auf die anderen<br />

Themen nur sehr kurz ein:<br />

Neue Unterrichtstile<br />

Es wurden von da an teilweise so viele<br />

Experimentalunterrichte abgehalten, dass<br />

sich manche SchülerInnen den alten<br />

Frontalunterricht mit Epochenheft und<br />

Abschlusstest wieder zurückwünschten.<br />

Konferenzteilnahme<br />

Sie findet etwa zwei Mal im Jahr statt,<br />

je nach Notwendigkeit (mindestens um<br />

gemeinsam auf das Gewesene zu<br />

schauen und vorzublicken).<br />

Warum ein Mal pro Woche<br />

klassenübergreifend unterrichten?<br />

Die Schülerschaft hatte u.a. in der Befragung<br />

bemängelt, dass die Klassen zu<br />

isoliert seien, dass man sich in der Oberstufe<br />

einfach viel zu wenig wahrnehme,<br />

kenne und voneinander lerne. Zudem<br />

bestände im Prinzip in der Oberstufe<br />

keine Wahlmöglichkeit, alle müssten<br />

immer alles machen und man lasse die,<br />

zugegebenermaßen zum Teil wirklich<br />

guten Unterrichte, schläfrig über sich<br />

ergehen. Diese (berechtigte?) Kritik veranlasste<br />

uns zum klassenübergreifenden<br />

(Kl. 9-12), in einer Doppelstunde/Woche<br />

stattfindenden Kurssystem.<br />

Im ersten Jahr lag die Dominanz<br />

der Kursleitungen eindeutig auf Seiten<br />

der Lehrerschaft: Begeisterte legten auf<br />

ihr volles Deputat einfach noch was<br />

drauf, andere, die ihr Deputat noch nicht<br />

ganz voll hatten, wurden gebeten, einen<br />

Kurs zu halten. [...]<br />

Das Wissen darum, dass wir Lehrer<br />

beim Unterrichten am meisten lernen,<br />

weil wir uns durch die Vorbereitung<br />

ganz besonders intensiv mit dem Stoff<br />

auseinandergesetzt haben, ließ uns die<br />

Schülerkurse im zweiten Jahr ausweiten:<br />

Wir fragten ganz konkret bei bestimmten<br />

SchülerInnen ihre Jahresarbeit<br />

betreffend nach, ob sie nicht einen Kurs<br />

im Wahlpflichtbereich geben und damit<br />

neben der Entwicklung von Führungsqualität<br />

einen Praxisteil abdecken wollten.<br />

Das taten einige, niemand bereute es.<br />

In dem Jahr gaben auch Eltern Kurse. [...]<br />

In der Vorbereitung auf das dritte<br />

Versuchsjahr überlegten wir, ob wir<br />

Mathematik, Deutsch und die Sprachen<br />

in diesen Bereich nehmen und damit<br />

ausbauen wollen. Für den Sprachenbereich<br />

soll es sogar Äußerungen von<br />

Rudolf Steiner geben, dass dort ein<br />

klassikaler Unterricht keinen Sinn<br />

mache. Dieser Paradigmenwechsel vom<br />

Aus dem Unterricht • 23<br />

alterorientierten Unterricht weg zum<br />

Themen- und somit Scheinesammeln<br />

war aber noch nicht dran. Dagegen haben<br />

sich die von SchülerInnen gegebenen<br />

Kurse konsequent weiter entwickelt:<br />

• Im ersten Block fanden nur Schülerjahresarbeiten-Kurse<br />

statt.<br />

• Im zweiten Block wurden zudem Stützkurse<br />

mit den Themen Bruchrechnen<br />

und Rechtschreibung/Zeichensetzung<br />

von Schülern erteilt.<br />

Oberstufenforen<br />

Politische Themen sind immer wieder<br />

Inhalte von Kursen/Foren. Während des<br />

letzten Irakkrieges saßen wir oft<br />

zusammen, einmal sogar ab Klasse 7.<br />

Globalisierung hat als Fragestellung<br />

sehr viele SchülerInnen erreicht, teilweise<br />

über den Unterricht hinaus. Wahlen jedweder<br />

Art nutzen wir und laden Politiker<br />

ein. So war 2003 u.a. Cem Ötzdemir<br />

von den Grünen da - mit einem ganzen<br />

Bus voller Personenschutz.<br />

Von der SMV aus wurde einige Male<br />

der vorletzte Tag vor den Sommerferien<br />

als Berufsorientierungstag genutzt:<br />

Ehemalige berichteten von ihrem Werdegang.<br />

Unvergesslich der Bericht eines<br />

Sohnes einer Kollegin, der nach der 9.<br />

Klasse mit dem Hauptschulabschluss<br />

die Schule verlassen musste und nun in<br />

der Firmenleitung eines multinationalen<br />

Konzerns sitzt!<br />

Fortsetzung dieses Artikels auf folgender Seite 24


24 • Aus dem Unterricht<br />

Fortsetzung des Artikels „Neuland wagen! Zur Geschichte der Wahlpflichtkurse und anderer Aktivitäten der SMV“ von vorangehender Seite 23<br />

Wie funktioniert das<br />

Organisatorische?<br />

Damit Schüler Kurse geben können, hat<br />

jede Kursleitung einen Paten aus der<br />

Lehrerschaft, damit Raumfragen,<br />

Schlüssel, Kopien, Inhaltliches, Methodisches<br />

und die Disziplin laufen. Wie oft<br />

man sich sieht, ist Vereinbarungssache.<br />

Nach dem ersten Jahr haben wir die<br />

9. Klasse nicht mehr teilnehmen lassen,<br />

obwohl sie weiterhin in der SMV vertreten<br />

ist: Sie waren einfach überfordert<br />

und freuen sich nun ein Jahr lang drauf,<br />

mitmachen zu dürfen. Nebenbei ist die<br />

Schülerzahl in dem Bereich nun kleiner.<br />

Anfangs ließen wir die SchülerInnen<br />

auf Zetteln wählen [...], mittlerweile<br />

werden die Themen im Forum dargestellt,<br />

und dann geht man in dem großen<br />

Raum in die Gruppen, bis sinnvolle<br />

Größen entstanden sind. [...]<br />

Die Kurse laufen etwa drei Monate,<br />

es gibt also drei Blöcke im Jahr. Am<br />

Ende werden sie im Forum dargestellt.<br />

Im letzten Zeugnis wurde bei den<br />

Kursleitungen erstmals zumindest ein<br />

Standardsatz eingesetzt. Dieses<br />

Segment muss aber unbedingt weiter<br />

entwickelt werden. Man konnte jedoch<br />

allein schon davon überrascht sein, wie<br />

viele SchülerInnen eine solche<br />

Verantwortung übernommen hatten!<br />

Bald aller Unterricht ohne Lehrer?<br />

Aus Lehrer-Finanz-Not gibt es den<br />

Schülerunterricht übrigens im zweiten<br />

Jahr auch im Sportbereich, und wir<br />

machen sehr gute Erfahrungen auch hier<br />

mit den Themen Übernahme von Verantwortung<br />

in der Schülerschaft. Zwei<br />

Schüler ließen sich als Übungsleiter vom<br />

Kultusministerium fortbilden, andere<br />

unterrichten eine von ihnen besonders<br />

gut beherrschte Sportart (alle Ballspiele,<br />

Karate, Klettern und Leichtathletik) und<br />

eine Lehrkraft macht die Aufsicht [...]<br />

Was Schüler selbstverständlich nicht<br />

können, ist ein auf das Alter bezogener,<br />

menschenkundlich eingreifender Unterricht,<br />

z.B. durch Geräteturnen oder<br />

Bothmergymnastik. Insofern wäre evtl.<br />

beides, also Schüler- und Lehrerunterricht,<br />

auch im Sportbereich eine<br />

zukünftige Lösung?<br />

Ausblick:<br />

Mittlerweile läuft das Projekt im 3. Jahr,<br />

und selbstverständlich muss es weiter<br />

entwickelt werden. Mögliche Richtungen<br />

wären die Einbindung in die Abschlüsse,<br />

indem man mit Kursthemen Scheine<br />

erwerben könnte und sich so seine<br />

Zulassung mehr oder weniger schnell<br />

erarbeiten kann.<br />

Man könne aber auch in die entgegengesetzte<br />

Richtung gehen und das freie<br />

Lernen weiter kultivieren und so<br />

langsam das Schulische aus der Schule<br />

vertreiben: Lernen um des Lernens<br />

willen und nicht für ein Papier. Die<br />

Schüler selber haben im letzten Jahresrückblick<br />

gesagt, dass vielleicht eine<br />

Mischung aus <strong>Freie</strong>n und Pflichtkursen<br />

die nächste Etappe sind.<br />

Eventuell werden wir den Religion-<br />

Ethikbereich hier neu beheimaten.<br />

Individuellere Beurteilungen, Spiegelungen<br />

irgendeiner Art werden wohl<br />

doch nötig seien.<br />

In der letzten Oberstufenumfrage<br />

waren die Wahlpflichtkurse das absolute<br />

Highlight! Die Klassen seien nicht mehr<br />

so abgesetzt, es gäbe Freund- und<br />

Bekanntschaften quer durch die drei<br />

Klassen (was sonst nur durch das<br />

Orchester gefördert worden war). Die<br />

Wünsche lassen konstatieren, dass die<br />

SchülerInnen im Prinzip mit ihrer<br />

Schule recht zufrieden sind.<br />

Sehr deutlich ist, dass wir das Rad<br />

nicht ganz zurückdrehen werden<br />

können, selbst wenn wir wollten, denn<br />

die SchülerInnen haben sich daran<br />

gewöhnt, dass sie nun manchmal aus<br />

verschiedenen Inhalten wählen können<br />

und nicht immer nach dem Gießkannenprinzip<br />

bewässert werden.<br />

Zudem wird jede Kursleitung das<br />

Unterrichten niemals vergessen, im<br />

Gegensatz zu so manch anderem Unterricht<br />

der normalen Art.<br />

Inwieweit insgesamt mehr Lernbereitschaft<br />

entstanden ist, weil man<br />

angefangen hat, das Thema Verantwortung<br />

vehement anzupacken, das ist<br />

vielleicht etwas zu früh gefragt.<br />

Infos über >PtrElsen@aol.com<<br />

Peter Elsen<br />

Kalender 2005<br />

fördert Jugendarbeit in <strong>Schopfheim</strong><br />

Der <strong>Schopfheim</strong>er Kalender 2005, eine<br />

Initiative des Waldorfkindergartens<br />

Am Eisweiher, wurde beim Martinibasar<br />

erstmals der Öffentlichkeit gezeigt und<br />

hat sehr viel Lob von den interessierten<br />

Betrachtern erhalten: Das Thema<br />

Jung und Alt wurde ideenreich und<br />

durchwegs positiv von den Jugendlichen<br />

umgesetzt. Und das Gute ist, dass der<br />

gut gelungene Kalender nicht nur zum<br />

Betrachten dient, sondern im Kalendarium<br />

genug Platz ist, um Termine oder<br />

anderes Wichtige eintragen zu können.<br />

Alle Einnahmen aus dem Verkauf<br />

der Kalender fließen direkt in die Kinder-<br />

und Jugendarbeit in <strong>Schopfheim</strong>, die<br />

vom Generationenhaus des Waldorf-<br />

KiGa organisiert wird. Damit kann man<br />

mit dem Kauf eines Kalenders sehr<br />

viel Gutes für die <strong>Schopfheim</strong>er Kinder-<br />

und Jugendarbeit tun. Nicht nur für<br />

Jugendliche ein schönes Weihnachtsgeschenk,<br />

auch z.B. als Kundengeschenk<br />

ein positiver Beitrag für ein<br />

sozialeres <strong>Schopfheim</strong>.<br />

Den Kalender kann man für 10 Euro<br />

bei der Buchhandlung Uehlin und bei<br />

den Geschäftsstellen der Badischen<br />

Zeitung und dem Markgräfler Tagblatt<br />

kaufen.<br />

Mehr Informationen gibt es auf der<br />

Homepage des Waldorfkindergartens<br />

www.generationenhaus.org oder bei<br />

Thomas Peither (Tel. 07622 666 86-75).<br />

Thomas Peither,<br />

Waldorfkindergarten Am Eisweiher<br />

Ein reiches Jahr im Auenland<br />

Wenn das Jahr sich dem Ende zuneigt<br />

und die Zeit ab Martini für viele<br />

schneller zu laufen scheint als sonst,<br />

ist der Moment für eine kleine Rück-<br />

schau auf das Auenland-Jahr günstig.<br />

In der Hammerschmiedgasse 21<br />

gab es 2004 allerlei Veränderungen:<br />

Zunächst musste sich der Kindergar-<br />

ten auf die neu geregelte finanzielle<br />

Förderung durch die Stadt einstellen<br />

und beharrlich verhandeln, um den<br />

Betrieb in der bisherigen Form<br />

sichern zu können. Dies ist gelungen,<br />

doch da der Förderungsvertrag je-<br />

weils nur für ein Jahr gilt, muss der<br />

Vorstand jedes Jahr aufs Neue Über-<br />

zeugungsarbeit bei der Stadt leisten.<br />

Umso schöner, dass diese neuen Rahmenbedingungen<br />

nicht von Lähmung,<br />

sondern von Tatendrang und neuen<br />

Entwicklungen begleitet waren.<br />

Im Januar schied Wurtila Hepp nach<br />

langen Jahren unermüdlichen und<br />

fruchtbaren Wirkens aus ihrer Funktion<br />

als Vollzeiterzieherin aus und übergab<br />

das Zepter an Claudia Pfennigsdorf, die<br />

den Auenland vorher tageweise unterstützt<br />

hatte. Die Zepterübergabe erfolgte<br />

mit Pomp und Ehren auf einem fulminanten<br />

Kostümball im Auenland, auf<br />

dem Moderator Michael Schubert seinem<br />

Entertainer-Talent freien Lauf lassen<br />

durfte.<br />

Am Tag der offenen Tür im März<br />

erlebten wir einen wahren Ansturm von<br />

Neugierigen, der uns höchst willkommen<br />

war. Wir hatten auch tüchtig Werbung<br />

gemacht, denn im Herbst sollte die stattliche<br />

Zahl von zwölf Kindern eingeschult<br />

werden, sodass die halbe Gruppe neu<br />

aufgefüllt werden musste. Offensichtlich<br />

hatten wir einen guten Eindruck gemacht,<br />

denn die freiwerdenden Plätze<br />

waren im Nu vergeben.<br />

Karl-Lutz Hepp, vorahnend schon,<br />

dass auch ihm der Abschied von so<br />

vielen ans Herz gewachsenen Kindern<br />

schwer werden würde, hatte sich für die<br />

Abschiedsfeier der Schulkinder auf dem<br />

Sommerfest schon ein besonderes Projekt<br />

überlegt. Im Laufe der vorhergehenden<br />

Wochen hatte er mit ihnen Holzschwerter<br />

und -schilde gefertigt, die von Wurtila<br />

schließlich mit einem gewünschten<br />

Wappentier bemalt wurden. In einer<br />

feierlichen Abschiedszeremonie erhielt<br />

jedes Schulkind dann sein „Rüstzeug“<br />

für den neuen Lebensabschnitt. Die<br />

Eltern der scheidenden Kinder hatten<br />

Aus den Kindergärten • 25<br />

Zepterübergabe<br />

von Wurtila Hepp an Claudia Pfennigsdorf<br />

sich ein ganz besonders schönes und<br />

nützliches Geschenk für den Kindergarten<br />

ausgedacht: ein großes buntes<br />

Kindergartenschild, das sie selbst bemalt<br />

hatten und das vom Maler- und Gipsergeschäft<br />

Kraus freundlicherweise zum<br />

Nulltarif lackiert worden war. Nur zu<br />

gern montierten wir es auf der Stelle<br />

dorthin, wo bisher das alte, schändlich<br />

verstaubte Schild prangte!<br />

Doch nicht nur in der Gruppe, sondern<br />

auch in Haus und Garten hat sich<br />

Neues getan oder ist in Vorbereitung.<br />

Im Garten wurde zunächst der Matschplatz<br />

angelegt, der den Sandkasten um<br />

einen nassen Bereich ergänzt. Rund um<br />

die Schwengelpumpe, die bereits länger<br />

existierte, schufen die Eltern einen<br />

ordentlichen Arbeitsbereich mit Abfluss,<br />

in dem nach Herzenslust gebaut und<br />

geformt werden kann – schließlich wird<br />

Sand erst mit Wasser zu dem begeisternden<br />

Element, das sogar noch Erwachsene<br />

zum Buddeln anregt!<br />

Um die Hände auch gärtnernd regen<br />

zu können, legten Karl-Lutz und ein<br />

Kindergartengroßvater zwei Hochbeete<br />

an, die im Frühjahr mit den Kindern<br />

bepflanzt werden können.<br />

Im Gruppenraum richtete Claudia<br />

eine zauberhafte neue Puppenecke ein,<br />

auf die schon sehnlichst gewartet worden<br />

war. Die Empore, das luftige Element<br />

im Kindergarten, soll in Kürze um ein<br />

Kletternetz erweitert werden, aus dem<br />

die Kinder von oben das Spielgeschehen<br />

betrachten können.<br />

So liegt ein reiches Jahr mit<br />

herzlichen Abschieden und frohem<br />

Neubeginn hinter uns, sodass wir uns<br />

ganz auf Weihnachten freuen und<br />

besinnen können.<br />

Ruth Simons<br />

Waldorfkindergarten Auenland


26 • Zum Zeitgeschehen<br />

Wie kann Geld allen dienen?<br />

Vielleicht haben auch Sie schon vom „Chiemgauer“ gehört?<br />

Wenn nicht, nun, der „Chiemgauer“ ist ein Gutschein, der als Verrechnungsmittel innerhalb des Vereins Chiemgauer regional<br />

verwendet wird. Mit dem „Chiemgauer“ kann man in und um Prien am Chiemsee bei regionalen Geschäften Waren und Dienstleistungen<br />

bezahlen. Das Ziel ist die Stärkung der Region durch die Förderung der Bereiche:<br />

• Bewusstseinsbildung bei Verbrauchern für nachhaltige und qualitativ hochwertige Güter aus der Region<br />

• Netzwerk-Bildung bei regionalen Unternehmen und die Schaffung von regionalen Wertschöpfungsringen<br />

• Förderung der Finanzkraft von gemeinnützigen Kulturmachern in der Region<br />

Damit wird ideell natürlich auch an einer Neugestaltung des Geldwesens gearbeitet.<br />

Das Herzstück des Chiemgauer-Projekts<br />

ist ein Schüler-Unternehmen der <strong>Freie</strong>n<br />

<strong>Waldorfschule</strong> Prien, der Chiemgauer<br />

Service. Dieser Verein besteht seit<br />

Januar 2003. Sein Ziel ist die Förderung<br />

von Schülerunternehmen und die Impulsgebung<br />

für ein nachhaltiges Wirtschaften<br />

in der Region. Gemeinnützig ist der<br />

Verein, weil die pädagogische Entwicklung<br />

der Schüler, aber auch die Entwick-<br />

lung der Menschen in der Region im Vordergrund<br />

steht, und die wirtschaftliche<br />

Betätigung des Schülerunternehmens<br />

im Rahmen der steuerlichen Freigrenzen<br />

liegt.<br />

Damit entspricht das inzwischen<br />

sehr erfolgreiche Priener Schülerunternehmen<br />

im besten Sinne einer Aussage<br />

von John Maynard Keynes: Ideen,<br />

Wissen, Kunst, Gastfreundschaft, Reisen –<br />

das sind Dinge, die ihrer Natur nach<br />

international sein sollten, aber lasst Güter<br />

in der Heimat herstellen, wenn immer es<br />

sinnvoll und praktisch möglich ist.<br />

Absicht ist es nun, zusammen mit<br />

SchülerInnen unserer Schule sowie im<br />

engen Kontakt zu bereits in unserem<br />

Raum bestehenden Initiativen ein ähnliches<br />

Projekt zu starten. Warum sollte<br />

diese Idee verfolgt werden?<br />

Dazu einige Fakten:<br />

• Für die Verwirklichung von Ideen ist stets Geld die notwendige Voraussetzung. Geld wird in der Regel aber nur dann<br />

weitergegeben, wenn es sich für den Geldgeber lohnt. Für ihn muss sich die Rentabilität eines Projekts stets mit dem Zins,<br />

den man für das Geld auf dem Kapitalmarkt erhalten würde, messen lassen. Aus dieser zinsbedingten Kraft des Geldes rührt<br />

der uns alle bekannte Zwang zu unbedingtem wirtschaftlichem Wachstum, denn nur wer/was wächst, kann auch die Zinsen<br />

seiner Kredite bezahlen. Aus dieser Problematik rührt die Verschuldung der Industrieländer einschließlich der steigenden<br />

Arbeitslosigkeit wie auch, allerdings viel schlimmer, die Verarmung der Dritten Welt.<br />

•<br />

Ist Ihnen bewusst, dass wir heute Zinsen nicht nur dann bezahlen, wenn wir uns z.B. Geld für einen Hausbau leihen!? So<br />

sind zurzeit in den Preisen durchschnittlich prozentual an Zinsen erhalten: in der Müllabfuhr 12%, beim Trinkwasser 38%<br />

und in unseren Mieten gar 77%.<br />

•<br />

Wenn man die zu zahlenden Zinsen in unserem Bundeshaushalt hochrechnet, ist spätestens 2064 unser Staat pleite, weil<br />

dann die Einnahmen der Bundesrepublik Deutschland den jährlich zunehmenden Zinszahlungen entsprechen.<br />

•<br />

Während zwischen 1968 und 1989 die Einnahmen des Bundes, das Bruttosozialprodukt sowie Löhne und Gehälter<br />

nominal um das Vierfache anstiegen, erhöhten sich seine Zinslasten fast auf das Vierzehnfache(!). Inzwischen ist diese<br />

Schere noch weiter aufgegangen. Kein Wunder also, dass die Schulden und Schuldzinsen in allen Ländern trotz aller<br />

Wachstumsanstrengungen ständig steigen und ohne Änderung des Geldwesens ein Kollaps absehbar ist.<br />

•<br />

80% der Bewohner unseres Landes zahlen heute doppelt soviel an Zinsen, wie sie einnehmen. Bei 10% unserer<br />

Bevölkerung gleichen sich Ausgaben für Zinsen und Einnahmen daraus in etwa aus. Die restlichen 10% unserer Landsleute<br />

brauchen im Prinzip nicht zu arbeiten, weil ihr Geld für sie arbeitet: Sie sind die großen Nutznießer der Zins- und<br />

Zinseszinszahlungen auf ihre Vermögen.<br />

•<br />

In der Natur gibt es kaum etwas, was stets wächst: z.B. ist ein Mensch in der Regel nach 20 Jahren ausgewachsen. Beim<br />

Geld jedoch, das an sich ja nur Ausdruck für den Tauschwert einer Ware ist, ist es dank des Zinses und Zinseszinses möglich,<br />

dass es nicht natürlich oder linear, sondern gar exponentiell wächst. Bei drei Prozent Zins braucht es 24 Jahre, um ein Kapital<br />

zu verdoppeln. Bei 6 % sind es nur noch 12 Jahre.<br />

Ideen, Wissen, Kunst,<br />

Gastfreundschaft,<br />

Reisen –<br />

das sind Dinge,<br />

die ihrer Natur nach<br />

international sein sollten,<br />

aber<br />

lasst Güter<br />

in der Heimat herstellen,<br />

wenn immer es sinnvoll<br />

und praktisch möglich ist.<br />

John Maynard Keynes<br />

•<br />

Diese Unsinnigkeit des Kapitalwachstums in unserem derzeitigen Geldwesen verdeutlicht<br />

die Annahme, man habe bei Christi Geburt einen Pfennig zur Bank getragen. Bei einem<br />

durchschnittlichen Zins von 5% würden die lachenden Erben einer solchen Einlage heute<br />

über 134 Milliarden Kugeln aus purem Gold im Gesamtgewicht unseres Planeten verfügen.<br />

Das Fazit daraus: Der Zins verhält sich wie eine Krebskrankheit in unserer sozialen Struktur.<br />

Wären allerdings die Zinszahlungen Jahr für Jahr auf ein unverzinsliches Konto umgeleitet<br />

worden, so hätte sich dort in der gleichen Zeit statt der utopischen Menge von Goldkugeln<br />

etwas weniger als eine Mark angesammelt. Welch ein Unterschied!<br />

•<br />

Gegenüber 1974 hat sich das Kapital, das in spekulative Geldanlagen fließt, 1400mal<br />

erhöht. 97% allen Kapitals, das um unseren Globus vagabundiert, ist rein spekulativ, nur<br />

noch 3% fließt in den produktiven Bereich. Wir alle helfen im Übrigen über unsere<br />

Spareinlagen, Lebensversicherungen etc. mit, dass unser Geld über unsere Banken,<br />

Versicherungen usw. stets dahin fließt, wo es die höchste Rendite erzielt.<br />

Ehe es aber zu einer Änderung in<br />

der internationalen Geldpolitik kommt,<br />

ist es möglich, zumindest regional und<br />

damit überschaubar (ähnlich wie in<br />

Prien) mit der Schaffung einer Regionalwährung,<br />

bzw. eines Gutscheinsystems<br />

einen Weg zu gehen, der folgende<br />

Vorteile hat:<br />

• Schutz vor Spekulation<br />

• Schaffung neuer/zusätzlicher Liquidität<br />

• Verbleib der Wertschöpfung/Über<br />

schüsse in der Region<br />

• Verringerung der Arbeitslosigkeit vor<br />

Ort<br />

• Stärkung der regionalen Identität<br />

• Verbindung zwischen Konsumenten<br />

und Produzenten<br />

• Reduktion von Transportwegen/<br />

Energieverbrauch<br />

• Erhalt der öffentlichen Infrastruktur in<br />

eigener Hand<br />

Sicherlich ist es aber auch so, dass<br />

ein solches komplementäres System<br />

nicht die oben genannten Probleme lösen<br />

kann, aber lindern wird. Dazu braucht<br />

es Zeit und natürlich Akzeptanz. Kurzfristige<br />

Gewinne sind ebenfalls nicht zu<br />

erwarten und keine Fehlerfreiheit.<br />

Zum Zeitgeschehen • 27<br />

Dieser Beitrag heute sollte ein Auftakt<br />

sein, sich Gedanken über unser<br />

Geldsystem zu machen und mögliche<br />

Alternativen dazu. Ein Weg ist die<br />

Schaffung eines ähnlichen Systems wie<br />

in Prien mit dem Chiemgauer. Wer sich<br />

dafür interessiert, kann sich im Internet<br />

unter www.chiemgauer-regional.de<br />

kundig machen oder das Buch<br />

Regionalwährungen - Neue Wege zu<br />

nachhaltigem Wohlstand von Margit<br />

Kennedy und Bernhard A. Lietaer<br />

(ISBN 3-570-50052-7) lesen.<br />

Darüber hinaus würden sich die Verfasser<br />

freuen, wenn eventuelle<br />

MitmacherInnnen uns unter<br />

Kako.Rellermeier@web.de ihr Interesse<br />

bekunden. Zum Kennenlernen und zur<br />

Absprache über das weitere Vorgehen<br />

schlagen wir ein Treffen am Freitag,<br />

den 21. Januar 2005, 20 Uhr im<br />

Kleinen Festsaal unserer Schule vor.<br />

Im Übrigen sollen im nächsten Prisma<br />

weitere Mitteilungen zu diesem sehr<br />

ergiebigen Thema folgen.<br />

Gabriele & Heinz Rellermeier<br />

Rose Ausländer<br />

Das Wunder wartet<br />

Wir warten<br />

auf Wunder<br />

Sprechen uns frei von Schuld<br />

sprechen die anderen schuldig<br />

Wir lassen uns treiben vom<br />

Wind<br />

Er lässt<br />

uns fallen<br />

Das Wunder wartet<br />

auf uns<br />

<strong>Elternsprechtag</strong>:<br />

Samstag,<br />

22. Januar 2005<br />

Anzeige


28 • Leserbriefe Leserbriefe<br />

Leserbrief zum Leserbrief<br />

von Anne Klapproth und Anmerkung<br />

der Redaktion im Prisma 46:<br />

Viele Jahre war ich zuständig für den<br />

"Pressespiegel" im Prisma. Wie gewohnt<br />

hatte ich rechtzeitig zum Redaktionsschluss<br />

für das Heft 39 Weihnachten 02<br />

der neuen Redaktion beim Wechsel des<br />

Teams den Pressespiegel in den Prismabriefkasten<br />

im Foyer eingeworfen. Umso<br />

erstaunter war ich, den Pressespiegel –<br />

ohne Rücksprache mit mir – nicht mehr<br />

im neuen Prisma vorzufinden.<br />

Ich sprach daraufhin Herrn Thomas<br />

Gremm-Roloff an und erhielt als Antwort:<br />

Wir wollen doch keine Reklame für<br />

die Zeitungen in unserem Prisma machen.<br />

Ungeachtet dieser Entwicklung archiviere<br />

ich weiterhin alle Zeitungsartikel,<br />

die mit <strong>Waldorfschule</strong> zu tun haben.<br />

ANMERKUNG: Im letzten Heft 46<br />

werden die Leserinnen und Leser von<br />

der Prisma-Redaktion unangemessen<br />

aufgefordert, bei ihren Einkäufen die<br />

Firmen zu berücksichtigen, die bezahlte<br />

Anzeigen gedruckt haben wollen. Dies<br />

ist ein unlauterer Hinweis.<br />

Ingrid Steven<br />

(ehem. zuständig für Öffentlichkeitsarbeit)<br />

Eichen, 1. Dez. 04<br />

Kurze Anmerkung der Redaktion:<br />

Obwohl wir das Prisma jetzt relativ<br />

kostengünstig produziert bekommen, sind<br />

wir trotzdem bemüht, die Kosten weiter<br />

zu reduzieren. Dabei unterstützen uns die<br />

Firmen, die im Prisma Anzeigen schalten.<br />

Sie tun das zu Anzeigenpreisen, die man<br />

in Relation zur Auflage des Prisma<br />

gesehen, nur als Sponsoring bezeichnen<br />

kann. Dafür sind wir sehr dankbar und<br />

das äußern wir laut und deutlich auch<br />

Anzeigen<br />

Pr a xis-Neu-er ö f f N u N g<br />

Michaela Echner<br />

Heilpraktikerin<br />

Wirbelsäulentherapie nach Breuß-Dorn Fleig<br />

Fußreflexzonentherapie<br />

Lernförderung<br />

Termine und Hausbesuche nach Absprache<br />

Oskar-Sänger-Straße 3<br />

79585 Steinen-Hägelberg<br />

e-mail-brief aus Gütersloh<br />

Sehr geehrte Prisma-Redaktion!<br />

Herzlichen Dank für die Möglichkeit,<br />

Prisma via Internet zu lesen. Dies<br />

hat uns schon mal einen guten Eindruck<br />

von <strong>Schopfheim</strong> und seiner <strong>Waldorfschule</strong><br />

gemacht und mit dazu beigetragen,<br />

dass wir uns entschlossen haben,<br />

den schon länger geplanten Umzug ins<br />

Breisgauer Badische direktemang nach<br />

<strong>Schopfheim</strong> zu verlegen.<br />

Herzlichen Dank<br />

Christian Rummel<br />

33330 Gütersloh<br />

öffentlich. Dies handhaben viele Vereins-<br />

und Schulzeitungen genauso und mit vergleichbaren<br />

Formulierungen.<br />

Thema Pressespiegel: Es gilt nach<br />

wie vor unser Angebot aus Prisma 46:<br />

Wir drucken, was pünktlich kommt.<br />

Aber das, was vor Wochen in der Tageszeitung<br />

über die <strong>Waldorfschule</strong> stand,<br />

noch mal zu präsentieren – dazu war uns<br />

Tel + Fax<br />

07627-7525<br />

Fortsetzung des Artikels<br />

„Das Entwicklungsland und ...“ von Seite 8<br />

ist, sondern staubsaugt, während es im<br />

Kindergarten Bauklötze stapelt.<br />

Eine Spielgruppe schafft pädagogisches<br />

Verständnis bei den Eltern. ... viele<br />

gute Anregungen für das rhythmische<br />

Tun, den Reigen, das Spielmaterial und<br />

das Selbsttätigsein der Eltern sind von<br />

da in die Familie geflossen…<br />

Nun sind zwei unserer Kinder in der<br />

Schule, und wir haben noch einmal<br />

gelernt: Maßstab der Waldorfpädagogik<br />

sind nicht die autoritären Anforderungen<br />

von Staat und Gesellschaft an die Heranwachsenden,<br />

sondern die Bedürfnisse<br />

der Kinder entsprechend ihrem Alter<br />

und ihrer individuellen Entwicklung.<br />

Und wir haben es erlebt: Wie wichtig<br />

es ist, dass zuhause die Eltern und ein<br />

Mittagessen wartet, wenn man in einem<br />

so großen Klassenorganismus den Vormittag<br />

verbracht hat, wenn man noch<br />

morgens und mittags eine kleine „Weltreise“<br />

mit Schulbussen und Bahn hinter<br />

sich gebracht hat.<br />

Auch sollten unsere Kinder auf dem<br />

Land aufwachsen und im Stall und auf<br />

den Bäumen anzutreffen sein. Schulsozialarbeit<br />

und Tagesbetreuung sind<br />

müder Ersatz in einer kaputten Situation.<br />

Bei einem Ganztagsbetrieb der Schule<br />

der Platz zu knapp und zu teuer<br />

(siehe Prisma 41 „In eigener Sache").<br />

Wie ist die Meinung der Leserschaft dazu?<br />

Öffentlichkeitsarbeiter brauchen das<br />

Feedback, sonst arbeiten sie wie<br />

im luftleeren Raum<br />

(siehe auch den ausführlichen Artikel im<br />

Prisma 40 „Zur Öffentlichkeitsarbeit")<br />

Der Tannenhof in Herrischried liefert<br />

wohlschmeckende Speisekartoffeln<br />

in verschiedenen Sorten frei Haus.<br />

Des Weiteren schlachten wir gelegentlich und<br />

bieten<br />

zartes Hinterwälder Jungrindfleisch<br />

in kleineren und größeren Portionen an.<br />

Alles in bester Bioland Qualität.<br />

Auf Ihre Anfrage freut sich<br />

Familie Schwarzwälder & Gottschalk,<br />

Herrischried 07764-1404.<br />

Buchbesprechungen<br />

würde noch mehr Zeit auf dem Weg<br />

bleiben, selbst wenn das Schulbusangebot<br />

ausgeweitet würde. Vereinsangebote<br />

sollten im Dorf bleiben. Dort ist das<br />

soziale Leben ebenso wichtig, wie das<br />

Primat der Familie in der Erziehung<br />

unserer Kinder.<br />

Staatserziehung ist ein totalitäres<br />

Konzept. Deshalb sollte sich weder das<br />

Generationenhaus noch die <strong>Waldorfschule</strong><br />

über die freizügig aufgestellten<br />

Geldtöpfe hermachen. Ein klares<br />

prophetisches Wort gegen den Strom<br />

(was auf Widerspruch stößt) scheint<br />

mir notwendig: Familie und Beruf sind<br />

oft nicht vereinbar. Unsere Kinder<br />

haben ein Recht auf Eltern, die zuhause<br />

sind (dazu sollten Geldleistungen des<br />

Staates mithelfen). [...]<br />

Rudolf Steiner meinte, Ausgangspunkt<br />

und Ziel der Waldorfpädagogik<br />

ist die Veränderung der Gesellschaft.<br />

Schöpfen wir daraus den Mut zu<br />

einem Denken gegen den Strom und zu<br />

einem Standpunkt, dem widersprochen<br />

werden darf.<br />

Lothar Nabbefeld<br />

Ganztagsschulen erweitern<br />

die Bildungschancen für alle Kinder.<br />

Sie fördern benachteiligte und<br />

fordern besonders begabte Schüler.<br />

Sie bieten Raum für aktive<br />

Freizeitgestaltung und Chancen,<br />

soziale Unterschiede auszugleichen.<br />

Ganztagsschulen erfordern<br />

ein neues Lehrerarbeitzeitmodell;<br />

eine Arbeitszeit,<br />

die nur erteilten Unterricht abrechnet,<br />

steht im Widerspruch zum Lern- und<br />

Lebensraum Gesamtschule.<br />

Wilfried Wolfgang Steinert<br />

Vorstandsmitglied des Bundeselternrats;<br />

Schulleiter einer Integrativen Ganztags<br />

grundschule mit angegliederten<br />

Förderklassen für Geistigbehinderte<br />

www.waldhofschule.de<br />

Zahlreiche Informationen zu<br />

Ganztagsschul-Konzepten unter<br />

www.ganztagsschulen.org<br />

Gerhard König<br />

beschnitzt einen<br />

über 4 Meter langen Kieferknochen eines Buckelwales<br />

mit künstlerischen Motiven.<br />

So geschehen im vergangenen Sommer vor<br />

dem größten Wal-Museum Europas in Husavik/Island.<br />

Das Stück soll ab<br />

kommendem Sommer<br />

dort ausgestellt werden.<br />

Engel des Universums<br />

von Einar Màr Gudmundsson<br />

erschienen im Carl Hanser Verlag 1998<br />

„Nachdem ich nach Kleppur gekommen<br />

war, in die Irrenanstalt, die wie ein<br />

riesengroßes Schloss am Meer stand,<br />

erinnerte ich mich an damals, als ich ein<br />

kleiner Junge war und an einem regengrauen<br />

Nebeltag auf der löcherigen<br />

Straße stand und die Häuser und<br />

Pfützen anguckte“.<br />

So beginnt die poetische Erzählung des<br />

derzeit in Island meistgelesenen Autors<br />

Einar Màr Gudmundsson (geb. 1954 in<br />

Island). Der Dichter verarbeitet in diesem<br />

Roman die tragische Geschichte seines<br />

geisteskranken Bruders Pàll.<br />

Aus einfachen Verhältnissen stammend,<br />

erlebt der Protagonist zunächst<br />

eine ungetrübte Kindheit in Reykjavik.<br />

Die Irrenanstalt Kleppur, scheint für die<br />

Familie keine weitere Bedeutung zu<br />

haben. Trotzdem tauchen immer wieder<br />

merkwürdige Begebenheiten auf, die<br />

die Anstalt eigenartig nah an die Erlebnisse<br />

des kleinen Pàll heranrücken. Da<br />

ist z.B. dieser Traum, den die Mutter vor<br />

der Geburt des Kindes hat, der ihr Angst<br />

macht, den sie aber über der Geburt<br />

vergisst und erst vierzig Jahre später,<br />

nach dem Tode des Sohnes erinnert. Da<br />

ist Baldvin, der Britenkönig, der das<br />

Wasser des Lebens gefunden zu haben<br />

wähnt und in Kleppur wohnt, seit er zur<br />

Arbeit mit einer Krone erschien. Er<br />

sieht den kleinen Pàll im Kinderwagen<br />

liegen und teilt der Mutter mit, dass<br />

über diesem Kinde Engel wachen.<br />

Das Eindringliche der Geschichte<br />

besteht darin, dass sie aus der Perspektive<br />

Pàlls erzählt wird. Páll erinnert sich<br />

seines Lebens und nimmt den Leser<br />

Bücher • 29<br />

unweigerlich mit<br />

an die Grenze,<br />

wo Normalität<br />

und Verwirrung<br />

nur schwer zu<br />

entwirren sind.<br />

Dabei wird auf<br />

eine Schilderung<br />

der seelischen<br />

Vorgänge<br />

bewusst verzichtet.<br />

Die<br />

äußeren Begebenheiten<br />

aber<br />

werden aus<br />

bestimmten<br />

Blickwinkeln<br />

beschrieben<br />

und so miteinander in Beziehung gesetzt,<br />

dass durch die Abfolge der Erinnerungsstücke<br />

die Tragik des immer einsamer<br />

werdenden Páll spürbar wird. An keiner<br />

Stelle wird die Schilderung sentimental.<br />

Verstörende Szenen wechseln erfrischend<br />

mit urkomischen. Es sind eher Erstaunen<br />

und Ratlosigkeit angesichts der<br />

immer fremder wirkenden Welt der<br />

gesunden Menschen, die den Leser<br />

beschleichen.<br />

In diesem von Poesie durchzogenen<br />

Roman wird der Leser an das Rätsel der<br />

Schizophrenie herangeführt. Gleichzeitig<br />

umweht ihn die rauhe Meeresluft Islands<br />

und in der knappen Form des Werkes<br />

mit rätselhaften, eingestreuten Gleichnissen<br />

tauchen unversehens Anklänge<br />

an die uralten Island Sagas auf.<br />

Engel des Universums wurde 1993 in<br />

Reykjavik zum Roman des Jahres<br />

gewählt und erhielt 1995 den Preis<br />

des Nordischen Rats.<br />

Petra Hamprecht-Krause


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! PrimaPrismaPreisRätsel<br />

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30 • Rätsel Mitteilungen<br />

Das Herbsträtsel hat<br />

xxx aus der 6. Klasse gelöst, und es war<br />

auch sehr schwer,<br />

nur sieben Kinder aus der ganzen<br />

Schülerschaft haben er erraten:<br />

"Wer´s hat, der ist ein armer Mann,<br />

wem´s fehlt, der ist sehr wohl daran,<br />

wer´s weiß, der ist als dumm bekannt,<br />

wer´s tut, wird Taugenichts genannt,<br />

wen´s erfreut, heißt Unglückskind,<br />

wer´s hört, ist taub,<br />

wer´s sieht, ist blind."<br />

Die Lösung lautete: "NIX"!!!<br />

Wir gratulieren kräftig und haben<br />

wieder 1000 Gramm Gummibärchen als<br />

Preisgewinn überreicht (ob es auch<br />

tausend Gummibärchen sind?)<br />

Als Winterrätsel haben wir ein<br />

Extra-Weihnachts-Kreuzworträtsel<br />

gebastelt. Wer das wohl errätselt?<br />

Alle können mitmachen, ob groß<br />

oder klein, man muss nur das Lösungswort<br />

mit seinem Namen auf ein<br />

Zettelchen schreiben und in den<br />

Prisma-Briefkasten im Foyer werfen.<br />

Und dann.....................<br />

sehen wir weiter im Osterprisma.<br />

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• Welche Tochter soll sich in dem Weihnachtslied freuen:<br />

"Toooch-tee-her mhmm-m fro-ho-ho-ho-hoie diich...."?<br />

• Was nimmt immer mehr zu bis zur Heiligen Weihe-Nacht<br />

h<br />

und wird dann wundersam erhellt?<br />

• Welcher dicke kalte Kerl in Weiß nimmt bei Tauwetter,<br />

egal ob Weihnachten ist oder nicht, immer mehr ab?<br />

n<br />

• Welche Weihnachten wünscht man sich gegenseitig bei Schulende?<br />

z<br />

• Welche Bienenarbeit erleuchtet duftend den Weihnachtsbaum?<br />

• Womit macht man gerade zu Weihnachten jemandem eine Freude?<br />

• Mit welchem Tag endet die Weihnachtszeit?<br />

• Welches nahrhaft süße Gebäck ist typisch für die Weihnachtszeit?<br />

• Was kann man mit einem Schlitten nicht nur zur Weihnachtszeit machen?<br />

• Was endet, wenn die Weihnachtszeit beginnt?<br />

• Welches graue Langohrtier trägt im Fell ein dunkles Kreuz genau an der Stelle,<br />

wo es nach der Weihnachtszeit das Christkind nach Ägypten trug?<br />

• Welchen Namen trug des Christkindleins Menschenmutter schon vor der Weihnachtszeit?<br />

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Einladung zur<br />

außerordentlichen<br />

Mitgliederversammlung<br />

Es ist geplant, am<br />

Freitag den 14. Januar 2005 um 20 Uhr<br />

im Kleinen Festsaal eine außerordentliche<br />

Mitgliederversammlung durchzuführen.<br />

Einziges Thema ist die<br />

Entscheidung über die Baufrage.<br />

Wie und wo und mit welchem<br />

finanziellen Aufwand schließen wir<br />

die Baulücken im Bereich<br />

Zwischentrakt<br />

Bühne<br />

Versammlungsraum.<br />

Die erarbeiteten baulichen Planungen,<br />

Finanzierungsmodelle und auch die<br />

Auswirkungen auf unser Gesamtbudget<br />

werden vorgestellt und stehen zur<br />

Diskussion und Entscheidung.<br />

An dieser für die langfristige Entwicklung<br />

unserer Schule so wichtigen<br />

Frage sollten möglichst viele Menschen<br />

teilnehmen! Schriftliche Einladungen<br />

werden dazu rechtzeitig verschickt.<br />

Die lieben nicht nur Alemannen zur Weihnachtszeit.<br />

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Kurznachrichten-Mix rung des konfessionellen Religionsunter-<br />

Aus der 4. Klasse besuchten am 23.11.<br />

am frühen Abend einige Kinder/Eltern/<br />

Lehrer die Staiger-Ausstellung in der<br />

alten Kirche St. Michael. Dort inszenierte<br />

Herr Staiger eine Licht- und Klangaktion<br />

mit Klangschalen und Feuern.<br />

Anfang Oktober haben die Kinder der<br />

3. und 4. Klasse mit ihren LehrerInnen<br />

auf dem Dinkelberg einen Vormittag<br />

lang geholfen für den Dinkelberghof<br />

Äpfel zu sammeln. Leider regnete es in<br />

Strömen, aber die Kinder haben trotzdem<br />

einige Tonnen Äpfel eingesammelt, die<br />

dann auf dem Hof zu Saft verarbeitet<br />

werden konnten.<br />

Ein a-capella-Adventsständchen hat<br />

der Musik-Abitur-Kurs mit Herrn<br />

Rödder am ersten „Adventsmontag“ in<br />

den Unter- und Mittelstufenbuchten<br />

gehalten, sehr zur Freude dieser Schüler.<br />

Religionsunterricht nicht kostenlos –<br />

Eltern verweigern finanzielle Beteiligung<br />

Unter dieser Schlagzeile berichtete die<br />

örtliche Presse am 26.11. über einen<br />

offenen Brief der Kath. Gemeinde St.<br />

Bernhard an die FWS, und das noch vor<br />

dem Eintreffen des Briefes beim Adressaten.<br />

Wir sollen uns an der Finanzie-<br />

Das Wirken der Metamorphose<br />

Große Tagung an unserer Schule:<br />

Zu obigem Thema wird in den Pfingstferien<br />

05 eine überregionale Tagung<br />

stattfinden für Biologie-, Kunst- und<br />

Werklehrer, Klassenlehrer, Eurythmisten<br />

und alle Interessierten aus dem<br />

Bereich der Waldorfpädagogik.<br />

Ausgangspunkt für das Tagungsthema<br />

ist eine Anregung Rudolf<br />

Steiners, für die <strong>Waldorfschule</strong>n ein<br />

ihnen gemäßes Kunstwerk zu schaffen.<br />

Dieses sollte den Metamorphosegedanken<br />

durch die Reichedes Lebendigen darstellen.<br />

Bisher wurde ein solches<br />

Kunstwerk noch nicht verwirklicht.<br />

Die <strong>Schopfheim</strong>er Veranstaltung<br />

sieht sich sowohl als Fortbildungs-<br />

sowie als Forschungstagung, um<br />

Grundlagenarbeit für diese Anregung<br />

Steiners zu leisten. Naturwissenschaftler<br />

und Künstler sind aufgerufen,<br />

an diesen Fragen gemeinsam zu<br />

arbeiten.<br />

Als Dozenten werden mitwirken:<br />

richts beteiligen, da in den an uns vom<br />

Staat gezahlten Zuschüssen ein Anteil<br />

für Religionsunterricht enthalten sei.<br />

Dies war die Kernforderung des Briefes.<br />

Von der evangelischen Landeskirche<br />

liegt uns aber ein Schreiben vor, in dem<br />

die Kirchen ihre Anfangsbehauptung …<br />

in den staatlichen Finanzhilfen für die<br />

<strong>Waldorfschule</strong>n stecke auch ein Anteil für<br />

den konfessionellen Unterricht...zurücknehmen.<br />

Bernd Sevecke und Thomas Gremm-<br />

Roloff, beide im geschäftsführenden<br />

Vorstand unserer Schule, nahmen direkt<br />

Kontakt mit der Presse und Pfarrer<br />

Dressel auf. Noch am gleichen Abend<br />

ging ein Antwortschreiben in Form<br />

eines offenen Briefes an Presse und<br />

Kirchengemeinde. Die Mitgliederversammlung<br />

wurde auf der am selben Tag<br />

stattfindenden MV, im Beisein von<br />

Pressevertretern, über den Vorgang<br />

unterrichtet. Kopien aller Schriftstücke<br />

wurden verteilt.<br />

Schlagzeile am folgenden Montag:<br />

<strong>Waldorfschule</strong> will Wogen glätten.<br />

• Felix Schaub, Biologe, Basel<br />

• Christian Brehme, Plastiker, Basel<br />

• Gerhard König, Plastiker, <strong>Schopfheim</strong><br />

• Margarethe Bock, Eurythmistin,<br />

<strong>Schopfheim</strong><br />

• Hans-Dieter Kern, Eurythmist,<br />

<strong>Schopfheim</strong><br />

• Jochen Brehme, Biologe, Witten-Annen<br />

Für die Verpflegung hat sich freundlicherweise<br />

Frau Buder aus der Schulküche<br />

bereit erklärt zu sorgen.<br />

Die Vorbereitungsgruppe sucht nun<br />

für die Zeit von Freitag, den 13. Mai bis<br />

Pfingstmontag, den 16. Mai noch Helfer,<br />

die uns insbesondere in der Küche<br />

unterstützen würden. (Bitte bei Frau<br />

Buder melden, Tel. 07623-59312)<br />

Weitere Auskünfte:<br />

zur Tagung und zur Organisation der<br />

Tagung geben Ihnen gerne<br />

Anna und Mathias Schubert 07622-64769<br />

Nachrichten, Mitteillungen und Ankündigungen • 31<br />

12.-Klass-Spiel<br />

Weihnachtsspiele<br />

Die Oberuferer Weihnachtsspiele werden<br />

auch dieses Jahr von verschiedenen<br />

Gruppen aufgeführt: Paradeisspiel von<br />

den Schülern, Christgeburtsspiel von<br />

den Lehrern und das Dreikönigsspiel<br />

von den Eltern. Wir dürfen gespannt<br />

sein auf den jeweiligen Stil und<br />

Charakter der Spiele.<br />

Termine:<br />

Paradeisspiel:<br />

Mittwoch 22.12.04, 19.00 Uhr,<br />

nach einem kleinen Imbiss,<br />

also gleich anschließend<br />

Christgeburtsspiel:<br />

Mittwoch 22.12.04, 20.30 Uhr.<br />

Dreikönigsspiel:<br />

Sonntag 9.1.05, 17.00 Uhr.<br />

Die Spiele finden im Kleinen Festsaal<br />

statt. Das Paradeisspiel ist erst ab der<br />

dritten und das Dreikönigsspiel erst ab<br />

der vierten Klasse zugelassen.<br />

Inhaltliches:<br />

Im letztjährigen Weihnachts-Prisma 43<br />

verfasste Hildebrand Jost eine lesenswerte<br />

Abhandlung über Geschichte und<br />

Sinn der besonders in Waldorfkreisen so<br />

gepflegten Oberuferer Weihnachtsspiele.<br />

<strong>Elternsprechtag</strong><br />

Der diesjährige <strong>Elternsprechtag</strong> wird am<br />

Samstag, den 22.1.2005 von 8.30 bis<br />

12.30 Uhr stattfinden. Wieder wird in<br />

der Woche davor die Möglichkeit<br />

bestehen, sich einzutragen. Dafür steht<br />

dann eine Stellwand im ersten Stock<br />

bereit. Die KollegInnen, bei denen sich<br />

am 14.1. noch niemand eingetragen hat,<br />

haben am <strong>Elternsprechtag</strong> nur von<br />

8.30 bis 10.00 Präsenzpflicht.<br />

Information: Peter Elsen 07622-668420<br />

Volleyball-AG<br />

Donnerstags ab 18.30 Uhr findet ab<br />

sofort eine Volleyball-AG in der neuen<br />

Vicemooshalle statt:<br />

18.30 Uhr für Schüler ab der 9. Klasse,<br />

und 20.00 Uhr für Ehemalige, Eltern<br />

und Lehrer.<br />

Kontakt: Gotthard Jost 07622-6677860


32 • Termine<br />

Quartalsübersicht<br />

von Terminen in den Räumen der <strong>Freie</strong>n <strong>Waldorfschule</strong><br />

Dezember 2004<br />

17.-19.12. Klassenspiel<br />

!2. Klasse<br />

Fr + Sa 20.00 Uhr<br />

So 18.00 Uhr<br />

22.12. Paradeisspiel<br />

19.00 Uhr<br />

Kleiner Festsaal<br />

Christgeburtspiel<br />

20.30 Uhr<br />

Kleiner Festsaal<br />

23.12.– Weihnachtsferien<br />

09.01.<br />

25.12. Weihnachtshandlung<br />

freichristlich<br />

Weihnachtshandlung<br />

Christengemeinschaft<br />

11.15 Uhr<br />

Kleiner Festsaal<br />

<strong>Elternsprechtag</strong>:<br />

Samstag,<br />

22. Januar 2005<br />

Ferienkalender<br />

2004 / 2005<br />

Dieses Schuljahr hat für die Schüler-<br />

Innen am Montag, den 13.09.2004<br />

begonnen und wird am Mittwoch,<br />

den 27.07.2005 enden.<br />

Jeweils erster und letzter Ferientag,<br />

Schulschluss am letzten Schultag:<br />

Weihnachten<br />

23.12.04 - 09.01.05<br />

Schulschluss 11.30 Uhr<br />

Fasnacht/Winter<br />

05.02.05 - 14.02.05<br />

Schulschluss nach Stundenplan<br />

bzw. nach den Faschingsfeiern<br />

Ostern<br />

19.03.05 - 03.04.05<br />

Schulschluss nach Stundenplan<br />

Pfingsten<br />

14.05.05 - 29.05.05<br />

Schulschluss nach Stundenplan<br />

Sommer<br />

28.07.05 - 11.09.05<br />

Schulschluss 11.30 Uhr<br />

Januar 2005<br />

09.01. Sonntagshandlung<br />

Christengemeinschaft<br />

9.30 Uhr<br />

Dreikönigsspiel<br />

17.00 Uhr<br />

Kleiner Festsaal<br />

12.01. Basar-Nachbesprechung<br />

20.00 Uhr<br />

Speisesaal<br />

14.01. außerordentliche<br />

Mitgliederversammlung<br />

(vorraussichtlich)<br />

20.00 Uhr<br />

Kleiner Festsal<br />

15.01. Volkstanzen<br />

20.15 Uhr<br />

Eurythmieraum 1.OG<br />

17.01. Elternabend<br />

Klasse 2<br />

18.01. Elternabende<br />

Klassen 4, 5b, 13<br />

21.01. Regionalwährungen<br />

erstes Treffen<br />

20.00 Uhr<br />

Kleiner Festsaal<br />

22.01. <strong>Elternsprechtag</strong><br />

8.30 - 12.30 Uhr<br />

23.01. Sonntagshandlung<br />

Christengemeinschaft<br />

9.30 Uhr<br />

Kleiner Festsaal<br />

24.01. Elternabende<br />

Klassen 1, 8<br />

25.01. Elternabende<br />

Klassen 3, 12<br />

28.01. ELSK<br />

20.00 Uhr<br />

Lehrerzimmer<br />

31.01. Elternabende<br />

Klassen 6, 10<br />

Wöchentliche Termine<br />

in der <strong>Waldorfschule</strong> / Vicemooshalle 1<br />

Bei Vermietung u. Vergabe von Schulräumen alle Termin- und Raumwünsche<br />

bitte mit Frau Schaubhut im Schulbüro abstimmen: Tel. 07622-666849-11<br />

dienstags Gymnastik und Spiele<br />

18.30 - 20.00<br />

Thomas Trefzer<br />

07622-3448<br />

Tanzen am Dienstag<br />

20.15 (unregelmäßig)<br />

Bärbel Bauer<br />

07622-64043<br />

mittwochs Zweig der<br />

Anthroposophischen<br />

Gesellschaft<br />

20.00<br />

Peter Beyer<br />

07622-61424<br />

donnerstags Volleyball-AG<br />

18.30 für Schüler<br />

20.00 für Ehemalige,<br />

Eltern und Lehrer<br />

Gotthard Jost<br />

07622-6677860<br />

Menschsein heißt<br />

das gegenüberseiende<br />

Wesen sein. Martin Buber<br />

freitags Bothmer Gymnastik<br />

8.00 - 9.30<br />

Gabriele Hurter<br />

07622-8608<br />

Freiwilligen-Orchester<br />

18.30<br />

Elfriede Hochweber<br />

07621-53579<br />

samstags Volkstanz<br />

je 2. Sa. des Monats<br />

20.15<br />

Fam. Bauer<br />

07622-64043<br />

sonntags Sonntagshandlung<br />

freichristlich<br />

Opferfeier 10.00<br />

Kinderhandlungen 10.30<br />

(siehe Termine)<br />

Corinna Boettger<br />

07622-65338<br />

Sonntagshandlungen<br />

Christengemeinschaft<br />

9.30 (siehe Termine)<br />

Harald Andersen<br />

07622-7453<br />

Februar 2005<br />

01.02. Gesamt-Elternabend<br />

Thema: Ganztagsschule<br />

20.00 Uhr<br />

Kleiner Festsaal<br />

05.02. Volkstanzen a n F a s t n a c h t<br />

20.15 Uhr<br />

Eurythmieraum 1.OG<br />

05.02.- Fasnachtsferien<br />

14.02. (einschließlich)<br />

15.02. Elternabend<br />

Klasse 11<br />

21.02. Elternabend<br />

Klasse 7<br />

22.02. Elternabende<br />

Klasse 5a, 9<br />

26.02. Präsentation der<br />

12. Klass-Arbeiten<br />

Kleiner Festsaal<br />

März 2005<br />

08.03. Elternabend<br />

Klasse 8<br />

11.03. ELSK<br />

20.00 Uhr<br />

Lehrerzimmer<br />

19.03. Osterferien<br />

– 03.04.<br />

Georg Trakl<br />

Ein Winterabend<br />

Wenn der Schnee am Fenster fällt,<br />

Lang die Abendglocke läutet,<br />

Vielen ist der Tisch bereitet<br />

Und das Haus ist wohlbestellt.<br />

Mancher auf der Wanderschaft<br />

Kommt ans Tor auf dunklen Pfaden.<br />

Golden blüht der Baum der Gnaden<br />

Aus der Erde kühlem Saft.<br />

Wanderer tritt still herein;<br />

Schmerz versteinerte die Schwelle.<br />

Da erglänzt in reiner Helle<br />

Auf dem Tische Brot und Wein.<br />

Redaktionsschluss:<br />

Prisma 48<br />

1. Ausgabe 2005<br />

3. März<br />

Bitte liefern Sie die Beiträge pünktlich<br />

ab, je früher desto besser.<br />

Am besten im Fließsatz per e-mail an<br />

prisma@waldorfschuleschopfheim.de<br />

oder auf Diskette/CD gespeichert<br />

oder kleinere Texte handschriftlich<br />

in den Prisma-Briefkasten im Foyer.<br />

Es dankt Ihnen die Prisma-Redaktion

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