Elternsprechtag - Freie Waldorfschule Schopfheim
Elternsprechtag - Freie Waldorfschule Schopfheim
Elternsprechtag - Freie Waldorfschule Schopfheim
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Segensspruch, gefunden in der alten St. Paul`s Kirche in Baltimore mit der Jahresangabe 1692<br />
Wollefiguren, gefunden an dem Basarstand von Delphine Petersen<br />
G<br />
V<br />
S<br />
N<br />
Gehe gelassen mitten<br />
durch Lärm und Hast dieser Zeit,<br />
und sei Dir bewußt,<br />
was für ein Frieden in der Stille sein kann.<br />
Versuche mit allen Menschen gut auszukommen,<br />
jedoch ohne daß Du Dich selbst verrätst.<br />
Sage Deine Wahrheit ruhig und klar<br />
und höre den Anderen zu,<br />
denn selbst auch die Törichten und Unwissenden<br />
haben ihre Argumente.<br />
Meide laute und aggressive Menschen;<br />
denn sie sind eine Verwirrung für Deinen Geist.<br />
Schaue nicht neidisch auf Andere,<br />
sonst könntest Du eitel und bitter werden;<br />
denn da werden immer Menschen sein,<br />
die mehr oder weniger sind und haben als Du.<br />
N<br />
F<br />
Sei Du selbst. Besonders täusche keine Zuneigung vor.<br />
Sei auch nicht zynisch über die Liebe;<br />
denn angesichts der Trockenheit und Enttäuschung des Lebens<br />
ist die Liebe wichtig wie das grüne Gras.<br />
Weihnachten 2004<br />
Prisma 47<br />
Schulzeitung der<br />
<strong>Freie</strong>n <strong>Waldorfschule</strong> <strong>Schopfheim</strong> e.V.<br />
Freue Dich darüber, was Du erreicht hast, ebenso über Deine Pläne.<br />
Bleibe an Deinem Fortkommen interessiert, bleibe aber bescheiden.<br />
Das Fortkommen ist ein wichtiger Besitz<br />
in dem wechselnden Glück der Zeit.<br />
Sei sorgfältig in Deinen Geschäftsangelegenheiten;<br />
denn die Welt ist voller Hinterhältigkeit,<br />
aber lasse Dich dadurch nicht blind machen für Menschen mit Tugenden.<br />
Viele Menschen kämpfen für hohe Ideale<br />
und überall ist das Leben voller Heldentum.<br />
Nimm den Rat der Jahre freundlich auf und gib dankbar die Dinge der Jugend weiter.<br />
Die gewachsene Kraft des Geistes bewahrt Dich, wenn Du plötzlich in Unglück gerätst,<br />
aber quäle Dich nicht mit Trugbildern.<br />
Viele Ängste werden durch Müdigkeit und Einsamkeit geboren.<br />
Neben einer guten Disziplin sei gütig mit Dir selbst.<br />
Du bist ein Kind des Universums, nicht weniger als die Bäume und Sterne.<br />
Du hast das Recht, da zu sein.<br />
Ob es Dir klar ist oder nicht, das Universum entwickelt sich ohne Zweifel so wie es soll.<br />
Deshalb lebe in Frieden mit Gott, was immer Du denkst oder Du Dir vorstellst, wer er sei.<br />
Und was immer Deine Bestrebungen auch sind in dem lauten Durcheinander des Lebens,<br />
halte Frieden mit Deiner Seele.<br />
Bei all der Belastung, dem Kampf<br />
S<br />
und den zerbrochenen Träumen<br />
ist es doch eine wunderbare Welt. Sei sorgfältig,<br />
mit all Deiner Kraft glücklich zu sein.<br />
Mütter aus aller Welt
2 • Weihnachten<br />
Betrachtungen zur Jahreszeit - Mütter aus aller Welt :<br />
Wann würden diese reizenden Wollefigürchen besser in eine Schulzeitung passen als zur Weihnachtszeit, wenn die<br />
Gottesmenschenmutter Maria das Christkindlein zur Welt bringt?!<br />
Vielfältige Kunstwerke und vielerlei Geschichten ranken sich um diese Marienfigur, um ihre Mutterliebe, ihre Milde<br />
und Güte, ihre leidergebene Vorahnung von dem schweren Schicksalsweg ihres Kindes…<br />
Was kann diese Figur in uns wachrufen?<br />
Im Advent singen die Kindergartenkinder „…wenn Maria heilig<br />
schreitet von der Sterne Chor beschaut, wird von ihrer Hand bereitet, was<br />
zur Weihnacht niedertaut…“ – dann ist für uns eine Zeit angekommen,<br />
um in der Seele eine Marienstimmung aufzubauen und sorgsam zu pflegen,<br />
sodass in der tiefsten Dunkelheit der Heiligen Nacht sich das Wunder<br />
der ewigen Christgeburt begeben kann:<br />
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Ich muss Maria sein und Gott aus mir gebären,<br />
Soll er mich ewiglich der Seligkeit gewähren.<br />
Das Muttersein (oder genauer das Mariamuttersein) steht vor uns als ein<br />
Urbild für die menschliche Seele, die zu „werden“ bereit ist. Und mit<br />
Marias Hilfe können wir auf die Weihenacht zuschreiten, auf dass sich<br />
auch für uns und in uns eine göttliche Geistgeburt ereignen kann:<br />
Wird Christus tausendmal zu Bethlehem geboren<br />
Und nicht in dir, du bleibst doch ewiglich verloren.<br />
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Wir suchen für einen langjährig<br />
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(Angelus Silesius)<br />
(Angelus Silesius)<br />
Und vielleicht mögen die Segenswünsche aus der alten englischen Kirche, die uns zum Abdruck im Prisma zugeschickt<br />
wurden, auch gerade auf diese adventlich-weihnachtliche Marienseelenhaltung hinweisen, die so bitter nötig ist<br />
in bittrer kalter Nacht.<br />
Frauke Roloff<br />
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Näheres bei Michael Schubert, oder<br />
per e-mail: shazdg@mweb.co.za<br />
Impressum<br />
Ansprechpartner in der Prisma-Redaktion sind:<br />
Thomas Gremm-Roloff Tel/Fax 07622 - 5746<br />
Themen aus dem Vorstandsbereich, Werbung<br />
E-mail: prisma@waldorfschuleschopfheim.de<br />
Frauke Roloff Tel. 07622 - 5746<br />
Themen-Vorbereitung, Texterfassung, Layout<br />
E-mail: prisma@waldorfschuleschopfheim.de<br />
Rainer Arnold Tel. 07622 - 672926<br />
Photographie und Bildbearbeitung<br />
E-mail: R. Arnold@Huettlin.de<br />
Bärbel Peither Tel. 07622 - 6848166<br />
für die Kindergärten<br />
E-mail: bpeither@gmp-berater.de<br />
Liane und Peter Elsen Tel/Fax 07622 - 668420<br />
für das Lehrerkollegium<br />
E-mail: PtrElsen@aol.com<br />
Druck:<br />
Hornberger Druck KG<br />
Belchenstraße 8, 79689 Maulburg<br />
Herausgeber:<br />
<strong>Freie</strong> <strong>Waldorfschule</strong> <strong>Schopfheim</strong><br />
Schlierbachstr. 23, 79650 <strong>Schopfheim</strong><br />
Tel. 07622 - 666849 - 0, Fax 07622 - 5268<br />
E-mail: waldorfschuleschopfheim@t-online.de<br />
Internet: www.waldorfschuleschopfheim.de<br />
-10 Frau Kühner<br />
-11 Frau Schaubhut<br />
-12 GF-Zimmer<br />
-13 Hausmeister<br />
-14 Frau Baum<br />
-15 Lehrerzimmer – Besprechungsraum<br />
-16 Lehrerzimmer<br />
-17 Gartenbau<br />
-18 Physik<br />
-19 Küche<br />
Mithilfe der Anzeigen schaltenden Firmen kann ein hoher Grad der<br />
Druckkosten gedeckt werden. Wir danken den Inserenten und<br />
bitten unsere Leser um freundliche Beachtung der Anzeigen.<br />
Die Inhalte der redaktionellen Beiträge im Prisma<br />
werden von den jeweiligen Verfassern auch zur Weihnachtszeit<br />
michaelisch mutig selbst verantwortet.<br />
In eigener Sache Inhalt<br />
Leider war die Gremienliste im<br />
letzten Prisma in einigen Punkten<br />
nicht auf dem aktuellsten Stand; bitte<br />
notieren Sie sich dort folgendes<br />
Korrigendum:<br />
• Statt Hannah Kümmerle ist in der<br />
SMV nun Maria Jakobi 07622-5204,<br />
• Peter Elsen (Oberstufenkonferenz) hat<br />
diese Telefonnummer: 07622-6846812,<br />
• und als SMV-Verbindungslehrer agieren<br />
jetzt Ulrike Reichert 07622-6849140<br />
und Gotthard Jost 07622-6677860.<br />
• Die Interne Personalstelle betreuen<br />
zur Zeit: Ulrike Reichert 07622-6849140<br />
und Theo Hölzer 07622-1832.<br />
(Beitrag zur IP auf Seite 9.)<br />
Wer spezielle Prisma-Ausgaben oder<br />
Artikel aus älteren Prisma-Heften<br />
sucht, kann einerseits sich an die<br />
Redaktion wenden oder unter<br />
www.waldorfschuleschopfheim.de<br />
den Prisma-Link anklicken:<br />
Seit zwei Ausgaben ist hier nicht nur<br />
Geschriebenes, sondern auch alles<br />
Photographische als pdf zum<br />
Download bereitgestellt.<br />
Wir freuen uns sehr, mit dieser Ausgabe<br />
wieder eine neue Artikelfolge zum<br />
Fächerkanon der Waldorfpädagogik<br />
vorstellen zu können. Schon in der<br />
Prisma-Folge 40-43 konnte die Verwandlung<br />
von Kl. 9 bis Kl. 12 bezüglich<br />
des Faches Kunst-Modellieren verfolgt<br />
werden. Nun wird der Handarbeitsunterricht<br />
in der Unterstufe über einige<br />
Prisma-Ausgaben aufzeigen, wie die<br />
Inhalte sich auf das jeweilige Alter<br />
einstellen und am Kinde bildend<br />
tätig werden.<br />
Auch dieses Mal entstand eine stattliche<br />
32-seitige Prisma-Ausgabe.<br />
Wir danken allen fleißigen<br />
Öffentlichkeitsarbeitern für ihre<br />
tatkräftige und qualitätsvolle Hilfe<br />
und wünschen ihnen und allen unseren<br />
internen und externen Lesern und<br />
Leserinnen ein wirklich schönes<br />
Weihnachtsfest!<br />
Ihre Prisma - Redaktion<br />
Weihnachten • 3<br />
Titel • 1<br />
Betrachtungen zur Jahreszeit • 2<br />
Kleinanzeigen • 2<br />
In eigener Sache • 3<br />
Impressum • 3<br />
Schule intern<br />
Wirtschaftliche Bilanz des Sj 03/04 • 4<br />
Was kostet Schule? • 4<br />
Das novellierte Privatschulgesetz • 5<br />
Bericht Baulücke • 6<br />
Der leere Raum • 7<br />
GTS: weiterer Zwischenbericht • 7+8<br />
Das Entwicklungsland und ... • 8+28<br />
Thema Nachhilfe • 8<br />
Die Interne Personalstelle • 8<br />
Menschen an unserer Schule<br />
"... eines Tages meine Mutterspr..." • 9<br />
Ein Nordlicht bemüht sich ... • 9<br />
"... seit dem fünften Lebensjahr ..." • 9<br />
Klassenphotos Kl. 5-7 • 10+11<br />
Aus dem Schulleben<br />
Wanderung zur Burgruine Rötteln • 12<br />
Georgischer Zauber • 12<br />
Kunst-Skandal • 13<br />
Paradeisspiel • 13<br />
Sehr erfreulich – der Basar • 14+15<br />
Aus dem Unterricht<br />
Der Handarbeitsunterricht • 16+17<br />
Der Gartenbau • 18<br />
Eine Gartenbaustunde • 18<br />
Klassenspiel 12. Klasse • 19<br />
Forstpraktikum 8. Klasse • 19<br />
Parzivalepoche 11. Klasse • 19<br />
Die Glückseligkeit • 20+21<br />
Geschichtsepoche 7. Klasse • 21<br />
Wahlpflicht: Schülerkommentare • 22<br />
Neuland wagen! • 23+24<br />
Aus den Kindergärten<br />
Kalender 2005 • 25<br />
Ein reiches Jahr im Auenland • 25<br />
Zum Zeitgeschehen<br />
Wie kann Geld allen dienen? • 26+27<br />
Aus dem Umkreis der Schule<br />
nix<br />
Leserbriefe<br />
Leserbrief zum Leserbrief • 28<br />
e-mail-brief • 28<br />
Buchbesprechungen<br />
Engel des Universums • 29<br />
Rätsel<br />
PrimaPrismaPreisRätsel • 30<br />
Kurznachrichten,<br />
Mitteilungen<br />
und Ankündigungen • 30+31<br />
Termine<br />
Quartalsübersicht • 32<br />
Ferienkalender • 32<br />
Wöchentliche Termine • 32<br />
Redaktionsschluss • 32
4 • Schule intern<br />
Wirtschaftliche Bilanz des Schuljahres 03/04<br />
Traditionell blickte die November-MV<br />
auf das vergangene Geschäftsjahr: Unter<br />
finanziellen Aspekten betrachtet können<br />
wir, trotz eines Bilanzverlustes von ca.<br />
10 Tsd. Euro bzw. eines Fehlbetrags aus<br />
der normalen Geschäftstätigkeit von<br />
59 Tsd. Euro, zufrieden sein:<br />
Wir sind in einem wirtschaftlich<br />
schwierigen Umfeld zu einem akzeptablen<br />
Ergebnis gekommen. Mit dem<br />
Entschluss zur Klasse 5b und der Initiative<br />
in Richtung Ganztagsschule haben<br />
wir uns auf den Weg gemacht, unsere<br />
Abschreibung:<br />
abzgl. Auflösung Bauzuschuss:<br />
abzgl. Bilanzverlust:<br />
davon zahlen wir Tilgung für Alt-Kredite:<br />
zur Verfügung stehende bare Geldmittel:<br />
Setzen Sie nun bei Bilanzverlust anstelle<br />
von 10 Tsd. Euro z.B. 150 Tsd. Euro (für<br />
3 zusätzliche Personalstellen) ein, so<br />
ergibt sich bei verdiente Abschreibung<br />
noch ein kleines Plus von 8 Tsd. Euro.<br />
Das würde aber nicht reichen, um<br />
die Tilgung für die laufenden Altkredite<br />
zu zahlen – und schon würde uns bares<br />
Finanz- und Arbeitsstrukturen zukunftsfähig<br />
zu machen. Wir haben einen großen<br />
Teil unserer Abschreibungen verdient.<br />
In einer Vorbesprechung mit der IK<br />
kam die Frage auf, warum denn nicht<br />
ein höherer Verlust in Kauf genommen<br />
werden könne, resultierend z.B. aus<br />
zusätzlichen Personalkosten für die<br />
Bereiche Sport oder Musik?<br />
Daher sei auch hier noch einmal kurz<br />
und in vereinfachter Weise auf unser<br />
Dauerthema „Abschreibungen verdienen“<br />
eingegangen: Die Abschreibung ist ein<br />
Beispielrechnung für Sj 03/04:<br />
207 Tsd. Euro<br />
– 49 Tsd. Euro<br />
= 158 Tsd. Euro<br />
– 10 Tsd. Euro<br />
= 148 Tsd. Euro<br />
– 67 Tsd. Euro<br />
= 81 Tsd. Euro<br />
buchhalterischer Posten auf der Aus-<br />
gabenseite. Wenn ich 207 Tsd.€ Abschreibungen<br />
habe, bedeutet das ja nicht<br />
das Gleiche, wie wenn ich z.B. 207 Tsd.<br />
für Gehälter, Tafelkreide oder Zinsen<br />
bezahle. Mit der Abschreibung ist kein<br />
direkter Zahlungsvorgang verbunden.<br />
Sie belastet unsere Kasse nicht. Wenn<br />
ich aber den Abschreibungsbetrag<br />
ausgleiche (verdiene), z.B. durch höhere<br />
Einnahmen (Zuschüsse, Beiträge) oder<br />
Einsparungen auf der Ausgabenseite, so<br />
fließt reales Geld und füllt unsere Kasse.<br />
buchhalterischer Posten Ausgaben<br />
buchhalterischer Posten Einnahmen<br />
Zwischensumme<br />
verdiente Abschreibung im SJ 03/04<br />
erscheint nicht in der Gewinnrechnung<br />
Diese 81 Tsd. Euro verschaffen uns ein kleines Sicherheitspolster, bzw. die Mittel für Investitionen.<br />
Was kostet Schule???<br />
Im Auftrag der Software Stiftung wurden<br />
vom Steinbeis-Transferzentrum Heidenheim<br />
die Kosten der Schulausbildung an<br />
allgemeinbildenden, staatlichen Schulen<br />
auch in Baden-Würrttemberg ermittelt.<br />
Die staatlichen Berechnungen und<br />
Zahlen weichen zum Teil erheblich von<br />
den realen Zahlen ab, weil sie z.B.<br />
Pensions-, Versorgungs- und Gebäudekosten<br />
nicht ausreichend mit einbeziehen.<br />
Die Zahlen differieren auch regional<br />
und zwischen den einzelnen Bundesländern.<br />
Diese unvollständigen Zahlen<br />
sind aber mit Grundlage der Bezuschussung<br />
der <strong>Freie</strong>n Schulen.<br />
Das bedeutet konkret:<br />
• Grundschule: 5365,- Euro, aber<br />
Zuschuss für <strong>Freie</strong> Schulen: 2143,- Euro.<br />
• Gymnasium: 7016,- Euro, aber<br />
Zuschuss für <strong>Waldorfschule</strong>n 3940,-<br />
Euro (bzw. 4077,- Euro für Kl. 13).<br />
Für die Novellierung des PschG wurden<br />
Geld fehlen. Ein Betrieb, der seine Abschreibungen<br />
nicht zumindest teilweise<br />
verdient, der also von der Substanz lebt,<br />
erhält keinen Kredit – auch keinen<br />
Dispo, um solche Situationen kurzfristig<br />
auszugleichen.<br />
Aber keine Sorge. Einen derartigen<br />
Balanceakt auf des Messer`s Schneide<br />
die Ergebnisse des Steinbeis-Gutachtens<br />
nicht berücksichtigt.<br />
Das Land Baden-Würrtemberg spart<br />
durch die <strong>Freie</strong> <strong>Waldorfschule</strong> <strong>Schopfheim</strong><br />
weit mehr als 1 Mio. Euro.<br />
Th. G.-R.<br />
Anzeige<br />
werden weder Vorstand noch Kollegium<br />
vollführen. Mitarbeiter riskieren dabei<br />
ihren Arbeitsplatz, und Vorstände, die<br />
wissentlich und willentlich ein solches<br />
Hasardspiel treiben würden, hafteten im<br />
Extremfall mit ihrem privaten<br />
Vermögen.<br />
Thomas Gremm-Roloff<br />
Das novellierte Privatschulgesetz – jetzt in Kraft<br />
Ende Oktober 04 verabschiedete der<br />
Landtag von Baden-Württemberg eine<br />
Änderung des Privatschulgesetzes<br />
(Landtagsdrucksache 13/3608): In der<br />
Hauptsache ging es um die Finanzen.<br />
Das Gesetz regelt die Zuschusssystematik.<br />
Zugrunde gelegt wurde das bisherige<br />
Berechnungssystem und nicht das von<br />
den <strong>Freie</strong>n Schulen erarbeitete und auch<br />
von vielen Politikern befürwortete<br />
Brutto-Kosten-Modell.<br />
Als eine Hauptzielsetzung des<br />
Gesetzentwurfs wurde die Erhöhung<br />
des Kostendeckungsgrades für Grund-<br />
und Hauptschulen angeführt. Die Unterfinanzierung<br />
dieser Bereiche wurde auch<br />
vom Kultusministerium und den Regierungsfraktionen<br />
anerkannt. Um diese<br />
gewollte Erhöhung für Grund- und<br />
Hauptschulen aber kostenneutral zu<br />
realisieren, hat man nach dem gültigen<br />
Berechnungsmodus die Bezuschussung<br />
Wir haben zum Stichtag<br />
mehr SchülerInnen<br />
als fürs Budget angenommen:<br />
458 statt 449.<br />
für Gymnasien und Klassen 5-13 der<br />
<strong>Freie</strong>n <strong>Waldorfschule</strong>n als über das<br />
nötige Maß bezuschusst ausgewiesen.<br />
Der vom Gesetz angestrebte Kostendeckungsgrad<br />
beträgt 80%. Laut Berechnung<br />
der Landesregierung liegen z.B.<br />
die Klassen 5-13 der <strong>Freie</strong>n <strong>Waldorfschule</strong>n<br />
bei über 83%. Das geht natürlich<br />
nicht!!! Und so wird durch das „erneuerte“<br />
Gesetz der Zuschuss für diese<br />
Bereiche auf ein (für die Landeskasse)<br />
erträglicheres Maß zurückgefahren.<br />
Man deckt dadurch die Kosten für die<br />
Erhöhung im Grund- und Hauptschulbereich<br />
und vielleicht (aber gewiss!)<br />
bleiben ja noch ein paar Euro zur Entlastung<br />
der Landeskasse.<br />
Wenn ich nun in unsere Bilanz<br />
schaue und den Kostendeckungsgrad<br />
durch staatliche Zuschüsse errechne,<br />
komme ich für das Schuljahr 03/04 auf<br />
ca. 65%. Also weit weg von den staatlich<br />
angestrebten 80%. Das von der Rechtsprechung<br />
gebilligte Berechnungsmodell<br />
(Formulierung im Schreiben des Kultusministeriums<br />
im Oktober 04) erlaubt<br />
wohl nur eine begrenzte Wahrnehmung<br />
und Abbildung der tatsächlichen<br />
Situation der <strong>Freie</strong>n Schulen.<br />
Wie wirkt sich nun die Änderung<br />
konkret im Schuljahr 04/05 aus?<br />
Der Zuschuss errechnet sich aus einem<br />
jährlichen Pro-Kopf Betrag differenziert<br />
nach Klassenstufen.<br />
Für das Budget dieses Schuljahres<br />
haben wir die Zahlen aus dem Schuljahr<br />
03/04 hochgerechnet auf eine angenommene<br />
neue Schülerzahl von 449 Schüler-<br />
Innen, und die schon im Vorfeld angekündigte<br />
Kürzung von 3,4% abgezogen.<br />
Trotz dieser angenommenen Kürzung<br />
um 50 Tsd. Euro wäre der budgetierte<br />
Zuschuss 1.437.810 Euro praktisch auf<br />
gleicher Höhe wie im Vorjahr gelegen.<br />
Der Grund dafür ist die höhere Schülerzahl<br />
durch die Klasse 5b.<br />
Erfreulicherweise ergaben sich zwei<br />
zusätzliche positive Entwicklungen<br />
gegenüber der für das Budget zugrundegelegten<br />
Situation: Wir haben zum<br />
Stichtag mehr SchülerInnen als fürs<br />
Budget angenommen: 458 statt 449. Für<br />
den budgetierten Betrag der zu erwartenden<br />
Zuschüsse wird grundsätzlich<br />
keine, evtl. zu erhoffende, Erhöhung mit<br />
eingerechnet, und das beschert uns nun<br />
die 2. positive Entwicklung: Der Zuschuss<br />
für das Jahr 2004 wurde entgegen<br />
den Erwartungen doch noch erhöht:<br />
• Für die Klassen 1-4 auf 2070 Euro,<br />
• Klassen 5-12 auf 4072 Euro und<br />
• Klasse 13 auf 4214 Euro.<br />
Gleichzeitig mit dieser Erhöhung für 04<br />
hat der Landtag nun aber sofort wieder<br />
die oben erwähnte ab dem 1. Nov. 04<br />
gültige Änderung der Zuschussbeträge<br />
beschlossen:<br />
• Für die Klassen 1-4 eine Erhöhung<br />
auf 2143 Euro,<br />
• für die Klassen 5-12 eine Kürzung<br />
auf 3940 Euro, und<br />
• Kl. 13 eine Kürzung auf 4077 Euro.<br />
Diese gekürzten Beträge bringen uns in<br />
den betroffenen Klassenstufen auf das<br />
Zuschussniveau des Jahres 2003 zurück.<br />
Auswirkungen auf unser Budget<br />
Wenn ich nun aber den für 04/05 zu<br />
erwartenden Zuschuss mit den neuen<br />
Zahlen errechne, komme ich auf eine<br />
Summe von 1.582.675 Euro, also ca.<br />
145.000 Euro mehr als im Budget<br />
erwartet. Aber Achtung: Dieses Plus<br />
erscheint hier nur aufgrund der höheren<br />
Schülerzahlen (5b und Aufnahmen in<br />
anderen Klassen) und der vorsichtigen<br />
Budgetierung des Vorstandes. (Im<br />
Gegensatz zur Vorgehensweise von<br />
Schule intern • 5<br />
Finanzministern und anderen staatlichen<br />
Stellen werden in unser Budget keine<br />
erhofften, erträumten, erwünschten<br />
Mehreinnahmen eingerechnet, die sich<br />
kurz danach als Deckungslücken und<br />
Begründungen für z.B. Steuererhöhungen<br />
[bei uns hieße das Beitragserhöhungen]<br />
erweisen...)<br />
Der Zuschuss für das Jahr 2004<br />
wurde entgegen den Erwartungen<br />
doch noch erhöht!<br />
Aber immerhin, dieses Geld wird nun<br />
real fließen – wenn es nicht im Jahr 05<br />
Einschnitte bei der Beamtenbesoldung<br />
gibt. Daran ist nämlich die Höhe unserer<br />
Zuschüsse gekoppelt. Verkürzt gesagt:<br />
Wird den verbeamteten Lehrern das<br />
Weihnachtsgeld gestrichen, so reduziert<br />
sich dadurch die Lohnsumme, die ein<br />
wesentlicher Bestandteil der Berechnungsgrundlage<br />
für die Höhe der uns<br />
gnädig gewährten Zuschüsse ist.<br />
Laut telefonischer Auskunft des<br />
Kultusministeriums sind bei der Berechnung<br />
der finanziellen Auswirkungen der<br />
Gesetzesänderung für 05 und 06 je<br />
1,5% Lohnerhöhung eingerechnet. Im<br />
gleichen Gespräch wurde aber erwähnt,<br />
dass für nächstes Jahr eine Nullrunde<br />
angestrebt würde. Wir werden also, wie<br />
gehabt, weiter eine vorsichtige (konservative)<br />
Finanzplanung machen.<br />
Anekdotisches<br />
Zur gesamten Thematik hatte ich im<br />
November zwei Telefongespräche mit<br />
dem Kultusministerium.<br />
Essenz des ersten Gesprächs: „Wir<br />
haben gedacht, dass die <strong>Waldorfschule</strong>n<br />
die Kürzungen doch problemlos ausgleichen<br />
können. Sie müssen nur den<br />
monatlichen Beitrag je Kind um 10 Euro<br />
erhöhen.“ Auf meinen Hinweis, dass wir<br />
auch Alleinerziehende und Arbeitslose<br />
und überhaupt nicht nur Spitzenverdiener<br />
in der Elternschaft haben, kam ein recht<br />
verwundertes „Ähh…?“<br />
Essenz des zweiten Gesprächs: „Der<br />
Kostendeckungsgrad liegt ja bei den<br />
<strong>Waldorfschule</strong>n trotz Kürzung immer<br />
noch knapp über 80%!“ Auf meinen<br />
Hinweis, dass ein Blick in unsere Bilanz<br />
aber bestenfalls einen Kostendeckungsgrad<br />
von 65% ergibt, kam ein „… Äh<br />
ja..., aber…“<br />
Thomas Gremm-Roloff
6 • Schule intern<br />
Bericht Baulücke<br />
In Zusammenarbeit mit der Architektin<br />
Frau Staiger sind verschiedene Varianten<br />
geprüft worden, von denen die<br />
folgenden Zwei als sinnvolle Alternativen<br />
übrig blieben und auf der MV am<br />
26.11.04 vom Baulückengremium<br />
vorgestellt wurden.<br />
• 1. Variante: Hier entstünde der Saal<br />
an der ursprünglich vorgesehenen Stelle.<br />
Über dem Saal könnten, ans Schulhaus<br />
anschließend, noch 2 Klassenräume<br />
gebaut werden. Im Zwischentrakt würden<br />
im unteren Bereich Räume für Hausmeisterei<br />
und Lager entstehen. Im 1.OG<br />
wäre Platz für 4 bis 5 Gruppenräume.<br />
Der Speisesaal würde erweitert.<br />
• 2. Variante: Die neue Bühne entsteht<br />
dort, wo die alte Bühne war. Sie wird<br />
aber gedreht. Die Rückseite ist zum Parkplatz<br />
gerichtet, und hinter der Bühne ist<br />
noch Platz für z.B. Umkleideräume. Der<br />
jetzige Speisesaal würde erweitert und<br />
wäre gleichzeitig Zuschauerraum. Die<br />
Bühne und ein Bereich davor wären bei<br />
Bedarf mit einer mobilen Wand vom<br />
Speisesaal trennbar, z.B. für Proben oder<br />
kleinere Veranstaltungen. Bestuhlung<br />
und Tische sind bei dieser Lösung nicht<br />
fest eingebaut. Der Zugang würde über<br />
den bestehenden Gang zum Speisesaal<br />
führen. Im 1.OG hätten wir über dem<br />
Saal eine Empore mit fest installierten<br />
Sitzen, über der Bühne gäbe es Platz für<br />
Kulissenräume und dahinter, zum Parkplatz<br />
hin, 2-3 Klassen-/Gruppenräume.<br />
In die Gebäuderundung, in die der Saal<br />
ursprünglich eingepasst werden sollte,<br />
könnten bei Bedarf mit relativ geringem<br />
Aufwand 6 Klassenzimmer gebaut<br />
werden. Diese hätten eine direkte Verbindung<br />
in den zentralen Bereich der Schule.<br />
Beide Säle bieten Platz für 400-450<br />
Besucher. Beide Varianten weichen von<br />
der ursprünglichen Planung aus der<br />
Gründungsphase der Schule ab und sind<br />
wesentlich preiswerter. Bei der alten<br />
Planung würde allein das Gebäude Saal/<br />
Versammlungsraum heute ca. 3,2 Mio.<br />
Euro kosten.<br />
Bei der 1. Variante entstünden zwei<br />
getrennte Gebäude mit insgesamt mehr<br />
Raum und der Möglichkeit, weitgehend<br />
ohne Überschneidungen in der Nutzung<br />
arbeiten zu können. Alle baulichen<br />
Lücken wären geschlossen. Eine bauliche<br />
Entwicklung bei veränderten Anforderungen<br />
wäre nur noch im bestehenden<br />
Gebäude möglich. Gesamtkosten<br />
ca. 2,3 Mio. Euro.<br />
Mit der 2. Variante entstünde ein<br />
multifunktionelles, intensiv genutztes<br />
Gebäude. In der Rundung wäre bei<br />
Bedarf noch Raum für eine weitere<br />
Entwicklung/Erweiterung des<br />
Schulgebäudes.<br />
Vorentwurf<br />
zur<br />
2. Variante<br />
Die Möglichkeit der Bezuschussung<br />
im Rahmen des IZBB Programms ist<br />
bei dieser Variante größer. Das benachbarte<br />
Gymnasium bekommt etwas in<br />
dieser Art bezuschusst. Gesamtkosten<br />
(ohne Rundung) ca. 1,5 Mio. Euro.<br />
Die 1. Variante ist teurer: Ein<br />
Hauptgrund sind z.B. die aufwendigen<br />
Fundamentierungsarbeiten. Hier fallen<br />
im Vergleich zur 2. Variante um<br />
150 bis 200Tsd Euro höhere Kosten an.<br />
Weitere zusätzliche Kosten entstehen<br />
durch das größere Raumprogramm.<br />
Es ist Ziel, die oben angegebenen<br />
Kosten in der weiteren Planungsarbeit<br />
noch weiter zu reduzieren.<br />
Ein Zeitplan für den Bau wurde vorgestellt.<br />
Danach müssten wir, um bis zum<br />
Ablauf der Entschädigungspflicht der<br />
Brandschadensversicherung am 13.06.07<br />
fertig zu werden, im Winter 2006 mit<br />
dem Bau beginnen. Um bis dahin in<br />
Ruhe und gründlich alle Planungen und<br />
Genehmigungen fertig stellen zu können,<br />
wird vorraussichtlich am 14. Januar<br />
zu einer außerordentlichen Mitgliederversammlung<br />
eingeladen, bei der die<br />
grundsätzliche Baufrage zur<br />
Abstimmung gestellt wird.<br />
Für das Baulückengremium<br />
Thomas Gremm-Roloff<br />
Der leere Raum oder<br />
Das Mysterium des Theaters Auf dem Weg zur Ganztagschule ist<br />
"Ich kann jeden leeren Raum nehmen<br />
und ihn eine nackte Bühne nennen.<br />
Ein Mann geht durch den Raum,<br />
während ihm ein anderer zusieht; das ist<br />
alles, was zur Theateraufführung<br />
notwendig ist.<br />
Allerdings, wenn wir vom Theater<br />
sprechen, meinen wir etwas anderes.<br />
Rote Vorhänge, Scheinwerfer, Blankverse,<br />
Gelächter, Dunkelheit –<br />
alles dies ist wahllos zu einem wirren<br />
Bild übereinander kopiert und unter<br />
einem Allzweckbegriff subsumiert.<br />
Wir sprechen davon, dass der Film<br />
der Tod des Theaters sei und beziehen<br />
uns mit diesem Satz auf das Theater zur<br />
Zeit der Entstehung des Films, ein<br />
Theater mit Kasse, Foyer, Klappsesseln,<br />
Rampenlichtern, Szenenwechsel, Pausen,<br />
Musik, als sei das Theater wesentlich<br />
das und wenig mehr. […]<br />
Ich habe viele vergebliche Gespräche<br />
mit Architekten geführt, die neue<br />
Theater bauen – habe mich umsonst<br />
bemüht, für meine Überzeugung, dass<br />
es nicht eine Frage guten oder schlechten<br />
Bauens ist, die richtigen Worte zu finden.<br />
Ein schönes Gebäude ruft vielleicht<br />
nie explosive Ausbrüche des Lebens<br />
hervor, während ein unscheinbarer Saal<br />
ein großartiger Begegnungsort sein<br />
kann: Das ist das Mysterium des Theaters<br />
aber im Verständnis dieses Mysteriums<br />
liegt die einzige Möglichkeit, es zu<br />
einer Wissenschaft zu ordnen.<br />
In anderen Formen der Architektur<br />
gibt es ein Verhältnis zwischen bewusstem,<br />
artikuliertem Plan und guter Funktion:<br />
Ein gut geplantes Krankenhaus<br />
wird brauchbarer sein als ein hingepfuschtes.<br />
Aber beim Theater kann das<br />
Problem der Planung nicht von der<br />
Logik ausgehen. […]<br />
Die Wissenschaft des Theaterbauens<br />
muss mit der Untersuchung anfangen,<br />
was die lebendige Beziehung zwischen<br />
Menschen hervorbringt – und ist dabei<br />
Asymmetrie, sogar Unordnung am<br />
dienlichsten? Wenn ja, was kann die<br />
Regel für diese Unordnung sein?<br />
[...] und eine Epoche nach der<br />
anderen ereignen sich die vitalsten<br />
theatralischen Ereignis außerhalb der<br />
legitimen Orte, die eigens dafür<br />
geschaffen sind."<br />
Peter Brook, Regisseur<br />
in: Der leere Raum,<br />
Alexander Verlag Berlin, 1983<br />
eine weitere Station erreicht: Nach<br />
unserem Gesamtelternabend zur GTS<br />
am 26. Oktober haben wir mittlerweile<br />
zwei Fragebögen ausgegeben und größtenteils<br />
ausgewertet. Vielen Dank an<br />
dieser Stelle für Ihre zügige Mitarbeit!<br />
Wenn Sie einen Eindruck vom<br />
letzten Gesamtelternabend gewinnen<br />
wollen, so schauen Sie bitte im Internet<br />
in der Homepage der Schule unter dem<br />
Link zum Prisma nach. Dort finden Sie<br />
ein kurzes Protokoll des Abends:<br />
www.waldorfschuleschopfheim.de<br />
Nach dem ersten Fragebogen haben<br />
wir viele Rückmeldungen und Nachfragen<br />
bekommen, die uns als Planungsgruppe<br />
(Herr Boettger, Frau Dycke, Frau<br />
Futterer, Herr Wehkamp) weitergeholfen<br />
haben; dazu später mehr.<br />
Im zweiten Fragebogen (Stand der<br />
Auswertung: 1. Dezember 04) sprechen<br />
sich 63% der Eltern der Klassen 1-7 für<br />
die GTS aus. 28% sehen keinen Bedarf<br />
für eine GTS. Der Rest von 9% zu 100%<br />
ergibt sich aus noch ausstehenden Rückläufern.<br />
Die Klassen 8+9 konnten noch<br />
nicht ausgewertet werden, da noch viele<br />
Rückläufer fehlen. Die Tendenz ist aber<br />
im Wesentlichen gleich.<br />
Anders ausgedrückt: In den Klassen<br />
1-9 sind ca. jeweils 20 Kinder, die am<br />
Ganztagsangebot teilnehmen sollen und<br />
jeweils ca. 9 Kinder, die nicht teilnehmen<br />
sollen. In unserer Planung waren wir für<br />
die Klassen 1-6 von ca. 15 Kindern pro<br />
Klasse ausgegangen, d.h. dass wir in<br />
unserer Planung die Zahlen eher zu<br />
niedrig als zu hoch angesetzt haben.<br />
Besonders erfreulich für uns war der<br />
Rücklauf auch aus dem Grunde, dass<br />
bisher 20 Eltern ihren Willen zur Mitarbeit<br />
bekundet haben. Vielen Dank! Wir<br />
werden sobald als möglich alle Interessierten<br />
zu einem gemeinsamen Gespräch<br />
und zur Klärung der weiteren Arbeit<br />
einladen.<br />
Unsere nächsten Schritte:<br />
Wir werden im nächsten Jahr zu einem<br />
weiteren Gesamtelternabend einladen,<br />
in dem es schwerpunktmäßig um die<br />
inhaltliche Seite der Planung gehen<br />
wird. Der voraussichtliche Termin<br />
hierfür ist der 1. Februar 05.<br />
Als Planungsgruppe möchten wir<br />
noch in diesem Jahr den Antrag auf<br />
Förderung mit IZBB (Initiative Zukunft<br />
Bildung und Betreuung) Mitteln stellen.<br />
Schule intern • 7<br />
Ganztagsschule: weiterer Zwischenbericht<br />
Die letzte Frist hierfür ist der 31. Jan. 05.<br />
Am 2. Dezember wird sich das Kollegium<br />
während einer ganzen Konferenz<br />
mit dem Thema GTS befassen. Aus<br />
dieser Arbeit wird dann in der Folge der<br />
Antrag von der Planungsgruppe erarbeitet.<br />
Vor dem Redaktionsschluss (2.12.)<br />
des Prisma lässt sich daher noch nicht<br />
vorweggreifend darüber berichten.<br />
Einige inhaltliche Anmerkungen:<br />
Durch den Rücklauf des ersten Fragebogens<br />
wurde uns deutlich, dass es noch<br />
viele Fragen bezüglich der Form einer<br />
GTS gibt. Hier sei versucht, die wichtigsten<br />
in Kürze zu beantworten.<br />
• Heißt GTS noch mehr Schule für die<br />
Kinder?<br />
Diese Frage lässt sich am besten mit<br />
Jein beantworten: Für Klasse 1-6 gilt<br />
die sog. Offene Form der GTS, d.h. nur<br />
die Kinder, die für das Programm angemeldet<br />
werden, sind von den Änderungen<br />
betroffen. Von Klasse 7-10 gibt es<br />
Änderungen im Stundenplan, jedoch<br />
keine wesentlich längere Zeit in der<br />
Schule als bisher schon. Klasse 7-10 wird<br />
die sog. Gebundene Form haben, d.h. alle<br />
SchülerInnen nehmen an der GTS teil.<br />
• Wenn mein Kind nicht an der GTS<br />
teilnimmt (Kl. 1-6), verpasst es dann<br />
nicht Unterricht, den die anderen Kinder<br />
am Nachmittag haben?<br />
Diese Frage lässt sich eindeutig mit<br />
Nein beantworten. Der Nachmittagsbereich<br />
für die Kinder, die an der GTS<br />
teilnehmen ist unabhängig von dem<br />
regulären Unterricht am Vormittag. Die<br />
Angebote sind ergänzender Natur.<br />
• Eine dritte Frage wurde häufig gestellt,<br />
die (überspitzt formuliert) die Sorge<br />
zum Ausdruck bringt, ob wir durch die<br />
GTS die Zeit, die die Kinder in der<br />
Familie und im Wohnumfeld verbringen<br />
können, einschränken wollen.<br />
Auch hier muss etwas differenzierter<br />
geantwortet werden. Die GTS ist grundsätzlich<br />
in den Klassen 1-6 ein Angebot<br />
für die Kinder und Eltern. Wenn eine<br />
Familie mit Kindern dieser Altersstufe<br />
den Wunsch und die Möglichkeit hat, die<br />
Kinder zu Hause zu betreuen und die<br />
Freizeit zu gestalten, so ist das auch<br />
weiterhin für uns als Schule das Ideal.<br />
Wir wollen und können kein Ersatz<br />
dafür sein!<br />
Fortsetzung des Artikels auf folgender Seite 8
8 • Schule intern<br />
Fortsetzungs des Artikels zur Ganztagsschule von Seite 7<br />
Für die Altersstufe ab der 7. Klasse<br />
ergibt sich bereits schon jetzt eine hohe<br />
zeitliche Belastung durch die Schule.<br />
Wir meinen, dass es durch die GTS<br />
möglich wird, den Tagesablauf und die<br />
Struktur des Stundenplanes im Sinne<br />
der Kinder zu verändern.<br />
• Gibt es eine finanzielle Mehrbelastung<br />
durch die GTS?<br />
Die Frage nach den Finanzen ist<br />
hier in zwei Richtungen anzusehen:<br />
a. Es entsteht für alle Kinder und<br />
Jugendlichen der Beitrag am Essen.<br />
b. Die Ganztagsangebote erfordern ein<br />
höheres Engagement an der Schule. Im<br />
Rahmen von Deputatsumstellungen und<br />
dem Schülermentoren-Modell denken<br />
wir, dass das Engagement in der Klassenstufe<br />
7-10 keine zusätzlichen Kosten<br />
verursacht. Inwiefern das erhöhte<br />
Engagement im Bereich der Klassen 1-6<br />
Kosten erzeugt, ist eine Frage der gemeinsamen<br />
Gestaltung, die wir in der<br />
Planungsgruppe im Detail zu erarbeiten<br />
haben.<br />
Als Planungsgruppe werden wir ab<br />
dem nächsten Jahr zusammen mit den<br />
Eltern, die Interesse an einer Mitarbeit<br />
geäußert haben, an den weiteren<br />
inhaltlichen Fragen arbeiten.<br />
Für die Planungsgruppe<br />
Thomas Wehkamp<br />
Thema Nachhilfe<br />
oder: Schlossbau<br />
Schon oft hat „man“ gehört, dass man<br />
vielleicht mit den für externe Nachhilfe<br />
ausgegebenen Geldern ganze Schlösser<br />
hätte bauen können...<br />
Nun hat Herr Boettger in den Klassen<br />
11-13 einmal wirklich nachgefragt, und<br />
Folgendes ist dabei herausgekommen:<br />
• In Klasse 11 nehmen 10 von 33<br />
SchülerInnen Nachhilfe,<br />
• in der 12. Klasse 20 von 39 und<br />
• in der 13. Klasse 15 von 24.<br />
Die Fächer Mathematik und Englisch<br />
sind dabei die Spitzenreiter.<br />
Das ist tatsächlich viel, aber:<br />
Bis auf eine frühere Klassenversorgung<br />
in Mathematik wird sehr wenig Kritik<br />
am Unterricht der Schule geübt. Als<br />
Begründungen für das Nehmen von<br />
Nachhilfe werden zwei Hauptgründe<br />
genannt:<br />
• Ausgleichen persönlicher Schwächen<br />
• Das Anstreben eines relativ hohen<br />
Schulabschlusses.<br />
Fazit:<br />
Ja, es fließt viel Geld in Richtung Nachhilfe.<br />
Aber es scheint so, dass wir trotz<br />
unterrichtlicher Verbesserungsmöglichkeiten<br />
nicht in der Lage sein werden,<br />
diese Gelder frei bekommen zu können,<br />
um zumindest ein „Schloss“ bauen zu<br />
können....<br />
Peter Elsen<br />
Das Entwicklungsland und die schönen Geldtöpfe<br />
Leserbrief zur Ganztagsschule und Generationenhaus<br />
Westdeutschland, sagt die Bundesregierung,<br />
ist ein Entwicklungsland in der<br />
Familienpolitik. Die Vereinbarkeit von<br />
Kindern und Beruf muss für Eltern von<br />
Kindern aller Alterstufen erreicht werden,<br />
indem flächendeckend ein durchgehendes<br />
Betreuungsangebot von Geburt<br />
bis Schulabschluss aufgebaut wird. Die<br />
freiwerdenden Mittel aus der unsäglichen<br />
Hartz4-„Reform“ sollen in den Aufbau<br />
einer modernen Kinderbetreuung<br />
fließen … und nun kommt die große<br />
Politik auch in der FWS-<strong>Schopfheim</strong><br />
an: Wir sollen Ganztagsschule werden.<br />
Wie glücklich, wer heute schon im<br />
Osten der Republik lebt – und ein spätes<br />
Lob auf die DDR! Das Kindlein darf<br />
noch so klein und neugeboren sein: schon<br />
wartet ein Bettlein im Tagheim, der<br />
Tagesstätte oder dem Betriebskinder-<br />
garten. Der Staat wollte sich seine neuen<br />
sozialistischen Musterarbeiter selber<br />
großziehen, und Mutti konnte weiter<br />
ihren Mann stehen für die große Schlacht<br />
um den technischen Fortschritt.<br />
Moderne Zeiten!<br />
Oder war da etwas? Die frühe Beziehungsentwicklung<br />
zwischen Mutter und<br />
Kind in den ersten zwei Lebensjahren.<br />
Ein Kind, das Rechte hat auf Raum und<br />
Zeit einer Familie. Die Lebenspläne der<br />
Elterngeneration, die zurecht aufgefrischt,<br />
zurechtgerückt und gelegentlich<br />
auf den Kopf gestellt werden durch die<br />
Ankunft eines kleinen Menschenkindes.<br />
Auch die Entwicklungsspychologie<br />
lehrt, dass das Kind erst nach Abschluss<br />
des 3. Lebensjahres ein ungefähres Gefühl<br />
der Konstanz entwickelt hat, dass<br />
die Mutter nicht ins Bodenlose entrückt<br />
Die Interne<br />
Personalstelle (IP)<br />
Ein unbekanntes Gremium?<br />
Bei der Übersicht über die Schulgremien<br />
fehlte die sog. "Interne Personalstelle",<br />
zur Zeit besetzt von Ulrike Reichert und<br />
Theo Hölzer. Bei dieser Gelegenheit:<br />
Wir finden den Namen unzureichend,<br />
vielleicht finden Sie einen neuen ?<br />
Was sind unsere Aufgaben:<br />
• Mitarbeitergespräche, sowohl als regelmäßiges<br />
Angebot wie auch aus aktuellen<br />
Anlässen, z.B. i.A. der Schulleitung,<br />
• Koordination individueller Weiterbildungsmaßnahmen,<br />
• Konfliktbearbeitung: Bearbeitung von<br />
Kritik an LehrerInnen seitens Schüler-<br />
Innen, Eltern und KollegInnen,<br />
Aus unseren Handlungsleitlinien:<br />
Die Interne Personalstelle kann keine<br />
konfliktfreie Schule schaffen, sondern<br />
soll helfen, bei Verunsicherungen in<br />
Schüler-, Eltern- und Mitarbeiterschaft<br />
einen Weg für eine konstruktive Weiterentwicklungsarbeit<br />
zu finden.<br />
Voraussetzungen für die<br />
Bearbeitung von Konflikten<br />
durch die Interne Personalstelle:<br />
Die Konfliktparteien sollten sich bereits<br />
bemüht haben, in einem gemeinsamen<br />
Gespräch (ggf. mit dem Vertrauenslehrer)<br />
ihren "Fall" zu klären.<br />
Führte das zu keiner befriedigenden<br />
Lösung, sollte die fortbestehende Kritik<br />
(bezw. der Konflikt oder der angemahnte<br />
Missstand) in schriftlicher Form mit<br />
Benennung konkreter Vorfälle der<br />
Internen Personalstelle zur Bearbeitung<br />
übergeben werden. Der Eingang wird<br />
schriftlich bestätigt und es wird<br />
möglichst umgehend ein Gesprächstermin<br />
vereinbart.<br />
Ulrike Reichert<br />
Theo Hölzer<br />
<strong>Elternsprechtag</strong>:<br />
Samstag,<br />
22. Januar 2005<br />
Fortsetzung dieses Artikels<br />
bei den Leserbriefen auf Seite 28<br />
"...meine<br />
Mutterspracheunterrichten..."<br />
Nach meinen ersten Schuljahren in einer<br />
kleinen Dorfschule in Nordfrankreich<br />
an der belgischen Grenze konnte ich in<br />
der 6. Klasse Deutsch als Fremdsprache<br />
lernen, und es gefiel mit so gut, dass ich<br />
Deutschlehrerin werden wollte!<br />
Ich habe nach meinem Baccalaureat<br />
(französisches Abitur) angefangen,<br />
Psychologie zu studieren und wechselte<br />
zwei Jahre später in eine sozialpädagogische<br />
Ausbildung. Ich war 21 und<br />
das Wichtigste für mich nach meinem<br />
Diplom war, die Welt zu entdecken und<br />
verschiedene Kulturen und Menschen<br />
kennen zu lernen.<br />
Diese Zeit der Reisen zwischen<br />
Nordafrika, Asien und Australien und<br />
der damit verbundenen neuen Erfahrungen<br />
war geprägt von entscheidenen<br />
Begegnungen. In Südfrankreich lernte<br />
ich meinen Mann kennen; in Neuseeland<br />
kam ich zum ersten Mal in Kontakt mit<br />
der Anthroposophie. Zurück in Frankreich<br />
habe ich mich entschlossen, in<br />
einer anthroposophischen Einrichtung<br />
für Sozialtherapie zu arbeiten.<br />
Als es drei Jahre später sicher war,<br />
dass ich nach Deutschland kommen<br />
würde, war es auch Zeit für einen neuen<br />
beruflichen Impuls. Ich habe mich für<br />
das Waldorflehrerseminar in Stuttgart<br />
entschieden und dort die Ausbildung<br />
zur Klassenlehrerin und Französischlehrerin<br />
abgeschlossen.<br />
Anschließend ist aber die Erziehung<br />
von unseren 2 Kindern (jetzt 10 und 12<br />
Jahre alt) zur Priorität geworden. Seit 10<br />
Jahren wohnen wir in Liel und seitdem<br />
habe ich angefangen, Französischkurse<br />
an der VHS und Nachhilfeunterricht zu<br />
geben. Zusätzlich arbeite ich im Rahmen<br />
der „Tandem Regional Partnerschaften“<br />
für den deutsch-französischen Austausch.<br />
Während der letzten 5 Jahre war<br />
ich in der Werksiedlung Kandern im<br />
Sozialpädagogischen Bereich tätig.<br />
Der Wunsch, eines Tages meine<br />
Muttersprache zu unterrichten, wurde<br />
aber immer ausgeprägter. Ich freue<br />
mich, jetzt in <strong>Schopfheim</strong> verschiedene<br />
Klassen in der Unter- und Mittelstufe<br />
unterrichten zu können.<br />
Sonja Weber<br />
Ein Nordlicht<br />
bemüht sich<br />
um Erhellung<br />
der Köpfe<br />
Wolfgang Dreiser, 1939 in Hannover<br />
geboren, ist seit Beginn dieses Schuljahres<br />
Deutschlehrer in der 13. Klasse,<br />
eingesprungen für Herrn Langhammer,<br />
der ja bekanntlich sein Freijahr hat.<br />
Vielen dürfte Herr Dreiser bekannt sein,<br />
denn noch vor drei Jahren war er stellvertretender<br />
Schulleiter am benachbarten<br />
Theodor Heuss Gymnasium. Wir konnten<br />
ihn überreden, seinen Ruhestand<br />
wieder mit dem "Unruhestand" des<br />
Lehrers zu vertauschen, was nicht schwer<br />
war, denn Herr Dreiser ist seinem Beruf<br />
als Lehrer immer mit Begeisterung<br />
nachgegangen und hat ihn mit viel Einsatz<br />
im Interesse seiner Schülerinnen<br />
und Schüler ausgeübt. Er wäre natürlich<br />
lieber Schauspieler als Lehrer geworden.<br />
Aber schon in seiner Schulzeit hat er<br />
seine Stimmbänder bei den vielen Schulaufführungen<br />
so strapaziert, dass ihm<br />
sein Arzt vom Theater abriet, weil er mit<br />
seiner Stimme keine großen Häuser<br />
würde füllen können! Klassenräume<br />
sind erheblich kleiner und mit Kindern<br />
konnte er schon immer umgehen: So<br />
wurde er Lehrer, aber die Liebe fürs<br />
Theater war und blieb sein Hobby.<br />
In Göttingen begann er sein Studium<br />
der Germanstik und Anglistik, setzte es<br />
in Freiburg und Bristol fort, legte in<br />
Freiburg seine Staatsexamen ab und<br />
blieb bei den Alemannen hängen, weil<br />
ihm der Wein schmeckte, das Klima gefiel<br />
und die Landschaft begeisterte. Nach<br />
dem Referendariat in Neustadt und<br />
Rastatt holte ihn sich das Kepler Gymnasium<br />
in Freiburg in die Lehrertruppe,<br />
aus der er aber 1979 mit seiner inzwischen<br />
vier Köpfe umfassenden Familie<br />
nach Caracas in Venezuela desertierte.<br />
Am dortigen Colegio Humboldt bemühte<br />
er sich fünf Jahre lang, venezolanischen<br />
Schülerinnen und Schülern die Klippen<br />
und Riffe der deutschen<br />
Sprache wegzuräumen,<br />
erkannte die Richtigkeit<br />
des Spruches Deutsches<br />
Sprak, schweres Sprak!<br />
und erforschte in den<br />
Ferien auf Humboldts<br />
Spuren Südamerika. Am<br />
Ende der Auslandstätigkeit<br />
„verschlugen“ ihn die<br />
Behörden nach Rhein-<br />
Menschen aus unserer Schule • 9<br />
"...seit dem fünften<br />
Lebensjahr Klavier..."<br />
Am Ende der Sommerferien wurde ich<br />
gefragt, ob ich die Eurythmie-Begleitung<br />
auf dem Klavier an unserer Schule<br />
übernehmen könnte. Ich habe mich über<br />
diese Anfrage sehr gefreut und gern<br />
diese neue Aufgabe übernommen.<br />
Von meinen fünf Kindern besuchen<br />
noch zwei unsere Schule - und ich freue<br />
mich nun, den Eurythmie-Unterricht<br />
auch miterleben zu können.<br />
Ich spiele seit dem 5. Lebensjahr<br />
Klavier und habe Kirchenmusik studiert.<br />
Seit 1994 gebe ich Klavierunterricht,<br />
komponiere & singe und habe zwei CDs<br />
aufgenommen.<br />
Sabine Meyer<br />
felden (wo er heute noch wohnt) und<br />
schließlich nach <strong>Schopfheim</strong> (wo er jetzt<br />
wieder arbeitet).<br />
Wenn also ein graubärtiger älterer<br />
Herr mit schütterem Haar und einem<br />
riesigen Alu-Aktenkoffer die Treppe ins<br />
oberste Stockwerk hinauf eilt,<br />
dann sollte jetzt allen<br />
klar sein, wer das ist:<br />
Ein verhinderter<br />
Schauspieler,<br />
ein reaktivierter<br />
Deutschlehrer,<br />
ein Nordlicht und<br />
ein Globetrottel!<br />
Anzeige
Photographie: O. Minzloff<br />
Photographie: O. Minzloff<br />
.<br />
10 • • 11<br />
6. Klasse<br />
2004 / 2005<br />
Klasse 5a<br />
2 0 0 4 / 2 0 0 5<br />
Photographie: O. Minzloff<br />
Photographie: O. Minzloff<br />
Klasse 5b<br />
2004 / 2005<br />
7. Klasse<br />
2004 / 2005
12 • Aus dem Schulleben<br />
Am Vormittag des 23. Oktobers trafen<br />
sich zwischen 50 und 60 Kinder, Eltern<br />
und die beiden Lehrerinnen am<br />
Hauinger Schützenhaus.<br />
Der Weg führte bei herrlichem<br />
Sonnenschein durch den bunten Herbstwald<br />
über die „Hohe Straße“. Nach einem<br />
steilen Aufstieg gleich am Anfang konnten<br />
wir gemütlich bis zur Burg laufen.<br />
Auch die kleinen Geschwister konnten<br />
den Weg gut bewältigen, und die sechs<br />
Hunde, die uns begleiteten, genossen<br />
die Möglichkeit zum Herumtollen im<br />
Wald mit so vielen Spielgefährten.<br />
Nach knapp zwei Stunden erreichten<br />
wir schon unser vorläufiges Ziel, den<br />
Grillplatz bei der Burg. Die Würstchen<br />
wurden auf Stöcken über dem Feuer<br />
gebraten und so manche Leckereien verteilt.<br />
Die Kinder tobten durch den Wald<br />
und suchten sich Ausguckplätze<br />
zwischen Wurzeln und auf Bäumen,<br />
Wanderung zur Burgruine Rötteln<br />
mit den Viertklässlern und deren Familien<br />
während die Erwachsenen<br />
die warmen<br />
Sonnenstrahlen<br />
genossen.<br />
Als dann alle satt<br />
waren, brach die<br />
Gruppe zu einer<br />
Führung durch das<br />
Burgmuseum und<br />
die Ruine auf. Frau<br />
Wagner vom Röttelnbund<br />
erklärte uns<br />
Interessantes über<br />
das Leben bei den Rittern auf der Burg.<br />
Die Kinder durften währenddessen<br />
auch versuchen, eine Armbrust zu spannen<br />
und einen Teil einer Ritterrüstung<br />
anzuziehen. Frau Dycke musste dann,<br />
zur großen Freude ihrer SchülerInnen,<br />
am eigenen Leib spüren, wie unangenehm<br />
es im Mittelalter war, eines<br />
Verbrechens bezichtigt zu werden.<br />
Anschließend ging die Führung noch<br />
durch die Ruine, in den Rittersaal, zum<br />
Rittersprung und natürlich in den<br />
Hexenkeller. Wer wollte, durfte auch<br />
noch auf die Türme steigen und den<br />
Ausblick über Lörrach und das Wiesental<br />
genießen.<br />
Gegen halb fünf erklang Frau Dyckes<br />
Pfeife, um die Gruppe zum Rückweg<br />
zusammenzurufen. Man sammelte sich<br />
in der Unterburg und brach schließlich<br />
auf einem kürzeren Weg auf nach<br />
Hauingen.<br />
Georgischer Zauber im Kleinen Festsaal<br />
Vor den Herbstferien konnten alle Unterstufenschüler,<br />
die neue 5. Klasse und<br />
einige Lehrer ein georgisches Märchen<br />
als Marionettenspiel erleben, gespielt<br />
von fünf Georgierinnen, die in Gersbach<br />
bei Familie Nebeling auf Fortbildungsbesuch<br />
waren und dort eine internationale<br />
Puppenspielertagung mitmachten.<br />
Auf Anfrage hin gaben sie an unserer<br />
Schule auch eine Aufführung.<br />
Das Besondere nun daran war, dass<br />
die Puppenspielerinnen ihr Märchen auf<br />
georgisch erzählten. Zwar kannten die<br />
Schüler den Inhalt des Märchens von<br />
ihren Lehrern, aber während der Aufführung<br />
waren nur die sehr fremdländisch<br />
klingenden, vokalreichen Laute<br />
zu vernehmen, ganze 60 Minuten lang!<br />
Für mich war es ein wunderschöner<br />
Tag, an dem einfach alles zusammenpasste!<br />
Ich hoffe, denen, die dabei<br />
waren, geht es ebenso..., und die anderen<br />
sind jetzt so richtig neidisch geworden!<br />
Petra Krause-Leipoldt<br />
Sie untermalten<br />
die kunstvoll<br />
geführten<br />
Bewegungen<br />
der Bleischuh-<br />
Marionetten.<br />
Für den Betrachter<br />
sichtbar bewegten die Spielerinnen<br />
die anmutigen Puppen (Mutter und<br />
Sohn, Hirsch und Wildschwein, Jäger,<br />
Hexe, Riese, Wundervogel und Drache)–<br />
und Marionetten wie Spielerinnen<br />
woben mit den bunten, verschiebbaren<br />
Bühnen-Elementen und der begrifflosen<br />
Sprachmusik eine Bildstimmung ganz<br />
eigenen Zaubers –<br />
georgisch?<br />
Frauke Roloff<br />
Zeitungsnotiz<br />
Nun hat auch <strong>Schopfheim</strong> seinen Kunst-Skandal!<br />
<strong>Schopfheim</strong> (CNN?) Anlässlich der<br />
Waldorf-Aktionswoche gestalteten die<br />
Abiturienten des Leistungskurses Kunst<br />
der <strong>Freie</strong>n <strong>Waldorfschule</strong> <strong>Schopfheim</strong><br />
im Stadtpark das Environment Heile<br />
Welt. Gemeint war eine sozialkritische<br />
Aussage zur Situation der Ausgestoßenen<br />
bzw. Weggeworfenen unserer<br />
Gesellschaft (siehe nebenstehendes Foto).<br />
Im Zuge einer angeordneten Putzaktion<br />
beschädigten ältere Schülerinnen<br />
derselben Schule dieses Kunstwerk dergestalt,<br />
indem sie den vermeintlichen<br />
Dreck, bestehend aus einem Abfallbehälter<br />
und leeren Schnapsflaschen kurzerhand<br />
entsorgten. Die dazudrapierten,<br />
symbolisch gemeinten Köpfe (die<br />
Ausgestoßenen) stellten sie anständig<br />
wieder hin und entschärften nach guter<br />
Waldörflerart damit die zentrale Aussage<br />
im Wesentlichen.<br />
Die Parallelen zur Beuys´schen Fettecke<br />
contra Putzfrau sind unübersehbar.<br />
Das Foto zeigt die bereinigte Version:<br />
Man erkennt in der Mitte des Kunstwerks<br />
die drei brav in die Luft guckenden<br />
Köpfe.<br />
Infolge dieser Putzaktion gab es eine<br />
gerichtliche Auseinandersetzung, mit<br />
der Folge, dass die drei Schülerinnen zu<br />
hohen Geldstrafen verurteilt wurden.<br />
Das Geld muss an den guten Zweck<br />
Abifeier gespendet werden. Der verantwortliche<br />
Kunstlehrer Gerhard König<br />
hat sein Amt kopfschüttelnd<br />
niedergelegt.<br />
<strong>Elternsprechtag</strong>:<br />
Samstag, 22. Januar 2005<br />
Paradeisspiel<br />
Im September hatte ich der Schulleitung<br />
Bescheid gesagt, dass ich dieses Jahr<br />
aus Belastungsgründen für das Paradeisspiel<br />
nicht die Verantwortung<br />
übernehmen würde. Im Hinterkopf gab<br />
es für mich eine Ausnahme: Wenn mich<br />
jemand aus der Schülerschaft auf das<br />
Thema ansprechen würde...<br />
Kurz vor den Herbstferien sprach<br />
mich eine 12. Klässlerin an: „Wann<br />
fangen wir an?“...<br />
Am 1. Advent haben wir acht Stunden<br />
geprobt und am Ende entschieden,<br />
dass wir aufführen wollen.<br />
Was hat mich umgestimmt: Wenn<br />
Schüler eigentlich Abgesagtes einfordern,<br />
Aus dem Schulleben • 13<br />
kann man sich als Lehrer nicht viel<br />
Schöneres vorstellen. Zudem bekam ich<br />
von Schülerseite zu hören: „Es ist eines,<br />
wenn größere SchülerInnen die Spiele<br />
nicht mehr sehen wollen. Aber um sich<br />
von ihnen lösen zu können, müssen sie<br />
erst einmal stattfinden!“ Und zuletzt: Es<br />
gab auf einmal mehr Interessierte als<br />
Rollen...<br />
Termine:<br />
Abendaufführung<br />
Mittwoch, 22.12.04, 19 Uhr.<br />
Christgeburtspiel dann 20.30 Uhr.<br />
Dreikönigspiel: Sonntag, 9.1.05, 17 Uhr.<br />
Wir freuen uns auf Ihr Kommen!<br />
Peter Elsen<br />
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14 • Aus dem Schulleben<br />
Sehr erfreulich! Vielen Dank für die vielen, vielen positiven Rückmeldungen,<br />
ja, der diesjährige Martini-Bazar war wirklich ein voller Erfolg! Die Dekoration war wunderschön<br />
und wurde von allen bestaunt, in den Verkaufs- und Aktionsräumen wie auch bei den<br />
Essensangeboten. Es wurde in diesem Jahr eine Atmosphäre geschaffen,<br />
die voll, rund und behaglich war.<br />
Dies kann man auch an den Einnahmen sehen: Wir steigern uns!<br />
Weiter so!<br />
Das nächste Treffen des FGK ist am<br />
12.1.05 Basar-Nachbesprechung,<br />
zu dem alle Interessierten herzlich<br />
eingeladen sind.<br />
Für den FGK - Ivonne Krüger<br />
Aus dem Schulleben • 15
Photo: O.Minzloff<br />
16 • Aus dem Unterricht<br />
Der Handarbeitsunterricht in der <strong>Waldorfschule</strong><br />
Die Bedeutung der Hände in der Handarbeit<br />
Sinn und Notwendigkeit des Handarbeitsunterrichts<br />
Handarbeit - was ist das außer Stricken, Häkeln, Nähen und Sticken nach vorgegebenen<br />
Anleitungen und Mustern?<br />
Handarbeitsunterricht an <strong>Waldorfschule</strong>n wird von der 1.-12. Klasse für Mädchen und<br />
Jungen erteilt. Dabei wird bis zur 10. Klasse fast ausschließlich mit textilem Material<br />
gearbeitet. In der <strong>Freie</strong>n <strong>Waldorfschule</strong> findet dieser Unterricht mit der Kartonage- und<br />
Buchbindeepoche seinen Abschluss.<br />
Die Notwendigkeit einer ganzheitlichen Bildung, die Handeln, Erleben und Verstehen<br />
umfasst, wird heute breit anerkannt; sie steht sogar als Grundprinzip in manchen Schulgesetzen.<br />
Durch die in jedem Unterrichtsvorhaben enge Verknüpfung von Wahrnehmung,<br />
Reflexion und Handeln können die Fächer Handarbeit und Werken einen wichtigen Beitrag<br />
zum Bildungs- und Erziehungsauftrag der Schule leisten.<br />
Der Unterricht im Fach Handarbeit<br />
• entwickelt Feinmotorik, Handgeschicklichkeit und Präzision<br />
• fördert die Selbstständigkeit<br />
• fördert Kreativität, Phantasie und Ausdruckskraft und den ästhetischen Sinn<br />
• entwickelt das Empfinden für Material, Form und Farbe<br />
sowie das Verständnis und die Wertschätzung für verschiedene Werkstoffe<br />
• entwickelt Sorgfalt und Ausdauer sowie die Fähigkeit, Arbeitsabläufe zu planen und auszuführen<br />
• erlaubt durch praktisches Tun Einblick zu gewinnen in das Zusammenspiel<br />
handwerklicher, kultureller und wirtschaftlicher Aspekte<br />
• gibt Anregung zur Freizeitgestaltung und Berufsfindung<br />
• erfasst die SchülerInnen in ihrer ganzen Persönlichkeit und hat deren harmonische Entwicklung zum Ziel<br />
• vermittelt technische Fertigkeiten<br />
Dass durch die frühe Betätigung beider<br />
Hände nicht nur die Geschicklichkeit<br />
trainiert wird, sondern dadurch auch<br />
über beide Gehirnhälften die geistige<br />
Konzentration und damit kreatives und<br />
strukturelles Denken geschult wird, hat<br />
bereits Aristoteles erkannt und wie folgt<br />
ausgedrückt: Der Mensch empfing die<br />
Hand, weil er den Geist empfing.<br />
Bereits beim Stricken im 1. Schuljahr<br />
werden beide Hände gleichermaßen beansprucht.<br />
Masche für Masche versuchen<br />
die SchülerInnen, den Faden von einer<br />
Nadel auf die andere zu heben; sie bemühen<br />
sich, den Faden in richtiger Weise<br />
zu schlingen und dabei keine Masche<br />
fallen zu lassen. Bei dieser Tätigkeit wird<br />
neben der feinmotorischen Handfertigkeit<br />
und der Schulung beider Gehirnhälften<br />
noch etwas anderes geschult: Wer Erstklässler<br />
beim Stricken schon beobachtet<br />
hat, der weiß, dass dies ein erhebliches<br />
Maß an Durchhaltevermögen erfordert.<br />
Das Tun mit den Händen ist auch ein<br />
soziales Tun. Die SchülerInnen werden<br />
zur gegenseitigen Unterstützung aufgefordert.<br />
Der Handarbeitsunterricht wird<br />
durch Einblicke in die berufliche Welt<br />
der Handwerker begleitet. Nicht ohne<br />
Grund wählen die SchülerInnen der<br />
8. Klasse häufig Themen aus dem<br />
Handarbeits- und Handwerksbereich.<br />
Die Hand ist ein Organ der Gefühle und des Willens schreibt Ernst Michael<br />
Kranich in seinem Aufsatz über die Intelligenz der Hände. Das Erlernen einer<br />
Handgeschicklichkeit wie Schreiben oder Stricken hat verschiedene Bedingungen. Man<br />
muss durch den Tastsinn empfinden, dass man den Stift oder die Stricknadel<br />
genügend im Griff hat. Vor allem benötigt man ein sensibles Bewusstsein der Hand-<br />
und Fingerbewegungen durch den Bewegungssinn... Hätte man in der Hand und in<br />
den Fingern keine Wahrnehmung von der momentanen Stellung und Bewegung, dann<br />
könnte man die Bewegung nicht bewusst lenken... Zunächst erfährt das Kind, wie es<br />
die Buchstaben schreiben soll oder wie es beim Stricken zu den neuen Maschen<br />
kommt. Es hat eine Bewegungsvorstellung; jedoch bereitet ihm die Ausführung Mühe,<br />
weil der Wille zunächst ungeschickt ist... Durch das Üben folgen die Bewegungen im<br />
Laufe der Zeit immer leichter den Bewegungsvorstellungen; der Wille macht einen<br />
Entwicklungsprozess durch. Denn, wenn das Kind die Geschicklichkeit erworben hat,<br />
ist die Bewegungsgesetzmäßigkeit, die es zunächst in der Vorstellung hatte, zu einer<br />
Eigenschaft des Willens geworden. Der Wille hat sich im Sinne dieser Gesetzmäßigkeit<br />
organisiert; diese ist ganz in die Willensregion übergegangen. Weiter heißt es hier:<br />
Wenn man verfolgt, wie beim Häkeln oder Stricken ein Gewebe entsteht, dann sieht<br />
man, wie intelligent dieser Vorgang ist... Lernt ein Kind Häkeln und Stricken, dann<br />
wird in diesen Tätigkeiten immanente Intelligenz zu einer Eigenschaft des Willens; das<br />
Kind wird in seinem Willen intelligent. 1<br />
1 E.M. Kranich: Die Intelligenz der Hände, in : Erziehungskunst Heft 5/2002<br />
2 R. Steiner: Die pädagogische Praxis vom Gesichtspunkt geisteswissenschaftlicher Menschenerkenntnis<br />
3 R. Steiner in Hedwig Hauck: Kunst und Handarbeit<br />
4 R. Steiner zitiert in Hedwig Hauck<br />
Flinke Finger – flinke Gedanken<br />
In der heutigen Gehirnforschung wird<br />
den Sinneserfahrungen und dem eigenen<br />
praktischen Tun bei der Entwicklung<br />
von Lernverhalten eine große Bedeutung<br />
zugemessen. Sie fördern die Voraussetzung<br />
für differenziertes Sprechen<br />
und bewegliches Denken.<br />
Da unsere Alltagshandlungen zum<br />
größten Teil routiniert bis automatisiert<br />
sind, wird dem Handarbeitsunterricht<br />
ein besonderer Stellenwert verliehen.<br />
Hier erlebt das Kind, dass es etwas<br />
schaffen kann. Es gestaltet etwas Nützliches<br />
und Brauchbares als Vorbereitung<br />
für das Leben. Das Be-Greifen mit der<br />
Hand löst Be-Greifen im Kopf aus.<br />
Dazu Rudolf Steiner: Nicht wahr, heute<br />
wissen viele Männer wirklich gar nicht,<br />
was man für ein gesundes Denken, für<br />
eine gesunde Logik hat, wenn man<br />
Stricken kann. 2 Und bei Hedwig Hauck<br />
heißt es: Es hat derjenige, der seine<br />
Finger ordentlich zu bewegen weiß, auch<br />
biegsame Gedanken und Ideen. 3<br />
Rudolf Steiner hat also zu Beginn<br />
des 20. Jahrhunderts bereits gewusst,<br />
dass die Geschicklichkeit der Hände in<br />
einem engen Zusammenhang mit der<br />
Art und Weise unseres Denkens steht.<br />
Stellt man in einem der beiden Bereiche<br />
(Fingerfertigkeit oder bewegliches<br />
Denken) Schwächen fest, so kann man<br />
diese durch Stärkung des anderen<br />
Bereiches ausgleichen. Das heißt, die<br />
Geschicklichkeit der Finger und der<br />
allgemeinen Handfertigkeit können<br />
durch Rätselspiele, lebendige Denkspiele<br />
im Rechenunterricht oder andere<br />
Übungen, die Geschicklichkeit im<br />
Denken erfordern, positiv beeinflusst<br />
werden.<br />
D<br />
er Handarbeitsunterricht in der ersten Klasse<br />
Zu dieser Wechselbeziehung äußerte sich Rudolf Steiner so:<br />
Es hängt von der Art und Weise, wie jemand denken gelernt hat, ab, welche<br />
Geschicklichkeit er in den Fingern hat. Denn der Mensch denkt ja mit dem<br />
ganzen Leibe in Wirklichkeit. Man glaubt nur heute, er denke mit dem<br />
Nervensystem, in Wahrheit denkt er mit dem ganzen Organismus.<br />
Wenn man dem Kinde in richtiger Weise Schlagfertigkeit im Denken,<br />
sogar bis zu einem gewissen Grade Geistesgegenwart auf natürliche Weise<br />
beibringen kann, arbeitet man für die körperliche Geschicklichkeit,<br />
wenn man bis in die Körperlichkeit hinein diese Denkgeschicklichkeit treibt,<br />
dann kommt einem auch die Geschicklichkeit der Kinder zu Hilfe. 4<br />
soll nun auf die sinnvoll geführte<br />
Tätigkeit geleitet werden.<br />
Jungen und Mädchen lernen mit zwei<br />
Holznadeln, die von den Kindern selbst<br />
hergestellt werden, über Reim, Rhythmus<br />
und Bild das Stricken. Die Geschicklichkeit<br />
von Armen und Beinen, Händen<br />
und Füßen wird herangebildet. Ja selbst<br />
auf den Zahnbildungsprozess weist<br />
Rudolf Steiner hin. Für ihn war das<br />
Erlernen des Strickens so wichtig, dass<br />
er nahe legte, jedes Kind, das in die<br />
<strong>Waldorfschule</strong> eintrat, erst einmal mit<br />
dem Stricken vertraut zu machen. Es<br />
Die sinnvolle Tätigkeit<br />
gibt wohl kaum eine andere Tätigkeit,<br />
Über allem handwerklichen Tun steht<br />
die es möglich macht, rechte und linke<br />
im Handarbeitsunterricht der Anspruch<br />
Hand so ausgewogen zu betätigen. Diese<br />
an die SchülerInnen, die Arbeit kunstvoll<br />
Tätigkeit wirkt auf die geistigen Anlagen<br />
und ihrem Zweck entsprechend zu<br />
des Kindes aufweckend und fördernd.<br />
entwerfen und zu gestalten.<br />
Zu Beginn des Unterrichts können<br />
Das Kind soll lernen, die Arbeit so<br />
Fingerspiele und Geschicklichkeits-<br />
zu gestalten, dass dadurch der Sinn des<br />
übungen mit einem Sprüchlein zur<br />
Gegenstandes erkannt wird. Es soll die<br />
Auflockerung und zur Übung von Finger-<br />
Form und Farbgestaltung aus der Arbeit<br />
fertigkeiten gemacht werden. Durch<br />
heraus entstehen lassen. Es sollen keine<br />
Geschichten, die zur Tätigkeit des<br />
Gegenstände gemacht werden, deren<br />
Strickens passen, wird die Phantasie des<br />
Sinn und Zweck man nicht durch bloßes<br />
Kindes angeregt. Dies können einfache<br />
Betrachten erkennt. Rudolf Steiner<br />
Erzählungen über das Schäferhandwerk,<br />
wollte damit vermeiden, dass Kinder<br />
die Wollgewinnung, das Wolle-Färben<br />
wahllos irgendwelche niedliche und<br />
bis hin zur fertiggestrickten Arbeit sein.<br />
hübsche Muster auf Deckchen, Kissen<br />
Durch das Zupfen bunter Märchen-<br />
oder Tischläufer sticken oder malen:<br />
wolle soll das Kind über Sinneserfahrung<br />
Kinder, die in der Jugend lernten, mit der<br />
wie Riechen und Fühlen in die Welt der<br />
Hand in sinngemäßer Weise künstlerische,<br />
Handarbeit geführt werden. z.B. kleine<br />
nützliche Dinge für Andere und für sich<br />
Schäfchen aus gezupfter Wolle können<br />
selbst zu bilden, werden auch als<br />
angefertigt werden. Das Wollewickeln<br />
Erwachsene dem Menschen und dem<br />
ist eines der ersten Handarbeits-<br />
Leben nicht fremd gegenüber stehen.<br />
erlebnisse. Nun wird das Stricken<br />
Schritt für Schritt erlernt. Die dazu<br />
nötigen Arbeitsschritte Anfangsmasche,<br />
Maschenanschlag, rechte Masche und<br />
Randmasche werden getrennt und<br />
rhythmisch mit Verschen ins Bildhafte<br />
gebracht und danach erst geübt.<br />
Durch stetes Wiederholen erlernt<br />
so das Kind die Technik des Strickens<br />
zu durchschauen und zu erfassen. Es<br />
bekommt Selbstsicherheit und Vertrauen<br />
in seine eigenen Fähigkeiten. Nun<br />
können die Kinder eine Arbeit beginnen,<br />
die bewältigt werden kann, d.h. die für<br />
das Kind überschaubar ist. Hierfür<br />
kommen z.B. kleine Zwerge, Püppchen,<br />
Gänseliesel, Ball oder Flötenbeutel in<br />
Betracht. Auch kleine Tiere sind mögliche<br />
Arbeiten für den Handarbeitsunterricht<br />
der ersten Klasse.<br />
4<br />
Auch die sprachliche Entwicklung beim Kind steht in engem<br />
Zusammenhang mit der Geschicklichkeit der Hände. Zum Thema<br />
Sprachentwicklung beim Kind in Bezug auf die Feinmotorik<br />
äußerte sich Rudolf Steiner:<br />
...und man wird ferner merken, wie die Modulation der Worte, wie<br />
die Konstruierung der Worte einen gewissen Parallelismus hat<br />
mit der Art und Weise, wie das Kind lernt, geschickt oder ungeschickt<br />
seine Fingerchen zu biegen oder gerade zu halten. 4 Das Leitmotiv für die Pädagogen im Handarbeitsunterricht der<br />
1. Klasse lautet: Vom Spiel zur Arbeit oder Spielend arbeiten und lernen.<br />
Die Freude und den Ernst, den das Kind bisher beim Spielen entwickelte,<br />
Klasse. 1. der Darstellung die und Allgemeinen im Handarbeitsunterricht zum Einleitung eine war Das<br />
Photo: O.Minzloff<br />
Aus dem Unterricht • 17<br />
Die folgenden Klassen werden in den nächsten Ausgaben des Prisma besprochen.<br />
Für das Handarbeitskollegium gez. Anne Tietz-Beyer
18 • Aus dem Unterricht Aus dem Unterricht • 19<br />
Der Gartenbau – ab Klasse 5 ein wichtiger Fachunterricht<br />
Die Fünftklässler sprechen gegenüber den ersten vier Schuljahren der <strong>Waldorfschule</strong> einen neuen Morgenspruch (siehe Prisma 43):<br />
"Ich schaue in die Welt, in der die Sonne leuchtet, in der die Sterne funkeln, in der die Steine lagern, die Pflanzen lebend wachsen ..."<br />
Eine neue Fähigkeit zur Gegenüberstellung von Ich und Welt kennzeichnet diese Schulstufe und durchzieht alle Themen und Epochen:<br />
Ob es die Erdkunde ist (die Landkarte gibt jetzt ein genaues Bild der Landschaft, der Rhein verläuft genauso wie in Wirklichkeit),<br />
ob es das Rechnen ist (eine Schule mit 435 Schülern will einen Ausflug machen, und es sollen Busse mit je 20 Sitzplätzen bestellt<br />
werden...), oder ob es der Gartenbau ist (welche notwendigen Arbeiten<br />
stehen zu welcher Jahreszeit an) – an der Verbindung zwischen Kind<br />
und Welt wird differenziert und ganz konkret-sachlich gearbeitet.<br />
Ein Beispiel aus dem Unterricht im Gartenbaubereich, an unserer Schule<br />
von Bärbel und Roland Beidek besonders liebevoll und intensiv gepflegt.<br />
I<br />
m Schulgarten steht den Schülern der<br />
5. Klasse nach vier Praktikantenjahren<br />
ein erstes Lehrjahr bevor:<br />
Im Frühjahr<br />
können alle Arbeiten im Gewächshaus<br />
kennen gelernt werden, und man kann<br />
sich einsetzen für die Pflege des Schulgartens<br />
und des Schulgeländes. Gartenkräuter,<br />
Salate, Blumen und Gemüsesorten<br />
werden ausgesät, später werden<br />
die jungen Pflänzchen mit viel Geschick<br />
und noch viel mehr Geduld pikiert, um<br />
sie dann ab Mitte Mai im Garten weiterwachsen<br />
zu lassen.<br />
Im Sommer<br />
kümmern sich die Schüler um die Pflege<br />
der Pflanzen, um die Ernte, um das<br />
Trocknen der Kräuter und um die Belieferung<br />
der Schulküche mit ihren selbsterarbeiteten<br />
Gartenerzeugnissen.<br />
Im Herbst,<br />
wenn Garten und Gelände für den Winter<br />
vorbereitet sind, wenn der Kompost verteilt<br />
ist, der Komposthaufen umgesetzt<br />
und die letzten Bäume geschnitten sind,<br />
dann kümmern sich die Schüler um die<br />
Herstellung von Kräutersalz<br />
für den Bazar und für die<br />
Schulküche. Es werden jedes<br />
Jahr zwischen fünf und<br />
acht Kilogramm Kräutersalz<br />
hergestellt. Das ist eine<br />
wirklich riesengroße Arbeit,<br />
die viel Sorgfalt erfordert.<br />
Im Winter<br />
ist nach so einem arbeitsreichen Jahr<br />
endlich der Dezember gekommen, und<br />
alle müssen sich nochmals sehr viel<br />
Mühe geben, denn jetzt werden aus<br />
wunderbar duftendem Bienenwachs die<br />
Kerzen für den Bazar im kommenden<br />
Jahr hergestellt. Dabei kann der Tee aus<br />
den Teekräutern genossen werden, die<br />
im Sommer im Schulgarten gesammelt<br />
wurden.<br />
Und im folgenden Jahr?<br />
Alle diese Tätigkeiten werden in der<br />
6. Klasse nochmals vertieft. Hier hat<br />
jeder Schüler noch zusätzlich ein eigenes<br />
Beet zu bewirtschaften einschließlich<br />
der Planung und selbstständiger Durchführung<br />
der Arbeitsschritte. Bis zur<br />
hoffentlich riesengroßen Ernte vor den<br />
Sommerferien ist der Weg weit!<br />
Es ist nützlich, mit den Schülern der<br />
5. und 6. Klasse neben diesen sehr<br />
abwechslungsreichen Tätigkeiten ein<br />
künstlerisches Gartenprojekt in Angriff<br />
zu nehmen, welches dem Bedürfnis nach<br />
Lebensfreude und Schaffensdrang entspricht.<br />
Dabei muss nicht nur Praktisches<br />
entstehen, es kommt besonders an auf<br />
Schönheit und auf ein sinnvolles Verweben<br />
mit den uns umgebenden natürlichen<br />
Gegebenheiten (z.B. das "Insektenhotel",<br />
siehe Prisma 44)<br />
Der Schulgarten braucht viele fleißige<br />
Hände und belohnt die ganze Schulgemeinschaft<br />
mit blühendem Reichtum im<br />
nächsten Sommer.<br />
Bärbel Beidek<br />
Eine Gartenbaustunde<br />
am 11. November<br />
Nach der großen Pause (9.45-10.00)<br />
gingen wir zum Gartenbauhaus, wo uns<br />
Herr und Frau Beidek erst einmal begrüßten.<br />
Anschließend gingen wir in<br />
den Raum, wo wir immer das Kräutersalz<br />
machen. Als wir drinnen waren,<br />
teilte uns Herr Beidek in zwei Gruppen:<br />
Die eine ging zum Kompost und die<br />
andere blieb da.<br />
Ich war in der Gruppe, die Kräutersalz<br />
machte, also kann ich auch nicht<br />
erzählen, was in der anderen Gruppe so<br />
alles passierte. Frau Beidek sagte uns<br />
noch, dass um 10.45 die beiden Gruppen<br />
sich abwechseln würden, während<br />
Felicitas schon Schüsseln, Mörser und<br />
Kräutermühlen austeilte.<br />
Nun machten wir Kräutersalz, indem<br />
wir ungefähr 3 bis 5 Millimeter hoch<br />
Kräuter mit den Kräutersalzmühlen in<br />
die Schüsseln mahlten. Danach mussten<br />
wir Frau Beidek rufen, die uns ungefähr<br />
eine Messerspitze Salz dazu gab.<br />
Dann mörserten wir etwa 4 bis 6<br />
Minuten, bis die erste Portion fertig war.<br />
So ging das bis 10.45 weiter. Dann<br />
wechselten sich die Gruppen ab.<br />
Ich war jetzt in der Gruppe, die den<br />
Kompost in Schubkarren laden musste,<br />
um ihn dann auf die Beete zu verstreuen.<br />
So schaufelten wir also vergnügt los.<br />
Als wir auf die erste Maulwurfsgrille<br />
stießen, machten wir erst einmal Pause,<br />
um sie uns anzusehen: Sie war ungefähr<br />
50 mm groß! Die Grabschaufeln ähnelten<br />
sehr denen von Maulwürfen, deshalb<br />
heißt die Maulwurfsgrille wahrscheinlich<br />
auch Maulwurfsgrille. Am Ende der<br />
Stunde hatten zwei Gruppen zusammen<br />
11 Maulwurfsgrillen gefangen.<br />
Als es 11.30 war, verabschiedeten<br />
wir uns und gingen.<br />
Lars Roloff, 5. Klasse<br />
Klassenspiel<br />
der 12. Klasse<br />
Das Thema des diesjährigen Klassenspiels<br />
der 12. Klasse sind Probleme aus<br />
dem Alltag. Der Name des Theaterstückes<br />
ist Konfusionen, also Verwirrung<br />
oder Durcheinander. Die aus 5 Einzelakten<br />
bestehende Komödie zeigt mit<br />
einer humorvollen, natürlichen, manchmal<br />
auch grotesken Art Situationen aus<br />
unserem alltäglichen Leben.<br />
Dabei geht es um Einsamkeit, um<br />
das Bedürfnis so akzeptiert zu werden,<br />
wie man ist, wie man sich von anderen<br />
Menschen täuschen lassen kann oder<br />
auch, warum wir nicht miteinander<br />
reden können, obwohl wir uns doch so<br />
viel zu sagen hätten. Trotz alledem fehlt<br />
dem Ganzen nicht der Humor.<br />
Das Stück stammt von Alan Ayckbourn.<br />
Der Autor des Theaterstückes<br />
begann seine Theaterlaufbahn zunächst<br />
als Schauspieler, merkte aber bald, dass<br />
er sich doch eher zum Schriftsteller und<br />
Regisseur berufen fühlte. Seit 1970 leitet<br />
Ayckbourn das Stephen Joseph Theatre<br />
in the Round in Scarborough. Alan<br />
Ayckbourn ist ein ernst zu nehmender<br />
Dramatiker, der Unterhaltung mit<br />
Gesellschaftskritik verbindet und damit<br />
ein breites Publikum erreicht. Vielleicht<br />
erkennen Sie sich in manchen Rollen<br />
wieder und fühlen sich auch konfus –<br />
durcheinander, verwirrt...<br />
Links von Frau Rellermeier sitzen unsere Leiter: Karin Maßen und Matthias<br />
NATURHEILKUNDLICHER<br />
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in 79650 <strong>Schopfheim</strong> Tel. 07622 669808<br />
Forstpraktikum<br />
der 8. Klasse<br />
Wir machten vom 18.- 24. Oktober 2004<br />
in Menzenschwand das Forstpraktikum,<br />
das fast jede achte Klasse macht.<br />
Wir haben dort mit dem Förster Herr<br />
Dreher Buchen gepflanzt, Bucheckern<br />
gesammelt und an einer anderen Stelle<br />
wieder ausgesät. Außerdem haben wir<br />
ein Hochmoor gesäubert und Knüppeldämme<br />
gebaut.<br />
Das Wetter war am Anfang der<br />
Woche nicht so schön, aber zum Ende<br />
hin wurde schönes Herbstwetter.<br />
In unserer Freizeit sind wir an einem<br />
Abend Kegeln gegangen. Und wir<br />
waren in St. Blasien in einem Konzert<br />
der Bachsolisten aus Leipzig. Aber das<br />
hat den meisten von uns nicht gefallen!<br />
Aber insgesammt war es eine sehr<br />
schöne Woche, vor allem, weil wir die<br />
ganze Woche mit unseren Freunden<br />
zusammen waren.<br />
Lina Dinkel, 8. Klasse<br />
Die Aufführungen: finden am<br />
Wochenende vom 17. - 19. Dezember in<br />
der <strong>Waldorfschule</strong> in <strong>Schopfheim</strong> statt.<br />
Freitag und Samstag jeweils um 20 Uhr,<br />
am Sonntag um 18 Uhr.<br />
Elisa Müller, 12. Klasse<br />
Anzeige<br />
Parzivalepoche<br />
der 11. Klasse<br />
Am Samstag, den 20.11.04 besuchte die<br />
11. Klasse im Rahmen der Parzivalepoche<br />
eine Parzival-Aufführung von<br />
Tankred Dorst in Freiburg:<br />
Das Theaterstück wurde in einem<br />
Thermalbad, dem Marienbad, das extra<br />
für den Winter in ein Theater umgebaut<br />
wurde, aufgeführt.<br />
Eine sehr gute Idee war, dass das<br />
Theaterstück in einer Art Arena dargestellt<br />
wurde, dessen Boden aus Sand<br />
bestand. Dies erzeugte eine Art mittelalterliches<br />
Gefühl in der Zuschauermenge.<br />
Eine weitere Besonderheit zeigte sich<br />
in Form eines Lückenfüllers: Eine Frau,<br />
die ein Buch auswendig lernen musste,<br />
und gleichzeitig mit einem Rechen den<br />
aufgewühlten Sand wieder verteilte.<br />
Zwischendurch erzählte sie uns davon,<br />
dass sie den Planeten Delta retten solle.<br />
Dies hatte in keiner Weise etwas mit dem<br />
Stück zu tun, aber es wirkte zum wieder<br />
Aufmuntern des Publikums.<br />
Im ganzen Spiel gab es drei Parzivals,<br />
die nicht in der Pause, sondern während<br />
der Aufführung ausgetauscht wurden.<br />
Dies war so deutlich dargestellt, dass<br />
man den Tausch gut erkennen konnte.<br />
In dem Theaterstück erschien auch<br />
Merlin der Zauberer, der genauso wie<br />
Parzival, auch in Arthurs Tafelrunde auftaucht.<br />
Merlin war für Parzival eine Art<br />
Leitfaden durch das Stück, denn Merlin<br />
gab Parzival immer Ratschläge, wie er<br />
mit Situationen besser umgehen könne.<br />
Zusätzlich wurde der Gral in der<br />
Mitte der Arena aufgestellt, so dass er<br />
für alle gut sichtbar war. Der Gral ist<br />
eine Abendsmahlschale, in welcher das<br />
Blut Christi unter dem Kreuz aufgefangen<br />
wurde. In Wolfram von Eschenbachs<br />
Fassung von Parzival ist der Gral<br />
ein Stein mit wunderbaren Kräften, der<br />
auf einer einsamen Burg aufbewahrt<br />
wird, die nur von Auserwählten<br />
gefunden werden kann.<br />
Christian Schöntaube, 11. Klasse<br />
Mittelalterliche Brautwerbung<br />
während der Parzivalepoche der 11. Klasse
20 • Aus dem Unterricht<br />
Die Glückseligkeit (und faustische Menschen)<br />
In Goethes dramatischem Hauptwerk ist<br />
die Titelfigur Faust Gegenstand eines<br />
Abkommens zwischen Gott und Teufel.<br />
Dieses Abkommen erlaubt dem Teufel,<br />
Faust zu versuchen. Faust steht gewissermaßen<br />
exemplarisch für die gesamte<br />
Menschheit. Sein unbändiges Streben<br />
nach Unbedingtheit unterscheidet ihn<br />
allerdings vom Durchschnittsmenschen.<br />
Der Teufel wettet, dieses Streben bändigen<br />
zu können. Er wettet, dass Fausts<br />
Streben im Genuss Ruhe finden wird.<br />
Was durch die Faust-Tragödie beispielhaft<br />
zum Ausdruck kommt, ist die<br />
Beziehung von Göttlichem und Teuflischem<br />
im Menschen. Das Göttliche ist<br />
die Sehnsucht nach voller Bewusstheit.<br />
Das Teuflische, das Diktat der Sinne.<br />
Das Streben nach Bewusstheit verlangt<br />
geistige Größe. Die Befriedigung der<br />
Sinne verspricht Glückseligkeit.<br />
Kirchenherrschaft<br />
Nach Glückseligkeit verlangende<br />
Menschen sind die Voraussetzung jeder<br />
Kirchenherrschaft. Menschen, die nach<br />
Brot verlangen, nicht nach höherer Erkenntnis.<br />
Menschen, die leichtgläubig<br />
im Glauben ihren Seelenfrieden suchen.<br />
In diesen Zusammenhang passt das<br />
symbolträchtige Hirten-Gleichnis: Der<br />
Hirte, der seine Schafe weidet und dafür<br />
sorgt, dass diese genug zu fressen haben,<br />
sich nicht verlaufen, nicht von wilden<br />
Tieren angegriffen werden und so weiter.<br />
Dieser Hirte nimmt gegenüber seinen<br />
Schafen in gewissem Sinne die gleiche<br />
Rolle ein, welche die Kirche gegenüber<br />
den Gläubigen einnimmt. Der Hirte weiß,<br />
was am besten ist für seine Schafe, und<br />
die Schafe spüren,<br />
dass es am besten<br />
ist, dem Hirten zu<br />
gehorchen.<br />
So sucht der<br />
Leichtgläubige sein<br />
Gewissen zu beruhigen.<br />
Er verlangt<br />
nach irdischem<br />
Brot, nicht nach<br />
höherer Erkenntnis.<br />
Wir kämpfen für<br />
die Würde und Glückseligkeit<br />
der Menschheit.<br />
Ruhmvoll ist es für Amerika,<br />
von der Vorsehung auf<br />
diesen Posten der Ehre<br />
berufen worden zu sein.<br />
Benjamin Franklin 1777<br />
Der ruhelos Suchende, nach Erkenntnis<br />
Strebende, verlangt hingegen nach<br />
himmlischem Brot. Ihn kann das<br />
Irdische nicht sättigen.<br />
In diesem Sinne spricht Faust zu<br />
Mephistopheles (zu dem Teufel, der<br />
gekommen ist ihn zu versuchen):<br />
Kannst du mich mit Genuss betrügen -/<br />
Das sei für mich der letzte Tag (V.1696f.)<br />
und: Werd‘ ich zum Augenblicke sagen: /<br />
Verweile doch! Du bist so schön! / Dann<br />
magst du mich in Fesseln schlagen, /<br />
Dann will ich gern zugrunde gehen!<br />
(V.1699f.).<br />
Der Unterschied<br />
zwischen irdischem<br />
Glück und freiem<br />
Geist kommt auf<br />
literarisch stilvollste<br />
Weise zum Ausdruck<br />
in der Geschichte von<br />
dem Großinquisitor,<br />
der Christus anklagt<br />
(Dostojewski, Der<br />
Großinquisitor). Laut<br />
dieser Geschichte<br />
erscheint Christus<br />
fünfzehn Jahrhunderte<br />
nach der Kreuzigung<br />
erneut in Menschengestalt.<br />
Im katholischen<br />
Spanien, in Sevilla lässt ihn ein greiser<br />
Großinquisitor gefangen nehmen. Warum<br />
bist Du gekommen, uns zu stören?<br />
Christus schweigt. Der schreckliche und<br />
kluge Geist... hat mit Dir in der Wüste<br />
gesprochen, und uns ist in der Schrift<br />
überliefert, er habe Dich angeblich versucht<br />
... sagt der greise Großinquisitor.<br />
Christus schweigt immerfort. Erinnere<br />
Dich an die erste Frage; sie lautete, wenn<br />
auch nicht wortwörtlich, doch dem<br />
Sinne nach so: ‚Du möchtest in die Welt<br />
gehen und gehst mit leeren Händen, mit<br />
irgend so einem Freiheitsversprechen,<br />
das die Menschen in ihrer Einfalt und<br />
angeborenen Zügellosigkeit nicht zu<br />
fassen vermögen, vor dem sie sich fürchten<br />
und ängstigen, denn es<br />
hat für den einzelnen<br />
Menschen und die menschliche<br />
Gesellschaft niemals<br />
etwas Unerträglicheres<br />
gegeben als die Freiheit!<br />
Doch siehst Du diese<br />
Steine in dieser nackten,<br />
glühheißen Wüste? Verwandle<br />
sie in Brot, und die<br />
Menschheit wird Dir nachlaufen<br />
wie eine Herde, dankbar und gehorsam,<br />
wenn auch ewig davor zitternd,<br />
Du könntest Deine Hand von ihr abzieen<br />
und ihr Dein Brot verweigern.‘ Aber<br />
Du wolltest den Menschen nicht die<br />
Freiheit nehmen... Du hast entgegnet,<br />
der Mensch lebe nicht vom Brot allein;<br />
aber weißt Du, dass sich im Namen eben-<br />
dieses irdischen Brotes der Geist der<br />
Erde gegen Dich erheben, sich mit Dir<br />
messen und Dich besiegen wird, und<br />
alle ihm folgen und ausrufen werden:<br />
‚Wer ist diesem Tiere gleich, es hat uns<br />
das Feuer vom Himmel gebracht!‘... satt<br />
machen werden nur wir sie, und das in<br />
Deinem Namen,<br />
und wir werden<br />
sie anlügen, dass<br />
es in Deinem<br />
Namen geschehe<br />
... und das Ende<br />
wird sein, dass<br />
sie uns ihre Freiheit<br />
zu Füßen<br />
legen und zu uns<br />
sagen: ‚Versklavt<br />
uns lieber, aber<br />
macht uns satt.‘<br />
Sie werden<br />
schließlich selbst<br />
begreifen, dass<br />
Freiheit und<br />
irdisches Brot,<br />
ausreichend für alle, zusammen undenkbar<br />
sind...“<br />
Jahrhunderte lang erachten die<br />
Menschen die Dogmen der Kirche als<br />
Wahrheit. Erst im 18.Jahrhundert kommt<br />
es zu einem grundlegenden Wandel.<br />
Sapere aude! - Wage es zu wissen! ist<br />
der Wahlspruch der Aufklärung. Die<br />
Menschheit scheint aus ihrer Unmündigkeit<br />
zu erwachen. Die Herrschaft auf<br />
Gottes Gnaden verliert mehr und mehr<br />
an Akzeptanz...<br />
Du möchtest in die Welt gehen<br />
und gehst mit leeren Händen,<br />
mit irgend so einem<br />
Freiheitsversprechen,<br />
das die Menschen in ihrer Einfalt<br />
und angeborenen Zügellosigkeit<br />
nicht zu fassen vermögen,<br />
vor dem sie sich fürchten<br />
und ängstigen, denn<br />
es hat für den einzelnen Menschen<br />
und die menschliche Gesellschaft<br />
niemals<br />
etwas Unerträglicheres gegeben<br />
als die Freiheit!<br />
Dostojewski, Der Großinquisitor<br />
Amerikas Glückskultur<br />
Amerika! Amerika! Das Land der Freiheit,<br />
der unbegrenzten Möglichkeiten.<br />
Gesellschaftlich Deklassierte, durch die<br />
Zwänge der Ständeordnung in ihrem<br />
Glücksstreben gehindert und Gläubige,<br />
in dem Verlangen, ihren eigenen Glauben<br />
leben zu dürfen, überqueren den Ozean,<br />
um in der Neuen Welt ein neues glücklicheres<br />
Leben zu beginnen. Im Kampf<br />
gegen die überkommenden Staatsformen<br />
wird ein neues demokratisches Staatsgebilde<br />
errichtet, dessen erklärtes Ideal<br />
es ist, seinen Bürgern Leben, Freiheit<br />
und das Streben nach Glück zu ermöglichen.<br />
Wir kämpfen für die Würde und<br />
Glückseligkeit der Menschheit. Ruhmvoll<br />
ist es für Amerika, von der Vorsehung<br />
auf diesen Posten der Ehre berufen<br />
worden zu sein!, kommentiert<br />
Benjamin Franklin 1777.<br />
In der Französischen Revolution<br />
spricht das amerikanische Ideal aus<br />
tausend, abertausend Herzen. Das Volk,<br />
seit Jahrhunderten durch die Feudalherrschaft<br />
und die Kirche geknechtet,<br />
begehrt auf. Es verlangt nach Freiheit,<br />
nach Gleichheit und Brüderlichkeit.<br />
Monarchie um Monarchie zerfällt.<br />
Amerika wird indes zur Weltmacht,<br />
zu der ersten Weltmacht, die tatsächlich<br />
den ganzen Globus umfasst. Doch statt<br />
die Welt im offenen Kampf erobern zu<br />
müssen, kann sich die amerikanische<br />
Vorherrschaft auf die große Attraktivität<br />
des amerikanischen Ideals stützen.<br />
Amerika ist der Garant des american<br />
way of life, der amerikanischen,<br />
dekadent-hedonistischen Lebensweise.<br />
Ja, Amerika selbst ist zu dem Symbol<br />
der entstandenen Wohlstandsgesellschaft<br />
geworden. Auch wenn hier und da zum<br />
Teil sehr missbilligend Kritik geäußert<br />
wird (speziell an der Vorgehensweise<br />
gegenüber den noch nicht demokratisiert<br />
und an das amerikanische System angeglichenen<br />
Schurkenstaaten, sowie an<br />
den brutalen Ellenbogenprinzipien der<br />
amerikanischen freien Marktwirtschaft),<br />
so ist man, und das schließt die Kritiker<br />
mit ein, im Interesse des Weltfriedens,<br />
der Stabilität und des Wohlstandes,<br />
durchaus angewiesen auf die amerikanische<br />
Vorherrschaft.<br />
Da der ‚american way of life‘ in aller<br />
Welt mehr und mehr Nachahmer findet,<br />
entsteht ein idealer Rahmen für die<br />
Ausübung der indirekten und scheinbar<br />
konsensbestimmten Hegemonie der<br />
Vereinigten Staaten..., schreibt Zbigniew<br />
Brzezinski in seinem Buch Die einzige<br />
Weltmacht (siehe Prisma 40+44).<br />
Es lässt sich also resümieren: Infiziert<br />
von dem aufklärerischen Gedankengut<br />
kann die Menschheit ihre Glückseligkeit<br />
nicht länger in den Dogmen der Kirche<br />
finden. Sie revoltiert und eine neue<br />
Herrschaftsform entsteht, welche zur<br />
Beruhigung des Gewissens Scheindemokratie<br />
(indirekte und scheinbar<br />
konsensbestimmte Hegemonie der<br />
Vereinigten Staaten) und zur sinnlichen<br />
Befriedigung Hedonismus (american<br />
way of life) anbietet. Die Beherrschten<br />
legitimieren diese neue Herrschaft aus<br />
dem gleichen Bedürfnis heraus, aus dem<br />
die früheren Beherrschten die Kirchenherrschaft<br />
legitimiert haben: aus dem<br />
Bedürfnis nach Glückseligkeit. Im<br />
Kontrast zu diesen schwachen Menschen,<br />
die Glückseligkeit finden, in dem sie<br />
ihre Freiheit einem Herrscher übergeben,<br />
hält der faustische Mensch diese<br />
(Gewissens-) Freiheit in seinem<br />
Innersten derart fest, dass der Teufel<br />
sich vergeblich plagt, sie ihm durch<br />
sinnliche Befriedigung zu rauben...<br />
So spricht der Herr Gott im Himmel<br />
in der einführenden Szene Goethes<br />
einzigartigen Meisterwerks zum Teufel<br />
Mephistopheles: Ein guter Mensch in<br />
seinem dunklen Drange / Ist sich des<br />
rechten Weges wohl bewusst. (V.328f.)<br />
Jonathan R. Seitz, 12. Klasse<br />
Ein schwacher König<br />
aus dem Geschlecht<br />
der Merowinger<br />
verliert das<br />
Königsheil. Die<br />
langen Haare des<br />
Königs und sein<br />
langer Bart waren die<br />
äußeren Zeichen, das<br />
Königsheil, für die<br />
besonderen Kräfte<br />
eines germanischen<br />
Stammeskönigs. Der<br />
Hausmeier Pippin<br />
ließ dem König<br />
Vollbart und Haare<br />
abscheren und<br />
schickte ihn in ein<br />
Kloster.<br />
Aus dem Unterricht • 21<br />
Geschichtsepoche 7. Klasse<br />
Dass Geschichte die Phantasie beflügeln<br />
kann, zeigt die kleine Ritterkunde der<br />
7. Klasse. Einige zeichnerische Talente<br />
wurden sichtbar beim Thema Mittelalter.<br />
So entstanden täglich neue<br />
Ritterarten als Comics, sowie<br />
Darstellungen aus der Geschichte.<br />
Gabriele Rellermeier<br />
Tjoste = zwei Ritter reiten im schärfsten Galopp aufeinander zu,<br />
um beim Aufeinanderprall den Gegner aus dem Sattel zu heben.
22 • Aus dem Unterricht<br />
Schülerkommemtare zum Wahlpflichtkursprojekt<br />
Statement 1:<br />
Als einer derjenigen<br />
Schüler, die das Wahlpflichtkonzept<br />
ent-<br />
wickelt und aus der<br />
Wiege gehoben haben,<br />
bin ich jetzt, da die<br />
Kurse ins dritte Jahr gehen, noch genauso<br />
wie am Anfang von ihnen überzeugt.<br />
Der Gedanke, eine Schule für die<br />
Schüler zu gestalten, ist in meinen<br />
Augen nach wie vor das Wichtigste an<br />
diesem Konzept, dass eben dann<br />
funktioniert, wenn die angesprochenen<br />
Schüler mitmachen.<br />
Als Schüler habe ich an einigen Kursen<br />
teilgenommen und Dinge gelernt,<br />
die ich ansonsten im Schulalltag nie<br />
erfahren hätte. Und immer dann, wenn<br />
der Kurs gut gestaltet war (denn es gibt<br />
natürlich auch hin und wieder Kurse,<br />
die aus verschiedenen Gründen nicht so<br />
gut laufen), habe ich vieles daraus mitgenommen<br />
und Spaß daran gehabt.<br />
Nun, da ich selbst einen (Literatur)<br />
Kurs leite/geleitet habe, findet das Konzept<br />
eine weitere Bestätigung. Mein<br />
Anliegen war es, den Teilnehmern ein<br />
klein wenig von mir zu übermitteln/<br />
beizubringen, und die Freude ist umso<br />
größer, dann ein positives Feedback zu<br />
erhalten. Die beste Erfahrung aber war<br />
schlicht, selbst einen Kurs zu leiten, der<br />
Lehrer vor den Schülern zu sein und zu<br />
versuchen etwas zu übermitteln. Das<br />
verlangt eine ordentliche Vorbereitung<br />
und gut geleitete Stunden. Besser kann<br />
man so etwas nicht lernen!<br />
Kristófer J. Gudmundsson,<br />
12. Klasse<br />
Statement 2 zum Wahlpflichtkurs<br />
"Fotos selber im Labor entwickeln":<br />
Eine sehr wertvolle Erfahrung mit dem<br />
Effekt, dass eigene Kenntnisse um einiges<br />
erweitert werden (vor allem durch<br />
gemeinsame Experimente). Bedauernswert<br />
war die Unregelmäßigkeit des<br />
Wahlpflichtkurses. Es war kein Kurs,<br />
sondern eine Zusammenarbeit in einer<br />
Gruppe zum Ausprobieren der Kreativitätsmöglichkeit<br />
im Fotolabor.<br />
Christoph Blaas, 13. Klasse<br />
Statement 4:<br />
Ich bin nun gerade dabei, einen Wahlpflichtkurs<br />
zu leiten. Hierbei handelt es<br />
sich um die Verwirklichung meiner<br />
12. Klassarbeit, der Schülerfirma.<br />
Als ich damit begann (und auch jetzt<br />
noch) ging es mir darum, eine Gruppe<br />
zu finden, welche sich mit der Arbeit verbinden<br />
kann und welche die Motivation<br />
aufbringen kann ohne ständige Anweisungen<br />
selbstständig zu arbeiten, um<br />
ihnen das Gefühl und Wissen zu geben,<br />
etwas wirklich Produktives gemacht zu<br />
haben. Ich will ihnen das Gefühl geben,<br />
selbst etwas getan, etwas auf die Beine<br />
gestellt zu haben, und so die typische<br />
Unterrichtsdemotivation aufheben bzw.<br />
lockern, wodurch sich eventuell auch<br />
die Haltung gegenüber dem gewöhnlichen<br />
Unterricht ändern kann.<br />
Ich halte die Wahlpflichtfächer für<br />
eine überaus sinnvolle Sache. Eigentlich<br />
sollte meiner Meinung nach jeder mal<br />
einen Kurs geleitet haben, denn es wird<br />
zum einen schnell unterschätzt und<br />
dadurch nicht wirklich geachtet<br />
(aber das sollten die Lehrer am besten<br />
wissen), und zum andern lernt der<br />
Kursleiter einfach am meisten dabei.<br />
Christopher Johansen,<br />
12. Klasse<br />
Statement 3:<br />
Ich empfand die Wahlpflichtkurse<br />
als eine<br />
enorme Bereicherung<br />
des Schulalltags. 2x<br />
nahm ich als „Schüler“<br />
und 6x als Kursleiter für den Bereich der<br />
Mathematik an diesem Projekt teil.<br />
Als Schüler spürte ich zwar die Verlockung<br />
mir einen entspannenden Kurs<br />
zu wählen, sah aber auch gleichzeitig<br />
die Chance meine schulischen Defizite<br />
aufzubessern. Auch bemerkte ich bei<br />
mir eine durchweg positive und freudige<br />
Einstellung gegenüber dem Wahlpflichtunterricht.<br />
Ich denke, dass für mich<br />
dieser Unterricht sehr effektiv war.<br />
Als Kursleiter war der Lerneffekt<br />
noch um einiges größer: Indem ich<br />
meinen Mitschülern die mathematischen<br />
Vorgänge und Formeln erklärte, wurde<br />
mir sehr schnell bewusst, welche<br />
Themengebiete ich vollständig durchschaut<br />
hatte und welche nicht. Der Stoff<br />
nahm dadurch für mich eine sehr klar<br />
strukturierte und logische Form an.<br />
Doch auch auf der menschlichen Ebene<br />
konnte ich sehr viel lernen. Ich musste<br />
mich in die Lage meiner Mitschüler versetzen<br />
und ständig nach Beispielen<br />
suchen, um ihnen den Stoff erklären<br />
zu können. Da bei mir der Lernprozess<br />
unmittelbar und in naher Vergangenheit<br />
stattgefunden hatte, waren mir die<br />
Schwierigkeiten des Stoffes noch<br />
sehr deutlich bewusst. Vielleicht sogar<br />
bewusster als manch einem Lehrer. Als<br />
Feedback bekam ich häufig zu hören:<br />
Danke Chrissi, jetzt hab ich es endlich<br />
verstanden. Das baute mich natürlich<br />
auf und gab mir Selbstvertrauen. Häufig<br />
mussten aber auch „meine“ Schüler<br />
immer und immer wieder nachfragen,<br />
und ich musste dann immer und immer<br />
wieder nach neuen Erklärungsformen<br />
suchen, bis sie die Aufgabe wirklich<br />
verstanden hatten. Ich hatte auch<br />
das Gefühl, dass sich Schüler zum<br />
Teil freier trauten, immer und<br />
immer wieder bei mir nachzufragen,<br />
als sie es sich bei einem Lehrer<br />
vielleicht getraut hätten.<br />
Es war ein freudiges und schönes,<br />
aber trotzdem konzentriertes Lernen,<br />
dass meiner Meinung jedem<br />
großen Spaß bereitet hat. Aufgrund<br />
dieser Erfahrung steht für mich<br />
mein Berufswunsch als Lehrer fest.<br />
Christoph Litschka, 13. Klasse<br />
Neuland wagen! Zur Geschichte der Wahlpflichtkurse und anderer Aktivitäten der SMV<br />
An den Regelschulen ist es ein Teil der<br />
alltäglichen Schulstruktur, dass Schüler<br />
in die Organisation/Verantwortung von<br />
Schule mit einbezogen werden. Dort<br />
werden sie Schüler-Mit-Verwaltung SMV<br />
genannt und bestehen aus den KlassensprecherInnen.<br />
An der <strong>Schopfheim</strong>er<br />
<strong>Waldorfschule</strong> gab es immer wieder<br />
unterschiedlich aktive SMVs (bei uns<br />
Schüler-Mit-Verantwortung genannt)<br />
und Verbindungslehrer.<br />
Ostern 2002 gab es aus diesem Kreis<br />
von KlassensprecherInnen der Kl. 9-12<br />
den Impuls, alle OberstufenschülerInnen<br />
schriftlich darüber zu befragen, was<br />
ihnen an der Schule gefällt und was<br />
nicht, was man gerne anders hätte und<br />
mit welchen KollegInnen es besondere<br />
Schwierigkeiten gäbe. Für die Auswertung<br />
dieser etwa 200 DIN-A4 Blätter<br />
nahmen wir uns den Himmelfahrtstag,<br />
fuhren zur Freiburger Jugendherberge<br />
und gingen in Klausur.<br />
Die Aussagen über einzelne Kolleg-<br />
Innen bekamen wir beiden Verbindungslehrer<br />
mit dem Auftrag, Mehrfachnennungen<br />
im Gespräch mit den<br />
Genannten anzugehen.<br />
Alle anderen Aussagen wurden<br />
gesichtet, [...] am Ende einigten wir uns<br />
darauf, drei (vier) wesentliche Themen<br />
aufzunehmen und damit vor die Lehrerkonferenz<br />
zu treten:<br />
• der Wunsch nach anderen Unterrichtsformen<br />
als dem Frontalunterricht<br />
• zu bestimmten Themen Zusammenkünfte<br />
der Oberstufe: Oberstufenforen<br />
• etwa drei Mal im Jahr Konferenzteilnahme<br />
der SMV<br />
• Einrichtung eines Wahlpflichtbereiches<br />
mit einer Doppelstunde pro Woche,<br />
klassenübergreifend von 9-12 und mit<br />
unterschiedlichsten Inhalten<br />
Weil man auch im richtigen Leben<br />
nicht nur fordern sollte, waren wir bereit,<br />
die quasi alljährliche Projektwoche zu<br />
opfern. Und obwohl wir mit diesen<br />
Wünschen erst kurz vor Pfingsten in der<br />
Allgemeinen Konferenz vorstellig wurden,<br />
genehmigte man ein Versuchsjahr<br />
gleich nach den Sommerferien. [...]<br />
Trotz der Umstände war es überhaupt<br />
nicht selbstverständlich, dass eine<br />
Schule sich auf so ein Experiment<br />
eingelassen hat!<br />
Da der Hauptgesichtspunkt dieses<br />
Artikels sich auf den Wahlpflichtbereich<br />
beziehen soll, gehe ich auf die anderen<br />
Themen nur sehr kurz ein:<br />
Neue Unterrichtstile<br />
Es wurden von da an teilweise so viele<br />
Experimentalunterrichte abgehalten, dass<br />
sich manche SchülerInnen den alten<br />
Frontalunterricht mit Epochenheft und<br />
Abschlusstest wieder zurückwünschten.<br />
Konferenzteilnahme<br />
Sie findet etwa zwei Mal im Jahr statt,<br />
je nach Notwendigkeit (mindestens um<br />
gemeinsam auf das Gewesene zu<br />
schauen und vorzublicken).<br />
Warum ein Mal pro Woche<br />
klassenübergreifend unterrichten?<br />
Die Schülerschaft hatte u.a. in der Befragung<br />
bemängelt, dass die Klassen zu<br />
isoliert seien, dass man sich in der Oberstufe<br />
einfach viel zu wenig wahrnehme,<br />
kenne und voneinander lerne. Zudem<br />
bestände im Prinzip in der Oberstufe<br />
keine Wahlmöglichkeit, alle müssten<br />
immer alles machen und man lasse die,<br />
zugegebenermaßen zum Teil wirklich<br />
guten Unterrichte, schläfrig über sich<br />
ergehen. Diese (berechtigte?) Kritik veranlasste<br />
uns zum klassenübergreifenden<br />
(Kl. 9-12), in einer Doppelstunde/Woche<br />
stattfindenden Kurssystem.<br />
Im ersten Jahr lag die Dominanz<br />
der Kursleitungen eindeutig auf Seiten<br />
der Lehrerschaft: Begeisterte legten auf<br />
ihr volles Deputat einfach noch was<br />
drauf, andere, die ihr Deputat noch nicht<br />
ganz voll hatten, wurden gebeten, einen<br />
Kurs zu halten. [...]<br />
Das Wissen darum, dass wir Lehrer<br />
beim Unterrichten am meisten lernen,<br />
weil wir uns durch die Vorbereitung<br />
ganz besonders intensiv mit dem Stoff<br />
auseinandergesetzt haben, ließ uns die<br />
Schülerkurse im zweiten Jahr ausweiten:<br />
Wir fragten ganz konkret bei bestimmten<br />
SchülerInnen ihre Jahresarbeit<br />
betreffend nach, ob sie nicht einen Kurs<br />
im Wahlpflichtbereich geben und damit<br />
neben der Entwicklung von Führungsqualität<br />
einen Praxisteil abdecken wollten.<br />
Das taten einige, niemand bereute es.<br />
In dem Jahr gaben auch Eltern Kurse. [...]<br />
In der Vorbereitung auf das dritte<br />
Versuchsjahr überlegten wir, ob wir<br />
Mathematik, Deutsch und die Sprachen<br />
in diesen Bereich nehmen und damit<br />
ausbauen wollen. Für den Sprachenbereich<br />
soll es sogar Äußerungen von<br />
Rudolf Steiner geben, dass dort ein<br />
klassikaler Unterricht keinen Sinn<br />
mache. Dieser Paradigmenwechsel vom<br />
Aus dem Unterricht • 23<br />
alterorientierten Unterricht weg zum<br />
Themen- und somit Scheinesammeln<br />
war aber noch nicht dran. Dagegen haben<br />
sich die von SchülerInnen gegebenen<br />
Kurse konsequent weiter entwickelt:<br />
• Im ersten Block fanden nur Schülerjahresarbeiten-Kurse<br />
statt.<br />
• Im zweiten Block wurden zudem Stützkurse<br />
mit den Themen Bruchrechnen<br />
und Rechtschreibung/Zeichensetzung<br />
von Schülern erteilt.<br />
Oberstufenforen<br />
Politische Themen sind immer wieder<br />
Inhalte von Kursen/Foren. Während des<br />
letzten Irakkrieges saßen wir oft<br />
zusammen, einmal sogar ab Klasse 7.<br />
Globalisierung hat als Fragestellung<br />
sehr viele SchülerInnen erreicht, teilweise<br />
über den Unterricht hinaus. Wahlen jedweder<br />
Art nutzen wir und laden Politiker<br />
ein. So war 2003 u.a. Cem Ötzdemir<br />
von den Grünen da - mit einem ganzen<br />
Bus voller Personenschutz.<br />
Von der SMV aus wurde einige Male<br />
der vorletzte Tag vor den Sommerferien<br />
als Berufsorientierungstag genutzt:<br />
Ehemalige berichteten von ihrem Werdegang.<br />
Unvergesslich der Bericht eines<br />
Sohnes einer Kollegin, der nach der 9.<br />
Klasse mit dem Hauptschulabschluss<br />
die Schule verlassen musste und nun in<br />
der Firmenleitung eines multinationalen<br />
Konzerns sitzt!<br />
Fortsetzung dieses Artikels auf folgender Seite 24
24 • Aus dem Unterricht<br />
Fortsetzung des Artikels „Neuland wagen! Zur Geschichte der Wahlpflichtkurse und anderer Aktivitäten der SMV“ von vorangehender Seite 23<br />
Wie funktioniert das<br />
Organisatorische?<br />
Damit Schüler Kurse geben können, hat<br />
jede Kursleitung einen Paten aus der<br />
Lehrerschaft, damit Raumfragen,<br />
Schlüssel, Kopien, Inhaltliches, Methodisches<br />
und die Disziplin laufen. Wie oft<br />
man sich sieht, ist Vereinbarungssache.<br />
Nach dem ersten Jahr haben wir die<br />
9. Klasse nicht mehr teilnehmen lassen,<br />
obwohl sie weiterhin in der SMV vertreten<br />
ist: Sie waren einfach überfordert<br />
und freuen sich nun ein Jahr lang drauf,<br />
mitmachen zu dürfen. Nebenbei ist die<br />
Schülerzahl in dem Bereich nun kleiner.<br />
Anfangs ließen wir die SchülerInnen<br />
auf Zetteln wählen [...], mittlerweile<br />
werden die Themen im Forum dargestellt,<br />
und dann geht man in dem großen<br />
Raum in die Gruppen, bis sinnvolle<br />
Größen entstanden sind. [...]<br />
Die Kurse laufen etwa drei Monate,<br />
es gibt also drei Blöcke im Jahr. Am<br />
Ende werden sie im Forum dargestellt.<br />
Im letzten Zeugnis wurde bei den<br />
Kursleitungen erstmals zumindest ein<br />
Standardsatz eingesetzt. Dieses<br />
Segment muss aber unbedingt weiter<br />
entwickelt werden. Man konnte jedoch<br />
allein schon davon überrascht sein, wie<br />
viele SchülerInnen eine solche<br />
Verantwortung übernommen hatten!<br />
Bald aller Unterricht ohne Lehrer?<br />
Aus Lehrer-Finanz-Not gibt es den<br />
Schülerunterricht übrigens im zweiten<br />
Jahr auch im Sportbereich, und wir<br />
machen sehr gute Erfahrungen auch hier<br />
mit den Themen Übernahme von Verantwortung<br />
in der Schülerschaft. Zwei<br />
Schüler ließen sich als Übungsleiter vom<br />
Kultusministerium fortbilden, andere<br />
unterrichten eine von ihnen besonders<br />
gut beherrschte Sportart (alle Ballspiele,<br />
Karate, Klettern und Leichtathletik) und<br />
eine Lehrkraft macht die Aufsicht [...]<br />
Was Schüler selbstverständlich nicht<br />
können, ist ein auf das Alter bezogener,<br />
menschenkundlich eingreifender Unterricht,<br />
z.B. durch Geräteturnen oder<br />
Bothmergymnastik. Insofern wäre evtl.<br />
beides, also Schüler- und Lehrerunterricht,<br />
auch im Sportbereich eine<br />
zukünftige Lösung?<br />
Ausblick:<br />
Mittlerweile läuft das Projekt im 3. Jahr,<br />
und selbstverständlich muss es weiter<br />
entwickelt werden. Mögliche Richtungen<br />
wären die Einbindung in die Abschlüsse,<br />
indem man mit Kursthemen Scheine<br />
erwerben könnte und sich so seine<br />
Zulassung mehr oder weniger schnell<br />
erarbeiten kann.<br />
Man könne aber auch in die entgegengesetzte<br />
Richtung gehen und das freie<br />
Lernen weiter kultivieren und so<br />
langsam das Schulische aus der Schule<br />
vertreiben: Lernen um des Lernens<br />
willen und nicht für ein Papier. Die<br />
Schüler selber haben im letzten Jahresrückblick<br />
gesagt, dass vielleicht eine<br />
Mischung aus <strong>Freie</strong>n und Pflichtkursen<br />
die nächste Etappe sind.<br />
Eventuell werden wir den Religion-<br />
Ethikbereich hier neu beheimaten.<br />
Individuellere Beurteilungen, Spiegelungen<br />
irgendeiner Art werden wohl<br />
doch nötig seien.<br />
In der letzten Oberstufenumfrage<br />
waren die Wahlpflichtkurse das absolute<br />
Highlight! Die Klassen seien nicht mehr<br />
so abgesetzt, es gäbe Freund- und<br />
Bekanntschaften quer durch die drei<br />
Klassen (was sonst nur durch das<br />
Orchester gefördert worden war). Die<br />
Wünsche lassen konstatieren, dass die<br />
SchülerInnen im Prinzip mit ihrer<br />
Schule recht zufrieden sind.<br />
Sehr deutlich ist, dass wir das Rad<br />
nicht ganz zurückdrehen werden<br />
können, selbst wenn wir wollten, denn<br />
die SchülerInnen haben sich daran<br />
gewöhnt, dass sie nun manchmal aus<br />
verschiedenen Inhalten wählen können<br />
und nicht immer nach dem Gießkannenprinzip<br />
bewässert werden.<br />
Zudem wird jede Kursleitung das<br />
Unterrichten niemals vergessen, im<br />
Gegensatz zu so manch anderem Unterricht<br />
der normalen Art.<br />
Inwieweit insgesamt mehr Lernbereitschaft<br />
entstanden ist, weil man<br />
angefangen hat, das Thema Verantwortung<br />
vehement anzupacken, das ist<br />
vielleicht etwas zu früh gefragt.<br />
Infos über >PtrElsen@aol.com<<br />
Peter Elsen<br />
Kalender 2005<br />
fördert Jugendarbeit in <strong>Schopfheim</strong><br />
Der <strong>Schopfheim</strong>er Kalender 2005, eine<br />
Initiative des Waldorfkindergartens<br />
Am Eisweiher, wurde beim Martinibasar<br />
erstmals der Öffentlichkeit gezeigt und<br />
hat sehr viel Lob von den interessierten<br />
Betrachtern erhalten: Das Thema<br />
Jung und Alt wurde ideenreich und<br />
durchwegs positiv von den Jugendlichen<br />
umgesetzt. Und das Gute ist, dass der<br />
gut gelungene Kalender nicht nur zum<br />
Betrachten dient, sondern im Kalendarium<br />
genug Platz ist, um Termine oder<br />
anderes Wichtige eintragen zu können.<br />
Alle Einnahmen aus dem Verkauf<br />
der Kalender fließen direkt in die Kinder-<br />
und Jugendarbeit in <strong>Schopfheim</strong>, die<br />
vom Generationenhaus des Waldorf-<br />
KiGa organisiert wird. Damit kann man<br />
mit dem Kauf eines Kalenders sehr<br />
viel Gutes für die <strong>Schopfheim</strong>er Kinder-<br />
und Jugendarbeit tun. Nicht nur für<br />
Jugendliche ein schönes Weihnachtsgeschenk,<br />
auch z.B. als Kundengeschenk<br />
ein positiver Beitrag für ein<br />
sozialeres <strong>Schopfheim</strong>.<br />
Den Kalender kann man für 10 Euro<br />
bei der Buchhandlung Uehlin und bei<br />
den Geschäftsstellen der Badischen<br />
Zeitung und dem Markgräfler Tagblatt<br />
kaufen.<br />
Mehr Informationen gibt es auf der<br />
Homepage des Waldorfkindergartens<br />
www.generationenhaus.org oder bei<br />
Thomas Peither (Tel. 07622 666 86-75).<br />
Thomas Peither,<br />
Waldorfkindergarten Am Eisweiher<br />
Ein reiches Jahr im Auenland<br />
Wenn das Jahr sich dem Ende zuneigt<br />
und die Zeit ab Martini für viele<br />
schneller zu laufen scheint als sonst,<br />
ist der Moment für eine kleine Rück-<br />
schau auf das Auenland-Jahr günstig.<br />
In der Hammerschmiedgasse 21<br />
gab es 2004 allerlei Veränderungen:<br />
Zunächst musste sich der Kindergar-<br />
ten auf die neu geregelte finanzielle<br />
Förderung durch die Stadt einstellen<br />
und beharrlich verhandeln, um den<br />
Betrieb in der bisherigen Form<br />
sichern zu können. Dies ist gelungen,<br />
doch da der Förderungsvertrag je-<br />
weils nur für ein Jahr gilt, muss der<br />
Vorstand jedes Jahr aufs Neue Über-<br />
zeugungsarbeit bei der Stadt leisten.<br />
Umso schöner, dass diese neuen Rahmenbedingungen<br />
nicht von Lähmung,<br />
sondern von Tatendrang und neuen<br />
Entwicklungen begleitet waren.<br />
Im Januar schied Wurtila Hepp nach<br />
langen Jahren unermüdlichen und<br />
fruchtbaren Wirkens aus ihrer Funktion<br />
als Vollzeiterzieherin aus und übergab<br />
das Zepter an Claudia Pfennigsdorf, die<br />
den Auenland vorher tageweise unterstützt<br />
hatte. Die Zepterübergabe erfolgte<br />
mit Pomp und Ehren auf einem fulminanten<br />
Kostümball im Auenland, auf<br />
dem Moderator Michael Schubert seinem<br />
Entertainer-Talent freien Lauf lassen<br />
durfte.<br />
Am Tag der offenen Tür im März<br />
erlebten wir einen wahren Ansturm von<br />
Neugierigen, der uns höchst willkommen<br />
war. Wir hatten auch tüchtig Werbung<br />
gemacht, denn im Herbst sollte die stattliche<br />
Zahl von zwölf Kindern eingeschult<br />
werden, sodass die halbe Gruppe neu<br />
aufgefüllt werden musste. Offensichtlich<br />
hatten wir einen guten Eindruck gemacht,<br />
denn die freiwerdenden Plätze<br />
waren im Nu vergeben.<br />
Karl-Lutz Hepp, vorahnend schon,<br />
dass auch ihm der Abschied von so<br />
vielen ans Herz gewachsenen Kindern<br />
schwer werden würde, hatte sich für die<br />
Abschiedsfeier der Schulkinder auf dem<br />
Sommerfest schon ein besonderes Projekt<br />
überlegt. Im Laufe der vorhergehenden<br />
Wochen hatte er mit ihnen Holzschwerter<br />
und -schilde gefertigt, die von Wurtila<br />
schließlich mit einem gewünschten<br />
Wappentier bemalt wurden. In einer<br />
feierlichen Abschiedszeremonie erhielt<br />
jedes Schulkind dann sein „Rüstzeug“<br />
für den neuen Lebensabschnitt. Die<br />
Eltern der scheidenden Kinder hatten<br />
Aus den Kindergärten • 25<br />
Zepterübergabe<br />
von Wurtila Hepp an Claudia Pfennigsdorf<br />
sich ein ganz besonders schönes und<br />
nützliches Geschenk für den Kindergarten<br />
ausgedacht: ein großes buntes<br />
Kindergartenschild, das sie selbst bemalt<br />
hatten und das vom Maler- und Gipsergeschäft<br />
Kraus freundlicherweise zum<br />
Nulltarif lackiert worden war. Nur zu<br />
gern montierten wir es auf der Stelle<br />
dorthin, wo bisher das alte, schändlich<br />
verstaubte Schild prangte!<br />
Doch nicht nur in der Gruppe, sondern<br />
auch in Haus und Garten hat sich<br />
Neues getan oder ist in Vorbereitung.<br />
Im Garten wurde zunächst der Matschplatz<br />
angelegt, der den Sandkasten um<br />
einen nassen Bereich ergänzt. Rund um<br />
die Schwengelpumpe, die bereits länger<br />
existierte, schufen die Eltern einen<br />
ordentlichen Arbeitsbereich mit Abfluss,<br />
in dem nach Herzenslust gebaut und<br />
geformt werden kann – schließlich wird<br />
Sand erst mit Wasser zu dem begeisternden<br />
Element, das sogar noch Erwachsene<br />
zum Buddeln anregt!<br />
Um die Hände auch gärtnernd regen<br />
zu können, legten Karl-Lutz und ein<br />
Kindergartengroßvater zwei Hochbeete<br />
an, die im Frühjahr mit den Kindern<br />
bepflanzt werden können.<br />
Im Gruppenraum richtete Claudia<br />
eine zauberhafte neue Puppenecke ein,<br />
auf die schon sehnlichst gewartet worden<br />
war. Die Empore, das luftige Element<br />
im Kindergarten, soll in Kürze um ein<br />
Kletternetz erweitert werden, aus dem<br />
die Kinder von oben das Spielgeschehen<br />
betrachten können.<br />
So liegt ein reiches Jahr mit<br />
herzlichen Abschieden und frohem<br />
Neubeginn hinter uns, sodass wir uns<br />
ganz auf Weihnachten freuen und<br />
besinnen können.<br />
Ruth Simons<br />
Waldorfkindergarten Auenland
26 • Zum Zeitgeschehen<br />
Wie kann Geld allen dienen?<br />
Vielleicht haben auch Sie schon vom „Chiemgauer“ gehört?<br />
Wenn nicht, nun, der „Chiemgauer“ ist ein Gutschein, der als Verrechnungsmittel innerhalb des Vereins Chiemgauer regional<br />
verwendet wird. Mit dem „Chiemgauer“ kann man in und um Prien am Chiemsee bei regionalen Geschäften Waren und Dienstleistungen<br />
bezahlen. Das Ziel ist die Stärkung der Region durch die Förderung der Bereiche:<br />
• Bewusstseinsbildung bei Verbrauchern für nachhaltige und qualitativ hochwertige Güter aus der Region<br />
• Netzwerk-Bildung bei regionalen Unternehmen und die Schaffung von regionalen Wertschöpfungsringen<br />
• Förderung der Finanzkraft von gemeinnützigen Kulturmachern in der Region<br />
Damit wird ideell natürlich auch an einer Neugestaltung des Geldwesens gearbeitet.<br />
Das Herzstück des Chiemgauer-Projekts<br />
ist ein Schüler-Unternehmen der <strong>Freie</strong>n<br />
<strong>Waldorfschule</strong> Prien, der Chiemgauer<br />
Service. Dieser Verein besteht seit<br />
Januar 2003. Sein Ziel ist die Förderung<br />
von Schülerunternehmen und die Impulsgebung<br />
für ein nachhaltiges Wirtschaften<br />
in der Region. Gemeinnützig ist der<br />
Verein, weil die pädagogische Entwicklung<br />
der Schüler, aber auch die Entwick-<br />
lung der Menschen in der Region im Vordergrund<br />
steht, und die wirtschaftliche<br />
Betätigung des Schülerunternehmens<br />
im Rahmen der steuerlichen Freigrenzen<br />
liegt.<br />
Damit entspricht das inzwischen<br />
sehr erfolgreiche Priener Schülerunternehmen<br />
im besten Sinne einer Aussage<br />
von John Maynard Keynes: Ideen,<br />
Wissen, Kunst, Gastfreundschaft, Reisen –<br />
das sind Dinge, die ihrer Natur nach<br />
international sein sollten, aber lasst Güter<br />
in der Heimat herstellen, wenn immer es<br />
sinnvoll und praktisch möglich ist.<br />
Absicht ist es nun, zusammen mit<br />
SchülerInnen unserer Schule sowie im<br />
engen Kontakt zu bereits in unserem<br />
Raum bestehenden Initiativen ein ähnliches<br />
Projekt zu starten. Warum sollte<br />
diese Idee verfolgt werden?<br />
Dazu einige Fakten:<br />
• Für die Verwirklichung von Ideen ist stets Geld die notwendige Voraussetzung. Geld wird in der Regel aber nur dann<br />
weitergegeben, wenn es sich für den Geldgeber lohnt. Für ihn muss sich die Rentabilität eines Projekts stets mit dem Zins,<br />
den man für das Geld auf dem Kapitalmarkt erhalten würde, messen lassen. Aus dieser zinsbedingten Kraft des Geldes rührt<br />
der uns alle bekannte Zwang zu unbedingtem wirtschaftlichem Wachstum, denn nur wer/was wächst, kann auch die Zinsen<br />
seiner Kredite bezahlen. Aus dieser Problematik rührt die Verschuldung der Industrieländer einschließlich der steigenden<br />
Arbeitslosigkeit wie auch, allerdings viel schlimmer, die Verarmung der Dritten Welt.<br />
•<br />
Ist Ihnen bewusst, dass wir heute Zinsen nicht nur dann bezahlen, wenn wir uns z.B. Geld für einen Hausbau leihen!? So<br />
sind zurzeit in den Preisen durchschnittlich prozentual an Zinsen erhalten: in der Müllabfuhr 12%, beim Trinkwasser 38%<br />
und in unseren Mieten gar 77%.<br />
•<br />
Wenn man die zu zahlenden Zinsen in unserem Bundeshaushalt hochrechnet, ist spätestens 2064 unser Staat pleite, weil<br />
dann die Einnahmen der Bundesrepublik Deutschland den jährlich zunehmenden Zinszahlungen entsprechen.<br />
•<br />
Während zwischen 1968 und 1989 die Einnahmen des Bundes, das Bruttosozialprodukt sowie Löhne und Gehälter<br />
nominal um das Vierfache anstiegen, erhöhten sich seine Zinslasten fast auf das Vierzehnfache(!). Inzwischen ist diese<br />
Schere noch weiter aufgegangen. Kein Wunder also, dass die Schulden und Schuldzinsen in allen Ländern trotz aller<br />
Wachstumsanstrengungen ständig steigen und ohne Änderung des Geldwesens ein Kollaps absehbar ist.<br />
•<br />
80% der Bewohner unseres Landes zahlen heute doppelt soviel an Zinsen, wie sie einnehmen. Bei 10% unserer<br />
Bevölkerung gleichen sich Ausgaben für Zinsen und Einnahmen daraus in etwa aus. Die restlichen 10% unserer Landsleute<br />
brauchen im Prinzip nicht zu arbeiten, weil ihr Geld für sie arbeitet: Sie sind die großen Nutznießer der Zins- und<br />
Zinseszinszahlungen auf ihre Vermögen.<br />
•<br />
In der Natur gibt es kaum etwas, was stets wächst: z.B. ist ein Mensch in der Regel nach 20 Jahren ausgewachsen. Beim<br />
Geld jedoch, das an sich ja nur Ausdruck für den Tauschwert einer Ware ist, ist es dank des Zinses und Zinseszinses möglich,<br />
dass es nicht natürlich oder linear, sondern gar exponentiell wächst. Bei drei Prozent Zins braucht es 24 Jahre, um ein Kapital<br />
zu verdoppeln. Bei 6 % sind es nur noch 12 Jahre.<br />
Ideen, Wissen, Kunst,<br />
Gastfreundschaft,<br />
Reisen –<br />
das sind Dinge,<br />
die ihrer Natur nach<br />
international sein sollten,<br />
aber<br />
lasst Güter<br />
in der Heimat herstellen,<br />
wenn immer es sinnvoll<br />
und praktisch möglich ist.<br />
John Maynard Keynes<br />
•<br />
Diese Unsinnigkeit des Kapitalwachstums in unserem derzeitigen Geldwesen verdeutlicht<br />
die Annahme, man habe bei Christi Geburt einen Pfennig zur Bank getragen. Bei einem<br />
durchschnittlichen Zins von 5% würden die lachenden Erben einer solchen Einlage heute<br />
über 134 Milliarden Kugeln aus purem Gold im Gesamtgewicht unseres Planeten verfügen.<br />
Das Fazit daraus: Der Zins verhält sich wie eine Krebskrankheit in unserer sozialen Struktur.<br />
Wären allerdings die Zinszahlungen Jahr für Jahr auf ein unverzinsliches Konto umgeleitet<br />
worden, so hätte sich dort in der gleichen Zeit statt der utopischen Menge von Goldkugeln<br />
etwas weniger als eine Mark angesammelt. Welch ein Unterschied!<br />
•<br />
Gegenüber 1974 hat sich das Kapital, das in spekulative Geldanlagen fließt, 1400mal<br />
erhöht. 97% allen Kapitals, das um unseren Globus vagabundiert, ist rein spekulativ, nur<br />
noch 3% fließt in den produktiven Bereich. Wir alle helfen im Übrigen über unsere<br />
Spareinlagen, Lebensversicherungen etc. mit, dass unser Geld über unsere Banken,<br />
Versicherungen usw. stets dahin fließt, wo es die höchste Rendite erzielt.<br />
Ehe es aber zu einer Änderung in<br />
der internationalen Geldpolitik kommt,<br />
ist es möglich, zumindest regional und<br />
damit überschaubar (ähnlich wie in<br />
Prien) mit der Schaffung einer Regionalwährung,<br />
bzw. eines Gutscheinsystems<br />
einen Weg zu gehen, der folgende<br />
Vorteile hat:<br />
• Schutz vor Spekulation<br />
• Schaffung neuer/zusätzlicher Liquidität<br />
• Verbleib der Wertschöpfung/Über<br />
schüsse in der Region<br />
• Verringerung der Arbeitslosigkeit vor<br />
Ort<br />
• Stärkung der regionalen Identität<br />
• Verbindung zwischen Konsumenten<br />
und Produzenten<br />
• Reduktion von Transportwegen/<br />
Energieverbrauch<br />
• Erhalt der öffentlichen Infrastruktur in<br />
eigener Hand<br />
Sicherlich ist es aber auch so, dass<br />
ein solches komplementäres System<br />
nicht die oben genannten Probleme lösen<br />
kann, aber lindern wird. Dazu braucht<br />
es Zeit und natürlich Akzeptanz. Kurzfristige<br />
Gewinne sind ebenfalls nicht zu<br />
erwarten und keine Fehlerfreiheit.<br />
Zum Zeitgeschehen • 27<br />
Dieser Beitrag heute sollte ein Auftakt<br />
sein, sich Gedanken über unser<br />
Geldsystem zu machen und mögliche<br />
Alternativen dazu. Ein Weg ist die<br />
Schaffung eines ähnlichen Systems wie<br />
in Prien mit dem Chiemgauer. Wer sich<br />
dafür interessiert, kann sich im Internet<br />
unter www.chiemgauer-regional.de<br />
kundig machen oder das Buch<br />
Regionalwährungen - Neue Wege zu<br />
nachhaltigem Wohlstand von Margit<br />
Kennedy und Bernhard A. Lietaer<br />
(ISBN 3-570-50052-7) lesen.<br />
Darüber hinaus würden sich die Verfasser<br />
freuen, wenn eventuelle<br />
MitmacherInnnen uns unter<br />
Kako.Rellermeier@web.de ihr Interesse<br />
bekunden. Zum Kennenlernen und zur<br />
Absprache über das weitere Vorgehen<br />
schlagen wir ein Treffen am Freitag,<br />
den 21. Januar 2005, 20 Uhr im<br />
Kleinen Festsaal unserer Schule vor.<br />
Im Übrigen sollen im nächsten Prisma<br />
weitere Mitteilungen zu diesem sehr<br />
ergiebigen Thema folgen.<br />
Gabriele & Heinz Rellermeier<br />
Rose Ausländer<br />
Das Wunder wartet<br />
Wir warten<br />
auf Wunder<br />
Sprechen uns frei von Schuld<br />
sprechen die anderen schuldig<br />
Wir lassen uns treiben vom<br />
Wind<br />
Er lässt<br />
uns fallen<br />
Das Wunder wartet<br />
auf uns<br />
<strong>Elternsprechtag</strong>:<br />
Samstag,<br />
22. Januar 2005<br />
Anzeige
28 • Leserbriefe Leserbriefe<br />
Leserbrief zum Leserbrief<br />
von Anne Klapproth und Anmerkung<br />
der Redaktion im Prisma 46:<br />
Viele Jahre war ich zuständig für den<br />
"Pressespiegel" im Prisma. Wie gewohnt<br />
hatte ich rechtzeitig zum Redaktionsschluss<br />
für das Heft 39 Weihnachten 02<br />
der neuen Redaktion beim Wechsel des<br />
Teams den Pressespiegel in den Prismabriefkasten<br />
im Foyer eingeworfen. Umso<br />
erstaunter war ich, den Pressespiegel –<br />
ohne Rücksprache mit mir – nicht mehr<br />
im neuen Prisma vorzufinden.<br />
Ich sprach daraufhin Herrn Thomas<br />
Gremm-Roloff an und erhielt als Antwort:<br />
Wir wollen doch keine Reklame für<br />
die Zeitungen in unserem Prisma machen.<br />
Ungeachtet dieser Entwicklung archiviere<br />
ich weiterhin alle Zeitungsartikel,<br />
die mit <strong>Waldorfschule</strong> zu tun haben.<br />
ANMERKUNG: Im letzten Heft 46<br />
werden die Leserinnen und Leser von<br />
der Prisma-Redaktion unangemessen<br />
aufgefordert, bei ihren Einkäufen die<br />
Firmen zu berücksichtigen, die bezahlte<br />
Anzeigen gedruckt haben wollen. Dies<br />
ist ein unlauterer Hinweis.<br />
Ingrid Steven<br />
(ehem. zuständig für Öffentlichkeitsarbeit)<br />
Eichen, 1. Dez. 04<br />
Kurze Anmerkung der Redaktion:<br />
Obwohl wir das Prisma jetzt relativ<br />
kostengünstig produziert bekommen, sind<br />
wir trotzdem bemüht, die Kosten weiter<br />
zu reduzieren. Dabei unterstützen uns die<br />
Firmen, die im Prisma Anzeigen schalten.<br />
Sie tun das zu Anzeigenpreisen, die man<br />
in Relation zur Auflage des Prisma<br />
gesehen, nur als Sponsoring bezeichnen<br />
kann. Dafür sind wir sehr dankbar und<br />
das äußern wir laut und deutlich auch<br />
Anzeigen<br />
Pr a xis-Neu-er ö f f N u N g<br />
Michaela Echner<br />
Heilpraktikerin<br />
Wirbelsäulentherapie nach Breuß-Dorn Fleig<br />
Fußreflexzonentherapie<br />
Lernförderung<br />
Termine und Hausbesuche nach Absprache<br />
Oskar-Sänger-Straße 3<br />
79585 Steinen-Hägelberg<br />
e-mail-brief aus Gütersloh<br />
Sehr geehrte Prisma-Redaktion!<br />
Herzlichen Dank für die Möglichkeit,<br />
Prisma via Internet zu lesen. Dies<br />
hat uns schon mal einen guten Eindruck<br />
von <strong>Schopfheim</strong> und seiner <strong>Waldorfschule</strong><br />
gemacht und mit dazu beigetragen,<br />
dass wir uns entschlossen haben,<br />
den schon länger geplanten Umzug ins<br />
Breisgauer Badische direktemang nach<br />
<strong>Schopfheim</strong> zu verlegen.<br />
Herzlichen Dank<br />
Christian Rummel<br />
33330 Gütersloh<br />
öffentlich. Dies handhaben viele Vereins-<br />
und Schulzeitungen genauso und mit vergleichbaren<br />
Formulierungen.<br />
Thema Pressespiegel: Es gilt nach<br />
wie vor unser Angebot aus Prisma 46:<br />
Wir drucken, was pünktlich kommt.<br />
Aber das, was vor Wochen in der Tageszeitung<br />
über die <strong>Waldorfschule</strong> stand,<br />
noch mal zu präsentieren – dazu war uns<br />
Tel + Fax<br />
07627-7525<br />
Fortsetzung des Artikels<br />
„Das Entwicklungsland und ...“ von Seite 8<br />
ist, sondern staubsaugt, während es im<br />
Kindergarten Bauklötze stapelt.<br />
Eine Spielgruppe schafft pädagogisches<br />
Verständnis bei den Eltern. ... viele<br />
gute Anregungen für das rhythmische<br />
Tun, den Reigen, das Spielmaterial und<br />
das Selbsttätigsein der Eltern sind von<br />
da in die Familie geflossen…<br />
Nun sind zwei unserer Kinder in der<br />
Schule, und wir haben noch einmal<br />
gelernt: Maßstab der Waldorfpädagogik<br />
sind nicht die autoritären Anforderungen<br />
von Staat und Gesellschaft an die Heranwachsenden,<br />
sondern die Bedürfnisse<br />
der Kinder entsprechend ihrem Alter<br />
und ihrer individuellen Entwicklung.<br />
Und wir haben es erlebt: Wie wichtig<br />
es ist, dass zuhause die Eltern und ein<br />
Mittagessen wartet, wenn man in einem<br />
so großen Klassenorganismus den Vormittag<br />
verbracht hat, wenn man noch<br />
morgens und mittags eine kleine „Weltreise“<br />
mit Schulbussen und Bahn hinter<br />
sich gebracht hat.<br />
Auch sollten unsere Kinder auf dem<br />
Land aufwachsen und im Stall und auf<br />
den Bäumen anzutreffen sein. Schulsozialarbeit<br />
und Tagesbetreuung sind<br />
müder Ersatz in einer kaputten Situation.<br />
Bei einem Ganztagsbetrieb der Schule<br />
der Platz zu knapp und zu teuer<br />
(siehe Prisma 41 „In eigener Sache").<br />
Wie ist die Meinung der Leserschaft dazu?<br />
Öffentlichkeitsarbeiter brauchen das<br />
Feedback, sonst arbeiten sie wie<br />
im luftleeren Raum<br />
(siehe auch den ausführlichen Artikel im<br />
Prisma 40 „Zur Öffentlichkeitsarbeit")<br />
Der Tannenhof in Herrischried liefert<br />
wohlschmeckende Speisekartoffeln<br />
in verschiedenen Sorten frei Haus.<br />
Des Weiteren schlachten wir gelegentlich und<br />
bieten<br />
zartes Hinterwälder Jungrindfleisch<br />
in kleineren und größeren Portionen an.<br />
Alles in bester Bioland Qualität.<br />
Auf Ihre Anfrage freut sich<br />
Familie Schwarzwälder & Gottschalk,<br />
Herrischried 07764-1404.<br />
Buchbesprechungen<br />
würde noch mehr Zeit auf dem Weg<br />
bleiben, selbst wenn das Schulbusangebot<br />
ausgeweitet würde. Vereinsangebote<br />
sollten im Dorf bleiben. Dort ist das<br />
soziale Leben ebenso wichtig, wie das<br />
Primat der Familie in der Erziehung<br />
unserer Kinder.<br />
Staatserziehung ist ein totalitäres<br />
Konzept. Deshalb sollte sich weder das<br />
Generationenhaus noch die <strong>Waldorfschule</strong><br />
über die freizügig aufgestellten<br />
Geldtöpfe hermachen. Ein klares<br />
prophetisches Wort gegen den Strom<br />
(was auf Widerspruch stößt) scheint<br />
mir notwendig: Familie und Beruf sind<br />
oft nicht vereinbar. Unsere Kinder<br />
haben ein Recht auf Eltern, die zuhause<br />
sind (dazu sollten Geldleistungen des<br />
Staates mithelfen). [...]<br />
Rudolf Steiner meinte, Ausgangspunkt<br />
und Ziel der Waldorfpädagogik<br />
ist die Veränderung der Gesellschaft.<br />
Schöpfen wir daraus den Mut zu<br />
einem Denken gegen den Strom und zu<br />
einem Standpunkt, dem widersprochen<br />
werden darf.<br />
Lothar Nabbefeld<br />
Ganztagsschulen erweitern<br />
die Bildungschancen für alle Kinder.<br />
Sie fördern benachteiligte und<br />
fordern besonders begabte Schüler.<br />
Sie bieten Raum für aktive<br />
Freizeitgestaltung und Chancen,<br />
soziale Unterschiede auszugleichen.<br />
Ganztagsschulen erfordern<br />
ein neues Lehrerarbeitzeitmodell;<br />
eine Arbeitszeit,<br />
die nur erteilten Unterricht abrechnet,<br />
steht im Widerspruch zum Lern- und<br />
Lebensraum Gesamtschule.<br />
Wilfried Wolfgang Steinert<br />
Vorstandsmitglied des Bundeselternrats;<br />
Schulleiter einer Integrativen Ganztags<br />
grundschule mit angegliederten<br />
Förderklassen für Geistigbehinderte<br />
www.waldhofschule.de<br />
Zahlreiche Informationen zu<br />
Ganztagsschul-Konzepten unter<br />
www.ganztagsschulen.org<br />
Gerhard König<br />
beschnitzt einen<br />
über 4 Meter langen Kieferknochen eines Buckelwales<br />
mit künstlerischen Motiven.<br />
So geschehen im vergangenen Sommer vor<br />
dem größten Wal-Museum Europas in Husavik/Island.<br />
Das Stück soll ab<br />
kommendem Sommer<br />
dort ausgestellt werden.<br />
Engel des Universums<br />
von Einar Màr Gudmundsson<br />
erschienen im Carl Hanser Verlag 1998<br />
„Nachdem ich nach Kleppur gekommen<br />
war, in die Irrenanstalt, die wie ein<br />
riesengroßes Schloss am Meer stand,<br />
erinnerte ich mich an damals, als ich ein<br />
kleiner Junge war und an einem regengrauen<br />
Nebeltag auf der löcherigen<br />
Straße stand und die Häuser und<br />
Pfützen anguckte“.<br />
So beginnt die poetische Erzählung des<br />
derzeit in Island meistgelesenen Autors<br />
Einar Màr Gudmundsson (geb. 1954 in<br />
Island). Der Dichter verarbeitet in diesem<br />
Roman die tragische Geschichte seines<br />
geisteskranken Bruders Pàll.<br />
Aus einfachen Verhältnissen stammend,<br />
erlebt der Protagonist zunächst<br />
eine ungetrübte Kindheit in Reykjavik.<br />
Die Irrenanstalt Kleppur, scheint für die<br />
Familie keine weitere Bedeutung zu<br />
haben. Trotzdem tauchen immer wieder<br />
merkwürdige Begebenheiten auf, die<br />
die Anstalt eigenartig nah an die Erlebnisse<br />
des kleinen Pàll heranrücken. Da<br />
ist z.B. dieser Traum, den die Mutter vor<br />
der Geburt des Kindes hat, der ihr Angst<br />
macht, den sie aber über der Geburt<br />
vergisst und erst vierzig Jahre später,<br />
nach dem Tode des Sohnes erinnert. Da<br />
ist Baldvin, der Britenkönig, der das<br />
Wasser des Lebens gefunden zu haben<br />
wähnt und in Kleppur wohnt, seit er zur<br />
Arbeit mit einer Krone erschien. Er<br />
sieht den kleinen Pàll im Kinderwagen<br />
liegen und teilt der Mutter mit, dass<br />
über diesem Kinde Engel wachen.<br />
Das Eindringliche der Geschichte<br />
besteht darin, dass sie aus der Perspektive<br />
Pàlls erzählt wird. Páll erinnert sich<br />
seines Lebens und nimmt den Leser<br />
Bücher • 29<br />
unweigerlich mit<br />
an die Grenze,<br />
wo Normalität<br />
und Verwirrung<br />
nur schwer zu<br />
entwirren sind.<br />
Dabei wird auf<br />
eine Schilderung<br />
der seelischen<br />
Vorgänge<br />
bewusst verzichtet.<br />
Die<br />
äußeren Begebenheiten<br />
aber<br />
werden aus<br />
bestimmten<br />
Blickwinkeln<br />
beschrieben<br />
und so miteinander in Beziehung gesetzt,<br />
dass durch die Abfolge der Erinnerungsstücke<br />
die Tragik des immer einsamer<br />
werdenden Páll spürbar wird. An keiner<br />
Stelle wird die Schilderung sentimental.<br />
Verstörende Szenen wechseln erfrischend<br />
mit urkomischen. Es sind eher Erstaunen<br />
und Ratlosigkeit angesichts der<br />
immer fremder wirkenden Welt der<br />
gesunden Menschen, die den Leser<br />
beschleichen.<br />
In diesem von Poesie durchzogenen<br />
Roman wird der Leser an das Rätsel der<br />
Schizophrenie herangeführt. Gleichzeitig<br />
umweht ihn die rauhe Meeresluft Islands<br />
und in der knappen Form des Werkes<br />
mit rätselhaften, eingestreuten Gleichnissen<br />
tauchen unversehens Anklänge<br />
an die uralten Island Sagas auf.<br />
Engel des Universums wurde 1993 in<br />
Reykjavik zum Roman des Jahres<br />
gewählt und erhielt 1995 den Preis<br />
des Nordischen Rats.<br />
Petra Hamprecht-Krause
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! PrimaPrismaPreisRätsel<br />
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30 • Rätsel Mitteilungen<br />
Das Herbsträtsel hat<br />
xxx aus der 6. Klasse gelöst, und es war<br />
auch sehr schwer,<br />
nur sieben Kinder aus der ganzen<br />
Schülerschaft haben er erraten:<br />
"Wer´s hat, der ist ein armer Mann,<br />
wem´s fehlt, der ist sehr wohl daran,<br />
wer´s weiß, der ist als dumm bekannt,<br />
wer´s tut, wird Taugenichts genannt,<br />
wen´s erfreut, heißt Unglückskind,<br />
wer´s hört, ist taub,<br />
wer´s sieht, ist blind."<br />
Die Lösung lautete: "NIX"!!!<br />
Wir gratulieren kräftig und haben<br />
wieder 1000 Gramm Gummibärchen als<br />
Preisgewinn überreicht (ob es auch<br />
tausend Gummibärchen sind?)<br />
Als Winterrätsel haben wir ein<br />
Extra-Weihnachts-Kreuzworträtsel<br />
gebastelt. Wer das wohl errätselt?<br />
Alle können mitmachen, ob groß<br />
oder klein, man muss nur das Lösungswort<br />
mit seinem Namen auf ein<br />
Zettelchen schreiben und in den<br />
Prisma-Briefkasten im Foyer werfen.<br />
Und dann.....................<br />
sehen wir weiter im Osterprisma.<br />
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• Welche Tochter soll sich in dem Weihnachtslied freuen:<br />
"Toooch-tee-her mhmm-m fro-ho-ho-ho-hoie diich...."?<br />
• Was nimmt immer mehr zu bis zur Heiligen Weihe-Nacht<br />
h<br />
und wird dann wundersam erhellt?<br />
• Welcher dicke kalte Kerl in Weiß nimmt bei Tauwetter,<br />
egal ob Weihnachten ist oder nicht, immer mehr ab?<br />
n<br />
• Welche Weihnachten wünscht man sich gegenseitig bei Schulende?<br />
z<br />
• Welche Bienenarbeit erleuchtet duftend den Weihnachtsbaum?<br />
• Womit macht man gerade zu Weihnachten jemandem eine Freude?<br />
• Mit welchem Tag endet die Weihnachtszeit?<br />
• Welches nahrhaft süße Gebäck ist typisch für die Weihnachtszeit?<br />
• Was kann man mit einem Schlitten nicht nur zur Weihnachtszeit machen?<br />
• Was endet, wenn die Weihnachtszeit beginnt?<br />
• Welches graue Langohrtier trägt im Fell ein dunkles Kreuz genau an der Stelle,<br />
wo es nach der Weihnachtszeit das Christkind nach Ägypten trug?<br />
• Welchen Namen trug des Christkindleins Menschenmutter schon vor der Weihnachtszeit?<br />
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Einladung zur<br />
außerordentlichen<br />
Mitgliederversammlung<br />
Es ist geplant, am<br />
Freitag den 14. Januar 2005 um 20 Uhr<br />
im Kleinen Festsaal eine außerordentliche<br />
Mitgliederversammlung durchzuführen.<br />
Einziges Thema ist die<br />
Entscheidung über die Baufrage.<br />
Wie und wo und mit welchem<br />
finanziellen Aufwand schließen wir<br />
die Baulücken im Bereich<br />
Zwischentrakt<br />
Bühne<br />
Versammlungsraum.<br />
Die erarbeiteten baulichen Planungen,<br />
Finanzierungsmodelle und auch die<br />
Auswirkungen auf unser Gesamtbudget<br />
werden vorgestellt und stehen zur<br />
Diskussion und Entscheidung.<br />
An dieser für die langfristige Entwicklung<br />
unserer Schule so wichtigen<br />
Frage sollten möglichst viele Menschen<br />
teilnehmen! Schriftliche Einladungen<br />
werden dazu rechtzeitig verschickt.<br />
Die lieben nicht nur Alemannen zur Weihnachtszeit.<br />
?<br />
Kurznachrichten-Mix rung des konfessionellen Religionsunter-<br />
Aus der 4. Klasse besuchten am 23.11.<br />
am frühen Abend einige Kinder/Eltern/<br />
Lehrer die Staiger-Ausstellung in der<br />
alten Kirche St. Michael. Dort inszenierte<br />
Herr Staiger eine Licht- und Klangaktion<br />
mit Klangschalen und Feuern.<br />
Anfang Oktober haben die Kinder der<br />
3. und 4. Klasse mit ihren LehrerInnen<br />
auf dem Dinkelberg einen Vormittag<br />
lang geholfen für den Dinkelberghof<br />
Äpfel zu sammeln. Leider regnete es in<br />
Strömen, aber die Kinder haben trotzdem<br />
einige Tonnen Äpfel eingesammelt, die<br />
dann auf dem Hof zu Saft verarbeitet<br />
werden konnten.<br />
Ein a-capella-Adventsständchen hat<br />
der Musik-Abitur-Kurs mit Herrn<br />
Rödder am ersten „Adventsmontag“ in<br />
den Unter- und Mittelstufenbuchten<br />
gehalten, sehr zur Freude dieser Schüler.<br />
Religionsunterricht nicht kostenlos –<br />
Eltern verweigern finanzielle Beteiligung<br />
Unter dieser Schlagzeile berichtete die<br />
örtliche Presse am 26.11. über einen<br />
offenen Brief der Kath. Gemeinde St.<br />
Bernhard an die FWS, und das noch vor<br />
dem Eintreffen des Briefes beim Adressaten.<br />
Wir sollen uns an der Finanzie-<br />
Das Wirken der Metamorphose<br />
Große Tagung an unserer Schule:<br />
Zu obigem Thema wird in den Pfingstferien<br />
05 eine überregionale Tagung<br />
stattfinden für Biologie-, Kunst- und<br />
Werklehrer, Klassenlehrer, Eurythmisten<br />
und alle Interessierten aus dem<br />
Bereich der Waldorfpädagogik.<br />
Ausgangspunkt für das Tagungsthema<br />
ist eine Anregung Rudolf<br />
Steiners, für die <strong>Waldorfschule</strong>n ein<br />
ihnen gemäßes Kunstwerk zu schaffen.<br />
Dieses sollte den Metamorphosegedanken<br />
durch die Reichedes Lebendigen darstellen.<br />
Bisher wurde ein solches<br />
Kunstwerk noch nicht verwirklicht.<br />
Die <strong>Schopfheim</strong>er Veranstaltung<br />
sieht sich sowohl als Fortbildungs-<br />
sowie als Forschungstagung, um<br />
Grundlagenarbeit für diese Anregung<br />
Steiners zu leisten. Naturwissenschaftler<br />
und Künstler sind aufgerufen,<br />
an diesen Fragen gemeinsam zu<br />
arbeiten.<br />
Als Dozenten werden mitwirken:<br />
richts beteiligen, da in den an uns vom<br />
Staat gezahlten Zuschüssen ein Anteil<br />
für Religionsunterricht enthalten sei.<br />
Dies war die Kernforderung des Briefes.<br />
Von der evangelischen Landeskirche<br />
liegt uns aber ein Schreiben vor, in dem<br />
die Kirchen ihre Anfangsbehauptung …<br />
in den staatlichen Finanzhilfen für die<br />
<strong>Waldorfschule</strong>n stecke auch ein Anteil für<br />
den konfessionellen Unterricht...zurücknehmen.<br />
Bernd Sevecke und Thomas Gremm-<br />
Roloff, beide im geschäftsführenden<br />
Vorstand unserer Schule, nahmen direkt<br />
Kontakt mit der Presse und Pfarrer<br />
Dressel auf. Noch am gleichen Abend<br />
ging ein Antwortschreiben in Form<br />
eines offenen Briefes an Presse und<br />
Kirchengemeinde. Die Mitgliederversammlung<br />
wurde auf der am selben Tag<br />
stattfindenden MV, im Beisein von<br />
Pressevertretern, über den Vorgang<br />
unterrichtet. Kopien aller Schriftstücke<br />
wurden verteilt.<br />
Schlagzeile am folgenden Montag:<br />
<strong>Waldorfschule</strong> will Wogen glätten.<br />
• Felix Schaub, Biologe, Basel<br />
• Christian Brehme, Plastiker, Basel<br />
• Gerhard König, Plastiker, <strong>Schopfheim</strong><br />
• Margarethe Bock, Eurythmistin,<br />
<strong>Schopfheim</strong><br />
• Hans-Dieter Kern, Eurythmist,<br />
<strong>Schopfheim</strong><br />
• Jochen Brehme, Biologe, Witten-Annen<br />
Für die Verpflegung hat sich freundlicherweise<br />
Frau Buder aus der Schulküche<br />
bereit erklärt zu sorgen.<br />
Die Vorbereitungsgruppe sucht nun<br />
für die Zeit von Freitag, den 13. Mai bis<br />
Pfingstmontag, den 16. Mai noch Helfer,<br />
die uns insbesondere in der Küche<br />
unterstützen würden. (Bitte bei Frau<br />
Buder melden, Tel. 07623-59312)<br />
Weitere Auskünfte:<br />
zur Tagung und zur Organisation der<br />
Tagung geben Ihnen gerne<br />
Anna und Mathias Schubert 07622-64769<br />
Nachrichten, Mitteillungen und Ankündigungen • 31<br />
12.-Klass-Spiel<br />
Weihnachtsspiele<br />
Die Oberuferer Weihnachtsspiele werden<br />
auch dieses Jahr von verschiedenen<br />
Gruppen aufgeführt: Paradeisspiel von<br />
den Schülern, Christgeburtsspiel von<br />
den Lehrern und das Dreikönigsspiel<br />
von den Eltern. Wir dürfen gespannt<br />
sein auf den jeweiligen Stil und<br />
Charakter der Spiele.<br />
Termine:<br />
Paradeisspiel:<br />
Mittwoch 22.12.04, 19.00 Uhr,<br />
nach einem kleinen Imbiss,<br />
also gleich anschließend<br />
Christgeburtsspiel:<br />
Mittwoch 22.12.04, 20.30 Uhr.<br />
Dreikönigsspiel:<br />
Sonntag 9.1.05, 17.00 Uhr.<br />
Die Spiele finden im Kleinen Festsaal<br />
statt. Das Paradeisspiel ist erst ab der<br />
dritten und das Dreikönigsspiel erst ab<br />
der vierten Klasse zugelassen.<br />
Inhaltliches:<br />
Im letztjährigen Weihnachts-Prisma 43<br />
verfasste Hildebrand Jost eine lesenswerte<br />
Abhandlung über Geschichte und<br />
Sinn der besonders in Waldorfkreisen so<br />
gepflegten Oberuferer Weihnachtsspiele.<br />
<strong>Elternsprechtag</strong><br />
Der diesjährige <strong>Elternsprechtag</strong> wird am<br />
Samstag, den 22.1.2005 von 8.30 bis<br />
12.30 Uhr stattfinden. Wieder wird in<br />
der Woche davor die Möglichkeit<br />
bestehen, sich einzutragen. Dafür steht<br />
dann eine Stellwand im ersten Stock<br />
bereit. Die KollegInnen, bei denen sich<br />
am 14.1. noch niemand eingetragen hat,<br />
haben am <strong>Elternsprechtag</strong> nur von<br />
8.30 bis 10.00 Präsenzpflicht.<br />
Information: Peter Elsen 07622-668420<br />
Volleyball-AG<br />
Donnerstags ab 18.30 Uhr findet ab<br />
sofort eine Volleyball-AG in der neuen<br />
Vicemooshalle statt:<br />
18.30 Uhr für Schüler ab der 9. Klasse,<br />
und 20.00 Uhr für Ehemalige, Eltern<br />
und Lehrer.<br />
Kontakt: Gotthard Jost 07622-6677860
32 • Termine<br />
Quartalsübersicht<br />
von Terminen in den Räumen der <strong>Freie</strong>n <strong>Waldorfschule</strong><br />
Dezember 2004<br />
17.-19.12. Klassenspiel<br />
!2. Klasse<br />
Fr + Sa 20.00 Uhr<br />
So 18.00 Uhr<br />
22.12. Paradeisspiel<br />
19.00 Uhr<br />
Kleiner Festsaal<br />
Christgeburtspiel<br />
20.30 Uhr<br />
Kleiner Festsaal<br />
23.12.– Weihnachtsferien<br />
09.01.<br />
25.12. Weihnachtshandlung<br />
freichristlich<br />
Weihnachtshandlung<br />
Christengemeinschaft<br />
11.15 Uhr<br />
Kleiner Festsaal<br />
<strong>Elternsprechtag</strong>:<br />
Samstag,<br />
22. Januar 2005<br />
Ferienkalender<br />
2004 / 2005<br />
Dieses Schuljahr hat für die Schüler-<br />
Innen am Montag, den 13.09.2004<br />
begonnen und wird am Mittwoch,<br />
den 27.07.2005 enden.<br />
Jeweils erster und letzter Ferientag,<br />
Schulschluss am letzten Schultag:<br />
Weihnachten<br />
23.12.04 - 09.01.05<br />
Schulschluss 11.30 Uhr<br />
Fasnacht/Winter<br />
05.02.05 - 14.02.05<br />
Schulschluss nach Stundenplan<br />
bzw. nach den Faschingsfeiern<br />
Ostern<br />
19.03.05 - 03.04.05<br />
Schulschluss nach Stundenplan<br />
Pfingsten<br />
14.05.05 - 29.05.05<br />
Schulschluss nach Stundenplan<br />
Sommer<br />
28.07.05 - 11.09.05<br />
Schulschluss 11.30 Uhr<br />
Januar 2005<br />
09.01. Sonntagshandlung<br />
Christengemeinschaft<br />
9.30 Uhr<br />
Dreikönigsspiel<br />
17.00 Uhr<br />
Kleiner Festsaal<br />
12.01. Basar-Nachbesprechung<br />
20.00 Uhr<br />
Speisesaal<br />
14.01. außerordentliche<br />
Mitgliederversammlung<br />
(vorraussichtlich)<br />
20.00 Uhr<br />
Kleiner Festsal<br />
15.01. Volkstanzen<br />
20.15 Uhr<br />
Eurythmieraum 1.OG<br />
17.01. Elternabend<br />
Klasse 2<br />
18.01. Elternabende<br />
Klassen 4, 5b, 13<br />
21.01. Regionalwährungen<br />
erstes Treffen<br />
20.00 Uhr<br />
Kleiner Festsaal<br />
22.01. <strong>Elternsprechtag</strong><br />
8.30 - 12.30 Uhr<br />
23.01. Sonntagshandlung<br />
Christengemeinschaft<br />
9.30 Uhr<br />
Kleiner Festsaal<br />
24.01. Elternabende<br />
Klassen 1, 8<br />
25.01. Elternabende<br />
Klassen 3, 12<br />
28.01. ELSK<br />
20.00 Uhr<br />
Lehrerzimmer<br />
31.01. Elternabende<br />
Klassen 6, 10<br />
Wöchentliche Termine<br />
in der <strong>Waldorfschule</strong> / Vicemooshalle 1<br />
Bei Vermietung u. Vergabe von Schulräumen alle Termin- und Raumwünsche<br />
bitte mit Frau Schaubhut im Schulbüro abstimmen: Tel. 07622-666849-11<br />
dienstags Gymnastik und Spiele<br />
18.30 - 20.00<br />
Thomas Trefzer<br />
07622-3448<br />
Tanzen am Dienstag<br />
20.15 (unregelmäßig)<br />
Bärbel Bauer<br />
07622-64043<br />
mittwochs Zweig der<br />
Anthroposophischen<br />
Gesellschaft<br />
20.00<br />
Peter Beyer<br />
07622-61424<br />
donnerstags Volleyball-AG<br />
18.30 für Schüler<br />
20.00 für Ehemalige,<br />
Eltern und Lehrer<br />
Gotthard Jost<br />
07622-6677860<br />
Menschsein heißt<br />
das gegenüberseiende<br />
Wesen sein. Martin Buber<br />
freitags Bothmer Gymnastik<br />
8.00 - 9.30<br />
Gabriele Hurter<br />
07622-8608<br />
Freiwilligen-Orchester<br />
18.30<br />
Elfriede Hochweber<br />
07621-53579<br />
samstags Volkstanz<br />
je 2. Sa. des Monats<br />
20.15<br />
Fam. Bauer<br />
07622-64043<br />
sonntags Sonntagshandlung<br />
freichristlich<br />
Opferfeier 10.00<br />
Kinderhandlungen 10.30<br />
(siehe Termine)<br />
Corinna Boettger<br />
07622-65338<br />
Sonntagshandlungen<br />
Christengemeinschaft<br />
9.30 (siehe Termine)<br />
Harald Andersen<br />
07622-7453<br />
Februar 2005<br />
01.02. Gesamt-Elternabend<br />
Thema: Ganztagsschule<br />
20.00 Uhr<br />
Kleiner Festsaal<br />
05.02. Volkstanzen a n F a s t n a c h t<br />
20.15 Uhr<br />
Eurythmieraum 1.OG<br />
05.02.- Fasnachtsferien<br />
14.02. (einschließlich)<br />
15.02. Elternabend<br />
Klasse 11<br />
21.02. Elternabend<br />
Klasse 7<br />
22.02. Elternabende<br />
Klasse 5a, 9<br />
26.02. Präsentation der<br />
12. Klass-Arbeiten<br />
Kleiner Festsaal<br />
März 2005<br />
08.03. Elternabend<br />
Klasse 8<br />
11.03. ELSK<br />
20.00 Uhr<br />
Lehrerzimmer<br />
19.03. Osterferien<br />
– 03.04.<br />
Georg Trakl<br />
Ein Winterabend<br />
Wenn der Schnee am Fenster fällt,<br />
Lang die Abendglocke läutet,<br />
Vielen ist der Tisch bereitet<br />
Und das Haus ist wohlbestellt.<br />
Mancher auf der Wanderschaft<br />
Kommt ans Tor auf dunklen Pfaden.<br />
Golden blüht der Baum der Gnaden<br />
Aus der Erde kühlem Saft.<br />
Wanderer tritt still herein;<br />
Schmerz versteinerte die Schwelle.<br />
Da erglänzt in reiner Helle<br />
Auf dem Tische Brot und Wein.<br />
Redaktionsschluss:<br />
Prisma 48<br />
1. Ausgabe 2005<br />
3. März<br />
Bitte liefern Sie die Beiträge pünktlich<br />
ab, je früher desto besser.<br />
Am besten im Fließsatz per e-mail an<br />
prisma@waldorfschuleschopfheim.de<br />
oder auf Diskette/CD gespeichert<br />
oder kleinere Texte handschriftlich<br />
in den Prisma-Briefkasten im Foyer.<br />
Es dankt Ihnen die Prisma-Redaktion