3. Semitische Sprachen - des Films

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6 Glossar
neben der regulären und weniger politisch-ideologisch dominierten Armee existiert. Pasdaran
spielten auch eine wichtige Rolle beim Export der „islamischen Revolution“, etwa der Unterstützung
und Ausbildung der libanesischen Hizbollah.
POlyGamie: Mehrehe. Ist eine Frau mit mehreren Männern verheiratet, wird von Polyandrie
gesprochen, ein Mann mit mehreren Frauen von Polygynie. Während die Polyandrie heute auf
einige Gesellschaften Asiens, Afrikas und Nordamerikas beschränkt ist, findet sich die Polygynie
sowohl in der Bibel als auch im Koran als mögliche Eheform wieder.
Die Polygynie ist damit nicht auf den Islam beschränkt. Auch wenn im Christentum die Monogamie,
die Einehe, als einzig religiös legitimierte Eheform gilt und diese in europäischen Staaten
heute auch als einzig staatlich anerkannte Eheform existiert, so war es historisch doch auch
etwa unter Adeligen in Europa üblich nicht legitimierte langjährige Geliebte als „Zweitfrauen“ zu
unterhalten. Polygyne Eheformen gehen in den meisten Fällen mit patriarchalen Gesellschaftsformen
einher. In der Realität heutiger islamischer Gesellschaften können sich meist nur sehr
wohlhabende Männer mehrere Frauen leisten. Der Islam erlaubt maximal vier Ehefrauen, die
zumindest dem Anspruch nach gleich zu behandeln sind. Die Annahme, dass dies nicht möglich
wäre, führt einige islamische Reformer heute dazu die Polygynie überhaupt abschaffen zu wollen.
PrOPhet: Propheten sind Menschen, die eine Verkündigung unter direkter Berufung auf Gott
verbreiten. Die drei großen monotheistischen Weltreligionen (Judentum, Christentum und
Islam) kennen eine Reihe von Propheten, von denen viele (etwa Moses/Musa, Abraham/Ibrahim)
in allen drei Religionen anerkannt werden. Für Muslime ist auch Jesus/Isa ein Prophet, allerdings
kein Messias bzw. Sohn Gottes. Im Arabischen, das auch als rituelle Sprache des Islam
fungiert, wird allerdings zwischen zwei verschiedenen Formen von Propheten unterschieden:
Nabi und Rasul. Die großen Propheten, die als von Gott gesandte Reformer gelten, wie Noah
(Nuh), Moses (Musa) oder Mohammad werden als Rasul (Plural: Rusul) gesehen, die „kleineren“
Propheten, die diese Botschaften der Bevölkerung übermitteln als Nabi (Plural: Anabiya),
wobei einige islamische Rechtsgelehrte Wert darauf legen, dass alle Rusul auch Anabiya sind.
Mohammad gilt den Muslimen als letzter und somit auch bedeutendster Rasul. Wenn einfach
von „dem Propheten“ die Rede ist, ist damit üblicherweise Mohammad gemeint.
qOm: Qom ist die Hauptstadt der Provinz Qom im Iran. Sie hat über 1.000.000 Einwohner und ist
eine der heiligen Städte der Schia und zugleich das geistige Zentrum der politischen Macht im
Iran. Mit dem Schrein der schiitischen Heiligen Maasumeh („Die Unschuldige“) ist Qom einer
der wichtigsten Wallfahrtsorte im Iran und mit einer Vielzahl von Priesterseminaren und der
berühmten theologischen Hochschule Fayziyeh das weltweit größte Zentrum der schiitischen
Lehre, wo jährlich zehntausende Theologen ausgebildet werden. Diese Hochschule wurde in
Europa vor allem durch Ayatollah Ruhollah Khomeini, dem Begründer der Islamischen Republik
Iran, bekannt. Von hier aus werden seit Jahrzehnten auch die politischen Geschicke des Landes
gelenkt. Im Januar 1970 hielt Khomeini in Najaf (Irak) eine Reihe von Vorlesungen, die als Buch
unter dem Titel „Der islamische Staat“ erschien und schuf damit das theoretische Fundament
für die Verfassung der Islamischen Republik Iran, in der der anerkannteste Ayatollah - in Vertretung
des verborgenen Imams - die politische Herrschaft ausübt.
Scharia: islamisches Recht, wörtlich übersetzt als „Weg“ oder „Straße“. Die Scharia ist dabei
kein in der gesamten islamischen Welt gleiches oder in einem Buch niedergeschriebenes