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Touristinformation Oberstdorf, Tel. (08322) 700-290 Angelika Milster

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4<br />

OBERSTDORF<br />

MAGAZIN<br />

VIEhSchEID – IMMER<br />

EIN BESONDERES FEST<br />

ERlEBNISDORF<br />

<strong>Oberstdorf</strong><br />

HIGH<br />

LIGHT<br />

Am 12. September in Schöllang und einen Tag später in <strong>Oberstdorf</strong><br />

kehrt das Vieh von der „Sommerfrische“ zurück<br />

Es sind besondere Festtage im Jahr, wenn am 12. September in<br />

Schöllang und tags darauf in <strong>Oberstdorf</strong> der Viehscheid begangen<br />

wird. Dann kehrt nämlich das Vieh nach gut 100 Tagen Aufenthalt<br />

in höheren Regionen wieder ins Tal zurück. Es wird freudig empfangen<br />

und an die Besitzer zurückgegeben. Dabei wird dann an<br />

Viehscheidplätzen und in Festzelten gefeiert. An beiden Tagen ab<br />

jeweils etwa 9.30 Uhr werden etwa <strong>700</strong> Tiere in Schöllang erwartet,<br />

die von den Alpen Bierenwang, Taufersberg, Haldenwang,<br />

Rappenalpe, Biberalpe und Traufberg kommen, und etwa 1000 am<br />

Renksteig in <strong>Oberstdorf</strong>, die ihre Sommerplätze der Entschenalpe,<br />

Hinterer Schaf-Alpe, Gutenalpe und Käseralpe verlassen haben<br />

und von der „Sommerfrische“ zurückerwartet werden. Der Begriff<br />

Viehscheid wird nur im Allgäu angewandt, in anderen Teilen<br />

Bayerns spricht man vom Almabtrieb.<br />

Der Brauch des Alpabtriebs ist uralt. Volkstumsforscher wollen<br />

wissen, dass er bis in die heidnische Zeit zurückreicht, in der die<br />

Bauern ihr Vieh auf der offenen Weide mit allerlei bunten Masken<br />

zur Abwehr von Unheil behängten. Dazu bekamen sie lärmende<br />

Rasseln und Klappern, um die bösen Geister zu vertreiben. Geblieben<br />

sind die bunten Farben der Rosetten und Girlanden, die in<br />

den wuchtigen Kopfkronen und Kränzen verarbeitet werden und<br />

seit christlicher Zeit am Tag des Abtriebs von den Rindern als<br />

Kopfschmuck getragen werden. Oftmals sind auch christliche<br />

Symbole enthalten, ein Zeichen dafür, dass der Bauer damit Gott<br />

seinen besonderen Dank für eine glückliche Sommerzeit ausdrückt.<br />

Wann der Viehscheid in <strong>Oberstdorf</strong> jemals begonnen hat, weiß<br />

man nicht genau, selbst Historiker tappen da teilweise noch im<br />

Dunkeln. Aber so um die Zeit vor über 400 Jahren soll er erstmals<br />

als „Schafsscheide“ durchgeführt worden sein und so sieht man<br />

1585 als „Geburtsjahr“ an. Wie er genau verlaufen ist, ist nicht<br />

bekannt, aber auf Aufzeichnungen des Landschreibers Luger aus<br />

dem Jahre 1785 ist über den Aufenthalt auf den Alpen u. a.<br />

zu lesen:<br />

„Der Einschlag oder die Alpfahrt, der Auftrieb, findet gewöhnlich<br />

um Johanni im Juni statt. Mit Schellen für das Galtvieh oder<br />

Glocken für die Kühe um den Hals ziehen die Tiere los. Man

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