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Alexander Glas Lernen mit Bildern. Eine empirische Studie zum ...

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<strong>Alexander</strong> <strong>Glas</strong>: <strong>Lernen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Bildern</strong>Abb. 8:Korrelation Blickerfassung und Fragebogenauswertung der 14 – 16jährigen Probandenbezüglich Reihenfolge und Häufigkeit der Erstnennungen: Die AOIs »Arbeiter« werden von denersten vier Blickkontakten nicht erfasst, der Fragebogen zeigt jedoch dahingehend eine deutlichePräferenz.9. Fragebogen: Sinnerschließung - Fallbeispielezur Taxonomie einzelner AOIs:Wie bereits erwähnt, finden Schüler bei Blechen aufgrund des hohen erzählerischenGehalts viele Anknüpfungspunkte, die <strong>zum</strong> Beobachten anleiten undzugleich das Entdecken bildinterner Beziehungen ermöglichen. Zudem evoziertdie romantische Grundhaltung einen emotionalen Zugang (KISSLER / KEIL2008: 215ff.). Dies ist ganz entscheidend für die inhaltliche Auswertung desBildverstehens. Auf diese Weise lassen sich zwischen den Vergleichsgruppenauch graduelle Unterschiede herausfiltern. Die Auswertungen der Schüleräußerungenzeigen zudem, dass für sie eine ganze Reihe von Anknüpfungspunktenin dem Bild vorliegen.Auf die Frage, welche Begriffe aus dem subjektiven Lexikon abgerufen werden,ist die Referenz › Arbeiter‹ besonders aufschlussreich. Das Beispiel zeigtanschaulich die gegenseitige Abhängigkeit von begrifflichem Vorgriff undSinnerschließung des Bildes. So wird auch hier deutlich, dass schon die Wahlder ersten Taxonomien bzw. die bevorzugte Begrifflichkeit Ausdruck davonist, in welcher Art und Weise das Verstehen sich konkretisiert. Als Ergebniskann schon jetzt festgehalten werden, dass durch eine genaue Blickbildungnicht nur die Wahrnehmung als solche, sondern auch die Begriffsbildungdifferenziert und geschult werden kann.Einige Schüler bezeichnen die abgebildeten Arbeiter als Menschen/Leute –Männer, andere wiederum als Wanderer, Arbeiter oder Brückenbauer. MitBlick auf psycholinguistische Ansätze ist die Uneindeutigkeit durchaus verständlich(vgl. AITCHISON 1997; LABOV 1973). Blechens Bild lässt hier einigeToleranzen zu. Aitchison konnte zeigen, dass die Begriffe des mentalen Lexikonsnicht immer genau deckungsgleich <strong>mit</strong> den erbrachten Wahrnehmungensind. › Unscharfe Ränder‹ werden generell als »inhärente Eigenschaft«von Worten (ebd.: 60) veranschlagt.Auch in dem vorliegenden Fall ist der Referent Arbeiter nicht scharf umrissenund entspricht exakt dem gespeicherten › Prototypus‹ (ROSCH 1975). Abweichendvom heutigen Erscheinungsbild tragen die Männer beispielsweise kei-IMAGE | Ausgabe 18 | 7/2013 62

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