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Water quality Assessement and Analysis in the Tha Chin River ...

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Publikation GewässerkundePublikation Gewässerkunde Nr. 337Franziska Bieri (2005):<strong>Water</strong> Quality Assessment <strong>and</strong> <strong>Analysis</strong> <strong>in</strong> <strong>Tha</strong> Ch<strong>in</strong> <strong>River</strong> Bas<strong>in</strong>, <strong>Tha</strong>il<strong>and</strong>Die Diplomarbeit von Franziska Bieri wurde im Rahmen e<strong>in</strong>es geme<strong>in</strong>samen Projektes der Gruppe fürHydrologie am Geographischen Institut und dem Asian Institute of Technology (AIT) <strong>in</strong> Bangkok realisiert.Sie liefert e<strong>in</strong>en Beitrag zur Dissertation von Frau Monika Schaffner zum Thema «Assessment of <strong>Water</strong>Quality Problems <strong>and</strong> Mitigation Potentials by Us<strong>in</strong>g Material Flow <strong>Analysis</strong> – A Case Study <strong>in</strong> <strong>the</strong> <strong>Tha</strong> Ch<strong>in</strong><strong>River</strong> Catchment Area, <strong>Tha</strong>il<strong>and</strong>».Im Mittelpunkt der Untersuchungen von Frau Bieri, welche sie anlässlich e<strong>in</strong>es halbjährigen Feldaufenthaltesdurchführte, st<strong>and</strong>en die Wasserqualitätsprobleme im <strong>Tha</strong> Ch<strong>in</strong> <strong>River</strong> Bas<strong>in</strong>, dem am stärksten belastetenE<strong>in</strong>zugsgebiet <strong>Tha</strong>il<strong>and</strong>s. Ziel der Diplomarbeit war es, e<strong>in</strong>e räumliche Übersicht über den Gewässerzust<strong>and</strong>zu erarbeiten und daraus Zusammenhänge zwischen der L<strong>and</strong>nutzung und dem Belastungsgrad abzuleiten.Schliesslich sollten Teile<strong>in</strong>zugsgebiete identifiziert werden, welche aus der Sicht des Gewässerzust<strong>and</strong>esbesonders kritisch zu beurteilen s<strong>in</strong>d.Das <strong>Tha</strong> Ch<strong>in</strong> <strong>River</strong> Bas<strong>in</strong> (TCRB) liegt im Grossraum Bangkok, im zentralen Teil von <strong>Tha</strong>il<strong>and</strong>; es umfasste<strong>in</strong>e Fläche von rund 11'000 km2. Mit rund 230 E<strong>in</strong>wohnern pro Quadratkilometer ist es relativ dicht besiedelt;83% der Fläche werden l<strong>and</strong>wirtschaftlich <strong>in</strong>tensiv genutzt (Reis, Zuckerrohr, Obstplantagen). Im Unterlauff<strong>in</strong>det man zudem rund 4500 Gewerbe- und Industriebetriebe (St<strong>and</strong> 1995). Der <strong>Tha</strong> Ch<strong>in</strong> <strong>River</strong> (TCR)liegt im Unterlauf des Chao Phraya, von dem er vor allem zu Bewässerungszwecken abgeleitet wird. DerAbleitungspunkt liegt ca. 180 km nordwestlich von Bangkok. Von dort fliesst der TCR mit m<strong>in</strong>imalstem Gefälleauf e<strong>in</strong>er 331 km langen Strecke zum Golf von <strong>Tha</strong>il<strong>and</strong>.Um e<strong>in</strong>e Übersicht über die Wasserqualitätsprobleme im TCRB zu erhalten, führte Frau Bieri zwischen Augustund Dezember 2004, also vorwiegend während der Regenzeit, drei umfassende Messkampagnendurch (auf Probenahmen während der Trockenzeit musste wegen der beschränkt verfügbaren Zeit verzichtetwerden). Für 10 Stellen im TCR und an 11 zufliessenden Kanälen wurden die folgenden physikalischen undchemischen Parameter erhoben: Wassertemperatur, Trübung, pH-Wert, gelöster Sauerstoff, gelöster organischgebundener Kohlenstoff (DOC), gesamter organisch gebundener Kohlenstoff (TOC), Ammonium, Nitrat,Nitrit, Phosphat, Gesamtphosphor, Gesamtstickstoff, Chlorid, Sulfat sowie Eisen. Aus den Resultatenlassen sich verschiedene Schlüsselparameter ableiten:• Ammonium, Phosphat und auch TOC stammen vorwiegend aus punktuellen Verschmutzungsquellen(Siedlungsabwässer, E<strong>in</strong>leitungen von Schwe<strong>in</strong>emastbetrieben). Die erhöhten Nährstoffkonzentrationens<strong>in</strong>d für die eutrophen Verhältnisse im Mittel- und Unterlauf des TCR verantwortlich.• Die hohen Nitrat-Konzentrationen vor allem im Mittellauf lassen sich auf l<strong>and</strong>wirtschaftliche, nichtpunktuelleVerschmutzungsquellen zurückführen. Im Unterlauf des TCR nehmen die Nitrat-Konzentrationen wegen des Sauerstoffdefizits (s. unten) und der damit verbundenen Reaktionen ab.• Die Industrie stellt e<strong>in</strong>e weitere massive punktuelle Verschmutzungsquelle dar. Sie ist für die hohen,von Frau Bieri beobachteten Chlorid, Sulfat und z.T. auch Phosphat-Konzentrationen verantwortlich.Die erwähnten hohen Nährstoffkonzentrationen s<strong>in</strong>d auch die Ursache für den sehr niedrigen Sauerstoffgehalt:Er liegt <strong>in</strong> 95% der Fälle unter 5 mg/l und damit unter dem für das Überleben vieler aquatischer Organismenwichtigen Schwellenwert. Das Fehlen von Sauerstoff bedeutet auch, dass Ammonium nicht mehrüber Nitrit zu Nitrat oxidiert werden kann und deshalb – wie bereits erwähnt – <strong>in</strong> hohen Konzentrationenauftritt. Im Extremfall kommt es sogar zur Umkehrreaktion: der Reduktion des Nitrats zu Ammonium.


Frau Bieri hat die Ergebnisse der drei Messkampagnen <strong>in</strong> unterschiedlicher Form dargestellt; für die Umsetzungund Anwendung der Ergebnisse besonders wichtig s<strong>in</strong>d die sog. Relevanz-Karten, <strong>in</strong> denen die Frachtenwichtiger Inhaltsstoffe der Teilgebiete mit der Gesamtfracht des TCR verglichen werden und so die Relevanzder Teilgebiet bestimmt werden kann. Unter „Teilgebiet“ verstehen wir e<strong>in</strong>e Fläche, die über e<strong>in</strong>en Kanalzum TCR entwässert. Aus den Relevanz-Karten ergibt sich für das <strong>Tha</strong> Ch<strong>in</strong> <strong>River</strong> Bas<strong>in</strong> die folgendeGliederung:• Im Oberlauf (bis Flusskilometer 2002 (Pho Praya)) wird das Wasser zu Bewässerungszwecken vorwiegendaus dem TCR abgeleitet, so dass dieser Raum wenig zur Belastung des TCR beiträgt.• Entscheidend für die Gesamtbelastung s<strong>in</strong>d die Verhältnisse im Mittellauf. Hier entwässern die Kanäle<strong>in</strong> den TCR. Sie führen meist grosse Wassermengen und s<strong>in</strong>d deshalb für die Gesamtbelastung desTCR besonders relevant, dies gilt vor allem für– den Song Pi Nong mit l<strong>and</strong>wirtschaftlichen nicht-punktuellen Verschmutzungsquellen,– den Chedi Bucha, dessen E<strong>in</strong>zugsgebiet von Siedlungen und Schwe<strong>in</strong>emastbetrieben dom<strong>in</strong>iert wirdsowie für– den Bang Phra mit starker <strong>in</strong>dustrieller und l<strong>and</strong>wirtschaftlicher Nutzung.• Im Unterlauf führen die Kanäle im Vergleich zum Mittellauf weniger Wasser, weisen aber meist höhereKonzentrationen an wasserbelastenden Inhaltsstoffen auf.Insgesamt zeigt also die Diplomarbeit von Franziska Bieri deutlich, <strong>in</strong> welch kritischem Zust<strong>and</strong> sich das <strong>Tha</strong>Ch<strong>in</strong> <strong>River</strong> Bas<strong>in</strong> bef<strong>in</strong>det. Erste dr<strong>in</strong>gend notwendige Massnahmen sollten sich auf die identifizierten besonderskritischen Teile<strong>in</strong>zugsgebiete konzentrieren. Die Ergebnisse der Untersuchungen fliessen nun direkt<strong>in</strong> die Material Flow <strong>Analysis</strong> von Monika Schaffner e<strong>in</strong>, mit der versucht wird, die vorliegenden Ergebnisseweiter zu differenzieren.

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