Ausarbeitung - Westfälische Wilhelms-Universität Münster

Kapitel 5: Bewertung des MDA-Ansatzes5 Bewertung des MDA-AnsatzesNachdem nun die Kerninhalte der Standardisierungsbestrebungen im Rahmen der MDAfür ein allgemeines Verständnis hinreichend motiviert wurden, soll abschließend dieFrage nach dem aktuellen Entwicklungsstand der MDA in Bezug auf ihrePraxistauglichkeit geklärt werden.Trotz einer zunehmenden Verbreitung des MDA-Ansatzes in der Softwareentwicklung,gibt es bislang keine oder nur wenige Studien über dessen wirtschaftlicheVorteilhaftigkeit. Darüber hinaus ist nach wie vor erhebliche Arbeit insbesondere imBereich der Spezifikationen, z. B. des QVT-Standards (vgl. Abschnitt 4.7), nötig.[PeMe03, S. 340 f.] Ebenfalls zu relativieren ist die idealistische Vorstellung, aus demCIM bzw. PIM über das PSM direkt den gesamten Quellcode einer Anwendunggenerieren zu können. Die nötigen Werkzeuge zur Unterstützung einer vollständigautomatischen Transformation mit Hilfe hinterlegter Regeln undTransformationsvorschriften existieren zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht.[ZeWo06, S. 63]Dennoch kann in der Summe eine positive Bilanz der Entwicklungsbestrebungen imRahmen der MDA gezogen werden. Ihre Daseinsberechtigung erhält die MDA alleinschon durch die unterschiedlichen Lebenszyklen der plattformunabhängigen Essenzeneines Systems und der technischen Komponenten. [PeMe06, S. 340 f.] Die bei derMDA vorgenommene Trennung von fachlicher Logik und technologischer Umsetzungauf verschiedenen Abstraktionsebenen ermöglicht nämlich zum einen, dass das in denModellen enthaltene fachliche Wissen über lange Zeiträume festgehalten werden kann.Darüber hinaus besteht die Möglichkeit der Wiederverwendung desselben fachlichenModells bei einem technologiebedingten Plattformwechsel. Außerdem kann dasselbefachliche Modell auf verschiedenste Plattformen umgesetzt werden. [ZeWo06, S. 61]Ein weiterer wichtiger Aspekt für die Etablierung eines neuen Vorgehensmodells istdessen Akzeptanz. Diese erreicht die MDA zum einen durch die Integrationvorhandener und weit verbreiteter Konzepte und Standards, wie z. B. die UML (vgl.Abschnitt 4.2). Die UML-Spezifikation ist frei verfügbar und wird von einer großenAnzahl von Tools unterstützt. Für die meisten Entwickler bietet die UML ausreichendeMöglichkeiten, die bei Bedarf auf Basis geeigneter Sprachdefinitionskonstrukte (vgl.Abschnitt 4.1) sogar noch erweitert werden können. Diese Flexibilität bietet genügend22