Messen - Lenze

Im Einsatz
Sicher stapeln
Handling: höhere Taktzahl bei geringerer mechanischer Belastung
Durch die Anwendung der elektronischen
Kurvenscheibentechnik auch in
Fällen, die bisher eher der klassischen
Positioniertechnik vorbehalten waren,
lassen sich erstaunliche Effekte erzielen:
Die Taktraten steigen um bis zu 140
Prozent und die Belastung der Mechanik
sinkt deutlich.
Wie realisiert man mit geringen Kosten
fast ruckfreie Bewegungsprofile bei
Handlingsystemen? Diese Frage konnte
für die Ferag Verfahrenstechnik GmbH
gelöst werden. Das Unternehmen aus
Leipzig ist Spezialist für die Weiterverarbeitung
von Zeitungen, Zeitschriften
und Illustrationsdrucksachen nach dem
Druck. Am Ende der Druck- und Produktionslinie
von Werbebeilagen für Wochenzeitungen
wurde ein Zwei-Achs-
Die Bahnsteuerung im Servoregler entlastet die zentrale SPS.
Portal benötigt, das die gebündelten
Prospektpakete sicher auf Paletten stapelt.
Das hohe Eigengewicht der Papierstapel
und die großen Abmessungen der
Maschine erforderten zwingend ruckreduzierte
Bewegungsprofile, um keine
Schwingungen in der Mechanik anzuregen.
Erschwerend kam hinzu, dass verbotene
Zonen definiert waren, in die das
Greifwerkzeug für die Prospektstapel
nicht hineinfahren durfte.
„Es wurde eine Bahnsteuerung im
Servoregler realisiert, jedoch ohne zusätzliche
Steuerungskomponenten“, freut
sich Ferag-Elektrokonstrukteur Lutz
Böhland, „trotz deutlich größerer Funktionalität
und höherer Taktleistung der
Maschine entstanden keine Mehrkosten.“
Da bei der Ferag-Anwendung alle beteiligten
Lenze-Umrichter der Reihe 9300
Servo PLC nach IEC 61131-3 programmierbar
sind, ließ sich die zentrale
Steuerung durch die Verlagerung zeitkritischerBewegungssteuerungsaufgaben
in die Antriebsregler entlasten.
Böhland: „Für uns war von Vorteil, dass
wir die Datenbusschnittstelle der Servo
PLC frei konfigurieren konnten und so
überhaupt keine Probleme bei der
Umstellung von der klassischen Positioniertechnik
auf die Kurvenscheibenfunktionalität
hatten.“ Lenze entwickelte
hierfür ein neuartiges Regelkonzept.
Statt der bisher eingesetzten Positionier-Servoregler
wurden Servoregler mit
der Funktionalität der elektronischen
Kurvenscheibe projektiert. Diese steuern
die Antriebsachsen nicht nach zeitgesteuerten
Fahrprofilen, sondern wegbasiert
nach einer beliebigen Funktion.
Die Bewegung der Servoachse selbst
wird über eine Kurvenfunktion vorgegeben,
die vom Anwender beliebig definierbar
ist.
Für die SPS ist es egal, ob über den
CAN-Bus ein Positionierregler oder ein
Kurvenscheibenservo gesteuert wird.
Das reduzierte die Programmierung der
Datenschnittstelle in der SPS merklich.
www.ferag-leipzig.com
15