15. Jg., Nr. 4, Dezember 2011 - Über die Agentur - rose-werbung
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Jantje und Nela essen dal bhat. Mit Dorfkindern vor unserem Haus. Die Settje-Töchter mit Patientenkindern.<br />
kommen, regt sich niemand auf und<br />
mit einem Lächeln auf dem Gesicht<br />
geht es langsam weiter.<br />
Die Kinder besuchten eine britische,<br />
internationale Schule. Es ist eine<br />
Ganztagsschule, in der einfach alles<br />
stattfindet. Vom normalen Lernen<br />
bis hin zur Freizeitgestaltung wie<br />
Sport, Musik, Theater, Malen und<br />
andere Dinge.<br />
Viele Veranstaltungen, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Nationalitätenvielfalt<br />
unterstrichen,<br />
begleiteten das Schuljahr wie<br />
zum Beispiel National Food Day,<br />
National Dress Day. Der Kontakt<br />
zwischen Lehrer, Schüler und<br />
Eltern war herzlich und zum Teil<br />
freundschaftlich, so dass sich für<br />
<strong>die</strong> Kinder ein sehr entspanntes<br />
und motivierendes Lernumfeld<br />
bot. Ich war aktiv im Schulelternrat,<br />
was sehr viel Spaß machte. Ich<br />
lernte verschiedene Menschen aus<br />
vielen Ländern <strong>die</strong>ser Welt kennen<br />
und konnte das Schulleben ein<br />
bisschen mitgestalten. An <strong>die</strong>ser<br />
Stelle möchte ich gerne erwähnen<br />
- weil ich auch häufig danach gefragt<br />
werde - dass es den Kindern nach<br />
der Rückkehr am schwersten fiel,<br />
sich an das deutsche Schulsystem zu<br />
gewöhnen.<br />
Zurück im Dorf am späten Nachmit-<br />
tag, ging es raus aus dem Auto und<br />
entweder ins Dorf, ins Krankenhaus<br />
in <strong>die</strong> Kantine, nach Hause oder zu<br />
einem unsere Gäste. Es waren regelmäßig<br />
deutsche Ärzte und anderes<br />
medizinisches Personal im Kranken-<br />
Familie Settje zurück in Bad Zwischenahn.<br />
haus, um mit zu arbeiten. Die Kinder<br />
konnten sich überall frei bewegen.<br />
Die Fürsorge und <strong>die</strong> Achtsamkeit<br />
der Nepalesen gaben uns und den<br />
Kindern das Gefühl von Zuhause und<br />
Sicherheit. Die Kinder und wir haben<br />
das Leben und <strong>die</strong> Freiheit auf dem<br />
Dorf gelebt und geliebt.<br />
Der Tag ging dann schnell zu Ende.<br />
Es wird zwischen 18 und 19 Uhr dunkel.<br />
Die Kinder kamen nach Hause,<br />
mein Mann war schon zurück oder<br />
auf dem Weg, das Essen war fertig.<br />
Nach dem Essen war es dann Zeit<br />
für <strong>die</strong> Kinder, zu schlafen. Wir<br />
ließen den Abend oft ausklingen<br />
mit Gesprächen mit unseren Gästen<br />
oder auf unserer Terrasse<br />
bei einem Glas Rotwein. Häufig<br />
saßen wir bei Kerzenschein, denn<br />
Stromausfälle gehören zum Alltag.<br />
Seit ein paar Jahren gelten richtige<br />
Pläne, welches Gebiet zu welcher<br />
Zeit mit Strom gespeist wird. Was<br />
Strom für ein Luxus ist, bemerkt<br />
man erst dann, wenn man ihn<br />
nicht hat. Das Gleiche gilt für <strong>die</strong><br />
Versorgung mit Wasser und Nahrungsmitteln,<br />
<strong>die</strong> Straßenqualität<br />
sowie <strong>die</strong> medizinische Versorgung<br />
wie in Deutschland.<br />
Wir sind immer noch am Zurückkommen<br />
und vermissen alle <strong>die</strong><br />
Gelassenheit im Alltag. Öfter mal<br />
lächeln und Fünfe mal gerade sein<br />
lassen, können viel Entspannung<br />
und mehr Zufriedenheit in den Alltag<br />
bringen.<br />
Text: Kerstin Settje, Fotos: Dr. Andreas Settje<br />
Kerstin und Jantje beim Einkaufen in Kathmandu. Baustellenchaos auf den Straßen Kathmandus.<br />
Bad Zwischenahn Journal 4/<strong>2011</strong> 3/<strong>2011</strong> 2