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Über den Bergbau in Köppern/Taunus - Friedrich Rolle

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1915 Der 1. Weltkrieg ist im Gange, der Verbrauch an Eisen und anderen Metallen steigt an.<br />

Deshalb wird am 28.4.1915 die Wiedereröffnung der Grube <strong>in</strong> Angriff genommen.<br />

Am 9.6.1915 beg<strong>in</strong>nt man mit der Abteufung e<strong>in</strong>es neuen Schachtes, diesmal am<br />

Schnürriemen, nordöstlich des Sportplatzes. Dazu brauchte der Eigentümer ca. 2 000<br />

qm Geme<strong>in</strong>degelände. Bartl<strong>in</strong>g ist jedoch nicht bereit, <strong>den</strong> von der Geme<strong>in</strong>de<br />

verlangten Pachtz<strong>in</strong>s von 10 Pfennigen pro Quadratmeter zu zahlen, sondern höchstens<br />

5 Pfennige. Selbst wenn man e<strong>in</strong>en Grundstückspreis von 80 Pfg. per qm zugrunde lege,<br />

seien 5 Pfg. noch viel. Und bei e<strong>in</strong>er etwaigen Enteignung käme man noch billiger weg.<br />

Wie man sich e<strong>in</strong>igte, ist nicht mehr festzustellen.<br />

Vom Schacht aus wur<strong>den</strong> Strecken aufgefahren auf der 29 m und 41 m Sohle im Kalk.<br />

Außerdem wer<strong>den</strong> e<strong>in</strong>ige <strong>Über</strong>baue hochgetrieben; die Erfolge s<strong>in</strong>d mäßig.<br />

Förderung: 35 to, 420 Mark, 6 + 4 Arbeiter.<br />

Die Statistik 1914 bis 1920 zeigt wieder die Entwicklung Abb. 10.<br />

1916 Am 1.4.1916 wird der Betrieb wegen Arbeitskräftemangel wieder e<strong>in</strong>gestellt.<br />

Förderung: 97 to, 1.940 Mark, 2 + 1 Arbeiter.<br />

Am 12.12.1916 fordert die Manganverteilungsstelle e<strong>in</strong>e Wieder<strong>in</strong>betriebnahme.<br />

Wegen Leutemangel sollen neue Versuchsarbeiten jedoch erst 1917 aufgenommen<br />

wer<strong>den</strong>.<br />

In der Grube „Rosbach“ waren zu Beg<strong>in</strong>n des Krieges 170 Mann beschäftigt. Sie<br />

wur<strong>den</strong> während des Krieges teilweise durch Zwangsarbeiter, d. h. französische<br />

Kriegsgefangene, ersetzt. Von „Isidor“ wird ähnliches nicht berichtet.<br />

1917 Am 1.10.1917 wird die Grube wieder eröffnet, mit dem Bau e<strong>in</strong>es neuen Schachtes<br />

östlich der Bundesstraße, mit dem man auch auf e<strong>in</strong> neues Erzlager trifft.<br />

Um Schachtholz für <strong>den</strong> neuen Schacht zu bekommen, muß der alte Schacht am<br />

Schnürriemen ausgebaut wer<strong>den</strong>. Es ist ja Krieg mit <strong>den</strong> üblichen<br />

Mangelersche<strong>in</strong>ungen.<br />

Förderung: 388 to, 8.547 Mark, 7 + 1 Arbeiter. Der Preis hat sich <strong>in</strong>zwischen<br />

verdoppelt.<br />

1918 Nochmals wird e<strong>in</strong>e bemerkenswerte Förderung erbracht:<br />

3.050 to, 61.000 Mark, 20 + 1 Arbeiter.<br />

1919 Soziale Unruhen machen sich bemerkbar, vom 27.1. bis 2.2.1919 wird gestreikt.<br />

Die Förderung beträgt nochmals 1.790 to, 71 000 Mark, 16 + 1 Arbeiter.<br />

Durch hohe Löhne wird der Betrieb unrentabel. Deshalb erfolgt Ende November 1919<br />

die Betriebse<strong>in</strong>stellung.<br />

Die Zeit nach 1920<br />

Nach dem Krieg wurde e<strong>in</strong>e Reorganisation der Bergwerke vorgenommen. Bartl<strong>in</strong>g verkaufte<br />

se<strong>in</strong>e Gruben <strong>in</strong> Rosbach am 1.10.1920 an Buderus. Dort wurde dann noch bis 1925/26<br />

gefördert.<br />

Die Grube „Isidor“ wurde ebenfalls an Buderus verkauft. Der Eigentumswechsel erfolgte am<br />

10.5.1922. Die Förderung wurde jedoch nicht wieder aufgenommen. E<strong>in</strong>e statistische<br />

Gesamtübersicht Abb. 11 soll nochmals die wechselvolle Geschichte der Grube „Isidor“<br />

aufzeigen.<br />

Nach e<strong>in</strong>er Vorbereitungszeit mit Probeschürfungen, Muthung, Verleihung und<br />

Besitzwechsel begann 1880 die erste Abbauphase, die mit kle<strong>in</strong>er Unterbrechung 1886 bis<br />

1888 dauerte. Abbauort: Hanauer Eck (Hahnereck).<br />

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