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Über den Bergbau in Köppern/Taunus - Friedrich Rolle

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<strong>den</strong>en die (blauen) mitteldevonischen Karbonatgeste<strong>in</strong>e liegen. Ich er<strong>in</strong>nere daran, daß <strong>Rolle</strong><br />

(im „<strong>Taunus</strong>boten“) schon auf <strong>den</strong> Zusammenhang von Magnesia-Kalk und Erz h<strong>in</strong>gewiesen<br />

hat.<br />

Wir machen jetzt e<strong>in</strong>en Sprung vom Mitteldevon zum Tertiär, also zur Erdneuzeit. Der<br />

<strong>Taunus</strong> ist <strong>in</strong>zwischen zum Gebirge aufgefaltet wor<strong>den</strong> (bis etwa 2000 m hoch) und zum<br />

großen Teil wieder abgetragen wor<strong>den</strong>. Im Eozän - e<strong>in</strong>em Zeitabschnitt des Tertiärs, der vor<br />

54 Millionen Jahren begann - herrscht e<strong>in</strong> tropisch-subtropisches Klima. Das führt zu e<strong>in</strong>er<br />

Verkarstung des Kalkste<strong>in</strong>es unter Bildung von R<strong>in</strong>nen, Furchen, Dol<strong>in</strong>en u. ä. Hohlräumen,<br />

<strong>in</strong> <strong>den</strong>en sich die Verwitterungs-Rückstände, wie Ton und Schieferbrekzien absetzten. Die bei<br />

der Erosion entstehen<strong>den</strong> Zersetzungsprodukte wer<strong>den</strong> nun durch oberirdische Wässer und<br />

durch Bo<strong>den</strong>wasser <strong>in</strong> wässerige Lösungen von Fe-Mn-Oxy<strong>den</strong>, Alkalien, Erdalkalien u. z. T.<br />

Kieselsäure verwandelt. Und nun folgt e<strong>in</strong> weiterer chemischer Prozeß. Wo diese Lösungen<br />

im verkarsteten Kalkste<strong>in</strong> zusammentrafen mit dem sauerstoffhaltigen Grundwasser, dort kam<br />

es zur Ausfällung von Erzen.<br />

Dieser Prozeß dauerte bis zum Oligozän, so daß man sagen kann, daß die Eisen- und<br />

Manganerz-Lagerstätten von <strong>Köppern</strong> und Rosbach etwa vor 54 bis 22 Millionen Jahren<br />

entstan<strong>den</strong> s<strong>in</strong>d. In der Wissenschaft wer<strong>den</strong> sie bezeichnet als „Verwitterungs-Lagerstätten<br />

vom Typ L<strong>in</strong><strong>den</strong>er Mark“. Der nachstehende Schnitt durch die <strong>Köppern</strong>er Lagerstätte soll das<br />

Gesagte noch verdeutlichen:<br />

1 = Quarzit 4 = Massenkalk<br />

2 = Schiefer 5 = Erz<br />

3 = Breccie 6 = Sedimente<br />

7 = Stollen<br />

Zu erkennen s<strong>in</strong>d die unterdevonischen Schollen aus Quarzit und Schiefer, die e<strong>in</strong>gesunkene<br />

Massenkalkscholle und die Erz-Ausfällungen <strong>in</strong> Nestern und Furchen, alles zugedeckt mit<br />

tertiären Sedimenten. Zum Vergleich schließlich zusätzlich die Lagerstätten von Rosbach -<br />

Profil 1 + 2 - und <strong>Köppern</strong> - Profil 3 - <strong>in</strong> der Abb. 2. Dabei wird sichtbar, daß die Rosbacher<br />

Lagerstätten viel reicher s<strong>in</strong>d als die <strong>Köppern</strong>er.<br />

Bisher wurde nur recht allgeme<strong>in</strong> von „Erzen“ oder „Eisen- und Mangan-Erzen“ gesprochen.<br />

Um was es sich im e<strong>in</strong>zelnen handelt, zeigt folgende Aufstellung:<br />

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