egeplast SL PP-B Modul Drucklose R ohrsysteme
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4 Verlegerichtlinien<br />
für das Berstlining-Verfahren<br />
4.1 Vorbereitende Maßnahmen<br />
Dokumentation<br />
Das Ausführen der Baumaßnahme erfordert eine lückenlose<br />
Dokumentation der einzelnen Bauabschnitte. Alle Verfahrensschritte<br />
sind schriftlich festzuhalten und die Dokumentation<br />
nach Ende der Baumaßnahme dem Auftraggeber zu<br />
übergeben.<br />
Arbeitsvorbereitung<br />
Zur Planung einer jeden grabenlosen Erneuerung müssen<br />
die Randbedingungen möglichst genau bekannt sein.<br />
Folgende Randbedingungen sollten besondere Beachtung<br />
finden:<br />
• Innendurchmesser der Altleitung<br />
• Lageabweichungen innerhalb der Altleitung<br />
• Vorhandene Richtungsänderungen<br />
• Abzweige und Anschlüsse in der Altleitung<br />
• Abflusshindernisse in der Altleitung<br />
• Vorhandene Deformationen<br />
• Hydraulische Situation der Altleitung<br />
• Statische Situation der Altleitung<br />
• Grundwassersituation im Sanierungsabschnitt<br />
• Abstand zu benachbarten Bauwerken oder Leitungen<br />
• Materialien der Altrohrleitung.<br />
Unter Berücksichtigung der oben aufgeführten Punkte sollte<br />
zeitnah vor Planungsbeginn eine TV-Aufnahme des zur erneuernden<br />
Kanalabschnittes durchgeführt werden.<br />
Vor dem Einsatz des Berstlining-Verfahrens ist zu ermitteln,<br />
aus welchem Material die Altrohrleitung besteht. Bei spröden<br />
Rohrmaterialien (z.B. Beton oder Steinzeug) wird der<br />
Altkanal gebrochen und radial in den anstehenden Boden<br />
verdrängt. Bei einer Altrohrleitung aus zähen Materialien<br />
(z.B. Stahl, duktiles Guss, Polyethylen) wird zum Aufweiten<br />
der Altkanal geschnitten. Bei statisch bewehrten Betonrohleitungen<br />
kann es zu erheblichen Problemen kommen.<br />
Hier sollte Rücksprache mit den Herstellern von Berstmaschinen<br />
bzw. Anwendern der Bersttechnik gehalten werden.<br />
14<br />
Qualifikation der Bauunternehmen<br />
Mit der Durchführung der Baumaßnahmen sollten nur fachkundige<br />
Unternehmen beauftragt werden. Die Unternehmen<br />
sollten über entsprechende Erfahrung, geeignetes Personal<br />
sowie Geräte verfügen.<br />
Da bei dem Berstverfahren eine Verdrängung des zerstörten<br />
Rohres in das umgebene Erdreich mittels eines vorgegebenen<br />
Energieeinsatzes erfolgt, müssen die Randbedingungen<br />
der Altkanaltrasse Berücksichtigung finden.<br />
Folgende Bedingungen sollten in die Planung und bei der<br />
Durchführung eingehalten werden:<br />
Hebungen und Setzungen der Oberfläche<br />
Um dieses zu vermeiden hat sich eine Mindestüberdeckung<br />
des Altkanals von 10x des Aufweitmaßes bewährt.<br />
Mindestabstand zu bestehenden Leitungen<br />
Hier ist die Bodenbeschaffenheit wie auch die Art der benachbarten<br />
Leitungen und Bauwerke zu betrachten. Im<br />
DWA Merkblatt 143 -15 werden hierzu verschiedene Beispiele<br />
aufgeführt:<br />
• Bei bindigen Böden hat sich in der Praxis ein Abstand<br />
von dem 3-fachen des Aufweitungsmaßes jedoch min.<br />
40 cm zu parallel verlaufenden Leitungen bewährt. Laut<br />
DWA M143-15 wird der Abstand wie folgt berechnet:<br />
Aufweitmaß = Durchmesser Aufweitung – Innendurchmesser<br />
Altrohrleitung<br />
• Bei nichtbindigen oder steinigen Böden muss neben den<br />
Einflussfaktoren des Bodens auch die Art des zu berstenden<br />
Werkstoffes berücksichtigt werden. Sollen spröde<br />
und bruchgefährdete Rohrwerkstoffe geborsten werden,<br />
sollte der Abstand zu benachbarten Leitungen oder Bauwerken<br />
min. das 5-fache des Aufweitmaßes betragen.<br />
Ab der Dimension DN 200 sollte dieser Abstand 1 Meter<br />
nicht unterschreiten.