SUPPORTERS - Gegen-Gerade-Jetzt
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Foto: © GRINGO<br />
Nr. 1 – Juli 2009<br />
<strong>SUPPORTERS</strong><br />
Das Jahresheft für Mitglieder der Supporters Karlsruhe 1986 e.V.
Nr. 1 August Nr. 2009 1 – Juli 2009<br />
<strong>SUPPORTERS</strong><br />
2009<br />
Das Jahresheft für Mitglieder der Supporters Karlsruhe 1986 e.V.
drinhalt:-)<br />
2Blau-Weiß<br />
ohne<br />
Ausstiegsklausel:<br />
Die<br />
Supporters<br />
1986-2009<br />
S. 2 – 7<br />
7 Hier schreibt Ihr:<br />
Blogs &<br />
Kolumnen…<br />
Schickt uns Eure Texte<br />
S. 32 – 34<br />
02<br />
1<br />
im Kasten:<br />
Editorial - Inhalt - Impressum<br />
Redaktion & Co. S. 1<br />
3hart vorm 16ner:<br />
Supporters-<br />
Service<br />
Gesichter<br />
und Adressen<br />
S. 8 – 10<br />
9 Stadion<br />
Stadionpapier,<br />
Kurzfassung, Gespräche,<br />
Treuhandkonto<br />
Standortdebatte<br />
S. 40 – 45<br />
6<br />
Unsere<br />
Kritische<br />
Position<br />
S. 27 – 31<br />
10<br />
Phönix 1894<br />
Tradition<br />
100 Jahre<br />
Deutscher Meister<br />
50 Jahre Boxen<br />
beim KSC<br />
S. 46– 47<br />
Anmerkung der Redaktion:<br />
Auf die DOPPEL-6 verzichten wir.<br />
Wir stellen uns offensiver auf.<br />
4“Oberkörper frei!”<br />
Statistik<br />
Nackte Zahlen,<br />
Mitgliederstruktur,<br />
Jahresetat…<br />
S. 11 – 15<br />
5Abgegrätscht:<br />
Die Saison<br />
08/09<br />
S. 16 – 26<br />
8wissenswertes<br />
rund um die Fanszene:<br />
Fanclubs/ ultras<br />
Runde Geburtstage u.ä.,<br />
schickt uns Eure Infos!<br />
S. 35 – 39<br />
11<br />
Linksaußen:<br />
„Abgehen”<br />
bis zur Grundlinie.<br />
Fußball<br />
und Musik<br />
„Moser rockt<br />
hart 2008”<br />
S. 48
editorial<br />
Martin Löffler<br />
1. Vorstand<br />
IMPRESSUM<br />
Das Supporters-Magazin erscheint<br />
einmal jährlich als kostenlose<br />
Mitgliederinformation.<br />
Redaktion:<br />
T. Beck<br />
D. Gläser<br />
Freie Mitarbeit:<br />
M. Dreisigacker<br />
F. Töbe<br />
P. Richter<br />
A. Welter<br />
S.Scholz<br />
H.Grimm<br />
Konzept/Layout/DTP/Herstellung:<br />
Tom Beck Design, Eppingen<br />
Redaktion Supporters Magazin<br />
Post:Postfach 3426<br />
76020 Karlsruhe<br />
Büro: Mainestraße 8<br />
76149 Karlsruhe<br />
E-Mail: info@supporters-karlsruhe.de<br />
www.supporters-karlsruhe.de<br />
Hallo Supporters,<br />
so fängt normalerweise ein Newsletter der Supporters an...<br />
Heute erhaltet Ihr mit dieser Begrüßung die Erstausgabe des Supportersmagazins, das in Zukunft<br />
1 mal jährlich nach jeder Saison erscheinen soll.<br />
Wir wollen damit allen Mitgliedern eine Art Jahresbericht in gedruckter Form zur Verfügung stellen.<br />
Unser Anspruch ist, ein lesenswertes Heft mit interessanten Hintergründen, Details und abwechslungsreichen<br />
Beiträgen zu schaffen. Von den nackten Zahlen (Mitgliederstruktur- und entwicklung,<br />
Jahresbilanz,...) über einen sportlichen Rückblick bis hin zu freien Blogs unserer Mitglieder wollen<br />
wir versuchen, Euch einfach eine gute Mischung zusammenzustellen.<br />
Die einzelnen Blöcke auf der linken Seite stehen symbolisch für Rubriken, zu denen wir nach und<br />
nach redaktionelle Beiträge bringen wollen, die auch nach einem halben Jahr noch was taugen.<br />
Für brandaktuelle Themen haben wir ja nach wie vor die BLOCKSCHRIFT, den Supporters Spieltags-<br />
Flyer im Wildpark, auch online zum Herunterladen auf www. ka-fans.de.<br />
Eine Vorstellung von aktuellen Ansprechpartnern mit ihren jeweiligen Aufgabengebieten bei den<br />
Supporters soll helfen, bei Fragen und Anliegen immer die richtige Tel.-Nummer oder E-Mail-<br />
Adresse „griffbereit“ zu haben.<br />
Im Vorfeld unserer Mitgliederversammlung haben wir Euch einen Newsletter gesendet „UNSERE 11<br />
- mit den Supporters in die neue Saison!“ In diesem wollen wir Selbstverständnis, Aufgaben, Ziele,<br />
Strukturen unseres FanDACHverbandes darstellen und eine allgemeingültige Plattform für unsere<br />
Öffentlichkeitsarbeit schaffen. Denn wie oft heißt es: „Hier fehlt uns ein klares Statement der<br />
Supporters“.<br />
Für uns zählt NUR DER KSC: Unsere Loyalität gilt immer unseren Farben, niemals einzelnen<br />
Personen. Deshalb erlauben wir uns eine kritische Distanz zur Vereinsführung, hinterfragen Abläufe<br />
und Strukturen, versuchen durch konstruktive Mitarbeit den KSC weiterzubringen und unseren KSC<br />
nicht nur akustisch im Wildpark zu unterstützen..<br />
Auch in Zukunft werden die <strong>SUPPORTERS</strong> versuchen eigenständig - in Zusammenarbeit mit<br />
Fanprojekt und Fanbetreuung - die Belange aller organisierten KSC- Fans offensiv zu vertreten, in<br />
Zeiten der Kommerzialisierung des Fußballs eine lebendige, von der Vereinsführung unabhängige<br />
Fanszene und deren Freiraum im Stadion zu erhalten.<br />
Viel Spaß mit Eurem neuen Supporters-Magazin!<br />
<strong>SUPPORTERS</strong> – mit uns gewinnt KARLSRUHE!<br />
Martin Löffler<br />
1. Vorstand der <strong>SUPPORTERS</strong> KARLSRUHE 1986 e.V.<br />
P.S.: die Erstausgabe unseres neuen Magazins wurde mit superheißer Nadel gestrickt. Sicher findet Ihr Druckfehler,<br />
Ungenauigkeiten, falsche oder fehlende Details, die nicht mehr rechtzeitig recherchiert werden konnten...<br />
Für die Ausgabe 2010 werden wir dann hoffentlich mehr Zeit haben :-)<br />
Allen Mitarbeitern nochmals ein großes Dankeschön!<br />
01
aus grauer vorZeitund weiter...<br />
1986 – 2009 Eine Geschichte<br />
der organisierten KSC-Fans<br />
Der Anfang war eher schlicht.<br />
Mitte der 80er Jahre taten<br />
sich einige KSC-Fans zusammen,<br />
um ein Fan-Projekt zu<br />
gründen, das künftig als Basis<br />
und Anlaufpunkt organisierter<br />
Fan-Arbeit in Karlsruhe dienen<br />
sollte. Auslöser gewesen<br />
war eine Diplomarbeit dreier<br />
Studenten zum Thema "Fußballfans", mit deren Hilfe man das zur damaligen<br />
Zeit völlig brachliegende Gebiet der Betreuung und Strukturierung<br />
der Fan-Szene mit Leben füllen wollte. Zunächst wurde am 12.<br />
September 1986 die Interessengemeinschaft Karlsruher Fußballfans e.V.<br />
(IG) als gemeinsame Vertretung der Fans gegründet. Ebenso sperrig wie<br />
der Name gestaltete sich auch die Akzeptanz dieser Organisation – es<br />
fand sich kein öffentlicher Partner dazu bereit, die Trägerschaft eines<br />
solchen Fan-Projektes zu übernehmen, so dass sich die IG mit ihren drei<br />
Fans und zwei Sozialarbeitern als Vorstand kurzerhand selbst als Träger<br />
zur Verfügung stellte. Erst 1989, mit der Übernahme der Trägerschaft<br />
durch den Stadtjugendauschuss, konnte diese Lücke der öffentlichen<br />
Wahrnehmung und Unterstützung geschlossen werden.<br />
Die Ziele der IG waren von Beginn an sehr ambitioniert. Hierzu gehörten<br />
unter anderem die Organisation von Auswärtsfahrten, Fanfesten,<br />
Fußballturnieren oder auch die Verbesserung des Fanimages in der<br />
Öffentlichkeit. Glück war, dass es mit KSC-Manager Carl-Heinz Rühl<br />
einen Mann im Verein gab, der die Sache vorbehaltlos unterstützte und<br />
sich an der Entwicklung neuer Angebote für die Fans sogar aktiv beteiligte.<br />
Ein Ergebnis war, dass der KSC seit den beginnenden 90er Jahren<br />
seine organisierten Anhänger bei Auswärtsfahrten* und reduzierten<br />
Dauerkarten unter die Arme greift. (*Seit 10 Jahren ist das jedoch nicht<br />
mehr der Fall...)<br />
Der Neuanfang im Jahr 2000<br />
Im Mai 2000 war der KSC mit dem<br />
Abstieg in die drittklassige Regionalliga<br />
dann am Tiefpunkt seiner Vereinsgeschichte<br />
angekommen – sportlich,<br />
wirtschaftlich und ideell hatte der<br />
Verein sein Renommé verspielt und stand vor dem Nichts. Die Fans kommentierten<br />
diesen Niedergang auf ihre Weise. Vor dem letzten Spiel<br />
gegen die Stuttgarter Kickers (26. Mai 2000) kam es zu einem<br />
Trauermarsch, der über den Adenauerring in den Wildpark führte und<br />
auf dem der "alte" KSC in einem Sarg symbolisch zu Grabe getragen<br />
wurde. Mit der nach diesem Spiel folgenden Wiederauferstehungsfeier<br />
(26.5.2000) bildete dieser Tag für die Fanszene und damit auch in der<br />
Vereinsgeschichte der IG/ Supporters einen markanten Wendepunkt.<br />
Anstatt sich der allgemeinen Untergangsstimmung anzuschließen, identifizierte<br />
sich man in jenen Tagen wohl gerade noch mehr mit diesem<br />
Verein, der durch den Verfall der beispiellosen Hybris der 90er Jahre von<br />
seinen Fans geradezu adoptiert wurde. Wohl erstmals seit langer Zeit<br />
war der KSC ein wirklicher Verein in unserem Sinne, um den sich jene<br />
scharten, denen Kalkül, Status und Geschäftemacherei egal waren.<br />
„Hat man Euch nicht vor uns gewarnt?!“<br />
Folgerichtig geriet das Regionalligajahr 2000/01 zu einer Prozession an<br />
Vereinsliebe. Unter dem fast schon arroganten Motto „Hat man Euch<br />
nicht vor uns gewarnt!?“ reiste man seiner Mannschaft selbst nach<br />
Pfullendorf oder Burghausen hinterher. Diese harte „Tour über die<br />
Dörfer“ erneuerte die Fanszene und schweißte sie mehr zusammen als<br />
manch großer Europapokalabend unter Winfried Schäfer zuvor. Die<br />
Unterschiede begannen zu verschwimmen. Mehr und mehr stellte man<br />
in den einzelnen Fan-Clubs Eitelkeiten und Eigeninteresse zurück und<br />
ordnete sich dem Ganzen unter. Wichtig und prägend wurde das verbindende<br />
Gemeinsame. Die „<strong>Gegen</strong>gerade“ war geboren.<br />
02<br />
Just in diese Phase hinein fiel auch das Aufblühen<br />
der ULTRA – Bewegung (Gründung der Phönix Sons<br />
am 1.3.1999) in Karlsruhe. <strong>Gerade</strong> deren bislang<br />
nicht gekanntes Verständnis von kreativem Support<br />
begann von nun an den Fanblock zu prägen. Auch<br />
bislang nicht organisierte Fans, die zuvor noch eher<br />
anonym via Internet kommuniziert und sich dort<br />
auch zusammengefunden hatten ("Internetfanclub www", gegründet 9.<br />
Dezember 2000) oder Initiativen wie "Blau-Weiß-Statt-Braun" ("bwsb",<br />
Gründung am 27. Dezember 2000) oder der "NKSC" als Initiative engagierter<br />
KSC-Mitglieder bereicherten die Fan-Szene maßgeblich.<br />
Aktiver Fan statt nur Konsument: die (R)Evolution der Fans<br />
Das Selbstverständnis des Karlsruher Fußballfans wandelte sich also<br />
deutlich – "kritische Solidarität" statt "machtloses Zusehen", ja "Mitziehen<br />
statt meckern" hieß nun die Parole und war Ausdruck des<br />
Eigenverständnisses, sich nicht mehr nur als passiven und machtlosen<br />
Zuschauer zu sehen, sondern als kreativen Mitgestalter des<br />
Geschehens. Klar, der sportliche Absturz des KSC und die bald danach<br />
beginnende Neufindung der Fan-Szene und ihrer Ansprüche konnten<br />
einen von ihren "Regionalsprechern" geprägten, eher unscheinbaren<br />
und konturlosen Zusammenschluss wie die IG nicht unberührt lassen.<br />
Äußerlich erkennbar gewesen war der rasante Mitgliederschwund<br />
(noch zu den Europapokal-Glanzzeiten hatte deren Mitgliederzahl im<br />
vierstelligen Bereich gelegen, um anschließend auf nur noch wenige<br />
Hundert zusammenzufallen), während sich intern Uneinigkeit,<br />
Grüppchenbildung oder auch schlichtes Desinteresse Bahn gebrochen<br />
hatten. Letztlich nagten auch und gerade die neuen Gruppen und<br />
Organisationsformen der Fan-Szene an dem fragil gewordenen<br />
Konstrukt, so dass eine grundlegende Neuausrichtung unausweichlich<br />
wurde. Diese geschah im Sommer 2001 gezielt und organisiert, wurde<br />
vom Vorstand eine neue Satzung erarbeitet, auf deren Basis schnell weitere<br />
Konzeptionen folgten.<br />
Die Mitglieder zogen mit, und Schritt für Schritt ging es in die Zukunft.<br />
Und diese hieß "<strong>SUPPORTERS</strong> KARLSRUHE 1986 e.V."<br />
Neustart im Zeichen des Megaphons<br />
Erster grundlegender Schritt ist die Umbenennung der<br />
Interessengemeinschaft (IG) in "<strong>SUPPORTERS</strong> KARLSRUHE 1986 e.V."<br />
und das damit verbundene neue Logo, ein blauweißes Megaphon. Eine<br />
durchgängige Gestaltungslinie wird entwickelt, eine umfangreiche<br />
Internetpräsenz aufgebaut, zu jedem Heimspiel erscheint von nun an ein<br />
4-seitiger Supportersflyer, die "BLOCKSCHRIFT", als wichtigstes<br />
Informationsmedium innerhalb der Fanszene.<br />
Als Standort der aktiven Fans wird der alte L-Block 2000/2001 unter dem<br />
Arbeitstitel "singing area" zurückgeholt. Eine <strong>SUPPORTERS</strong>- Blockfahne<br />
trennt diesen Bereich zu den angrenzenden Sitzplätzen ab und zeigt<br />
unübersehbar: "Hier sind wir, die Supporters". Der Supporters-Container<br />
vor der <strong>Gegen</strong>gerade ist an Spieltagen DER Treffpunkt, unter der Woche<br />
ist es das Fanprojekt, wo die vielfältigen Spieltagsaktionen vorbereitet<br />
werden. Man genießt eine große Freiheit im Stadion, hat mit wenig bis<br />
gar keinen Einschränkungen mehr zu kämpfen. Der Neuanfang nach<br />
einer tiefgreifenden Wandlung ist gelungen.<br />
<strong>SUPPORTERS</strong> - mit uns gewinnt KARLSRUHE!<br />
<strong>SUPPORTERS</strong> - wir sind mit im Spiel!<br />
<strong>SUPPORTERS</strong> - die Stimme der Fans!
...im Zeitraffer über uns<br />
Vollgas: “Deine Stimme macht uns lauter!”<br />
Die Reaktion der Fans kam prompt – die Mitgliederzahl der Supporters<br />
zog kräftig an – im Mai zwei Jahre später war man wieder vierstellig auf<br />
altem "Bundesliga-Niveau" – und diese neue Stärke ermöglichte dem<br />
Dachverband, recht bald einige Ideen umzusetzen. Unter dem keine<br />
Frage offen lassenden Slogan "Deine Stimme macht uns lauter" sammelten<br />
sich also immer mehr Fans und machten die Neuorganisation zu<br />
einem vollen Erfolg.<br />
Mit Verve und Enthusiasmus ging es voran. Und dies nicht nur um sich<br />
selbst zu festigen, sondern auch um den in den kommenden Jahren<br />
sportlich und wirtschaftlich weiterhin stets am Abgrund wandelnden<br />
Verein zu unterstützen.<br />
Ein stetes Bangen<br />
Vier Jahre in Folge, von 2002 bis 2005, gelang dem KSC erst in letzter<br />
Minute und jeweils unter dramatischen Umständen der Klassenerhalt in<br />
der 2. Bundesliga. Auch das jahrelange Bangen um die jeweilige Lizenz<br />
für die nächste Spielzeit hielt die Fanszene in Atem. Nein, langweilig<br />
wurde es mit diesem Verein gewiß nicht!<br />
Das Ende der Pyramide<br />
Der erste große Erfolg der Supporters wurde dann<br />
die Wiedereinführung des historischen<br />
Vereinswappens im September 2003, das die<br />
ungeliebte, 1997 eingeführte "Kommerzpyramide"<br />
wieder ablöste. Geliebt worden war dieses nie,<br />
stand es doch für all die Abgehobenheit der neunziger<br />
Jahre, die den Verein mehr und mehr von seinen<br />
Wurzeln entfernt hatte. Die Kampagne für das alte Wappen<br />
startete zum Familientag 2003. "LOGO PUR!" wurde sie genannt und von<br />
ehemaligen Spielern Helmut Herrmann, Gunther Metz und Edgar Schmitt<br />
ebenso lebhaft wie begeistert unterstützt. Aus dem Nichts wurden 4.000<br />
Unterschriften gesammelt, Choreos inszeniert und eine leidenschaftliche<br />
PR-Aktion durchgezogen. Der letzte, gleichwohl schwerste Schritt,<br />
war es dann, die noch immer zaudernde – "was des widder koschded!"<br />
Mitgliederversammlung zu überzeugen.<br />
Doch es gelang und zu Beginn der Saison 2004/05 spielte man endlich<br />
wieder mit dem einzig wahren Wappen auf der Brust.<br />
LOGO PUR: Choreografie der Phönix Sons ‘99 zum Heimspiel gg den 1. FC Nürnberg<br />
Eigenständig und kreativ<br />
Zudem ließen erste Erfolge die Gewissheit aufkommen, dass man mit der<br />
Gründung der Supporters alles richtig gemacht hatte. Zum für den<br />
Klassenerhalt entscheidenden Heimspiel gegen die SpVgg. Greuther<br />
Fürth hat man erstmals seit den 90er Jahren wieder tausend Mitglieder,<br />
und sind es ein halbes Jahr später schon deren 1100. Zum Erfolg der<br />
Supporters trägt auch ein alternatives Fan-Artikel-Angebot bei, das sich<br />
auf das Wesentliche reduziert und gegen jegliche modische Trends<br />
gestaltet wird. Supporter-T- und Sweat-Shirts, CDs mit Fangesängen,<br />
Schals, Pins und auch die Fanzines werden in Eigenregie produziert und<br />
finden in alten und jungen Fans und Mitgliedern ihre Käufer. Das<br />
Konzept, sich bewußt von sportlichem und wirtschaftlichem<br />
Vereinserfolg abzukoppeln und dem "Modefan" ein anderes Profil entgegenzusetzen,<br />
geht auf und gelingt es der <strong>Gegen</strong>gerade eindrucksvoll<br />
eine ebenso eigenständige, unverwechselbare wie<br />
kreative Fan-Kultur im Wildpark zu etablieren.<br />
Der Support ist durchzogen von ebenso<br />
aufwendigen wie phantasievollen<br />
Choreographien und Liedern, was<br />
deutschlandweit Aufmerksamkeit<br />
und Respekt erzeugt.<br />
"Uns hält keiner mehr auf!"<br />
Doch auch abseits des Stadions werden<br />
viele Dinge entschlossen angepackt. So<br />
nimmt man sich des kaum mehr existenten<br />
Fanartikelverkaufs an und versucht damit,<br />
Geld in die leeren Kassen des Klubs zu spülen.<br />
In Eigeninitiative wird in der Vorweihnachtszeit des Jahres 2003<br />
kurzerhand über mehrere Wochen ein Ladenlokal gemietet und ein provisorischer<br />
Fan-Shop eingerichtet, in dem man sich vor allem der<br />
"Altlasten" der "Pyramiden-Logo-Zeit" entledigen und damit noch etwas<br />
Geld verdienen will. Freiwillige Helfer aus der Fan-Szene übernehmen<br />
die Schichten und machen die außergewöhnliche Unternehmung zu<br />
einem vollen Erfolg. Weitere Aktionen folgen, die von der Energie der<br />
damaligen Monate zeugen: "Ausverkauft statt Ausverkauf!",<br />
"Blauweißes Bähnle", "Uns hält keiner mehr auf!", "Schlossparklauf", ein<br />
Weihnachtsmarktstand, Bluttypisierungen, Beteiligung beim "Festival<br />
der Guten Taten" – die Supporters sind zur Visitenkarte eines besseren,<br />
eines sympathischen KSC geworden. Dies kommt auch beim KSC-<br />
Freundeskreis gut an, der bei der finanziellen Unterstützung der KSC-<br />
Fans nun auch nicht mehr auf der Seite stehen möchte.<br />
Eine gelungene Überraschung wird schließlich die Herausgabe eines an<br />
die 50er Jahre und damit an die größten Erfolge des KSC erinnernden<br />
Traditionstrikots aus reiner Baumwolle. Tradition verpflichtet eben…<br />
Ultras(chall) auf Sendung!<br />
In den Jahren 2002-2004 wurden<br />
in Eigenregie /in Kooperation<br />
mit QUERFUNK) ca. 30 Sendungen<br />
“Ultraschall” produziert und<br />
ausgestrahlt.<br />
Anm.: Gibt es interessierte<br />
Supporters, die was in der<br />
Richtung wiederbeleben<br />
wollen?<br />
Meldet Euch bei uns!<br />
!<br />
03
im Zeitraffer über uns<br />
Niederlagen bleiben nicht aus<br />
Aber man muss auch Rückschläge hinnehmen.<br />
So geht der Kampf um den Erhalt des<br />
Engländerplatzes, an der Moltkestraße bei<br />
der FH und direkt am „alten Fan-Projekt“<br />
gelegen, trotz aller Bemühungen verloren. Die<br />
neue Mensa der Fachhochschule wird dortgebaut.<br />
Und noch heute fragt man sich, ob es<br />
wirklich sein mußte, Karlsruhes ersten und<br />
noch erhaltenen(!) Bolz- und Fußballplatz zu<br />
zerstören. Denn immerhin hatten von hier<br />
Karlsruhes einzige Gewinne der Deutschen<br />
Fußballmeisterschaft (1909 Phönix, 1910<br />
Karlsruher FV) ihren Ausgang genommen.<br />
Seit 2004 erinnert ein Gedenkstein an eine der<br />
Wiegen des Fußballs in Deutschland.<br />
Literaturhinweise zum Engländerplatz:<br />
1. KICKER-Sonderheft "Deutschlands Fußball-Meister",<br />
2.Band, Berlin 1941, ISBN 3-928562-08-8<br />
2. "Der Mann, der den Fußball nach Deutschland brachte", Bernd-M.Beyer,<br />
Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2003, ISBN 3-89533-408-1<br />
3. Blick in die Geschichte Nr.27, "Die Anfänge des Fußballsports in Karlsruhe",<br />
Karlsruher stadthistorische Beiträge, Erich Beyer 1995<br />
Typisch KSC<br />
Im Jahr 2005 wird dem Verein erneut in einem<br />
Bereich geholfen, der eigentlich selbstverständlich<br />
in dessen Fokus stehen sollte – der<br />
Mitgliederwerbung. Gemeinsam mit dem<br />
Vereinsrat wird die Kampagne "Typisch KSC" aus<br />
der Taufe gehoben, um neue Vereinsmitglieder<br />
gewinnen zu können. Wind und Wetter können nicht verhindern, dass<br />
eine Handvoll Enthusiasten zu Heimspielen aktiv wird und die Zuschauer<br />
anspricht. Allerdings wird im Verlaufe der Aktion auch erkennbar, dass<br />
Management und Präsidium angesichts des sich langsam einstellenden<br />
sportlichen Erfolgs nicht mehr ganz so begeistert vom Engagement der<br />
Freiwilligen sind. Zäh, wenn überhaupt, werden Unterstützungsmittel<br />
wie Flyer oder Plakate gestellt und müssen sich die Mitgliederwerber<br />
unerwünscht vorkommen – ein Vorgeschmack dessen, was noch folgen<br />
sollte.<br />
Zwanzig Jahre Supporters<br />
Am Ende der erfolgreichen Spielzeit 2005/06,<br />
die den KSC erstmals seit dem Wiederaufstieg<br />
in den Dunstkreis der Aufstiegskandidaten geführt hat und am<br />
Saisonschluss einen beachtlichen 6. Rang beschert, dürfen die<br />
Supporters dann im Wildpark ihr zwanzigjähriges Jubiläum feiern.<br />
Schade ist allerdings der mäßige Besuch, zu dem auch Unstimmigkeiten<br />
mit der lokalen Presse beitragen. So entspinnt Harald Linder im "Kurier"<br />
eine Kampagne gegen die Fans, da diese den zu 1860 München wechselnden<br />
Danny Schwarz bedroht haben sollen. Worte werden gewechselt<br />
und am Ende schweigt sich das Blatt mit der größten Verbreitung im<br />
Raum Karlsruhe beleidigt über das Fest der Supporters aus. So schnell<br />
konnte es also gehen, dass der Wind sich dreht. Somit markiert der<br />
Sommer 2006 wohl auch den Höhepunkt der öffentlichen Reputation der<br />
Supporters. Als unabhängige Interessenvertretung und Stimme der Fans<br />
wird man im Verein und dessen Umfeld, bei den Gönnern und Sponsoren,<br />
aber auch der Presse wahr- und ernstgenommen und gelingt es, in<br />
Zeiten der Fußballkommerzialisierung eine lebendige, vereinsunabhängige<br />
Fankultur zu verteidigen. Dieses Selbstverständnis äußert sich<br />
auch in der Übergabe eines Positionspapiers an den Verein (später auch<br />
an die Stadt) zum angestrebten Stadionumbau, das die Fan-Interessen<br />
formuliert, realistische Vorschläge unterbreitet und entsprechende<br />
Berücksichtigung erfahren soll.<br />
04<br />
Der Engländerplatz,<br />
einer der letzten aktiv genutzten<br />
Ur-“Grounds“ in Deutschland.<br />
Viel wird getan<br />
Keine Frage – Stand 2006 übernehmen die Supporters viele Aufgaben<br />
der Fanbetreuung, denen der KSC aufgrund von Geld- und<br />
Personalmangel nicht nachkommen kann. So die Organisation von<br />
Fanbussen und Sonderzügen, um die Mannschaft auch auswärts unterstützen<br />
zu können. Und auch die Fans finden ausreichend Platz, um sich<br />
zu verwirklichen. Das neue Fanprojekt in der Mainestraße (in der<br />
Nordweststadt, mit eigenem Supporters-Büro) sind nur ein äußeres<br />
Zeichen dieser Möglichkeiten und Angebote. Drei Ultrazines („Phönix<br />
aus der Asche“/PS’99, „Fanomenal“/RF’02, „KAmasultra“AF’03) sind<br />
Ausdruck einer lebendigen, aktiven Fanszene.<br />
Getrauert werden muß am Ende des Jahres allerdings dennoch, als<br />
Dominik Moser bei einem tragischen Arbeitsunfall sein Leben verliert. In<br />
zahlreichen Solidaritätsaktionen geben die Supporters dessen trauernder<br />
Familie einen Halt und begründen die „Moser rockt“-Tradition.<br />
Rückkehr in die Bundesliga<br />
Während der KSC auf dem Platz unbeirrbar seine Bahn in Richtung<br />
Bundesliga zieht, lassen auch die Supporters nicht nach. So manifestieren<br />
sich die Mitspracheforderungen bezüglich Stadionumbau in einer<br />
Unterschriftenaktion für ausreichend Stehplätze in der neuen Heimstatt<br />
des KSC – sei es im Wildpark oder an einem neuen Standort. Rund 17.000<br />
Unterschriften werden gesammelt und an Bürgermeister Harald<br />
Denecken übergeben!<br />
Das "Aufstiegsspiel" gegen die SpVgg. Unterhaching im Mai 2007 bildet<br />
dann den Höhepunkt einer ganz besonderen Aktion. Schon die ganze<br />
Runde wurden Jugendmannschaften aus der weitere Region zu den<br />
Spielen eingeladen und diese kamen auch gerne. So konnten viele junge<br />
Fans von der besonderen Stimmung im Wildpark angesteckt werden.<br />
An diesem Tag waren es 32 junge Fußballer aus dem Odenwald -<br />
eine Region, die die Supporters nicht kampflos aufgeben wollen.<br />
Man glaubt es kaum, doch es ist wahr...der KSC ist wieder da!<br />
Neun Jahre war'n 'ne lange Zeit...bescherten uns so manches Leid.<br />
Und trotzdem war'n wir überall...und sorgten stets für viel Krawall.<br />
Wir sind zurück im Oberhaus...und treten jetzt die Schwaben raus.<br />
Stuttgart, zieh die Laufschuh an...Karlsruh' kommt mit alle Mann.<br />
Zum Ende nun von diesem Chor ...PEITSCHEN WIR KARLSUHE VOR!!!<br />
(Nach oben springen) Allez-Alez-allehoh!<br />
Bundesliga!?<br />
Bei aller Freude über die Bundesliga, und besonders den gelungenen<br />
Start in die Saison 2007/08, häufen sich nun doch die Probleme.<br />
Zunehmend gereizter (z.B. Stadionverbote) reagieren die<br />
Vereinsverantwortlichen , wenn es um die Belange der Supporters und<br />
vor allem der Ultras geht . Auch häufen sich die Tumulte bei<br />
Auswärtsspielen. Skandalöse Behandlungen und Schikanen (in<br />
Bochum) gegenüber KSC-Fans in fremden Stadien, sowie eine gefährliche<br />
Verselbständigung von Teilen der Fans (in Stuttgart) trüben das<br />
Verhältnis zum Verein und zu den Medien zunehmend ein. Auch die heimischen<br />
Umgangsformen von Polizei und Sicherheitspersonal ändern<br />
sich zum Schlechten (gegen Köln). Was bleibt ist Verdruss, der die<br />
Freude über die Mannschaftsleistungen eintrübt.<br />
Auch in der Saison 2008/09 werden die Probleme nicht kleiner. Im<br />
<strong>Gegen</strong>teil – die engagierte und öffentliche Beschäftigung der<br />
Supporters mit den negativen Vorgängen in Mannschaft und<br />
Gesamtverein läßt die Situation eskalieren, da die Verantwortungsträger<br />
des Vereins erkennen müssen, dass die <strong>Gegen</strong>gerade nicht aus passiven<br />
und unkritischem Jubelvolk besteht. Ein offener Brief, die vehementen<br />
Forderungen nach personellen Konsequenzen auf allen Ebenen<br />
(Trainer, Management, Präsidium) und eine zunehmende Verrohung von<br />
Teilen der Fans (Pokalspiel gegen Wehen) führen zur offenen<br />
Konfrontation auf beiden Seiten. Am Ende stehen nach nur zwei<br />
Spielzeiten der sechste Abstieg aus der Bundesliga und ein sehr belastetes,<br />
nahezu zerrüttetes Verhältnis zwischen den Supporters und den<br />
Verantwortungsträgern des KSC.
im Zeitraffer über uns<br />
Erfolge und Niederlagen der Supporters seit 2001<br />
2001: Erste Ideen werden umgesetzt und kommen bei den Fans an. So<br />
die Supporters-Postkarten mit zum Teil historischen Motiven, aber auch<br />
die 2. Fan-CD mit dem Namen „Karlsruh’ till I die!“<br />
2002: In Zusammenarbeit mit dem QUERFUNK Karlsruhe entsteht die<br />
monatliche Radio-Sendung „Ultraschall“, deren Ausgaben sogar lange<br />
auf CD erhältlich waren.<br />
2003: Auf der Mitgliederversammlung im September 2003 findet der<br />
Supporters-Antrag, zum alten Vereinswappen zurückzukehren, seine<br />
Mehrheit. Aber noch viel mehr passiert - in der Vorweihnachtszeit wird<br />
über mehrere Wochen ein Ladenlokal gemietet, um den beim KSC kaum<br />
mehr existenten Fan-Artikel-Verkauf anzukurbeln.<br />
Erfolgreiche Aktionen werden gestartet („Ausverkauft statt<br />
Ausverkauf“, „Blauweißes Bähnle“, „Uns hält keiner mehr auf“,<br />
„Schlossparklauf“, Weihnachtsmarktstand, Mitmachen beim "Festival<br />
der Guten Taten" ....) und sogar eine Bluttypisierung für die Fans David<br />
und Benny durchgeführt. Aber auch immer mehr Supporters-<br />
Kleidungsstücke, -Pins, -CDs oder –Fanzines werden produziert, die von<br />
den Menschen begeistert angenommen werden. Und schließlich erfährt<br />
auch ebenso vielfältige wie kreative KSC-Fan-Kultur (Lieder,<br />
Choreographien) bundesweit viel Anerkennung und Respekt.<br />
Ab 2004: Der Kampf um den Erhalt des Engländerplatzes geht zwar verloren,<br />
doch gelingt mit etlichen gemeinsamen Aktionen (z.B.: Anzeigen in<br />
der BNN, KSC-Truck der Fa. Baam, u.v.m.) der Schulterschluss mit dem<br />
KSC-Freundeskreis. Stehplatz und VIP-Loge: Gemeinsam für den KSC.<br />
Mit der Produktion eines Traditionstrikots (in Anlehnung an die erfolgreichen<br />
50er Jahre) mit Schnürkragen gelingt den Supporters ein beachtlicher<br />
Überraschungscoup.<br />
2005: Zum dritten Mal in Folge kann der Abstiegskampf erfolgreich<br />
bestanden werden. Die Supporters leisten auch hierzu mit vielen<br />
Aktionen ihren nicht unerheblichen Beitrag.<br />
Gemeinsam mit dem Vereinsrat startet man die Mitglieder-Kampagne<br />
„Typisch KSC“. Auch diese wird ein Erfolg!<br />
2006: Im Juli feiern die Supporters aus Anlass ihres 20jährigen<br />
Bestehens im Wildpark ein Stadionfest. Die Reputation des<br />
Dachverbandes ist zwar auf ihrem Höhepunkt, doch beginnen die ersten<br />
Einengungsversuche seitens Verein und Presse (Kurier).<br />
Das Fan-Projekt zieht von der Moltkestraße in die Nordweststadt.<br />
Ende des Jahres stirbt das hochgeachtete Supporters-Mitglied Dominik<br />
Moser bei einem tragischen Arbeitsunfall.<br />
2007: In einem Positionspapier formulieren die Supporters ihre<br />
Vorstellungen zu dem geplanten Stadionum-/neubau. Auch die Unterschriftenaktion<br />
für ausreichende Stehplätze (schon 2005 konnten rund<br />
17.000 Unterschriften gesammelt werden!) wurde durch die offizielle<br />
Übergabe an Hr. Denecken am 10.4.2007 abgeschlossen.<br />
Auch die Mitgliederzahlen steigen weiter an.<br />
2008: Mit der Bundesligarückkehr zur Saison 2007/08 ändert sich für die<br />
Supporters nicht nur die Spielklasse, sondern auch die Wahrnehmung<br />
ihrer Aktivitäten. Stadionverbote und eine immer stärker werdende<br />
Distanz der Vereinsführung schaffen Unruhe und Unzufriedenheit. Mehr<br />
und mehr wird deutlich, dass der nunmehr wieder „erfolgreiche“ KSC auf<br />
die Unterstützung seiner Fan-Organisation verzichten zu können glaubt...<br />
2009: Mit dem sportlichen Niedergang einher geht eine zunehmende<br />
Isolierung von Ultras und vieler Supporters zu Teilen des Publikums, zum<br />
Präsidium und zur sportlichen Leitung. Für Diskussionen sorgt ein „offener<br />
Brief“, in dem die Supporters deutlich Stellung zur negativen<br />
Entwicklung des Vereins nehmen.<br />
Lest jedoch hierzu bitte unser Grundsatzprogramm auf den Seiten 31–33:<br />
„UNSERE 11 – mit den Supporters in die neue Saison!”.<br />
Die Karlsruher Fanszene in der deutschen Presse (Auszüge):<br />
11 Freunde Nr. 32, März 2004:<br />
"... Mit der Aktion "Logo pur – mehr nicht!" betrieben die Supporters einen beispiellosen<br />
PR – Kampf und schafften es schließlich, die Mitgliederversammlung des<br />
KSC von ihrer "Herzensangelegenheit" zu überzeugen. Die klassische badische<br />
Revolution von unten also : Zur Saison 2004/05 wird das alte blauweisse KSC -<br />
Logo wieder eingeführt.<br />
TAZ – Artikel 19.2.2004, Seite 13<br />
"Die wollen unsere Stimmung, aber nicht unseren Widerspruch!" - In Deutschlands<br />
Fußballstadien bestimmen zunehmend Ultras das Geschehen in der Kurve. Eine<br />
ihrer Hochburgen ist Karlsruhe.<br />
Stadionwelt Nr. 9, April 2005<br />
Eine gerade Kurve auf drei Säulen<br />
Die Führungsrolle unter den Anhängern des KSC ist auf viele Köpfe und viele<br />
Organe verteilt. Trotzdem funktioniert die Fanszene, denn das Credo lautet:<br />
Kooperation statt Kleinkrieg.<br />
Ballbesitz ist Diebstahl –<br />
Fußballfans zwischen Kultur und Kommerz, (ersch. 2004)<br />
"Heute gehören beide (die KSC Ultras und die Ultras Frankfurt, die Red) zu den<br />
größten und stilbildenden Ultragruppen in Deutschland..."<br />
BNN 2.11.2004<br />
"Mit dem Ludwig – Marum -Preis zeichnet die Karlsruher SPD am Freitag,<br />
5.November, den Verein „Blau- Weiß statt Braun“ aus und würdigt damit dessen<br />
beständiges und erfolgreiches Engagement gegen Rassismus und<br />
Fremdenfeindlichkeit im Wildparkstadion."<br />
11 Freunde FQ – Award 2004<br />
"Als die Faninitiative PRO 15.30 schwächelte, hauchten sie ihr unter neuen Namen<br />
PRO FANS (Kein Kick ohne Fans!) neues Leben ein: Die Fans des Karlsruher SC.<br />
Seither hat die Vertretung ureigener Faninteressen auch bundesweit wieder eine<br />
wahrnehmbare Stimme. Was beweist, das die besten Ideen bisweilen aus der<br />
Provinz kommen. Aus Karlsruhe eben. (s. Abb. oben)<br />
11 Freunde Mai 2007<br />
...Die Supporters sind weit mehr als Zuschauer mit einer Dauerkarte. Sie sind eine<br />
politische Bewegung. Mittlerweile entscheiden sie im Verwaltungsrat und im<br />
Vereinsrat mit. Sie betreiben Basisdemokratie.”<br />
....Rückblickend, sagt Beck, sei die Regionalligasaison aber so etwas wie die<br />
Wiedergeburt gewesen. »Je schwächer der Verein wird, desto enger rücken die<br />
Leute zusammen, die es ernst mit ihm meinen.«....<br />
05
das blauweisseMegafon....<br />
2005: Rationell & effektiv.<br />
Neue Supporters-Ausweise wurden in Zusammenarbeit mit dem KSC-<br />
Sponsor Manias eingeführt und gemeinsam mit dem Mitgliederanschreiben<br />
erstmals maschinell adressgelasert und postoptimiert in<br />
einem Schwung versendet. Wer sich erinnert – früher wurden am Stand<br />
noch handgeschriebene Kartonkärtchen ausgegeben…<br />
2002: „You’ll never walk alone”, 13.3.2002, KSC - RW Oberhausen.<br />
Die Supporters-Initiative „Ausverkauft statt Ausverkauf!”<br />
spielt ca. 25.000 Euro ein, die mit in die Lizenz für die neue<br />
Saison gehen.<br />
06<br />
2007: Der Supporters-Stand beim KSC-Familientag<br />
Seit 1986: Auswärts fahren mit den „Supps“.
eine starke Marke in KA!<br />
2008: Informationsveranstaltung im Fanprojekt<br />
Thema: die bei der KSC Mitgliederversammlung eingereichten Anträge<br />
zu 50+1 und zur Amtszeit des Präsidiums, ca. 120 Besucher,<br />
v.l.n.r.: Manuel Haas, Dieter Gläser, Martin Löffler, Tom Beck<br />
2001: “Karlsruh’ till I die!”<br />
Karlsruher Schlachtgesänge<br />
auf CD<br />
2002: Choreografien<br />
auf kostenlosen Postkarten.<br />
2004: Volle Breitseite! Der neue Kühltransporter der Fa. Baam –<br />
„gemeinsam stark.” Mit den Supporters...<br />
(unser „finanzieller” Beitrag war die kostenlose Gestaltung des Motivs/ der Druckvorlage)<br />
2009: Die Sonnenfächerfliese der Supporters wird voraussichtlich im<br />
August in der Südlichen Waldstraße in Karlsruhe verlegt werden.<br />
2006: Vor unserem Büro im Fan-Projekt Karlsruhe, Maine Str. 8<br />
07
wer was ?<br />
macht bei uns<br />
08<br />
Martin Löffler<br />
1. Vorstand<br />
45 Jahre,<br />
Bankkaufmann<br />
Gesamtbetriebsratsvorsitzender<br />
der BBBank eG<br />
mobil: 0171-9325297<br />
Michael Kunz<br />
2. Vorstand<br />
35 Jahre<br />
selbständiger Glasermeister<br />
mobil: 0172-7135149<br />
Angelika Jacob<br />
Kasse<br />
32 Jahre,<br />
Bauingenieurin<br />
Dieter Gläser<br />
Schriftführer<br />
48 Jahre,<br />
Diakon<br />
Dirk Hormuth<br />
28 Jahre,<br />
Student<br />
der Wirtschaftsinformatik<br />
martin.loeffler@supporters-karlsruhe.de<br />
Im KSC-Wahlausschuss, Träger der silbernen Ehrennadel des KSC<br />
für besondere Verdienste um den KSC seit Oktober 2007<br />
Gründungsmitglied KSC-Fanclub Badenstolz 1998<br />
davor KSC-Fanclub Calciomania seit Gründung 1990, davor Greifs ‘89<br />
Gründungsmitglied der Phönix Sons ‘99, Mitbegründer von BWSB,<br />
Mitglied bei der IG/Supporters KA seit 1993<br />
Regionalsprecher für Karlsruhe für Karlsruhe 1997/1998<br />
Im Vorstand seit 1998, Erster Vorstand seit 1999<br />
michael.kunz@supporters-karlsruhe.de<br />
Ansprechpartner Fanfragen, zuständig für Merchandising/Fanartikel<br />
Gründungsmitglied KSC-Fanclub Blue Tigers Pfaffenrot 1988<br />
Ab 1990 Mitglied des KSC Fanclub „Kampftrinker Karlsruhe“<br />
Seit 1990 Mitglied der IG/Supporters<br />
Seit 1999 Mitglied der Phönix Sons<br />
im Supporters-Vorstand seit 2001<br />
im KSC-Vereinsratseit seit 2005<br />
angelika.jacob@supporters-karlsruhe.de<br />
seit 2001 im Fanclub www<br />
bei den Supporters seit 2003<br />
im Vorstand als Kassenwart seit 2004<br />
dieter.glaeser@supporters-karlsruhe.de<br />
Zuständig für die Vereinspolitik (KSC)<br />
Mitbegründer des Fanclub www (world wide wave) 2000<br />
Mitbegründer von BWsB (2000)<br />
im Supporters-Vorstand seit 2001<br />
stellvertretender Vorsitzender des KSC-Vereinsrates<br />
dirk.hormuth@supporters-karlsruhe.de<br />
Dauerkarten, Kartenverkauf,<br />
Administration Supps-Newsletter,<br />
Beantworten von Email-Anfragen<br />
Baden Maniacs seit 1996<br />
im Supportersvorstand seit 2007<br />
!<br />
Anm.: Die Rubrik „wer macht was?“ findet Ihr nach den Vorstandswahlen<br />
aktualisert ab August 2009 auf www.supporters-karlsuhe.de
Tom Beck<br />
Grafik, Presse,<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
45 Jahre,<br />
Dipl.-Designer (FH)<br />
T. 0 72 62 - 20 60 70<br />
F. 0 72 62 - 20 60 77<br />
Christian Haag<br />
25 Jahre,<br />
Bauzeichner<br />
Anette Kolein<br />
56 Jahre,<br />
Buchhalterin<br />
Carsten Hanel<br />
23 Jahre,<br />
Wirtschaftsinformatiker<br />
Marco Fuchs<br />
Koordination Busfahrten<br />
29 Jahre,<br />
Facilitymanagement<br />
Deutsche Bahn AG<br />
tom.beck@supporters-karlsruhe.de<br />
zuständig für Texte, Grafik, Presse- u. Öffentlichkeitsarbeit<br />
(u.a. Blockschrift von der Erstausgabe 2001 bis 2005, das „ PadA” 2002 - 2007<br />
oder das neue Supporters-Magazin Nr.1, 2009)<br />
1998 Eintritt in den KSC<br />
1999-2001 im KSC-Fanclub „www“, seit 2001 Phönix Sons’ 99,<br />
im Supportersvorstand seit 2001<br />
im KSC-Vereinsrat seit 2008<br />
christian.haag@supporters-karlsruhe.de<br />
Dauerkarten, Mitgliederverwaltung,<br />
Mitarbeit im Supporters-Stand bei Heimspielen<br />
Gründungsmitglied der Armata Fidelis 2003<br />
seit 2004 Mitglied bei den Baden Maniacs 1996<br />
seit 2001 bei den Supporters, seit 2005 im Vorstand<br />
anette.kolein@supporters-karlsruhe.de<br />
Mitarbeit im Supporters-Stand bei Heimspielen<br />
und v.a. die „gute Seele der Supporters“;-)<br />
seit 1994 Mitglied bei den Supporters<br />
früher Mitglied bei KSC-Fanclub Südbaden<br />
früher Regionalsprecherin bei der IG<br />
und anschließend im Vorstand der Supporters (bis 2004)<br />
carsten.hanel@supporters-karlsruhe.de<br />
seit 2004 "als Helfer aktiv"<br />
Mitarbeit im Supporters-Stand bei Heimspielen<br />
Ausgabe von Auswärtsdauerkarten,<br />
Homepage www.supporters-karlsruhe.de<br />
Blockschrift von 2005 bis 2009<br />
marco.fuchs@supporters-karlsruhe.de<br />
busfahrten@supporters-karlsruhe.de<br />
Ansprechpartner für Auswärtsbusse<br />
Koordination Auswärtsfahrten /<br />
Mitarbeit im Supps-Container bei Heimspielen<br />
!<br />
Anm.: Die E-Mail-Adressen blockschrift@supporters-karlsruhe und<br />
merchandise@supporters-karlsruhe.de werden demnächst eingerichtet…<br />
09
wer was ?<br />
macht bei uns<br />
Katja Meyer<br />
Redaktion Blockschrift<br />
katja.meyer@supporters-karlsruhe.de<br />
10<br />
Sebastian Flach<br />
18 Jahre,<br />
Abiturient/Student<br />
Blockschrift seit 2009<br />
28 Jahre<br />
Informatikkauffrau, Industriefachwirtin<br />
Blockschrift seit Februar 2009<br />
Zu finden im D1 ;-)<br />
Florian Töbe<br />
Redaktion , Blogger<br />
33 Jahre,<br />
Mediengestalter<br />
http://www.blogc3.blogspot.com<br />
Matthias Dreisigacker<br />
Freier Mitarbeiter, Journalist<br />
41 Jahre,<br />
Journalist<br />
bei den Supporetrs seit 2005<br />
Herausgeber von AUF, IHR HELDEN!<br />
dreisigacker@heldenmagazin.de<br />
Kathrin Scherbinsky<br />
22 Jahre<br />
Justizfachwirtin<br />
Bei den Supporters seit 2002<br />
Supporters-Artikel-Verkauf<br />
kathrin.scherbinsky@supporters-karlsruhe.de<br />
?<br />
Freie redaktionelle Mitarbeit bei diesem Supporters-Magazin:<br />
„…ich lebe und arbeite in Karlsruhe, glaube nicht an Gott, sondern an<br />
gutes Essen, John Coltrane und mindestens vier Spieler vor dem Ball.<br />
Seit der Aufstiegssaison unter Schäfer gehe ich regelmäßig in den<br />
Wildpark, und habe dabei zuverlässig die erfolgreichste Zeit -<br />
Eurobbapokal - wg. pubertärer Irrungen verpasst. Seit dem Abstieg in<br />
die Regionalliga bin ich Supporters-, seit 2006 KSC-Mitglied, beides<br />
ohne Amt und Ambition auf solches. Seit 2008 schreibe ich mir regelmäßig<br />
unregelmäßig Frust und Freude im BLOG C3 von der Seele…“<br />
Hier könntest DU stehen!<br />
Hast Du Interesse,<br />
bei uns aktiv mitzumachen?<br />
Wir können immer<br />
jede Hilfe brauchen.<br />
Patrick Richter<br />
Blogger<br />
33 Jahre<br />
http://onkelmad.blog.de<br />
Patrick „Mad“ Richter…bin seit der Saison 92/93 regelmässig von<br />
Pforzheim kommend für den KSC am Start und etwa seit dieser Zeit auch<br />
IG/Supporters-Mitglied. Vom D-Block wechselte ich mit den Phönix Sons,<br />
deren aktives Mitglied ich einige (sehr gute) Jahre war, in den L-Block, um<br />
nun im A1 mit einigen alten Freunden einen neuen Standort gefunden zu<br />
haben. Da Fußball und Musik für mich untrennbar miteinander verbunden<br />
sind, schreibe ich seit einigen Jahren ein Blog über meine Erlebnisse mit<br />
dem runden Leder, meinen geliebten Chaos-Verein und über gute Konzerte<br />
(Punkrock, Hardcore und was sonst noch so in die Beine geht und rockt).<br />
Im <strong>Gegen</strong>satz zu Ede, würd ich nie mit ner Doppel-Sechs spielen, aber lest<br />
selbst http://onkelmad.blog.de/ !:-)
Regionalliga 2. Bundesliga 1. Bundesliga<br />
Entwicklung der Mitgliederzahl/ Sportliche Bilanz des KSC<br />
seit dem Jahr 2000<br />
2000<br />
1./ RL 13./ BL 2 13./ BL 2 14./ BL 2 14./ BL 2 6./ BL 2 1./ BL 2 11./ BL 1 17./ BL 1 ?<br />
2001<br />
2002<br />
2003<br />
Leichter<br />
Männerüberschuss:<br />
84% männlich<br />
16% weiblich<br />
2004<br />
2005<br />
Verteilung nach PLZ-Gebieten:<br />
andere 8,69 %<br />
MA 2,5%<br />
HD 3,3%<br />
75<br />
77 PF<br />
OG 13,34%<br />
10,04%<br />
2006<br />
2007<br />
ULTRA-<br />
Förderkreis:<br />
2008<br />
28,07%<br />
KA Land<br />
23,32%<br />
76<br />
KA Stadt<br />
38,81%<br />
2003: Der damalige Zauncapo Uli Kößler mit dem 1000.sten Supporter,<br />
und seinem Geschenk von uns, ein KSC-Trikot mit der Rückennummer 1000.<br />
3.156*<br />
08.06.09<br />
2009<br />
statistik<br />
Altersstruktur<br />
Anzahl Supporters/ Geburtsjahrgang<br />
4.000<br />
3.500<br />
3.000<br />
2.500<br />
2.000<br />
1.500<br />
1.000<br />
500<br />
0<br />
2010<br />
200<br />
190<br />
180<br />
170<br />
160<br />
150<br />
140<br />
130<br />
120<br />
110<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
2010<br />
2000<br />
1990<br />
1980<br />
Altersgruppe<br />
17-25<br />
Jahrgang 1994<br />
1970<br />
1960<br />
1950<br />
Eintrittsalter:<br />
Das „typische Eintrittsalter“ liegt bei 14-15.<br />
(Sprunghafter Anstieg von 33 auf 80, Steigerung 242%)<br />
Die stärkste „Altersgruppe“:<br />
Die Altersgruppe 17-25 stellt den höchsten Anteil.<br />
(7 aufeinanderfolgende Jahrgänge mit je mind. 140 Supportern)<br />
Alle Angaben Stand 8.6.2009: 3.156 Supporters.<br />
* Anm. d. Red.: Stand 30.06.2009, 3.176 Supporters.<br />
➜<br />
1940<br />
11<br />
1930
Deutschland gesamt:<br />
0 6<br />
O2997 Wittichenau<br />
O4435 Schkeuditz<br />
O9380 Thalheim<br />
O4425 Taucha<br />
O6526 Sangerhausen<br />
O6749 Bitterfeld<br />
1 19<br />
10439-14052 Berlin 10<br />
14947 Berkenbrück<br />
16225-16227 Eberswalde 2<br />
16547 Birkenwerder<br />
16727 Velten<br />
16866 Kolrep<br />
17094 Burg Stargard<br />
17489-17491 Greifswald 2<br />
2 14<br />
20251-22767 Hamburg 5<br />
22844 Norderstedt<br />
22880 Wedel<br />
23558 Lübeck<br />
25436 Tornesch<br />
25785 Nordhastedt<br />
26125-26135 Oldenburg 3<br />
26548 Norderney<br />
3 2<br />
35614 Asslarv<br />
37603 Holzminden<br />
4 14<br />
40474 Düsseldorf<br />
40699 Erkrath<br />
42399 Wuppertal<br />
42499 Hückeswagen<br />
44139-44143 Dortmund 3<br />
45468 Muelheim a. d. Ruhr<br />
46399 Borcholt<br />
46419 Isselburg<br />
46514 Schermbeck<br />
48143 Münster<br />
48329 Havixbeck<br />
49565 Bramsche<br />
5 14<br />
50823-50997 Köln 3<br />
52146 Würselen<br />
53359 Rheinbach<br />
53783 Eitorf<br />
53949 Dahlem<br />
55218 Ingelheim<br />
56470 Bad Marienberg<br />
56656 Brohl-Lützing<br />
57072-57076 Siegen 2<br />
57584 Scheuerfeld<br />
57614 Fluterschen<br />
Österreich<br />
A-6932 Langen b. Bregenz<br />
Schweiz<br />
CH-3012 Bern,<br />
CH-8806 Bäch<br />
Polen<br />
PL-20-639 Lublin<br />
USA<br />
USA 44221 Cayahoga Falls, Ohio<br />
USA 10023 New York, New York<br />
12<br />
6<br />
60320-60528 Frankfurt 3<br />
61169 Friedberg<br />
61381 Friedrichsdorf<br />
63128 Dietzenbach<br />
63755 Alzenau<br />
63939 Wörth am Main<br />
64646 Heppenheim<br />
64711 Erbach<br />
64759 Sensbachtal<br />
65719 Hofheim<br />
66125-66133 Saarbruecken 2<br />
66333 Völklingen<br />
66386 St. Ingbert<br />
66578 Sternweiler<br />
66578 Schiffweiler<br />
66646 Marpingen 3<br />
66649 Oberthal<br />
67067 Ludwigshafen 2<br />
67149 Meckenheim<br />
67251 Freinsheim 2<br />
67346 Speyer<br />
67360 Lingenfeld 2<br />
67373 Dudenhofen<br />
F-67410 Drusenheim 2<br />
67540 Ostwald<br />
67550 Worms-Abenheim<br />
67630 Scheibenhard<br />
67930 Beinheim<br />
68163-68199 Mannheim 7<br />
68519 Viernheim 2<br />
68623 Lampertheim<br />
68723 Schwetzingen<br />
68723 Plankstadt<br />
68753 Waghäusel 31<br />
68766 Hockenheim 5<br />
68775 Ketsch 5<br />
68789 St. Leon-Rot 10<br />
68794 Oberhausen 8<br />
68799 Reilingen 3<br />
68804 Altlußheim 2<br />
68809 Neulußheim 2<br />
69115-69126 Heidelberg 23<br />
69151 Neckargemünd 6<br />
69168 Wiesloch 11<br />
69181 Leimen/St. Ilgen 6<br />
69190 Walldorf 8<br />
69198 Schriesheim<br />
69207 Sandhausen<br />
69214 Eppelheim 3<br />
69221 Dossenheim<br />
69226 Nußloch 4<br />
69231 Rauenb./Malschenberg 3<br />
69234 Dielheim 4<br />
69239 Neckarsteinach 3<br />
69242 Mühlhausen 5<br />
69254 Malsch 7<br />
69259 Wilhelmsfeld<br />
69412 Eberbach 2<br />
69427 Schloßau<br />
69434 Hirschhorn 9<br />
69469 Weinheim 4<br />
69493 Hirschberg a. d. Bergstr.<br />
Frankreich<br />
F-67000 Strasbourg<br />
F-67410 Drusenheim 2<br />
F-67540 Ostwald<br />
F-67630 Scheibenhard<br />
F-67930 Beinheim<br />
Griechenland<br />
15237 Filothei, Athens<br />
Einen Supportersschal als Geschenk erhalten<br />
der/die jüngste: Emil Endler, geb. 6.7.2008<br />
der/die älteste: Josef Andraschko, geb. 26.3.1933<br />
der/die 4 am weitesten entfernten:<br />
Chris Shulby, Cuyahoga Falls, Ohio, U.S.A.<br />
(Distanz nach Karlsruhe: 6685 km)<br />
Tobias Meinecke, New York, N.Y., U.S.A<br />
(Distanz nach Karlsruhe: 6240 km)<br />
Christoph Gassenschmidt, Filothei, Athen, Griechenland<br />
(Distanz nach Karlsruhe: 2338 km)<br />
Christoph Broichmann, Lublin, Polen<br />
(Distanz nach Karlsruhe: 1368 km)<br />
70-75<br />
70176-70619 Stuttgart 7<br />
71083 Herrenberg 2<br />
71111 Waldenbuch<br />
71139 Ehningen<br />
71384 Weinstadt<br />
71638 Ludwigsburg<br />
71665 Vaihingen/Enz 3<br />
72202 Nagold<br />
72213 Altensteig 2<br />
72270 Baiersbronn 2<br />
72770 Reutlingen<br />
72793 Pfullingen 2<br />
73114 Schlat<br />
73441 Bopfingen<br />
73630 Remshalden 2<br />
73765 Neuhausen a.F.<br />
74078-74081 Heilbronn 5<br />
74172 Neckarsulm<br />
74177 Bad Friedrichshall<br />
74189 Weinsberg<br />
74193 Schwaigern 3<br />
74252 Massenbachhausen 3<br />
74564 Crailsheim<br />
74722 Buchen/Hettingen 9<br />
74736 Schweinberg<br />
74736 Bretzingen<br />
74821 Mosbach<br />
74834 Elztal-Auerbach<br />
74847 Obrigheim 3<br />
74850 Schefflenz 2<br />
74855 Hassmersheim<br />
74858 Aglasterhausen 6<br />
74861 Neudenau<br />
74867 Neunkirchen 2<br />
74869 Schwarzach 4<br />
74889 Sinsheim 11<br />
74906 Bad Rappenau 4<br />
74918 Angelbachtal 5<br />
74924 Neckarbischofsheim<br />
74925 Epfenbach 4<br />
74931 Lobbach<br />
74931 Lobenfeld<br />
75015 Bretten 64<br />
75031 Eppingen 23<br />
75038 O’derdingen/Flehingen 24<br />
75045 Walzbachtal 31<br />
75050 Gemmingen 9<br />
75053 Gondelsheim 5<br />
75056 Sulzfeld 4<br />
75057 Kürnbach 4<br />
75059 Zaisenhausen 5<br />
75172-75181 Pforzheim 50<br />
75196 Remchingen 50<br />
75202-75203 Königsbach-Stein 32<br />
75210 Keltern 4<br />
75217 Birkenfeld 3<br />
75223 Niefern-Oeschelbronn 8<br />
75226-75228 Ispringen 12<br />
75233 TiefenbronnMühlhausen 3<br />
75236 Kämpfelbach-Ersingen 19<br />
75239 Eisingen 8<br />
75242-75245 Neuhausen 12<br />
75248 Ölbronn 3<br />
75258 Flehingen PLZ ??<br />
75305 Neuenbürg 4<br />
75331 Engelsbrand 2<br />
75334 Straubenhardt 11<br />
75335 Dobel 5<br />
75339 Straubenhardt<br />
75378 Bad Liebenzell<br />
75382 Althengstett<br />
75417 Mühlacker 4<br />
75433 Maulbronn 2<br />
75438 Knittlingen 6<br />
75443 Ötisheim 6<br />
75703 Kraichtal-Menzingen<br />
Karlsruhe Stadtgebiet<br />
76131-76229 736<br />
Karlsruhe Umland<br />
76000-76999 1225<br />
76<br />
76043 Karlsruhe - PF? -<br />
76109 Karlsruhe - PF? -<br />
76131 Karlsruhe 57<br />
76133 Karlsruhe 56<br />
76135 Karlsruhe 50<br />
76137 Karlsruhe 76<br />
76139 Karlsruhe 53<br />
76470 Öetigheim 20<br />
76149 Karlsruhe 76<br />
76162 Karlsruhe<br />
76167 Karlsruhe<br />
76185 Karlsruhe 75<br />
76187 Karlsruhe 44<br />
76189 Karlsruhe 60<br />
76199 Karlsruhe 61<br />
76227 Karlsruhe 53<br />
76228 Karlsruhe 40<br />
76229 Karlsruhe 23<br />
76233 Karlsruhe<br />
76275 Ettlingen 90<br />
76276 Rheinstetten<br />
76287 Rheinstetten 78<br />
76297 Stutensee 48<br />
76307 Karlsbad 45<br />
76316 Malsch 36<br />
76327 Pfinztal 68<br />
76332 Bad Herrenalb 5<br />
76337 Waldbronn 36<br />
76344 Eggenstein-Leop. 63<br />
76351 Linkenheim-Hochst. 36<br />
76356 Weingarten 13<br />
76359 Marxzell/Pfaffenrot 15<br />
76437 Rastatt 74<br />
76448 Durmersheim 18<br />
76456 Kuppenheim 18<br />
76461 Muggensturm 22<br />
76467 Bietigheim 20<br />
76473 Iffezheim 9<br />
76474 Au am Rhein 10<br />
76476 Bischweier 5<br />
76477 Elchesheim-Illingen 6<br />
76479 Steinmauern 5<br />
76534 Baden-Baden 51<br />
76547 Sinzheim 22<br />
76571 Gaggenau 48<br />
76593 Gernsbach 17<br />
76596 Forbach 3<br />
76599 Weisenbach/Au 5<br />
76646 Bruchsal 65<br />
76661 Philippsburg 16<br />
76669 Bad Schönborn 23<br />
76676 Graben-Neudorf 32<br />
76684 Östringen-Odenheim 31<br />
76689 Karlsdorf-Neuthard 14<br />
76694 Forst 12<br />
76698 Ubstadt-Weiher 16<br />
76703 Kraichtal 29<br />
76706 Dettenheim 33<br />
76707 Hambrücken 9<br />
76709 Kronau 8<br />
76744 Wörth 7<br />
76751 Jockgrim 4<br />
76756 Bellheim<br />
76761 Rülzheim 2<br />
76764 Rheinzabern 7<br />
76767 Hagenbach 9<br />
76771 Hördt 2<br />
76773 Kuhardt<br />
76829 Landau 7<br />
76831 Heuchelheim-Klingen<br />
76863 Herxheim<br />
76865 Rohrbach<br />
76870 Kandel 4<br />
76872 Minfeld<br />
76872 Winden<br />
76877 Offenbach<br />
76879 Hochstadt<br />
PLZ-Gebiet 60000<br />
60 3<br />
61 2<br />
62 0<br />
63 3<br />
64 3<br />
65 1<br />
66 10<br />
67 10<br />
68 78<br />
69 104<br />
77<br />
77656 Offenburg 29<br />
77694 Kehl 12<br />
77704 Oberkirch 11<br />
77709 Wolfach 2<br />
77716 Haslach i. K.<br />
77723 Gengenbach<br />
77728 Oppenau 4<br />
77731 Willstätt 5<br />
77736 Zell a. H.<br />
77743 Neuried-Allenheim 11<br />
77746 Schutterwald 2<br />
77749 Hohberg 9<br />
77767 Appenweier 16<br />
77770 Durbach 5<br />
77776 Bad Rippoldsau 2<br />
77781 Biberach<br />
77790 Steinach<br />
77791 Berghaupten<br />
77799 Ortenberg<br />
77815 Bühl 36<br />
77830 Bühlertal 33<br />
77833 Ottersweier 11<br />
77833 Unzhurst<br />
77833 Ottersweier 4<br />
77836 Rheinmünster 12<br />
77839 Lichtenau / Ulm 8<br />
77855 Achern 42<br />
77866 Rheinau 2<br />
77871 Renchen-Erlach 6<br />
77876 Kappelrodeck 3<br />
77880 Sasbach 8<br />
77883 Ottenhöfen 2<br />
77886 Lauf 7<br />
77887 Sasbachwalden 5<br />
77933 Lahr 2<br />
77948 Friesenheim 2<br />
77960 Wittelbach 4<br />
77963 Schwanau<br />
77966 Kappel-Grafenhausen 4<br />
77971 Kippenheim 3<br />
77972 Mahlberg/Oschweier 4<br />
77975 Ringsheim<br />
77976 Kappelrodeck<br />
78462-78465 Konstanz 2<br />
78664 Eschbronn<br />
79106-79117 Freiburg 3<br />
79194 Gundelfingen<br />
79252 Stegen 2<br />
79312 Emmendingen<br />
79331 Teningen 2<br />
79359 Riegel<br />
79379 Müllheim<br />
79650 Schopfheim 2<br />
8 14<br />
80797-81477 München 5<br />
82383 Hohenpeißenberg<br />
84453 Mühldorf am Inn<br />
85716 Unterschleißheim<br />
86899 Landsberg am Lech<br />
87737 Boos<br />
88131 Lindau 2<br />
88239 Wangen/Allgäu<br />
89423 Gundelfingen<br />
9 10<br />
91230 Happurg<br />
93049 Regensburg<br />
97084 Wuerzburg 2<br />
97230 Muehlhausen<br />
97286 Sommerhausen<br />
97786 Motten/Kothen 2<br />
97877 Dertingen<br />
97996 Niederstetten<br />
PLZ-Gebiet 70000<br />
70 7<br />
71 9<br />
72 8<br />
73 5<br />
74 73<br />
75 421<br />
76 1961<br />
77 317<br />
78 3<br />
79 13<br />
Legende: Anzahl Supporters/ Ortsangabe beträgt 1, sofern nicht anders gekennzeichnet. Bei allen Städten außer Karlsruhe wurden die einzelnen Postleitzahlen zusammengefasst. Die Entfernungsangaben sind mit “google<br />
maps” erstellt. Das Kürzel “PF” steht für Postfachadresse. Hinweis: Berichtigungen/Anregungen/Kritik (...oder falls jemand vergessen wurde) bitte Mail an tom.beck@supporters-karlsruhe.de :-)
Die Blau-Weiße<br />
Landkarte<br />
-<br />
10<br />
Anzahl Supporters im PLZ-Bereich<br />
(stimmt nicht zwangsläufig mit<br />
dem Landkreis überein).<br />
Z.B.: Eppingen hat PLZ 75031,<br />
gehört aber zum Landkreis HN.<br />
Leider.<br />
➜<br />
13<br />
Bern, CH<br />
(288 km)<br />
(562 km)<br />
10<br />
317<br />
1961<br />
78<br />
3<br />
3<br />
421<br />
➜<br />
8<br />
104<br />
7<br />
Bäch, CH<br />
(304 km)<br />
9<br />
➜<br />
Langen, A<br />
(299 km)<br />
statistik<br />
(685 km)<br />
Tornesch (657 km)<br />
Norderstedt (646 km)<br />
73<br />
5<br />
Kolrep (758 km)<br />
Greifswald (882 km)<br />
Burg Stargard (802 km) ➜ Lublin, PL<br />
(1368 km)<br />
Eberswalde (765 km)<br />
Birkenwerder (706 km)<br />
Velten (695 km)<br />
Thalheim/Erzg. (541 km)<br />
Berkenbrück (716 km)<br />
Wittichenau (616 km)<br />
13
unserEtatvorschlag<br />
Leider hatten wir zur Drucklegung des Heftes noch kein exakten Zahlen. Um euch aber dennoch einmal einen Überblick zu<br />
geben, für was die Supporters das Geld ihrer Mitglieder verwenden, seht ihr hier die Eckzahlen unseres Haushaltplanes.<br />
Es sind gerundete Zahlen - aber die Richtwerte stimmen und vor allem die Relationen zueinander. Die Summen stehen für<br />
den jeweiligen Zweck zur Verfügung - wenn ein Posten nicht ausgeschöpft wird, kann das Geld zur Deckung anderer<br />
Positionen verwendet werden oder es fließt in die Rücklage.<br />
Einnahmen<br />
Mitglieder 35000<br />
FK Ultra 4000<br />
Merchandise 1000<br />
Sponsoring 500<br />
Summe 40500<br />
Ausgaben<br />
Rücklagen GS 6500<br />
Personal 6000<br />
Choreos, Material 5000<br />
Miete 3200<br />
Material 2500<br />
Geschäftsbedarf 2000<br />
Buszuschuß 2000<br />
Porto 2000<br />
KA-Fans.de 2000<br />
Winterfeier 1500<br />
Werbematerial 1000<br />
PRO Fans 1000<br />
Technik Hardware 1000<br />
Software 1000<br />
Jugendaktionen 600<br />
Turnier 500<br />
Familientag 500<br />
Blockschrift 500<br />
Vorstand 500<br />
Gästekarten 500<br />
Fanclubs 500<br />
MGV 200<br />
Summe 40500<br />
14<br />
Reserve für Miete etc.<br />
Verwaltungsarbeit, Steuerbüro etc<br />
Material, Zuschüsse, Geräte<br />
Büro im FP<br />
Alles Mögliche, Werkzeug<br />
Papier, Farbe, Bürobedarf, Handykosten<br />
Puffer für Busse<br />
genau dafür<br />
Serverkosten, Red. Team<br />
Puffer für evtl. Defizite<br />
Flyer, Plakate, Banner<br />
Fahrtkosten, Zuschüße Tagungen<br />
genau dafür<br />
genau dafür<br />
Jugendgruppen im WP, Geschenke<br />
Puffer für evtl. Defizite<br />
Material, Getränke Standleute etc.<br />
Material, Team<br />
Aufwandsentschädigung<br />
genau dafür<br />
Zuschüße in Notlagen, Geschenke<br />
genau dafür
Unser Supporters-Stand im Wildpark, rechts daneben der neue<br />
Fahnencontainer (z.B. Ausgaben für amtliche Schlösser etc.).<br />
„…wenn’s sein muß mit dem Floß!“ Auswärtsfahren mit den Supps:<br />
hier die MS Karlsruhe zum Spiel gg Hoffenheim (in Mannheim).<br />
Besipiele für Ausgaben (2)007: Unsere ganzseitige Anzeige im KSC-<br />
Buch „Zurück aus dem Tal der Tränen“ und die Folien-Choereografie<br />
„Die Lizenz zum Aufsteigen”.<br />
15
Saison<br />
Die Saison 2008/2009<br />
So begeisternd und fern jeglicher Abstiegssorgen der KSC seine erste<br />
Bundesligasaison seit 1997/98 über weite Strecken absolviert hatte, so<br />
enttäuschender geriet jedoch das Saisonfinale. Die Mannschaft hatte ab<br />
dem Frühjahr die Spielzeit auslaufen lassen und nur noch selten überzeugen<br />
können. Als unrühmlicher Höhepunkt galt schließlich das<br />
Saisonfinale beim Hamburger SV. Fern jedes sportlichen Anstandes ließ<br />
man sich von den Hanseaten, für es die unter dem scheidenden Trainer<br />
Huub Stevens noch um die Qualifikation für den UEFA-Pokal ging, regelrecht<br />
auseinandernehmen – am Ende hieß es 7:0 für die Gastgeber. Die<br />
Karlsruher Presse reagierte fassungslos: "Demontage", "desolate<br />
Vorstellung", "Klatsche", "abgeschlachtet" hießen dort hernach die<br />
Stichwörter. Und in den BNN folgerte René Dankert für die Zukunft, daß<br />
Trainer Ede Becker nicht nur "frisches Potential" vom Transfermarkt<br />
benötige, sondern "gleichzeitig dringend Charakterköpfe für die schwierigere<br />
Aufgabe im zweiten Jahr". Und dunkel schloß der Leiter der BNN-<br />
Sportredaktion: "Hamburg war eine klare letzte Warnung."<br />
Nur zwei Tage später schloß der KSC die Saison mit einem eigentlich als<br />
Highlight gedachten Benefiz-Spiel für seine neue Aktion "KSC tut gut" ab,<br />
zu dem er im Wildpark ein "SportStars"-Team – immerhin mit Akteuren<br />
wie Andreas Möller, Mehmet Scholl, Sven Hannawald, Stefan Kuntz<br />
oder Sergej Kirjakov – empfing. Aber nur rund 4.000 Zuschauer sahen<br />
das lebhafte 7:6. Diese schwache Resonanz zeigte deutlich, daß es der<br />
Mannschaft auf der Schlußgeraden eindrucksvoll gelungen war, ihre<br />
Fans zu verärgern.<br />
Das Kommen und Gehen<br />
Um Veränderungen am Kader für die Saison 2008/09 vorzunehmen, hatte<br />
sich der Verein jedoch ein enges Korsett gesetzt, indem er sich hierfür<br />
ganze 500.000 Euro leisten wollte. Im Gespräch waren unter anderen<br />
Giovanni Federico (Borussia Dortmund), Markus Feulner (Mainz 05) und<br />
Davide Chiumiento (FC Luzern). Letztlich waren es Tim Sebastian (Hansa<br />
Rostock), Stefano Celozzi (FC Bayern II) und Antonio da Silva (VfB<br />
Stuttgart), die im Wildpark anheuerten und die Mannschaft voranbringen<br />
sollten. Mittelfeldspieler da Silva ließ hierbei nicht nur den gedekkelten<br />
Investitionsbetrag sprengen, sondern mancherorts auch<br />
Befürchtungen aufkommen, daß er es als "Schwabe" beim KSC und seinem<br />
Publikum schwer haben dürfte. Vize-Präsident Rainer Schütterle<br />
kommentierte in den BNN diese Prognosen gelassen, aber auch vorausschauend<br />
– "Bei ihm sollte man das nicht so streng sehen. Er ist ja nicht<br />
der klassische Schwabe. Aber natürlich wird viel davon abhängen, wie<br />
er spielt."<br />
Den Verein verlassen hatten Tamas Hajnal (Borussia Dortmund), Mario<br />
Eggimann (Hannover 96),Florian Dick (1.FC Kaiserslautern), Sanibal<br />
Orahovac. (SV Wehen-Wiesbaden) und Christopher Reinhard (FC<br />
Ingolstadt).<br />
Die Testspiele<br />
Zum Aufgalopp setzte es zunächst klare Siege. Ein 4:0 vor 500<br />
Zuschauern beim Landesligisten TuS Metzingen (Kapllani, Mutzel, Freis,<br />
Franz), ein 13:0 beim Verbandsligisten VfB Bühl (Kapllani/5, da Silva/2,<br />
Kennedy, Sebastian, Staffeldt, Celozzi, Mutzel, Stindl), ein 4:0 gegen den<br />
Offenburger FV (Iashvili, Timm, da Silva, Staffeldt), ein 10:0 gegen den SV<br />
Schluchtern (Freis/3, Kapllani/2, Staffeldt, Stoll, Sebastian, Stindl,<br />
Kennedy), ein 14:0 gegen den SV Büchenbronn (Freis/3, Stindl und<br />
Iashvili/2, Kennedy, da Silva, Porcello, Staffeldt, Kapllani, Langkamp,<br />
Franz) und ein 6:1 beim SV Kuppenheim (Staffeldt, da Silva, Kapllani,<br />
Timm, Iashvili, Freis). Einen folgenschweren Blackout leistete sich hierbei<br />
jedoch Edmond Kapllani, der nach einer Revanche-Tätlichkeit vom<br />
Platz flog. Trainer Ede Becker war sauer ("Dummheit") und der Albaner<br />
verlor durch die folgende Sperre entscheidend Vertrauen und Boden im<br />
Kampf um einen Stammplatz im Angriff.<br />
16<br />
2008/2009<br />
Beim folgenden Test gegen den von Edgar Schmitt trainierten<br />
Drittligisten VfR Aalen, der zugleich den Abschluß des Trainingslagers in<br />
Baiersbronn bildete, tat man sich dann schon schwerer – mit Mühe und<br />
Stindls Treffer hielt man die Schwaben nur knapp mit 1:0 nieder. Wenige<br />
Tage später war es dann soweit und kassierte der KSC seine erste<br />
Testspielniederlage. Im elsässischen Hagenau mußte man sich dem<br />
französischen Zweitligisten Racing Straßburg mit 0:1 geschlagen geben.<br />
Spaß hatten vor allem die beiden Fangruppen, die mit bengalischen<br />
Feuern und Böllern ihre Freundschaft feiern durften. Beim nächsten Test<br />
setzte es ein unangenehm deutliches 0:2 gegen den SC Freiburg (in<br />
Offenburg), ehe schließlich gegen den französischen Erstligisten FC<br />
Sochaux ein 1:1 (Kennedy) erreicht werden konnte. Eine Woche vor dem<br />
DFB-Pokalspiel bei der SpVgg. Ansbach mußte man analysieren, daß<br />
sich die Mannschaft in der Vorwärtsbewegung weiterhin schwer tat und<br />
auch die beiden Neuzugänge Tim Sebastian und Antonio da Silva noch<br />
Zeit brauchten. Ausnehmend positiv gestalteten sich jedoch die Auftritte<br />
des dritten Neuen, Stefano Celozzi, der sich in der Vorbereitung als heißer<br />
Kandidat für die Vertretung des verletzten Andreas Görlitz hatte aufdrängen<br />
können.<br />
Und obgleich nach Vereinsangaben rund 25.000 Fans den Familientag im<br />
Wildparkstadion bevölkert hatten, deutete sich an, daß die Euphorie des<br />
ersten Bundesligajahres ein wenig am abklingen war. Deutlichster<br />
Indikator hierfür war der Kartenvorverkauf, der spürbar ruhiger verlaufen<br />
war und so gar nicht an die tumultartigen Tage des Vorsommers<br />
erinnerte.<br />
SpVgg. Ansbach – KSC 0:5 (0:3)<br />
DFB-Pokal, 1. Hauptrunde. 10. August 2008.<br />
5.000 Zuschauer im Pigrol-Sportpark.<br />
Aufatmen war angesagt. Denn nichts wäre schlimmer gewesen, als<br />
wenn sich der KSC beim bayerischen Oberligisten Blößen hingegeben<br />
hätte. Doch Antonio da Silva (14.), Michael Mutzel (16.) und Aleksandar<br />
Iashvili (37.) war es bereits früh gelungen, die Partie für den<br />
Bundesligisten zu entscheiden. Edmond Kapllani (56.) und Massimilian<br />
Porcello (76.) sorgten nach der Pause schließlich für den standesgemäßen<br />
Endstand in dieser Partie. Die besondere Aufmerksamkeit hatte der<br />
teuersten Neuverpflichtung seit 1998, dem Brasilianer da Silva, gegolten.<br />
Trotz dessen Neigung zu leichtfertigen Ballverlusten wußte er jedoch<br />
vor allem durch seine Effizienz zu überzeugen – an immerhin vier der fünf<br />
Tore war er direkt oder indirekt beteiligt.<br />
Das weitaus dramatischere Spiel hatten jedoch jene Karlsruher<br />
Fußballfans gesehen, die daheim geblieben und ins Durlacher<br />
Turmberg-Stadion gepilgert waren. Denn jene 6.000 sahen einen großen<br />
Kampf des heimischen ASV, der den Bundesligisten Arminia Bielefeld<br />
gewaltig hetzen konnte und nur knapp mit 1:2 unterlag. Besonders nach<br />
Cetinkayas Anschlußtreffer in der 77. Minute per Foulelfmeter gerieten<br />
die Gäste schwer unter Druck und retteten sie sich nur mit viel Glück in<br />
die die 2. Runde. Beim Auslaufen mußten sich die Profis dann lautstarke<br />
"Absteiger"-Rufe der verbliebenen Zuschauer anhören.
KSC – VfL Bochum 1:0 (1:0)<br />
16. August 2009. 24.800 Zuschauer im Wildpark.<br />
Bei strahlendem Sonnenschein erwischte der KSC einen erfolgreichen<br />
Start in die neue Bundesliga-Saison. Nur gegen Ende des Spiels, als sich<br />
der KSC nur noch darauf beschränkte, den knappen Vorsprung zu halten,<br />
wurde es für die Gastgeber nochmals gefährlich. Einen Drehschuß von<br />
Sestak fälschte Sebastian unglücklich ab, doch klatschte der Ball nur an<br />
den Pfosten. So blieb es bei einem verdienten 1:0-Sieg, der Hoffnung<br />
machte, die enttäuschende Rückrunde der Vorsaison – mit dem Debakel<br />
von Hamburg als Höhepunkt – rasch vergessen zu können.<br />
Besonders der Torschütze Christian Eichner, der bereits in der 8. Minute<br />
auf Vorlage von da Silva mit einem feinen Direktschuß aus spitzem<br />
Winkel getroffen hatte, war euphorisch. Nach dem Spiel sagte der dem<br />
"Sonntag": "Ich werde versuchen, die Latte, die ich letztes Jahr gelegt<br />
habe, noch höher zu legen." Seine Gedanken gingen in diesem Moment<br />
schnurstracks in Richtung DFB-Auswahl und Bundestrainer Joachim<br />
Löw, da er "doch fehl am Platze" wäre, "wenn mein Ziel nicht<br />
Nationalmannschaft wäre."<br />
Trainer Becker hatte gleich alle drei Neuzugänge aufgeboten, wobei ihm<br />
die Entscheidung zwischen Martin Stoll und Tim Sebastian nicht leicht<br />
gefallen war. Und im Angriff hatte Kennedy die Nase vorn und mußte<br />
Kapllani auf der Bank Platz nehmen. Trotz des Sieges hatte der KSC viele<br />
Chancen ausgelassen, da Silva als zentraler Mittelfeldspieler und<br />
Sebastian in der Innenverteidigung nicht überzeugen können. Die festzustellende<br />
Nüchternheit und betont auf Kontrolle ausgelegte<br />
Spielweise hatte dem KSC einen zwar glanzlosen, aber relativ sicheren<br />
Auftaktsieg beschert, sodaß es mit der taktischen Marschroute<br />
"Doppelsechs und eine Sturmspitze" denn auch konsequent in die folgenden<br />
Monate ging.<br />
Hamburger SV – KSC 2:1 (1:0)<br />
23. August 2008.<br />
50.637 Zuschauer in der HSH-Nordbank-Arena.<br />
Vor dem ersten Auswärtsspiel herrschte im KSC-Lager vorsichtiger<br />
Optimismus. Mit Timo Staffeldt und Godfried Aduobe glaubte Trainer<br />
Becker, den wendigen und beweglichen HSV-Akteuren ausreichend<br />
Aggressivität entgegensetzen zu können, und Kapitän Franz unterstellte<br />
den Seinen, eigentlich nichts zu verlieren zu haben, da man eingedenk<br />
des 0:7 nur wenige Monate zuvor ohnehin unterschätzt würde.<br />
Und tatsächlich – der KSC überraschte positiv. Er spielte mutig nach<br />
vorne und verzeichnete am Ende nicht nur die zahlreicheren, sondern<br />
auch die besseren Torchancen. Sogar die Hamburger Führung (33.) war<br />
auf das Konto eines Karlsruhers gegangen, da Verteidiger Sebastian<br />
eine Hereingabe Thimothee Atoubas unglücklich ins eigene Tor prallen<br />
ließ. Hochverdient dann der Ausgleich durch Sebastian Freis (67.), dem<br />
bereits einige ausgezeichnete Einschußchancen des agilen Stürmers<br />
vorausgegangen waren. Das paßte. Der KSC wirkte homogener und<br />
sicherer in seinen Aktionen als ein HSV, dem anzumerken war, daß er<br />
noch nicht eingespielt war. Die Millioneneinnahmen aus den Transfers<br />
van der Vaarts und Kompanys harrten noch ihrer sinnvollen<br />
Verwendung, auch war der neue Trainer Martin Jol noch nicht recht<br />
angekommen.<br />
Bitter dann das Ende: In der 90. Minute bugsierte Joris Mathijsen aus<br />
einem Spielerknäuel heraus das Leder zum glücklichen Siegtreffer an<br />
Markus Miller vorbei ins Netz. Eine bittere Niederlage für einen KSC,<br />
dem man vorsichtig zuzutrauen begann, die Abgänge Eggimann und<br />
Hajnal gut ersetzt zu haben. <strong>Gerade</strong> Antonio da Silva hatte eine starke<br />
Leistung gezeigt. Die KSCler sanken enttäuscht zu Boden, und Maik<br />
Franz gab sich hinterher gegenüber der FAZ ausgesprochen gallig. So<br />
war ihm "zum Kotzen" zumute und stellte er fest: "Wir können uns nicht<br />
hinstellen und sagen: Das war ein super Spiel. Denn am Ende zählen nur<br />
die Punkte."<br />
KSC – 1. FC Köln 0:2 (0:0).<br />
29. August 2008. 29.300 Zuschauer im Wildpark.<br />
Keine Frage, der Trainer wollte gegen den Aufsteiger den zweiten<br />
Heimsieg einfahren. Zwar wurde Maik Franz verletzungsbedingt<br />
geschont und von Martin Stoll ersetzt, doch wollte man mutig nach<br />
vorne spielen. Für den in den beiden ersten Spielen angenehm überzeugenden<br />
Timo Staffeldt brachte Becker Michael Mutzel. Der war zwar<br />
noch nicht richtig fit, doch erhoffte er sich von diesem mehr Impulse in<br />
der Offensive.<br />
Vom erhofften Angriffsspiel war dann allerdings wenig zu sehen. Die<br />
Gastgeber zeigten sich damit überfordert, aus der Passivität der<br />
Rheinländer die richtigen Schlüsse zu ziehen, weshalb sich eine recht<br />
spannungslose Begegnung entwickelte – die einen konnten, die anderen<br />
wollten nicht. Endgültig zum Erliegen kam das Spiel dann mit dem<br />
Zusammenbruch des Kölners Ümit Özat in der 26. Minute, der dem<br />
Herztod nur aufgrund des entschlossenen Eingreifens der Sanitätskräfte<br />
entging.<br />
Auch nach dem Wechsel wollte und wollte das Spiel nicht besser werden.<br />
Köln blieb harmlos, und der KSC, bei dem nichts ging, leistete sich<br />
eine immense Fehlerquote. Zwar gab es Chancen (Carnell, Freis,<br />
Porcello), doch waren es schließlich die Gäste, die eiskalt zuschlugen –<br />
Milivoje Novakovic (72.) und Sergiu Radu (85.) brachten den FC auf die<br />
Siegsstraße und ließen einen KSC auf der Strecke, der an diesem<br />
Freitagabend – unabhängig des Kollapses von Özat – völlig neben sich<br />
gestanden hatte. Noch in den Tagen zuvor hatte Manager Rolf Dohmen<br />
formuliert, daß man die am Sonntag nach dem Köln- Spiel zu Ende<br />
gehende Wechselperiode nicht mehr für eine Korrektur nutzen wolle, da<br />
man dem Kader vertraue.<br />
VFB Stuttgart – KSC 3:1 (1:1).<br />
21. September 2009.<br />
55.000 Zuschauer in der Mercedes-Benz-Arena.<br />
Nach dem Köln-Spiel gab es für den KSC reichlich Ungemach. Nicht nur,<br />
daß man den Fehltritt aufgrund des Länderspielwochenendes nicht<br />
sofort korrigieren konnte, sondern auch der Ausfall des nächsten<br />
Spieles bei Eintracht Frankfurt aufgrund von Rasenschäden nach einem<br />
Pop-Konzert verursachte eine unangenehme Zwangspause von drei<br />
Wochen vor dem nächsten Bundesligaspiel. Gefüllt wurde diese mit der<br />
Wiederbelebung der Gerüchte um Spielmanipulationen und Edmond<br />
Kapllani, der sich zumindest zeitweise in der Nähe eines Drahtziehers<br />
aufgehalten haben soll, Und schließlich mußte das für Weingarten vorgesehene<br />
Freundschaftsspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern aufgrund<br />
von drohender Randale abgesagt und nach Mehlingen verlegt werden.<br />
Sportlich blieb die Begegnung (1:4, Tor Porcello) zudem ohne Wert, da<br />
der KSC verletzungs- und abstellungsbedingt auf zwölf Profis hatte verzichten<br />
müssen. Immerhin hatte der junge Amateur Lars Stindl einen lebhaften<br />
Auftritt absolvieren und sich wieder für die "Erste" ins Gespräch<br />
bringen können.<br />
Aber trotz der Unannehmlichkeiten startete der KSC furios in das Spiel:<br />
Schon in der 8. Minute köpfte Freis auf Flanke von Iashvili zur Führung<br />
ein! Es entwickelte sich eine leidenschaftlich geführte und abwechslungsreiche<br />
Auseinandersetzung, in der sich der KSC nicht versteckte<br />
und mutig seine Chancen suchte. Dennoch reichte es nicht – Khedira<br />
(22.), Gomez (68.) und Marica (87.) sorgten für den fast schon üblichen<br />
Derby-Heimsieg des VfB. Besonders ärgerlich war, daß Gomez beim<br />
Zuspiel Hitzlspergers vor dem 2:1 im Abseits gestanden hatte. Zu Recht<br />
beklagte Trainer Becker anschließend, daß an diesem Sonntag bei mehr<br />
Entschlossenheit im Strafraum mehr drin gewesen wäre. Auch hatte<br />
seine Mannschaft nach dem Seitenwechsel zunehmend den Faden verloren<br />
und dem VfB mehr und mehr die Initiative überlassen. Schade, der<br />
KSC hatte eine große Chance nicht nutzen können.<br />
17
Saison<br />
18<br />
2008/2009<br />
Offenbacher Kickers – KSC 0:2.<br />
DFB-Pokal/ 2. Hauptrunde, 24. September 2008.<br />
8.200 Zuschauer auf dem Bieberer Berg.<br />
Erstmals seit vier Jahren durfte der KSC den Einzug ins Achtelfinale des<br />
DFB-Pokals feiern. Aber es war eine mühselige Veranstaltung, deren<br />
Schwäche nur durch das Ergebnis kaschiert werden konnte. Und hätte<br />
Markus Miller gegen Haas (70.) und Tosunoglu (84.) nicht so hervorragend<br />
reagiert, so wäre es sogar noch einmal eng geworden für den<br />
Bundesligisten. Aber so genügten die Tore Iashvilis (45., nach<br />
Doppelpaß mit da Silva) und Porcellos (58.), um immerhin 450.000 Euro in<br />
die Karlsruher Kassen fließen zu lassen.<br />
Sportlich war es allerdings zu wenig, was auf Karlsruher Seite gezeigt<br />
worden war. Der OFC, nach dem Zweitligaabstieg vom neuen Trainer<br />
Hans-Jürgen Boysen völlig neu formiert, hatte sehr engagiert und kämpferisch<br />
gespielt, womit er dem Gast einiges abverlangte. Der KSC hingegen<br />
hatte beileibe nicht derart weit aufgemacht, als daß die Hessen<br />
zwangsläufig zu solch zahlreichen Großchancen hätten kommen müssen.<br />
Nach den drei vorangegangenen Niederlagen in der Bundesliga<br />
blieb einzig das nackte Ergebnis, um für das anstehende Heimspiel<br />
gegen den VfL Wolfsburg eine Wende herbeihoffen zu können.<br />
KSC – VfL Wolfsburg 2:1 (0:0).<br />
28. September 2008.<br />
25.934 Zuschauer im Wildpark.<br />
Ganze 98 Karten waren von den Fans des VfL Wolfsburg im Vorverkauf<br />
abgerufen worden. Noch deutete nur wenig auf die weitere<br />
Saisonentwicklung hin, die für den VfL im ernsthaften Kampf um die<br />
Deutsche Meisterschaft enden sollte. Aber auch der KSC mutete seinen<br />
Fans in diesem Spiel so einiges zu. Die erste Halbzeit war von derart<br />
fürchterlichem Niveau, daß die Spieler von einem Pfeifkonzert in die<br />
Kabine begleitet wurden. Rasch waren die Bälle verloren, Pässe verschlampt<br />
oder auch sinnvolle Spielentwicklungen nicht zustandegebracht<br />
worden. Am Ende des Spiels gestand Sebastian Freis im Gespräch<br />
mit den BNN, daß man "zuletzt ganz gut gespielt, aber verloren" habe.<br />
"Heute haben wir etwas schlechter gespielt, sind aber als Sieger vom<br />
Platz gegangen."<br />
Daß er und seine Mannschaftskollegen dies konnten, war letztlich einer<br />
deutlich schwungvolleren 2. Hälfte zu verdanken. Massimilian Porcello<br />
gelang per Freistoß die wichtige Führung (52.), auf der die Gastgeber nun<br />
aufbauen und Sicherheit gewinnen konnten. Und als Sebastian Freis<br />
einen herrlichen Spielzug über da Silva, Eichner und Iashvili mit dem 2:0<br />
(75.) abschloß, war die Messe im Wildpark dann endgültig gelesen.<br />
Gäste-Trainer Magath war hernach sauer, da seine Mannschaft nach<br />
der KSC-Führung nicht nur den Faden, sondern im weiteren Spielverlauf<br />
auch noch die Nerven verloren hatte. Grafite, der sich mit Maik Franz ein<br />
temperamentvolles Privat-Duell geliefert hatte, ließ seine Wut letztlich<br />
an Markus Miller ab und flog in der 71. Minute nach der zweiten Gelben<br />
Karte vom Platz. Magath echauffierte sich über den KSC-Kapitän, der<br />
zuvor auch tatsächlich kaum ein Mittel ausgelassen hatte, um seinen<br />
<strong>Gegen</strong>spieler zur Weißglut zu bringen. So reichte es dem VfL nur noch<br />
zum Anschlußtor durch Ricardo Costa (78.). Miller rasselte später übrigens<br />
nochmals mit einem Wolfsburger – Mahir Saglik – zusammen (83.)<br />
und mußte mit Verdacht auf Gehirnerschütterung gegen Jeff Kornetzky<br />
ausgewechselt werden.<br />
DSC Arminia Bielefeld – KSC 1:2 (0:1).<br />
3. Oktober 2008. 20.900 Zuschauer in der Schüco-Arena.<br />
Ohne den von dem Zusammenprall mit Saglik doch schwerer mitgenommenen<br />
Markus Miller, aber mit viel Optimismus trat der KSC die freitägliche<br />
Reise nach Ostwestfalen an. Zu Recht – denn mit dem 2:1 konnte<br />
man nicht nur den dritten Sieg binnen zehn Tagen feiern, sondern nach<br />
sechs Spielen auch auf neun Punkte blicken. Das konnte sich durchaus<br />
sehen lassen, zumal man noch das Nachholspiel bei der schwächelnden<br />
Frankfurter Eintracht in der Hinterhand hatte.<br />
Dabei war der KSC auf der ehrwürdigen Alm nur schwer ins Spiel<br />
gekommen und hatte das Spielglück, gleich die erste gefährliche Aktion<br />
erfolgreich abschließen zu können. Auf eine Ecke da Silvas drückte<br />
Porcello das Leder aus kurzer Distanz über die Linie. Der Deutsch-<br />
Italiener erwies seinen sechs Jahren bei der Arminia zwar die Referenz,<br />
nicht zu jubeln, doch hatte er mit seinem Tor den Schwung der<br />
Gastgeber merklich gebrochen. Nach der Halbzeit vermied der KSC<br />
dann erfolgreich, das Ergebnis nur noch zu verwalten und kam durch<br />
Freis bereits in der 52. Minute zum 2:0. Eben jener Freis war es auch<br />
gewesen, der sich und seinen Kollegen eine etwas wackelige<br />
Schlußphase hätte ersparen können, wenn er eine seiner guten<br />
Einschußmöglichkeiten genutzt hätte. So traf noch Nico Herzig (86.) und<br />
hatte man wieder einmal bange Minuten zu überstehen. Ede Beckers<br />
Zwischenbilanz durfte als positiv ausfallen, zumal man in Hamburg und<br />
Stuttgart auf Augenhöhe agiert hatte. Das erste Grummeln wegen seines<br />
Festhaltens am System mit nur einer Spitze wies er zurück und verwies<br />
in den BNN darauf, daß verbesserte Laufwege die Nachteile dieser<br />
Spielanlage ausgleichen könnten. Auch richtete er weiterhin den Blick<br />
nach unten: "Um zu bestehen, muß jeder einzelne Spieler fast am Level<br />
spielen und darüber hinaus die ganze Mannschaft als Einheit funktionieren."<br />
KSC – FC Bayern München 0:1 (0:0)<br />
18. Oktober 2008.<br />
30.500 Zuschauer im Wildpark.<br />
Vor dem Gastspiel der Münchner galt es erneut, eine Länderspielpause<br />
zu überbrücken. Der KSC tat dies mit einem Test beim südbadischen<br />
Verbandsligisten SV Linx, den er nach Anlaufschwierigkeiten – das erste<br />
Tor fiel erst in der 41. Minute durch da Silva – erwartungsgemäß mit 5:0<br />
(1:0) bezwingen konnte. Die weiteren Treffer vor 1.400 Zuschauern markierten<br />
Buck, Timm (2) und Aduobe.<br />
Mit den Bayern kam ein angeschlagener Gegner in den Wildpark, dessen<br />
Trainer Jürgen Klinsmann längst nicht mehr unumstritten war und<br />
bei einer Niederlage wohl beurlaubt worden wäre. Noch in der<br />
Vorwoche hatte man es tatsächlich geschafft, zuhause gegen den VfL<br />
Bochum einen 3:1-Vorsprung aus der Hand zu geben. Um so wichtiger<br />
war es also, daß beim punktgleichen Tabellennachbarn KSC (Bayern<br />
war 11., der KSC 12.) gepunktet wurde. Einziger Unterschied zwischen<br />
den beiden vor dem Spiel: Die Badener hatten für ihre neun Punkte<br />
sechs, die Bayern sieben Spiele benötigt…<br />
Die Gäste, die drei Tage vor dem wichtigen Champions-League-Spiel<br />
gegen den AC Florenz in Bestbesetzung angetreten waren, nahmen den<br />
KSC somit also ernst. Entsprechend aggressiv und entschlossen trat<br />
man gegen sich weit zurückfallen lassende Karlsruher auf und bestimmte<br />
das Spiel. Toni traf früh (4.), aber wurde der Treffer berechtigterweise<br />
wegen Abseits aberkannt. Erst nachdem Freis mit einem<br />
Verlegenheitsschuß die Latte (15.) getroffen hatte, konnte der KSC das<br />
Spiel gegen nun verunsicherte Bayern offener gestalten. Allerdings fehlten<br />
ihm über die gesamte Spieldauer die spielerischen Mittel, aus der<br />
Münchner Verunsicherung Kapital zu schlagen. So kam es, wie es zu<br />
befürchten war und erzielte Miroslav Klose (86.) kurz vor Schluß den<br />
Siegtreffer für die Gäste. Die FAZ titelte hinterher treffend "mit Gewalt<br />
und Gewürge", um die Art und Weise des mühseligen Erfolges darzustellen.<br />
Bitter für den KSC, der nach dem späten <strong>Gegen</strong>treffer von Hamburg<br />
erneut einen Punkt in den Schlußminuten verspielt hatte.
Bemerkenswert beim KSC war übrigens: Obgleich nach seiner langen<br />
Verletzung wieder einsatzbereit, hatte Andreas Görlitz seinem jungen<br />
Vertreter Stefano Celozzi den Vortritt lassen müssen.<br />
Eintracht Frankfurt – KSC 2:1 (0:0)<br />
22. Oktober 2008.<br />
47.500 Zuschauer in der Commerzbank-Arena<br />
Auch der Trainer von Eintracht Frankfurt, Friedhelm Funkel, galt vor dem<br />
Gastspiel des KSC als angeschlagen. Von Endzeitstimmung war gar am<br />
Riederwald die Rede, weil die Atmosphäre beim letzten Heimspiel gegen<br />
Leverkusen (0:2) geradezu gespenstisch lethargisch gewesen war und<br />
nur durch die periodisch wiederkehrenden "Funkel-raus!"-Rufe belebt<br />
worden war.<br />
Diese wiederholten sich denn auch im Nachholspiel gegen den KSC<br />
nicht nur, sondern steigerten sich von Minute zu Minute. Denn es war<br />
ein nur fürchterlich zu nennendes Spiel. Die Eintracht wollte zwar, konnte<br />
aber nicht. Und die Gäste? Nun, weder schienen sie zu wollen, noch<br />
zu können. Anstatt die Gunst der Stunde zu nutzen und den völlig verunsicherten<br />
Gastgebern ihr Spiel aufzudrängen, ließen sie Spiel und Zeit<br />
regelrecht an sich vorbeilaufen. Ein Irrwitz, daß man in der 82. Minute<br />
durch Maik Franz dennoch in Führung gehen konnte. Und als Benjamin<br />
Köhler (84.) und Ioannis Amanatidis (90.+1) das Spiel unter fortwährenden<br />
"Funkel-raus!"-Rufen tatsächlich noch drehen konnten, war das<br />
Entsetzen groß. Anstatt die Aufmerksamkeit jedoch auf die völlig ungenügenden,<br />
dem Frankfurter Schlußspurt vorausgegangenen 83 Minuten<br />
zu legen, stürzten sich Mannschaft, Trainer und Medien auf das vorgeblich<br />
Unfaßbare, erneut in den Schlußminuten ein Spiel aus der Hand<br />
gegeben zu haben. Fatal – der Popanz einer "Mutter aller Niederlagen"<br />
wurde aufgebaut, der am eigentlichen Problem schlicht vorbeiführte:<br />
Mannschaft und Trainerstab zeigten sich in Formeln erstarrt und nicht in<br />
der Lage, entschlossen auf gegnerische Schwächen reagieren und<br />
eigenständig ein Spiel entwickeln zu können.<br />
Borussia Mönchengladbach – KSC 1:0 (0:0)<br />
25. Oktober 2008<br />
42.000 Zuschauer im Borussia-Park.<br />
Bei der Borussia saß erstmals deren neuer Trainer Hans Meyer auf der<br />
Bank, der Jos Luhukay abgelöst hatte. Von einem sportlichen Schub, den<br />
dieser Wechsel ausgelöst haben könnte, war an diesem Nachmittag<br />
allerdings wenig zu spüren. Dieses Wenige hatte es aber in sich und<br />
kann mit den Begriffen Glück und Patrick Paauwe ausreichend erfaßt<br />
werden. Einer von beiden Mannschaften sehr behäbig geführten ersten<br />
Halbzeit folgte bald nach Wiederbeginn (51.) die Gladbacher Führung,<br />
die das Geschehen sowohl auf dem Rasen, als auch auf den Rängen<br />
kräftig belebte. Endlich ergriff der KSC die Initiative, legte seine<br />
Zurückhaltung ab und kam zu einigen sehr guten Einschußmöglichkeiten<br />
(Freis, Kenedy), die jedoch allesamt nicht genutzt werden konnten. Am<br />
Ende einer hektischen Schlußphase mußten die Gäste schließlich den<br />
Haken unter die dritte Niederlage in Folge machen. Richtig folgerte<br />
Meyer in der Pressekonferenz, "mit Kampf, Krampf und Glück" einen<br />
wichtigen Sieg geholt zu haben. Und die FAZ folgerte, daß der KSC vor<br />
allem an seinem Unvermögen im Abschluß gescheitert sei. Und zweifellos,<br />
diese Niederlage mußte nicht sein. Vor allem in Anbetracht der folgenden<br />
Gegner Schalke 04, TSG Hoffenheim und Bayer Leverkusen.<br />
KSC – FC Schalke 04 0:3 (0:2)<br />
28. Oktober 2008.<br />
29.164 Zuschauer im Wildpark.<br />
Manager Rolf Dohmen hatte vor dem Schalke-Spiel genug von der offensiven<br />
Zurückhaltung seiner Spieler und äußerte im Gespräch mit den<br />
BNN rustikal, daß er im Abschluß die notwendige, "geile<br />
Entschlossenheit" vermisse – "Man muß auch mal eine<br />
Eisenbahnschiene durchtreten. Tja, und hätte Maik Franz in der 55.<br />
Minute auf dem Weg in die Kabine eine solche und nicht einen Stuhl vorgefunden,<br />
so hätte sie gewiß daran glauben müssen. Denn da war Franz,<br />
der kurz zuvor von Jefferson Farfan übel gelegt worden war, gerade von<br />
Schiedsrichter Herbert Fandel wegen angeblich provozierender Gesten<br />
gegenüber den Personen im Bereich der Schalker Ersatzbank des<br />
Feldes verwiesen worden. Franz selbst und die KSC-Fans waren zwar<br />
empört, da sie die Gesten als Aufmunterung für die Haupttribüne verstanden<br />
wissen wollten, doch letztlich mußte die Entscheidung hingenommen<br />
werden. Zudem sie auch richtig war.<br />
Am Ende der Begegnung, in die der KSC nie hineinfand, stand nach<br />
Toren von Marcelo Bordon (15.), Kevin Kuranyi (19.) und Farfan eine zwar<br />
deutliche, aber auch verdiente 0:3-Heimniederlage. Die Westdeutschen<br />
hatte eine starke Partie geboten, deren Niveau die Karlsruher schlicht<br />
nicht gewachsen gewesen waren. Und nicht nur, daß sowohl zur<br />
Halbzeit als auch nach dem Spiel ein gellendes Pfeifkonzert auf die KSC-<br />
Spieler niederging – auch die Taktik des Trainers sowie die Person<br />
Antonio da Silvas rückten auf Seiten des Publikums mehr und mehr ins<br />
Fadenkreuz der Kritik. Es begann, ungemütlich zu werden.<br />
TSG Hoffenheim – KSC 4:1 (1:1).<br />
1. November 2008.<br />
26.300 Zuschauer im Mannheimer Carl-Benz Stadion.<br />
Der KSC mußte zu einem Zeitpunkt der Saison nach Mannheim, als es in<br />
der Bundesliga wohl kaum keine Mannschaft gab, die sich mit dem<br />
selbstbewußten und spielsicheren Aufsteiger hätte ernsthaft messen<br />
können. Eingedenk der Niederlagenserie zuvor waren daher vor dem<br />
Spiel die Hoffnungen der Karlsruher gering und die Befürchtungen groß.<br />
Dennoch konnte man auch das Beste draus machen. So wie die<br />
Supporters, die kurzerhand die MS Karlsruhe charterten und sich mit 200<br />
Mann rheinabwärts schippern ließen.<br />
Und der KSC überraschte. Er hatte die ersten Chancen und machte es<br />
den Gastgebern taktisch zunächst sehr schwer, ihre spielerische Überlegenheit<br />
durchsetzen zu können. Robust in den Zweikämpfen, zügig<br />
beim Kontern – so wollte man für eine Überraschung sorgen. Doch nach<br />
etwa zehn Minuten kam die TSG langsam ins Rollen, um durch Vedad<br />
Ibisevic (15.) bald in Führung zu gehen. Der baldige Ausgleich nur fünf<br />
Minuten später, als der Ball nach einem Aduobe-Schuß zu Freis prallte<br />
und der an Daniel Haas vorbei vollendete, beeindruckte Hoffenheim<br />
nicht. Nur mit Glück überstand der KSC die erste Hälfte ohne weiteres<br />
<strong>Gegen</strong>tor. Auch in der 2. Halbzeit ließ der Aufsteiger nicht nach und<br />
wartete geduldig auf seine Chancen, die auch regelmäßig kamen.<br />
Chinedu Obasi (67.), Ibisevic (75.) und erneut Obasi (77.) machten folgerichtig<br />
alles klar.<br />
Die Stimmung beim KSC war in den Folgetagen entsprechend gedrückt.<br />
In einem Interview mit den BNN äußerte Michael Mutzel hinsichhtlich<br />
des anstehenden Spiels gegen Leverkusen fatalistisch: "Vielleicht schaffen<br />
wir es mal, daß wir 90 Minuten fehlerfrei bleiben. Und dann noch<br />
irgendwie einen reinstolpern." Zudem war er sich sicher, "daß Ede<br />
Becker gegen Leverkusen elf Leute auf den Platz schicken wird, denen<br />
man ansieht, daß sie gewinnen wollen." Und diejenigen, die dies nicht<br />
wußten, hofften es zumindest.<br />
19
Saison<br />
KSC – Bayer 04 Leverkusen 3:3 (1:3).<br />
8. November 2008.<br />
28.200 Zuschauer im Wildpark.<br />
20<br />
2008/2009<br />
0:1 Patrick Helmes (1.), 0:2 (17.) Stefan Kießling, 0:3 Michal Kadlec (24.) –<br />
das saß. Gänzlich desolat präsentierte sich der KSC anfangs des Spiels<br />
gegen den Tabellenzweiten aus dem Westen und löste mit dieser<br />
Vorstellung auf den Rängen blankes Entsetzen aus. Bayer 04 zeigte eine<br />
souveräne Leistung und spielte die Hausherren in Grund und Boden. Es<br />
schien völlig ausgeschlossen, daß der KSC der Begegnung noch eine<br />
irgendwie geartete, positive Wende würde geben können.<br />
Ein abgefälschter Freistoß Antonio da Silvas (37.) genügte jedoch, um<br />
die Selbstsicherheit dieser hervorragenden Mannschaft ins Wanken zu<br />
bringen. Mit unerhörter Dynamik stießen die Badener in die Lücken der<br />
Leverkusener hinein, deren Fehlerquote in dem Maße anstieg, wie ihre<br />
Bereitschaft nachließ, sich des drohenden Ungemachs zu erwehren.<br />
Der KSC belohnte sich mit zwei Kopfballtreffern von Tim Sebastian (60.)<br />
und Aleksander Iashvili (78.) und kam noch zum völlig verdienten<br />
Ausgleich. Unerhört mag es manchem Betrachter vorgekommen sein,<br />
wo und warum denn diese Mannschaft über so viele Monate hinweg<br />
diese Leidenschaft hatte verstecken können. Mit mutigem Vorwärtsspiel<br />
und immensem Druck ging es entschlossen nach vorne. Wunderbar. Es<br />
war ein tolles Spiel des KSC!<br />
FC Energie Cottbus – KSC 1:0 (0:0).<br />
15. November 2008.<br />
12.527 Zuschauer im Stadion der Freundschaft.<br />
Vier Punkte trennten vor der Begegnung den KSC vom Tabellenletzten<br />
aus der Lausitz. Dort nahm man die bedrohliche Situation entspannt war:<br />
"Manche tun so, als stünden wir am Abgrund. Dabei sind wir lediglich<br />
Letzter in der ersten Liga", sagte Präsident Ulrich Lepsch vor der Partie<br />
der FAZ. Betrachtete man hierauf die folgende Partie, so verwunderte<br />
einen die Unaufgeregtheit, mit der man in Cottbus die Dinge hinnahm,<br />
überhaupt nicht. Denn nach erschreckend schwachen 90 Minuten hatte<br />
Energie durch ein spätes Tor von Branko Jelic (80.) wie selbstverständlich<br />
drei wichtige Punkte eingefahren. Der KSC hingegen hatte sie einer<br />
beängstigenden Schludrigkeit verspielt – fast so, als ob es außerhalb<br />
jeglicher Vorstellungskraft gelegen hätte, dort zu verlieren.<br />
Antonio da Silva wirkte in seiner Rolle gänzlich überfordert, die<br />
Innenverteidigung mit Tim Sebastian und Martin Stoll über die Distanz<br />
nicht bundesligatauglich, und im Angriff war ein Joshua Kennedy nun<br />
schon seit 17 Spielen ohne Torerfolg. Was helfen hierbei noch 62%<br />
Ballbesitz? Nichts. Andererseits hätte es trotz hinzukommender Apathie<br />
im Spiel durchaus wieder reichen können. Alleine Aduobes herrlicher<br />
Distanzschuß an das Gebälk des Cottbuser Tores wäre drei Punkte wert<br />
gewesen.<br />
Als Fazit blieb nur die ernüchternde Erkenntnis, daß sich diese<br />
Mannschaft inzwischen völlig verfahren hatte und in sich nicht nur stagnierte,<br />
sondern sogar zurückentwickelte. Längst waren Bemühungen im<br />
Gange, die Mannschaft in der Winterpause zu verstärken.<br />
KSC – Borussia Dortmund 0:1 (0:1).<br />
21. November 2008.<br />
29.657 Zuschauer im Wildpark.<br />
"Das Blut am Kochen, die Geduld am Ende. Wann kommt die Wende?"<br />
Blau auf Weiß reckten die Fans vor dem Spiel ihre Gefühlswelt in die<br />
Höhe, und wurden doch nicht erlöst. Im <strong>Gegen</strong>teil, die Hitze in ihnen<br />
stieg im Verlauf des Spiels gegen den BVB sogar in bis dahin nicht<br />
gekannte Höhen. Schon in der 21. Minute war durch Mohamed Zidan<br />
(Zuspiel Hajnal) der einzige Treffer des Tages gefallen.<br />
Es war die zehnte(!) Saisonniederlage im 14. Spiel – wieder einmal hatte<br />
der KSC den Beginn einer Partie teilnahmslos verstreichen lassen,<br />
Torwart Miller sich mit einer dramatischen Unsicherheit als<br />
Unsicherheitsfaktor gezeigt und war man als Mannschaft (Celozzi,<br />
Stindl, Kapllani, Kennedy…) nicht in der Lage gewesen, ein Tor zu erzielen.<br />
Ganz schlimm war sogar, daß es vornehmlich die Jungen wie Stindl<br />
oder Celozzi waren, die sich mit Vehemenz gegen ein neuerliches<br />
Versagen stemmten, während bei den etablierten Kräften jegliches<br />
Aufbäumen vermißt werden mußte.<br />
Völlig entnervt aus dem Abend ging schließlich Antonio da Silva hervor,<br />
der bei seiner Auswechslung zunächst ausgepfiffen wurde, sich dann zu<br />
einer abfälligen Geste hinreißen ließ, um anschließend um so wütender<br />
vom Feld gepfiffen zu werden. Trainer Becker war hinterher fassungslos,<br />
daß der Brasilianer als Sündenbock für die eigentlichen Enttäuschungen<br />
wie Miller oder Eichner hatte herhalten müssen. Mit in die Kritik einbeziehen<br />
müssen hätte er aber auch sich selbst. Denn daß da Silva für die<br />
ihm zugedachte Rolle als Eins-zu-Eins-Nachfolger Tamas Hajnals die<br />
Voraussetzungen fehlten und somit falsch eingesetzt werden würde,<br />
hätte den Verantwortlichen schon vor dessen Verpflichtung klar sein<br />
müssen.<br />
Hannover 96 – KSC 3:2 (3:0).<br />
28. November 2008.<br />
32.417 Zuschauer in der AWD-Arena.<br />
Endlich hatte sich Trainer Becker dazu durchgerungen, sein Spielsystem<br />
zu verändern. Anstatt der Doppelsechs mit nur einer Spitze ließ er an der<br />
Leine mit einer flachen Raute sowie zwei Angreifern beginnen. Zudem<br />
war da Silva auf links und somit aus dem einfach nicht zu ihm passenden<br />
wollenden Part des zentralen Mittelfeldspielers gezogen worden, während<br />
nun Lars Stindl diese Position einnahm. .Das Ergebnis war jedoch<br />
ernüchternd, weil es noch nicht einmal mit diesen Korrekturen gelang,<br />
die Mannschaft von Beginn an präsenter sein zu lassen: Rückstand mit<br />
dem ersten Torschuß durch Mike Hanke (12.), es folgten das 2:0 (18.,<br />
Hanke) und sogar das 3:0 (43.) durch Mikael Forsell. Ein Debakel drohte<br />
und der KSC-Block leerte sich fluchtartig.<br />
Ganz anders dann das Bild nach Wiederbeginn, als die Mannschaft sich<br />
zum Widerstand aufraffen konnte. Früh das 3:1 (48.) durch einen verwandelten<br />
Foulelfmeter da Silvas mit einer anschließend bemühteren<br />
Leistung und vielen Einschußmöglichkeiten. Alleine, Stindls<br />
Anschlußtreffer (86.) kam zu spät und so wurde wurde das Spiel verloren.<br />
Der KSC war nach diesem 15. Spieltag nun schon seit neun Spielen<br />
sieglos und stand erstmals auf einem Abstiegsplatz.<br />
KSC – SV Werder Bremen 1:0 (0:0). 6.Dezember 2008<br />
29.373 Zuschauer Im Wildpark.<br />
Tim Sebastian, der zuvor in allen Spielen dabei gewesen war, fiel verletzungsbedingt<br />
aus. Zudem fehlte Maik Franz seines Fersenödems schon<br />
länger, sodaß sich der Trainer auf die Suche nach einem Ersatz machen<br />
mußte. Die Wahl fiel hierbei noch nicht auf Sebastian Langkamp, sondern<br />
auf Stefan Buck. Und just jener war es dann auch, der in einem faszinierenden<br />
Spiel für den späten Siegtreffer des KSC sorgte. Nach einem<br />
Eckball da Silvas war der Ball eher zufällig vom Defensiv-Allrounder am<br />
verdutzen Tim Wiese vorbei ins Tor geprallt.<br />
Erlösende Jubelschreie legten sich über Wildparkstadion und<br />
Hardtwald, da im Angesicht des freien tabellarischen Falls wohl kaum<br />
mehr jemand noch mit solch einem aufopferungsvollen Kampf gerechnet<br />
hatte. Den Bremern muß diese Spielwende wohl recht arg auf die<br />
Nerven gegangen sein – Claudio Pizarro sah in der Schlußminute nach<br />
einer Tätlichkeit noch die Rote Karte und Diego ging Christian Eichner<br />
umstandslos an den Hals. Der Brasilianer wurde hierfür nachträglich<br />
noch gesperrt. Gewiß, Werder hatte für sein Verständnis eine indiskutable<br />
Vorstellung gezeigt, doch schmälerte dies den KSC-Erfolg in keiner<br />
Weise. Mit einer hervorragenden Mannschaftsleistung hatte man einen<br />
Sieg erzwungen, der zwar schon früher (Freis!) unter Dach und Fach<br />
hätte sein können, letztlich aber Hoffnung auf die Zukunft machte.
Die aktive Fanszene motivierte sich ständig neu und unterstütze unsere<br />
Elf immer wieder. Trotz dem angestauten Frust, trotz dem großen<br />
Unverständnis über die Aufstellung, über die sture und mutlose Taktik<br />
des Trainers. Von Mal zu Mal wurde es aber schwieriger, da fast nie was<br />
vom Platz zurück kam. So kam es auch vor dem WERDER-Spiel zu überraschenden<br />
Szenen. Der Tabellen-15.te wurde mit ca. 400 Fahnen enthusiastisch<br />
angefeuert, als der Mannschaftsbus am Nackten Mann ankam.<br />
“YES WE CAN!” - so lautete die mutmachende Fan-Ansage im Vorfeld.<br />
Und endlich! Heute haben sie gezeigt, dass sie es doch können. Leider<br />
wie so oft blieb dies nur ein kurzes Aufflammen, ein Strohfeuer. Warum?<br />
In aller Ruhe in die 2.Liga...<br />
Viele Stimmen sind sich einig, dass es noch nie so leicht war den<br />
Abstieg zu vermeiden, wie diese Saison, und dennoch brachte man es<br />
fertig, nach einem Schritt nach vorne mal wieder zwei zurück zu<br />
machen.<br />
Nicht wenige sind der Meinung, dass man spätestens nach dem 0:7 in<br />
Hamburg die Bremse hätte reinhauen müssen, da man sich aber trotz<br />
allem relativ souverän rettete, und für einen Aufsteiger ein respektables<br />
Rundenergebnis erzielte, blieb es ruhig. Die neue Saison begann mit<br />
zwei Siegen in Ansbach und gegen Bochum und einer dämlichen<br />
Niederlage abermals in Hamburg, wo man ein mögliches Unentschieden<br />
herschenkte. Der weitere Verlauf, soll euch nun erspart bleiben, aber ich<br />
sage nur Frankfurt Waldstadion, Markus Miller und 93igste Minute. Mit<br />
Sicherheit sind wir nicht nur wegen der Torwartfehler, oder der defensiven<br />
Aufstellung der Mannschaft abgestiegen, es hat einfach nicht<br />
gepasst, da die Spieler die man holte einfach nicht diese<br />
Geschlossenheit aufbringen konnten, die nötig gewesen wäre, um in der<br />
ersten Liga zu bleiben. Auf der Tribüne laut wurde es erstmals, und das<br />
vollkommen zu recht nach der Niederlage gegen Wehen im Pokal. Wie<br />
kann man dieses wichtige Spiel SO herschenken?<br />
Zuvor gab es Motivationsschübe gegen Bremen, Hamburg. Anderswo<br />
wäre schon längst der Teufel los gewesen... In Karlsruhe jedoch standen<br />
die Fans Spalier beim der Einfahrt des Mannschaftsbusses, wurde<br />
schon beim warm machen angefeuert, und auch manches mal das<br />
Gespräch mit dem Mannschaftsrat gesucht. Diese Gespräche waren<br />
eigentlich immer gut, nur fruchtbar waren sie wenn man das Resultat<br />
anschaut nicht wirklich. Die Spiele daheim gegen Frankfurt Bielefeld<br />
oder Hannover wurden verloren, und gegen Cottbus nur ein<br />
Unentschieden erreicht, und dass da Unmut aufkommt nenne ich einfach<br />
mal normal. Wenn jemand dieses aus unendlicher Dankbarkeit<br />
gegenüber Management und Trainer wegen des Aufstiegs nicht nachvollziehen<br />
kann, so kann ich dieses nicht verstehen.<br />
Elf gute Fußballer, und ein Trainer der ebenfalls schon bewiesen hat,<br />
dass er es kann, haben sich absolut luschenhaft angestellt, und die erste<br />
Liga praktisch verschenkt, und dieses muss einmal in aller Deutlichkeit<br />
gesagt werden. Nichts desto trotz, bekommt die neue Mannschaft natürlich<br />
die Chance mit aufopferungsvollem Fußball, diese schändlichen 18<br />
Monate vergessen zu machen. Es wird hier nicht der Aufstieg gefordert,<br />
das geht gar nicht, aber es müssen diese Saison immer 11 Spieler auf<br />
dem Platz stehen, die es sich durch Leistung verdient haben, unser<br />
Trikot zu tragen.<br />
Hertha BSC Berlin – KSC 4:0 (1:0).<br />
13. Dezember 2008.<br />
38.421 Zuschauer im Berliner Olympiastadion.<br />
Nein, sie konnten es nicht. Die in der ersten Halbzeit – wieder einmal –<br />
nicht existente Leistungsbereitschaft, ja Schlafmützigkeit wies den Weg,<br />
der schließlich in eine zu hoch ausgefallene, aber dennoch klare<br />
Niederlage mündete. Dabei war die Hertha längst nicht so überlegen<br />
gewesen, wie es das Ergebnis hätte vermuten lassen. Vor allem ihrem<br />
Torwart Jaroslaw Drobny hatten es die Berliner zu verdanken, daß der<br />
KSC nach der Pause nicht nur den Ausgleich, sondern anschließend<br />
vielleicht sogar noch mehr hätte erreichen können. Maximilian Nicu<br />
hatte Hertha in der 8. Minute in Führung gebracht. Die Gastgeber zogen<br />
sich zurück, doch der KSC konnte und wollte den sich ihm nun bietenden<br />
Raum nicht nutzen. Glück für die Gäste, daß die Berliner ihren Vorsprung<br />
bei einigen Chancen nicht ausbauen konnten. Valeri Domovchyski (74.),<br />
Fabian Lustenberger (84.) und Raffael (88.) sorgten schließlich für den<br />
Endstand. Die vor der Begegnung mit einem Fahnenmeer demonstrierte<br />
Fan-Freundschaft der beiden Vereine hatte den KSC nicht vor einer bitteren<br />
Klatsche bewahrt. Rolf Dohmen meinte hinterher über seine<br />
Spieler wenig freundschaftlich: "Sie haben gespielt wie eine<br />
Schülermannschaft. Jeder sollte sich fragen, ob er das Zeug für die<br />
Bundesliga hat. Wir müßten in der Winterpause eigentlich zehn neue<br />
Spieler holen." Klar.<br />
Am Ende der Vorrunde stand der KSC nach insgesamt zwölf<br />
Niederlagen, einem Unentschieden und vier Siegen (bei 15-32 Toren)<br />
punktgleich mit dem Sechzehnten Energie Cottbus auf einem enttäuschenden<br />
15. Tabellenplatz. Noch vor der Saison hatte man 45 Punkte als<br />
machbares Ziel ausgegeben, sodaß sich viele Betrachter spätestens<br />
unter dem Weihnachtsbaum Fragen zu stellen begannen. Offiziell, von<br />
Verein und führenden Medien, wurde gerne auf die traumatische<br />
Niederlage von Frankfurt verwiesen, den Spielern mangelnde<br />
Selbstkritik und Überheblichkeit unterstellt, sowie oftmals fehlendes<br />
Glück, besonders im Abschluß, beklagt. Alles nachvollziehbare Gründe,<br />
und, welch günstiger Nebeneffekt, mit dieser Sichtweise tat man sich<br />
und anderen auch nicht sonderlich weh. Alles würde gut werden, wenn<br />
man nur sachte an dieser oder jener Stellschraube drehte. Doch steckte<br />
noch mehr hinter der Krise. Außer Acht gelassen wurde, daß sich der<br />
Abwärtstrend bereits mit der Rückrunde der Vorsaison abgezeichnet<br />
hatte. Hajnal und Eggimann begannen zu schwächeln und man konnte<br />
beobachten, wie schwer sich die Mannschaft ohne ihre bald den Verein<br />
verlassenden Leistungsträger tun würde. Dennoch verzichtete man zu<br />
lange darauf, ernsthaft interne Alternativen zu prüfen oder spätestens in<br />
der Sommerpause gezielt den Kader zu verstärken. Daß gerade<br />
Sebastian und da Silva das Team nicht weiterbrachten, hatte wohl weniger<br />
mit fehlendem Spielglück, sondern mehr mit den Fehleinschätzungen<br />
der Entscheidungsträger Dohmen und Becker zu tun. Dies gilt auch für<br />
die Stürmerfrage, da sowohl Kapllani als auch Kennedy nicht über Nacht<br />
ihre Torgefährlichkeit verloren hatten. Gewiß konnte man hoffen, daß<br />
zumindest einer der beiden wieder zu alter Gefährlichkeit zurückfindet,<br />
doch selbst dann hätte man eine adäquate Alternative in der Hinterhand<br />
haben müssen, zumal Freis seine Stärken schon seit jeher nicht als<br />
Stoßstürmer hatte. Möglicherweise hätten diese Fehler abgemildert<br />
werden können, wenn das Trainerteam ausreichend Kreativität und Mut<br />
aufgebracht hätte, alte Denk-, Trainings- und Taktikstrukturen aufzubrechen.<br />
Doch blieben auch solche Impulse aus, entwickelten sich die<br />
Spieler in der Vorrunde 2008/09 nicht nur nicht weiter, sondern fielen<br />
sogar ab.<br />
Letztlich harmonierte der ohnehin schon kleine Kader immer weniger. In<br />
der Winterpause hätte nun mehr geschehen müssen, als nur auf externe<br />
Hilfe (Verstärkungen) zu setzen – sondern auch intern vieles<br />
(Training, Taktik, Mannschaftsführung etc.) analysiert und hieraus die<br />
Konsequenzen gezogen werden müssen. Geschah dies?<br />
21
Saison<br />
Die Rückrunde<br />
22<br />
2008/2009<br />
Während des Trainingslagers in Belek bestritt der KSC drei<br />
Freundschaftsspiele. <strong>Gegen</strong> den ukrainischen Erstligisten Dnepr<br />
Dnepropetrowsk gelang ein 1:1 (Stindl), Drittligist Fortuna Düsseldorf<br />
wurde mit 3:1 (2x Kapllani, Timm) besiegt und gegen den Zweitligisten FC<br />
Ingolstadt mit 0:2 verloren. Nicht nur die Niederlage gegen von Thorsten<br />
Fink trainierten Zweitligaaufsteiger trübte die Stimmung, sondern auch<br />
ein von Trainer Becker anschließend zugegebener "Lagerkoller". Noch<br />
nicht einmal zehn Tage konnte die Truppe offenbar aufeinandersitzen,<br />
ohne daß die Fetzen flogen. Man war froh, in die Heimat zurückkehren<br />
zu können. Das letzte Vorbereitungsspiel vor dem wichtigen Pokalspiel<br />
gegen Wehen-Wiesbaden fand dann im Wildparkstadion gegen den<br />
Zweitligisten 1. FC Nürnberg statt und wurde vor 2.000 Zuschauern mit<br />
3:2 (Timm, Federico, Stindl) gewonnen. Der angesichts des<br />
Vorbereitungsstandes recht ordentliche Auftritt ließ Hoffnung aufkeimen,<br />
daß man sich in der Rückrunde besser würde präsentieren können<br />
als in der enttäuschenden Hinrunde. Zumal man sich verstärkt hatte:<br />
Marco Engelhardt (1. FC Nürnberg) und die drei Leihspieler Giovanni<br />
Federico (Borussia Dortmund), Dino Drpic (Dinamo Zagreb) und Mahir<br />
Saglik (VfL Wolfsburg, gekommen nach dem 18. Spieltag) sollten die<br />
Transferversäumnisse des Sommers ausgleichen.<br />
KSC – SV Wehen-Wiesbaden 0:1 (0:0).<br />
DFB-Pokal, Achtelfinale. 28. Januar 2009.<br />
13.686 Zuschauer im Wildpark.<br />
Keine Frage. An einem schlechten Tag kann man gegen jeden verlieren.<br />
Da mag man sich noch so anstrengen, nichts will gelingen, schwupps –<br />
sind die 90 Minuten vorbei und ist man froh, sich beim Trinken aus der<br />
Wasserflasche nicht selbst ertränkt zu haben. Doch jener kalte<br />
Januarabend war von anderer Qualität, da die Grundvoraussetzungen<br />
sportlichen Erfolges – Wille und Ernsthaftigkeit – gänzlich gefehlt hatten.<br />
So blieb es Ronny König (73.) vorbehalten, zum Mann des Tages zu werden<br />
und den KSC aus dem Wettbewerb zu kegeln.<br />
Statisch, pomadig, desinteressiert, in jeder Hinsicht ungenügend – es<br />
war ein Desaster, wie die Mannschaft an die Aufgabe herangegangen<br />
war. Vor allem aber für den Trainer kam deren Leistung einem<br />
Offenbarungseid gleich: "… wir haben eine sehr schlechte Leistung<br />
abgeliefert und die gleichen Defizite wie in der Vorrunde gezeigt:<br />
Mangelnde Leidenschaft und Aggressivität." Weshalb die Truppe derart<br />
desolat aus der Winterpause gekommen war und welche Verantwortung<br />
er selbst hierfür hatte, darüber sprach Becker nicht. Den Versuch, sich<br />
nach dem Spiel dem Fan-Block zu zeigen, mußte die Mannschaft nach<br />
nur wenigen Metern abbrechen, da ihr Wurfgeschosse sowie schlimmste<br />
Gesten und Verwünschungen entgegenflogen. Ein schlimmer,<br />
schlimmer Abend für den Karlsruher Fußball.<br />
Ein weiterer Tiefpunkt war, daß nach dem Spiel hinter der Haupttribüne<br />
ein Ordner (ein Supportersmitglied) schwer verletzt wurde.<br />
VfL Bochum – KSC 2:0 (1:0).<br />
1. Februar 2009. 20.148 Zuschauer<br />
im rewirpowerSTADION*. *Der Dreck schreibt sich wirklich so.<br />
Ohne Joshua Kennedy reiste man in den Westen. Jener hatte nach seiner<br />
Auswechslung gegen Wehen dem Trainer empört den Handschlag<br />
verweigert und anschließend über seinen Berater kundgetan, den<br />
Verein sofort verlassen zu wollen. Der Australier wurde suspendiert und<br />
ganz Fußball-Karlsruhe hoffte, den offenkundig geistig Verwirrten nie<br />
wieder im KSC-Trikot auflaufen sehen zu müssen.<br />
Weiter mit ansehen mußte man jedoch, daß der KSC sich noch immer<br />
nicht weiterentwickelt hatte. Deutlich mehr Spielanteile, bemüht, aber<br />
noch immer im Abschluß zu harmlos (Freis) und mit zu wenig Zug – dem<br />
Gegner genügte also zum wiederholten Male nicht viel, um in diesem<br />
Duell zweier Abstiegskandidaten drei wichtige Punkte einzufahren.<br />
Christian Fuchs (26.) und Diego Klimowicz (65.) erzielten die Tore.<br />
Und wieder: ein Fahnenempfang am Nackten Mann als Motivationshilfe<br />
KSC – Hamburger SV 3:2 (0:1).<br />
7. Februar 2009. 28.368 Zuschauer im Wildpark.<br />
Noch in der Vorwoche hatte der HSV mit einem 1:0 gegen den FC Bayern<br />
München demonstriert, in der Rückrunde noch ernsthaft in den<br />
Titelkampf eingreifen zu können – ganze zwei Punkte fehlten dem<br />
Tabellendritten auf den Erstplazierten TSG Hoffenheim. Um so böser<br />
geriet dann die Überraschung von Karlsruhe, da der KSC einen seiner<br />
seltenen Glanztage der Saison erwischt hatte.<br />
Dabei war einem guten KSC-Beginn zunächst die erwartete Dominanz<br />
des Spitzenteams gefolgt – Paolo Guerrero (7.) hatte eine Tändelei<br />
Engelhardts früh genutzt, worauf der HSV sein Spiel selbstbewußt aufbauen<br />
konnte. Auch zu Beginn der 2. Hälfte gelang den Gästen durch<br />
Collin Benjamin (48.) ein früher Treffer, der das Spiel vermeintlich entschieden<br />
zu haben schien. Aber der KSC schlug postwendend zurück.<br />
Binnen vier Minuten brachten Sebastian Freis (49.) und Giovanni<br />
Federico (53.) ihre Farben zurück in ein Spiel, das dem HSV von Minute<br />
zu Minute mehr und mehr aus der Hand geglitten war. Große<br />
Aufregungen leiteten dann die Schlußphase ein. Zunächst flog Mladen<br />
Petric (76.) vom Feld, weil er sich einer Umklammerung Engelhardts nur<br />
durch einen Schubser erwehren zu können glaubte, und nur sechs<br />
Minuten später traf es den Ex-Nürnberger selbst. Nach einem taktischen<br />
Foul an Albert Streit sah er die zweite Gelbe Karte des Spiels und mußte<br />
mit Gelb-Rot den Platz vorzeitig verlassen. Alles deutete auf ein<br />
Unentschieden hin, als der bereits an beiden ersten KSC-Toren beteiligte,<br />
Hamburger Verteidiger Michael Gravgaard an der rechten Eckfahne<br />
ein folgenschweres Foul beging. Es folgten ein Freistoß Stindls und ein<br />
Kopfball von Freis – 3:2, Sieg, das Stadion tobte!
Wie Bayer Leverkusen nur wenige Wochen zuvor hatte nun auch der<br />
HSV den Fehler gemacht, den KSC vor der Zeit als erledigt zu betrachten<br />
und sich zu fahrlässiger Nachlässigkeit verleiten lassen. Im Wildpark<br />
kann, aber muß so etwas nicht immer gutgehen. Entschlossen und<br />
wuchtig hatte der KSC zurückgeschlagen und als Fünfzehnter nun zwei<br />
Punkte zwischen sich und den Relegationsplatz (Bochum, 14 Punkte),<br />
und gar vier auf den Tabellenletzten (Gladbach, 12 Punkte) vorgelegt.<br />
1. FC Köln – KSC 0:0 (0:0).<br />
14. Februar 2009.<br />
48.000 Zuschauer im RheinEnergie Stadion.<br />
Wie schon gegen den HSV mußte der wieder genesene Christian<br />
Eichner auf der Bank Platz nehmen und dem eigentlichen<br />
Rechtsverteidiger Stefano Celozzi den Vortritt lassen. Da der junge<br />
Senkrechtstarter auf dieser Position seine Stärken allerdings nicht so<br />
zur Geltung bringen konnte wie auf Rechts und sich seine Fehlerquote im<br />
Spiel häufte, konnten es kaum sportliche Gründe gewesen sein, die<br />
Becker zu dieser Maßnahme veranlaßten. Und weitere Personalien<br />
standen vor der Begegnung im Mittelpunkt. Denn es wurde kolportiert,<br />
daß Markus Miller und besonders Sebastian Freis im Fokus des FC standen.<br />
Und während nach dem Spiel auf der Pressekonferenz von KSC-<br />
Seite noch fleißig dementiert wurde, daß Freis’ Abgang schon feststünde,<br />
so konnten zeitgleich die Karlsruher Fans auf dem Weg zum Bahnhof<br />
schon die Schlagzeile des Boulevardblattes "Express" lesen: "Perfekt!<br />
KSC-Star Freis wird Kölner"…<br />
Im Spiel hatte sich der KSC gut präsentieren und den Aufwärtstrend aus<br />
dem HSV-Spiel bestätigen können. Mit der besseren Spielanlage sowie<br />
den besseren Chancen hatte man sich den Kölnern mehr als ebenbürtig<br />
gezeigt. Schade war, daß Giovanni Federico gerade die letzte seiner beiden<br />
"hundertprozentigen" Chancen nicht nutzen konnte. Bereits in der<br />
Nachspielzeit hatte er nur noch Torhüter Faryd Mondargon vor sich, um<br />
nur knapp an diesem zuscheitern. Federicos anschließende<br />
Begründung, ihm habe die Kraft gefehlt, leuchtete hernach jedem<br />
Kenner sofort ein.<br />
KSC – Eintracht Frankfurt 0:1 (0:0).<br />
21. Februar 2009.<br />
27.623 Zuschauer im Wildpark.<br />
<strong>Jetzt</strong> galt es, nachzulegen! Und das gerade gegen eine Eintracht, mit der<br />
man bei einem Heimsieg hätte gleichziehen und sie somit mitten hinein<br />
in den Abstiegskampf hätte ziehen können. Die Frankfurter hingegen<br />
waren einzig darauf aus, eben dies zu verhindern und verweigerten sich<br />
folgerichtig fast gänzlich der Spielteilnahme. Die Spielstatistik sollte<br />
anschließend sechzig Prozent Ballbesitz für den KSC ausweisen. Auch<br />
hatte es für die Gastgeber ausreichend Torchancen gegeben, um das<br />
Spiel schon in der ersten Hälfte für sich auf den Weg zu bringen. Um so<br />
bitterer war es, in der 54. Minute durch einen – allerdings gekonnten! –<br />
Sonntagsschuß von Ciao in Rückstand zu geraten und schließlich das<br />
Spiel zu verlieren.<br />
Trotz überlegen geführten Spiels und einiger Einschußchancen kam es<br />
allerdings einem Trugschluß gleich, beim KSC eine gute Leistung gesehen<br />
haben zu wollen, der nur das mangelnde Schußglück im Wege<br />
gestanden hätte. Denn es war ein sehr schwaches Spiel. Und besonders<br />
erschreckend auf Karlsruher Seite war, daß der KSC nach dem<br />
Rückstand nichts mehr zusetzen konnte und wollte, um die<br />
Heimniederlage zu verhindern. Für den Ernst der Lage war die gezeigte<br />
Leistungsbereitschaft schlicht viel zu gering gewesen. Dämmerte so<br />
langsam nicht wenigen Zuschauern, daß die Gründe des Absturzes<br />
weniger auf Seiten eines unvorteilhaften Fußballglückes lagen und die<br />
Mannschaft eben längst nicht so gut und konsequent wie notwendig<br />
spielte, wähnten sich die Spieler noch immer auf der besseren Seite.<br />
Stellvertretend hierfür eine Aussage Markus Millers gegenüber dem<br />
Baden-Badener "Wochenblatt": "Sehr bitter. (…). Wir haben gefühlte 90<br />
Prozent Ballbesitz, viele gute Chancen, die Frankfurter schießen einmal<br />
aufs Tor und gewinnen."<br />
KSC – VfB Stuttgart 0:2 (0:0).<br />
1. März 2009.<br />
29.252 Zuschauer im Wildpark.<br />
Nach der fürchterlichen Darbietung gegen Frankfurt galt es für den KSC<br />
gegen den VfB nun um so mehr, wieder zu gewinnen. Richtig formuliert<br />
es der Trainer auf der Pressekonferenz vor der Begegnung: "Wir müssen<br />
punkten. Mit jedem Spiel, das wir weniger haben, wird es schwieriger,<br />
aus dem Schlamassel herauszukommen. Das geht nur mit Siegen."<br />
Trotz aller guten Vorsätze stand aber am Ende dennoch die nunmehr 15.<br />
Saisonniederlage. Dabei war der KSC tüchtig ins Spiel gekommen und<br />
hatte sich mit einer engagierten ersten halben Stunde dem Gegner mehr<br />
als ebenbürtig gezeigt. Daß aus dieser optischen Überlegenheit kein<br />
Kapital geschlagen werden konnte, sollte sich später leider rächen. Mit<br />
einem gewaltigen Pfostenschuß Ciprian Maricas (34.) brach nämlich die<br />
Karlsruher Herrlichkeit wie ein Kartenhaus schlagartig zusammen. Eine<br />
einzige Aktion genügte, um die Verunsicherung um sich greifen und die<br />
Gäste aufkommen zu lassen. Mit dem 0:1 von Elson bald nach<br />
Wiederanpfiff (50.) war das Spiel dann praktisch bereits entschieden.<br />
Der KSC gerierte sich ob der drohenden Niederlage geradezu gleichgültig<br />
und ließ noch nicht einmal ansatzweise erkennen, sich der neuerlichen<br />
Pleite überhaupt entgegenstemmen zu wollen. Sami Khedira (88.)<br />
setzte schließlich den Schlußpunkt unter eine Entsetzen auslösende<br />
Partie. Verlieren durfte der KSC gegen einen in der Rückrunde immer<br />
stärker auftretenden VfB – aber nicht so.<br />
Auch um die U23 mußte man sich Sorgen machen. Das erste Heimspiel<br />
der Rückrunde wurde gegen den Tabellenvorletzten Spvgg.<br />
Unterhaching II glatt mit 0:4 verloren, Trainer Rainer Krieg sprach hernach<br />
von "fünf, sechs, sieben Totalausfällen" in seiner Mannschaft.<br />
VfL Wolfsburg – KSC 1:0 (1:0).<br />
7. März 2008.<br />
24.459 Zuschauer in der Volkswagen-Arena.<br />
Genüßlich rührte Felix Magath auf der Pressekonferenz nach dem Spiel<br />
seinen Tee zu Tode und attestierte seinem Kollegen Edmund Becker, daß<br />
dessen Truppe wahrlich nicht wie ein Absteiger gespielt habe – "unser<br />
Erfolg war glücklich, wir mußten ihn uns hart erarbeiten." Und nur wenig<br />
später mußte sich Manager Rolf Dohmen von einem heimischen<br />
Reporter die Frage anhören, weshalb man denn im Winter nicht einen<br />
Boubacar Sanogo verpflichtet habe. Dohmen, über die finanziellen<br />
Verhältnisse seines Vereins wohl ungleich besser informiert als der ihm<br />
gegenüberstehende niedersächsische Phantast, blieb aber höflich.<br />
Dem VfL, der bis dato die beste Rückrundenmannschaft gestellt hatte,<br />
hatte eine schwache Leistung sowie sein Torjäger Edin Dzeko (38.)<br />
genügt, um gegen die bemühten und eifrigen Gäste ihre Pflicht zu erfüllen.<br />
Jene hatten den Wolfsburger zwar gerade in der 2. Halbzeit gut<br />
zusetzen, aber leider seine Chancen nicht verwerten können. Alleine<br />
Sebastian Freis vergab drei richtig gute Chancen. Die mitgereisten Fans<br />
waren anschließend bedient und pulverisierten die Absicht des Trainers,<br />
sich nach dem Spiel bei ihnen bedanken zu wollen, mit wütenden<br />
"Becker-raus-Rufen". Becker machte auf dem Absatz kehrt. Auch er war<br />
sichtlich ernüchtert.<br />
23
Saison<br />
KSC – Arminia Bielefeld 0:1 (0:0).<br />
14. März 2009. 24.621 Zuschauer im Wildpark.<br />
24<br />
2008/2009<br />
Vor dieser zum "Endspiel" hochgejazzten Begegnung zog man im<br />
Wildpark alle Register. In Herxheim gönnte man sich ein Kurz-<br />
Trainingslager, und am Tag vor dem Spiel wurde gemeinsam ins Kino<br />
gegangen – der Streifen über den Weltmeister-Triumph der Handball-<br />
Nationalmannschaft sollte auch bei den KSClern Glauben und<br />
Leidenschaft wecken. Vielleicht hätte man auch ganz Karlsruhe ins Kino<br />
einladen sollen, damit es sich auf das "Finale" hätten einstimmen können.<br />
Doch selbst eine Rabattaktion brachte nicht die erhoffte Resonanz,<br />
sodaß bei Spielbeginn die Lücken auf den Rängen doch erheblich<br />
waren.<br />
Der Gegner aus Bielefeld wollte an diesem Samstagnachmittag nichts,<br />
aber auch überhaupt nichts von einem KSC, der sich mit der<br />
Spielinitiative sehr schwer tat. Seine deutliche Feldüberlegenheit konnte<br />
er weder in Chancen, geschweige denn in Tore ummünzen. Der<br />
Genickschlag ereilte ihn dann in der 86. Minute, als ein gewisser Zlatko<br />
Janic per Kopf ebenso überraschend wie unverdient die Bielefelder<br />
Führung erzielen konnte. Zuvor hatte Markus Miller nach einem Freistoß<br />
von Markus Schuler böse danebengegriffen. Eine Schockstarre, lähmendes<br />
wie schweigendes Entsetzen ergriff das Stadion. Fassungslos<br />
und still wie zu einer Beerdingung trotteten die Zuschauer anschließend<br />
nach Hause.<br />
Nach 24 Spielen stand der KSC auf dem 18. Tabellenplatz, auf den<br />
Sechzehnten Mönchengladbach fehlten nun schon fünf Punkte.<br />
FC Bayern München – KSC 1:0 (1:0). 21. März 2009,<br />
69.000 Zuschauer in der Allianz-Arena.<br />
Mit wenig Hoffnung, aber mit der Rückendeckung seiner Fans – in den<br />
Tagen vor dem Spiel hatten sie den Adenauerring und das Wildpark-<br />
Gelände mit aufmunternden Plakaten versehen – ging es dann zum FC<br />
Bayern, München, in ein Stadion, in dem der KSC zuvor stets schlecht<br />
ausgesehen hatte. Und so gestaltete sich das Spiel wie gewohnt und<br />
blieb dem KSC nur die passive Rolle, während die Bayern mächtig Alarm<br />
machten und zu einigen guten Chancen kamen. Folgerichtig und verdient<br />
gingen sie durch Sosa (34.) auch in Führung.<br />
So wehr- und hilflos sich die Karlsruher in der 1. Halbzeit präsentiert hatten,<br />
um so redlicher bemühten sie sich nach Wiederbeginn um einen<br />
Torerfolg. Großes Pech hatte man in der Nachspielzeit, als Zé Roberto<br />
zunächst in höchster Not auf der Linie klären mußte und Stindl den Ball<br />
in Rücklage nur knapp über das Tor köpfen konnte. Es sollte nicht sein.<br />
Und der FC Bayern blieb zum ersten Mal in der laufenden Saison zuhause<br />
ohne <strong>Gegen</strong>tor.<br />
KSC – Borussia Mönchengladbach 0:0.<br />
5. April 2009.<br />
29.380 Zuschauer im Wildpark.<br />
Mit der unbefriedigenden sportlichen Situation wuchs im Umfeld auch<br />
die Unzufriedenheit vieler Fans. So kündigten die Ultras an, aus Protest<br />
in den ersten zehn Minuten des anstehenden Gladbach-Spiels auf den<br />
Support zu verzichten. Zudem tauchten in der Stadt anonyme Plakate<br />
auf, auf denen Becker, Dohmen und Vorstand dorthin gewünscht wurden,<br />
wo der Pfeffer wächst. Selbst die Eingangstüren des Rathauses<br />
waren mit diesen beklebt. Daß die Stadt tagelang darauf verzichtete,<br />
diese entfernen zu lassen, ließ tiefe Rückschlüsse auf das Verhältnis<br />
zwischen ihr und den Entscheidungsträgern im Wildpark zu. Dennoch –<br />
oder gerade deswegen – zählte gegen die mit fünf Punkten Vorsprung<br />
auf dem Relegationsplatz stehenden Westdeutschen nur ein Sieg.<br />
Doch das ersehnte Erfolgserlebnis kam wieder nicht. Zwar besaß man<br />
wieder einmal mehr Spielanteile als der Gegner, doch war man unfähig,<br />
diese auch in druckvolles und zwingendes Spiel mitsamt Torerfolgen<br />
umzumünzen. Selten hatten die Zuschauer das Gefühl, daß der KSC an<br />
diesem Tag dran gewesen wäre, einen Treffer zu erzielen.<br />
FC Schalke 04 – KSC 2:0 (1:0).<br />
11. April 2009.<br />
61.397 Zuschauer in der VELTINS-Arena.<br />
Es war das achte Spiel in Folge, in dem der KSC kein Tor erzielen konnte.<br />
Und da Kevin Kuranyi und Jefferson Farfan für die Gastgeber erfolgreich<br />
waren, mußte man mit gänzlich leeren Händen die Heimreise nach<br />
Karlsruhe antreten. Sechs Spieltage vor Saisonende fehlten weiterhin<br />
fünf Punkte auf den Relegations-, sowie sechs Punkte auf den 15. Platz.<br />
Den Schalkern genügte an diesem sonnigen Nachmittag eine schmukklose<br />
Leistung, um einen letztlich verdienten Sieg einzufahren. Sicher,<br />
gleich zu Beginn hatten sich Freis zwei gute Möglichkeiten eröffnet.<br />
Doch trotz mutigem und leistungsbereitem Spiel brachte man hernach<br />
die Gastgeber kaum mehr in Verlegenheit. Und gleichzeitig wurde hinten<br />
fleißig gepatzt. So entsprang Kuranyis Treffer einem mißglückten<br />
Abseitsstellen der Innenverteidigung und rutschte Torwart Miller, sinnlos<br />
an der Strafraumgrenze herumwetzend, vor dem entscheidenden 2:0<br />
auch noch aus.<br />
Richtig bemerkten die BNN: "Der Tabellenletzte ist an seinen besseren<br />
Tagen trotz aller Nackenschläge immer noch bemüht und aggressiv<br />
genug, um vorteilhaft auszusehen, aber dann eben nicht in der Lage,<br />
schlecht aufgelegte Gegner wie am Samstag den FC Schalke 04, in die<br />
Seile zu befördern." Acht Spiele, 720 Minuten war man nun schon ohne<br />
einen erzielten Treffer.<br />
KSC – TSG 1899 Hoffenheim 2:2 (1:1).<br />
18. April 2009.<br />
29.054 Zuschauer im Wildparkstadion.<br />
"Badener Sorgegipfel" hatte die FAZ vor dem Spiel getitelt. Denn auch<br />
die Gäste aus Hoffenheim hatten in diesen Wochen große Probleme.<br />
Noch in der Vorwoche gipfelte die Negativserie der Rückrunde in einem<br />
0:3 gegen den VfL Bochum und zeigten sich nun deutliche Risse im noch<br />
im Herbst so harmonischen Mannschaftsgefüge. Dies trug beim KSC zu<br />
der leisen Hoffnung bei, daß man eine reelle Chance habe, endlich wieder<br />
zu punkten. Beitragen sollte hierzu auch Joshua Kennedy, den<br />
Trainer Becker in seiner Not wieder begnadigt hatte.<br />
Doch dafür kam man wieder einmal nur schwer in die Gänge.<br />
Hoffenheim war agiler und kam verdient zur Führung durch Salihovic<br />
(28.), die Freis (33.) jedoch rasch ausgleichen konnte. Der KSC arbeitete<br />
sich in die Partie hinein und blieb selbst nach Tebers (48.) Treffer dran.<br />
Verdienter Lohn war Federicos Ausgleich in der 65. Minute. Kurz zuvor<br />
hatte Becker den angeschlagenen Aduobe vom Feld genommen und<br />
hierfür von den Rängen einen monströsen Proteststurm geerntet. In diesen<br />
hinein fiel Federicos Tor, doch noch in den Jubel mischten sich die<br />
"Becker-Raus!"-Rufe. Dramatisch sinnbildlich für die Lage dann eine der<br />
letzten Aktionen des Spiels: Federico setzte den Ball an den<br />
Innenpfosten des Hoffenheimer Tores, von dem er sich in die Arme des<br />
eigentlich geschlagenen Torwarts Öczans zurückschob – gerade noch,<br />
bevor der heranrutschende Kennedy nur noch hätte den Fuß hinhalten<br />
müssen. Man konnte gar nicht genügend Haare haben, um sie sich in<br />
diesem Moment zu raufen.<br />
Es war ein richtig gutes Fußballspiel gewesen, in dem der KSC gezeigt<br />
hatte, dass er sich noch nicht aufgegeben hatte. Nur etwas mehr Glück,<br />
und der Abstand zum Sechzehnten Gladbach hätte statt vier nur noch<br />
zwei Punkte betragen.
Bayer 04 Leverkusen – KSC 0:1 (0:0). 25. April 2009,<br />
23.500 Zuschauer in der Düsseldorfer LTU Arena.<br />
Ohne zu überreiben – das Geschehen dieses sonnigen Düsseldorfer<br />
Frühsommernachmittages dürfte als eines der schlechtesten<br />
Bundesligaspiele aller Zeiten in die Annalen eingegangen sein. Die<br />
sich im tabellarischen Niemandsland befindlichen, zudem mit ihrem<br />
Trainer Bruno Labbadia offenbar unzufriedenen Leverkusener Spieler<br />
verweigerten ihre Arbeitspflicht komplett, währenddessen der KSC die<br />
seinige wohl wahrnehmen wollte, hierzu jedoch selbst bei bestem<br />
Willen nicht in der Lage war. Passend hierzu schließlich das Tor des<br />
Tages, entsprungen einer schlichten Verteidigungsgrätsche von<br />
Innenverteidiger Sebastian Langkamp, die das Leder sich aus runden<br />
50 Metern über den zu spät reagierenden René Adler hinweg ins Netz<br />
senken ließ. Der Jubel unter der übersichtlichen Schar der Gästefans<br />
sowie den Spielern war dennoch ekstatisch, zumal am Ende des<br />
Spieltages klar wurde, daß aufgrund des Versagens der Konkurrenten<br />
wieder ernsthafte Chancen auf den Klassenerhalt bestanden: Von den<br />
verbleibenden fünf Spielen hatte der KSC noch dreimal Heimrecht.<br />
Nicht unwahrscheinlich also, die fehlenden drei Punkte auf Bielefeld<br />
doch noch aufholen zu können!<br />
KSC –FC Energie Cottbus 0:0. 2. Mai 2009,<br />
27.311 Zuschauer im Wildparkstadion,<br />
<strong>Jetzt</strong> galt es also, gegen Mitkonkurrent Energie Cottbus nachzulegen.<br />
Die Lausitzer verlegten sich ausschließlich auf die Verteidigung des<br />
eigenen Tores und setzten darauf, daß sich der KSC mit dieser<br />
Mauertaktik wie stets in dieser Saison schwer tun würde.<br />
Und sie hatten Erfolg damit. Am Ende eines ganz schwachen<br />
Bundesligaspiels hatte der KSC eine große Chance vertan, sich und<br />
das Umfeld noch einmal für das große Ziel Klassenerhalt zu begeistern.<br />
Doch es war schlicht zu wenig gewesen, was die Karlsruher hatten in<br />
die Waagschale werfen können. Auch die statistischen Daten dieses<br />
Spiels taugten hernach nur noch für den Papierkorb; 23 zu fünf<br />
Torschüsse, zehn zu zwei Ecken, 22 zu vier Flanken, 57 % Ballbesitz –<br />
nutzlos.<br />
Auch weil es doch so einfach gewesen wäre. In der 68. Minute gelang<br />
es zum Beispiel Giovanni Federico, freistehend aus acht Metern über<br />
das Tor zu schießen. Das konnte passieren, aber in dieser Situation<br />
durfte es schlicht nicht.<br />
Borussia Dortmund – KSC 4:0 (1:0). 9. Mai 2009,<br />
80.100 Zuschauer im SIGNAL IDUNA PARK.<br />
Der KSC präsentierte sich in Form und Haltung wie ein Absteiger und<br />
verlor auch in dieser Höhe völlig verdient. Eine absolute Enttäuschung<br />
für die vielen mitgereisten KSC-Fans, die auf einen KSC gehofft hatten,<br />
der um seine letzte Chance zumindest würde kämpfen wollen.<br />
Besonders ärgerlich war der Auftritt des von Dortmund ausgeliehenen<br />
Giovanni Federico, dessen behäbige Berufsauffassung nur als<br />
Unverschämtheit bezeichnet werden konnte. Der Trainer haderte<br />
anschließend über mangelnde Laufbereitschaft, Aggressivität und fehlenden<br />
Kampfgeist – "es war alles viel zu brav, wir hätten zeigen müssen,<br />
worum es geht." Das taten seine Mannen aber zum soundsovielten Male<br />
nicht.<br />
Der BVB, der sich mitten in seiner besten Saisonphase befand, hatte mit<br />
den desolaten Karlsruhern den perfekten Sparringspartner für einen tollen<br />
Fußball-Nachmittag und siegte auch in der Höhe völlig verdient. Die<br />
Tore erzielten Jakub Blaszczykowski (25.), Nuri Sahin (62.), Felipe<br />
Santana (71.) und Alex Frei (80.).<br />
KSC – Hannover 96 2:3 (2:2). 12. Mai 2009,<br />
23.930 Zuschauer im Wildparkstadion.<br />
Was für eine stimmungsvolle Atmosphäre – in der Stunde vor dem Spiel<br />
machte ein Unwetter über Karlsruhe und dem Wildpark Rast und näßte<br />
alles ein, das sich eben gerade im oder auf dem Weg ins Stadion befand.<br />
Das machte aber der Stimmung unter den letzten Getreuen nichts aus,<br />
da der KSC wie von einer Zentnerlast befreit energisch loslegte. Völlig<br />
verdient dann die 2:0-Führung nach Treffern von Iashvili (11.) und Stindl<br />
(32.). Von den Gästen, die mit der Saison bereits abgeschlossen zu haben<br />
schienen, kam an diesem Dienstagabend nur wenig. Bis Markus Miller<br />
in 42. Minute einen harmlosen Schuß von Pinto durch die Arme in sein<br />
Tor rutschen ließ. Vielleicht wäre alles gut gegangen, hätte Mikael<br />
Forsell in der 45. Minute nicht ein heilloses Durcheinander im KSC-<br />
Strafraum zum 2:2 genutzt. So herrschten Fassungslosigkeit und Wut,<br />
und wurde Miller unter Häme und Buh-Rufen in die Kabine begleitet.<br />
Nach dieser unnötigen Wendung fand der Gastgeber einfach nicht mehr<br />
ins Spiel und versetzte ihm Hanno Balitsch in der 64. Minute den<br />
Todesstoß. Danach ging kaum noch etwas, und wenn, dann fehlte das<br />
Glück – wie beim vom Schiedsrichter aberkannten Ausgleich Iashvilis.<br />
Grotesk die Szene in der 77. Minute, als Becker den guten Iashvili für<br />
Kapllani vom Feld holen wollte. In den aufkommenden Proteststurm von<br />
den Rängen hinein erbarmte sich Marco Engelhardt mit seiner wohl<br />
besten Aktion der gesamten Rückrunde und kam dem fassungslosen<br />
Georgier auf dem Weg zur Seitenauslinie zuvor.<br />
Nicht ahnend, daß Cottbus und Bielefeld am nächsten Tag ebenfalls verlieren<br />
würden, gaben die Fans Spiel und Klassenerhalt endgültig verloren,<br />
sangen von der 2. Liga und hüllten das Stadion mit Bengalischen<br />
Feuern in dicke Nebelschwaden...<br />
Wenigstens die Fans wollten sich stilvoll aus der 1. Liga verabschieden.<br />
25
Saison<br />
SV Werder Bremen – KSC 1:3 (0:2).<br />
16. Mai 2009.<br />
39.119 Zuschauer im Weserstadion.<br />
26<br />
2008/2009<br />
Vor dem Spiel in Bremen sagte Trainer Becker in der Pressekonferenz,<br />
daß er von seiner Mannschaft Professionalität einfordere – "Die Spieler<br />
verdienen gutes Geld, stehen im Fokus der Öffentlichkeit und es ist ihre<br />
Pflicht, noch einmal alles zu geben." Und dies taten sie tatsächlich auch.<br />
Am 33. Spieltag, in einer fast aussichtlosen Situation. Hätte ihnen das<br />
nicht etwas früher einfallen können?<br />
<strong>Gegen</strong> eine Bremer Mannschaft, die sich angesichts des wenige Tage<br />
darauf stattfinden UEFA-Pokalfinales doch arg hängen ließ, kam der KSC<br />
zu einem ungefährdeten Auswärtserfolg. Zweimal Stindl (28. und 39.)<br />
sowie Iashvili (55.) machten alles klar, Almeidas 1:3 (73.) änderte nichts<br />
daran, daß der KSC seine letzte Chance gewahrt hatte. Und das obwohl<br />
Marco Enhelhardt schon in der 3. Minute einen Elfmeter verschossen<br />
hatte. Vor dem letzten Spieltag fehlte nun tatsächlich nur noch jeweils<br />
ein Punkt auf Cottbus (17.) und Bielefeld (16.) – der KSC war wieder im<br />
Geschäft! Eigentlich ein Witz.<br />
KSC – Hertha BSC Berlin 4:0 (2:0).<br />
23. Mai 2009.<br />
30.600 Zuschauer im Wildparkstadion.<br />
Im <strong>Gegen</strong>satz zu den Konkurrenten Cottbus (gegen Leverkusen) und<br />
Bielefeld (gegen Hannover 96) hatte es der KSC mit einem Gegner zu tun,<br />
der am letzten Spieltag noch etwas erreichen konnte und wollte. Die<br />
Hertha hatte alle Chancen auf einen Platz in der lukrativen Champions<br />
League, sodaß sich Schützenhilfe eigentlich verbot. Daß diese dennoch<br />
kam, geschah wohl unabsichtlich. Der KSC agierte engagiert und bewies<br />
– leider zu spät – die in der Saison so oft vermißte Konsequenz vor dem<br />
gegnerischen Tor. Freis (33.), Franz (40.) und zweimal (!) Kennedy (62. und<br />
72.) mit seinen ersten Saisontoren sorgten für den notwendigen<br />
Pflichtsieg, um vielleicht doch noch den Relegationsplatz zu erreichen.<br />
Die Bielefelder patzten gegen Hannover zwar tatsächlich (2:2), doch<br />
Bayer Leverkusen entzog sich seiner Verantwortung und ging in Cottbus<br />
glatt mit 0:3 unter. Vorwürfe verbaten sich, da der KSC noch in der<br />
Vorwoche ebenfalls von einem gleichgültigen Gegner profitiert hatte.<br />
Viel zu spät waren Spielfreude und Entschlossenheit die Mannschaft<br />
zurückgekehrt, um die Versäumnisse der vergangenen Monate noch<br />
aufholen zu können.<br />
Schlußstrich<br />
Im <strong>Gegen</strong>satz zu den Konkurrenten Cottbus (gegen Leverkusen) und<br />
Bielefeld (gegen Hannover 96) hatte es der KSC mit einem Gegner zu tun,<br />
der am letzten Spieltag noch etwas erreichen konnte und wollte. Die<br />
Hertha hatte alle Chancen auf einen Platz in der lukrativen Champions<br />
League, sodaß sich Schützenhilfe eigentlich verbot. Daß diese dennoch<br />
kam, geschah wohl unabsichtlich. Der KSC agierte engagiert und bewies<br />
– leider zu spät – die in der Saison so oft vermißte Konsequenz vor dem<br />
gegnerischen Tor. Freis (33.), Franz (40.) und zweimal (!) Kennedy (62. und<br />
72.) mit seinen ersten Saisontoren sorgten für den notwendigen<br />
Pflichtsieg, um vielleicht doch noch den Relegationsplatz zu erreichen.<br />
Die Bielefelder patzten gegen Hannover zwar tatsächlich (2:2), doch<br />
Bayer Leverkusen entzog sich seiner Verantwortung und ging in Cottbus<br />
glatt mit 0:3 unter. Vorwürfe verbaten sich, da der KSC noch in der<br />
Vorwoche ebenfalls von einem gleichgültigen Gegner profitiert hatte.<br />
Viel zu spät waren beim KSC Spielfreude und Entschlossenheit die<br />
Mannschaft zurückgekehrt, um die Versäumnisse der vergangenen<br />
Monate noch aufholen zu können. Einen "Tost" gab es aber: Das positive<br />
Auftreten in den letzten beiden Spielen stimmte viele Zuschauer in der<br />
Gesamtbewertung etwas milder und blieben somit den für den Abstieg<br />
Verantwortlichen nennenswerte Mißfallenskundgebungen nach<br />
Spielende erspart.<br />
Nun, in wie weit wären Gründe und Verantwortliche für den sportlichen<br />
Niedergang überhaupt auszumachen gewesen? Oder anders gefragt –<br />
kann man den Abstieg überhaupt an wenigen markanten Punkten festmachen?<br />
Kaum. Denn Fehler waren in allen Bereichen des Vereins<br />
gemacht worden. So war es Management und Trainer war nicht gelungen,<br />
die in der Rückrunde 2007/08 offenbarten Defizite der Mannschaft<br />
in zwei Transferperioden zu korrigieren. Nimmt alle getätigten Transfers,<br />
so können allenfalls Stefano Celozzi und Dino Drpic als sportliche<br />
Bereicherungen bilanziert werden. Tim Sebastian, Antonio da Silva,<br />
Marco Engelhardt, Giovanni Federico und Mahir Saglik enttäuschten<br />
hingegen und stellten keinen Gewinn dar. Besonders ärgerlich war der<br />
Irrtum, da Silva als Eins-zu-Eins-Ersatz für den abgewanderten Tamas<br />
Hajnal verpflichtet zu haben. Aber auch, Federico in einem solch desolaten<br />
körperlichen Zustand unter Vertrag genommen zu haben. Machte<br />
die Ausleihe aufgrund seines sportlichen Vermögens zwar eigentlich<br />
Sinn, so mußte allerdings spätestens hier an der Ernsthaftigkeit dieses<br />
hochveranlagten Spielers gezweifelt werden.<br />
Auch intern konnte der Kader nicht ausreichend aufgefrischt werden,<br />
zumal sowohl Sebastian Langkamp als auch Lars Stindl ihre Chance erst<br />
dann bekamen, als gar nicht mehr anders ging. Hier fehlte es nicht nur<br />
an Mut, dem Nachwuchs eine Chance zu geben und Perspektiven aufzuzeigen,<br />
sondern auch an einer konstruktiven Zusammenarbeit mit den<br />
Verantwortlichen der U-23-Abteilung.<br />
Cheftrainer Edmund Becker zeigte sich zudem sehr zögerlich, aus<br />
Fehlentwicklungen zeitig genug entschiedene Rückschlüsse zu ziehen.<br />
Taktisch, aber auch trainingskonzeptionell fehlten die Reizpunkte, um<br />
eine Kehrtwende erzwingen zu können. Ebenso fiel auf, daß der überwältigende<br />
Teil des Kaders nicht nur in seiner Entwicklung stagnierte,<br />
sondern sogar abfiel. Auch sogenannte Disziplinarmaßnahmen gegen<br />
Christian Eichner, Joshua Kennedy, Aleksander Iasvhili, Mahir Saglik<br />
verpufften wirkungslos und schwächten die Mannschaft zusätzlich.<br />
Daß diese – trotz der enttäuschenden sportlichen Bilanz – mit Sinn,<br />
Verstand und begrenztem wirtschaftlichen Budget dennoch ausreichend<br />
bundesligatauglich zusammengestellt war, bewies dieser Kader<br />
öfters und nachdrücklicher, als die Tabelle eigentlich auszusagen vermag.<br />
Dennoch war das Fundament zu bescheiden, um die die verletzungsoder<br />
leistungsbedingten Ausfälle von möglichen Leistungsträgern ausgleichen<br />
zu können. Maik Franz, Markus Miller, Andreas Görlitz,<br />
Christian Eichner, Michael Mutzel, Joshua Kennedy, Sebastian Freis…<br />
Konstanz und Verläßlichkeit waren nicht nur bei diesen Beispielen zu<br />
vermissen. Trotzdem, es hätte tatsächlich reichen können. Unfaßbar, wie<br />
viele auf der Kippe stehende oder aktiv geführte Spiele der KSC nicht für<br />
sich entscheiden konnte.<br />
Der Verein hatte sich bereits frühzeitig festgelegt, mit Trainer Becker<br />
und Manager Dohmen die mittelfristige Zukunft – ungeachtet der tagesaktuellen<br />
Bilanz – anzugehen. Der <strong>Gegen</strong>beweis, daß eine andere<br />
Entscheidung den Verein in der Bundesliga gehalten hätte, wird nicht<br />
mehr angetreten werden können und verbleibt spekulativ.<br />
Was lässt darauf schließen, daß gerade diese beiden Entscheidungsund<br />
Verantwortungsträger die Fähigkeit besitzen werden, aus den<br />
Fehlern der vergangenen 18 Monate lernen und für einen ebenso glaubwürdigen<br />
wie erfolgreichen Neuanfang stehen zu können?
Der kritischePunkt.<br />
Wir und der KSC: Supporters - ein Verein im Verein?<br />
Seit der großen Reorganisation der Supporters 2001 (siehe Bericht „Im<br />
Zeitraffer...”, S.2 ff) rückte die Beziehung der Supporters zum Verein KSC<br />
in den Mittelpunkt unserer Arbeit. Ausgehend von der Mitgliederinitiative<br />
"Der Neue KSC" (deren Mitglieder fast alle auch aktive Supporters<br />
waren) versuchten wir, den KSC zu dem zu machen, was er unsere<br />
Meinung nach sein soll: Ein mitgliederorientierter, familiärer Verein,<br />
getragen von Fans und Freunden aus allen Schichten der Bevölkerung<br />
aus Karlsruhe und seinem Umland. Auf welche Weise wir bisher versuchten,<br />
das zu erreichen, könnt ihr ja in dem angesprochen Artikel gut<br />
nachlesen.<br />
Ganz wichtig ist uns in diesem Zusammenhang, dass wir nicht von<br />
Außen agieren sondern auch im Verein selbst Verantwortung übernehmen<br />
- so stellen sich Mitglieder von uns regelmäßig für die Gremien des<br />
KSC zur Wahl und investieren viel Zeit und Herzblut für den KSC.<br />
Zu Beginn dieses Jahres nun erreichte unsere Beziehung zur<br />
Vereinsführung ein neues Level - erstmals in der Geschichte machten<br />
wir uns in einem 3-seitigen Schreiben umfassend über unseren Unmut<br />
über den Kurs des KSC Luft. Natürlich hatten wir schon vorher mehrfach<br />
zu einzelnen Fragen Stellung bezogen - aber die Krise, in der wir unseren<br />
Verein derzeit sehen veranlasste uns, uns möglichst umfassend zu<br />
positionieren. In dem Brief vom 16.3. - übrigens kein offener Brief für die<br />
Presse, sondern ein Schreiben an alle Gremien des Vereins - sprachen<br />
wir die wichtigsten Kritikpunkte offen und partnerschaftlich an. Dabei<br />
ging es uns nicht darum, zu provozieren oder Schuld zuzuweisen - es<br />
ging und geht uns immer um die Eröffnung von Kommunikation, um<br />
Gesprächsangebote, um unser Angebot, den Verein in obigen Sinne mitzugestalten.<br />
Denn für uns kann es nicht darum gehen, wie wir zu einer Art kleiner<br />
Bayern, zu einem St. Pauli Badens oder zu einer TSG in billigerer Version<br />
werden können (um nur ein paar Beispiele zu nennen) - für uns geht es<br />
einzig und allein darum, wie wir der KSC werden, sein und bleiben können.<br />
Ein liebenswerter, badischer Verein mit unglaublichen Fans aus<br />
allen Schichten unserer Gesellschaft, der seine Herkunft nicht verleugnet,<br />
nicht goßkotzig auftritt und fair mit seinen Fans, Mitarbeitern und<br />
Spielern umgeht.<br />
Dieser Brief sorgte für einigen Wirbel - aber vor allem führte er zu einem<br />
kontruktiven Gespräch mit dem Präsidium und dem Manager, bei dem<br />
man offen die einzelnen Punkte ansprechen konnte.<br />
<strong>Jetzt</strong>, über drei Monate nach dieser Aktion, ist es Zeit, ein erstes Fazit zu<br />
ziehen und den Blick auf die einzelnen Punkte zu richten und die bisherigen<br />
Ergebnisse zu bewerten. Ich versuche das anhand der Reihenfolge<br />
in unserem Brief in aller gebotenen Kürze zu bewerkstelligen.<br />
Zuerst einmal war da ganz grundsätzlich angesprochen, wie wir Fans<br />
uns von unserer Vereinsführung in der Öffentlichkeit unterstützt und<br />
wahrgenommen sehen. Bisweilen wurde das ganze Thema auf die<br />
Problematik "Stadionverbote" reduziert - aber das wird dem umfassenden<br />
Hintergrund dieses Punktes nicht gerecht. Zugegeben, in Sachen<br />
konkreter Abläufe bei der Verhängung von Stadionverboten hat sich die<br />
Vereinsführung von ihrer bisherigen rechtswidrigen Haltung abgewandt<br />
und inzwischen ein transparentes und faires Prozedere eingeführt. Das<br />
nehmen wir zufrieden zur Kenntnis und hoffen, dass damit an diesem<br />
immer wiederkehrenden Reizpunkt zwischen Teilen der Fanszene und<br />
der Vereinsführung endlich Ruhe einkehrt.<br />
Immer noch fehlt uns ein klares Bekenntnis der Vereinsführung zu den<br />
Fans des KSC. Zu oft lesen wir unreflektiertes Schubladendenken und<br />
voreilige Schuldzuweisungen bei Äußerungen in der Presse.<br />
Hier sehen wir noch etliches an Nachholbedarf bei den handelnden<br />
Personen. Es ist uns einfach unverständlich, dass es der Vereinsführung<br />
nicht möglich scheint, nach außen ein differenzierteres Bild über unsere<br />
Fanszene abzugeben.<br />
Ein weiteres Feld, das wir in dem Brief angesprochen haben, war natürlich<br />
der sportliche Niedergang unserer 1. und 2. Mannschaft und die<br />
Tatenlosigkeit der Vereinsführung.<br />
Wir Supporters engagieren uns an vielen Stellen im Verein, reden mit<br />
Spielern und Verantwortlichen, sind bei jedem Spiel dabei. Wir können<br />
sehr gut einschätzen, was da in unserem Verein auf allen Ebenen<br />
abläuft. Und dieses Wissen hat uns dazu getrieben, mit unseren Fragen<br />
deutlich zu werden. Leider hat sich - trotz gegenteiliger Versprechungen<br />
- nicht wirklich Wesentliches geändert. Immer noch stehen die gleichen<br />
Leute mit den gleichen Sprüchen am Ruder, die Meinung dass man mit<br />
etwas Erfolg zu Beginn der Runde schon wieder Ruhe bei den<br />
Zuschauern und Fans bekommen könne, scheint weitverbreitet. Aber da<br />
irren sich die Verantwortlichen! Aussitzen ist kein Konzept.<br />
Es geht uns nie nur um das rein Sportliche, es geht uns immer um das<br />
Gesamtpaket. Und da hat sich einfach nichts geändert. Leider.<br />
Unser Hinweis, dass etliche Spieler vor allem ihr eigenes Fortkommen im<br />
Sinn haben, hat sich bewahrheitet. Nicht dass wir es den Jungs übel<br />
nehmen, wenn sie aus sportlichen oder finanziellen Gründen wechseln -<br />
aber immer deutlicher wird uns, dass es für viele auch aus Gründen der<br />
mangelnden Perspektive mit dieser sportlichen Führung geschah. Auch<br />
der Ausverkauf in der Jugend geht ungebremst weiter.<br />
Dass unsere 2. Mannschaft nicht abgestiegen ist, verdanken wir nicht<br />
dem sportlichen Abschneiden. Dennoch wurden die Gründe für den<br />
Rücktritt unseres damaligen Coaches in der Öffentlichkeit weitestgehend<br />
totgeschwiegen. Die zweite Mannschaft aber ist als Bindeglied<br />
zwischen der Jugendarbeit und der Profimannschaft ein unverzichtbares<br />
Herzstück unseres Konzeptes eines bescheidenen und familiären<br />
Vereins und hat von daher die höchste Aufmerksamkeit der<br />
Vereinsführung zu erhalten!<br />
Auch außerhalb des Spielfeldes liefert unser Verein weiterhin „ein klägliches<br />
Bild“ ab. Es ist wohl richtig, dass wir uns finanziell auf einer gesicherten<br />
Basis bewegen - aber auf welchem Niveau? Wo ist all das Geld<br />
geblieben, dass uns 2 Jahre erste Bundesliga eigentlich in die Kassen<br />
hätte spülen müssen? Und wieso konnten wir unsere Sponsoren teilweise<br />
nicht mehr halten? Nur wirtschaftliche Gründe? Wenn wir uns<br />
umschauen, wie andere Vereine wirtschaften und wo welche Firmen<br />
Sponsor werden, erweist sich diese Ausrede als Feigenblatt.<br />
Wir schauen über den Tellerrand und wir können rechnen. Nein, unser<br />
kleiner Etat für die kommende Runde war nicht unvermeidlich.<br />
Keinesfalls.<br />
Einige Entwicklungen der letzten Wochen zeigen uns außerdem, dass<br />
man nichts gelernt zu haben scheint. Es ist absolut nicht vermittelbar,<br />
dass Menschen, die in wirklich schlechten Zeiten des Vereins schon<br />
einmal mehr wie gut an ihm verdient haben, plötzlich wieder auf der<br />
Matte stehen und die Hand aufhalten. Wir haben nichts vergessen und<br />
wir werden nicht schweigen!<br />
Es ist sehr frustrierend, dass es der Vereinsführung selbst bei scheinbar<br />
unwichtigen Kleinigkeiten nicht gelingt, ehrlich und fair mit uns umzugehen.<br />
So wurde uns zum Beispiel zugesichert, dass der Wechsel des<br />
Ausrüsters nicht dazu führen würde, dass die Trikots in Zukunft teurer<br />
würden. Ein kurzer Blick auf die neuen Preise genügt, um dies als falsch<br />
zu erkennen. Nun wissen wir aber auch, dass diese Preissteigerung von<br />
Anfang an klar und bekannt war. Für eine solche Handlung haben wir<br />
einfach keinerlei Verständnis! Und das ist wirklich nur Beispiel von vielen.<br />
Es ist schade, dass die Vereinsführung immer noch nicht erkannt hat,<br />
was sie an ihren Fans, was sie an den Supportern hat. Nein, wir sind<br />
keine Ja-Sager, Kopfnicker oder kritiklose Kunden, die man mit Floskeln<br />
ruhig stellen kann. Aber wir sind auch keine Querulanten oder<br />
Quertreiber. Wir sind einfach nur engagierte Fans und Mitglieder des<br />
Vereins. AUCH WIR SIND DER KSC.<br />
27
10Fragenan den KSC.<br />
…an die sportliche Leitung:<br />
1. Wie soll man grundsätzlich noch Vertrauen in die sportliche Leitung<br />
haben, wenn schon die Saison 2007/08 völlig falsch analysiert wurde?<br />
2. Wie will man junge, ehrgeizige und vor allem talentierte Spieler nach<br />
Karlsruhe locken, wenn man schon vor der kommenden Zweitliga-<br />
Saison als Bundesligaabsteiger lediglich einen Mittelfeldplatz als Ziel<br />
ausgibt?<br />
Wo sind da die Perspektiven für diese Spieler?<br />
3. Warum hielt der Trainer fast bis zum bitteren Ende starr an einem<br />
System fest, das nur in der Hinrunde der Saison 2007/08 erfolgreich war<br />
und da auch nur deswegen, weil der KSC von den anderen Teams zum<br />
überwiegenden Teil unterschätzt wurde?<br />
4. Wie will man eigentlich Heimspiele gegen Mannschaften wie Wehen-<br />
Wiesbaden, Frankfurt, Bielefeld, Cottbus und Mönchengladbach erfolgreich<br />
gestalten, wenn in der Startelf maximal drei Spieler stehen, die<br />
nachweislich für Torgefahr sorgen können?<br />
Und wie will man so die Heimspiele in der 2. Liga gewinnen, wenn doch<br />
zu erwarten ist, dass sich jeder Gegner im Wildpark hinten reinstellen<br />
wird?<br />
5. Warum wird jedes Mal der Gegner starkgeredet anstatt selbstbewusst<br />
auf die eigenen Stärken zu verweisen?<br />
6. Wie lässt es sich erklären, dass sich im Prinzip kein einziger Spieler<br />
innerhalb der letzten zwei Jahre fußballerisch weiterentwickelt hat?<br />
Manche haben sich sogar eher zurückentwickelt.<br />
7. Warum werden Schiedsrichterentscheidungen, die gegen den KSC<br />
ausfallen, immer so emotionslos zur Kenntnis genommen, während sich<br />
Vereinsverantwortliche anderer Vereine auch mal öffentlich beschweren?<br />
8. Wie kann man als Trainer im Abstiegskampf so regungslos und mit<br />
verschränkten Armen an der Seitenlinie stehen? Man muss ja nicht den<br />
Hampelmann machen, aber außerordentliche Situationen erfordern<br />
manchmal (siehe Thomas Schaaf in den entscheidenden Pokalspielen)<br />
auch außerordentliche Maßnahmen.<br />
9. Wie kann es angehen, dass sich ein Trainer nach eigener Aussage<br />
nicht für die Motivation der Spieler zuständig sieht? Und wie will er der<br />
Mannschaft Selbstvertrauen einflößen, wenn er vor lauter Angst vor<br />
<strong>Gegen</strong>toren kein Mut bzw. Risiko hinsichtlich Aufstellung, Taktik und<br />
Auswechslungen aufbringt?<br />
10. Wie passt das zusammen, dass man einerseits den Abstieg nicht nur<br />
einkalkuliert, sondern sogar als sehr wahrscheinlich betrachtet, aber<br />
andererseits eine nicht zu vernachlässigende Anzahl von Spielern mit<br />
Verträgen ausstattet, deren Gültigkeit nur für die 1. Fußball-Bundesliga<br />
gilt?<br />
Die sportliche Bilanz des KSC seit Beginn der Rückrunde 2007/08:<br />
51 Spiele: 11 Siege, 11 Unentschieden, 29 Niederlagen, 49:86 Tore<br />
aus den letzten 18 Monaten<br />
Das ist Fakt. Damit müssen sich die Verantwortlichen auseinandersetzen.<br />
Hatten wir in unserer Geschichte schon einmal eine ähnliche<br />
Bilanz?<br />
Anm. der Redaktion:<br />
31 Punkte hätten zum Klassenerhalt gereicht – die traurige Wahrheit:<br />
15 . Borussia Mönchengladbach 34 -8 -7 -19 39:62 -23 31<br />
28<br />
…an die Vereinsführung:<br />
1. Wie kann es sein, dass der Präsident auf der letztjährigen<br />
Mitgliederversammlung in Bezug auf das Thema "Hauptsponsor" großspurig<br />
eine Drei vor dem Komma für Liga 1 in Aussicht stellt, um am Ende<br />
den derzeit bestehenden Vertrag zu verlängern, der zu düsteren<br />
Zweitligazeiten aufgesetzt wurde und dem Verein in der kommenden<br />
Spielzeit geradezu lächerliche 800.000 EUR p.a. einbringt?<br />
Aktuelle Vertragsabschlüsse bzgl. Hauptsponsoren zum Vergleich:<br />
• 1. FSV Mainz 05 – Entega – 2,7 Mio. EUR pro Jahr<br />
(unabhängig von der Ligazugehörigkeit)<br />
• 1. FC Union Berlin – ISP – 2 Mio. EUR pro Jahr<br />
• Arminia Bielefeld – Krombacher – ca. 1,6 Mio. EUR pro Jahr<br />
Warum also gelingt es dem Präsidium nicht, einen entsprechenden<br />
Sponsorenvertrag auszuhandeln? Wo sind denn die groß angekündigten<br />
Sponsoren, die angeblich Schlange stehen? An der Finanzkrise kann es<br />
ja wohl nicht nur liegen, wenn man die obigen Zahlen als Vergleich<br />
nimmt.<br />
2. Warum wurde vor allem das erste Jahr in der 1. Fußball-Bundesliga<br />
mit der ganzen Euphorie um den Aufstieg und dem weiteren sportlichen<br />
Höhenflug im Rücken nicht genutzt, um Sponsoren zu akquirieren und<br />
damit die Einnahmeseite zu verbessern?<br />
Stattdessen werden langjährige Partner verprellt.<br />
3. Warum werden gebetsmühlenartig die fehlenden finanziellen Mittel<br />
herangeführt, um die sportliche Krise zu erklären, aber nur wenig unternommen,<br />
um diese Rahmenbedingungen zu ändern?<br />
4. Wie wurden die 2 Jahre 1. Fußball-Bundesliga aus Sicht der<br />
Vereinsführung genutzt, um den Verein wirtschaftlich weiter voranzubringen?<br />
Oder anders herum gefragt: wo ist das Geld aus diesen 2<br />
Jahren angesichts des Mini-Etats von 8 Mio. EUR für die neue Saison<br />
geblieben?<br />
5. Warum muss der KSC nach dem Abstieg einen Transferüberschuss<br />
vorweisen, nachdem man im vergangenen Geschäftsjahr einen Gewinn<br />
von 2,39 Millionen EUR erwirtschaftet hat?<br />
6. Warum wurde immer noch kein kaufmännischer Geschäftsführer<br />
installiert, der sich um nicht-sportliche Themen wie Marketing,<br />
Merchandising, Sponsoren, Fans, Mitglieder etc. kümmert, sodass sich<br />
der in diesen Bereichen überforderte Manager ausschließlich um die<br />
sportlichen Belange kümmern kann?<br />
7. Warum wurde noch nicht eine der Baustellen, die man unter dem<br />
Stichwort "Altlasten" (Kölmel-Vertrag, Fiebiger-Klage etc.) zusammenfassen<br />
kann, geschlossen?<br />
8. Wie will man ein Projekt wie das neue Stadion in Zusammenarbeit mit<br />
der Stadt Karlsruhe auf die Beine stellen, wenn man immer übereinander<br />
anstatt miteinander spricht?<br />
9. Warum wurde die U23 des KSC angesichts der Tatsache, dass man auf<br />
die eigene Jugend angewiesen ist, dermaßen stiefmütterlich hinsichtlich<br />
Anstoßzeiten, Spielverlegungen und Abstellungen von Spielern aus<br />
der Profimannschaft behandelt, sodass man auch hier fast abgestiegen<br />
wäre?<br />
10. Woran wird ein Trainer beim KSC eigentlich gemessen? Am Erfolg<br />
kann es ja nicht sein, wenn man die letzten 18 Monate betrachtet.<br />
Anm. der Redaktion:<br />
Diese 2 x 10 Fragen stellte uns ein Supporter per mail, wir drucken<br />
sie hier gerne ab. Im Grunde sind es auch unsere Fragen.
Unsere 11für die neue Saison.<br />
“UNSERE 11” für die neue Saison:<br />
Hallo Supporters,<br />
“Wer sind die überhaupt?”,“Mit welchem Recht sagen die das eigentlich...”<br />
oder “Hier fehlt mir ein klares Statement der Supporters...”.<br />
Mit solchen Aussagen werden wir öfters konfrontiert. Meistens kommen<br />
diese und ähnliche Aussagen von Personen, die uns nicht kennen.<br />
Sie wissen nichts genaues über uns, sind meistens nicht in der Fanszene<br />
aktiv und “kennen” uns “Supporters” nur durch das Fernglas der heimischen<br />
oder überregionalen Presse oder nehmen uns - wenn überhaupt<br />
- nur über die große räumliche Distanz zwischen Haupttribüne und<br />
<strong>Gegen</strong>gerade wahr: Als den “wilden Haufen dort drüben”.<br />
Aber wir sind eben nicht nur “die da drüben”, sondern einer der größten<br />
eingetragenen Vereine in Karlsruhe (aktuell 3.200 Mitglieder)<br />
mit klarer Satzung, mit klaren Inhalten und mit klaren Zielen.<br />
Den Vorurteilen und vorgefertigten Meinungen über uns wollen wir uns<br />
mit den folgenden11 Standpunkten stellen und unsere Positionen hier<br />
für Euch festhalten.<br />
1. “Die Stimme der Fans”, Legitimation, Selbstbild, Aufgaben<br />
Naturgemäß kommt im Stadion die verrückteste Mischung an<br />
Menschen zusammen, “Fußball verbindet” eben. Wir als e.V. wollen ein<br />
gemeinsames Dach für alle Arten des Fanseins bilden, ohne jemandem<br />
vorzuschreiben, in welcher Art man das Wort “Fan” und den damit<br />
verbundenen Fanatismus auszuleben hat. Dieser bunten, unorganisierten<br />
Masse geben wir eine Art Struktur und eine gemeinsame Stimme,<br />
wenn es um Belange von uns Fans geht.<br />
Wir binden dieses chaotische Mischmasch, fungieren als Ansprechpartner<br />
nach allen Seiten, organisieren viele Dinge rund ums “Fan sein”,<br />
schaffen ein tiefergehendes Zusammengehörigkeitsgefühl in Richtung<br />
“Wir KSC-Fans”.<br />
Wir haben einen Vertretungsanspruch für die bei uns organisierten KSC-<br />
Fans (der Vorstand ganz konkret durch Wahl bei der Supp.-Mitgliederversammlung)<br />
und verstehen uns als Sprachrohr für alle anderen Fans -<br />
die Supporters sind der vom KSC anerkannte Fandachverband.<br />
Mitglied werden. Jeder KSC-Fan, der unsere Arbeit im Sinne einer<br />
gemeinsamen FANinteressenvertretung für richtig und wichtig hält,<br />
kann uns mit seinem Beitritt den Rücken stärken, kann sich und seine<br />
Fähigkeiten bei uns in den Dienst ALLER stellen. Von Jung bis Alt, von<br />
Ultra bis Kutte, von Schüler bis Geschäftsführer, von Haupttribüne bis<br />
<strong>Gegen</strong>gerade, von Sitzplatz bis Stehplatz, ob Karlsruhe oder Kasachstan,<br />
jeder KSC-Fan ist willkommen bei uns.<br />
2. Werte, Ziele, Ideale<br />
Wir stehen für Werte wie Freundschaft, Zusammenhalt, Fairness im<br />
Umgang miteinander, Toleranz und Respekt gegenüber allen, insbesondere<br />
aber auch gesellschaftlichen Minderheiten. So ist unter unserem<br />
Dach auch die Fanitiative „Blau-Weiß statt Braun” organisiert; genauso<br />
wie bei den Supporters auch ein schwul-lesbischer KSC-Fanclub<br />
seinen Platz hat. Alle diese grundlegenden Werte<br />
führen in eine Idealvorstellung über:<br />
eine freie und geeinte Fankurve,<br />
die “GEGENGERADE KARLSRUHE”.<br />
Wir wünschen uns einen<br />
mitgliederorientierten und<br />
mitgliederbestimmten, familiären KSC<br />
als Gesamtverein.<br />
Wir kämpfen für unsere Vorstellung davon<br />
und übernehmen Initiative und Verantwortung für unsere Ziele.<br />
Als gutes Beispiel für unsere Ziele und die Art und Weise, wie wir sie<br />
angehen, soll das KSC-Logo dienen. Die im Jahr 1998 eingeführte „gelbrote<br />
KSC-Pyramide“ – eine Idee des damaligen Marketingleiters E.<br />
Finkbeiner – wurde niemals von uns akzeptiert. Das “KSC-Wappen”<br />
ohne Abstimmung zu ändern war ein Affront, man nahm uns damit<br />
sprichwörtlich unseren Club, unser Zeichen...<br />
Wir Supporters haben seither dafür geworben und dafür gekämpft, das<br />
wahre KSC-Logo zurückzuholen, gegen alle Verunglimpfungen und<br />
Widerstände, erzwangen eine Abstimmung. Erfolgreich. Seit 2004/2005<br />
treten wir wieder unter unserer “wahren Flagge” an.<br />
Und niemanden mehr von denen, die uns damals als Spinner abtun wollten,<br />
hört man heute noch.<br />
29
3. Unabhängigkeit, kritische Distanz, konstruktiver Dialog<br />
Wir sind ein (finanziell und organisatorisch) unabhängiger Verein, keine<br />
“Fan-Abteilung des KSC”. Wir sind in unseren Standpunkten und<br />
Handlungen keinem verantwortlich außer unserem Souverän, den<br />
“Supporters”-Mitgliedern. Viele von uns sind auch KSC-Mitglieder, was wir<br />
ausdrücklich unterstützen. Fragen der Fanpolitik werden schnell zu Fragen<br />
der Vereinspolitik.<br />
Diese tragen wir in Gesprächen an die Verantwortlichen des KSC heran.<br />
Unsere Loyalität wird IMMER dem VEREIN KSC gelten, unseren Farben Blau<br />
und Weiß, niemals jedoch einzelnen Personen oder Gruppierungen! Seien es<br />
Spieler, Angestellte oder Funktionäre…<br />
Wir nehmen uns das Recht, den KSC mit kritischer Distanz zu begleiten und<br />
Dinge, die aus unserer Sicht falsch laufen, anzusprechen.<br />
Kritik wird an uns von überall her herangetragen, wir reden mit ALLEN, (vom<br />
Spieler bis zum Sponsor) wir sind wach, wir sind immer da.<br />
Deshalb haben wir im allgemeinen einen guten Kenntnisstand über den KSC.<br />
Diesen setzen wir verantwortungsvoll ein. Auch deshalb haben wir uns über<br />
Jahre zu einer konstanten Kraft im KSC entwickelt.<br />
“Die Stimme der Fans” hat mittlerweile ein Gewicht im KSC. Wir werden als<br />
ehrlich, als geradlinig, als glaubwürdig und zuverlässig wahrgenommen und<br />
respektiert. Dies soll auch weiterhin so bleiben, dafür stehen wir ein und<br />
dafür werden wir uns einsetzen.<br />
4. Einbindung in unseren KSC/ Vereinspolitik/ karitative Aktionen<br />
Viele von uns übernehmen ehrenamtliche Aufgaben nicht nur bei den Supporters<br />
(und damit schon indirekt für den KSC) sondern auch im und beim KSC selbst, in<br />
Vereinsgremien oder auch als Helfer bei Veranstaltungen. So sind wir Supporters<br />
u.a. an der im Clubhaus stattfindenden Boxkampfveranstaltung maßgeblich<br />
beteiligt oder unterstützen regelmäßig die KSC-Leichtathletikabteilung beim<br />
KSC-Schlossparklauf, Uli Langes Festival der Guten Taten u.v.m. mit persönlichem<br />
Einsatz. Wenn es um die Hilfe bei oder die Organisation von Spenden- oder<br />
Typisierungsaktionen (z.B.: Blutkrebs), oder für karitative Einrichtungen geht,<br />
haben die KSC-Fans schon oft bewiesen, dass man damit bei ihnen an der richtigen<br />
Adresse ist.<br />
5. Rückblick Ende letzter Saison/ Aktuelle Lage<br />
Am 16.3.09 haben wir in einer Art “Letzter Hilferuf”einen kritischen Brief an die<br />
Gremien des KSC geschrieben und die darin geäußerten Punkte in konstruktiven<br />
Gesprächen im Vereinsrat, gegenüber dem Verwaltungsrat und dem Präsidium<br />
selbst ausgeführt.<br />
Für dieses Vorgehen haben wir in der Öffentlichkeit viel einstecken müssen. Zu<br />
unrecht, meinen wir, denn im Nachhinein sehen wir uns zu 100% bestätigt.<br />
Dieses Schreiben war nötig, der Zeitpunkt des Schreibens war der letztmögliche<br />
und die angebliche Schärfe des Schreibens voll vetretbar, um das (wenigstens<br />
teilweise) Angehen der aktuellen Probleme zu erzwingen.<br />
Ein Schwerpunkt unserer Kritik war die vollkommen willkürliche und überzogene<br />
Handhabung der Erteilung von Stadionverboten durch den Manager. Er hielt sich<br />
nicht an vereinbarte Abläufe, vorgeschriebene Instanzen wie das Fanprojekt wurden<br />
ignoriert und umgangen, er war nicht ansprechbar und nicht gesprächsbereit.<br />
Selbst DFB/DFL waren schon eingeschaltet...Ohne Erfolg.<br />
Die Situation eskalierte daraufhin bis zu “Anti-XY-Flugblättern” und “XY raus!”-<br />
Forderungen im Stadion.<br />
Ein Ergebnis unserer Gespräche, die aufgrund des Briefes stattfanden, war, dass<br />
das Präsidium schwerwiegende Fehler einräumte , Entgegenkommen signalisierte<br />
und in Person von Herrn Steidl auch endlich tatkräftig anging. Er arbeitete sich<br />
in die Thematik “Stadionverbote” ein, schöpft vorhandene Spielräume aus, verhält<br />
sich fair, seine Entscheidungen fallen transparent aus und sind demnach<br />
auch allen Betroffenen vermittelbar.<br />
Viele unserer damaligen Kritikpunkte sind aktueller denn je und werden von der<br />
Wirklichkeit überholt.<br />
Bei unserer Mitgliederversammlung werden wir offen darüber diskutieren.<br />
30<br />
6. Vereinspolitik/ KSC-MGV am 12.10.2009<br />
Unsere Unabhängigkeit und unsere kritische Distanz wird uns oftmals als<br />
“negative Haltung” ausgelegt. Vor allem von Kreisen, denen eine unabhängige<br />
Kraft manchmal ein Dorn im Auge ist. Die ein “Augen zu und weiter so!”<br />
befürworten. Aus welchen Gründen auch immer.<br />
So wird uns gerade konkret unterstellt, wir würden einen<br />
Präsidentenbewerber stellen. Dass man uns das zutraut, ehrt uns natürlich.<br />
Jedoch treten wir immer für einen fairen Wettbewerb ein, wir werden deshalb<br />
dem amtierenden Präsidium wie auch allen <strong>Gegen</strong>kandidaten ein<br />
Podium geben, ihre Ziele und Vorstellungen den Fans gegenüber zu äußern.<br />
Konkrete Wahlempfehlungen an unsere Mitglieder geben wir keine, die besseren<br />
Argumente sollen entscheiden.<br />
Auf eine Polarisierung zwischen “diesen“ und “denen” gehen wir nicht ein.<br />
Verknüpfungen zu “Schicksalsgemeinschaften”, die im schlimmsten Fall in<br />
einer Art “Wagenburg-Mentalität” enden, sehen wir auch nicht als hilfreich<br />
an. Was spricht dagegen, beide Aspekte zu berücksichtigen, für uns schließt<br />
sich ein Ruf nach Verbesserung und die gleichzeitige Anerkennung für bisher<br />
Geleistetes nicht aus.<br />
Man muss beides verbinden können. Geschichte und Zukunft,<br />
Erreichtes und neue Ziele: Es geht um den KSC, nicht um Personen.<br />
7. Sportlicher und wirtschaftlicher Ausblick für die neue Saison<br />
Wir konstatieren eine extrem große Unzufriedenheit in der Fanszene über die<br />
Art und Weise unseres Abstiegs, insbesondere was die sportliche Leistung<br />
und Einstellung, das zu lange Festhalten an Spielern und Taktik betrifft.<br />
Unsere sportliche Bilanz (Rückrunde 2007/2008: 14 Punkte – Vorrunde<br />
2008/2009: 13 Punkte – Rückrunde 2008/2009: 16 Punkte) zeigt diese stetige<br />
Abwärts-Entwicklung schonungslos auf. Der Abstieg kam nicht von heute<br />
auf morgen. Und schon gar nicht lag es am fehlenden Glück. Wir waren einfach<br />
nicht fähig, lumpige 32 Punkte in einer BL-Saison zu holen. Wir sprechen<br />
niemals von „Schuld“ (das tun immer nur gerne diejenigen, die sich<br />
angesprochen fühlen), wir fragen lediglich nach der Verantwortung.<br />
Denn wer Fehler nicht sieht, wird sie auch in Zukunft nicht korrigieren.<br />
Wie sieht es momentan aus? Der Trainingsauftakt fand mit einer<br />
Rumpfmannschaft (man plante doch angeblich zweigleisig?) statt,<br />
Sponsoren verlassen den KSC, (z.B. wird INIT Hauptsponsor bei der BG<br />
Karlsruhe), neue Sponsoren sind nicht in Sicht, die ENBW als Hauptsponsor<br />
gibt uns nochmal EUR 820.000, wir gehen nach 2 Jahren 1. Liga mit einem<br />
Minietat von 7,773 Mio im Lizenzspielerbereich in die neue Saison.<br />
Einfach immer “Weiter so!”? Mit uns nicht, das haben wir auch in unserem<br />
Brief vom 16.3.2009 deutlich gemacht. „Kein Geld, kein Geld…“ ständig als<br />
Ausrede zu hören, reicht uns nicht. Wir stellen die Frage: „Warum ist das<br />
so?“ Wir suchen die Gründe des Problems, um die Lösungsansätze zu finden.<br />
Wir fordern professionelle Arbeit. Konzepte auszuarbeiten, wie man die<br />
Einnahmenseite steigern kann, ist die Arbeit der gewählten und der bezahlten<br />
Fachleute im Verein.<br />
8. Meinungsfreiheit und Selbstverantwortlichkeit<br />
Jegliche Darstellung des “Fanseins” im Stadion ist für uns zuerst mal legitim,<br />
solange sie nicht die Freiheit von anderen beeinträchtigt. Transparente und<br />
Banner im Stadion, Aussagen in der Blockschrift (unserem Stadionflyer am<br />
Spieltag ) aber auch Internet-Foren oder -blogs u.v.m. , all das fällt für uns<br />
unter diesen Punkt. Durch die Meinungsfreiheit gedeckt sind für uns alle<br />
Äußerungen, die nicht parteipolitisch, gewaltverherrlichend, rassistisch<br />
oder fremdenfeindlich, homophob sowie direkte persönliche Beleidigungen<br />
sind. Eine institutionalisierte “Zensur” lehnen wir ab. Trainer , Manager,<br />
Spieler im Profifußball sind Personen des öffentlichen Lebens und müssen<br />
daher mit eigenen Maßstäben gemessen werden. Wenn als Beispiel jemand<br />
einen Banner malt, auf dem steht: “XY - Du bist ein Depp!” hat dieser für uns<br />
dieselbe (sinnlose oder sinnvolle) Berechtigung wie der Banner “XY - ich will<br />
ein Kind von Dir!”<br />
Wir kennzeichnen alle internen wie öffentlichen Aussagen mit unserem<br />
Logo, mit unserem Namen, mit unserer Person.<br />
Nur wo Supporters drauf steht, ist auch Supporters drin.
Unsere 11für die neue Saison.<br />
Wir sind NICHT verantwortlich für Meinungsäußerungen, die einzelne<br />
Personen, Fanclubs oder Gruppen in ihrem eigenen Namen (oder gar<br />
anonym) abgeben. Sollten sie unserer Satzung und den daraus resultierenden<br />
Grundlagen unserer Vereinsarbeit widersprechen, dann werden wir sie<br />
ausschließen, sofern ein Verstoß gegen unsere Satzung hieb- und stichfest<br />
nachzuweisen ist.<br />
Mehr Sanktionsmöglichkeiten haben wir nicht und wollen wir auch gar nicht<br />
haben. Wir sind die Fanvertretung, keine Fanpolizei im Stadion. Wir möchten<br />
hier nochmals deutlich festhalten, dass jede einzelne Person auch als Fan<br />
für ihr Handeln selbst verantwortlich ist und die Konsequenzen daraus selbst<br />
tragen muss. Wenn aber aus dem Handeln einzelner pauschale<br />
Konsequenzen für alle folgen (müssen), ab diesem Zeitpunkt sehen wir uns<br />
als “Vermittler” gefragt.<br />
In diesem Zusammenhang unterstützen wir ausdrücklich die Arbeit, die in<br />
der KSC-Fanbetreuung und im städtischen Fanprojekt geleistet wird. Diese<br />
beiden bilden zusammen mit uns die “3 Säulen der Karlsruher Fanarbeit”.<br />
Ziele, Kompetenzen und Grenzen sind hierbei (meistens) klar abgesteckt und<br />
werden von allen 3 in der Alltagsarbeit respektiert.<br />
9. Ultra<br />
Wie schon beschrieben, ist eine Fanszene keine hierarchische Struktur,<br />
keine Firma mit einem Chef, sondern vielmehr ein sehr vielschichtiges, sich<br />
ständig veränderndes Gebilde mit ständig wechselnden Strömungen und<br />
Moden. „Ultra“ bezeichnet eine Strömung, eine Art des Fanseins, die eine<br />
eigene Vorstellung von “Support” vermittelt, einen „way of life“, eine<br />
Jugendkultur, die ihre eigenen Wege geht und sich Bahn bricht, wo sie kann.<br />
Spätestens seit Ende der 90er beherrschen die Ultragruppen das Kurvenbild<br />
in den deutschen Bundesligastadien.<br />
Die „Ultras“ in Karlsruhe sind deshalb ein wichtiger Faktor der Fanszene und<br />
eine von mehreren wichtigen Kerngruppen der „Supporters“.<br />
Leider ist es mittlerweile Mode geworden, alle Vorgänge und alle Vorfälle,<br />
die man nicht direkt zuordnen kann, in diese schöne neue Schublade reinzustecken.<br />
Gerne kommen dann auch alle, die nicht ins wohlgeformte Bild des<br />
„modernen Event-Fußballs” passen, in einen großen Sack, zusammen mit<br />
Chaoten und Gewalttätern, einfach zubinden und draufhauen. Das sehen<br />
manche ernsthaft als Rezept an.<br />
Diese vereinfachende Sichtweise führte gegen Ende der letzten Saison<br />
sogar zu „Ultras raus!“- Rufen im Stadion.<br />
Nein. So einfach ist es eben nicht. Wir wenden uns gegen jede pauschale<br />
(Vor-)Verurteilung durch Presse, Verein, Polizei oder sonst wen.<br />
Ob sie sich gegen KSC-Fans im allgemeinen, Fanclubs, Ultragruppen oder<br />
gar gegen uns als Dachverband richtet.<br />
Wir Supporters als übergreifender Fandachverband müssen die Kraft haben,<br />
ALLE zu repräsentieren, alle zu vertreten.<br />
Dabei grenzen wir uns natürlich ab - aber grenzen niemanden aus!<br />
Wir versuchen, den Laden zusammenzuhalten, das Dach zu bilden, trotz aller<br />
gewünschten Vielfalt eine Einheit zu formen. Dass es dabei immer wieder<br />
mal Reibereien gibt, bestreiten wir nicht und Fangruppierungen, die sich<br />
nicht unter unserem Dach wiederfinden können, klinken sich halt aus.<br />
10. Gewalt, Dialog statt Ausgrenzung<br />
Gewalt findet überall statt in der Gesellschaft, das Stadion ist davon nicht<br />
ausgegrenzt.Vielmehr bildet das Stadion im Profifußball mittlerweile ein<br />
Sammelbecken vieler gesellschaftlicher Probleme und einen Brennpunkt<br />
von Konflikten. Aber hier zuerst mal die ersten 3 Punkte, wie sie auch auf<br />
unserer Internetseite stehen:<br />
1. Wir unterstützen die Interessen von Fußballfans, die - daheim wie auch<br />
auswärts - eine stimmungsvolle, bunte, laute, bewegte, von Spaß und Freude<br />
dominierte Stadionatmosphäre tragen, die die Mannschaft des eigenen<br />
Vereins lautstark und ideenreich unterstützen und die Schwächen des sportlichen<br />
Gegners augenzwinkernd aufs Korn nehmen.<br />
2. Die Supporters wenden sich strikt gegen jegliche körperliche Gewalt<br />
innerhalb und außerhalb der Stadien. Wir verurteilen Rassismus und<br />
Ausländerfeindlichkeit.<br />
3. Die Supporters rufen alle Fangruppierungen auf, sich so zu verhalten, wie<br />
es die o. g. Grundsätze gebieten.<br />
...(lest weiter auf www.supporters-karlsruhe.de unter “Dafür stehen wir”)<br />
Wir stehen für gemeinsame Lösungsansätze statt Konfrontation, wir fordern<br />
konstruktiven Dialog statt Ausgrenzung. Auch hier verweisen wir ausdrükklich<br />
auf die Zusammenarbeit mit der KSC-Fanbetreuung und dem Fan-<br />
Projekt Karlsruhe, die alleine schon von ihrem Beruf und von ihrer<br />
Ausbildung her die geschultesten und erfahrensten Ansprechpartner für<br />
Problemgruppen sind.<br />
Feindbilder Polizei - Fans<br />
Das Verhältnis zwischen Polizei und Fans wurde in den letzten Jahren immer<br />
angespannter, die jeweilige Kritik am anderen immer lauter, das Feindbild<br />
verfestigt sich immer weiter, Aggression und Eskalation bestimmen das<br />
Verhältnis. Einfache Schuldzuweisungen führen nur weiter in die Sackgasse.<br />
Die Scharfmacher (auf allen Seiten!!) sollten nicht den Weg aller vorgeben.<br />
Es muss bessere Wege geben. Es muss Ziele und Vereinbarungen geben, die<br />
verlässliches und verantwortliches Handeln auf beiden Seiten fordern.<br />
Was wir unter den oben beschriebenen Vorbedingungen dafür tun können,<br />
sind wir jederzeit bereit zu tun. So nahm unser Vorstandsmitglied Tom Beck<br />
für die Supporters vom 19.-21.6.09 an einer deutsch-frz. DFB/FIFA-Tagung<br />
“Fans und Polizei – Abbau von Feindbildern” in Karlsruhe teil. Hier konnte<br />
gemeinsam mit Fanprojektleiter Volker Körenzig und dem Karlsruher<br />
Polizeieinsatzleiter Fritz Rüffel ein konkretes Maßnahmenpaket für künftige<br />
KSC-Spiele geschnürt werden. Diese Maßnahmen sollen nun intern (bei<br />
Polizei und Fans gleichermaßen) im Vorfeld kommuniziert werden. Wir<br />
Supporters planen, gemeinsam mit dem Fanprojekt einen Infoabend zu veranstalten.<br />
11. Endlosthema Stadion<br />
Seit rund 5 Jahren stellt dieses Thema ein “Theater ohnegleichen” dar.<br />
Frühzeitig haben wir unsere Vorstellungen und konkrete Vorschläge erarbeitet,<br />
dargelegt und allen beteiligten Gremien übergeben. Stichworte wie<br />
architektonische Alleinstellungsmerkmale, stimmungsfördernde und fanfreundliche<br />
Architektur, Stehplätze,... seien hier nur kurz genannt. Die<br />
Kurzfassung unseres Positionspapiers findet Ihr auf unserer Homepage und<br />
im Supporters-Magazin, die vollständige Fassung (20-seitiges PDF) im<br />
Internet auf www.supporters-karlsruhe.de. Um unsere Forderungen weiter<br />
zu untermauern, haben wir 17.000 Unterschriften gesammelt.<br />
Erinnern wir uns: Noch Anfang 2008 war ein “Sparumbau der 3 älteren<br />
Tribünen” aktueller Stand der Verhandlungen und sollte auch umgesetzt<br />
werden. In regelmäßigen Abständen wurde immer wieder eine “Einigung”<br />
verkündet, die meistens jedoch schon Tags darauf wieder Makulatur war.<br />
Nach wie vor sind wir der Meinung, dass dieses damalige Modell eine<br />
Sackgasse gewesen wäre und als die Endlosdebatte um “Parkplätze” oder<br />
“Aufzüge für VIP-Logen” selbst uns dann zu blöd wurde, haben wir Einfluss<br />
auf diese “Sinnlos”- Diskussion genommen.<br />
Durch unsere Veranstaltung am 11.4.2008 im KSC-Clubhaus haben wir einen<br />
Neuansatz und neuen Schub in die verfahrene Debatte gebracht. Dabei<br />
haben wir sowohl viel Lob als auch Kritik (“Träumer”, “Spinner”) geerntet.<br />
Aber ganz ehrlich, letztendlich führte diese neue Debatte um den Standort<br />
dazu, dass die Stadt einen Neubau im Wildpark zu weit besseren Grundlagen<br />
zugestehen würde. Einen WILDPARK-Neubau, mit dem wir leben können<br />
und in dem auch der KSC für die Zukunft immerhin ausreichend<br />
Vermarktungspotenzial sieht. Viele halten jedoch nach wie vor einen kompletten<br />
Neubau an anderer Stelle für die insgesamt bessere und zukunftsträchtigere<br />
Lösung.<br />
Die endgültige Entscheidung, was wo wie passiert, müssen wir abwarten.<br />
Nur bitte, entscheidet bald!<br />
Wenn Ihr hinter unserer 11 steht,<br />
seid Ihr richtig bei uns.<br />
Nach wie vor.<br />
Eure Supporters<br />
(17.7.2009)<br />
(Michael Greinecker von den Green-Lions/ SK Rapid Wien):<br />
„Zum Abschluss: wie sieht es bei euch mit Politik in der Kurve<br />
aus ? Wie ist die derzeitige Situation?“<br />
(Tom Beck, Supporters Karlsruhe): „Die <strong>Gegen</strong>gerade Karlsruhe ist<br />
eine geeinte Kurve mit festen Prinzipien. PARTEIpolitik bleibt komplett<br />
draußen, VEREINSpolitik ist nie Nebensache und FANpolitik geht<br />
sowieso alle an!<br />
(Interview für das Green Lion Fanzine, 26.6.2006)<br />
31
supporters<br />
lieber rolf,<br />
da standest du mit tränen in den augen auf dem rasen und beweintest unseren<br />
abstieg. auch ich habe die eine oder andere träne verdrückt, aber sicher nicht<br />
nach dem spiel gegen unsere freunde aus berlin, denn da war alles schon längst<br />
gelaufen. ich würde gerne mit dir, rolf, die vergangenen zwei jahre revue passieren<br />
lassen.<br />
nach vielen mageren jahren gelang mit dir als manager endlich der wiederaufstieg<br />
in die erste liga und es wurde eine prächtige vorrunde im jahr 2007 hingelegt.<br />
vorne wirbelte ein hajnal, eichner auf links wuchs über sich hinaus, der erfahrene<br />
görlitz diktierte gemeinsam mit der bärenstarken innenverteidigung franz und<br />
eggimann das spiel. miller hielt teilweise weltklasse.<br />
was selbst in dieser blau-weißen euphoriewelle schon erkennbar war, war die<br />
tatsache, dass unser sturm bei weitem nicht erstligareif ist und neuzugänge wie<br />
timm und iashvili die anforderungen wohl auch nur begrenzt erfüllen. so wurde<br />
hier in der winterpause mit kennedy nachgelegt, was in den ersten spielen auch<br />
zu funktionieren schien.<br />
im weiteren verlauf der rückrunde folgte der totale absturz mit teils erschreckend<br />
schwachen spielen und dem peinlichen 0:7 in hamburg als höhepunkt. ausser<br />
maik franz schien sich kaum jemand dagegen zu wehren, anders sind solche<br />
ergebnisse nicht zu erklären.<br />
waren wir in der winterpause 2007/2008 noch am vorderen drittel der liga dran,<br />
reichte es am ende gerade mal für einen platz im unteren mittelfeld.<br />
nach der 0:7 pleite beim hsv hatte ich schon bedenken, dass sich dies eventuell<br />
auf die kommende runde auswirken könnte. zu deutlich war erkennbar wie wenig<br />
ede und du dieser schlechten rückrunde etwas entgegenzusetzen hatten und dieser<br />
supergau von ergebnis einfach hingenommen wurde.<br />
außerdem traten auch hier schon eklatante schwächen bei ruhendem ball auf.<br />
ausser hajnal war niemand in der lage gefährliche standards auszuführen und er<br />
war ja praktisch schon weg. der angriff erlahmte in der rückrunde völlig. auch<br />
kennendy konnte die anfänglichen torerfolge nicht bestätigen und war mehr verletzt<br />
als das er spielte. zur neuen saison sollte alles besser werden.<br />
ede becker wurde mittlerweile in karlsruhe und umgebung fast schon heilig<br />
gesprochen und leiseste kritik am system und der mangelnden einstellung der<br />
spieler kam schon einem königsmord gleich.<br />
im erfolg werden nachweislich die größten fehler gemacht. dies war sicherlich<br />
mit der größte, dass man einem beratungsresistenten trainer blind vertraute. von<br />
dir, rolf, kam da auch zu wenig bzw. du kannst doch keine jobgarantie bis über<br />
einen abstieg hinaus aussprechen. geht gar nicht! vertrauen ist gut und wichtig,<br />
aber nicht unabhängig vom sportlichen erfolg.<br />
ich sag übrigens einfach mal "du", hoffe dies ist ok für dich rolf. wir beide sind ja<br />
schliesslich fußball, also ich auf alle fälle, ne du natürlich auch, klar.<br />
die neuzugänge kamen und auch die ersten bundesligaspiele. das ganze ließ sich<br />
einigermaßen an und nach dem sieg in bielefeld und zu hause gegen wolfsburg<br />
schien alles perfekt zu laufen.<br />
dann aber der totale einbruch. in frankfurt den fast sicheren 3er abgeschenkt und<br />
viele peinliche heimspiele abgeliefert.<br />
die reaktion der sportlichen leitung? immer nahezu dieselbe aufstellung und nicht<br />
erfolgreiche taktik. außerdem immer die gleichen phrasen des trainers.<br />
die neuzugänge erwiesen sich, ausser celozzi, als nicht adäquat zu den abgängen.<br />
becker presste vor allem einen da silva in eine rolle, welche er einfach nicht<br />
spielen kann und der einzige stürmer in unserem system war mehr als nur überfordert.<br />
mit der verletzung von maik franz war es dann völlig vorbei. eine leblose mannschaft<br />
krampfte sich von spieltag zu spieltag. positive aussreißer wie gegen bremen<br />
oder leverkusen waren selten. nur vier siege nach der vorrunde, was im<br />
kalenderjahr 2008 insgesamt 7 (!!!) gewonne bundesligaspiele macht. kein anderer<br />
deutscher verein hielte bei solcher ein bilanz und dazu noch unterirdisch<br />
schlechten spielen am trainer fest.<br />
wir taten es, wohl auch deshalb weil wir uns eher dafür entschieden vier neue<br />
spieler im winter zu holen, was ja prinzipiell nicht die schlechteste aller möglichkeiten<br />
war und wir nur begrenzte finanzielle mittel haben.<br />
gegen ende der vorrunde reagierte becker etwas auf die kritik von außen und<br />
brachte mit lars stindl einen hoffnungsvollen jungen mann, welcher unser spiel<br />
belebte. er ließ jetzt manches mal sogar ein 4-4-2 spielen mit einem da silva auf<br />
links, der nun etwas besser wurde. (alle wussten, dass er kein 100%iger hajnal<br />
ersatz sein kann, weil er ein komplett anderer spielertyp ist.)trotz allem verschenkte<br />
der ksc vor allem an direkte konkurrenten wie cottbus und gladbach die<br />
punkte.<br />
32<br />
BLOckG<br />
wie kann man nach einem 3:3 gegen leverkusen, wo man zuhause<br />
einen 3 tore rückstand aufholte und das stadion kochte, nur mit<br />
solch einem angsthasenfußball in cottbus antreten? becker machte mit seiner<br />
viel zu denfensiven spielweise alle euphorie kaputt. anstatt mit breiter brust einen<br />
bis dahin zu hause sieglosen gegner entgegenzutreten, machten sich die elf blauen<br />
in die hose.<br />
wenn man jetzt sieht wie nürnberg in der relegation in cottbus aufgetreten und<br />
siegreich geblieben ist, könnte ich mich schwarz ärgern.<br />
geht es dir nicht genauso rolf?<br />
zu allem übel kam immer wieder, dass becker auswechslungen zu spät vornahm<br />
oder kein mensch nachvollziehen konnte was er nun eigentlich damit bezwecken<br />
wollte.<br />
sicher hat ede becker große verdienste rund um den ksc und er war auch der<br />
richtige, der damals in der zweiten liga das ruder übernahm.<br />
in der bundesliga reicht es aber für ihn wohl nicht, wie das kalenderjahr 2008<br />
ganz klar zeigte. ein stures festhalten an taktik und aufstellung, wo der erfolg<br />
doch ausblieb.<br />
rolf, du als manager wolltest gegen ende der hinrunde 2008/2009 aber keine<br />
diskussion aufkommen lassen und stelltest den trainer nicht in frage und wolltest<br />
schon da lieber mit ihm lieber in liga zwei gehen als ihn zu entlassen.<br />
hier geht es aber nicht um personen und deren eitelkeiten, sondern um den verein<br />
karlsruher-sport-club und dieser sind WIR!<br />
so wie du dich engagiert an der seitenlinie bei vielen spielen präsentiert hast,<br />
nehme ich an, dass du dich auch zu diesem WIR zählst, oder?<br />
in der winterpause wurden mit federico und engelhardt zwei spieler zurückgeholt,<br />
die große verdienste in der zweiten liga für den ksc gebracht haben. dazu mit dino<br />
drpic ein in zagreb in ungnade gefallener innenverteidiger.<br />
(wohlgemerkt rolf, hast du zwei eher defensiv orientierte spieler verpflichtet und<br />
nur einen offensiven. nicht die defensive war unser hauptproblem, sondern die<br />
offensive, aber das kann man schon mal durcheinander bringen im hektischen<br />
tagesgeschäft.)<br />
alles sollte nun besser werden, das wichtigste spiel der vereinsgeschichte seit<br />
jahren stand nämlich an. im dfb-pokal achtelfinale zu hause gegen wehen-wiesbaden.<br />
es ging um ca. 900.000 euro ! für einen verein, wie den unseren ein geldregen<br />
erster güte. man würde sich der schuldenfreiheit nähern.<br />
dann aber der schock. lars stindl auf der bank und wieder eine aufstellung mit<br />
zwei defensiven mittelfeldspielern und nur einem stürmer. kennedy, der es nachweislich<br />
nicht kann, wurde wieder von becker eingesetzt.<br />
wohl gemerkt, das wichtigste spiel seit langem gegen den vorletzten der zweiten<br />
liga zu hause und der ksc tritt mit angsthasenfußball an.<br />
kein druck wurde entwickelt, die sturmspitze trabte planlos durch die gegend und<br />
so vergingen die minuten.<br />
wo war das "arsch aufreissen", der unbedingte siegeswillen??? nichts davon zu<br />
spüren. und draussen stand mit verschränkten armen ein ede becker, der wahrscheinlich<br />
das 0:0 zur pause "feierte".<br />
keine auswechslung in der pause, obwohl mit stindl, freis und iashvili drei offensive<br />
auf der bank saßen.<br />
dann das gegentor und was nun passierte war beckers meisterstück. knapp 10<br />
minuten vor schluss muss carnell verletzt raus. aber er bringt keine offensivkraft,<br />
sondern wechselt einen abwehrspieler ein. andi görlitz kommt und komplettiert<br />
wieder die 4er kette. wohlgemerkt, wir lagen im wichtigsten spiel der vereinsgeschichte<br />
seit jahren zu hause mit 0:1 gegen den vorletzten der zweiten liga<br />
zurück!!!<br />
leider ließ basti freis noch zwei sehr gute chancen ungenutzt und so ging auch<br />
dieses spiel verloren.<br />
rolf, wo warst du da an der seitenlinie um eventuell wild herumhüpfend, ede zu<br />
mehr offensive zu bewegen oder waren taktik und aufstellung in deinem sinn?<br />
da stand über 90 minuten eine leblose mannschaft auf dem feld, welche durch die<br />
defensive grundaufstellung beckers von beginn an nie den eindruck erweckte<br />
dieses spiel unbedingt gewinnen zu wollen oder vielleicht auch zu können.<br />
selbstverliebte profis spielen nun seit einem jahr völligen bullshit zusammen, denken<br />
aber immer noch von sich selbst, sie wären die größten.<br />
so gibt es eine unter zeugen geäußerte bemerkung eines spielers, der meinte,<br />
dass man eben "nicht immer 5:0 gewinnen könnte". ein anderer verstand wohl<br />
auch nicht den ernst der lage und sprach davon, dass sie doch "so schlecht heute<br />
gar nicht gespielt hätten". hallo???<br />
kurz vor ende der wechselperiode im winter 2009 holst du dann endlich einen<br />
neuen stürmer. mit saglik kommt einer von wolfsburgs ersatzbank. saglik will sich<br />
sicherlich beweisen und wird gas geben denke ich mir.
supporters<br />
mit ede hab ich da aber nicht gerechnet, denn dieser bringt ihn einfach mal nicht<br />
von beginn an. saglik bleibt auch bei uns ersatzspieler und kann uns so nie<br />
weiterhelfen. hast du dies verstanden rolf oder warum hat ede deinen einkauf<br />
nicht gebracht? wenn du schon einen panikkauf tätigst, dann muss der auch ne<br />
chance über einige spiele von beginn an bekommen – basta !<br />
statt dessen pries ede timm an. er hätte ne super vorbereitung gemacht, sei absolut<br />
fit, würde uns helfen blablabla......nach ein paar unterirdische spielen verschwand<br />
timm in edes versenkung.<br />
eigentlich hattest du immer ein gutes händchen bei den neuverpflichtungen, trotz<br />
unseres geringen budgets. dafür mein kompliment. nur über die wintertransfers<br />
müssen wir echt reden rolf.<br />
im winter kamen:<br />
federico: von manchen auch "fetter rico" genannt. schade ! hast du den eigentlich<br />
vorher nicht mal gesehen rolf?<br />
hätte er das tor in köln und zu hause gegen cottbus gemacht, wären wir noch<br />
erstklassig und niemand würde über ihn lästern, aber "hätte, hätte, limette....."!<br />
hat sein kleines denkmal in karlsruhe leider zerstört.<br />
engelhardt: meine herrn, es wurde recht schnell klar warum er in nürnberg nur<br />
auf der bank saß. mit einem rentenvertrag von dir ausgestattet rolf, müssen wir<br />
nun sehen, dass wir den engel wieder auf die beine bekommen, denn er muss in<br />
liga zwei ein ganz wichtiger mann für uns werden. bei mir hat er kredit, seit er<br />
damals den elfer gegen oberhausen in der letzten minute verwandelte.<br />
drpic: läuft ! einziger winterneuzugang der überzeugen konnte. wäre gemeinsam<br />
mit franz ein super innenverteidiger in liga eins......!<br />
saglik: rausgeschmissenes geld, weil er nie ne richtige chance von beginn an<br />
bekam.<br />
wie du, sicher noch besser als ich, weißt können wir uns als kleiner und notorisch<br />
klammer verein keine fehlerquote von über 50% bei neuzugängen leisten. von<br />
denen im winter hat uns nur dino wirklich geholfen.<br />
die personalie kennedy ist auch so ein punkt. erst darf er über wochen und monate<br />
ohne ein einziges tor in der gegen herum traben, dann suspendiert ihn ede um<br />
ihn auf einmal unvermittelt wieder zu bringen. nicht, dass kennendy nun was<br />
gerissen hätte (...von seinen beiden einzigen toren im letzten saisonspiel abgesehen...),<br />
aber ede gab ihm wieder die lizenz zum traben. nun war "kappes" völlig<br />
aussen vor.<br />
nicht zu vergessen die versuche mit buck und stoll. immer wieder wurden beide<br />
von ede gebracht und waren von partie zu partie überfordert. mit langkamp<br />
wurde die innenverteidigung dann stabilisiert. langkamp war aber nun kein unbekannter<br />
oder vielleicht ein neuzugang im winter, er spielte doch schon in unserer<br />
zweiten mannschaft. ede und du wussten dies anscheinend aber nicht, oder rolf?<br />
herrlich diese personalpolitik…!<br />
trotzdem bestand eine mehr als realistische chance auf den klassenerhalt, da die<br />
konkurrenten auch in steter regelmässigkeit verloren. da wir frankfurt, gladbach,<br />
bielefeld und cottbus zu hause hatten sollte dies doch eigentlich laufen.<br />
gerade nach dem last-minute sieg gegen den hsv, den du ja auch auf dem rasen<br />
gefeiert hast, sprach einiges für den klassenerhalt.<br />
unsere verunsicherte mannschaft war in all diesen begegnungen feldüberlegen,<br />
aber am 16er war einfach schluss. wir konnten zu wenig druck entwickeln und die<br />
gegenerischen trainer sind ja auch nicht doof und wussten genau wie man gegen<br />
uns spielen muss. überraschungseffekte in unserem spiel waren mehr als mangelware.<br />
warum ede gegen diese vier gegner nicht mal mit volldampf offensiv<br />
spielen lässt mit 2-3 stürmern bleibt sein geheimnis.<br />
die wenigen richtig guten torchancen vergaben wir dann kläglich, ich erinnere<br />
nur an federicos ding aus 7 oder 8 metern gegen cottbus. mit zwei punkten aus<br />
diesen vier spielen und vor allem der furchtbaren niederlage gegen bielefeld<br />
waren wir eigentlich schon abgestiegen. nur dank der überraschenden siege bei<br />
indisponierten leverkusenern und in bremen wo werder einfach mal abgeschenkt<br />
hat (...wenn die hiesige, sehr unkritische, presse es auch als tollen erfolg gefeiert<br />
hat...), waren wir vor dem letzten spieltag noch nicht völlig weg.<br />
einer der negativen höhepunkte der saison war die partie gegen hannover. bis zu<br />
millers patzer und dem damit einhergehenden anschlusstreffer für hannover<br />
waren wir klar überlegen. stindl und ein erstarkter iashvili (...wahrscheinlich hat<br />
auch er einfach zu wenig spiele über 90 minuten machen dürfen in dieser saison...)<br />
wirbelten und schossen tore. am ende verloren wir sang- und klanglos mit<br />
2:3 und nach der pyro-einlage der ultras lag irgendwie endzeitstimmung über dem<br />
wildpark.<br />
BLOckG<br />
du hüpftest mal wieder wie wild am spielfeldrand herum, aber<br />
dies half auch nichts. kannst du dir erklären warum miller diese saison so<br />
unglaublich viele entscheidende fehler gemacht hat? bei den niederlagen in<br />
frankfurt und cottbus, sowie zu hause gegen bielefeld und hannover sah er mehr<br />
als schlecht aus.<br />
eine weitere baustelle war und sind sicherlich unsere viel zu harmlosen standards.<br />
die eckbälle meist zu flach, die freistöße entweder in die mauer oder in den<br />
achten stock. rolf, gibt es denn niemanden, der nach dem training noch ne stunde<br />
auf dem platz steht und freistöße übt. icke häßler konnte es ja schon, aber er<br />
hat stunden damit zugebracht die pille in den winkel zu zirkeln. dieser fleiss kam<br />
uns zugute, wenn wir in einem spiel in aussichtsreicher position einen freistoß<br />
hatten.<br />
warum hat es ede nicht geschafft unsere standards über die komplette saison<br />
hinweg nicht zu verbessern rolf? konnte er keinen spieler motivieren hier mehr<br />
arbeit zu investieren? ah, motivieren ist ja nicht das ding von ede becker, wie er<br />
vor monaten mal hat verlauten lassen. also vergiss es wieder rolf....!<br />
was uns in karlsruhe immer stark gemacht hat, war der zusammenhalt. dieser<br />
ging leider verloren. du gegen die ultras, die ultras gegen dich, teile der fans<br />
gegen die ultras etc. ! so kann es auf alle fälle nicht weitergehen rolf. wie man so<br />
hört ist der dialog, vor allem in der problematischen frage der stadionverbote<br />
nicht mehr existent. dies muss sich ändern, es können nicht einfach willkürlich,<br />
nur aus verdachtsmomenten heraus, stadionverbote über mehrere jahre ausgesprochen<br />
werden. alle müssen angehört werden.<br />
den "ultras raus" rufenden fans sei gesagt, überhört die rufe der kurve nicht. dort<br />
stehen leute die z.t. mehr einblick in vereinsangelegenheit haben, leute die immer<br />
da sind, leute für die unser KSC das leben ist. manager, trainer, präsidenten sind<br />
alle nur eine zeiterscheinung. der harte kern steht auch im nächsten jahr wieder<br />
in oberhausen, ahlen oder koblenz! ihr auch??? kennt ihr überhaupt einen "ultra"<br />
persönlich und habt schon mal den dialog gesucht? ich meine hier nicht den "dialog"<br />
über anonyme schreibereien im netz, sondern oldschool auge in auge? nein?<br />
schade.....!<br />
an die "ultras" richtet sich die bitte, sich auch selbst zu hinterfragen, ob immer<br />
alles sein und man immer mit dem kopf durch die wand muss um seine interessen<br />
zu vertreten. in erster linie geht es immer um das wohl des vereins. vor allem<br />
die jungen, neu dazugekommenen sollten sich dies bewusst machen. die kurve zu<br />
vereinen bedeutet auch kompromisse zu schliessen, zu argumentieren und reden,<br />
reden, reden. themen gibt es genug, die stadionverbotsproblematik ist nur eines<br />
davon. vor allem die geänderten anstoßzeiten werden jedem in liga zwei ein betätigungsfeld<br />
geben. da haben lt. dfl wohl alle vereine zugestimmt, also auch unser<br />
KSC. faninteressen nicht berücksichtigt von unserem verein.<br />
was ist eigentlich mit der fanarbeit im verein? diese liegt doch völlig am boden!<br />
warum eigentlich rolf?<br />
gerade bei einem verein wie dem unseren sind die treusten der treuen das größte<br />
kapital. nicht nur in sachen stimmung, auch für das komplette umfeld sehr<br />
wichtig. ich erinnere nur an aktionen aus der vergangenheit wie das "blau-weiße<br />
bähnle", "ausverkauft statt ausverkauf" oder den "fanshop" in der innenstadt, der<br />
vom harten kern ehrenamtlich betrieben wurde.<br />
statt dessen haben du und ede mehrmals keine gelegenheit ausgelassen die<br />
ultras als randalierer etc. hinzustellen. vielleicht auch, um von eigenen fehlern<br />
abzulenken, denn die presse schwenkt sehr schnell auf solche themen ein und<br />
schon wurde wieder weniger über aufstellung, einstellung und taktik geschrieben.<br />
hier musst du dich bitte hinterfragen und schnellstens wieder den dialog aufnehmen<br />
mit dem fanprojekt, den supporters und mit den ultragruppen um die fanarbeit<br />
seitens des vereins zu verbessern.<br />
wenn wir gerade schon beim punkt der struktur im verein sind. leider wurde es<br />
versäumt eine professionellere struktur im verein aufzubauen in den zwei jahren<br />
der bundesligazugehörigkeit. vieles, wenn nicht das meiste geht doch über deinen<br />
schreibtisch rolf. das kann nicht sein, da hätte schon längst ein geschäftsführer<br />
installiert werden müssen. was ist mit einer scoutingabteilung? uffz düst da<br />
zwar durch die lande für uns, aber das kann es auf dauer auch nicht sein.<br />
von der stadionfrage wollen wir gar nicht reden, aber da hat vor allem auch die<br />
stadt gezeigt, dass sie zweitligareif ist. karlsruhe – viel vor, wenig dahinter !<br />
ja mensch, wie geht’s jetzt nun weiter? wir müssen zusammenrücken, fans und<br />
vereinsverantwortliche. wir brauchen eine leidenschaftlich kämpfende und<br />
offensiv spielende mannschaft. es muss nicht jedes spiel gewonnen werden,<br />
aber die leute im stadion müssen sehen, dass sich hier etwas bewegt. gegen berlin<br />
war es vielleicht ein anfang. solchen fußball wollen wir sehen. vom direkten<br />
wiederaufstieg möchte ich nicht reden. wäre schon froh, wenn wir frühzeitig den<br />
klassenerhalt sicher machen würden um nicht in eine lage wie rostock zu kommen.<br />
33
mails<br />
mit ede gehen wir nun in die zweite liga. halte ich für falsch und hoffe nur es geht<br />
gut. sollten wir nach ein paar spieltagen im tabellenkeller stehn, musst du ihn entlassen<br />
(...und dich vielleicht mit...), da er sicherlich nur sehr wenig kredit bei den<br />
fans hat. ein neuer chef an der linie wäre unbelastet und hätte erst mal auch ruhe,<br />
wenn es ein holpriger start wird. auch ginge er ohne altlasten ins rennen.<br />
stand heute bleiben von den relevanten kickern wohl celozzi*, aduobe, iashvili,<br />
langkamp, mutzel, engelhardt, jeff und stindl. franz war ja leider auch nicht zu halten<br />
- danke für alles maik, aber wärst du geblieben wärst ein ganz großer in KA<br />
gewesen.<br />
porcello ist eh lange verletzt. hinter miller mach ich mal ein fragezeichen, den rest<br />
braucht kein mensch! einige vom rest werden es aber schwer haben, einen<br />
neuen verein zu finden. unser klassenbuchführer eichner ist schon weg, ebenso<br />
kappes, sebastian, freis und görlitz.<br />
wir fans müssen unserer neuen mannschaft dieses vertrauen geben, sie muss<br />
wissen, dass sie fehler machen kann, wir aber immer 1894% einsatz sehen wollen.<br />
alles wird verziehen, wenn der einsatz stimmt und letztlich kommen darüber<br />
hinaus dann auch die ergebnisse. pfeifen und sonstige unmutsbekundungen sind<br />
eigentlich tabu für den beginn der nächsten runde.<br />
zu ede becker sei gesagt, dass er nun einige wochen zeit hat um sich gründlichst<br />
zu hinterfragen in sachen seines eigenen selbstverständnisses, seiner taktik und<br />
allem was zu seinem trainerjob gehört. kredit, wie gesagt, nicht sehr hoch, viele<br />
niederlagen werden ihm nicht verziehen werden, wenn sie wieder durch angsthasenfußball,<br />
zu defensive taktik oder nur mit einem stürmer zustande kommen.<br />
als am ersten spieltag der regionalliga unser neuer kapitän grimm das 2:1 gegen<br />
siegen erzielte und mit geballter faust auf dem zaun vor dem d1 stand, wussten<br />
alle, da geht was. so etwas möchte ich auch gerne am ersten spieltag der kommenden<br />
saison erleben.<br />
dein MAD<br />
* auch weg.<br />
34<br />
an uns.<br />
Diese mail mit der Bitte um Veröffentlichung erreichte uns von Marvins Eltern.<br />
“Hallo, Euer Mitglied Marvin Schmidt (12) hat für sein Alter viel geleistet,<br />
vielleicht könnt Ihr das publizieren?” Liebe sonnige Grüße aus Karlsbad<br />
Familie Schmidt-Schaar<br />
"play4School "<br />
• Ein Fußballturnier zugunsten von Schulen für Afrika<br />
• Zweiter Platz beim Wettbewerb UNICEF-Juniorbotschafter 2009<br />
(von 14000 J.-Botschafter)<br />
• Der 11-jährige Marvin Schmidt ist begeisterter Fußballspieler. Als ihm<br />
sein Arzt wegen einer Verletzung eine Zwangspause verordnet, trifft ihn<br />
dies zunächst hart. Aber er nutzt die ungewollt gewonnene Zeit, um sich<br />
sozial zu engagieren. Seine Idee ist, ein Fußballturnier zugunsten von<br />
Menschen in wirklicher Not zu veranstalten.<br />
• Da er schnell merkt, dass dies nicht alleine zu bewältigen ist,<br />
begeistert er seine Mitschüler Mitschüler Tobias Reiser, Mara Fehling,<br />
Lukas König, Niklas Gieger und Lena Telatinski (alle 11 und 12 Jahre)<br />
für das Projekt. Die Schüler veranstalteten am 08. Januar 2009 in der<br />
JAKO-Arena ihr Turnier an dem ca. 250 junge Fußballer aus<br />
Baden-Württemberg teilgenommen haben. Schirmherr der Aktion<br />
war Henri Schmidt von "den Prinzen", ein Onkel von Marvin.<br />
Supporters laden Gäste ein<br />
Wir laden auf auf eigene Kosten des öfteren Jugendvereine<br />
aus der weiteren Region zu KSC-Spielen ein, wir sehen dies als<br />
wichtige Initiative an. Hier eine Dankeschön-Mail eines Jugendleiters:<br />
„.... und das ist Badens Glück!<br />
Der KSC ist wieder erstklassig. - Wir waren dabei.<br />
Ein besonderes Augenmerk lege man darauf, die Jugend zu begeistern -<br />
für den Karlsruher Sportclub natürlich, so informierte uns der ehemalige<br />
Kälbertshäuser Dieter Gläser vom Fanclub der KSC-Supporters bei der<br />
Begrüßung am Busparkplatz beim Wildparkstadion. Und so kamen die<br />
Jugendfußballer der C-, D- und E-Jugendmannschaften des HSV mit<br />
Ihren Begleitern in den Genuß des Aufstiegsspiels gegen Unterhaching.<br />
Aus Verbundenheit zum HSV, dessen Mitglied Dieter nach wie vor ist,<br />
vermittelte er die Möglichkeit ein Spiel in Karlsruhe zu besuchen. Daß es<br />
DAS SPIEL sein sollte, bei dem Stimmung pur angesagt war und für das<br />
im Vorfeld bei ebay Karten zu Höchstpreisen gehandelt wurden, war<br />
spätestens nach dem Sieg in Rostock klar.<br />
So machte sich die 32-köpfige Gruppe mit Jugendleiter Klaus Lang an<br />
der Spitze am Sonntagmorgen im Schneider-Bus erwartungsvoll und gut<br />
gelaunt auf den Weg in die badische Metropole (daß es dorthin ging,<br />
verdeutlichte schon die Baden-Fahne des Bürgermeisters) . Dieter<br />
Gläser zeigte uns vor dem Spiel noch das Stadion-Umfeld und erzählte<br />
noch einiges aus der wechselhaften KSC-Geschichte und von den Fans,<br />
den Supporters Karlsruhe.<br />
Bis vor die Haupttribüne, bei der sich die Hüffenhardter zum<br />
Gruppenfoto stellten, und in die unter anderem die UEFA-Cup-Millionen<br />
aus den glorreichen 90er Jahren des KSC flossen, begleitete uns Dieter<br />
Gläser. Dann verabschiedete er sich – nicht ohne einen Gruß nach<br />
Hüffenhardt – in seinen "Hardcore-Fanblock". Und wir fanden uns erwartungsvoll<br />
im Block A3M für sonstige KSC-Anhänger ein, wo uns die<br />
Sonne gnadenlos einheizte. Das tat aber auch die Stimmung, denn die<br />
war grandios! 30.000 begeisterte Fans waren von Anfang an gut drauf –<br />
und wir mittendrin. Als dann in der 67. Spielminute Edmond Kapllani nach<br />
einer raffinierten Freistoßvariante das (schließliche) Siegtor schoß und<br />
der Aufstieg perfekt war, gab es kein Halten mehr. Natürlich freuten wir<br />
uns alle aus vollstem badischen Herzen mit – egal ob VfB-, Bayern oder<br />
Sonstwas-Fan. Am Sonntag stand der KSC im Mittelpunkt, und daß er<br />
wieder erstklassig ist, ist super! Vielen Dank an die Supporters und an<br />
Dieter Gläser für dieses tolle Erlebnis für die Kids vom HSV!”<br />
P.S.: HSV ist der Hüffenhardter Sport Verein (Neckar-Odenwald-Kreis)<br />
EchteInitiativezeigen.<br />
• Die Aktion, die nach den Vorstellungen der Schüler 2.010 Euro<br />
erwirtschaften sollte (symbolisch für das Datum der nächsten<br />
Fußball-WM), war so erfolgreich, dass die Erwartungen sogar übertroffen<br />
wurden. Am Rande des Bundesligaspiels des KSC gegen Borussia<br />
Mönchengladbach konnte ein Scheck über EUR 2.500 an die Leiterin der<br />
UNICEF-AG Karlsruhe, Ursula Grass, übergeben werden. Dieser Betrag wird<br />
der UNICEF-Kampagne "Schulen für Afrika" zugutekommen.<br />
• Mit Ihrer Aktion nahmen die Schüler auch am Wettbewerb<br />
UNICEF-Juniorbotschafter 2009 teil. Die Jury war besonders davon<br />
beeindruckt, dass Marvin seine sportliche Zwangspause nutzte, um etwas<br />
Sinnvolles zu tun. Sie belohnte die großartige Idee und die von den<br />
Schülern geleistete Arbeit bei der Planung und Durchführung des Events<br />
mit dem zweiten Platz des Juniorbotschafterwettbewerbs 2009.<br />
Video von Marvin unter:<br />
http://www.myvideo.de/watch/6569911/Junior_Botschafter_2009_Play4School<br />
www.younicef.de<br />
Anmerkung der Redaktion:<br />
Wir haben diese großartige Idee von Marvin stellvertretend für all die anderen für<br />
dieses Heft ausgewählt. Wir erhalten viele ähnliche mails und haben leider nicht<br />
die Möglichkeiten, alles zeitnah zu publizieren.<br />
Unsere Bitte an all die Nichtabgedruckten, bitte habt Verständnis dafür!
KA<br />
ultraszene in<br />
10 Jahre Phönix Sons: 10 Jahre Herzeleid unterbrochen von 18 schönen Monaten…<br />
Im März 99 als schon so ziemlich klar war, wo die<br />
Reise für den KSC hin geht, gründete sich die erste<br />
strukturierte Ultragruppe in Karlsruhe die Phönix<br />
Sons. Man wollte endlich wieder Stimmung in die<br />
Bude bringen, da aufgrund von Szenespaltung<br />
irgendwie nichts mehr los war. Als der allmächtige<br />
Präsident der 70iger bis 90iger Jahre, den damaligen<br />
LBlock 1988 oder so versitzplatzte, ging das Dilemma eigentlich<br />
schon los. Vom Teilweise A1 über A4 per Blocksturm zurück in den leeren<br />
L-Block in den M-Block (den heutigen D1), und dann in den letzten<br />
beiden Bundesligajahren in den D2 stellte eine fantechnische Weltreise<br />
im eigenen Stadion dar. Mit dem Abstieg aus der ersten Liga ging es<br />
zurück in den D1, wobei dieser Block spätesten nach dem Drecksspiel<br />
gegen Bielefeld (hier wurde eigentlich der direkte Wiederaufstieg verspielt,<br />
und nicht in Haching) war dieser Block für viele verbrannt. Die<br />
miserablen Ergebnisse der Folgesaison mit Abstieg und wenigen<br />
Zuschauern, ließ die Idee aufkommen, wieder in den L-Block zu gehen.<br />
Beim Spiel gegen Fürth wurde in der Halbzeitpause gestürmt, und bis<br />
heute verließ man diesen Block auch nicht mehr, auch wenn man uns<br />
diesen aufgrund der Vorfälle beim Spiel gegen VFB II wegnehmen wollte.<br />
Die im März gegründeten PS bestanden aus einem wilden<br />
Mischmasch von Leuten der verschiedensten Fanclubs. Ich kann auch<br />
heute nur lächeln, wenn es von den so genannten Alten mal wieder<br />
heißt, was wollen die jungen Brunsbuben da drüben etc., ist doch das<br />
älteste Mitglied mittlerweile 47 Jahre, war von Anfang an dabei, und<br />
geht heute noch ab, wie das viel gerühmte Moped.<br />
Die ersten Choreos hielten Einzug in KA, auch wenn es vorher schon mal<br />
ne Aktion in Stuttgart und gegen Bayern gab, so wurden nun intensiv<br />
Ideen gesucht und auch umgesetzt. Denkt an die Galeerenchoreo gegen<br />
Darmstadt, die Regenschirmchoreo gegen Regensburg („Macht sie<br />
nass!“) etc. So ging es doch relativ steil nach oben, auch wenn man bis<br />
heute nicht überall im Stadion anerkannt ist (ist uns aber Latte), die<br />
Mitgliedszahl wuchs zeitweise auf über 60, was aber viel vom Flair der<br />
Gruppe kaputt machte, und so trennte man sich wieder von Leuten die<br />
mehr Mitläufer waren als den Ultragedanken zu transportieren.<br />
Aufgrund der Turbulenzen 2000 wurden viele Mitglied beim KSC, so dass<br />
man nun auch die Fußballpolitische Bühne betrat. Man unterstützte die<br />
Supporters z.B. beim zurückholen des eigentlichen Logos (gegen viele<br />
Widerstände), oder half wie viele andere auch beim Weihnachtsfanshop<br />
in der Röckelpassage, der ebenfalls von den Supporters organisiert<br />
wurde.<br />
Fußballerisch ging man manches mal durch die Hölle, was aber der<br />
Aufstieg in die erste Liga nach neun Jahren vergessen machte, vielleicht<br />
war man auch deshalb zu lange zu nachsichtig, mit dem was im Verein<br />
und Umfeld passierte, was im abermaligen Abstieg gipfelte. In diesem<br />
Jahr nun feierten wir unser zehnjähriges Bestehen, und viele, die dachten,<br />
das Gastspiel der Ultras wäre nur ein kurzes, wurden eines besseren<br />
belehrt, mittlerweile gibt es neben uns noch die Wild Boys als<br />
Jugendsektion von PS, Armata Fidelis und Rheinfire, und auch im D1 hat<br />
sich manch kleine Gruppe gegründet, die den Ultragedanken in sich<br />
trägt.<br />
Lange Rede kurzer Sinn, jetzt geht es erst richtig los, wir werden auch<br />
weiterhin überall präsent sein, und unsere manchmal unbequeme<br />
Meinung sagen, wer diese nicht teilt kein Problem, aber manches mal<br />
wäre es sinnvoller, das Gespräch mit uns zu<br />
suchen, anstatt mit dem Finger auf uns zu<br />
zeigen, und in der unbekannten Masse<br />
gegen uns zu stänkern. Das soll es von mir<br />
sein, in diesem ersten Supporterskäsblättle.<br />
Für immer KSC –<br />
Für immer Blau Weiss<br />
35
Runde Geburtstage<br />
zum 30-jährigen<br />
an die KSC-Fans<br />
Heidelberg ’79!<br />
Unser Fan-Club setzte sich damals aus verschiedenen Gruppen zusammen,<br />
welche sich vor den Fahrten zu den Spielen des KSC im<br />
Heidelberger Hauptbahnhof oder dann im Zug trafen. Als Gründungsdatum<br />
steht der 01.05.1979. Anfänglich waren wir 11 Fans und haben uns<br />
dann im Laufe der Zeit auf ca. 20o - 25 gesteigert. Unsere erste offizielle<br />
Auswärtsfahrt führte uns am 28.07. zum Spiel beim FV 04 Würzburg (0:0).<br />
Unsere bekanntesten Mitglieder waren "Schotte" (Bigan B. ???) und<br />
Helmut Hammes. Als wöchentlicher Treff hatten wir anfangs das<br />
"BISTRO" in der Hauptstraße (Fußgängerzone) und später den "Karpfen"<br />
(heutiges "Hemingway's") in der Fahrtgasse in Heidelberg.<br />
Kontakt: Michael Schreyer,<br />
E-Mail: MSSchreyer@t-online.de<br />
zum 20-jährigen an die Bullterrier Karlsruhe ‘89<br />
Kontakt: „Wolle” Emmerich, www.bullterrier89.de<br />
zum 20-jährigen an die Kampftrinker Karlsruhe ‘89<br />
Der KSC Fanclub Kampftrinker Karlsruhe 89 wurde am 23.12.1989 in<br />
Karlsruhe geründet und etwickelte sich im Laufe der nächsten 2 Jahre<br />
zu einem der führenden Fanclubs in Karlsruhe. Nach einigen Ein- und<br />
Austritten pendelte sich die Mitgliederzahl auf 13 ein, man sprach von<br />
den glorreichen 13, darunter auch ein Rollstuhlfahrer und 2 Frauen, was<br />
zu dieser Zeit mehr als selbstverständlich war.<br />
Meist war der "Kampftrinkerbus" der einzigste, der auswärts fuhr. Kein<br />
Pflichtspiel wurde verpasst. In regelmässigen Abständen gab es auch<br />
ein internationales Fußballturnier, mit Wohltätigkeitstombola für sexuell<br />
mißbrauchte Kinder. Die Kampftrinker belebten auch die Fanzinesszene<br />
in Karlsruhe wieder und so erschienen unter anderem vom ihren<br />
Mitgliedern der Kampftrinkerreport, Nightmare from Baden,<br />
Schauinsland und der Albtäler. 1992 wurden die Kampftrinker sogar als<br />
einer der friedlichsten Fanclubs vom KSC ausgezeichnet. Im Laufe der<br />
Jahre entwickelten sich auch einige gute Freundschaften unter anderem<br />
nach Halle, Offenbach und zum HSV, die auch heute noch teilweise<br />
Bestand haben…<br />
Kontakt: Michael Kunz,<br />
E-Mail: michael.kunz@supporters-karlsruhe.de<br />
36<br />
zum 15-jährigen:<br />
Fair-Play-Fans-Baden e.V.<br />
KSC-Freundeskreis Köln<br />
Remchinger Jungs<br />
10 Jahre:<br />
KSC-Fanclub Odenheim 99 e.V.<br />
KSC-Fanclub "Pierre's Bistro -<br />
Die Treuen"<br />
Phönix Sons`99 (s.S. 35)<br />
5 Jahre:<br />
Brus'ler Netz<br />
Wild Boys
wir sagenDanke!<br />
Wir danken allen Helfern!<br />
Stellvertretend für alle, die nicht genannt<br />
werden, insbesondere auch an Hubi,<br />
der bei Wind und Wetter Stadionmagazine<br />
vor dem Fanshop verkauft.<br />
(Abb.: Hubi bei der Supporters-Winterfeier 2005)<br />
Mit dem KSC-Fanclub Ortenau beim Neujahrsschwimmen<br />
(Mittelbadische Presse, 13.01.2009, von Stefan Bruder)<br />
11.01.2009 – Kein Bad für Warmduscher<br />
Weniger Neujahrsschwimmer bei eisiger Kälte in Linx /<br />
Dennoch 4780 Euro für Leser helfen<br />
Minustemperaturen und ein halb zugefrorener See hielten die ganz<br />
Unverfrorenen beim Neujahrsschwimmen in Rheinau-Linx nicht vom<br />
Sprung ins kalte Wasser ab. Mit fast 5000 Euro war die Veranstaltung<br />
auch für die Leser-helfen-Aktion ein Erfolg.<br />
Rheinau-Linx. Wie viel Überwindung braucht es, um sich bei diesem<br />
Wetter freiwillig ins mit Eisklumpen gespickte Wasser des<br />
Erlenparksees zu stürzen? Diese Frage haben sich am Sonntag in der<br />
World of Living viele Schaulustige und auch mancher potenzielle<br />
Schwimmer gestellt, der seine Badesachen dann doch lieber in der<br />
Tasche ließ.<br />
»Man muss schon sehr überzeugt sein von dem, was man tut, und<br />
braucht einen starken Willen«, verriet Bernard Roth aus Straßburg, mit<br />
71 Jahren einer der ältesten Teilnehmer. Wie überzeugt der mittlerweile<br />
dreimalige Teilnehmer davon war, bewies der Senior, indem er sich unter<br />
dem Applaus der vor Kälte bibbernden Zuschauer gleich ein zweites Mal<br />
in die Fluten stürzte, bevor er sich schlotternd in seinen hellblauen<br />
Mademantel hüllte und zufrieden im wärmenden Firmengebäude von<br />
Weberhaus das Weite suchte. »Einen Rekord kann ich für heute garantieren,<br />
und zwar einen Kälterekord«, hatte Hardy Rose, Center Manager<br />
der World of Living, vor dem neunten Neujahrsschwimmen bei<br />
Weberhaus gesagt.<br />
Den Startschuss für das Spektakel hatte zuvor Hans-Dieter Rahner<br />
gegeben, der mit seinem »Markenzeichen«, einem umgebauten<br />
Bierkasten aus seiner bayerischen Heimat auf dem Kopf, vier<br />
Neujahrsraketen in den Himmel geschossen hatte. Die Veranstaltung<br />
geht auf ihn zurück, denn vor 22 Jahren hatte der Rheinauer mit einigen<br />
Freunden das erste Neujahrsschwimmen in der Ortenau ins Leben gerufen.<br />
Er selbst blieb am trockenen Ufer. Am Neujahrsschwimmen beteilige<br />
er sich nur einmal im Jahr, und für 2009 habe er bereits seiner<br />
Heimatstadt die Ehre erwiesen, sagte Rahner grinsend.<br />
Der zugefrorene See wurde erst eine Stunde vorher vom Eis befreit.<br />
Außentemperatur: – 7,5 °C, Wassertemperatur + 1°C, rein ins „kühle<br />
Nass“ und eine Pflichtrunde zwischen den Eisbrocken absolvieren...<br />
Damit der Sprung ins kalte Nass überhaupt möglich war, hatte<br />
Weberhaus den Luftsprudler am Grund des Sees zwei Tage zuvor eingeschaltet,<br />
um das Wasser am Gefrieren zu hindern. Trotzdem musste die<br />
Deutsche Lebensrettungsgesellschaft Bühlertal eine dicke Eisschicht<br />
am Ufer beseitigen. Während des Spektakels sorgte ein in einen<br />
Neoprenanzug gekleideter Rettungstaucher für Sicherheit im Wasser.<br />
»Mit dem Schwimmen warte ich noch 24 Stunden, dann bin ich nämlich<br />
im Urlaub in Ägypten«, juxte Hitradio Ohr-Moderator Manfred Schäfer<br />
bei der Liveübertragung aus Linx.<br />
Fanclub geizt nicht<br />
Zum fünften Mal spendete Weberhaus den Erlös der Leser- helfen-<br />
Aktion der Mittelbadischen Presse. Für jeden Schwimmer gab es zehn<br />
Euro, weitere 2200 Euro kamen an Eintrittsgeldern zusammen. Die Firma<br />
rundete den Betrag auf 4500 Euro auf, dazu kam eine Spende von 220<br />
Euro, die der KSC-Fanclub Ortenau von denjenigen Mitgliedern eingesammelt<br />
hatte, die an diesem Tag nicht mitkamen. 60 weitere Euro<br />
kamen als Spende der Gruppe aus dem Elsass hinzu. Thomas Reizel,<br />
Vorsitzender des Vereins Leser helfen, nahm so dankend die stolze<br />
Summe von 4780 Euro zugunsten psychisch kranker Menschen mit.<br />
Damit hat Weberhaus seit 2005 insgesamt 25 950 Euro gespendet.<br />
Bist Du Warmduscher?<br />
Anmeldungen für das nächste Neujahrsschwimmen bade(n)williger<br />
Supporters nimmt Rula Prehn vom Fanclub Ortenau gerne entgegen. ;-)<br />
Kontakt: www.ksc-ortenau.de<br />
37
FANclubS<br />
FUSSBALL IST ALLES – AUCH SCHWUL<br />
Unser Herz schlägt für den KSC.<br />
Zum Teil seit Jahren, zum Teil seit Jahrzehnten, zum Teil ganz neu.<br />
Wir sind schwul, hetero, lesbisch oder bi. Aber immer blau-weiß.<br />
Einen schwulen Fußball-Fanclub, braucht man so was überhaupt?!<br />
Wenn man sich näher mit dem Thema auseinander setzt, kommt man schnell zu<br />
der Antwort: LEIDER JA !<br />
Bei den meisten schwul-lesbischen Fußball-Fanclubs handelt es sich nämlich<br />
definitiv nicht um „Spaßfanclubs“, bei denen vor allem anderen das gesellige<br />
Beisammensein im Vordergrund steht. Das soll nicht heißen, dass es bei uns nicht<br />
gesellig zugeht, vielmehr steht bei uns jedoch die gemeinsame, Fanclub-übergreifende<br />
Arbeit und Aufklärung im Vordergrund; aber nicht etwa die Aufklärung über<br />
Bienchen und Blümchen, sondern über das Tabu-Thema Nr.1 im<br />
Fußball – Homosexualität; oder einfach: "schwul-, lesbisch-, bi-sein".<br />
Leider sind immer noch die meisten Homosexuellen gezwungen, in Stadien einen<br />
bedeutenden Teil ihrer Identität zu verstecken. <strong>Gerade</strong> im Fußball kommt es nicht<br />
selten zu verbalen Übergriffen gegen Homosexuelle.<br />
In der Politik und im Show-Business ist Homosexualität beinahe schon Alltag. In<br />
einigen Sportarten ebenfalls... (und nein, nicht nur in Rhythmischer<br />
Sportgymnastik!). Nur im Fußball will der Stein nicht so richtig ins Rollen kommen<br />
– oder kennst DU einen Profi-Fußballer, der offen dazu steht, schwul zu sein ?<br />
Wäre es denn wirklich so schlimm, wenn ein Spieler vom KSC offen<br />
bekennen würde "Ja, ich bin schwul", er sich also "outet"?<br />
Wir sind der Meinung, dass die Reaktionen im heimischen Wildpark anfänglich<br />
wohl eher etwas zurückhaltend wären, würden sich aber sicher recht schnell<br />
wieder normalisieren. Zumal wir in einer ähnlichen Sache auch schon ein positives<br />
Gespräch mit unserem ‚Vorsänger’ Daniel Schneider führten:<br />
Damals ging es um eine schwulenfeindliche Äußerung (welche ich hier nicht<br />
unbedingt wiederholen möchte) während der Heimspiele, die wir so nicht stehen<br />
lassen konnten. Wir haben unserem Ärger Luft verschafft und mit Daniel gesprochen,<br />
worauf er beim nächsten Heimspiel das Thema offen im Block ansprach<br />
und endgültig für Klärung sorgte. Der umstrittene Satz wurde seither nicht mehr<br />
gerufen, wofür wir Daniel und den anderen Fans sehr dankbar sind!<br />
Aber wie sieht das in den anderen Stadien aus? Würde man einen schwulen KSC-<br />
Spieler durch Gesänge, aus der gegnerischen Kurve heraus, beleidigen? Könnte<br />
er unter diesem Druck befreit Fußball spielen? Privates, was definitiv nicht auf<br />
den Fußballplatz gehört, würde sich hier unweigerlich mit Beruflichem vermischen.<br />
Eine gesunde Rivalität gehört sicher dazu. Doch überschreitet man bei<br />
Äußerungen wie "Schwule Sau" oder "Schwuchtel" schnell eine gewisse<br />
Schmerzgrenze, die dem ein oder anderen anfänglich vielleicht gar nicht so<br />
bewusst sein mag.<br />
Sicher kann man nun nicht erwarten, dass dieses Problem alleine von einem<br />
Fanclub aus Karlsruhe zu lösen ist. Darum haben sich die schwul-lesbischen<br />
Fanclubs aus Deutschland (zum Beispiel aus Berlin, Mainz, St. Pauli...) und der<br />
Schweiz (Basel und Bern) zu den "Queer Football Fanclubs" (kurz: QFF), unter dem<br />
Motto: "Getrennt in den Farben, vereint in der Sache" zu einem Dachverband<br />
zusammen geschlossen. Gemeinsam gehen wir aktiv gegen Homophobie* im<br />
Fußball vor: Durch Zusammenarbeit untereinander, zwischen Fans, den Vereinen,<br />
Verbänden, der DFL und dem DFB.<br />
*Homo-was ?! Homophobie (von griech. homós: gleich; phóbos: Angst, Phobie) bezeichnet<br />
hauptsächlich eine soziale, gegen Lesben und Schwule gerichtete Aversion bzw.<br />
Feindseligkeit oder "die irrationale, weil sachlich durch nichts zu begründende Angst vor<br />
homosexuellen Menschen und ihren Lebensweisen" [Quelle: wikipedia.de].<br />
38<br />
„Statistisch gesehen<br />
ist einer von 11 schwul“.<br />
Warum gibt es solche Fanclubs erst seit ein paar Jahren?<br />
Ein Grund hierfür mag sicher sein, dass in Deutschland ein gesellschaftlicher<br />
Wandel passiert, was das Thema Homosexualität betrifft. Dieser Wandel hat bisher<br />
jedoch an so manchem Stadiontor Halt machen müssen. Warum?! Wir wissen<br />
es auch nicht ganz genau. Fakt ist jedoch, dass die schwul-lesbischen<br />
Fanclubs genau dazu beitragen möchten, den positiven Trend der Zeit mit ins<br />
Stadion zu nehmen, um auch von dort jegliche Art von Diskriminierung zu vertreiben.<br />
Der erste schwul-lesbische Fußball-Fanclub waren übrigens die Hertha-Junxx<br />
aus Berlin, die sich bereits im Jahr 2001 gründeten.<br />
-um ein tolerantes Klima gegenüber Minderheiten im Fußball zu schaffen,<br />
-um zur Aufklärung beizutragen,<br />
-um Ansprechpartner für Fans, Vereine und Verbände zu sein,<br />
-um den KSC lautstark zu unterstützen,<br />
gibt es die WildparkJunxx – und das ist auch gut so !<br />
Der einzig wirkliche Unterschied zu anderen Fanclubs des KSC ist doch nun wirklich<br />
nur der, dass die meisten Mitglieder bei uns eben schwul sind... na und...?!<br />
Wir wollen nicht bevorzugt, aber auch nicht benachteiligt werden.<br />
Übrigens:<br />
Um bei uns Mitglied zu werden, musst du nicht schwul, lesbisch oder bisexuell<br />
sein. Wir haben in unserem Fanclub auch heterosexuelle Mitglieder, denen es,<br />
neben dem KSC einfach auch um die Sache geht. Dir auch?! Dann kontaktiere uns<br />
doch – natürlich völlig unverbindlich!<br />
Die WildparkJunxx<br />
Karlsruhe till I die !<br />
Eckdaten zum Fanclub:<br />
Gegründet am 21.01.2007<br />
Offiziell anerkannter Fanclub des Karlsruher SC<br />
Mitglied der Queer Football Fanclubs (QFF)<br />
Unterzeichner der Leipziger Erklärung gegen Diskriminierung im Fußball*<br />
Momentan 25 Mitglieder – vielleicht auch bald DU?!<br />
Hier erreicht man uns:<br />
info@wildpark-junxx.de<br />
www.wildpark-junxx.de<br />
www.queerfootballfanclubs.com
* Die unterzeichnenden Vereine/ Verbände verpflichten sich mit der Leipziger<br />
Erklärung gegen Diskriminierung im Fußball, aktiv gegen Diskriminierungen im<br />
Fußball, welcher Art auch immer, vorzugehen.<br />
Bisher haben zahlreiche Vereine die Erklärung unterschrieben, u.a. einige<br />
Vereine aus der 1. und 2. Bundesliga.<br />
Auch die Supporters Karlsruhe zählen zu den Unterzeichnern, der KSC hält sich<br />
hierbei allerdings noch etwas zurück – schade, wie wir finden.<br />
BWsB<br />
Die Faninitiative Blau-Weiß statt Braun<br />
BLAU-WEISS statt BRAUN (BWsB) wurde im Sommer 2000 als eine unabhängige<br />
Faninitiative von Fans des KSC ins Leben gerufen. Zu diesem Zeitpunkt war die<br />
Geduld vieler KSC-Fans am Ende: Zunehmende rassistische Verunglimpfungen in<br />
allen Bereichen des Stadions, Versuche rechtsextremer Gruppen, sich im Stadion<br />
zu etablieren und daraus resultierende Medienberichte. Wir konnten nicht zusehen,<br />
wie uns eine Minderheit durch diskriminierende Äußerungen, Reichskriegsflaggen<br />
und Hitlergruß den Spaß am Fußball, den Spaß an unserem KSC verdirbt.<br />
Seit Januar 2001 ist BWsB ein eingetragener, gemeinnütziger Verein, der offen ist<br />
für neue Mitglieder.<br />
Zu unseren Unterstützern gehören neben zahlreichen Fans, den Supporters und<br />
Fanclubs auch Offizielle und Spieler des KSC, sowie Personen des öffentlichen<br />
Lebens. In diesem Zusammenhang möchten wir auch auf unsere unten genannte<br />
Homepage und unsere Unterschriftenaktion hinweisen. Aktuell haben sich<br />
bereits über 2000 Personen für unsere Ziele ausgesprochen.<br />
Die Arbeit von BwsB sehen wir darin, rassistische Tendenzen im Stadion zu unterbinden<br />
und sich offen gegen Gewalt und Intoleranz auszusprechen.<br />
Dieses kann z.B. durch öffentliche Stellungnahmen und Teilnahme bei verschiedenen<br />
Veranstaltungen geschehen, hauptsächlich ist aber jeder Einzelne dazu<br />
aufgerufen, Zivilcourage zu zeigen und derartige Vorkommnisse aktiv zu unterbinden.<br />
Nachdem in den vergangenen Jahren im Wildpark "Ruhe" eingekehrt war, sah<br />
sich BWsB jedoch nach dem Spiel gegen Stuttgart veranlasst,<br />
bezüglich einiger Sprechchöre öffentlich Stellung zu beziehen (Wochenblatt und<br />
Blockschrift). BWsB hat sich auch wiederholt an Aktionen außerhalb des<br />
Stadions, wie z.B. im letzten Jahr bei "Karlsruhe zeigt Flagge gegen<br />
rechts", beteiligt und sich gegen das geplante NPD Zentrum in Durlach ausgesprochen.<br />
Die Arbeit von BWsB wurde unter anderem mit dem Ludwig-Marum-Preis und<br />
vom Bündnis für Demokratie und Toleranz ausgezeichnet.<br />
Am 18. September ist BWsB bei der "Fairen Woche" auf dem Karlsruher<br />
Marktplatz mit einem Infostand vertreten. Zum Thema Fußball passen hier "faire<br />
Fußbälle" und eine Torschusswand. Geplant ist zudem die Organisation einer<br />
Theateraufführung mit anschließender Diskussion. Ebenso wird BWsB beim<br />
Familientag des KSC vertreten sein.<br />
Internet:<br />
www.bwsb.de<br />
www.myspace.com/bwsbev<br />
39
unser neuer<br />
Fünf verschenkte Jahre –<br />
Die Stadionfrage<br />
Seit den ersten Überlegungen, das Wildparkstadion zu modernisieren<br />
und damit dem KSC eine wettbewerbstaugliche Heimstatt zukommen zu<br />
lassen, sind nun fünf Jahre vergangen – fünf Jahre, in denen es dem<br />
KSC nicht gelungen ist, in dieser Frage entscheidend voranzukommen.<br />
Und dies trotz des Rückenwindes einer in dieser Zeit sympathischen<br />
Mannschaft, eines Bundesligaaufstieges und einer haushälterisch sehr<br />
soliden Leistung. Selten war das Gesamtklima gegenüber dem Verein<br />
und seinen Wünschen derart positiv und hätte man so viel Schwung entwickeln<br />
können, wie in diesen Jahren seit 2004.<br />
Es war der Schreiber eines Leserbriefes in den Badischen Neuesten<br />
Nachrichten (April 2009), der mit seinen Zeilen wohl vielen Beobachtern<br />
der Karlsruher Stadiondiskussion aus der Seele gesprochen haben dürfte.<br />
Denn jener formulierte ebenso treffend wie fatalistisch, "der sportbegeisterte<br />
Bürger ist es endgültig leid, ständig vom Hickhack im<br />
Gemeinderat über die Stadionfrage zu lesen. Wenn es nicht die<br />
Informationspflicht der Presse gäbe, sollte man die BNN wirklich bitten,<br />
die entsprechende Berichterstattung bis zu dem Tag einzustellen, an<br />
dem die ersten Arbeiten an einem Stadion – gleichgültig an welchem Ort<br />
– beginnen." Und es stimmt ja tatsächlich, dass sich inzwischen allgemeine<br />
Erschöpfungszustände breitmachen. Viele Fans und<br />
Fußballfreunde aus Karlsruhe und der Region sind maßlos enttäuscht,<br />
dass beide Seiten nicht im Stande waren, zu einer einvernehmlichen<br />
Lösung zu kommen. Statt dessen wurden sie Zeugen einer – und nicht<br />
anders ist es zu nennen – Provinzposse.<br />
Zu oft haben Meinungen, Absichtserklärungen und Interessen der<br />
Beteiligten gewechselt, als dass man noch an ein absehbar positives<br />
Ende glauben möchte. Vielfach fehlte es auf Seiten von Gemeinde und<br />
Verein (bei der einen mehr, bei der anderen weniger) an der unbedingten<br />
Bereitschaft, sich in entscheidenden Momenten flexibel und willens<br />
genug zu zeigen, gemeinsam eine akzeptable Lösung für Karlsruhe und<br />
seinen Fußballverein erreichen zu wollen.<br />
<strong>Gerade</strong> die Rolle der Stadt ist ärgerlich. Bei vielen jüngst realisierten<br />
oder beschlossenen Projekten waren ihr Finanzierungspläne,<br />
Umweltgutachten und Flächennutzungspläne kein Hindernis, ihren<br />
Willen durchzusetzen. Nur draußen im Wildpark durfte, nur als Beispiel,<br />
wie selbstverständlich nicht auch nur ein Baum gefährdet oder ein<br />
Flutlichtmast gar um einen Meter zu hoch geplant sein, um jegliche<br />
Modernisierungsaktivitäten frühzeitig auszubremsen und eine zukunftsfähige<br />
Lösung zu verhindern. Im <strong>Gegen</strong>teil – man mußte geradezu den<br />
Eindruck haben, dass die Anlage systematisch kaputtgespart würde.<br />
Nur deshalb konnten sich Verein und Öffentlichkeit an der<br />
Realisierbarkeit eines neuen Stadions an anderer Stelle festbeißen und<br />
wurde wertvolle Zeit verschenkt. Tatsächlich ist festzustellen, dass die<br />
Stadt Karlsruhe und der KSC über eine in ihrer Anlage bewährte und<br />
wunderschöne Sportstätte verfügen, die ihren Sinn, ohne Gefahr für Leib<br />
und Leben vielen Menschen den Besuch von Veranstaltungen zu ermöglichen,<br />
mit einem begrenzten wirtschaftlichen Risiko würde erfüllen können.<br />
"Veraltet" und "marode", und das ist der entscheidende Punkt, ist es<br />
nur in einer Hinsicht – es läßt sich mit ihm nicht genug Geld verdienen.<br />
Im besonderen die Werbefähigkeit eines direkt an der A5 stehenden<br />
Baus besticht und dürfte für mögliche Investoren ein großer Anreiz sein.<br />
Das versteckt im Hardtwald liegende Wildparkstadion kann hierbei nicht<br />
mithalten.<br />
40<br />
“ Das Herz schlägt für den Wildpark,<br />
der Verstand sagt Neubau...”<br />
(Supporters-Vorstandsmitglied Tom Beck<br />
beim BNN-Bürgerforum am 3.7.2008)<br />
Dabei ist die Frage nach der Modernität des Wildparkstadions schon alt.<br />
Es wurde 1955 eingeweiht und behielt, abgesehen der Installierung<br />
dreier Flutlichtanlagen (1957, 1963 und 1977), immerhin bis 1978 sein<br />
ursprüngliches Aussehen. Mit der überdachten <strong>Gegen</strong>gerade (Frühjahr<br />
1978) wurde das Stadion dann erstmals markant in seiner Form verändert.<br />
In den folgenden Jahren gab es zwar einige Versuche des Vereins,<br />
weitere Umbauarbeiten (z.B. 1984 eine Komplettüberdachung) zu erhalten,<br />
doch scheiterten alle an der sportlichen und damit wirtschaftlichen<br />
Instabilität des KSC. Bewegung in die Sache kam erst mit dem Etablieren<br />
des Klubs in der Bundesliga anfangs der 90er Jahre, und sollte die neue<br />
Haupttribüne (1993) nur der Anfang für einen Komplettumbau sein. Zum<br />
Motor dieser Pläne wurde der Zuschlag Deutschlands für die WM 2006,<br />
für die sich die Stadt mit einem neuen Stadion als eine der<br />
Ausrichterstädte bewerben wollte. Zunächst lief es gut, wurde<br />
Karlsruhe im August 1995 in die 20 Städte umfassende Kandidatenliste<br />
der Austragungsorte aufgenommen und im Dezember 1996 der Plan für<br />
eine reine Fußballarena vorgestellt. Gab der Gemeinderat dann nur eine<br />
halbes Jahr später "Grünes Licht" dafür, so machte Bürgermeister Heinz<br />
Fenrich im Oktober 1998, also nur kurz nach dem Bundesligaabstieg, den<br />
entscheidenden Rückzieher und stellte damit die Weichen für die heutige<br />
Situation. Denn selbst eine abgespeckte Version, die noch 1999<br />
erwägt wurde, wurde alsbald fallengelassen.<br />
Wieder war es dann eine Phase sportlicher Konsolidierung, die im<br />
Herbst 2004 neue Diskussionen über eine Modernisierung der Anlage ins<br />
Rollen brachte. Und im März 2006 gaben KSC und Stadt bekannt, dass<br />
das Stadion bis 2008 tatsächlich umgebaut werden sollte – Kosten 55<br />
Mio. Euro, die Finanzierung ungeklärt. Diese Absichtserklärung hielt<br />
jedoch nur wenige Wochen. Es folgten eine Generalabrechnung des<br />
Gemeinderates im Juli 2006 (Stichwort: "Der KSC sitzt da wie ein<br />
Buddha!") sowie das vorläufige Scheitern im August 2006. Aber immerhin<br />
– mit der Verlegung des Spielfeldes in der Sommerpause 2007 tat<br />
sich dann doch etwas, das perspektivisch in die richtige Richtung wies.<br />
Zudem es nach finanziellen Zusagen von Stadt und Land "nur" noch um<br />
die vom KSC zu leistende Miethöhe zu gehen schien. Auch die<br />
Supporters beteiligten sich konstruktiv an der Debatte und steuerten ein<br />
fundiertes Positionspapier bei (siehe Seite 42, als download auf<br />
www.supporters-karlstuhe.de verfügbar). Doch es half nichts und gerieten<br />
sich nun Stadt und Verein über der Frage der Stadionmiete sowie<br />
Nachbesserungswünschen des KSC endgültig in die Haare. Es kam zu<br />
einem Wechselspiel gegenseitiger Vorwürfe.<br />
Entscheidendes tat sich erst wieder ab Sommer 2008, als auf Druck des<br />
Gemeinderates nochmals ein alternativer Standort in Autobahnnähe<br />
(Ergebnis: nur der Wildpark ist finanzierbar) geprüft wurde und im<br />
Januar 2009 der Hamburger Investor Newport mit konkreten Plänen für<br />
ein Stadion am Gleisdreieck an die Öffentlichkeit ging. Zum jetzigen<br />
Zeitpunkt muß davon ausgegangen werden, dass es KSC und Newport<br />
nicht gelingen wird, ein Stadion in Autobahnnähe realisieren zu können.<br />
Denn zu anspruchsvoll sind letztlich nicht nur die finanziellen Hürden,<br />
sondern auch das Mißvergnügen der Stadt. Das voraussichtliche<br />
Scheitern der Neubaupläne den – nach der Kommunalwahl vom 7. Juni<br />
– geänderten Mehrheiten im Gemeinderat anzulasten, wie es in den<br />
Tagen darauf bereits zu lesen war (so im "Kurier"), ist jedoch ebenso<br />
unvollständig wie durchsichtig. Denn spätestens seit dem Sommer 2006<br />
war offensichtlich, daß der KSC hinter seinen Plänen keine politische<br />
Mehrheit wird versammeln können. Und nur mit dieser wäre selbst eine<br />
privatwirtschaftliche Unternehmung zu stemmen gewesen.<br />
Die Realität heißt daher, sich ernsthaft einer Zukunft zu stellen, die im<br />
Wildpark liegen wird. Zu welcher Umbaulösung es dort kommen wird, ist<br />
zur Zeit nicht abzuschätzen. Tatsache dürfte jedoch sein, dass der<br />
Bundesligaabstieg eine "große Lösung" nicht befördert haben und der<br />
Verein eine wichtige Chance verschenkt haben dürfte. Währenddessen<br />
haben regionale und überregionale Konkurrenten ihre historischen<br />
Gelegenheiten genutzt, den Fußball-Boom noch rechtzeitig ausnutzen zu<br />
können oder potente Investoren zu begeistern – Mainz, Stuttgart,<br />
Frankfurt, Kaiserslautern, Augsburg, Paderborn… Und nicht zu vergessen<br />
Aachen. Der Alemannia genügte nach einer ähnlichen Entwicklung<br />
wie dem KSC nur eine Bundesligasaison, um die Gunst der Stunde zu<br />
nutzen.
wildpark<br />
So bleibt der KSC auf Dauer schlicht nicht konkurrenzfähig und wird er<br />
sich nach jetzigem Stand, Ausreißer nach unten und oben sind möglich,<br />
allenfalls in der 2. Liga halten können. Denn so kreativ und intelligent<br />
kann kein Management sein, um das Fehlen eines modernen Stadions<br />
mit optimierten Einnahmemöglichkeiten ersetzen zu können. In der<br />
Pflicht waren, sind und bleiben der Verein und die Stadt gemeinsam. Auf<br />
beiden Seiten wäre es gewiß nicht ehrenrührig, einander begangene<br />
Fehler zuzugestehen und einen Neuanfang zu versuchen.<br />
Denn, wie gesagt – auf fünf verschenkte Jahre<br />
muss man zurückblicken.<br />
Positionspapier der Supporters, als download<br />
auf www.supporters-karlsruhe.de verfügbar.<br />
Das AS&P - Modell des “Neuen Wildparks”.<br />
11.4.2008 Informationsveranstaltung zum Stadion im KSC-<br />
Clubhaus, v.l.n.r.: Tom Beck, Paul Metzger, Lüppo Cramer,<br />
Moderator Jürgen Essig (SWR), ca. 250 Besucher<br />
Informationsveranstaltung zum Stadion im Fanprojekt,<br />
Gäste u.a. Oberbürgermeister H. Fenrich, Bürgermeister<br />
H. Denecken, KSC-Verwaltungsrat P. Mayer, ca. 120 Besucher<br />
41
unser neuer wildpark<br />
Stand: Dezember 2007<br />
Hier (im unveränderten Wortlaut) unser Schreiben an die Stadt, an den KSC, an die Vereins-Gremien, u.v.m.<br />
Kurzfassung unseres Positionspapiers zum Stadionum-/neubau:<br />
Ein Stadion für Karlsruhe.<br />
Die Supporters Karlsruhe 1986 e.V. sind mit über 2.600 Mitgliedern einer der größten eingetragenen Vereine<br />
in Karlsruhe. Als offizieller Fan-Dachverband vertreten wir vorrangig die Interessen der bei uns organisierten<br />
KSC-Fans - auch beim Thema STADIONUM/-NEUBAU<br />
Unser komplettes Papier finden Sie als download auf: www.supporters-karlsruhe.de<br />
Die Architektur soll den Menschen dienen, Menschen mit unterschiedlichen Ansprüchen und Bedürfnissen an ein<br />
Fußballstadion. Wir beziehen uns vor allem auf die Interessen und Positionen der traditionellen STEHPLATZFANS<br />
als eine maßgebliche Zielgruppe des Projektes und stellen unsere Kernargumente kurz und bündig dar.<br />
Was hat Karlsruhe von einem fangerechten KSC-Stadion?<br />
1. Fans sind Investition in die (Vereins-)Zukunft<br />
Fanarbeit ist aktive Jugendarbeit. Besonders Jugendliche fühlen sich durch die Stimmung im Stadion angezogen,<br />
günstige (+ermäßigte) Stehplätze sind der Einstieg zum Hobby Fußball. Sie finden Anschluss, über Jahre hinweg<br />
steigt die Identifikation, die Bindung wird beständiger; zuerst an die Fanszene und z.B. die Supporters, später an<br />
den KSC und dessen Heimatstadt... Aus Besuchern werden Fans, aus Fans werden Vereinsmitglieder und manchmal<br />
auch Sponsoren!<br />
2. Fans sind der Heimvorteil, LIVE-Atmosphäre im TV<br />
Die von Gegnern gefürchtete Heimatmosphäre kommt nicht von alleine, sie entsteht durch die Fans v.a. auf<br />
den Stehplätzen. Sie ist psychologisch gut für die Heimelf, optisch und akustisch wertvoll für die Attraktivität der<br />
TV-Übertragung als Einnahmequelle. Die lebendige Fanszene + die Stadionatmosphäre sind für viele DER Grund,<br />
ins Stadion zu gehen. Fans bringen Heimspielatmosphäre, TV-Quote und manchmal Punkte!<br />
3. Fans sind Stammkunden und Marketingfaktor<br />
Treue Fans sind Stammkunden, wie sie sich jede Firma wünschen würde. Stammkunden sollte man nicht verprellen,<br />
sondern sie sollten sich wohlfühlen. <strong>Gerade</strong> die letzten schweren Jahre mit der Regionalligasaison 2000<br />
haben gezeigt, wie wertvoll eine treue Anhängerschar ist und was organisierte Fans leisten können. Für den<br />
Bauherrn bedeutet eine bestmögliche Attraktivität eine bestmögliche Auslastung und somit hohe<br />
Wirtschaftlichkeit!<br />
4. Kommunalpolitischer Nutzen<br />
Das Stadion als öffentliches Gebäude wird für die Bürger der Stadt Karlsruhe und deren Region gebaut.<br />
Ein starker und beliebter KSC ist regional wie bundesweit<br />
ein hervorragender Werbeträger und aktives Stadtmarketing<br />
für Karlsruhe und die Region.<br />
42
Kurzfassung unseres Positionspapiers zum Stadionum-/neubau:<br />
Unsere 3 Hauptanliegen:<br />
Sozialpolitische Verantwortung - Preisgefüge - 16.500 Stehplätze<br />
Warum diese Zahl? Nimmt man alleine die momentane Stehplatz-Kapazität der Kurvenblöcke<br />
A1 (3.042), A4 (3.610), der <strong>Gegen</strong>gerade D1 (2311), D2 (2311), L-Block (B1+2, 370)<br />
und des E1 (2.000) + E4 (3.027) so kommt man auf eine durch das Stammpublikum<br />
ständig genutzte Gesamtzahl von 16.671 Stehplätzen. (Zahlen: KSC Stand 06/2003)<br />
Unser Wunsch: Einbeziehung und Berücksichtigung der Interessen der Stehplatzfans<br />
(kleiner Geldbeutel, oft Jugendliche, “Einsteiger- bzw. familienfreundliche Preise”, fangerechte Architektur...)<br />
15.000 Stehplätze für Heimfans, 1.500 für Auswärtsfans<br />
Fanfreundliche Architektur - attraktive Optik - hervorragende Akustik<br />
Das Stadion als bedürfnisorientierten Erlebnisraum gleichermaßen für VIP-Logen-Mieter,<br />
Business-Seats, Sitz- und Stehplatzbesucher zu schaffen und zu gestalten, steht für uns ganz vorne.<br />
“Eng- steil - laut - stimmungsvoll!” sind unsere Zielvorgaben, um Stadion-Atmosphäre<br />
(neudeutsch Eventcharakter) zu erzeugen und “Fußball im Wildpark” als vermarktbares Produkt zu fördern.<br />
- Keine unnötigen Sichtbehinderungen<br />
- Keine festen Blockabtrennungen (Trennung durch Treppen statt durch Zaun oder Plexiglasscheiben u.ä.)<br />
- Seitliche Blockaufgänge, Zugang über Treppen (keine Luken!)<br />
- optisch kompakter Block auf der Hintertortribüne (blauweiße Wand)<br />
Räumlichkeiten und Logistik für die<br />
Fanarbeit der Supporters<br />
Funktionsräume für Fanbetreuung, Fanprojekt und <strong>SUPPORTERS</strong><br />
Anlaufstelle/Infostand für Fanbelange (Busanmeldungen, Karten,...)<br />
Lagerräume für<br />
Fahnen, Trommeln, Stoffbahnen, Choreografien,...<br />
Bauliche Vorrichtungen für<br />
- Choreografien<br />
- Vorsängerpodest<br />
- Mikrofonanlage mit Boxen<br />
1<br />
2<br />
3<br />
Abb.: unser Fahnencontainer im Wildpark<br />
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“Eng, steil, laut, ganz nah dran...! “<br />
„Die Planungen für den Europakreisel sehen ein Stadion mit 25.000 Sitz- und mindestens 10.000 Stehplätzen vor.<br />
Wir werden als erster Verein in Deutschland wieder ein Fußballstadion und keine Arena bauen.<br />
Es soll so eng, so steil und so laut wie möglich werden“<br />
(FSV Mainz 05 Manager Heidel zum Neubau in Mainz, Quelle: stadionwelt.de, Videotext Tafel 224, ZDF 22.11.06)<br />
“Wenn wir von rechts nach links spielen, laufe ich vor der <strong>Gegen</strong>gerade rauf und runter.<br />
Das ist so laut - wer da nicht Gas gibt, kann kein Fußballer sein.” (KSC-Profi Thomas Kies, Quelle: spiegel-online 25.11.06)<br />
Kurzdaten zu unserem Papier:<br />
Stadion: eher ein reines Fußballstadion als eine “Multifunktions-Arena”<br />
<strong>Gegen</strong>gerade: traditioneller Standort der Fans seit den 70er Jahren,<br />
->prüfen ob/inwiefern weiterhin als Standort möglich<br />
Anzahl Stehplätze: mindestens 16.500 gesamt (15.000 Heimfans, 1.500 Auswärtsfans)<br />
Varioplätze: Hamburger Modell bevorzugt (Sitze werden auf die darüberliegenden Stufen geklappt)<br />
Umwandlungsfaktor: 1:2 (aus einem Sitzplatz werden 2 Stehplätze)<br />
Blockgestaltung:<br />
Block-Eingänge: Seitlich, oben oder unten, keinesfalls mitten in der Tribüne (keine “Luken”)<br />
Block-Aufgänge: direkt am Zaun/am Blockrand entlang<br />
Fassungsvermögen/Block: 2.500/Block (vorgeschrieben)<br />
Block-Trennungen: max. Zaunhöhe zwischen Stehplatzblöcken 1,60 m, keine Plexiglasscheiben<br />
Bandenwerbung: am Fanbereich unerwünscht, Platz für Zaunfahnen der Fans berücksichtigen<br />
Erhöhung gegenüber Spielfeld: sinnvoll, aber max. 1 m (Negativbeispiel Rostock)<br />
Wellenbrecher im Block: möglichst keine / Mindestanzahl<br />
Trennung zum Spielfeld: Fangnetz (wenn nötig) dunkel und feinmaschig, keine Muster oder Schriftzüge<br />
Abstand zum Spielfeld: so nah wie möglich<br />
Choreografien: Vorrichtungen für Blocktransparente (z.B. Seilzüge mit Karabinerhaken,...)<br />
keine “Hindernisse” im Block (Pfeiler, Streben, Masten,...)<br />
Stadionakustik: stimmungsfördernde Akustik ganz wichtig<br />
-> Dachform+Dachneigung, Lufträume etc. dahingehend überprüfen + optimieren<br />
Komfort:<br />
Stadionmusik: bitte nur dezent, wird im Fanbereich als sehr störend wahrgenommen<br />
Schließfächer: 200 Heim, 50 Gäste (ausreichend für Motorrad/Fahrradhelm, Einkaufstüte, Rucksack,...)<br />
Sanitäre Anlagen: guter Standard erwünscht (alles ist besser als der status quo)<br />
Fahrradständer: erwünscht<br />
Zusätzliche Räume: 1. Supporters-Stand für Anmeldungen Auswärtsfahrten etc.<br />
2. Lagermöglichkeit für Choreografien, Fahnen, Stangen, Folien,...<br />
Verkehrssituation: ideal wäre Straßenbahnanschluss/ Anbindung an ÖPVM<br />
Parkplätze: ausreichend vorsehen<br />
Umweltfreundlichkeit: sehr erwünscht, z.B. Rasenheizung über Solar / Erdwärme etc. betreiben,<br />
hier könnte die ENBW sinnvoll neue Massstäbe setzen! (Positivbeispiel Stade de Suisse)<br />
RollstuhlfahrerIn: Nähe Spielereingang, leicht erhöht, überdacht<br />
Familienblock: Nähe Heimblock/Fantribüne (evtl. Randblöcke, Oberrang)<br />
Catering: ausreichend Kapazität schaffen, Wartezeiten verringern<br />
nicht unbedingt FastFood-Ketten, eher die traditionelle “Stadionwurst”<br />
Zahlungsweise: unbedingt Bargeld, keine Karte (Negativbeispiel Schalke, München)<br />
Gerne erläutern wir unsere Vorstellungen im persönlichen Gespräch mit den einzelnen Fraktionen.<br />
Mit blau-weißen Grüßen, <strong>SUPPORTERS</strong> KARLSRUHE 1986 e.V.<br />
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supportersBaustein<br />
Vorschlag: Unser Treuhandkonto für einen fanfreundlichen Wildpark<br />
Die <strong>SUPPORTERS</strong> haben ein Treuhandkonto-Konzept<br />
entwickelt und dem KSC-Präsidium vorgestellt.<br />
Bei der MGV am 17.7.09 werden wir das Konzept vorstellen<br />
und erläutern.<br />
Als Treuhänder konnten wir Vertreter aus allen<br />
Vereinsgremien gewinnen, allesamt auch SUPPOR-<br />
TERS-Mitglieder. Die Zusammensetzung ist aber noch<br />
nicht endgültig.<br />
Wir fordern UNSEREN BEREICH FÜR FANS und wir tun<br />
was dafür! Wir hoffen, mit dieser Aktion einen mehr als<br />
symbolischen Beitrag zur Finanzierung des neuen<br />
Wildparks zu leisten. Also:<br />
Holt Euch EUER Stückchen<br />
Wildpark – Macht mit!<br />
Unsere Erwartungen<br />
In etlichen Vorgesprächen wurde uns u.a. auch von<br />
Sponsoren zugesichert, dass sie diese Idee gut finden<br />
und sie finanziell unterstützen wollen. Wir glauben<br />
nicht nur an die Symbolik dieser Aktion, sondern erhoffen<br />
uns natürlich am Ende auch einen nennenswerten<br />
Endbetrag.<br />
Zertifikat<br />
Fans, Fanclubs oder Firmen, die 500,- Euro oder mehr<br />
spenden, erhalten als Dankeschön dieses hochwertig<br />
in Farbe gedruckte Poster fürs Wohnzimmer, das<br />
Clublokal oder die Bürowand.<br />
Ziel<br />
Mit der Symbolik und dem Ertrag dieser Aktion möchten<br />
wir einfach in der Lage sein, auch finanziell etwas<br />
Einfluss auf die “Bauvorgaben” zu gewinnen und unseren<br />
Wünschen und Vorstellungen (z.B.:<br />
Räumlichkeiten für Fans, s. Kurzpapier) mehr Nachdruck<br />
zu verleihen.<br />
Kosten<br />
Bis zum jetzigen Zeitpunkt kostete uns diese<br />
Geschichte NULL Euro.<br />
Die Kontoführung- und verwaltung übernimmt die<br />
BBBank. Das gedruckte Zertifikat erhalten wir kostenlos.<br />
Wir rechnen mit einer Laufzeit von insgesamt 12-15<br />
Monaten.<br />
Für die Ausarbeitung der Spendenbedingungen durch<br />
einen Rechtsanwalt(das muss alles sauber und transparent<br />
festgelegt und formuliert sein) würden aber<br />
Kosten anfallen.<br />
?<br />
Was meint Ihr dazu?<br />
Diskussionspunkt bei der MGV:<br />
Wäre das Eröffnen eines solchen<br />
Treuhandkontos von Euch gewünscht?<br />
Haltet Ihr das Konto für sinnvoll?<br />
Wie seht Ihr die Chancen?<br />
Wäre Euch das ca. 0,50 Euro Eures<br />
Jahresbeitrages wert?<br />
Unser “Schmuck”-Zertifikat als Dankeschön für die Spender (Mit freundlicher Unterstützung<br />
der Druckerei Esser in Bretten und Tom Beck Design, Eppingen;-)<br />
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ing frei!<br />
Das war längst überfällig<br />
Das war längst überfällig: Mit einem Boxmatinee im Clubhaus würdigt<br />
der Vereinsrat das 50-jährige Bestehen der Boxabteilung des KSC, und<br />
holt die Kämpferinnen und Kämpfer der traditionsreichen Staffel aus<br />
ihrer Trainingsstätte in der Gutenbergschule endlich einmal zu einem<br />
großen Auftritt in den Wildpark. So werden wir die jüngste Deutsche<br />
Meisterin des KSC im Leichtgewicht, Tasheena Bugar, den frischgebackenen<br />
Deutschen Hochschulmeister im Halbweltergewicht und süddeutschen<br />
Meister Sinan Bayrak, sowie Weltergewichtler Dimitri<br />
Sorokin sehen, der ebenfalls den badischen und süddeutschen Titel seiner<br />
Klasse trägt, um nur drei aktuelle Ausnahmeathleten des KSC-<br />
Boxteams zu nennen, dessen Geschichte vor die Gründung des Sport-<br />
Clubs hinausreicht.<br />
Gab es bereits im KFC Phönix von 1928 bis 1942 eine mit sechs süddeutschen<br />
Meisterschaften erfolgreiche Boxabteilung, so gründete sich<br />
unter Leiter Fritz Müller und Geschäftsführer Erich Fehlberg am 7.<br />
Dezember 1959 - sieben Jahre nach der Fusion des Phönix mit dem VfB<br />
Mühlburg zum KSC - endlich die Boxstaffel, die den Sport im Badischen<br />
bald dominieren sollte. Mit Mannschaftskämpfen in der Karlsruher<br />
Stadthalle machte man sich schnell und nicht nur in der Heimat einen<br />
Namen, denn von Anfang an waren höchste sportliche Leistungen Ziel<br />
und Anspruch der jungen Riege. Schon 1960 konnte man mit dem aus<br />
Ulm verpflichteten Horst Rascher einen Olympiateilnehmer in Rom stellen,<br />
kurz darauf errang dieser die erste Deutsche Meisterschaft für den<br />
KSC.<br />
Bereits 1962 sollte dann der Mann die Verantwortung das Boxen in<br />
Karlsruhe in die Hand nehmen, der noch bis heute erfolgreich die<br />
Abteilung führt: Heinz Birkle, als Aktiver vierfacher deutscher<br />
Studentenmeister und zweifacher badischer Meister, steht wohl wie<br />
kein anderer für die Erfolgsgeschichte der KSC-Staffel. Unter seiner<br />
Leitung erkämpften für den KSC in den achtziger Jahren Alexander<br />
Künzler und Markus Bott Deutsche Meisterschaften und nahmen, wie<br />
später auch Federgewicht Tyson Gray und der kurz darauf zu den Profis<br />
gewechselte Sven Ottke, an Olympischen Spielen teil. Als Ausrichter<br />
und Organisator von internationalen Wettkämpfen und Funktionär der<br />
wichtigsten Amateurboxverbände machte sich Birkle weltweit einen<br />
Namen.<br />
Die jüngste<br />
Deutsche<br />
Meisterin<br />
des KSC im<br />
Leichtgewicht,<br />
Tasheena Bugar<br />
Es ist eine stolze Reihe von Titeln, die seine Abteilung vorweisen kann:<br />
Zwei Goldmedallien bei Europameisterschaften, 26 deutsche und aktuell<br />
über 160 badische Meisterschaften, zwei Deutsche Pokalsiege und der<br />
seit 1968 fast ausnahmslos verteidigte Wilhelm-Beierlein-<br />
Gedächtnispokal, die inoffizielle Badische Meisterschaft. Wer derzeit im<br />
badischen Amateurboxen Titel erringen möchte, kommt an den von<br />
Europameister Siegfried Mehnert und dem mehrfachen badischen<br />
Meister Tyson Gray trainierten Kämpfern des KSC nicht vorbei, die regelmäßig<br />
die erfolgreichsten Staffeln auf Nachwuchs- und<br />
Meisterschaftsturnieren des Verbandes stellen.<br />
46<br />
Wir hoffen, dass den jungen Kämpferinnen und Kämpfern mit dieser<br />
Veranstaltung des Vereinsrats (vorauss. 13 Kämpfe) ein neues Publikum<br />
zu erschließen gelingt. Zu sehr stehen die Boxer des KSC im Schatten<br />
der KSC-Fußballprofis, und zu gering ist die Aufmerksamkeit der breiteren<br />
Öffentlichkeit angesichts ihrer seit Jahrzehnten erbrachten<br />
Leistungen. Denn wer die Boxwettkämpfe des Badischen Verbands bei<br />
dessen Mitgliedsvereinen regelmäßig besucht, der muss sich darüber<br />
wundern, dass die dort dominierende KSC-Boxstaffel keine regelmäßige<br />
und eigene Veranstaltung auf dem Boden des Wildpark ausrichtet. Und<br />
wer vor allem einmal die Leidenschaft, den Teamgeist und die<br />
Begeisterung der KSC-Athleten bei Meisterschaften erlebt hat, der wird<br />
in Zukunft neue Maßstäbe bei der Beurteilung der Fußballprofis anlegen<br />
– und diese des öfteren in Gedanken zum Training in die<br />
Gutenbergschule schicken.<br />
Karten: ab Donnerstag 9.7.2009 am Kartenschalter der KSC-<br />
Geschäftsstelle sowie an der Tageskasse…<br />
HELFER GESUCHT:<br />
Wer Interesse hat, als Helfer für Auf- und Abbau dabei zu sein, bitte melden!<br />
Abholung Ring vom PSV Karlsruhe (mit LKW), 2 Helfer nötig, Samstag, 18.7.2009,<br />
Uhrzeit nach Rücksprache mit PSV/Herr Birkle/LKW-Fahrer. Aufbau Sonntag,<br />
19.7.2009. 8.00, Uhr:. ca. 8 Helfer. Abbau Sonntag, 19.7.2009 nach der<br />
Veranstaltung: Ebenso viele Helfer nötig. Genaue Uhrzeit kann man leider nicht<br />
abschätzen bei 13 Kämpfen…2 Helfer(innen?), die sich ab 11.00 Uhr an den<br />
Einlass/Kasse setzen können. Die Helfer haben natürlich freien Eintritt zur<br />
Veranstaltung und bekommen ein Mittagessen vom KSC im Clubhaus.<br />
Ansprechpartner:<br />
• Heinz Birkle (Abteilungsleiter Boxen beim KSC)<br />
• Stephanie Haag (Mitgliederbetreuung KSC)<br />
• Uli Lange (Supporters, Vors. KSC-Vereinsrat)<br />
• Dieter Gläser (Supporters, stv. Vors. KSC-Vereinsrat)<br />
• Michael Kunz (Supporters, KSC-Vereinsrat)<br />
• Tom Beck (Supporters, KSC-Vereinsrat)<br />
• Martin Holler (Supporters, KSC-Vereinsrat)<br />
Plakatentwurf, Tom Beck
100 Jahre Meister<br />
Deutscher<br />
FC Phönix Karlsruhe<br />
Deutscher Fußballmeister 1909<br />
30.5.1909, Breslau KFC Phönix - Viktoria 98 Berlin 4:2 (2:1)<br />
Tore: Wilhelm Noe(2), Arthur Beier (1), Hermann Leibold (1)<br />
Die Meistermannschaft<br />
(stehend von links):<br />
Michaelis, Karth, Reißer, Neumaier,<br />
Beier, Schweinshaut, Noe<br />
(vordere Reihe von links):<br />
Wegele, Leibold, Oberle, Heger<br />
Die Einweihung des Phönixplatzes am 9.9.1923. Das Kassenhäuschen des Phönixstadions im Jahr 1923; heute steht an dieser Stelle der Wildpark.<br />
Der Phönix – ein fabelhafter Wappenvogel: Die abgebildete Version stammt vom Vereinsblatt des Karlsruher Fußball-Club Phönix e.V. (Phönix Alemannia), Jahrgang 1928<br />
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hart’08<br />
moser rockt<br />
Moser rockt "hart" 2008<br />
nach dem hart erkämpften aber hochverdienten sieg gegen werder bremen<br />
kam es zum höhepunkt des fußballwochenendes. zum gedenken an<br />
den verstorbenen dominik moser, der auf tragische weise bei einem<br />
arbeitsunfall ums leben kam, wird die party "moser rockt" im fanprojekt<br />
karlsruhe veranstaltet.<br />
dieses jahr rockte moser "hart", denn mit warstreet war die örtliche hardcore<br />
größe zu gast und aus straubing kamen die streetpunks "the buccaneers".<br />
der reinerlös der party geht einem sozialen zweck zu.<br />
über 400 leute u.a. auch aus pisa, berlin und straßburg genossen gute<br />
musik, cocktails und die gelöste stimmung aufgrund der wichtigen drei<br />
punkte.<br />
schön zu sehen, dass der harte kern der karlsruher szene nicht dem<br />
üblichen mainstream-chart-gedudel zugetan ist, sondern alternative<br />
musikstile unterstützt. In der heutigen zeit keine selbstverständlichkeit<br />
mehr, aber eigentlich die logische folge, wenn man sich als ultra sieht<br />
und diesen weg konsequent geht. "ultra sein" heißt auch in sachen musik<br />
gegen den strom zu schwimmen, bunt und kreativ zu sein, seinen eigenen<br />
weg zu gehen, alternativen zu suchen und den untergrund zu supporten.<br />
http://www.myspace.com/skannabizmusic<br />
mit skapunk gings los. "skannabiz" schmissen die blasinstrumente an und<br />
schon gings in die beine. ich traf erst während des gigs ein, aber da<br />
waren viele am tanzen und die stimmung war großartig.<br />
herrliche mucke die laune macht und natürlich am besten draußen im<br />
sommer zu hören ist. Die band hatte ebenfalls spaß, da es für sie wohl<br />
auch nicht selbstverständlich ist vor einem solch begeisterungsfähigen<br />
publikum zu spielen.<br />
mehr infos unter:<br />
www.myspace.com/moser_rockt<br />
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http://www.myspace.com/warstreetcrew<br />
"warstreet" verlangten uns danach alles an einsatz ab. 30 minuten vollgas<br />
auf und vor der bühne. der moshpit beim ersten lied war einer der<br />
geilsten ever. anarchie pur, es gab einfach auf die 12.<br />
die halbe stunde genügte auch, um die letzten kraftreserven des tages<br />
aufzubrauchen.<br />
hardcore aus karlsruhe, für karlsruhe !!!<br />
die jungs stehen hinter unserem verein, unserer stadt und der szene,<br />
dafür gabs von uns 1894% einsatz vor der bühne. krachende riffs, geile<br />
tempowechsel und ein sänger, der alles gab, wussten zu begeistern.<br />
Wer schon mal als vorband für die hardcore-größe "terror" aufgetreten<br />
ist, weiß eben auch wie es geht.<br />
http://www.myspace.com/thebuccaneers77<br />
die jungs aus straubing machten den guten schluss. leider waren bei<br />
"the buccaneers" schon einige nicht mehr am start. trotzdem herrschte<br />
auch vor der bühne noch reges treiben bei diesem zum mitgröhlen animierenden<br />
streetpunk. schade, dass man die texte nicht kannte.<br />
super sympathisch zeigte die band, dass ihr der auftritt vor dem harten<br />
kern der karlsruhe fanszene riesigen spaß machte. nach ner guten stunde<br />
war es dann vorbei, aber sicher hab ich diese band nicht zum letzten<br />
mal gesehen.<br />
ein großes dankeschön an die organisatoren von ps99 und<br />
fanprojekt karlsruhe! das andenken an dominik<br />
wird mit dieser veranstaltung<br />
in würdiger weise gewahrt.<br />
euer MAD<br />
“Moser rockt!”–<br />
das jährliche<br />
Benefizkonzert<br />
im Fanprojekt<br />
in Gedenken an<br />
D. Moser.<br />
★ ★<br />
FÜR IMMER
In stillemGedenken<br />
Die Namen unserer verstorbenen Mitglieder sind oft nicht bekannt, aber durch Bilder bleibt die Erinnerung wach.<br />
Dominik Moser<br />
(31.10.76 - 01.12.06)<br />
Herbert Deschner<br />
(4.6.53- 24.04.09)<br />
Manfred Kühn<br />
(24.01.65 - 16.09.08)<br />
Philipp "Willy" Lehberger<br />
(24.11.78 - 07.06.09)<br />
Bernd Krebs<br />
(09.10.62 - 04.11.08)