Chianti
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406 <strong>Chianti</strong><br />
Berühmt ist Impruneta wegen seiner zauberhaften Lage inmitten von Weinbergen<br />
und Olivenhainen, vor allem aber wegen seiner jahrhundertealten Tradition der<br />
Töpferkunst. Man sollte nicht versäumen, sich die Vielfalt der nach wie vor handgearbeiteten<br />
Terrakotta-Erzeugnisse der zahlreichen Betriebe in und um Impruneta<br />
einmal aus der Nähe anzuschauen.<br />
Auf dem abschüssigen Hauptplatz erhebt sich die ehemalige Wallfahrtskirche Santa<br />
Maria mit ihrem eindrucksvollen fünfbogigen Portikus (1634) und dem im 13. Jh.<br />
errichteten Campanile. Vom ursprünglichen Bau sind nur die romanische Krypta<br />
und einer der beiden an die Kirche angrenzenden Kreuzgänge erhalten geblieben.<br />
Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche fast vollständig durch Bomben zerstört, aber<br />
bald wieder aufgebaut. Im Innern sind zwei Kapellen nach Entwürfen von Michelozzo<br />
mit Altären von Luca della Robbia zu besichtigen. Im linken Seitenschiff wird ein<br />
kleines Marienbildnis aufbewahrt, das zwei Bauern beim Pflügen eines Feldes<br />
genau an der Stelle gefunden haben sollen, wo man später das Gotteshaus errichtete.<br />
Der Legende nach stammt das Bildnis von der Hand des Evangelisten Lukas.<br />
Die Besichtigung von Santa Maria (tägl. außer So während der Messe 7.30–12.30<br />
und 16.30–19 Uhr) kann man gut mit einem Besuch in der Bar Italia links neben<br />
der Kirche verbinden. Dort bekommt man das beste Eis der Umgebung..<br />
Eine gute Gelegenheit für einen Abstecher nach Impruneta bieten außerdem zwei<br />
traditionsreiche Veranstaltungen: das Weinfest am letzten Sonntag im September<br />
und die Festa di San Luca am 18. Oktober, die dem Stadtheiligen gewidmet ist.<br />
Information Pro Loco, Di–Sa 10-13 und 15-<br />
18 Uhr, So 10–13 Uhr, im Winter nur an Wochenenden.<br />
Piazza Buondelmonti (neben<br />
dem Spielplatz), ¢ 055-2313729, www.pro<br />
impruneta.rtd.it oder www.soggiornarea<br />
impruneta.com.<br />
Hin und weg Bus: Etwa halbstündlich<br />
nach Florenz, auch 3-mal tägl. nach Greve<br />
(mit Umsteigen in Strada in <strong>Chianti</strong>). Haltestelle<br />
an der Piazza Buondelmonti im Zentrum,<br />
Tickets im Tabakladen an der Piazza.<br />
Tonwaren Ist der Transport von Tonkübeln<br />
in heimische Gefilde aus Platzgründen<br />
nicht unproblematisch, lohnt ein Besuch in<br />
einem der ansässigen Handwerksbetriebe<br />
hingegen allemal. Sehenswert z. B. die Verkaufsausstellung<br />
von Poggi Ugo.<br />
Auch moderne Exponate werden hier auf<br />
traditionelle Weise noch per Hand gefertigt.<br />
Die gute Tonerde, die für die Qualität der<br />
Waren Ausschlag gibt, wird gleich hinter<br />
der Brennerei gewonnen. Der Ofen aus dem<br />
14. Jhr. ist noch vorhanden, der Brand bei<br />
ca. 1000 °C erfolgt heute hingegen in modernen<br />
Brennöfen. Mit etwas Glück wird<br />
Interessierten der Familienbetrieb gezeigt.<br />
Den Parkplatz schmückt unübersehbar ein<br />
über 7 Meter hoher Ring aus Ton – ein Werk<br />
von Mauro Staccioli. Mo–Sa 8.30–12.30 und<br />
14–18 Uhr. Via Imprunetana 16 (in Richtung<br />
Tavarnuzze), ¢ 055-2011077, www.poggiugo.it.<br />
Manetti Gusmano & Söhne, in Ferrone.<br />
Hier stellt Manetti Gusmano mit ca. 30 Mitarbeitern<br />
vor allem Fußböden aus Terracotta<br />
her. Die Böden der Uffizien sind aus<br />
der hiesigen gebrannten Erde gefliest, sogar<br />
die Dachziegel für Ausbesserungen am<br />
Dom in Florenz werden hier gefertigt. Ein<br />
„Showroom“ demonstriert die Besonderheiten<br />
von industrieller und handwerklicher<br />
Herstellungsweise. Anfahrt: Von Impruneta<br />
für ca. 4 km der Via Ferrone in Richtung<br />
Ferrone folgen. Im Ort links in die Via<br />
<strong>Chianti</strong>giana einbiegen, dort linker Hand.<br />
www.cottomanetti.com.<br />
�Mein Tipp: Andreini, nur 300 m weiter<br />
in Richtung Greve weisen oberhalb der<br />
Straße imposante Terracottakübel auf die<br />
Fabrik hin. Neugierigen gewährt man gern<br />
Einblick in die urige Produktionsstätte von<br />
Ziegeln und Tonkrügen, den Orcie, die einst<br />
der Aufbewahrung von Olivenöl dienten.<br />
Heute sieht man sie vor allem dekorativ mit<br />
Blumen bepflanzt in den Gärten.�<br />
Übernachten/Essen *** Albergo/Ristorante<br />
Bellavista, direkt am Hauptplatz (neben<br />
der Kirche). Auf der großen Dachterrasse<br />
kann man an lauen Sommerabenden<br />
bei Glockengeläute essen und das bunte Treiben<br />
unten auf der Piazza beobachten. Sehr<br />
herzlicher Service. Restaurant nur abends<br />
geöffnet. Mi geschlossen. DZ mit Bad 80–