Jahresbericht 2010 - Stiftung „Großes Waisenhaus zu Potsdam“

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4 Jahresbericht 2010 ‹ Inhalt Inhalt Jahresbericht 2010 Eine Auswahl von Projekten 2010 • Jugend fragt nach – Workcamp der helfenden Verbände • Die Zwergenwerkstatt Potsdam • Modellprojekt Jungenarbeit und Gewaltprävention • Deutsch-polnisch-litauische Jugendbegegnung • Break classics – Takt. Tanz. Toleranz. Noël- und Jacqueline-Martin-Stiftung – Interview Geschichte der Stiftung „Großes Waisenhaus zu Potsdam“ Über die Arbeit der GFB Einnahmen und Ausgaben der Stiftung Veranstaltungen • Konferenz der Akteure • Klingender Advent • Öffnung des historischen Adventskalenders Bauaktivitäten 2010 • Umbau Schloss Gerswalde Pressestimmen • Dokumente gegen das Vergessen – „Frauen in Ravensbrück“ • Schlosssanierung in Gerswalde • Wertestudie veröffentlicht • Waisenhaus mit Hotel • Historischer Adventskalender – Hotel am Waisenhaus • Mahnung – Überfall auf Noël Martin vor 14 Jahren • „Ich habe kein Leben. Ich existiere“ – Interview mit Noël Martin • Bergung historischer Bausubstanz • „Break classics“ Spendenaufruf zur Musikförderung Über die Stiftung – Informationen und Impressum 05 05 06 07 08 09 11 12 14 16 18 18 19 20 21 21 22 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 Heiligabend im neuen Hotel (Historischer Adventskalender; siehe Seite 20 und Seite 26)
„Selten ging ein Eröffnungsgespräch mit Jugendlichen an einem historisch belasteten Ort so locker, frisch, mit viel Gelächter, aber auch fundiert-kritisch über die Bühne.“ MAZ, 21.10.2010 Projekte ‹ Jahresbericht 2010 5 Eine Auswahl von Förderprojekten der Stiftung 2010 Jugend fragt nach — Workcamp der helfenden Verbände in der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück Diese positive Atmosphäre setzte sich auch fort an den folgenden Tagen des Workcamps der helfenden Verbände, das vom 16.10.2010 bis zum 22.10.2010 in der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück stattfand. Während dieser Zeit trafen sich 40 Jugendliche helfender Verbände aus Brandenburg von der Jugendfeuerwehr über Johanniterjugend, Technisches Hilfswerk, Deutsche Lebensrettungsgesellschaft, Arbeiter-Samariter-Bund bis hin zur Malteser Jugend. Die ehrenamtlich tätigen Jugendlichen engagieren sich während ihrer Freizeit in diesen Verbänden und tragen dazu bei im Flächenland Brandenburg – insbesondere in den Regionen mit schrumpfenden Einwohnerzahlen und abnehmender Infrastruktur – das soziale Leben aufrecht zu erhalten. Ravensbrück als ehemaliges KZ gab die zentralen Themen des Workcamps vor. Die jungen Menschen sollten - basierend auf eigenen Erfahrungen mit dem Helfen - einen persönlichen Zugang zur Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus entwickeln. Die Teilnehmer erarbeiteten individuelle Fragestellungen, denen sie in Arbeitsgruppen nachgingen. Das Thema „Helfen“ bildete hierbei den roten Faden: So wurde u.a. der KZ-Alltag von Häftlingsärzten und -krankenschwestern sowie von SS-Ärzten und SS-Krankenschwestern untersucht. Die Biografien von Häftlingen, die aufgrund ihrer Zivilcourage inhaftiert wurden, aber auch das Internationale, das Schwedische Rote und nicht zuletzt das Deutsche Rote Kreuz wurden im Hinblick auf deren jeweilige Rolle während des Zweiten Weltkrieges und der Befreiung der KZ-Häftlinge im April 1945 näher betrachtet. Welche Haltung hatten die helfenden Verbände in der NS-Zeit? Inwiefern ähneln oder unterscheiden sich die Bedingungen für das Helfen/für die Zivilcourage damals und heute? Begegnungen und Gespräche mit Zeitzeugen, Überlebenden des KZ aber auch mit Fürstenberger Bürgern sowie Fachvorträge lieferten die Grundlagen für die Arbeit in Workshops. Die sehr unterschiedlichen Arbeitsergebnisse - vom Film über eine Geländeinstallation bis hin zur Pflege und zum Erhalt der Außenanlagen der Gedenkstätte - wurden abschließend präsentiert. Die jungen Teilnehmer hatten nicht nur viel Spaß beim gemeinsamen Arbeiten und Erarbeiten sondern sagten einhellig, dass sie so viel erfahren und gelernt hätten, wie nie zuvor. Workcamp in Ravensbrück (Fotos: Gerwers, Waidak Media e.V.)
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