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Mark A. Halawa - Homo pictor und animal symbolicum. Zu den ...

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MARK A. HALAWA: EDITORIAL. HOMO PICTOR UND ANIMAL SYMBOLICUM. ZU DEN MÖGLICHKEITEN UND GRENZEN EINERPHILOSOPHISCHEN BILDANTHROPOLOGIElexionen über die Phänomenologie der Sinne nach seinem Urteil die Basis für eine kritischeEvaluation der Möglichkeiten <strong>und</strong> Grenzen einer philosophischen Bildanthropologie.Jörg R. J. Schirra <strong>und</strong> Klaus Sachs-Hombach setzen in ihrem Aufsatz »Kontextbildung alsanthropologischer Zweck von Bildkompetenz« wesentliche Gedanken der jonasschen Bildanthropologiefort. Beide argumentieren dafür, dass Bilder »eine unumgängliche Komponentebei der initialen Kontextbildung <strong>und</strong> damit der begriffsgenetischen Begründung von propositionalerSprachkompetenz« (S. 27) bil<strong>den</strong>. Sprachfähig sind ihrer Meinung nach nur solcheWesen, die im Rahmen kommunikativer Prozesse mittels symbolischer Externalisierungendie Basis für »eine gemeinsame empirische Vergegenwärtigung abwesender Situationen« (S.27) zu realisieren vermögen. In begriffsgenetischer Hinsicht spielt der Aspekt der Bildfähigkeitfür die Autoren in diesem <strong>Zu</strong>sammenhang eine essenzielle Rolle. So versuchen sie über eineRekonstruktion der kognitiven Anforderungen eines kompetenten Bildgebrauchs nachzuweisen,dass Bilder im Hinblick auf die Freisetzung der oben beschriebenen »initialen Kontextbildung«eine f<strong>und</strong>amentale »anthropologische Funktion« (S. 37) zukommt, sodass der »Ursprungdes Bildes« für sie gleichermaßen als »Ursprung des Menschen« zu bewerten ist (S.39).Eine ergänzende Perspektive eröffnet Zsuzsanna Kondor in ihrem Beitrag »Representationsand Cognitive Evolution: Towards an Anthropology of Pictorial Representation«. Auch siebeschäftigt sich mit <strong>den</strong> kognitiven Voraussetzungen des Bildgebrauchs, doch geschieht diesunter veränderten Vorzeichen: In Rekurs auf jüngere Theorien des ›extended mind‹ bzw. sogenannte›Verkörperungstheorien des Geistes‹ (vgl. VARELA/THOMPSON/ROSCH 1993) skizziertKondor die Bedingungen <strong>und</strong> Möglichkeiten einer evolutionären Anthropologie des Bildes.Hervorgehoben wer<strong>den</strong> dabei vor allem die ontogenetischen Faktoren der menschlichenBildkompetenz. Entschei<strong>den</strong>d ist für Kondor, dass die Ausbildung eines kompetenten Bildgebrauchsnicht alleine kognitiven Parametern folgt, sondern ebenfalls durch körperliche Erfahrungsmomentegetragen wird, die in besonderem Maße mit kommunikativen Vergegenwärtigungs-<strong>und</strong> Vergegenständlichungsprozessen verwoben sind. »[T]he necessary condition ofIMAGE I Ausgabe 14 I Themenheft <strong>Homo</strong> <strong>pictor</strong> <strong>und</strong> <strong>animal</strong> <strong>symbolicum</strong> I 7/2011 9

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