FC Carl Zeiss Jena SV Babelsberg 03

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BLAUE COUCH
ter zu verschaffen, das einem später beim
Erreichen anderer beruflicher Ziele außerhalb
des Fußballs natürlich helfen kann. Insofern
bleibe ich dabei, dass die These „Intelligenz
ist dem Fußball abträglich“ falsch ist.
Mit Intelligenz kann man allerdings auch ganz
schnell zum Außenseiter werden!
Ich mag diesen Begriff Intelligenz nicht! Ich
sehe mich eher als jemanden, der sich für
viele Dinge interessiert. Aber das ist keine
von Gott geschenkte Begabung, die einen zu
etwas Besonderem macht. Ich bin interessiert
und versuche, mir gewisse Dinge anzueignen,
auch anzulesen. Das ist in meinen Augen nun
wirklich nichts Besonderes.
Stört das Außenbild bei der Partnerwahl?
Die Frage verstehe ich nicht.
Wirkt womöglich eine malträtierte E-Gitarre
in jungen Männerhänden attraktiver als ein
Buch über Bioinformatik?
Das Studentendasein, das ich in abgeschwächter
Form ja auch lebe, bringt es durchaus mit
sich, mit anderen in Kontakt zu kommen. Ich
nenne da nur das Stichwort Mensa.
Das leuchtet ein. Was möchtest Du nach Deiner
aktiven Fußballerkarriere machen?
Die Frage höre ich oft. Aber in diesem Geschäft
fällt es schwer, einige Jahre nach vorn zu schauen.
Fakt ist, dass ich vor der Zeit danach keine
Angst habe und irgendwann etwas machen
möchte, was nichts mit Fußball zu tun hat.
Aber zurück zum Fußball. Du hast, wenn
auch nicht als Stammspieler, Bundesligaluft
geschnuppert und sogar im Europapokal mitgewirkt.
Hast Du das Ziel, dort wieder hin zu
kommen? Oder ist das aus einer anderen Zeit
von einem anderen Stern?
Darüber denke ich nicht nach. Du solltest als
Sportler, oder generell als Mensch, Ansprüche
an Dich selbst haben und etwas erreichen wollen.
Als Fußballer willst Du immer das nächste
Spiel gewinnen. Das sind Mechanismen, die
sich gleichen – unabhängig davon, in welcher
Liga man spielt. Du willst Dir als Spieler und
Mensch ja auch ein gutes Gefühl verschaffen.
Es macht Dich einfach zufriedener, wenn Du
gut gespielt und gewonnen hast. Das ist das
wiederkehrende Ziel, Woche für Woche.
Also gibt es bei Dir wirklich keine Sehnsucht
zurück nach der Zeit beim 1. FC Nürnberg?
Nein. Aber ich bin
froh, dass ich das
erleben durfte und
gesehen habe, was
im Fußball möglich
ist. Auch wenn ich
selbst kein Stammspieler
war, so war
es trotzdem eine
sehr interessante
und durchaus auch
lehrreiche Zeit für
mich, die ich unter keinen Umständen missen
möchte. Diese Zeit hat mich insofern auch
geprägt, dass ich natürlich nicht ausschließen
kann – sollte sich jemals diese Gelegenheit
wieder ergeben – diese zu ergreifen.
In der angespannten sportlichen Situation, in
der die Jenaer Mannschaft derzeit steckt, werden
häufig Fußballweißheiten und Floskeln
bemüht. Welche davon sind wahr?
Das ist schwer zu beantworten. Aber ich bin
sicher, dass der Kopf eine große Rolle spielt.