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Integriertes Projekt- und Change-Management - Braincourt

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<strong>Integriertes</strong> <strong>Projekt</strong>- <strong>und</strong> <strong>Change</strong>-<strong>Management</strong>: Aus gutem Gr<strong>und</strong>Inhaltsverzeichnis1. <strong>Management</strong> Summary ............................................................................................. 32. Ausgangssituation ..................................................................................................... 33. Das <strong>Projekt</strong>management-Vorgehensmodell .............................................................. 53.1. Phase: Initialisierung .............................................................................................................................. 53.2. Phase: Planung ...................................................................................................................................... 53.3. Phase: Ausführung ................................................................................................................................. 63.4. Phase: Abschluss ................................................................................................................................... 63.5. Phasenübergreifende Prozesse .............................................................................................................. 64. <strong>Projekt</strong>begleitendes <strong>Change</strong> <strong>Management</strong> als Erfolgsgarant für den <strong>Projekt</strong>erfolg ... 74.1. Häufige Konsequenzen aus dem <strong>Projekt</strong>geschäft ................................................................................. 74.2. Was versteht man unter <strong>Change</strong> <strong>Management</strong>? .................................................................................... 74.3. Welche Phasen durchläuft ein <strong>Projekt</strong> während des Veränderungsprozesses? .................................... 8Ablehnung: ....................................................................................................................................................... 94.4. Prinzipien für einen erfolgreichen Veränderungsprozess .................................................................... 104.5. Vorgehensweise/ Vorgehensmodell.................................................................................................... 134.5.1. Initialisierung ........................................................................................................................ 134.5.2. Planung ................................................................................................................................. 134.5.3. Ausführung ........................................................................................................................... 134.5.4. Controlling ............................................................................................................................ 144.6. Maßnahmenpakete: <strong>Change</strong> Toolbox .................................................................................................. 144.6.1. Interne Kommunikation <strong>und</strong> <strong>Projekt</strong>marketing .................................................................... 144.6.2. Mobilisierung <strong>und</strong> Stabilisierung .......................................................................................... 154.6.3. Personal <strong>und</strong> Training ........................................................................................................... 154.6.4. Externe Kommunikation ....................................................................................................... 165. Fazit ........................................................................................................................ 17Literaturverzeichnis ...................................................................................................... 18Seite 2 von 18


<strong>Integriertes</strong> <strong>Projekt</strong>- <strong>und</strong> <strong>Change</strong>-<strong>Management</strong>: Aus gutem Gr<strong>und</strong><strong>Projekt</strong>managementerfolgEinhaltung von:Inhaltlichen ZielenTerminlichen ZielenBudgetzielenQualitätszielenWissen>Können>WollenAkzeptanzWirtschaftlichkeitNutzen<strong>Projekt</strong>erfolgAbbildung 1: Die Determinanten des <strong>Projekt</strong>erfolgsNeben dem Ansteuern der <strong>Projekt</strong>managementziele müssen vor allem Voraussetzungengeschaffen werden, damit die mit einer <strong>Projekt</strong>investition verfolgten wirtschaftlichen Zieleauch tatsächlich realisiert werden können. Nur wenn die betroffenen Mitarbeiter dieFähigkeit besitzen <strong>und</strong> die Bereitschaft haben, die mit einem <strong>Projekt</strong> einher gehendenVeränderungen zu leben, ist der gewünschte wirtschaftliche Effekt erreichbar (vgl. Abb. 1).Erst wenn der geplante Business Case Realität wird, ist der <strong>Projekt</strong>erfolg erzielt. Diese sehrweitgehende <strong>Projekt</strong>erfolgsdefinition erfordert einen ganzheitlichen <strong>Projekt</strong>- <strong>und</strong> <strong>Change</strong><strong>Management</strong>-Ansatz. In einem ersten Schritt muss durch ein strukturiertes <strong>und</strong>standardisiertes Vorgehensmodell sicher gestellt werden, dass die Ziele des <strong>Projekt</strong>eseffektiv <strong>und</strong> effizient erreicht werden.Seite 4 von 18


<strong>Integriertes</strong> <strong>Projekt</strong>- <strong>und</strong> <strong>Change</strong>-<strong>Management</strong>: Aus gutem Gr<strong>und</strong>3. Das <strong>Projekt</strong>management-VorgehensmodellDie sichere Navigation zu den terminlichen, finanziellen, inhaltlichen <strong>und</strong> technologischenZielen eines <strong>Projekt</strong>es bedarf einer standardisierten <strong>Projekt</strong>management-Vorgehensweise,die jedoch auch Raum für projekt- <strong>und</strong> situationsspezifische Anpassungen lassen muss.Abbildung 2: Das <strong>Projekt</strong>management-Vorgehensmodell von <strong>Braincourt</strong>3.1. Phase: InitialisierungEine professionelle <strong>Projekt</strong>initialisierung ist eine wesentliche Voraussetzung für ein vonOffenheit <strong>und</strong> Konstruktivität geprägtes <strong>Projekt</strong>klima <strong>und</strong> für eine spürbare Motivation <strong>und</strong>Dynamik bei den <strong>Projekt</strong>beteiligten. Zunächst wird der Business Case für das <strong>Projekt</strong> erstellt<strong>und</strong> die formale Freigabe des <strong>Projekt</strong>es mittels <strong>Projekt</strong>auftrag erteilt. In diesem werdenInhalt, Umfang, Zielsetzung <strong>und</strong> Ressourcensituation des <strong>Projekt</strong>es für alle <strong>Projekt</strong>beteiligtenverständlich festgelegt. Des Weiteren werden Vorgehens- <strong>und</strong> Zusammenarbeitsmodell,<strong>Projekt</strong>- <strong>und</strong> Gremienorganisation, Rollen <strong>und</strong> Verantwortlichkeiten der am <strong>Projekt</strong>Beteiligten, Kommunikationsstrukturen, zu verwendende Methoden <strong>und</strong> Werkzeuge sowieorganisatorische Implikationen etc. geklärt <strong>und</strong> definiert.Gr<strong>und</strong>lagen für denErfolg schaffen3.2. Phase: PlanungDie Planung ist das Hauptinstrument der <strong>Projekt</strong>steuerung sowie die Gr<strong>und</strong>lage für eintransparentes Zusammenarbeitsmodell <strong>und</strong> für die Ausgestaltung der Rollen der<strong>Projekt</strong>beteiligten. Deshalb ist auf eine qualifizierte <strong>und</strong> der Situation angemessene<strong>Projekt</strong>planung großen Wert zu legen.MentaleVorbereitungUm eine für alle Beteiligten verbindliche Gesamtprojekt- <strong>und</strong> Ressourcenplanung zuerstellen, sind mehrere Aktionen notwendig: Zum einen die Planung <strong>und</strong> Definition der<strong>Projekt</strong>meilensteine, -teilschritte <strong>und</strong> -aktivitäten einschließlich Aufwandschätzung sowie dieEntwicklung <strong>und</strong> Pflege von Arbeits-, Termin- <strong>und</strong> Kostenplänen. Zum anderen ist auch dieSeite 5 von 18


<strong>Integriertes</strong> <strong>Projekt</strong>- <strong>und</strong> <strong>Change</strong>-<strong>Management</strong>: Aus gutem Gr<strong>und</strong>Planung von Kommunikations-, Qualitäts- <strong>und</strong> Risikomanagement erforderlich. Darüberhinaus wird die benötigte Infrastruktur für das <strong>Projekt</strong> festgelegt <strong>und</strong> beschafft sowie derProzess zur Auswahl der geeigneten Dienstleister (Vendor Selection) angestoßen. Einprofessionell erstellter <strong>Projekt</strong>plan ist ebenfalls ein wichtiges Werkzeug zur Integration der<strong>Projekt</strong>partner <strong>und</strong> deren Ausrichtung auf das gemeinsame Ziel. Für die eventuell späteranfallenden Änderungsanforderungen wird in der Planung ein sogenannter <strong>Change</strong> Request-Prozess definiert. Der Abschluss dieser Phase wird durch die Durchführung eines <strong>Projekt</strong>-Kick-offs sowie durch die Freigabe des <strong>Projekt</strong>rahmens hinsichtlich Zeit, Budget <strong>und</strong> Qualitätgekennzeichnet.3.3. Phase: AusführungMan sagt, im Entwurf zeige sich das Talent, in der Ausführung die Kunst. Die Ausführung wirdin drei zeitliche Abschnitte geteilt: Umsetzung, Testlauf <strong>und</strong> Einführung der Problemlösung.In diesen Schritten ist die kontinuierliche Überwachung von <strong>Projekt</strong>fortschritt, Budget <strong>und</strong>Terminen <strong>und</strong> der Abgleich mit der Planung genauso essentiell wie das permanenteAusrichten der unterschiedlichen <strong>Projekt</strong>beteiligten auf das gemeinsame Ziel. Nebenausgeprägten kommunikativen Fähigkeiten sind vor allem langjährige Erfahrung <strong>und</strong>methodische Kompetenz erforderlich, um <strong>Projekt</strong>e strategisch zu steuern <strong>und</strong> dauerhaft aufErfolgskurs zu halten. Das <strong>Projekt</strong>management sollte als Katalysator des Prozesses dierichtigen Fragen stellen <strong>und</strong> Antworten geben, die den <strong>Projekt</strong>beteiligten Klarheit bringen.Ziel der Ausführungsphase ist es, die Problemlösung einzuführen <strong>und</strong> in der Organisation zuverankern.Navigation des <strong>Projekt</strong>eszum terminlichen,finanziellen,inhaltlichen <strong>und</strong>technischen Ziel3.4. Phase: AbschlussIn dieser Phase wird die formale Abnahme der <strong>Projekt</strong>ergebnisse veranlasst <strong>und</strong> die<strong>Projekt</strong>leitung entlastet. Des Weiteren werden die <strong>Projekt</strong>erfahrungen ausgewertet <strong>und</strong>archiviert, um zu einem späteren Zeitpunkt jederzeit Transparenz <strong>und</strong> Nachvollziehbarkeit fürdie abgeschlossenen <strong>Projekt</strong>e sicherzustellen. Es wird ein vollständiger <strong>Projekt</strong>abschlussberichterstellt, der neben den <strong>Projekt</strong>erfahrungen auch alle relevanten Folgeaktivitätenbeinhaltet <strong>und</strong> auf existierende Potentiale hinweist. Dadurch wird gewährleistet,dass die <strong>Projekt</strong>ergebnisse auch in der Zeit nach dem <strong>Projekt</strong> erfolgreich nutzbar sind.Erfahrungen <strong>und</strong>Erkenntnissesicherstellen3.5. Phasenübergreifende ProzesseControlling-, Risikomanagement-, Qualitätsmanagement-, sowie <strong>Change</strong> <strong>Management</strong>-Aktivitäten stellen phasenübergreifende Prozesse dar. Der <strong>Projekt</strong>manager übernimmtvielfältige Controllingaufgaben: Sowohl die kontinuierliche Überwachung von<strong>Projekt</strong>fortschritt <strong>und</strong> Zielerreichung (sowie ggf. die Einleitung notwendiger Korrektur-GanzheitlichesInstrumentariumSeite 6 von 18


<strong>Integriertes</strong> <strong>Projekt</strong>- <strong>und</strong> <strong>Change</strong>-<strong>Management</strong>: Aus gutem Gr<strong>und</strong>maßnahmen) als auch die Termin– <strong>und</strong> Kostensteuerung liegen in seiner Verantwortung.Durch eine adäquate Berichterstattung <strong>und</strong> integrierte Änderungssteuerung kannsichergestellt werden, dass alle <strong>Projekt</strong>beteiligten permanent über den <strong>Projekt</strong>verlauf,-status, -fortschritt <strong>und</strong> die <strong>Projekt</strong>risiken informiert sind. Der zweite phasenübergreifendeProzesss ist das Risikomanagement, in dessen Rahmen Aktivitäten wie Risikoidentifikation,Risikoanalyse, Risikobewertung, Risikovorsorge, Risikoüberwachung <strong>und</strong> Risikosteuerungdurchgeführt werden. Das Qualitätsmanagement als dritter Prozess umfasst alle Tätigkeiten,Führungsaufgaben <strong>und</strong> Methoden, die der Planung, Sicherung, Prüfung <strong>und</strong> Verbesserungder Qualität des <strong>Projekt</strong>es dienen. Den letzten phasenübergreifenden Prozess bildet das<strong>Change</strong> <strong>Management</strong>. Durch ein projektbegleitendes <strong>Change</strong> <strong>Management</strong> im Rahmen des<strong>Projekt</strong>managements sollen die <strong>Projekt</strong>beteiligten <strong>und</strong> die betroffenen Mitarbeiter jederzeitzielbezogen informiert <strong>und</strong> auf ihr zukünftiges Einsatzgebiet adäquat vorbereitet werden. Sowird die <strong>Projekt</strong>dynamik in Akzeptanz <strong>und</strong> Mitarbeitermoviation transfomiert.4. <strong>Projekt</strong>begleitendes <strong>Change</strong> <strong>Management</strong> als Erfolgsgarantfür den <strong>Projekt</strong>erfolg4.1. Häufige Konsequenzen aus dem <strong>Projekt</strong>geschäftDas <strong>Projekt</strong> wurde planmäßig abgeschlossen – nun steht das Unternehmen vor demProblem, dass bspw. der Nutzungsgrad des neu eingeführten Systems nicht dem Zielwertentspricht. Häufig leidet die Effizienz solcher Systeme, weil Leistungsträger dasUnternehmen verlassen haben, oder die neuen Arbeitsabläufe nicht gelebt werden. Diebeschriebene Situation ist durchaus eine übliche Konsequenz, wenn bei Veränderungen derFaktor Mensch vernachlässigt wurde. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, ist schonwährend der Laufzeit des <strong>Projekt</strong>es der gezielte Einsatz von <strong>Change</strong> <strong>Management</strong>unabdingbar, um eine langfristige Stabilisierung der Veränderung zu gewährleisten <strong>und</strong> diedurch das <strong>Projekt</strong>ziel angestrebten wertschöpfenden Effekte sicherzustellen.Gefahren im<strong>Projekt</strong>geschäft4.2. Was versteht man unter <strong>Change</strong> <strong>Management</strong>?Die Dynamik des Wandels in Unternehmen führt zu umfangreichen <strong>und</strong> teilweise komplexenVeränderungsprozessen. Hierbei kann es sich bspw. um die Einführung eines neuen IT-Systems, eine Umstrukturierung oder die Umsetzung einer Produktivitätsoptimierunghandeln.Akzeptanz schaffen.Ein anspruchsvollerProzess.Seite 7 von 18


<strong>Integriertes</strong> <strong>Projekt</strong>- <strong>und</strong> <strong>Change</strong>-<strong>Management</strong>: Aus gutem Gr<strong>und</strong>Veränderungen haben jedoch nicht nur prozessuale Auswirkungen auf Organisation<strong>und</strong>/oder Technologie, sondern im Besonderen auch auf die Menschen, die direkt oderindirekt betroffen sind.Die dadurch neu zu definierenden Anforderungen an die Menschen in der Organisationkönnen zu Verunsicherung <strong>und</strong> ggf. zu Irritation führen.Um diesen nicht beabsichtigten Entwicklungen zu begegnen, versucht man durchumfangreiche Information aus Betroffenen Beteiligte zu machen. Der Nutzen einer konkretenVeränderung ist auch als Vorteil für die einzelnen Mitarbeiter herauszuarbeiten, um so dieAkzeptanz eines <strong>Projekt</strong>es zu erhöhen. Das Schaffen einer neuen Orientierung, die Definitionder neuen Rollen <strong>und</strong> die Integration <strong>und</strong> Motivation der beteiligten Menschen zielen daraufab, die Identifikation mit dem Veränderungsvorhaben zu erhöhen. Des Weiteren ist es einezentrale Aufgabe des <strong>Change</strong> <strong>Management</strong>s, die Bereitschaft für Neues zu fördern. Darausläßt sich ableiten: Das <strong>Management</strong> von Veränderungsprozessen muss inhärenterBestandteil des <strong>Projekt</strong>managements sein.Worin liegt dieKernursache?„Risikofaktor“ MenschBedeutung von<strong>Change</strong><strong>Management</strong>4.3. Welche Phasen durchläuft ein <strong>Projekt</strong> während des Veränderungsprozesses?Unternehmen sind erfolgreich, wenn sie sich schnell auf neue Bedingungen einstellen,Chancen <strong>und</strong> Risiken einschätzen <strong>und</strong> diese proaktiv im Veränderungsprozess steuern.Verunsicherung, Ängste <strong>und</strong> eventuell auftretender aktiver Widerstand gegen die durch das<strong>Projekt</strong> hervorgerufene Veränderung werden dadurch reduziert.Wirkungsweisevon VeränderungenGezielte, durch das <strong>Projekt</strong>management eingeleitete Lernprozesse steigern zum einen dasBewusstsein der Mitarbeiter für die Neuerungen, zum anderen fördern sie die Bereitschaft,das neu Erlernte einzubringen <strong>und</strong> am <strong>Projekt</strong>erfolg mitzuwirken.Um den Veränderungsprozeß zu steuern <strong>und</strong> den <strong>Projekt</strong>erfolg nachhaltig abzusichern, ist zuberücksichtigen, in welchen Phasen Veränderungen ablaufen <strong>und</strong> welche Situationen in denjeweiligen Abschnitten anzutreffen sind.Der <strong>Projekt</strong>manager muss verstehen, in welcher Phase der Veränderung sich der Mitarbeiterinnerhalb des <strong>Projekt</strong>verlaufs befindet. Nachfolgend werden die 7 typischen Phasen einerVeränderung kurz erläutert (vgl. Abb. 3).Seite 8 von 18


<strong>Integriertes</strong> <strong>Projekt</strong>- <strong>und</strong> <strong>Change</strong>-<strong>Management</strong>: Aus gutem Gr<strong>und</strong>Abbildung 3: Die 7 Phasen des Veränderungsprozesses, in Anlehnung an Kostka & Mönch, 3. Auflage, S. 11Schock:Am Anfang steht meist der Schock oder die Überraschung bzw. die Konfrontation mitunerwarteten Rahmenbedingungen. Je mehr über den Wandel bekannt ist, desto geringerfällt der Schock aus. Die persönliche Bewertung der Veränderung durch die Mitarbeiter(Risiko oder Chance?) bestimmt, ob der Umgestaltung Widerstand entgegengesetzt oder sichmit der möglichen Ausgestaltung der neuen Situation positiv auseinandergesetzt wird. Dabeisinkt die wahrgenommene eigene Kompetenz, da festgestellt wird, dass sich die in derVergangenheit entwickelten Handlungsentwürfe nicht oder nur begrenzt für die neuenBedingungen eignen.Ablehnung:Je höher die persönliche Unsicherheit bezüglich der Veränderung ist, desto stärker auch dieÜberzeugungen, dass eine Veränderung nicht notwendig ist. Daraus folgt Verneinung bzw.Ablehnung des Wandels. In dieser Phase ist es entscheidend, auf die Befürchtungen dereinzelnen Mitarbeiter konkret einzugehen <strong>und</strong> die Beschäftigten durch offene <strong>und</strong> ehrlicheKommunikation neugierig zu stimmen sowie von der Notwendigkeit der Veränderung zuüberzeugen.Rationale Einsicht:In dieser Phase wird der Wandlungsbedarf anerkannt. Dies bedeutet jedoch nicht, dass dieMitarbeiter zur Änderung der eigenen Verhaltensweisen bereit sind. Deshalb muss derSeite 9 von 18


<strong>Integriertes</strong> <strong>Projekt</strong>- <strong>und</strong> <strong>Change</strong>-<strong>Management</strong>: Aus gutem Gr<strong>und</strong><strong>Projekt</strong>manager durch den Einsatz zielgruppenspezifischer <strong>und</strong> akzeptanzfördernderInformation individuell auf die einzelnen Mitarbeiter eingehen.Emotionale Akzeptanz:Diese Phase ist entscheidend für den <strong>Projekt</strong>erfolg. Sie wird auch als Krise bezeichnet. Indieser Phase muss der Mitarbeiter ermutigt werden, den neuen Weg zu gehen. Dieser Wegmuss in Einzelschritten definiert <strong>und</strong> geplant werden. Gelingt dies nicht, kann es erneut zurAbwehrhaltung gegen die Veränderung kommen, die dann den Veränderungsprozess bzw.den <strong>Projekt</strong>erfolg behindert oder sogar gefährdet.Ausprobieren <strong>und</strong> Lernen:Die nun vorhandene Akzeptanz der Veränderung setzt die Bereitschaft für einen Lernprozessin Gang. Dabei können neue Verhaltensweisen oder Abläufe ausprobiert werden. NebenErfolgen wird es auch Misserfolge geben, die es zu begrenzen gilt. Durch den Start mitkleineren <strong>und</strong> leichteren <strong>Projekt</strong>en werden frühzeitig Erfolge für die Mitarbeiter sichtbar, waswiederum deren Motivation steigert.Erkenntnis:Wenn aus „Wollen“ „Können“ wird, steigt mit den ersten positiven Erfahrungen auch dieAkzeptanz für die Neuerung. Das unter den Mitarbeitern verbreitete Know-How stellt sicher,dass nicht mehr an den „alten“ Prozessen festgehalten wird. Die wahrgenommene eigeneKompetenz übersteigt nun die Kompetenz vor der Veränderung.Integration:Die Veränderung durch das <strong>Projekt</strong> wird nicht mehr als Besonderheit empf<strong>und</strong>en: GeänderteAbläufe <strong>und</strong> Arbeitsweisen werden völlig integriert <strong>und</strong> übernommen. Sie gelten jetzt alsselbstverständlich <strong>und</strong> werden weitgehend unbewusst vollzogen.Erst durch das Verständnis der Phasen des Veränderungsprozesses <strong>und</strong> der korrektenEinschätzung, in welcher aktuellen Phase sich die Mitarbeiter befinden, ist es möglich, denProzess erfolgreich zu gestalten <strong>und</strong> relativ wenig Mitarbeiter <strong>und</strong> Motivation imVeränderungsprozess zu „verlieren“.4.4. Prinzipien für einen erfolgreichen VeränderungsprozessFür die erfolgreiche Gestaltung <strong>und</strong> Steuerung projektinduzierter Veränderungsprozessesind nach unserer Erfahrung die folgenden sechs Prinzipien erfolgsrelevant:Das Erfolgsrezept• Ganzheitliche Betrachtung (Mensch, Struktur, Kultur)• Klarheit der Ziele auf <strong>Management</strong>ebene• Sorgfältige Auswahl der Schlüsselpersonen/MeinungsbildnerSeite 10 von 18


<strong>Integriertes</strong> <strong>Projekt</strong>- <strong>und</strong> <strong>Change</strong>-<strong>Management</strong>: Aus gutem Gr<strong>und</strong>• Aus Betroffenen Beteiligte machen• Zielgruppenspezifische Maßnahmenentwicklung• Überzeugende KommunikationGanzheitliche Betrachtung:Für die effektive Gestaltung von Veränderungsprozessen ist eine umfassende Sicht auf dasUnternehmen elementar. Die bestehende Organisation sollte immer ganzheitlich betrachtetwerden: Dabei werden vorhandene Strukturen wie Aufbau-, Ablauforganisation, Führungsstil,Kompetenzen, Arbeitsbedingungen, Kommunikationsstil <strong>und</strong> -wege sowie kulturelleBesonderheiten analysiert. Für die spätere Entwicklung <strong>und</strong> erfolgreiche Umsetzung der<strong>Change</strong> <strong>Management</strong>-Maßnahmen im <strong>Projekt</strong>verlauf ist von entscheidender Bedeutung, dassdie „geschriebenen <strong>und</strong> ungeschriebenen Spielregeln“ berücksichtigt werden <strong>und</strong> auf dievorgef<strong>und</strong>ene Umgebung abgestimmt sind.„Blick über denTellerrand“Klarheit der Ziele auf <strong>Management</strong>ebene:Klarheit über die Ziele <strong>und</strong> die Notwendigkeit der beabsichtigten Veränderungen auf<strong>Management</strong>ebene („Wozu machen wir das?“) <strong>und</strong> deren Operationalisierbarkeit („Wiemachen wir das?“) sind die gr<strong>und</strong>sätzliche Voraussetzung, um diese für die Mitarbeiter(be)greifbar zu machen.Die Kommunikationsziele werden aus den Strategie- <strong>und</strong> <strong>Projekt</strong>zielen abgeleitet. Durchtransparente Ziele <strong>und</strong> Dialog mit den Mitarbeitern kann ein Großteil der Unsicherheit sowieder daraus resultierenden Ängste <strong>und</strong> Widerstände seitens der Mitarbeiter abgebaut werden.Häufig sind viele Befürchtungen der Mitarbeiter unbegründet <strong>und</strong> entstehen als Folge vonIntransparenz.Zielklarheit/-operationalisierbarkeit<strong>und</strong><strong>Management</strong>attentionSorgfältige Auswahl der Schlüsselpersonen:Bei Veränderungsvorhaben sollten bereits im Vorfeld diejenigen Mitarbeiter identifiziertwerden, die später den Veränderungsprozess aktiv begleiten. Sie sind die wichtigstenpotentiellen „Verbündeten“, die aktiv eingeb<strong>und</strong>en werden müssen, <strong>und</strong> fungieren alsMeinungsbildner bzw. Multiplikatoren innerhalb des Unternehmens. Nach Identifikationdieser Mitarbeiter sind diese idealerweise bereits in der Konzeptionsphase mit einzubeziehen(vgl. Doppler; Lauterberg 2002).Rolle derMultiplikatorenAus Betroffenen Beteiligte machen:Ohne die Akzeptanz <strong>und</strong> Unterstützung der betroffenen Mitarbeiter wird einVeränderungsprozess keinen nachhaltigen Erfolg erzielen. Die unmittelbar Betroffenenwissen am Besten, auf was in besonderer Weise geachtet werden muss, damit bspw. ein neuVom Mitarbeiterzum MitdenkerSeite 11 von 18


<strong>Integriertes</strong> <strong>Projekt</strong>- <strong>und</strong> <strong>Change</strong>-<strong>Management</strong>: Aus gutem Gr<strong>und</strong>eingeführter Arbeitsablauf in der Praxis tatsächlich funktioniert. Es ist wichtig, möglichstfrühzeitig <strong>und</strong> umfassend über die geplante Veränderung <strong>und</strong> das erforderliche Vorgehen im<strong>Projekt</strong> zu informieren. Die aktive Einbindung der Betroffenen in die Gestaltung derVeränderung <strong>und</strong> zielgerichtete Akzeptanzmaßnahmen erzeugen Interesse <strong>und</strong> Motivationder beteiligten Mitarbeiter. So werden „Mit-Arbeiter“ zu „Mit-Denkern“. Dies stärkt nebenderen Beteiligung <strong>und</strong> Engagement auch die Erfolgswahrscheinlichkeit des Vorhabens (vgl.Doppler; Lauterberg 2002).Zielgruppenspezifische Maßnahmenentwicklung:Am Anfang eines <strong>Projekt</strong>-/<strong>Change</strong>-<strong>Management</strong>vorhabens steht neben derVeränderungsdiagnose immer die Zielgruppenanalyse. Die verschiedenen Mitarbeitergruppen<strong>und</strong> deren unterschiedliche Bedürfnisse sind bei der Konzeptentwicklung zubeachten. Für den Anwender einer neu eingeführten IT-Lösung muss bspw. eine andereMaßnahme aufgesetzt werden, als für den Betriebsrat oder für Führungskräfte, die sich ineiner komplett neuen Rolle zurecht finden müssen.IndividualitätÜberzeugende Kommunikation:Entscheidende Erfolgsfaktoren für eine überzeugende <strong>und</strong> qualitativ hochwertigeKommunikation sind insbesondere: rechtzeitige <strong>und</strong> richtige Information; Schaffung vonTransparenz <strong>und</strong> Nachvollziehbarkeit; Ausrichtung der Kommunikationsplanung auf dasGenerieren von Verständnis <strong>und</strong> Akzeptanz sowie das Ermöglichen eines Dialogs mit denMitarbeitern. Deshalb sind zunächst Kommunikationsziele, -inhalte <strong>und</strong> Nutzenargumente zuformulieren. Diese werden im Anschluss über die in einem Maßnahmenkatalog festzulegendenKommunikationsinstrumente <strong>und</strong> -zeitpunkte vermittelt.Wollen durchWissenDie beschriebenen Prinzipen des Veränderungsprozesses führen am wirkungsvollsten zum<strong>Projekt</strong>erfolg, wenn sie in ein adäquates Vorgehensmodell eingeb<strong>und</strong>en sind.Seite 12 von 18


<strong>Integriertes</strong> <strong>Projekt</strong>- <strong>und</strong> <strong>Change</strong>-<strong>Management</strong>: Aus gutem Gr<strong>und</strong>4.5. Vorgehensweise/ VorgehensmodellGr<strong>und</strong>sätzlich besteht das Vorgehensmodell für <strong>Change</strong> <strong>Management</strong> innerhalb unseres<strong>Projekt</strong>managements aus den nachfolgend dargestellten Phasen (vgl. Abb. 5). Die jeweiligekonkrete Ausgestaltung der einzelnen Phasen ist projekt- <strong>und</strong> situationsabhängig.Der Weg zurLösungAbbildung 5: Das <strong>Change</strong> <strong>Management</strong>-Vorgehensmodell von <strong>Braincourt</strong>4.5.1. InitialisierungIn der Initialisierungsphase werden die Verantwortlichkeiten <strong>und</strong> Rollen festgelegt sowie dasTeilprojekt <strong>Change</strong> <strong>Management</strong> in das Gesamtprojektmanagement implementiert. InitialeBestandsaufnahme, Identifizierung <strong>und</strong> Diagnose des Veränderungsbedarfes sind weitereBestandteile dieser Phase.4.5.2. PlanungIn der Planungsphase wird das k<strong>und</strong>en-/projektspezifische <strong>Change</strong> <strong>Management</strong>-Konzept,inklusive der Ausgestaltung <strong>und</strong> Planung entsprechender Maßnahmen entwickelt. Tätigkeitenkönnen hierbei sein: Zielgruppenanalyse, Nutzenargumentation, Festlegung derKommunikationsziele <strong>und</strong> –inhalte, Skill-Analyse, Schulungsplanung, Budgetplanung,Medienauswahl <strong>und</strong> die Maßnahmenplanung der Kommunikations-, Mobilisierungs- <strong>und</strong>Schulungsaktivitäten, etc.4.5.3. AusführungIn der Ausführungsphase werden die verabschiedeten Kommunikations-, Mobilisierungs- <strong>und</strong>Schulungsmaßnahmen je nach <strong>Projekt</strong>situation oder K<strong>und</strong>enwunsch durchgeführt oder derK<strong>und</strong>e in der Durchführung unterstützt.Seite 13 von 18


<strong>Integriertes</strong> <strong>Projekt</strong>- <strong>und</strong> <strong>Change</strong>-<strong>Management</strong>: Aus gutem Gr<strong>und</strong>4.5.4. ControllingWährend der Ausführungsphase findet ein fortlaufendes Controlling aus terminlicher <strong>und</strong>inhaltlicher Sicht sowie gegebenenfalls eine Anpassung der <strong>Change</strong> <strong>Management</strong>-Maßnahmen statt. Aufgaben sind hierbei bspw. die Auswertung von Feedbackbögen,Stimmungsbilddiagnosen, Rücklaufquoten <strong>und</strong> das Budgetcontrolling.Bei festgestelltem Anpassungsbedarf werden die <strong>Change</strong> <strong>Management</strong>-Maßnahmenkonzeptionell überarbeitet bzw. neue Maßnahmen entwickelt <strong>und</strong> die Planung entsprechendangepasst.Die strukturierte Vorgehensweise unseres Vorgehensmodells hat sich in vielen <strong>Projekt</strong>enbewährt. Die inhaltliche Ausgestaltung unterscheidet sich jedoch je nach <strong>Projekt</strong>vorhaben<strong>und</strong> –ziel. Hierfür wurden potentiell anwendbare Maßnahmenpakete entwickelt, dienachfolgend beschrieben werden.4.6. Maßnahmenpakete: <strong>Change</strong> ToolboxJe nach Situation <strong>und</strong> Veränderungsbedarf des <strong>Projekt</strong>es werden eines oder mehrere der imfolgenden beschriebenen Maßnahmenpakete zur Absicherung des <strong>Projekt</strong>erfolgeserforderlich.Lösungsarten4.6.1. Interne Kommunikation <strong>und</strong> <strong>Projekt</strong>marketingDer Einsatz von interner Kommunikation <strong>und</strong> <strong>Projekt</strong>marketing ist besonders bei <strong>Projekt</strong>en,die diverse Mitarbeitergruppen (Anwender, Führungskräfte, Vertrieb, Lenkungsausschuss,Betriebsrat, etc.) <strong>und</strong> unterschiedliche Unternehmensbereiche/ Geschäftsfelder betreffen,notwendig. Wichtig ist es, das Vorhaben in der Geschäftsleitung zu platzieren oderSponsoren zu finden, um die Akzeptanz des <strong>Projekt</strong>es bei den Mitarbeitern <strong>und</strong> innerhalb desUnternehmens bereits während der <strong>Projekt</strong>laufzeit sicherzustellen.UnternehmensinternAkzeptanzschaffen währendder <strong>Projekt</strong>laufzeitDie sich ergebenden Veränderungen erfordern frühzeitig <strong>und</strong> kontinuierlich Information <strong>und</strong>Transparenz bei allen Betroffenen bezüglich Situation <strong>und</strong> Status des <strong>Projekt</strong>es. Hierfür wirdein zielgruppenspezifisches, funktions- <strong>und</strong> organisationsübergreifendes Kommunikationskonzepterarbeitet. Vom Anwender über den Betriebsrat bis hin zur Geschäftsführung mussin der Regel mit allen Bereichen eines Unternehmens Kontakt aufgenommen werden.Vorgehensweise, Zielsetzung <strong>und</strong> Inhalte des <strong>Projekt</strong>es müssen bei den Beteiligten <strong>und</strong>Betroffenen bekannt sein, um die gewünschte Veränderung abzusichern. Das <strong>Projekt</strong> wirdinnerhalb der Unternehmensorganisation vermarktet. Des Weiteren wird die Teambildung im<strong>Projekt</strong> gefördert. sowie die <strong>Projekt</strong>mitarbeiter <strong>und</strong> Betroffenen motiviert, was zur Folge hat,dass die Bereitschaft zur Veränderung im Unternehmen auf- bzw. ausgebaut wird.Seite 14 von 18


<strong>Integriertes</strong> <strong>Projekt</strong>- <strong>und</strong> <strong>Change</strong>-<strong>Management</strong>: Aus gutem Gr<strong>und</strong>4.6.2. Mobilisierung <strong>und</strong> StabilisierungDer Prozess der betrieblichen Veränderungen wird oft von Ängsten, Widerständen <strong>und</strong>Akzeptanzhindernissen begleitet. Hierfür gibt es eine Vielzahl von Ursachen wie dieEinführung neuer Prozesse oder Systeme, Veränderungen in der Aufbauorganisation beiUmstrukturierungen oder durch erweiterte Anforderungen an die Mitarbeiter. NeueRollendefinitionen oder Änderung der Komptetenzfelder sind bei Mitarbeitern weitereAuslöser für Akzeptanzprobleme. Produktivitätseinbußen <strong>und</strong> ungewollte Fluktuation derLeistungsträger sind dann oft die unerwünschte „Nebenwirkung“ einer Veränderung. Folglichist es notwendig, den Wandel aktiv zu gestalten <strong>und</strong> die Mitarbeiter langfristig zumobilisieren. Dies gilt nicht nur für die Dauer des <strong>Projekt</strong>es, sondern ist auch nach dessenBeendigung bzw. erfolgter Integration im Rahmen einer Stabilisierungsphase von Bedeutung.Stabilisierung auchnach <strong>Projekt</strong>endeEs werden Messinstrumente zur Evaluierung von Akzeptanzgrad <strong>und</strong> Produktivitätsfortschrittbenötigt. Auf Basis von deren Ergebnisse wird eine Bestandsaufnahme bezüglich derErreichung der ursprünglich geplanten Integrationsziele durchgeführt. Bei vorhandenenAkzeptanzproblemen <strong>und</strong>/oder Produktivitätseinbußen wird ein zielgruppenspezifischesMobilisierungs- <strong>und</strong> Stabilisierungskonzept (inklusive der Planung <strong>und</strong> Ausgestaltung derGegensteuerungsmaßnahmen) ausgearbeitet. Die Konzeption <strong>und</strong> Implementierung vonakzeptanzfördernden Maßnahmen (wie bspw. Anreiz- <strong>und</strong> Incentivierungssysteme, Karriere<strong>und</strong>Zielvereinbarungsmodelle sowie Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung) nehmen hierbeieine Schlüsselrolle ein. Sie fördern die positive Wahrnehmung <strong>und</strong> Akzeptanz dervollzogenen Veränderung bei den betroffenen Mitarbeitern. Ein fortlaufendesMaßnahmencontrolling ergänzt die Stabilisierung der <strong>Projekt</strong>ziele.4.6.3. Personal <strong>und</strong> TrainingNeue Anforderungen an die Kompetenzen der Mitarbeiter erhöhen die Gefahr vonWiderständen aufgr<strong>und</strong> von Angst vor Kompetenzdefiziten <strong>und</strong> -verlust.Durch Know-how-Aufbau <strong>und</strong> der sich daraus ergebenden Leistungssteigerung kann dementgegengesteuert werden. Hierfür werden Rahmenkonzepte für Trainingsmaßnahmenerstellt, die zugleich die Akzeptanz für die Veränderung steigern.Wollen durchKönnen <strong>und</strong>PerspektivenNeben der Definition von Trainingszielen sind weitere Inhalte die Analyse <strong>und</strong>Aufgabenbeschreibung der neuen Tätigkeit, eine Soll-Ist-Analyse der vorhandenenFähigkeiten, die Identifikation des Trainingsbedarfes <strong>und</strong> die Erarbeitung des benötigtenQualifizierungsprogrammes. Während dieser Aktivitäten müssen folgende Faktoren zusätzlichberücksichtigt werden:Seite 15 von 18


<strong>Integriertes</strong> <strong>Projekt</strong>- <strong>und</strong> <strong>Change</strong>-<strong>Management</strong>: Aus gutem Gr<strong>und</strong>• Der Wirkungsgrad der Veränderungen auf die einzelnen Mitarbeiter• Änderungen im Zusammenarbeitsmodell (methodisch, kulturell)• Änderungen bezüglich des erforderlichen Kommunikationsverhaltens• Die Andersartigkeit der neuen Systeme/ Prozesse/ Werkzeuge, die zum Einsatzkommen werdenDiese <strong>und</strong> weitere Punkte werden bei der Erstellung des Rahmenkonzeptes fürTrainingsmaßnahmen berücksichtigt <strong>und</strong> aufgegriffen, um die in Veränderungsprozesseninhärenten Chancen spürbar zu machen <strong>und</strong> die Motivation der Mitarbeiter zu fördern. DasErgebnis ist eine konstruktive Dynamik, die sich positiv auf Produktivität <strong>und</strong> Wirtschaftlichkeitauswirkt.4.6.4. Externe KommunikationHat das <strong>Projekt</strong>vorhaben Auswirkungen auf die Stakeholder außerhalb des Unternehmens,ist externe Kommunikation erforderlich: Sobald sich Dienstleistungen <strong>und</strong>/oder Prozesse fürLieferanten, K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> externe Partner verändern, ist die interne Kommunikation nichtmehr ausreichend.Unternehmens-externe AkzeptanzNeben der Notwendigkeit, die Veränderungsbereitschaft innerhalb des Unternehmensherzustellen, ist auch die externe Kommunikationsstrategie über bevorstehendeVeränderungen <strong>und</strong> deren Auswirkungen in Richtung K<strong>und</strong>en, Partner <strong>und</strong> Markt einwichtiger Erfolgsfaktor zur Sicherung von Wettbewerbsvorteilen. Zielsetzung hierbei ist esbspw. das Unternehmen bei der Kommunikation der Serviceoptimierung methodisch <strong>und</strong>inhaltlich zu unterstützen. Hierfür ist eine Nutzen- <strong>und</strong> Mehrwertargumentation zu erarbeiten<strong>und</strong> das entworfene Kommunikationskonzept in die bestehende Marketingstrategieeinzubinden.Seite 16 von 18


<strong>Integriertes</strong> <strong>Projekt</strong>- <strong>und</strong> <strong>Change</strong>-<strong>Management</strong>: Aus gutem Gr<strong>und</strong>5. FazitDie wesentlichen kritischen Erfolgsfaktoren zur Absicherung des <strong>Projekt</strong>erfolges <strong>und</strong> derdamit verb<strong>und</strong>enen Wirtschaftlichkeit durch ganzheitliches <strong>Projekt</strong>mangement sind:Gr<strong>und</strong>legendes imÜberblick• Eine klare Zielausrichtung <strong>und</strong> operationalisierbare Ziele• <strong>Management</strong>-Attention <strong>und</strong> zielgerichtete Kommunikation• Ganzheitliche Steuerung von <strong>Projekt</strong> <strong>und</strong> Veränderung (nicht nur isolierteAnwendung von <strong>Projekt</strong>- <strong>und</strong> <strong>Change</strong>-<strong>Management</strong>methoden)• Ein etabliertes <strong>Projekt</strong>- <strong>und</strong> Veränderungscontrolling• Vernetzung der Beteiligten <strong>und</strong> eindeutige Festlegung der Verantwortlichkeiten• Strukturierte Vorgehensmodelle mit der Flexibilität der Anpassung auf spezifische<strong>Projekt</strong>situationen• Richtiges Timing• Konsequente NachsorgeDie methodische Absicherung der originären <strong>Projekt</strong>management- <strong>und</strong> <strong>Projekt</strong>ziele sowie dielangfristige Wirkung der <strong>Projekt</strong>ergebnisse im Nachgang des <strong>Projekt</strong>es – durch Stabilisierungder Veränderung – sind die Vorteile <strong>und</strong> Markenzeichen des beschriebenen Ansatzes. DesWeiteren werden Produktivitätseinbußen minimiert <strong>und</strong> die Fluktuation der Leistungsträgeraufgr<strong>und</strong> von Unzufriedenheit innerhalb <strong>und</strong> nach Veränderungsprojekten reduziert. Diekonsequente Begleitung der Mitarbeiter in den Veränderungsprozessen durch einenachvollziehbare Darstellung individueller Chancen, fördert die aktive Beteiligung <strong>und</strong>Motivation der Mitarbeiter <strong>und</strong> stellt dadurch die Akzeptanz der Veränderung sicher.<strong>Projekt</strong>erfolg durchdie richtige MixturUnser Ansatz der Kombination <strong>und</strong> Integration von klassischem <strong>Projekt</strong>management <strong>und</strong><strong>Change</strong> <strong>Management</strong> sichert somit nicht nur den <strong>Projekt</strong>managementerfolg, sondern den<strong>Projekt</strong>erfolg <strong>und</strong> der damit verb<strong>und</strong>enen wertschöpfenden Effekte ganzheitlich ab.Seite 17 von 18


<strong>Integriertes</strong> <strong>Projekt</strong>- <strong>und</strong> <strong>Change</strong>-<strong>Management</strong>: Aus gutem Gr<strong>und</strong>LiteraturverzeichnisDoppler, K.; Lauterberg, C. 2002: <strong>Change</strong> <strong>Management</strong> - Den Unternehmenswandelgestalten, 10. Auflage, Frankfurt/Main 2002, Campus Verlag.Kostka, C.; Mönch, A. 2006: <strong>Change</strong> <strong>Management</strong>: 7 Methoden für die Gestaltungvon Veränderungsprozessen, 3. Auflage, München 2006, Carl Hanser Verlag.Seite 18 von 18

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