50 Jahre <strong>Fireball</strong>Segeln im nächsten Sommer nichtsmehr im Wege. Wind war wenig, sonsthätten alle noch mehr gefroren, denn eswar um die 0°C kalt.Kaum waren die FD’s und unser <strong>Fireball</strong>gestartet, fuhr auf der Saffainsel einCitroen ID vor, mit einem Boot auf demDach. Heini Rusterholz stieg aus, gingzur Wettfahrtleitung und verkündigtemit lauter Stimme: „Ich bringe euch hierist.Trotzdem gingen wir mit ihm im Jahre1964 an alle Regatten, die HeiniRusterholz organisierte. Er hatte dieVertretung der Chippendale Werftübernommen und rasch einige Booteverkauft, sodass wir schnell mal 5 bis 6Boote am Start waren, wir immerabgeschlagen die letzten. Doch dannhatten wir die Chance, dass uns Heiniein Werftboot zum segeln an einerRegatta anbot. Welch ein Unterschied:wir gewannen mit diesem die Regattaden ersten FIREBALL in der Schweiz“,worauf ihm geantwortet wurde, „Washeisst da der erste? Dort segelt dochschon einer“. Heini Rusterhoilz’sEnttäuschung war gross.Ich schmunzelte.Schnell riggten Heini Rusterholz undsein Freund, Cyril Sturm, ihren <strong>Fireball</strong>auf und als Lucien und Joggi, langenach den FD’s, enttäuscht durchs Zielfuhren, war der Werft<strong>Fireball</strong>, derFirma Chippendale, England, schon aufdem Wasser und fuhr Kreise umunseren selbst zusammengeschusterten<strong>Fireball</strong>. Also schon gleich bei derJungfernfahrt mussten wir erfahren,dass wir ein ganz langsames Bootgebaut hatten. Natürlich war es durchdie Holzleisten, die das Boot versteifensollten, viel zu schwer geworden, fernerwaren Mast, Segel, Schwert totalunförmig, sodass uns schnell klarwurde, dass dieses Boot eine lahme Enteund waren sofort fest entschlossen,unser selbstgebautes Boot zu verkaufen.Es fand einen glücklichen Käufer, derkeine Regatten segeln wollte, sondernein rassiges, aber stabiles Boot suchte,mit dem er dann auch 35 Jahre auf demThunersee segelte.Wir kauften noch im Jahre 1964 bei derenglischen Werft „Plycraft“ unserenersten schnellen <strong>Fireball</strong> KIWI II – Z6
50 Jahre <strong>Fireball</strong>wie man es nicht machen sollte. Damitgab es während Jahren 60StundenBeratungswochen für uns, wurden dochin der ganzen Schweiz an allen Seen<strong>Fireball</strong>s im Selbstbau hergestellt, meistvon ganz Jungen, die sich bis anhin keinBoot leisten konnten. Das war auchunser Ziel: möglichst vielen Jungen zueiner sinnvolle Freizeitbeschäftigung zuverhelfen, diese immer zu unterstützen,wenn sie beim Bau nicht weiterkamenund alles in eine Ecke werfen wollten.Gleichzeitig gingen wir an alle Regatten,die sich uns anboten, es gab damalsnoch viele Yardstickregatten, und wirstarteten in den ersten zehn Jahren nurschon in der Schweiz an ca. 15 Anlässen– dazu kamen jeweils mindestens 5Regatten im Ausland. Es war eineherrliche Zeit.907. In diesem Jahr wurde auch dieSWISS FIREBALL ASSOCIATIONgegründet.Wir übernahmen den technischenDienst, das hiess die Selbstbaubetreuung,hatten wir doch so viel Erfahrung,Der CabrioletKauf wurde dann erst1966 nachgeholt, es wurde ein DaimlerDart SP 250 unser Leo –, mit dem wirinzwischen 430'000 km fuhren, davonmindetens 90% mit den KIWI’s II bisKIWI 007 auf dem Anhänger, den wirbereits 1964 kauften und auch heutenoch haben.Lindy Preussand Kiwi the Last7