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«Gilli wird das Gesicht des Sports bleiben»

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«Gilli <strong>wird</strong> <strong>das</strong> <strong>Gesicht</strong> <strong>des</strong> <strong>Sports</strong> bleiben»Von Adrian RuchRoger Schnegg, bisher Leiter <strong>des</strong> Sportamts der Stadt Bern, <strong>wird</strong> Direktor<strong>des</strong> nationalen Sportdachverbands. Dieser Job sei für ihn «beruflichder Olymp», sagt der 43-Jährige.Roger Schnegg <strong>wird</strong> Direktor von Swiss Olympic. (Bild: Beat Mathys)Der Exekutivrat von Swiss Olympic hat Roger Schnegg zumneuen Direktor gewählt. Der 43-jährige Berner <strong>wird</strong> im Januar2012 Hans Babst ablösen, der den Dachverband <strong>des</strong>Schweizer <strong>Sports</strong> seit Juni 2011 interimistisch führt. Schnegg,studierter Betriebswirtschafter und ehemalige Volleyball-Nationalspieler,leitet seit 2009 <strong>das</strong> Sportamt der Stadt Bern. Zuvorwar er als Direktor von Swiss Volley tätig.Was ist an Ihrer künftigen Arbeitsstelle reizvoller als an dergegenwärtigen?Roger Schnegg: Ich muss vorausschicken, <strong>das</strong>s ich mich beider Stadt Bern sehr wohl fühle. Aber in Anbetracht meinerberuflichen und sportlichen Geschichte ist Swiss-Olympic-Direktor <strong>das</strong> Höchste, was ich erreichen kann. Dieser Job ist soetwas wie der berufliche Olymp für mich. Zudem war ich 2008als Teamchef der Beachvolleyballer an den Olympischen Spielen in Peking dabei. Daswar für mich ein berühren<strong>des</strong> Erlebnis. Insofern habe ich keinen Entscheid gegen dieStadt Bern, sondern einen für die Emotionen <strong>des</strong> <strong>Sports</strong> getroffen.Ihr Vorgänger Daniel Suter verliess den Verband nach nur drei Monaten wieder. GibtIhnen <strong>das</strong> zu denken?Ich habe Respekt vor meiner neuen Aufgabe, aber ich denke, <strong>das</strong>s ich eine andere Ausgangslagehabe als Herr Suter. Ich kenne aufgrund meiner bisherigen Tätigkeiten die Leuteaus der Geschäftsleitung und auch die Strukturen <strong>des</strong> Schweizer <strong>Sports</strong>. Daher glaubeich, ziemlich genau zu wissen, worauf ich mich einlasse.Wie sehen Sie Ihre Rolle zwischen Präsident Jörg Schild und Spitzensportchef GianGilli?Das werde ich herausfinden. Gian Gilli <strong>wird</strong> <strong>das</strong> <strong>Gesicht</strong> <strong>des</strong> <strong>Sports</strong> bleiben, und JörgSchild vertritt den Verband gegen aussen. Ich sehe mich als Netzwerker im Hintergrund,der die anderen unterstützt und Verhandlungen führt.Brauchen Sie <strong>das</strong> Rampenlicht nicht?Nein, aber ich bin auch nicht ein reiner Verwalter.


Gian Gilli ist eine starke Persönlichkeit, ein Alphatier, <strong>das</strong> sich ungern dreinredenlässt. Fürchten Sie sich vor Reibungen?Überhaupt nicht; ich arbeitete schon beim Volleyballverband mit einem starken Sportchefzusammen. Ich sehe mich nicht als Leiter Spitzensport, sondern als eine Art Sparringspartnerfür Gian Gilli, der eine Halbaussensicht einbringt. Ich habe immer als Sparringspartnervon starken Mitarbeitern funktioniert.Wie stehen Sie zu Olympischen Winterspielen in der Schweiz?Vielleicht werden sie ein Thema. Es sieht so aus, <strong>das</strong>s ein realistisches Konzept ausgearbeitet<strong>wird</strong> – nach dem Motto: Zurück zur Natur und zur Basis <strong>des</strong> <strong>Sports</strong>. Unter dieserVoraussetzung stehe ich voll hinter einer Kandidatur. Olympische Spiele sind ein Sportförderungswerkzeugund würden dem Schweizer Sport einen grossen Schub verleihen.Ein Verlust für die <strong>Sports</strong>tadt BernMit dem Abgang Roger Schneggs verliert die Stadt Bern ihren Sportamtschef. «Ich verstehe,<strong>das</strong>s Roger Schnegg bei diesem tollen Jobangebot zugreift. Doch für den Sport in derStadt Bern ist es schade», sagt Sportdirektorin Edith Olibet (SP). «Er ist charismatisch undbestens mit den wichtigen Leuten in der <strong>Sports</strong>zene vernetzt.»Gar von einem «Riesenproblem» spricht Stadtrat Urs Frieden (GB), der die Sportpolitikseit Jahren kennt. Schnegg verlasse <strong>das</strong> Sportamt in einer schwierigen Phase. Wichtige,von ihm lancierte Projekte stünden vor der Umsetzung. «Jetzt fehlt der Mann, der am Karrenzieht», sagt Urs Frieden. Roger Schnegg ist der geistige Vater <strong>des</strong> Sport- und Bewegungskonzeptsder Stadt Bern. Er setzte sich stark für den Bau einer neuen 50-Meter-Schwimmhalle in Bern ein. «Die Leitplanken sind gesetzt. Es <strong>wird</strong> auch ohne mich gut weiterlaufen»,sagt Schnegg. Olibet fügt an: «Das Sportkonzept wurde vom Gemeinderat undvom Stadtrat abgesegnet. Die darin geplanten Projekte werden umgesetzt. »tob

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