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Die Schweiz als Rohstoffhandelsplatz - Association suisse des ...

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SwissBankingǀFactu<strong>als</strong><strong>Die</strong> <strong>Schweiz</strong> <strong>als</strong> <strong>Rohstoffhandelsplatz</strong>März 2013


InhaltsverzeichnisVorwort 3Executive Summary 4Einleitung 51 Der Rohstoffhandel 61.1 Funktionsweise 61.2 Globale Handelstätigkeit 71.3 Globaler Derivatehandel 91.4 Volkswirtschaftliche Funktionen 112 Rohstoffbranche in der <strong>Schweiz</strong> 122.1 <strong>Die</strong> <strong>Schweiz</strong> <strong>als</strong> Zentrum <strong>des</strong> Rohstoffhandels 122.2 Standortfaktoren 132.3 Wirtschaftliche Bedeutung <strong>des</strong> Rohstoffsektors 133 <strong>Die</strong> Rolle der Banken 163.1 Finanzierungstätigkeit 163.2 Asset Management 174 Regulatorischer Rahmen 205 Verantwortungsvolle Geschäftstätigkeit der Banken 23Schlussfolgerungen 25Literaturverzeichnis 26


Executive SummaryClusterbildung durch diverseTreiberUnterscheidung zwischenRohstoffhändlern und DerivatehändlernFinanzierung über Bankenermöglicht erst den RohstoffhandelBereits breite RegulierungvorhandenEin Paket von vorteilhaften Rahmenbedingungen und Standortfaktoren hat dazu geführt,dass sich die <strong>Schweiz</strong> über die letzten zwei Jahrhunderte sukzessive zur weltweiten Rohstoffdrehscheibeentwickelte. Zu den relevanten Treibern gehören Pullfaktoren wie einstabiles politisches Umfeld, Rechtssicherheit oder ein international wettbewerbsfähigesSteuersystem sowie Pushfaktoren wie fehlende Rechtsstaatlichkeit oder politische Instabilitätin den exportierenden Staaten. Der Handel im Allgemeinen und mit Rohstoffen imSpeziellen führt zu einer steigenden gesamtwirtschaftlichen Wohlfahrt. Im Bereich <strong>des</strong>physischen Rohstoffhandels hat sich in der <strong>Schweiz</strong> ein bedeuten<strong>des</strong> Cluster mit 570 Handelsfirmenund über 10‘000 Mitarbeitenden gebildet. Der Rohstoffhandel wird heute <strong>als</strong>eigenständiger Wirtschaftszweig wahrgenommen, der rund 3,6 Prozent <strong>des</strong> <strong>Schweiz</strong>erBruttoinlandprodukts (BIP) erwirtschaftet. 2010 war gar die Hälfte <strong>des</strong> <strong>Schweiz</strong>er BIP-Wachstums auf den Rohstoffhandel zurückzuführen. <strong>Die</strong> <strong>Schweiz</strong> weist <strong>als</strong> Rohwarenhandelsplatzeine jahrzehntelange Erfahrung mit entsprechendem Know-how in der Handelsfinanzierungauf.Rohstoffhändler (sog. Commodity Trader) transportieren Rohstoffe von einem Ort zumanderen bzw. organisieren deren Vermittlung. Sie stellen eine ausreichende und preisgünstigeVerfügbarkeit nachgefragter Rohwaren in der gewünschten Qualität sicher. Derivatehändlerhingegen setzen Finanzinstrumente ein, um auf steigende oder fallende Rohstoffpreisezu setzen. Bedeutende Zentren <strong>des</strong> Derivatehandels befinden sich in Chicago,New York und London. Deren Existenz ist Voraussetzung für eine Handelsfinanzierung zugünstigen Konditionen und die Absicherung von Marktrisiken. Der Anteil der in der<strong>Schweiz</strong> gehandelten Derivaten ist mit 3 Prozent äusserst gering.Mit dem Rohstoffhandel eng verbunden ist <strong>des</strong>sen Finanzierung durch die Banken (sog.Commodity Trade Finance). <strong>Die</strong> Rolle der Banken besteht hauptsächlich darin, den beimHändler durch den Ankauf und die Weiterverarbeitung von Rohstoffen sowie die Abwicklung<strong>des</strong> Transports entstehenden Finanzierungsbedarf zu decken. Ohne diese Finanzierungwäre es den Rohstoffhändlern nicht möglich, den Ankauf, den Transport sowie diePreisabsicherung sicherzustellen. <strong>Die</strong>se sogenannten Handelsfinanzierungen sind meistkurzfristige, zweckgebundene Finanzierungen (sog. Transactional Finance).Eine breite Palette an Regulierungen, Regeln und Gesetzen geben dem Rohstoffhandelsowie <strong>des</strong>sen Finanzierung den entsprechenden Rahmen. So sind beispielsweise nationaleund internationale Gesetzgebungen und Sanktionen einzuhalten. Zudem wenden dieBanken diverse Due Diligence Massnahmen an, die die Kundenidentifikation sowie die individuelleRisikoabschätzung beinhalten und Geldwäscherei verhindern. Im Bereich derTransparenz gibt es neben Bestrebungen auf europäischer Ebene und von den USA auchfreiwillige Initiativen, die Geldflüsse transparent darlegen sollen. <strong>Die</strong> <strong>Schweiz</strong> hat sich sehraktiv in die Ausführungen von freiwilligen Initiativen wie die «Extractive Industries TransparencyInitiative» EITI eingebracht. Im Bereich der Korruptionsbekämpfung ist die<strong>Schweiz</strong> Vorreiterin.4 SwissBankingǀFactu<strong>als</strong> – <strong>Die</strong> <strong>Schweiz</strong> <strong>als</strong> <strong>Rohstoffhandelsplatz</strong> – März 2013


1 Der RohstoffhandelUnterscheidung zwischenphysischem Handel undHandel mit DerivatenDerivativer Markt sichertdie Liquiditätsbeschaffungauf den RohwarenmärktenPhysischer Rohstoffhandel (sog. Commodity Trading) und derivativer Handel sind zweiGeschäftstätigkeiten, die sich grundlegend unterscheiden. <strong>Die</strong> Aufgaben von Rohstoffhändlernsind die Vermittlung von Rohstoffen zwischen produzierenden und konsumierendenOrten und die damit verbundenen Aktivitäten wie Transport, Weiterverarbeitung,Finanzierung sowie Preisabsicherung. Ohne diesen Handel wäre die ausreichende, preisgünstigeVerfügbarkeit von nachgefragten Rohwaren in der gewünschten Qualität nichtsichergestellt.Derivatehändler wie Hedge Funds hingegen setzen Finanzinstrumente (Optionen, Futuresund OTC-Produkte) ein, um auf steigende oder fallende Rohstoffpreise zu setzen. <strong>Die</strong>serHandel wird von gewissen Seiten kritisiert, da diese davon ausgehen, dass DerivatehändlerRohstoffpreise in die Höhe treiben. Für eine korrekte Preisbildung ist auf den Finanzmärktenjedoch ein hohes Volumen nötig, das die entsprechende Liquidität sicherstellt. Währendder Finanz- und Wirtschaftskrise hat der derivative Markt mit der Liquiditätsbeschaffungdazu beigetragen, den Handel mit Rohstoffen aufrechtzuerhalten und Verluste inMilliardenhöhe zu absorbieren. Weiter ist der Derivatehandel von zentraler Bedeutung beiAbsicherungsgeschäften. Bei jeder Absicherung gegen sinkende Rohstoffpreise ist einMarktteilnehmer nötig, der auf steigende Preise setzt. Da Rohstoffhändler Preisvolatilitätendirekt ausgesetzt sind, müssen sich diese beispielsweise mittels Derivaten gegen sinkendeoder steigende Rohstoffpreise absichern. 11.1 FunktionsweiseDiverse Akteure am RohstoffhandelbeteiligtNeben dem Kauf und Verkauf beinhaltet der physische Rohstoffhandel auch den Transportund die Finanzierung der jeweiligen Rohstoffe. Dementsprechend sind am Rohstoffhandeldiverse Akteure beteiligt: Rohstoffhändler, Spediteure, Banken, Versicherungen oder Warenprüfer.Der Rohstoffhändler organisiert unter anderem den Kauf sowie Verkauf der Ware,den Transport via Schiff oder andere Transportwege, die Lagerung in Lagerhallen oderSilos und die Qualitätskontrolle. Je nach Rohstoff wird noch die Transformation <strong>des</strong> Gutesorganisiert (bspw. Raffinierung von Erdöl). In Abbildung 1-1 ist der Ölhandel beispielhaftvon der Förderung bis zur Zapfsäule dargestellt.Neben Rohstoffhändlern sind auch Broker <strong>als</strong> Vermittler in diesem Geschäft engagiert. Investorenkönnen über diese – meist in Derivaten – mit Rohstoffen handeln. Da Broker imGegensatz zu Rohstoffhändlern aber nicht auf eigene, sondern auf Rechnung der Investorenhandeln, übernehmen sie auch kein Risiko.Vertikale Integration <strong>als</strong>Folge von Opportunitätenoder <strong>als</strong> StrategieÜber die letzten Jahrzehnte haben sich sowohl im Rahmen einer vertikalen Integrationsstrategie<strong>als</strong> auch durch Wahrnehmung von sich bietenden Opportunitäten Unternehmenentwickelt, die neben dem reinen Rohstoffhandel auch noch weitere Tätigkeiten wie beispielsweiseRohstoffförderung (sog. Extraktion) ausführen.1Rohstoffhändler können sich auch über einen Verkaufsvertrag absichern, der von der Entwicklung <strong>des</strong> Rohstoffes abhängigist und fast gleichzeitig mit dem Kaufvertrag abgeschlossen wird. So werden die Preisrisiken glattgestellt.6 SwissBankingǀFactu<strong>als</strong> – <strong>Die</strong> <strong>Schweiz</strong> <strong>als</strong> <strong>Rohstoffhandelsplatz</strong> – März 2013


1-1 Von der Produktion über den Transport bis hin zum VertriebQuelle: GTSARohstoffhändler bieten inder Regel öffentlich für dieWarenHandel auf öffentlichen,internationalen HandelsplätzenUnterscheidung zwischenRohstoffhandel und <strong>des</strong>senFinanzierungBeim Rohstoffhandel erwirbt ein Unternehmen eine Exportlieferung, für die es in eineröffentlichen Ausschreibung geboten hat (sog. Tender), und verkauft diese an einen in derRegel ebenfalls im Ausland angesiedelten Abnehmer weiter, ohne dass dabei die Warenphysisch ins Inland ein- und ausgeführt werden. <strong>Die</strong> Beschaffungsmärkte befinden sichmeistens in Entwicklungs- bzw. Schwellenländern mit bedeutsamen Rohstoffvorkommen.Der Rohstoffhandel ist ortsungebunden und wird entsprechend aus den Standorten mitden besten Rahmenbedingungen (sei es in rechtlicher, reglementarischer, steuerlicher undpolitischer Hinsicht oder aus Finanzierungsüberlegungen durch die Banken) geführt.Der Markt für Rohstoffe ist äusserst transparent. So werden Rohstoffe international anBörsen in Chicago (Chicago Mercantile Exchange), New York (InterContinental Exchange)oder London (London International Financial Futures and Options Exchange, LIFFE undLondon Metal Exchange, LME) und auf Plattformen gehandelt, zu denen Volumen- undPreisinformationen existieren. Rohstoffhändler sichern sich gegen Preisschwankungen aufden physischen Märkten ab (sog. Hedging). <strong>Die</strong>s kann durch Derivate geschehen. Eine Absicherungist <strong>des</strong>halb wichtig, um nicht negativen Überraschungen aufgrund von Preisschwankungenausgesetzt zu sein. Während dem Transport werden die Rohstoffe in derRegel versichert und hohe Rohstoffpreise schlagen sich in höheren Versicherungsprämiennieder. Preissteigerungen können folglich die physische Nachfrage dämpfen, weshalbRohstoffhändler a priori kein Interesse an hohen Preisen haben.Mit dem Rohstoffhandel ist <strong>des</strong>sen Finanzierung durch die Banken eng verbunden. Somitist grundsätzlich zwischen Rohstoffhandel und der Rohstoffhandelsfinanzierung (sog.Commodity Trade Finance) zu unterscheiden.1.2 Globale HandelstätigkeitHandel von Treibstoffenund Minenerzeugnissenstärker gestiegen <strong>als</strong> Handelvon landwirtschaftlichenProduktenGemäss Welthandelsstatistik der Welthandelsorganisation (WTO) haben sich die Exportevon Treibstoffen und Minenerzeugnissen in den letzten Jahren von den landwirtschaftlichenProdukten abgekoppelt. Das Handelsvolumen von Treibstoffen und Minenerzeugnissenhat sich von 2000 bis zur Finanzkrise 2008 mehr <strong>als</strong> vervierfacht. Das Exportwachstumwar vor allem auf gestiegene Preise zurückzuführen, wie anhand <strong>des</strong> Standard & Poor’sGoldman Sachs Commodity Indexes (S&P GSCI) ersichtlich ist. Während sich die Preise rasantentwickelten, betrug der mengenmässige Anstieg <strong>des</strong> physischen Warenhandels ungefähr5 Prozent pro Jahr.SwissBankingǀFactu<strong>als</strong> – <strong>Die</strong> <strong>Schweiz</strong> <strong>als</strong> <strong>Rohstoffhandelsplatz</strong> – März 2013 7


Starker Einbruch <strong>des</strong> Welthandelsaufgrund der WirtschaftskriseAufgrund der Wirtschaftskrise erlitt der Welthandel 2009 einen starken Einbruch (-36%)(siehe Abbildung 1-2). In den beiden Folgejahren 2010/2011 stieg der Handel mit Treibstoffenund Minenerzeugnissen wieder stark an (+33% bzw. 34%). Deren Exporte aus demNahen Osten, den GUS-Staaten und Afrika wuchsen 2011 um 46, 37 bzw. 15 Prozent. Dasgeringere Wachstum in Afrika ist vor allem auf die Krise in Libyen zurückzuführen. <strong>Die</strong>szeigt, dass politische Entwicklungen einen starken Einfluss auf den Handel haben. Der Anteilvon Treibstoffen und Minenerzeugnissen an den gesamten Exporten Afrikas betrug2011 64 Prozent.1-2 Entwicklung der Rohstoffexporte von 1980 bis 2011In Mrd. USD4'5004'0003'5003'0002'5002'0001'5001'00050001980 1983 1986 1989 1992 1995 1998 2001 2004 2007 2010800070006000500040003000200010000Landwirtschaftliche ProdukteTreibstoffe und MinenerzeugnisseQuelle: WTO, Thomson DatastreamS&P GSCI (rechte Skala)Wie in Abbildung 1-3 ersichtlich ist, waren 2011 der Nahe Osten und Europa gemessen anden Preisen die grössten Exporteure von Treibstoffen und Minenerzeugnissen. <strong>Die</strong><strong>Schweiz</strong> weist mit 6,8 Prozent einen mittleren Anteil auf. Bei den Agrarprodukten ist Europamit USD 670 Mrd. der mit Abstand grösste Exporteur im Welthandel. Der Anteil der Exporteaus der <strong>Schweiz</strong> liegt bei den Agrarprodukten bei 4 Prozent.8 SwissBankingǀFactu<strong>als</strong> – <strong>Die</strong> <strong>Schweiz</strong> <strong>als</strong> <strong>Rohstoffhandelsplatz</strong> – März 2013


1-3 Rohstoffexporte nach Region 2011In Mrd. USDQuelle: WTO1.3 Globaler DerivatehandelDerivate <strong>als</strong> Investitionoder AbsicherungNeben dem physischen Rohstoffhandel besteht die Möglichkeit, mittels Derivaten Rohstoffezu handeln (sog. Derivatehändler). Als Derivatehändler treten in erster Linie Investorenauf, die auf steigende oder fallende Rohstoffpreise setzen und entsprechende Erträge generieren.Daneben existiert auch die Möglichkeit für die physischen Rohstoffhändler oderProduzenten, sich mit Derivaten gegenüber Preisschwankungen abzusichern. Als Derivatewerden meist Futures, Swaps oder Optionen angewandt. Im Vergleich zu den Derivatehändlernspielen Rohstoffhändler im Derivatemarkt eine unwesentliche Rolle.Der OTC-Handel («Over-the-counter») mit Derivaten auf «andere Rohstoffe» (ohne Goldund Edelmetalle) hat bis zum Ausbruch der Finanzkrise massiv zugenommen, danach folgteein starker Einbruch bis auf das Niveau von 2005 (siehe Abbildung 1-4).SwissBankingǀFactu<strong>als</strong> – <strong>Die</strong> <strong>Schweiz</strong> <strong>als</strong> <strong>Rohstoffhandelsplatz</strong> – März 2013 9


1-4 Entwicklung <strong>des</strong> Derivatehandels auf Rohstoffe von 1999 bis 2011In Mrd. USD2500908020001500100050070605040302001999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011andere Rohstoffe (linke Skala) Gold Edelmetalle100Anmerkung: Bruttomarktwerte der DerivateQuelle: BIZAnteil Rohstoffderivateäusserst kleinWie in Abbildung 1-5 ersichtlich ist, beträgt der Nominalwert der Rohstoffderivate weniger<strong>als</strong> 0,5 Prozent <strong>des</strong> gesamten OTC-Volumens (USD 639 Bio.). Den weitaus grössten Anteilstellen Zins- und Devisenderivate dar. Das entsprechende Volumen der Bruttomarktwertebeträgt USD 25,4 Bio. bzw. USD 0,4 Bio. bei den Rohstoffderivaten. Deren Anteil beträgtdamit 1,5 Prozent.1-5 Ausstehen<strong>des</strong> Derivatevolumen per Juni 2012In Bio. USDRohstoffe (inkl.Gold); 3.0Übrige; 638.9Quelle: BIZNeben Hedge Funds sind auch diverse Banken im Derivatehandel tätig. <strong>Die</strong>se stammenmehrheitlich aus den USA oder Grossbritannien. Banken in der <strong>Schweiz</strong> sind nur unwesentlichim Derivatehandel tätig. Der tägliche Umsatz auf dem <strong>Schweiz</strong>er OTC-Derivatemarkt betrug per April 2010 USD 83 Mrd. Der internationale Derivatemarkt istweitaus grösser. Gemäss der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) beträgt der10 SwissBankingǀFactu<strong>als</strong> – <strong>Die</strong> <strong>Schweiz</strong> <strong>als</strong> <strong>Rohstoffhandelsplatz</strong> – März 2013


Anteil der in der <strong>Schweiz</strong> gehandelten Derivaten somit nur 3 Prozent. 2 Zins- und Devisenderivatedominieren das internationale wie auch das schweizerische Derivategeschäft(90%). Der Anteil von in der <strong>Schweiz</strong> gehandelten Rohstoffderivaten am internationalenGeschäft beträgt somit weit weniger <strong>als</strong> 3 Prozent. <strong>Die</strong> meisten Gegenparteien im <strong>Schweiz</strong>erOTC-Derivategeschäft stellen Banken aus dem Ausland dar (93%). 31.4 Volkswirtschaftliche FunktionenEffiziente Verteilung derRohstoffeZeitlich begründete PreisunterschiedebeeinflussenErträgeÜbernahme von Risiken derRohstoffhändlerWirtschaftlicher Mehrwertdurch HandelAufgrund der unterschiedlichen geografischen Verteilung natürlicher Rohstoffe (sog. internationaleFaktorausstattungsunterschiede) und dem zeitlichen Auseinanderfallen vonFörderung und Verarbeitung bzw. Konsum ist der Rohstoffhandel für die wirtschaftlicheEntwicklung und die Erzielung von Wohlstand unabdingbar. So verfügen beispielsweisenur wenige Staaten über Erdölvorkommen. <strong>Die</strong> Nachfrage nach Erdölprodukten hingegenist global. Am Produktionsort mit einem hohen Angebot haben Rohstoffe folglich weitweniger Wert <strong>als</strong> am Bestimmungsort, wo Rohstoffmangel herrscht. Der Handel mit Erdölbeispielsweise führt zur effizienten Verteilung <strong>des</strong> Rohstoffes in die jeweiligen Abnehmermärkte.Zudem fallen Produktion, Ernte oder Extraktion mit dem Konsum zeitmässig auseinander,sodass die Rohstoffhändler die Aufgabe haben, diese in Einklang zu bringen. Produktionsspitzenwährend den Ernteperioden werden durch die Rohstoffhändler dem stetigen Konsumangeglichen. Dazu dient beispielsweise die Lagerung der Rohstoffe. Während dieserZeit können die Rohstoffe grossen Preisschwankungen unterliegen, die entsprechend dieErträge der Rohstoffhändler beeinflussen.Rohstoffhändler übernehmen durch ihre Tätigkeit Preis- und Gegenparteirisiken, für welchesie entsprechend abgegolten werden. Daneben stellen auch logistische und politischeRisiken wie Streiks in Transportunternehmen, Exportverbote oder politische Instabilitätgewichtige Herausforderungen dar.Der Rohstoffhändler generiert sowohl im Export- wie auch im Importland durch den effizientenAusgleich von Angebot und Nachfrage einen wirtschaftlichen Mehrwert. <strong>Die</strong> Abwicklung<strong>des</strong> Handels soll kostengünstig sein und der erzielte Preis <strong>als</strong> Knappheitsindikatordie Marktlage möglichst genau abbilden. <strong>Die</strong> Nutzung von Preis- und Qualitätsunterschieden,die Kenntnisse über die Weltmarktakteure (Käufer und Verkäufer, Spediteure,Banken und Warenprüfer) sowie die Optimierung der Kosten innerhalb der Logistikkettebieten den Firmen entsprechende Einnahmemöglichkeiten.<strong>Die</strong> zunehmende Handelsaktivität und die damit verbundene Arbeitsteilung führten seitdem vergangenen Jahrhundert zu einer stark steigenden gesamtwirtschaftlichen Wohlfahrt.Bereits Adam Smith und David Ricardo stellten in früheren Jahrhunderten fest, dassStaaten vom Freihandel profitieren. 4 <strong>Die</strong>ser auf komparativen Vorteilen basierende Ansatzführt auch im Falle <strong>des</strong> Rohstoffhandels zu einer effizienten Allokation der zur Verfügungstehenden Ressourcen.2BIZ (2010).3SNB (2010).4Mankiw (2004).SwissBankingǀFactu<strong>als</strong> – <strong>Die</strong> <strong>Schweiz</strong> <strong>als</strong> <strong>Rohstoffhandelsplatz</strong> – März 2013 11


2 Rohstoffbranche in der <strong>Schweiz</strong>2.1 <strong>Die</strong> <strong>Schweiz</strong> <strong>als</strong> Zentrum <strong>des</strong> RohstoffhandelsEntwicklung der Rohstoffhandelsdrehscheibehatlange GeschichteÖlkrise in den 70er Jahrenbegünstigte die <strong>Schweiz</strong>erEntwicklung<strong>Die</strong> <strong>Schweiz</strong> <strong>als</strong> global führenderRohwarenplatzUnter anderem getrieben durch die <strong>Schweiz</strong>er Akteure André & Cie (1877), Henri Nestlé(1839), Salomon Volkart (1851) oder H.-L. Rottmann (1859) konnte die <strong>Schweiz</strong> eine internationaleKompetenz im Rohstoffhandel entwickeln. <strong>Die</strong>s legte den Grundstein für dieAnsiedlung von führenden ausländischen Rohstoffhandelsunternehmen in der <strong>Schweiz</strong>.So profitierte die zentral gelegene <strong>Schweiz</strong> im 19. Jahrhundert vom Handel mit Baumwolleund Kaffee (u. a. Nestlé). In den 1920er Jahren etablierte sich die <strong>Schweiz</strong> schliesslich mitGetreide, Sojaöl und Nüssen <strong>als</strong> Rohwarenhandelsplatz. Der freie Kapitalverkehr nach demzweiten Weltkrieg und der Ausbau der Société Générale de Surveillance (SGS) trieben dieseEntwicklung weiter voran.Begünstigt wurde die Ansiedlung in der <strong>Schweiz</strong> durch politische und wirtschaftliche Instabilitätin vielen Ländern. So haben sich in den 50er und 60er Jahren Familien aus Osteuropa,dem Orient und Nordafrika aktiv im Handelsgeschäft in der Genferseeregion niedergelassen.Zunehmend steigerte sich die Attraktivität der <strong>Schweiz</strong> <strong>als</strong> Handelsplatz, und erstegrosse Handelsunternehmen wie Alcoa und Cargill gründeten Niederlassungen in der<strong>Schweiz</strong>. Zur Zeit der Ölkrise in den 1970er Jahren konnten Beziehungen zu Ölfirmen imNahen Osten geknüpft werden, welche die Bedeutung der <strong>Schweiz</strong> <strong>als</strong> Drehscheibe <strong>des</strong>Handels weiter stärkten, nicht zuletzt auch weil Öl zu einem auf den Finanzmärkten gehandeltenRohstoff wurde. Nach dem Fall <strong>des</strong> Eisernen Vorhangs in den 1990er Jahrenkamen zunehmend auch russische Händler in die <strong>Schweiz</strong>.<strong>Die</strong> stabilen gesetzlichen Rahmenbedingungen, die bereits vorhandene anerkannte Expertiseim Rohstoffhandel sowie <strong>des</strong>sen gesicherte Finanzierung haben dazu geführt, dasssich Rohstoffhändler vermehrt in der <strong>Schweiz</strong> niedergelassen haben. So hat sich die<strong>Schweiz</strong> mittlerweile zum global führenden Standort für den Rohwarenhandel entwickeltund London die Führungsposition streitig gemacht. Dabei konzentrieren sich die Standorteder Rohstoffhändler vor allem auf Genf (siehe Box «Internationale Bedeutung <strong>des</strong> HandelsplatzesGenf») und den Raum Zug sowie Lugano.Internationale Bedeutung <strong>des</strong> Handelsplatzes GenfBei diversen Rohstoffen nimmt der Handelsplatz Genf eine Weltmarktführerpositionein. Gemäss Geneva Trading and Shipping <strong>Association</strong> (GTSA) sind dies die folgendenBereiche:‒ Rohstoffhandel:‒ 1/3 <strong>des</strong> Welthandels in Rohöl und Rohölprodukte‒ Nummer 1 in Feinkohle und Ölsaaten‒ Nummer 1 in Europa für Zucker‒ Nummer 1 (zusammen mit London) in Baumwolle‒ Nummer 1 in der Handelsfinanzierung‒ Nummer 1 in der Inspektion und Zertifizierung‒ 22 Prozent der globalen Schifffahrt für RohstoffeQuelle: GTSA12 SwissBankingǀFactu<strong>als</strong> – <strong>Die</strong> <strong>Schweiz</strong> <strong>als</strong> <strong>Rohstoffhandelsplatz</strong> – März 2013


2.2 StandortfaktorenZuträgliche Rahmenbedingungenin der <strong>Schweiz</strong>Nähe zu einem Finanzplatzaufgrund KapitalintensitätnotwendigClusterbildung durch einPaket von Standortfaktoren<strong>Die</strong> <strong>Schweiz</strong> verfügt über Rahmenbedingungen, die dem Rohstoffhandel zuträglich sind.Zu diesen Standortqualitäten gehören unter anderem das stabile politische und sozialeUmfeld, welches die notwendige Rechtssicherheit gewährleistet. Normen und Gesetzewerden in der <strong>Schweiz</strong> hochgehalten und wenn diese von den Unternehmen nicht eingehaltenwerden, entsprechend sanktioniert. Vertrauen ist in diesem Geschäftsfeld ein wichtigerFaktor, der durch eine andauernde Geschäftsbeziehung aufgebaut wurde. <strong>Die</strong> hoheLebensqualität und das hohe Ausbildungsniveau der <strong>Schweiz</strong> ermöglichen, qualifizierteMitarbeitende zu rekrutieren. <strong>Die</strong> Verkehrsinfrastruktur bietet Rohstoffhändlern Komfort,Zuverlässigkeit sowie raschen und pünktlichen Service innerhalb der <strong>Schweiz</strong> und durchdie zentrale Lage eine internationale Anbindung an die wesentlichen Märkte. Hinzukommt ein international wettbewerbsfähiges Steuersystem.Der Rohstoffhandel ist sehr kapitalintensiv, weshalb die Nähe zu einem Finanzplatz unddiesbezüglichem Know-how von unschätzbarem Wert ist. Der Finanzierungsbedarf derRohstoffhändler ist <strong>des</strong>halb gross, weil die Waren entweder vor Verkauf an den Abnehmerbezahlt werden oder – in den meisten Fällen – die Banken entsprechende Zahlungsverpflichtungenabgeben (sog. Akkreditive).<strong>Die</strong>ses Paket von Standortfaktoren hat dazu geführt, dass sich über die Jahre Cluster gebildethaben. Mittlerweile herrscht neben den Handelshäusern auf kleinem Raum eine sehrhohe Dichte von weiteren Akteuren, die im Rohwarenhandelsgeschäft tätig sind. <strong>Die</strong> Handelsaktivitätengehen Hand in Hand mit den Logistikarbeiten für das Verfrachten der Rohstoffeund der eigentlichen Finanzierung der transportierten Ware. Somit sind neben denHandelshäusern auch die unterstützenden und einen sauberen Ablauf ermöglichendenUnternehmen wie Logistikfirmen, Anwaltskanzleien, internationale Organisationen, Banken,Versicherungen und Inspektionsfirmen auf engem Raum angesiedelt.Aus Sicht der <strong>Schweiz</strong> stellten neben Pull- auch Pushfaktoren relevante Treiber dar. Soführten auch nicht gegebene Rechtsstaatlichkeit oder politische Instabilität dazu, dassRohstoffhandelsfirmen nach einem sicheren sowie wirtschaftlich und politisch stabilenStandort suchten. Mit ebendiesen Standortfaktoren konnte die <strong>Schweiz</strong> punkten und entsprechendeUnternehmen sowie Mitarbeitende anziehen.2.3 Wirtschaftliche Bedeutung <strong>des</strong> RohstoffsektorsRohstoffhandel <strong>als</strong> Treiberder <strong>Schweiz</strong>er WirtschaftsleistungDer Rohstoffsektor wird mittlerweile <strong>als</strong> eigenständiger Wirtschaftszweig wahrgenommenund ist für die <strong>Schweiz</strong>er Volkswirtschaft äusserst bedeutend. <strong>Die</strong> Wertschöpfung <strong>des</strong>Rohstoffhandels betrug 2010 gemäss der Konjunkturforschungsstelle (KOF) rundCHF 18 Mrd., was einem Anteil von 3,6 Prozent am BIP entspricht. Dabei war die Hälfte <strong>des</strong>BIP-Wachstums auf die Zunahme im Rohstoffhandel zurückzuführen, was in schwierigeminternationalem Umfeld wesentlich zur wirtschaftlichen Stabilität der <strong>Schweiz</strong> beigetragenhat. Der Rohstoffhandel erwirtschaftet in Genf direkt und indirekt rund 10 Prozent und imTessin 2 Prozent <strong>des</strong> BIP.Im gesamten Rohstoffhandel waren 2010 schweizweit rund 10’500 Mitarbeitende beschäftigt.5 Davon arbeiteten:‒ 7‘500 in Handelsfirmen‒ 1‘700 in Banken‒ 700 im Frachtgeschäft und‒ 500 in der Inspektion5Boston Consulting Group, <strong>Schweiz</strong>erische Bankiervereinigung (2011).SwissBankingǀFactu<strong>als</strong> – <strong>Die</strong> <strong>Schweiz</strong> <strong>als</strong> <strong>Rohstoffhandelsplatz</strong> – März 2013 13


<strong>Die</strong> Geneva Trading and Shipping <strong>Association</strong> (GTSA) schätzt alleine für die Genferseeregioneine Beschäftigtenzahl von rund 8‘000 bis 9‘000 bei den Handelsfirmen und in den vonderen Aktivität profitierenden übrigen Sektoren (direkte und indirekte Beschäftigung). 6Der Zuger Rohstoffhandel beschäftigt knapp 2‘000 Mitarbeitende, was rund 2,4 Prozentder Beschäftigung <strong>des</strong> Kantons Zug entspricht. 7 In Lugano hat sich neben Genf und Zugein drittes Cluster gebildet, das sich in erster Linie auf Stahl, Basismetalle, Kohle und zumTeil auch auf Agrarrohstoffe fokussiert und 1‘000 Mitarbeitende beschäftigt. 8In der gesamten <strong>Schweiz</strong> wird die Anzahl Handelsfirmen auf 570 geschätzt, wovon diemeisten am Genfersee (400) sowie in Zug (100) und Lugano (70) angesiedelt sind.Erträge <strong>des</strong> Rohstoffhandelshaben FinanzdienstleistungenüberholtGemäss der von der <strong>Schweiz</strong>erischen Nationalbank (SNB) berechneten Zahlungsbilanz hatim Jahr 2011 der Rohstoffhandel (SNB-Nomenklatur «Transithandel») die Einnahmen derBanken aus Finanzdienstleistungen überholt und stellt nun die wichtigste Komponenteder Ertragsbilanz dar. 9 Abbildung 2-1 zeigt, dass die Einnahmen (Nettoerträge) aus demRohstoffhandel ab 2002 von CHF 2 Mrd. bis 2011 auf rund CHF 20 Mrd. massiv zugenommenhaben. Gemäss SNB entfielen knapp zwei Drittel der gehandelten Waren auf Energieträgerund etwa ein Fünftel auf die Kategorie «Steine, Erden und Metalle». Im dritten Quartal2012 sanken die Einnahmen aus Rohstoffgeschäften gegenüber dem Vorjahresquartalum 2 Prozent.2-1 Einnahmen aus dem <strong>Schweiz</strong>er Rohstoffhandel von 1980 bis 2011In Mrd. CHF25201510501980 1983 1986 1989 1992 1995 1998 2001 2004 2007 2010Quelle: SNBGrossteil der Umsätzedurch Energieträger<strong>Die</strong> gesamten Verkaufserlöse (= Umsatz) stiegen um 14 Prozent und betrugenCHF 762,9 Mrd. Davon entfielen 59 Prozent auf Energieträger, 20 Prozent auf Steine undErden, Metalle sowie 15 Prozent auf Agrarrohstoffe (vgl. Abbildung 2-2).6Infolge unterschiedlicher Erhebungsmethoden können die Beschäftigtenzahlen der einzelnen Regionen (Genfersee, Zug,Lugano) nicht direkt mit den Zahlen zur gesamten <strong>Schweiz</strong> verglichen werden.7Zug Commodity <strong>Association</strong>.8Lugano Commodity and Trading <strong>Association</strong>.9SNB (2012).14 SwissBankingǀFactu<strong>als</strong> – <strong>Die</strong> <strong>Schweiz</strong> <strong>als</strong> <strong>Rohstoffhandelsplatz</strong> – März 2013


2-2 Verkaufserlöse im Transithandel nach WarengruppenSteine und Erden,Metalle20%übrige2%Land- undForstwirtschaftlicheProdukte15%Leder, Kautschuk,Kunststoffe,Chemikalien4%Energieträger59%Quelle: SNBPositive ZukunftsperspektivenWirtschaftlich ist der Sektor nicht nur aufgrund seiner Grösse für die <strong>Schweiz</strong> bedeutend.Er hat sich auch während der langandauernden Krise in den Industriestaaten <strong>als</strong> äusserstrobust erwiesen und war <strong>des</strong>halb ein wesentlicher Stabilitätsfaktor für die gesamte<strong>Schweiz</strong>er Volkswirtschaft. Mit dem zunehmenden weltweiten Wohlstand wird die Bedeutung<strong>des</strong> Rohstoffhandels in der Zukunft noch weiter zunehmen, wovon neben dem dem<strong>Schweiz</strong>er Bankensektor auch die gesamte schweizerische Volkswirtschaft profitieren dürfte.<strong>Die</strong> Boston Consulting Group und die <strong>Schweiz</strong>erische Bankiervereinigung (SBVg) prognostizierten2011 für das Geschäftsfeld Rohstoffhandelsfinanzierung bis 2015 jährlicheWachstumsraten der Erträge von 4 Prozent. 10 Damit ist diese Aktivität ein zukunftsträchtigerPfeiler der sich im Wandel befindenden <strong>Schweiz</strong>er Banken.10Vgl. «Banking im Wandel – Zukunftsperspektiven für Banken in der <strong>Schweiz</strong>», 2011.SwissBankingǀFactu<strong>als</strong> – <strong>Die</strong> <strong>Schweiz</strong> <strong>als</strong> <strong>Rohstoffhandelsplatz</strong> – März 2013 15


3 <strong>Die</strong> Rolle der Banken3.1 FinanzierungstätigkeitBanken decken Finanzierungsbedarfzwischen Ankaufund AbwicklungHandelsfinanzierung <strong>als</strong><strong>Schweiz</strong>er Spezialität<strong>Die</strong> Rolle der Banken besteht hauptsächlich darin, einerseits den beim Händler durch denAnkauf und die Weiterverarbeitung von Rohstoffen sowie der Abwicklung <strong>des</strong> Transportsentstehenden Finanzierungsbedarf zu decken und andererseits den diesbezüglichen Zahlungs-und Warenfluss durch den Einsatz geeigneter Instrumente abzuwickeln, abzusichern,zu ordnen und zu überwachen. Der Ankauf der Rohstoffe, der Transport sowie diePreisabsicherung könnten ohne die Finanzdienstleistungen der Banken nicht gewährleistetwerden.Handelsfinanzierungen sind meist kurzfristige, zweckgebundene Finanzierungen (sog.Transactional Finance) an weltweit tätige Handelsunternehmen und sind praktisch ausnahmslosgrenzüberschreitender Natur. Aus diesem Grund erfolgen sie meist in US-Dollar.Für die <strong>Schweiz</strong> typisch ist die Finanzierung einer spezifischen Geschäftstransaktion bzw.das Auslegen einer Zahlungsverpflichtung in Form von Dokumentarprodukten <strong>als</strong> Sicherungsinstrumentim Handelsgeschäft.<strong>Die</strong> traditionelle Handelsfinanzierung umfasst das Dokumentargeschäft und finanziert inder Regel die Transportphase <strong>des</strong> Rohstoffhandels. Doch auch vor- und nachgelagerte Tätigkeitender Rohstoffhändler müssen finanziert werden. So sind in Abbildung 3-1 die unterschiedlichenFinanzierungsprodukte entlang der Beschaffungskette von Rohstoffen abgebildet.3-1 Handelsfinanzierung entlang der BeschaffungsketteQuelle: International Maritime Bureau (IMB), Credit SuisseSogenannte «kombinierte Kreditlimiten» erlauben das Auslegen von Dokumentarproduktesowie eine allfällige Zwischenfinanzierung (Forderungsfinanzierung oder Lieferantenfinanzierung;siehe Abbildung 3-1). <strong>Die</strong> internationale Handelsfinanzierung wird, wenn immermöglich, mittels Dokumentarprodukten sichergestellt. Dokumentarprodukte sindzwar arbeitstechnisch aufwändig, dienen aber neben der Finanzierung auch der LeistungsundZahlungsbesicherung – zwei wesentliche Risiken dieses Geschäfts.16 SwissBankingǀFactu<strong>als</strong> – <strong>Die</strong> <strong>Schweiz</strong> <strong>als</strong> <strong>Rohstoffhandelsplatz</strong> – März 2013


Transaktionelle Finanzierung<strong>als</strong> StandortvorteilBasis für die Gewährung von transaktionellen Handelskrediten bildet die kritische Begutachtungder spezifischen Transaktion, deren verschiedenen Risiken, die Erfahrung sowiedie Bonität der Unternehmensbilanz. Gegenüber dem angelsächsischen System, wo dieBonitätsprüfung auf Basis der Unternehmensbilanz erfolgt und die Handelsfirmen über einenBetriebskredit verfügen, stellt dies einen Standortvorteil dar.<strong>Die</strong> transaktionelle Finanzierung hat Vorteile im Bereich <strong>des</strong> Leverages, dem Verlustrisikofür die Bank sowie bei der Durchsetzung <strong>des</strong> «Know-your-customer»-Prinzips. Da die gesprochenenKreditlimiten nur für physische Transaktionen zur Verfügung stehen und dasRisiko im spekulativen Geschäftsmodell zu hoch ist, finanzieren Banken in der <strong>Schweiz</strong> keinespekulativen Geschäfte.Breite Palette an aktivenBankenKapitalintensives Geschäftfordert gewisse Grösse derBilanz<strong>Die</strong> Rohstoffhandelsfinanzierung in der <strong>Schweiz</strong>, die von Banken gewährleistet wird, beliefsich im Jahr 2011 auf ein geschätztes Volumen von rund CHF 1‘500 Mrd. 11 Führend in diesemGeschäft sind französische Banken. Auslandsbanken bedienen den Markt sowohl ausdem Ausland <strong>als</strong> auch über Filialen und Tochtergesellschaften aus der <strong>Schweiz</strong> heraus.Immer mehr drängen auch mittel- und fernöstliche Banken in das Geschäft, deren Margenim Syndikatskreditmarkt wesentlich tiefer sind <strong>als</strong> diejenigen in Europa oder den USA. Beiden <strong>Schweiz</strong>er Banken sind die beiden Grossbanken sowie einige Kantonalbanken aktiv.Der Einstieg einer Bank in das Geschäft der Handelsfinanzierung setzt eine langjährigeErfahrung und einen vertrauten Umgang mit dem Rohstoffgeschäft voraus. Zudem mussdie Bank Erfahrung im Kreditgeschäft aufweisen, um das Gegenparteirisiko korrekt einschätzenund effektives Risikomanagement betreiben zu können. Zusätzlich ist dieses Geschäftkapitalintensiv, was entsprechende Anforderungen an die Grösse der Bilanz stellt.Eine Herausforderung für <strong>Schweiz</strong>er Banken stellt der Wettbewerb mit den Banken im Auslanddar. <strong>Die</strong>se unterliegen weniger strengen Kapitalvorschriften <strong>als</strong> in der <strong>Schweiz</strong>, wasderen Refinanzierung vergünstigt (vgl. 4 «Regulatorischer Rahmen»). Gerade die finanzierungsseitigenRahmenbedingungen sind entscheidend, um <strong>Schweiz</strong>er Banken die Erhöhungihres Marktanteils in diesem attraktiven Geschäftsfeld zu ermöglichen.3.2 Asset ManagementNicht Rohstoffhandel imengeren Sinn, aber dennochvon BedeutungRohstoffe <strong>als</strong> AnlageklasseDas Asset Management gehört nicht zum Rohstoffhandel im engeren Sinn. <strong>Die</strong>ses Geschäftsfeldhat aber eine grosse Bedeutung für das effiziente Funktionieren der Rohstoffmärkteund weist ein hohes Volumen auf. Investitionen in Rohstoffe – sei es via physischeHinterlegung oder mittels Futures-Kontrakte – haben in den letzten zehn Jahren markantzugenommen.Rohstoffe haben sich <strong>als</strong> eigenständige Anlageklasse im Asset Management etabliert.Anlagen in Rohstoffe werden insbesondere durch die folgenden vier Faktoren getrieben:Diversifikation: <strong>Die</strong> preisbestimmenden Faktoren wie geopolitische Risiken bei Erdöloder Wetterrisiken bei Agrarrohstoffen sind nicht sehr stark mit den preisbestimmendenFaktoren (meistens makroökonomische Indikatoren) von Aktien und anderen riskantenAnlagen korreliert. Somit ermöglichen Investitionen in Rohstoffe eine Diversifikation <strong>des</strong>Portfolios. Seit 2008 ist mit zunehmender Attraktivität der rohstoffbasierten Finanzanlagendie Korrelation allerdings stark angestiegen. 12Inflationsschutz: Durch die vermehrte Geldmengenausweitung der Zentralbanken rundum den Globus erhöht sich das Risiko steigender Preise. Da Nahrungsmittel einen wesentlichenAnteil am Warenkorb ausmachen, sind ihre Preise mit dem Konsumentenpreisindex11Alleine die vier grössten Rohstoffhandelsunternehmen der <strong>Schweiz</strong> erwirtschafteten 2011 einen Umsatz vonUSD 680 Mrd.12UNCTAD (2011).SwissBankingǀFactu<strong>als</strong> – <strong>Die</strong> <strong>Schweiz</strong> <strong>als</strong> <strong>Rohstoffhandelsplatz</strong> – März 2013 17


korreliert. Rohstoffinvestitionen bieten Investoren <strong>des</strong>halb einen gewissen Inflationsschutzund dienen dem Erhalt der Kaufkraft.Realwerte: Rohstoffe stellen reale Wertgrössen dar und bergen <strong>des</strong>halb kein GegenparteiundAusfallrisiko. In Zeiten hoher Unsicherheit sind solche Realwerte wie Gold oder Silbersehr gesucht, was entsprechend zu steigenden Preisen führt.Attraktivität der Anlageklasse: Rohstoffpreise sind langfristig durch die fundamentalenFaktoren der Angebots- und Nachfrageseite getrieben. Aufgrund <strong>des</strong> begrenzten Angebotsund einer steigenden Nachfrage insbesondere aus Schwellenländern dürften die hohenRohstoffpreise nachhaltiger Natur sein.Starke Zunahme der Rohstoffanlagen<strong>Die</strong>se vier Faktoren waren mitverantwortlich dafür, dass die Investitionen in Rohstoffe seitJahren stetig zugenommen haben. Gemäss Blackrock hatten per Januar 2013 Investitionenin Rohstoffe mit weltweit USD 203 Mrd. einen Anteil von 9,9 Prozent an den gesamtenExchange Traded Products (ETP) 13 . Über 80 Prozent davon sind auf Investitionen in Edelmetallezurückzuführen. 14 An der SIX Swiss Exchange sind insgesamt 120 Exchange TradedFunds (ETF) 15 und 36 Exchange Traded Products auf Rohstoffe kotiert. <strong>Die</strong> in der <strong>Schweiz</strong>verwalteten Vermögen in Rohstoffprodukten (Fonds, ETF, aktive und passive Produkte)sind seit 2007 von rund CHF 4,3 Mrd. auf rund CHF 37,1 Mrd. angestiegen (siehe Abbildung3-2). Der Grossteil dieser Gelder ist in physisch hinterlegten Goldfonds investiert, da sichInvestoren gegen eine Eskalation der globalen Schuldenkrise absichern wollen.3-2 Verwaltete Vermögen in RohstofffondsIn Mio. CHF45'00040'00035'00030'00025'00020'00015'00010'0005'0000Mrz 07 Sep 07 Mrz 08 Sep 08 Mrz 09 Sep 09 Mrz 10 Sep 10 Mrz 11 Sep 11 Mrz 12 Sep 12Anmerkung: Assets in Fonds, die in der <strong>Schweiz</strong> eine Vertriebszulassung haben und via <strong>Schweiz</strong>er Vertriebskanäle generiert wurden.Quelle: Swiss Fund Data, Lipper/Thomson Reuters<strong>Die</strong> grosse Zahl der verwalteten Vermögen zeigt einerseits die Wichtigkeit <strong>als</strong> Investitionsobjektfür Investoren und andererseits die Bedeutung für die Wertschöpfung im Asset Management.Bei Verwaltungsgebühren in der Höhe von 100 Basispunkten wird auf das investierteVermögen jährlich ein Betrag von CHF 371 Mio. für die Fondsindustrie generiert. 1613ETP sind besicherte, unverzinste und auf den Inhaber lautende Forderungsrechte (Schuldverschreibungen). <strong>Die</strong>se Produktefallen nicht unter das Kollektivanlagengesetz (KAG) und werden dementsprechend nicht von der FINMA beaufsichtigt.(Quelle: SIX Swiss Exchange).14Blackrock (2013).15Bei ETF handelt es sich um kollektive Kapitalanlagen im Sinne <strong>des</strong> Kollektivanlagengesetz (KAG). ETF unterliegen der Bewilligungund Aufsicht durch die FINMA. (Quelle: SIX Swiss Exchange).16Schätzung basierend auf Zahlen von Ende Oktober 2012.18 SwissBankingǀFactu<strong>als</strong> – <strong>Die</strong> <strong>Schweiz</strong> <strong>als</strong> <strong>Rohstoffhandelsplatz</strong> – März 2013


Breite Palette an RohstoffinvestorenNeben direkten Investitionen in Rohstoffe (bzw. ihre Derivate oder Rohstofffonds) werdendurch diverse Anleger auch Investitionen in Firmen getätigt, die Rohstoffe abbauen, herstellenoder weiterverarbeiten. Viele dieser Firmen sind börsenkotiert und durch private,institutionelle (bspw. Pensionskassen und Versicherungen) sowie öffentliche Investoren finanziert.<strong>Die</strong> Breitenwirkungen <strong>des</strong> Rohstoffbooms auf diese Investoren sind nicht zu unterschätzen.SwissBankingǀFactu<strong>als</strong> – <strong>Die</strong> <strong>Schweiz</strong> <strong>als</strong> <strong>Rohstoffhandelsplatz</strong> – März 2013 19


4 Regulatorischer RahmenRohstoffhandel bereitsbreit reguliertRisikoreduktion durch«Know-your-customer»PrinzipAnwendung nationaler undinternationaler SanktionenEigenmittelauflagen verteuernRohstoffhandelsfinanzierungLeverage Ratio bestraft«gute» RisikenGeldwäschereivorschriftenüber treffen internationaleStandards<strong>Die</strong> Kritik am Rohstoffhandel geht über das weit verbreitete Argument der Nahrungsmittelspekulationhinaus und umfasst auch Bereiche wie beispielsweise Transparenz, Geldwäschereisowie Menschenrechte. Entgegen landläufiger Annahmen ist der Rohstoffhandelbzw. <strong>des</strong>sen Finanzierung keineswegs unreguliert. Es existiert eine breite Palette an Vorschriften,Regulierungen und Initiativen, die strikte Vorgaben für eine pflichtgetreue Ausführungder verschiedenen Tätigkeiten machen. Zudem herrscht bereits eine hohe Transparenzauf den Rohstoffmärkten hinsichtlich Volumina und Preisen, da die meistenRohstoffe an öffentlichen Börsen gehandelt werden. In naher Zukunft wird die Regulierungim Rohstoffhandel weiter verschärft werden.Rohstoffhändler bzw. Banken haben wie auch andere Akteure einen Anreiz, ihre Gegenparteizu prüfen und zu kennen, um ihr eingegangenes Risiko zu minimieren. Falls Gesetzeoder interne Richtlinien nicht eingehalten werden können, verzichten Rohstoffhändlerbzw. Banken auf ein Geschäft. Vorwürfe, dass im Rohstoffhandel Korruption allgegenwärtigist, sind für die <strong>Schweiz</strong> folglich nicht stimmig. Vielmehr weist der Rohstoffsektor keingrösseres Risiko auf, <strong>als</strong> andere internationale Wirtschaftssektoren. Denn wie alle juristischenund natürlichen Personen unterliegen auch Rohstoffhändler dem Strafgesetz, unddie Korruptionsbekämpfung findet breite Anwendung.Da die meisten Transaktionen in US-Dollar erfolgen, fallen diese unter die Sanktionen derUS-amerikanischen Behörden (Office of Foreign Assets Control, OFAC). <strong>Die</strong> in der <strong>Schweiz</strong>tätigen Rohstoffhändler unterstehen neben den Sanktionen der USA auch den <strong>Schweiz</strong>erSeco-Sanktionen. Durch die Mitgliedschaft in den Vereinten Nationen (UNO) übernimmtdie <strong>Schweiz</strong> zudem die internationalen oder regionalen Sanktionen (Europäische Unionoder weitere Staaten). <strong>Die</strong> international tätigen Banken halten sämtliche globalen Sanktionensowie Sanktionen aller ihrer Standorte ein.Seit Beginn der Finanzkrise wurden die Eigenmittelvorschriften und Liquiditätsauflagenan Banken weiter verschärft. <strong>Die</strong> Handelsfinanzierung wird vom «Basel Committee forBanking Supervision» den sogenannten «Off-Balance Sheet» Positionen zugerechnet. <strong>Die</strong>sesind für die Liquiditätsauflagen mit 100 Prozent zu bewerten. Im alten Regelwerk vonBasel II betrug dieser Faktor noch 20 bis maximal 80 Prozent. Basel III erhöht damit die Liquiditätsanforderungenmassiv, was die Kosten der Bank für solche Finanzierungen erhöht.Der Vorschlag zur Einführung einer Leverage Ratio im Rahmen von Basel III wird einenEinfluss auf die gesamte Finanzierung und damit auch auf die Rohstoffhandelsfinanzierunghaben. Für die <strong>Schweiz</strong>er Grossbanken ist die Leverage Ratio bereits Vorschrift. Da«gute» Risiken gegenüber riskanteren Finanzierungen nicht von tieferen Risikogewichtenprofitieren, werden diese bestraft. <strong>Die</strong> transaktionelle Finanzierung im Rohstoffhandel istein mit Sicherheiten gedecktes Geschäft. Somit ist das Risiko eines Ausfalls – ähnlich einerHypothek – wesentlich geringer <strong>als</strong> bei einem unbesicherten Kredit und sollte entsprechendmit weniger Eigenkapital unterlegt werden müssen. <strong>Die</strong> strengeren Kapitalvorschriftenin der <strong>Schweiz</strong> und die Tatsache, dass sowohl in der Europäischen Union <strong>als</strong> auchin den USA die Einführung von Basel III dem ursprünglichen Zeitplan hinterherläuft, dürftedie Wettbewerbssituation der <strong>Schweiz</strong> schwächen.<strong>Die</strong> Financial Action Task Force (FATF) attestiert der <strong>Schweiz</strong> ein gut funktionieren<strong>des</strong> Netzvon Präventivmassnahmen gegen Geldwäscherei. Der Rohwarenhandel untersteht demGeldwäschereigesetz, wenn Finanzintermediäre im Rahmen ihrer Tätigkeit fremde Vermögenswerteannehmen oder aufbewahren. <strong>Die</strong> <strong>Schweiz</strong> geht mit dieser seit 1998 geltendenRegelung sowohl über die FATF-Empfehlungen <strong>als</strong> auch über das Recht der EU und derUSA hinaus. Der Handel auf eigene Rechnung wurde vom Gesetzgeber dabei bewusst20 SwissBankingǀFactu<strong>als</strong> – <strong>Die</strong> <strong>Schweiz</strong> <strong>als</strong> <strong>Rohstoffhandelsplatz</strong> – März 2013


ausgeklammert, denn das Geldwäschereidispositiv sieht vor, aufgrund einer erfolgtenMeldung die einem Finanzintermediär anvertrauten verdächtigen Vermögenswerte zusperren 17 . <strong>Die</strong>se Konzeption kann beim Eigenhändler kaum greifen, da dieser weder Kundenbeziehungenunterhält noch Verfügungsmacht über fremde Vermögenswerte innehat.Nicht ausgenommen hingegen ist der Eigenhandel im Strafgesetzbuch, in dem die Geldwäschereigenerell unter Strafe gestellt wird. Zudem sind im Rahmen der Revision <strong>des</strong>Geldwäschereigesetzes künftig Barzahlungen von über CHF 100‘000 nicht mehr möglich. 18<strong>Schweiz</strong> <strong>als</strong> Vorreiter in derKorruptionsbekämpfungNeue Transparenzanforderungender EU und der USABestrebungen zur Regulierungvon ausserbörslichenDerivatenIm Bereich der Korruptionsbekämpfung unterstehen Rohstoffhändler bereits heute diversenRegulierungen. Dazu gehören das schweizerische Bun<strong>des</strong>gesetz gegen den unlauterenWettbewerb (UWG), das OECD-Übereinkommen über die Bekämpfung der Bestechungausländischer Amtsträger im internationalen Geschäftsverkehr (OECD Conventionon Combating Bribery of Foreign Public Offici<strong>als</strong> in International Business Transactions)sowie das UNO Übereinkommen zur Bekämpfung von Korruption. <strong>Die</strong> Anstrengungen der<strong>Schweiz</strong> werden von Transparency International jeweils <strong>als</strong> sehr gut bewertet.Es kommen aber noch weitere Herausforderungen auf die Rohstoffbranche und den Bankensektorzu. So verlangt beispielsweise das Europäische Parlament im Rahmen von erweitertenTransparenzanforderungen (sog. Transparency Directive) eine Ausdehnung derländerweisen Reportings auf den Bankensektor, während die Europäische Kommissiondiese Vorgaben lediglich für die Extraktion vorsah. Ziel dieser Direktive ist, allfällige Korruptionzu unterbinden. <strong>Die</strong> genaue Umsetzung ist noch unklar. In den USA beinhaltet derDodd-Frank-Act Regeln der US Börsenaufsicht (Securities & Exchange Commission, SEC),die sich in erster Linie an an US Börsen gelistete Extraktionsunternehmen aus den BereichenÖl, Gas und Mineralien richtet. Ob die SEC diese Regulierung auch auf physische Rohstoffhändlerausweitet, ist noch unklar. Es ist allerdings zu erwähnen, dass Staaten existieren(z.B. China), die eine solche Offenlegung explizit verbieten.<strong>Die</strong> G-20 haben 2009 am Gipfel in Pittsburgh festgehalten, dass bis Ende 2012 alle standardisiertenOTC-Derivate an Börsen oder auf elektronischen Plattformen gehandelt undfalls angebracht über zentrale Gegenparteien abgerechnet werden sollen. Daraufhin wurdedas Financial Stability Board (FSB) beauftragt, die Umsetzung regelmässig zu überprüfen.Im Februar 2012 hat die Internationale Organisation für Effektenhandels- und Börsenaufsichtsbehörden(International Organization of Securities Commissions, IOSCO) ihren Bericht19 zu den Richtlinien für das verbindliche Clearing von OTC-Derivaten veröffentlicht.<strong>Die</strong>ses Papier richtet sich an die nationalen Regulierungsbehörden und beinhaltet Vorschlägefür ein Clearingsystem standardisierter Derivate. Das Ziel ist, die Transparenz zuerhöhen sowie die systemischen Risiken zu reduzieren.In der EU wird die «European Market Infrastructure Regulation» (EMIR) den ausserbörslichenHandel von Finanzderivaten regulieren. In den USA tritt im Rahmen <strong>des</strong> Dodd-Frank-Acts eine ähnliche Regulierung in Kraft. Beide Regulierungen hätten – abhängig von derkonkreten Ausgestaltung – wohl eine Auswirkung auf das Rohstoffhandelsgeschäft in der<strong>Schweiz</strong> – insbesondere falls eine entsprechende <strong>Schweiz</strong>er Regulierung angewandt wird.17Siehe Abschnitt 5 für die bankeninternen Vorkehrungen.18Ein revidiertes Geldwäschereigesetz befindet sich derzeit in der Vernehmlassung (Frist 15. Juni 2013). Jeglicher Handelüber CHF 100‘000 soll inskünftig über einen Finanzintermediär laufen müssen. Damit werden auch die letzten Lücken imRohstoffbereich geschlossen werden, denn ein Finanzintermediär ist verpflichtet, präventive Abklärungsmassnahmen bezüglich<strong>des</strong> abzuwickelnden Geschäfts vorzunehmen.19IOSCO «Requirements for Mandatory Clearing» February 2012.SwissBankingǀFactu<strong>als</strong> – <strong>Die</strong> <strong>Schweiz</strong> <strong>als</strong> <strong>Rohstoffhandelsplatz</strong> – März 2013 21


Freiwillige RegulierungsinitiativenAuch auf internationaler Ebene besteht bereits eine breite Palette an freiwilligen Initiativen– teilweise in Zusammenarbeit mit NGOs – zu Transparenz, Korruption und Menschenrechten.<strong>Die</strong> <strong>Schweiz</strong> bzw. <strong>Schweiz</strong>er Unternehmen setzen sich dafür ein, dieEmpfehlungen umzusetzen. Eine verstärkte Transparenz (bspw. Zahlungsflüsse imBereich der Extraktion), die in einem international geregelten Rahmen erfolgt, ist zubegrüssen. Nachfolgend eine Zusammenstellung der wichtigsten Initiativen.Global Compact der Vereinten Nationen ist eine strategische Initiative, die bestrebt,dass Unternehmen ihre Geschäftstätigkeit an zehn Prinzipien in den Bereichen Menschenrechte,Arbeitsnormen, Umweltschutz und Korruptionsbekämpfung ausrichten.Der internationale Rat zu Bergbau und Metallen (International Council on Mining andMet<strong>als</strong>, ICMM) wurde 2001 gegründet, um die nachhaltige Entwicklung in der MinenundMetallindustrie zu fördern. Insgesamt 22 Minen- und Metallunternehmen sowie34 nationale und regionale Minenverbände und globale Rohstoffverbände verfolgendiesen Ansatz.<strong>Die</strong> sogenannte «Extractive Industries Transparency Initiative» (EITI) verfolgt das Ziel,die Korruption in Entwicklungsländern zu bekämpfen und die Good Governance zustärken, indem Zahlungsströme, die aus Extraktionsunternehmen (Öl und Minenerzeugnisse)<strong>als</strong> Abgaben an den Staat gehen, und deren Verwendung transparent gemachtwerden. So soll die Unterschlagung oder Zweckentfremdung dieser Gelderverhindert werden. <strong>Die</strong> EITI veröffentlicht auf ihrer Webseite eine Liste aller Länder, dieihre Zahlungsströme bereits offenlegen, die Offenlegung vorbereiten oder dies angekündigthaben. <strong>Die</strong> <strong>Schweiz</strong> ist über das Seco offiziell im Board der EITI vertreten undträgt so aktiv zur Erhöhung der Transparenz bei.<strong>Die</strong> Organisation für Entwicklung und Zusammenarbeit OECD hat bereits 2000 mitihren «Guidelines For Multinational Enterprises» weitreichende Empfehlungen fürmultinational tätige Unternehmen erstellt. Trotz ihres unverbindlichen Charakterswerden sie von den OECD-Ländern unterstützt, aus denen die meisten multinationalenUnternehmen stammen. <strong>Die</strong>se beinhalten Richtlinien und Standards für verantwortlichesunternehmerisches Verhalten in Bereichen Beschäftigungsverhältnisse, Arbeitsbeziehungen,Menschenrechte, Umwelt, Wettbewerb, Bekanntgabe von Informationen,Besteuerung, Bekämpfung von Bestechung und Verbraucherschutz. 1 Regierungender USA, von Grossbritannien, der Niederlande und von Norwegen, internationaleUnternehmen aus dem Energie- und Extraktionssektor sowie NGOs haben sich in einemDialog zusammengeschlossen (The Voluntary Principles on Security and HumanRights). <strong>Die</strong>se Vereinigung strebt an, Lösungen zu den Bereichen «Corporate SocialResponsibility» sowie Menschenrechten zu finden.Das «International Business Leaders Forum» (IBLF) ist eine unabhängige, globale Organisationvon über 150 führenden multinationalen Unternehmen. IBLF arbeitet branchenübergreifendund fokussiert auf kritische Nachhaltigkeit, Wachstum und LeadershipThemen. Dabei wird direkt mit der Geschäftsleitungsebenezusammengearbeitet, um Anpassungen in den jeweiligen Unternehmen anzuregen.22 SwissBankingǀFactu<strong>als</strong> – <strong>Die</strong> <strong>Schweiz</strong> <strong>als</strong> <strong>Rohstoffhandelsplatz</strong> – März 2013


5 Verantwortungsvolle Geschäftstätigkeitder BankenAusführliche und wiederkehrendeDue DiligencePrüfungStandardisiertes Verfahrenzur KundenidentifikationFalls nötig erweiterte DueDiligenceRisikobasierter AnsatzAd hoc Due Diligence Prüfungbei KreditfazilitätenWie bereits erwähnt haben Banken ein inhärentes Interesse daran, unzulässige Zahlungenzu vermeiden. Aus diesem Grund verfolgen sie eine ausführliche und andauernde DueDiligence Prüfung. <strong>Die</strong>se beinhaltet einerseits die Identifikation der Kunden (sog. Knowyour-customer,KYC) und andererseits auch die risikobasierte Prüfung der direkten Gegenparteien<strong>des</strong> Kunden (sog. Know-your-customer‘s-customer, KYCC) sowie <strong>des</strong> jeweiligenMarkts (sog. Know-your-market, KYM). Es liegt im Eigeninteresse der Banken, Gesetze, Regulierungenoder anerkannte Regeln einzuhalten, um Reputationsschäden zu verhindern.Eine strikte Überwachung liegt nicht nur im Eigeninteresse der Bank, sie ist zudem auchregulatorisch vorgeschrieben. <strong>Die</strong> Vereinbarung über die Stan<strong>des</strong>regeln zur Sorgfaltspflicht(VSB), die von der <strong>Schweiz</strong>erischen Bankiervereinigung <strong>als</strong> Selbstregulierung erlassenund deren Einhaltung von der FINMA überprüft wird, legt die Pflichten der Banken beider Kundenidentifikation und bei der Feststellung <strong>des</strong> wirtschaftlich Berechtigten fest.Anfangspunkt in jedem Prozess bildet dabei die sogenannte «Client Due Diligence» (CDD).Dabei werden vor der Eröffnung der Geschäftsbeziehung diverse standardisierte Verfahrenangewandt (Identifikation, Verifikation <strong>des</strong> Kunden usw.). CDD verfolgt einen risikobasiertenAnsatz, insbesondere in Bezug auf potentielle Handelstätigkeiten (Herkunft und Artder Rohstoffe, geografische Märkte, Produkte und <strong>Die</strong>nstleistungen, involvierte Parteien,Staaten oder Regionen, zu welchen Kunden- oder Lieferantenbeziehungen bestehenusw.). <strong>Die</strong> Prüfung anzuwendender Gesetze, Regeln sowie Regulierungen erfolgt währendder Geschäftsbeziehung permanent und nicht nur bei der Geschäftsaufnahme.In einem weiteren Schritt findet die sogenannte «Enhanced Due Diligence» (EDD) statt.<strong>Die</strong>ser Prozess erfolgt, wenn ein Kunde in eine höhere Risikokategorie fällt oder wenn sichwährend <strong>des</strong> standardisierten Due Diligence Prozesses eine vertiefte Prüfung anzeigt. <strong>Die</strong>EDD hilft, den Handelszyklus zu verstehen und ermöglicht die Einhaltung der Vorschriftender Zollbehörden und Lizenzierungsbestimmungen, die physische Kontrolle über die gehandeltenGüter sowie die Legitimation der getätigten Zahlungsströme.Durch die Natur <strong>des</strong> Geschäfts (Garantie der Bank vor Ausführung) kann es sein, dass eineGeschäftstätigkeit erst mit der tatsächlichen Ausführung <strong>als</strong> risikoreich eingestuft wird. Indiesem Fall erfolgt eine vertiefte zusätzliche Due Diligence Prüfung. <strong>Die</strong> andauernde Kontrolleund risikobasierte Prüfung <strong>des</strong> CDD unterstützt dabei eine anhaltende Geschäftsbeziehungmit den Kunden. Falls die Risiken höher eingeschätzt werden, wird eine Nachprüfungöfter durchgeführt (meist in Zusammenhang mit einem Review <strong>des</strong> Kreditrisikos, mitvom Kunden erhaltene Informationen, mit einer Prüfung der Medienberichterstattungusw.).Ein spezieller Fokus wird auf den Spezialfall gelegt, wenn es sich um eine nicht transaktionelleFinanzierung handelt (bspw. wenn die Bank Gelder auf Basis einer Kreditfazilitätspricht und der Kunde noch keine Kontrolle über die zu handelnden Güter hat). <strong>Die</strong>s führtzu einer ad hoc Due Diligence Prüfung.SwissBankingǀFactu<strong>als</strong> – <strong>Die</strong> <strong>Schweiz</strong> <strong>als</strong> <strong>Rohstoffhandelsplatz</strong> – März 2013 23


Internationale Vorgaben<strong>als</strong> BenchmarkDas auf dem Geldwäschereigesetz basierende Verfahren der Banken wird an internationalenRichtlinien ausgerichtet. Es sind unter anderem die Folgenden:−−Im Bereich der Sanktionen werden die Regeln der Internationalen Handelskammer(International Chamber of Commerce, ICC) verfolgt. 20 <strong>Die</strong> Bankenkommission derICC 21 <strong>als</strong> ein führender globaler Regelsetzer für den Bankensektor erstellt allgemeinakzeptierte Regeln und Richtlinien für Warenakkreditive, Dokumentarinkasso, «bankto-bank»Verrechnungen sowie Bankgarantien. Der freiwillige marktbasierte Ansatzder Internationalen Handelskammer wurde oft <strong>als</strong> Schritt zu einem Level-Playing-Field gelobt.<strong>Die</strong> Wolfsberg-Gruppe hat in Zusammenarbeit mit elf globalen Banken 2011 die«Wolfsberg Trade Finance Principles» publiziert. <strong>Die</strong>se Richtlinien adressieren die Risikender Geldwäscherei und der Terrorismusfinanzierung durch Rohstoffhandelsfinanzierungsowie die Einhaltung nationaler und internationaler Sanktionen inkl. derNichtweitergabe von Massenvernichtungswaffen der Vereinten Nationen.Strenge freiwillige Beschränkungenvon BankenBanken in der <strong>Schweiz</strong> unterlegen sich strengen, freiwilligen Beschränkungen. So werdenkeine Zahlungen an Privatpersonen oder nicht durchsichtige Offshore Vehikel (ausser eskann dargelegt werden, dass die entsprechende Zahlung legitim ist) getätigt. Zudem erfolgennur Zahlungen, die den üblichen Marktpreisen entsprechen, um die entsprechendenTransferpricingbestimmungen einzuhalten oder illegitime Zahlungen zu vermeiden.Wie bei jeder Transaktion werden die Gegenparteien und involvierte Personen gefiltertsowie geprüft. Banken treffen solche Vorkehrungen auch im Hinblick auf einen Finanzierungsverzichtvon kritischen Geschäften (unter anderem Diamanten, Tropenholz undPalmöl aus nicht zertifizierten Quellen oder gewisse Extraktionsformen). Sämtliche Schiffewerden auf den Umstand, ob diese auf einer schwarzen Liste stehen, geprüft. Auch gibt eseinige Banken in der <strong>Schweiz</strong>, die grundsätzlich kein Energiegeschäft aufgrund möglicherUnfälle beim Transport finanzieren.20Vgl. ICC (2010) «Guidance Paper on the Use of Sanction Clauses for Trade Related Products (e.g. Letters of Credit, DocumentaryCollections and Guarantees) subject to ICC Rules».21<strong>Die</strong> ICC Banking Commission hat über 500 Mitglieder aus 70 Staaten.24 SwissBankingǀFactu<strong>als</strong> – <strong>Die</strong> <strong>Schweiz</strong> <strong>als</strong> <strong>Rohstoffhandelsplatz</strong> – März 2013


SchlussfolgerungenRohstoffhandel <strong>als</strong> eigenständigerWirtschaftsakteurLiquiditätssicherung durchDerivatehändlerKein Interesse an hohenPreisenZunehmende Regulierungführt zu neuen HerausforderungenZahlreiche Gesetze undRegeln regulieren den RohstoffhandelTrotz Komplexität faktenbasierteDiskussionDer Rohstoffhandel hat der <strong>Schweiz</strong>er Volkswirtschaft ein bedeuten<strong>des</strong> Wachstum beschertund ist nicht mehr wegzudenken. Ein Paket optimaler Rahmenbedingungen hatdabei zur erfolgreichen Entwicklung der <strong>Schweiz</strong> <strong>als</strong> Drehscheibe im internationalen Rohstoffhandelbeigetragen.Es ist zwischen Rohstoffhändlern, die zwischen den produzierenden und den konsumierendenMärkten vermitteln, und Derivatehändlern zu unterscheiden. Im Gegensatz zuRohstoffhändlern setzen diese auf steigende oder fallende Rohstoffpreise. Das hohe investierteVolumen der Derivatehändler ist aber nicht per se schlecht, sondern sichert die notwendigeLiquidität auf den Märkten. Nur so ist eine korrekte Preisbildung und Absicherungfür Rohstoffhändler und Produzenten möglich.Da Preissteigerungen im physischen Markt für Rohstoffhändler zu unerwünschten Situationenführen können und die Absicherungskosten ansteigen, haben Rohstoffhändler per sekein Interesse an hohen oder steigenden Rohstoffpreisen.<strong>Die</strong> Banken sind ein wichtiger Teil der Rohstoffbranche geworden und finanzieren einenGrossteil <strong>des</strong> Rohstoffhandels. Nationaler und internationaler Druck sowie Regulierungsbestrebungen– allen voran in den USA und der Europäischen Union – stellen die Branchevor neue Herausforderungen. Dazu gehören unter anderem höhere Transparenzanforderungenund die Regulierung von OTC-Derivaten. Wie bei jedem Eingriff in den Markt sindentsprechende Wettbewerbsnachteile zu beachten, die in diesem äusserst internationalenGeschäft grosse Auswirkungen haben können.Entgegen landläufiger Annahmen ist die Rohstoffbranche aber nicht unreguliert. Mehrnoch, es existieren zahlreiche Gesetze, Regeln sowie interne und externe Richtlinien. Wiebei jeder Transaktion haben Banken ein Interesse, die Gegenpartei zu kennen und zu prüfen.Illegitime oder illegale Verhaltensweisen werden von den Banken nicht gestützt oderfinanziert. Es finden diesbezüglich systematische Vorkehrungen statt.Ein Blick hinter die Kulissen dieses komplexen Geschäfts ermöglicht eine sachliche undfaktenbasierte Diskussion. Unser Ziel war <strong>des</strong>halb mit dem vorliegenden GrundlagenpapierTransparenz zu schaffen und darzulegen, wie das Geschäft <strong>des</strong> Rohstoffhandels sowie<strong>des</strong>sen Finanzierung funktioniert.SwissBankingǀFactu<strong>als</strong> – <strong>Die</strong> <strong>Schweiz</strong> <strong>als</strong> <strong>Rohstoffhandelsplatz</strong> – März 2013 25


LiteraturverzeichnisBank für Internationalen Zahlungsverkehr (BIZ)«OTC derivatives market activity in the first half of 2012», 2012«Triennial Central Bank Survey 2010», 2010Blackrock«ETP Landscape - Industry Highlights», Januar 2013Geneva Trading and Shipping <strong>Association</strong> (GTSA)«Der Rohstoffsektor und seine Finanzierung», Journalistengespräch der SBVg, 2012Mankiw Gregory N.«Grundzüge der Volkswirtschaftslehre», 2004<strong>Schweiz</strong>erische Nationalbank (SNB)«<strong>Die</strong> Zahlungsbilanz der <strong>Schweiz</strong> 2011», 2012«Umsätze auf den Devisen- und Derivatmärkten in der <strong>Schweiz</strong> – Erhebung 2010», 2010SIX Swiss Exchangewww.six-swiss-exchange.com (abgerufen im Dezember 2012)The Boston Consulting Group, <strong>Schweiz</strong>erische Bankiervereinigung«Banking im Wandel – Zukunftsperspektiven für Banken in der <strong>Schweiz</strong>», 2011United Nations Conference on Trade and Development (UNCTAD)«Trade and Development Report, 2011», 2011World Trade Organization (WTO)«World Trade Statistics 2011», 201226 SwissBankingǀFactu<strong>als</strong> – <strong>Die</strong> <strong>Schweiz</strong> <strong>als</strong> <strong>Rohstoffhandelsplatz</strong> – März 2013


•<strong>Schweiz</strong>erische BankiervereinigungAeschenplatz 7Postfach 4182CH-4002 BaselT +41 61 295 93 93F +41 61 272 53 82office@sba.chwww.swissbanking.org

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