Du bist willkommen ( PDF , 2 MB ) Hinweis - Barmer GEK
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<strong>Du</strong> <strong>bist</strong> <strong>willkommen</strong><br />
Ein Wegbegleiter rund um Schwangerschaft und Geburt
2<br />
Inhalt<br />
Vorwort 3<br />
In guter Hoffnung sein 5<br />
1. bis 12. Schwangerschaftswoche<br />
Wohin zur Schwangerenvorsorge? 6<br />
Schwangerenvorsorge: der erste Termin 6<br />
Der Mutterpass 7<br />
So wird der Geburtstermin errechnet 7<br />
Die erste Ultraschalluntersuchung 8<br />
Was wird im Blut untersucht? 8<br />
Vaginalabstrich 8<br />
Routinevorsorge 9<br />
Individuelle Gesundheitsleistungen –<br />
sinnvoll oder nicht? 10<br />
Weitere Ultraschalluntersuchungen 10<br />
Der Körper stellt sich um 12<br />
Mutterschutz und Elternzeit: Ihre Rechte 14<br />
Allein erziehen 15<br />
13. bis 16. Schwangerschaftswoche<br />
Wird unser Kind gesund sein? 16<br />
Ultraschalluntersuchungen 17<br />
Hebammenhilfe 17<br />
Nichtinvasive diagnostische Untersuchungen 18<br />
Invasive diagnostische Untersuchungen 19<br />
17. bis 24. Schwangerschaftswoche<br />
Eltern werden 24<br />
Ernährung – was ist gesund? 26<br />
Folsäure, Jod und Eisen 26<br />
Schutz vor Lebensmittelinfektionen 26<br />
Alkohol 27<br />
Koffeinhaltige Getränke 27<br />
Gewichtszunahme – was ist normal? 27<br />
Abwechslung ist die beste Allergievorbeugung 27<br />
Typische Schwangerschaftsbeschwerden 27<br />
Beispiele für eine empfehlenswerte Auswahl<br />
der Lebensmittel 28<br />
Erkrankungen in der Schwangerschaft<br />
Infektionen 30<br />
Streptokokken B 30<br />
Röteln und andere Kinderkrankheiten 31<br />
Grippe und Magen-Darm-Infektionen 31<br />
Schwangerschaft und Diabetes 31<br />
Bluthochdruck 32<br />
Inhalt<br />
Bewegung tut gut 34<br />
25. bis 32. Schwangerschaftswoche<br />
Schwanger sein macht schön 36<br />
Wenn das Baby zu früh kommen will 37<br />
Sorgen Sie für Entlastung 37<br />
Geburtsvorbereitung – wofür ist sie wichtig? 37<br />
Vorzeitige Wehen 37<br />
Komplikationen 38<br />
Blutungen 38<br />
33. bis 40. Schwangerschaftswoche<br />
Mit den Ängsten umgehen lernen 40<br />
Wo soll unser Baby zur Welt kommen? 40<br />
Zu Hause 40<br />
Im Geburtshaus 41<br />
In der Klinik 41<br />
Beleggeburt 42<br />
Ambulante Geburt 42<br />
Der Schlaf verändert sich 42<br />
Checkliste für die Kreißsaalbesichtigung 43<br />
Die Ankunft des Kindes vorbereiten 44<br />
Geburt – Aufbruch ins Unbekannte 46<br />
Wochenbett – den Alltag neu finden 54<br />
Stillen 58<br />
Stichwortverzeichnis 64<br />
Bücher, Adressen und Links 66<br />
Leistungen der BARMER <strong>GEK</strong> im Überblick 69<br />
Impressum 70
Vorwort<br />
Herzlichen Glückwunsch zu Ihrer Schwangerschaft!<br />
Vor Ihnen liegt eine Zeit großer Veränderungen. Ein neuer Lebensabschnitt beginnt –<br />
voller Vorfreude und Erwartungen, aber auch voller wechselhafter Gefühle, Fragen und<br />
Ängste.<br />
Wenn Sie gesund sind, haben Sie die besten Voraussetzungen,<br />
dass Ihre Schwangerschaft gut verläuft und Sie<br />
eine normale Geburt erleben. Schwangere Frauen wissen<br />
und spüren, was ihnen guttut und was sie brauchen. Dies<br />
ist in den allermeisten Fällen auch gut für das in ihnen<br />
wachsende Kind. Wir wollen Sie darin bestärken.<br />
Nach wie vor ist die Ankunft eines neuen Familienmitglieds<br />
mit freudiger Erwartung und bewegenden Gefühlen verbunden.<br />
Und so wie es nach einem afrikanischen Sprichwort<br />
„ein ganzes Dorf braucht, um ein Kind zu erziehen“, so<br />
brauchen eine schwangere Frau und eine junge Familie<br />
die liebevolle Begleitung der sie umgebenden Gemeinschaft.<br />
Schwangerschaft und Geburt sind bedeutsame Phasen im<br />
Leben von Frau und Mann. Da gibt es viele Fragen und<br />
noch mehr Antworten. Aus diesem Grund ist es für die<br />
BARMER <strong>GEK</strong> daher besonders wichtig, Orientierung zu<br />
bieten und Sie bei Ihren Entscheidungen zu unterstützen.<br />
Diese Broschüre beschreibt in lebendiger Weise die Entwicklung<br />
eines Kindes. Frauen berichten über ihre persönlichen<br />
Erfahrungen in der Schwangerschaft. Experten kommen in<br />
Interviews und Statements zu Wort. Aber auch medizinische<br />
und leistungsrechtliche Themen werden dargestellt.<br />
Tipps und Tricks runden schließlich die Inhalte ab.<br />
Wir wünschen Ihnen alles Gute!<br />
Ihre BARMER <strong>GEK</strong><br />
3
4<br />
„Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,<br />
der uns beschützt und der uns hilft zu leben.“<br />
Hermann Hesse, „Stufen“
In guter Hoffnung sein<br />
Viele Frauen ahnen sehr früh, dass sie schwanger sind – lange bevor der Test positiv ist.<br />
Wenn dieses innere Wissen dann bestätigt wird, ist das meist mit einem Wechselbad<br />
der Gefühle verbunden. Freude und Unsicherheit, Zweifel und Ängste, Lachen und<br />
Weinen liegen nahe beieinander. Und das ist ganz normal, denn die Schwangerschaft<br />
ist eine Zeit großer körperlicher, seelischer und sozialer Veränderungen.<br />
Eine Schwangerschaft ist immer auch ein seelischer Reife-<br />
prozess – ein natürlicher Teil des Lebens und ein Übergang<br />
in einen neuen Lebensabschnitt, der neben der medizinischen<br />
Begleitung viel Bestärkung braucht. Zum Glück dauert dieser<br />
Prozess neun Monate – Zeit, in der sich Ihr Körper verändert,<br />
Ihr Kind heranwächst und in der Sie und Ihr Partner sich als<br />
Eltern auf das Leben mit einem kleinen Menschen und<br />
einem neuen Familienmitglied einstellen können.<br />
Hormone spielen dabei von Anfang an eine zentrale Rolle.<br />
In den ersten drei Monaten ist Ihr Körper geradezu überflutet<br />
von Hormonen. Sie sind sensibler und verletzlicher;<br />
Sie spüren oft sehr gut, was Sie brauchen und wie es Ihrem<br />
Kind geht. Ihr Körper ist Ihnen dabei ein guter Wegweiser.<br />
Die große Müdigkeit in den ersten Monaten zeigt Ihnen,<br />
dass Sie Ruhe brauchen und gar nicht anders können, als<br />
Ihren Bedürfnissen nachzugeben. Sie merken: Ihr Körper<br />
hat ein Eigenleben, das Sie nicht mehr so wie sonst unter<br />
Kontrolle haben.<br />
Sich dem Wachsen und Werden in guter Hoffnung hinzugeben<br />
ist die große Herausforderung der Schwangerschaft.<br />
Und das ist sicher heute für viele Frauen schwieriger, wenn<br />
sie im Beruf gefordert und es gewohnt sind, alles im Griff<br />
zu haben. Doch ist die Schwangerschaft, wie auch die Geburt<br />
und das Leben mit einem Neugeborenen, nur bedingt plan-<br />
bar. Immer wieder geht es darum, im Vertrauen auf die<br />
eigene Kraft mit unvorhergesehenen Aufgaben umzugehen.<br />
Wenn das gelingt, lässt Sie die positive Erfahrung von<br />
Schwangerschaft und Geburt im wahrsten Sinne des Wortes<br />
über sich hinauswachsen und schenkt Ihnen eine enorme<br />
Stärkung für das Leben mit Ihrem Kind.<br />
Und wie bei einer Reise in ein unbekanntes Land können<br />
Sie sich auf das Abenteuer vorbereiten. Sie können über-<br />
legen, was Sie brauchen, wer Sie begleiten soll, und heraus-<br />
finden, wo Sie Hilfe bekommen und was Ihnen guttut.<br />
Ihre beste Begleiterin dabei ist Ihre innere Stimme! Außerdem<br />
werden Sie in der Schwangerenvorsorge durch Ihre<br />
Ärztin bzw. Ihren Arzt und/oder Ihre Hebamme unterstützt.<br />
Ein gutes Vertrauensverhältnis zu Ihren Begleitern fördert<br />
maßgeblich den gelingenden Verlauf Ihrer Schwangerschaft.<br />
Wir wollen Sie ermutigen, sich einzulassen auf dieses große<br />
Abenteuer Ihres Lebens, und wünschen Ihnen eine frohe<br />
Zeit der guten Hoffnung!<br />
In guter Hoffnung sein<br />
5
6<br />
1. bis 12. Schwangerschaftswoche<br />
In Ihrem Körper wächst ein Kind heran. Körper und Seele müssen sich darauf einstellen,<br />
und das kann Sie anfangs ziemlich fordern. Manche Frauen klagen über Übelkeit und<br />
fühlen sich oft schlapp. Andere spüren ein Wechselspiel zwischen Freude und Angst,<br />
darüber was auf sie zukommt. In diesen Wochen werden Sie auch das erste Mal zur<br />
Schwangerenvorsorge gehen und einen Mutterpass bekommen.<br />
Neun Monate lang betreuen Sie nun<br />
Ihre Gynäkologin bzw. Ihr Gynäkologe<br />
und/oder Ihre Hebamme. Mögliche<br />
Komplikationen sollen so rechtzeitig<br />
erkannt und behandelt werden können.<br />
Doch lassen Sie sich davon nicht ein-<br />
schüchtern. In den meisten Fällen<br />
verläuft die Schwangerschaft ohne<br />
Probleme.<br />
Wohin zur Schwangerenvorsorge?<br />
Sie können wählen: Entweder lassen<br />
Sie sich von einer Frauenärztin, einem<br />
Frauenarzt oder einer Hebamme be-<br />
treuen. Sie können sich aber auch von<br />
beiden Berufsgruppen gemeinsam oder<br />
im Wechsel begleiten lassen. Auch<br />
Hebammen können alle im Mutterpass<br />
vorgesehenen Untersuchungen durch-<br />
führen. Zur Ultraschalluntersuchung<br />
oder bei Komplikationen werden Sie<br />
selbstverständlich zum Facharzt über-<br />
wiesen.<br />
Da beide Berufsgruppen über spezielle<br />
Fähigkeiten und Erfahrungen verfügen,<br />
ist eine gute Kooperation die ideale<br />
Voraussetzung für eine optimale Be-<br />
treuung der Schwangeren. Viele Frauen<br />
nutzen inzwischen diese Möglichkeit.<br />
Schwangerenvorsorge:<br />
der erste Termin<br />
Bringen Sie für den ersten Termin ein<br />
wenig Zeit mit: Ihre Gynäkologin bzw.<br />
Ihr Gynäkologe und/oder Ihre Hebamme<br />
werden Sie ausführlich über Ihre Lebens-<br />
umstände, mögliche Erkrankungen bei<br />
Ihnen und in Ihrer Familie und den<br />
Verlauf eventuell vorangegangener<br />
Schwangerschaften und Geburten be-<br />
fragen. Es wird Ihnen Blut abgenommen<br />
und auf mögliche Krampfadern geach-<br />
tet. Körpergröße, Gewicht und Blutdruck<br />
werden gemessen. Sie werden auch<br />
vaginal untersucht, und dabei werden<br />
Abstriche von Muttermund und Scheide<br />
gemacht.<br />
� Die BARMER <strong>GEK</strong> übernimmt die Kosten für alle Vorsorgeuntersuchungen in der<br />
Schwangerschaft, die in den Mutterschaftsrichtlinien empfohlen werden. Wenn Ihre<br />
Schwangerschaft normal verläuft, finden die Vorsorgeuntersuchungen in den ersten<br />
Schwangerschaftsmonaten im vierwöchigen Rhythmus statt und ab der 32. Schwanger-<br />
schaftswoche alle 14 Tage. Wenn Komplikationen auftreten, werden Sie entsprechend<br />
häufiger in die Praxis einbestellt.<br />
Wenn Sie mehr zu den Leistungen der BARMER <strong>GEK</strong> wissen möchten:<br />
Schauen Sie einfach nach unter www.barmer-gek.de.<br />
1. bis 12. Schwangerschaftswoche<br />
Ihre Frauenärztin bzw. Ihr Frauenarzt<br />
bestätigt in der Regel per Ultraschall<br />
die Schwangerschaft und kontrolliert<br />
dabei auch, ob sich der Embryo richtig<br />
in der Gebärmutter eingenistet hat.<br />
Wenn Sie den ersten ausführlichen<br />
Besuch bei der Hebamme vorziehen,<br />
wird diese Ihnen ebenso Blut für die<br />
Laboruntersuchungen abnehmen.<br />
� So entwickelt sich Ihr Kind<br />
Ihre Regel ist ausgeblieben, und der<br />
Schwangerschaftstest war positiv!<br />
Sie merken vielleicht auch Zeichen der<br />
Umstellung: Die Brüste spannen, Ihnen<br />
wird manchmal übel, Sie haben selt-<br />
same Gelüste, und Sie sind so müde!<br />
Ihr Baby sendet die Hormone aus, die<br />
Ihren Organismus umstellen und Ihre<br />
Seele bewegen. Ihr Winzling ist in der<br />
fünften Woche gerade mal so groß<br />
wie ein Stecknadelkopf, in der achten<br />
Woche bereits wie eine kleine Bohne.
Jetzt entwickeln sich Gehirn und Wirbel-<br />
säule, Augen, Ohren, Nase, Mund, Arme<br />
und Beine. Innere Organe und sein<br />
Geschlecht werden angelegt. Sein Herz<br />
beginnt zu schlagen – mit 150 Schlägen<br />
pro Minute.<br />
Legen Sie Wert auf eine vertrauensvolle<br />
Beziehung zu Ihren medizinischen<br />
Begleitern, in der Sie auch Raum für<br />
Ihre Fragen und Sorgen finden.<br />
Der Mutterpass<br />
Beim zweiten Vorsorgetermin erhalten<br />
Sie einen Mutterpass und, wenn benötigt,<br />
eine Schwangerschaftsbescheinigung<br />
für Ihren Arbeitgeber. Im Mutterpass<br />
werden alle wichtigen Aspekte zu Ihrer<br />
Gesundheit und dem Verlauf Ihrer<br />
Schwangerschaft eingetragen. Dieses<br />
Dokument sollten Sie immer bei sich<br />
haben, damit jede Person, die Sie betreut,<br />
alle Informationen gleich auf<br />
einen Blick zur Verfügung hat und<br />
Untersuchungen nicht wiederholt<br />
werden müssen.<br />
Viele schwangere Frauen verstehen die<br />
Aufzeichnungen im Mutterpass nicht<br />
und trauen sich auch nicht nachzufragen.<br />
Im Mutterpass werden die in<br />
den Mutterschaftsrichtlinien empfohlenen<br />
Untersuchungen dokumentiert.<br />
Tipp<br />
Die medizinische Anamnese<br />
■ Sie werden gefragt, ob Sie bereits<br />
Operationen hinter sich haben.<br />
■ Sie werden auch gefragt, ob Sie<br />
an chronischen Krankheiten oder<br />
Allergien leiden, Medikamente<br />
nehmen oder psychische Erkrankun-<br />
gen (z.B. Depressionen) hatten.<br />
■ Auch Fragen zu Erkrankungen Ihres<br />
Partners, Ihrer Herkunftsfamilie und<br />
eventuell Ihrer Kinder gehören dazu.<br />
■ Ebenso ist der Verlauf vorange-<br />
gangener Schwangerschaften und<br />
Geburten wichtig.<br />
Sie werden auch nach Ihren<br />
Lebensumständen gefragt<br />
■ Leben Sie allein oder in einer<br />
Beziehung?<br />
■ Wie ist Ihre soziale Situation?<br />
■ Wie geht es Ihnen an Ihrem<br />
Arbeitsplatz?<br />
■ Haben Sie Kontakt mit belastenden<br />
Chemikalien oder Strahlen, die für<br />
Ihr Kind riskant sein könnten?<br />
■ Sind Sie beruflich viel unterwegs?<br />
Denken Sie daran, einen eventuell schon<br />
vorhandenen alten Mutterpass zur<br />
Untersuchung mitzubringen.<br />
Dazu kommen Fragen<br />
zu Ihren Lebensgewohnheiten<br />
■ Rauchen Sie, trinken Sie übermäßig<br />
Alkohol, oder konsumieren Sie<br />
andere Drogen?<br />
■ Betreiben Sie (Leistungs-)Sport?<br />
So wird der Geburtstermin<br />
errechnet<br />
■ Von der Zeugung bis zur Geburt<br />
braucht ein Mensch etwa 266 Tage<br />
zum Wachsen.<br />
■ Der erste Tag der letzten Regel-<br />
blutung plus 280 Tage für die Ent-<br />
wicklung des Kindes ergeben den<br />
Geburtstermin.<br />
Sie können diesen Termin selbst aus-<br />
rechnen, wenn Sie zum ersten Tag Ihrer<br />
letzten Regel sieben Tage hinzuzählen<br />
und dann drei Monate abziehen.<br />
Dieser Termin wird im Mutterpass<br />
festgehalten und ist wichtig für den<br />
Beginn der Mutterschutzfrist. Er ist<br />
allerdings nur ein Anhaltspunkt, wes-<br />
halb es sinnvoller ist, von einem Geburtszeitraum<br />
zu sprechen, der 14 Tage<br />
vor bzw. nach diesem Datum liegen<br />
kann. Tatsächlich werden nur drei bis<br />
vier Prozent aller Kinder am errechneten<br />
Geburtstag geboren. Häufig<br />
kommen erstgeborene Kinder etwas<br />
später zur Welt.<br />
1. bis 12. Schwangerschaftswoche<br />
7
8<br />
„Heute habe ich meinen Mutterpass bekommen. Jetzt fühle ich mich<br />
richtig schwanger. Meine Gynäkologin hat dort auch etwas eingetragen –<br />
so richtig verstehen kann ich nicht, was darin steht.“ Linda, 29 Jahre<br />
Die erste Ultraschalluntersuchung<br />
Beim ersten Ultraschall können Sie Ihr Kind in der Fruchthöhle<br />
liegen und sein kleines Herz als winzigen Punkt<br />
schlagen sehen – für viele Frauen und ihre Partner ist das<br />
ein bewegender Moment. Hören kann man die Herztöne<br />
erst etwa ab der 14. Schwangerschaftswoche.<br />
Was wird im Blut untersucht?<br />
Manche Bluttests werden nur am Anfang der Schwangerschaft<br />
durchgeführt, andere regelmäßig bei jeder Vorsorge.<br />
Die Ergebnisse werden in der Regel im Mutterpass dokumentiert.<br />
Blutgruppe und Rhesusfaktor<br />
Die Blutgruppe wird für den seltenen Fall bestimmt, dass<br />
Sie während der Geburt eine Bluttransfusion benötigen.<br />
Außerdem wird der mütterliche Rhesusfaktor bestimmt.<br />
Wenn er negativ und der des Kindes positiv ist, dann kann<br />
der Körper der Mutter Abwehrstoffe (Antikörper) gegen<br />
die Eigenschaften des kindlichen Blutes bilden, die beim<br />
Kind zur Zerstörung seiner Blutzellen führen können. Um<br />
dies zu verhindern, erhalten rhesusnegative Mütter in der<br />
28. bis 30. Schwangerschaftswoche eine Injektion mit einer<br />
Standarddosis Anti-D-Globulin. Nach der Geburt wird zur<br />
Bestimmung des kindlichen Rhesusfaktors Blut aus der<br />
Nabelschnur genommen. Wenn das Kind rhesuspositiv ist,<br />
erhält die Mutter innerhalb von 72 Stunden noch einmal<br />
das Anti-D-Globulin.<br />
Rötelninfektion<br />
Eine Rötelninfektion der Mutter in den ersten drei Schwanger-<br />
schaftsmonaten kann das Ungeborene körperlich und geistig<br />
schädigen oder zu einer Fehlgeburt führen. Mit dem<br />
Röteln-HAH-Test wird geprüft, ob genügend mütterliche<br />
Antikörper gegen Röteln vorhanden sind. Wenn nicht, sollten<br />
Sie den Kontakt zu erkrankten Kindern meiden. Wenn Sie<br />
keinen ausreichenden Schutz gegen Röteln haben, sollten<br />
Sie sich am besten noch im Wochenbett gegen Röteln<br />
impfen lassen. Zwischen Impfung und einer weiteren<br />
Schwangerschaft sollten drei Monate Abstand liegen.<br />
1. bis 12. Schwangerschaftswoche<br />
Hepatitis B<br />
Dies ist eine Entzündung der Leber, hervorgerufen durch<br />
eine Virusinfektion. Sie wird über das Blut (z.B. bei Nadel-<br />
stichverletzung oder Drogenkonsum) oder durch Sexualkontakt<br />
übertragen. Die Bestimmung des Hepatitis-B-<br />
Antigens (HbsAg) wird nach der 32. Schwangerschaftswoche<br />
empfohlen, möglichst nahe am Geburtstermin. Bei<br />
positivem Ergebnis sollte das Neugeborene geimpft werden,<br />
um eine Ansteckung zu verhindern.<br />
Lues und HIV<br />
Außerdem wird Ihr Blut auf Lues (Syphilis) und, wenn Sie<br />
damit einverstanden sind, auf HIV (Aids) untersucht. Das<br />
Ergebnis wird Ihnen nur mündlich mitgeteilt. Im Mutterpass<br />
wird lediglich vermerkt, dass die Tests durchgeführt<br />
wurden. HIV-positive Frauen benötigen eine intensivere<br />
Vorsorge, um ihre Kinder vor einer Infektion zu schützen.<br />
Vaginalabstrich<br />
Damit stellt Ihre Gynäkologin bzw. Ihr Gynäkologe fest, ob<br />
z.B. eine bakterielle Infektion im Genitalbereich vorliegt.
Routinevorsorge<br />
Die Vorsorgeuntersuchungen sind anfangs alle vier Wochen<br />
vorgesehen und nach der 32. Woche alle zwei Wochen.<br />
Wenn der Geburtstermin überschritten ist, werden Sie<br />
üblicherweise alle zwei Tage zur Untersuchung einbestellt.<br />
Bei diesen Terminen werden die folgenden Untersuchungen<br />
regelmäßig durchgeführt und im Mutterpass vermerkt.<br />
Blutbild<br />
Die Untersuchung des Blutbildes hinsichtlich des Hämoglobins<br />
(kurz „Hb“), des roten Blutfarbstoffs, und der roten<br />
Blutzellen, der sogenannten Erythrocyten (kurz „Ery“), gibt<br />
einen Anhalt über den Sauerstoffgehalt des Blutes und zeigt<br />
einen eventuellen Eisenmangel rechtzeitig an. Wenn der<br />
Ausgangswert zu Beginn der Schwangerschaft normal ist,<br />
wird eine erneute Kontrolle erst wieder um den sechsten<br />
Monat herum durchgeführt.<br />
Urin<br />
Bei jeder Vorsorge wird der Urin auf Eiweiß, Zucker, Nitrit<br />
und Blut untersucht, um frühzeitig eventuelle <strong>Hinweis</strong>e<br />
auf eine Erkrankung der Blase oder eine Nierenfunktionsstörung<br />
zu finden. Abkürzungen in dieser Spalte können<br />
sein: „Ba“ = Bakterien, „Ep“ = Epithelien (Hautpartikel) und<br />
„Le“ oder „Leu“ = Leukozyten (weiße Blutkörperchen).<br />
Gewicht<br />
Außerdem wird Ihr Gewicht regelmäßig kontrolliert, weil<br />
eine begrenzte Gewichtszunahme in der Schwangerschaft<br />
dazu beitragen kann, Komplikationen zu vermeiden.<br />
� Gut zu wissen<br />
Blutdruck<br />
Auch Ihr Blutdruck wird regelmäßig kontrolliert, z.B. um<br />
Beeinträchtigungen der Nieren rechtzeitig festzustellen.<br />
Achten Sie darauf, dass Ihr Blutdruck nicht ausgerechnet in<br />
dem Moment gemessen wird, wenn Sie gerade abgehetzt<br />
angekommen oder sehr aufgeregt sind.<br />
Wachstum des Kindes<br />
Mit dem Ertasten des Fundusabstands und dem Messen des<br />
Symphysen-Fundus-Abstands wird die Größe der Gebär-<br />
mutter und damit das Wachstum des Kindes eingeschätzt.<br />
Der obere Rand der Gebärmutter wird als Fundus bezeichnet.<br />
Die Symphyse ist die knorpelige Verbindung der beiden<br />
Schambeine.<br />
Kindslage<br />
Diese ist erst ab der 24. Woche von Bedeutung, und auch<br />
dann kann sie sich noch häufig ändern. Sie wird entweder<br />
als „SL” für Schädellage (Baby liegt mit dem Kopf unten)<br />
oder als „BEL” für Beckenendlage (der Po des Babys liegt<br />
unten) in den Mutterschaftspass eingetragen.<br />
Herztöne des Kindes<br />
Diese werden entweder mit einem kleinen Ultraschallgerät<br />
oder einem Hörrohr abgehorcht und entsprechend mit „+“<br />
(gehört) oder „–“ (nicht gehört) im Mutterpass vermerkt.<br />
Risikoschwangerschaft – was bedeutet das?<br />
Seien Sie nicht beunruhigt, wenn in Ihrem Mutterpass (dort im Abschnitt A) ein Schwangerschaftsrisiko angekreuzt<br />
wird. Etwa 70 bis 80 Prozent der Frauen gelten hierzulande als Risikoschwangere, weil sie entweder über 35 Jahre<br />
oder unter 18 Jahre alt sind oder weil bei der letzten Geburt Komplikationen auftraten. Diese Faktoren sagen nicht<br />
unbedingt etwas über den Verlauf der jetzigen Schwangerschaft aus.<br />
Erst wenn in der Schwangerschaft Komplikationen auftreten, die im Abschnitt B des Mutterpasses dokumentiert<br />
werden, sind eine spezielle und intensivere Vorsorge und mehr Achtsamkeit notwendig.Das ist z.B. bei Mehrlingsschwangerschaften<br />
der Fall oder bei bestimmten Grunderkrankungen (wie z.B. Diabetes). Ihre Ärztin oder Ihr Arzt<br />
wird Sie dann häufiger in die Praxis bitten, um bei eventuellen Problemen möglichst früh eingreifen zu können.<br />
1. bis 12. Schwangerschaftswoche<br />
9
10<br />
Vaginale Untersuchung<br />
Wenn es aus medizinischer Sicht notwendig ist, wird eine<br />
vaginale Untersuchung durchgeführt. Hierbei werden<br />
Gebärmutterhals und Muttermund abgetastet, da eine<br />
Verkürzung des Gebärmutterhalses oder eine vorzeitige<br />
Öffnung des Muttermundes Zeichen für eine drohende<br />
Frühgeburt sein können. Die Abkürzung „o.B.“ steht für<br />
„ohne pathologischen Befund“ und bedeutet, dass alles<br />
in Ordnung ist.<br />
Toxoplasmosetest<br />
Der Toxoplasmosetest bestimmt die Antikörper gegen<br />
Toxoplasmose in Ihrem Blut. Eine Infektion mit diesem<br />
Erreger führt zu geschwollenen Lymphknoten, Fieber und<br />
Halsschmerzen und kann in der Schwangerschaft beim<br />
Feten zur Infektion von Leber, Herz oder Gehirn führen<br />
und bleibende körperliche oder geistige Schäden des Kindes<br />
zur Folge haben. Toxoplasmose kann durch den Genuss<br />
von rohem oder ungenügend durchgebratenem Fleisch<br />
bzw. durch den Kontakt mit Katzenkot oder verunreinigter<br />
Blumenerde übertragen werden. Katzenbesitzerinnen müssen<br />
aus diesem Grund nicht gleich ihre Katze abschaffen.<br />
Aber sie sollten besonders in der Frühschwangerschaft auf<br />
mehr Hygiene im Umgang mit der Katze achten und die<br />
Reinigung der Katzentoilette – wenn möglich – nicht selbst<br />
durchführen. Die Kosten dieses Tests dürfen gesetzliche<br />
Krankenversicherungen nur bei klinischem Verdacht seitens<br />
des behandelnden Arztes als Leistung anerkennen.<br />
Chlamydien<br />
Diese virusähnlichen Bakterien verursachen eine der häufigsten<br />
sexuell übertragbaren Erkrankungen. Häufig werden die<br />
Infektionen nicht erkannt, da sie keine Beschwerden ver-<br />
ursachen. Allerdings können sie die Schwangerschaft durch<br />
eine Fehl- oder Frühgeburt gefährden. Das Baby kann sich<br />
bei der Geburt anstecken und eine Augen- oder Lungenentzündung<br />
entwickeln.<br />
Um das zu verhindern, erfolgt nach den Mutterschaftsrichtlinien<br />
bei allen schwangeren Frauen in den ersten Wochen<br />
der Schwangerschaft die Testung auf eine Chlamydieninfektion.<br />
Dies geschieht über die Untersuchung des<br />
Morgenurins. Im Fall einer Infektion werden Sie und Ihr<br />
Partner mit Antibiotika behandelt, was die Erreger zerstört<br />
und das Baby schützt.<br />
1. bis 12. Schwangerschaftswoche<br />
Individuelle Gesundheitsleistungen –<br />
sinnvoll oder nicht?<br />
Möglicherweise hat Ihre Frauenärztin bzw. Ihr Frauenarzt<br />
bereits bei der ersten Vorsorge auf Untersuchungen hingewiesen,<br />
die die gesetzlichen Krankenkassen nur bezahlen<br />
dürfen, wenn sie medizinisch notwendig sind bzw. wenn<br />
ein besonderes Risiko vorliegt. Trifft beides nicht zu, müssen<br />
Sie diese Untersuchungen privat bezahlen. Die Kosten für<br />
die Individuellen Gesundheitsleistungen (kurz „IGeL“) können<br />
stark variieren. Sie können sich darüber in den jeweiligen<br />
Arztpraxen oder auch über die Beratungsstellen der Verbraucherzentralen<br />
informieren. Für Ihren Überblick haben<br />
wir häufige IGeL-Angebote im Folgenden kurz beschrieben.<br />
Weitere Ultraschalluntersuchungen<br />
Zusätzliche Ultraschalluntersuchungen, die über die in den<br />
Mutterschaftsrichtlinien definierten hinausgehen, dürfen<br />
von den gesetzlichen Krankenkassen nicht bezahlt werden,<br />
wenn keine Schwangerschaftskomplikationen oder Besonder-<br />
heiten vorliegen. Die üblichen drei Ultraschalluntersuchungen<br />
reichen in der Regel zur Diagnostik aus.<br />
Im Übrigen zeigen Studien, dass es nicht auf die Häufigkeit<br />
der Ultraschalluntersuchungen ankommt, sondern auf die<br />
Erfahrung der Untersuchenden und die Qualität der Geräte.<br />
� Pränatale Diagnostik – jetzt schon informieren<br />
Im Zusammenhang mit der Schwangerenvorsorge werden<br />
Ihnen auch vorgeburtliche Untersuchungen Ihres Kindes<br />
angeboten, die nicht zum Leistungskatalog einer gesetzlichen<br />
Krankenversicherung gehören. Die Entscheidung für oder<br />
gegen eine pränatale Diagnostik ist mit einer Reihe von<br />
Überlegungen verbunden.<br />
Da Sie oft schon beim zweiten Vorsorgetermin mit den<br />
Untersuchungsmöglichkeiten konfrontiert werden, ist es<br />
sinnvoll, sich frühzeitig zu informieren und in Ruhe gemeinsam<br />
mit Ihrem Partner darüber nachzudenken. Denn<br />
nur dann können Sie wirklich richtig entscheiden (siehe<br />
Seite 16).
„Mein Frauenarzt hat mir gleich beim ersten Termin einen Zettel, auf dem unterschiedliche<br />
Untersuchungen notiert waren, in die Hand gedrückt, die ich privat bezahlen soll.<br />
Ich weiß nicht, was davon wirklich sinnvoll ist.“<br />
Ingrid, 32 Jahre<br />
11
12<br />
„Das kann ja heiter werden. Jetzt bin ich gerade mal in der neunten Woche, und mir ist<br />
bereits am Morgen so übel, dass ich kaum aus dem Bett komme. Tagsüber bin ich nur<br />
schlapp und sehne mich nach dem nächsten Sofa.“<br />
Birgit, 24 Jahre<br />
Der Körper stellt sich um<br />
Erschöpfung und Übelkeit<br />
Vier von fünf Frauen fühlen sich am Anfang der Schwangerschaft<br />
erschöpft, und ihnen ist übel. Sie müssen erbrechen,<br />
oft nicht nur morgens, sondern zu jeder Tageszeit. Manchmal<br />
führt dies sogar zu Gewichtsverlust. Doch keine Sorge,<br />
Ihr Kind im Bauch wird dadurch nicht beeinträchtigt. Die<br />
Beschwerden hängen mit der körperlichen und seelischen<br />
Umstellung zusammen und lassen bei den meisten Frauen<br />
ab dem vierten Schwangerschaftsmonat deutlich nach.<br />
Sie fühlen sich dann wieder wohler.<br />
Wenn Übelkeit und Erbrechen stark ausgeprägt sind oder<br />
im letzten Schwangerschaftsdrittel auftreten, sollten Sie<br />
die Ärztin bzw. den Arzt aufsuchen. Bei leichter Übelkeit<br />
helfen oft schon einfache Mittel. Bei häufigem Erbrechen<br />
kann hingegen auch mal eine Behandlung unter stationären<br />
Bedingungen notwendig werden.<br />
Ein kleines Frühstück im Bett<br />
Manchen Frauen hilft es, wenn sie nicht gleich beim ersten<br />
Weckerklingeln aus dem Bett springen, sondern den Tag<br />
gemächlicher beginnen. Zum Beispiel mit einer kleinen<br />
Mahlzeit im Bett, einem Zwieback oder trockenem Brot mit<br />
etwas Wasser.<br />
Ansonsten können Sie essen, worauf Sie Lust haben. Kleine<br />
Portionen sind meist bekömmlicher, und ein Snack zwischendurch<br />
hilft auch gegen eine mögliche Unterzuckerung.<br />
Falls Sie keine Lust auf Essen haben, sollten Sie zumindest<br />
ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen. Vielleicht testen<br />
Sie verschiedene Kräutertees oder klare Suppen. Bei ver-<br />
stärktem Speichelfluss können Zitronenwasser oder Zitronen-<br />
drops helfen.<br />
1. bis 12. Schwangerschaftswoche<br />
Ingwer gegen Übelkeit<br />
Ein halber Teelöffel geraspelter Ingwer auf eine Tasse heißes<br />
Wasser, fünf bis zehn Minuten ziehen lassen, auch das kann<br />
gegen Übelkeit helfen. Manche Frauen schwören auf<br />
Ingwerkapseln aus der Apotheke oder dem Reformhaus.<br />
Die Beine mal hochlegen<br />
Auch Ruhepausen im Tagesverlauf einzulegen, die Beine<br />
mal kurz hochzulegen oder einen kleinen Mittagschlaf<br />
zu halten kann helfen. Vielleicht können Sie auch Ihre<br />
Arbeitskollegen ein wenig entlasten. Fragen Sie doch<br />
einfach mal nach.<br />
Die eigenen Bedürfnisse ernst nehmen<br />
Gerade am Anfang der Schwangerschaft, wenn Ihnen<br />
noch niemand ansieht, dass Sie schwanger sind, spüren<br />
Sie die körperliche Umstellung am meisten. Sie sind sensibler<br />
und ruhebedürftiger. Besonders Frauen, denen der Beruf<br />
wichtig ist, neigen manchmal dazu, zu viel von sich zu<br />
verlangen und sich zu übernehmen. Bedenken Sie dabei<br />
bitte: Sie haben jetzt noch einen zweiten Job, und Ihr<br />
Körper erbringt Höchstleistungen. Geben Sie Ihrem Körper<br />
und Ihren Bedürfnissen nach, und scheuen Sie sich nicht,<br />
um Entlastung zu bitten! Wenn Sie das von Anfang an<br />
beherzigen, schaffen Sie eine gute Grundlage für Ihre<br />
ganze Schwangerschaft und auch für das Leben mit einem<br />
Neugeborenen.
� So entwickelt sich Ihr Kind<br />
Ihr Kind dreht und wendet sich in der<br />
Gebärmutter und erfährt, wie sich<br />
Bewegung anfühlt. Über die sich ent-<br />
wickelnde Plazenta (Mutterkuchen) wird<br />
es aus Ihrem Blut mit Sauerstoff und<br />
Nährstoffen versorgt. Alle seine Organe<br />
sind jetzt vollständig entwickelt.<br />
In Hände und Füße zeichnen sich die<br />
ersten individuellen Linien. Gegen Ende<br />
der zwölften Schwangerschaftswoche<br />
ist Ihr Kind etwa elf Zentimeter lang<br />
und wiegt 20 Gramm. Jetzt spricht<br />
man nicht mehr von einem Embryo<br />
(Keimling), sondern von einem Fetus.<br />
Von außen ist dieses kleine Wunder<br />
noch nicht zu sehen, Ihre Gebärmutter<br />
hat die Größe einer Faust.<br />
� Gut zu wissen<br />
Beratungsstellen<br />
Sie können sich während der gesamten Schwangerschaft bei allen Schwangerenberatungsstellen<br />
kostenlos beraten lassen, z.B. bei persönlichen oder partnerschaftlichen Problemen …<br />
… aber auch bei Fragen des Mutterschutzes, des Unterhalts, zum Umgang mit Behörden und zur<br />
vorgeburtlichen Diagnostik. Adressen finden Sie unter www.schwanger-info.de.<br />
(Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, BZgA, zuletzt abgerufen am 4. November 2010)<br />
1. bis 12. Schwangerschaftswoche<br />
13
14<br />
Mutterschutz und Elternzeit: Ihre Rechte<br />
Das Mutterschutzgesetz gibt berufstätigen schwangeren<br />
Frauen und Müttern besondere Rechte, und zwar unabhängig<br />
davon, ob sie in Vollzeit, Teilzeit oder geringfügig<br />
beschäftigt arbeiten oder eine Ausbildung machen. Diese<br />
Regelungen treten in Kraft, sobald Sie Ihren Arbeitgeber<br />
von Ihrer Schwangerschaft unterrichten.<br />
Mutterschutzfrist<br />
Die Mutterschutzfrist beträgt mindestens 14 Wochen, davon<br />
liegen sechs Wochen vor und acht Wochen nach der Geburt.<br />
Wenn Sie Ihr Baby vor dem errechneten Geburtstermin<br />
bekommen, verlängert sich die Frist nach der Entbindung<br />
entsprechend. Bei einer Frühgeburt oder bei Mehrlingen<br />
verlängert sich die Frist um weitere vier Wochen.<br />
Während der Schwangerschaft und bis vier Monate nach<br />
der Geburt haben Sie, ebenso wie in der Elternzeit, Kündigungsschutz.<br />
Dies gilt auch, wenn Sie bei Ihrer Einstellung<br />
bereits von Ihrer Schwangerschaft wussten.<br />
Die Mitteilung an den Arbeitgeber über die bestehende<br />
Schwangerschaft ist in diesem Fall jedoch unverzüglich<br />
nachzuholen. Innerhalb der 14-wöchigen Mutterschutzfrist<br />
gilt ein Beschäftigungsverbot. Allerdings dürfen Sie in den<br />
letzten sechs Wochen vor der Geburt auf eigenen Wunsch<br />
weiterarbeiten. In den acht Wochen nach der Geburt nicht.<br />
Wenn Sie Ihr Baby stillen, haben Sie das Recht auf zweimal<br />
täglich eine halbe Stunde oder einmal täglich eine Stunde<br />
Stillzeit.<br />
Sicherheit am Arbeitsplatz<br />
Der Arbeitgeber muss dafür sorgen, dass Sie keine körperlich<br />
schweren Arbeiten verrichten, keinen Nachtdienst leisten<br />
und nicht mit infektiösen Stoffen, gefährlichen Strahlungen<br />
oder Chemikalien in Kontakt kommen. Nach Ablauf des<br />
fünften Monats gehören dazu auch Arbeiten, bei denen Sie<br />
ständig stehen müssen, soweit die Beschäftigung täglich<br />
vier Stunden überschreitet. Wenn Ihnen innerhalb des<br />
Betriebs keine andere Arbeit zugewiesen werden kann,<br />
müssen Sie von der Arbeit insgesamt freigestellt werden.<br />
1. bis 12. Schwangerschaftswoche<br />
Wenn Sie unter einer schwangerschaftsbedingten Erkran-<br />
kung leiden, kann die Ärztin bzw. der Arzt gegebenenfalls<br />
eine Arbeitsunfähigkeit bescheinigen. Sie haben weiterhin<br />
Anspruch auf Lohnfortzahlung, in der Regel sechs Wochen.<br />
Mutterschaftsgeld<br />
Während ihres Mutterschutzes haben Beschäftigte Anspruch<br />
auf Mutterschaftsgeld. Es entspricht der Höhe des durchschnittlichen<br />
Nettoeinkommens der letzten drei Monate<br />
vor dem Mutterschutz. Der Arbeitgeber beteiligt sich an<br />
den Kosten, wenn Ihr Nettogehalt über 390 Euro im Monat<br />
lag. Um Mutterschaftsgeld zu beantragen, müssen Sie eine<br />
Bescheinigung von Ärztin, Arzt oder Hebamme über den<br />
mutmaßlichen Entbindungstermin bei Ihrer BARMER <strong>GEK</strong><br />
einreichen. Sie darf nicht früher als sieben Wochen vor<br />
dem errechneten Geburtstermin ausgestellt werden. Sie<br />
können sich für alle Untersuchungs- und Beratungstermine<br />
bei Ärztin, Arzt oder Hebamme freistellen lassen.<br />
Die BARMER <strong>GEK</strong> zahlt schwangeren selbst versicherten<br />
Arbeitnehmerinnen während der Schutzfrist Mutterschaftsgeld<br />
in Höhe von maximal 13 Euro kalendertäglich. Sollte<br />
das Mutterschaftsgeld geringer sein als das bisher bezogene<br />
kalendertägliche Arbeitsentgelt, zahlt der Arbeitgeber einen<br />
Zuschuss in Höhe des Unterschiedsbetrags zwischen 13 Euro<br />
und dem um die gesetzlichen Abzüge verminderten durchschnittlichen<br />
kalendertäglichen Arbeitsentgelt. Selbstständige<br />
und arbeitslose Frauen mit Krankengeldanspruch erhalten<br />
Mutterschaftsgeld in Höhe des Krankengeldes. Damit sind<br />
die Frauen nicht nur optimal versichert, sondern auch<br />
finanziell abgesichert und können sich sorgenfrei auf das<br />
neue Leben mit dem Baby freuen.<br />
Weitere Informationen über Ihren Anspruch und die Höhe<br />
des Mutterschaftsgeldes bekommen Sie in Ihrer BARMER<br />
<strong>GEK</strong> Geschäftsstelle.
Elternzeit<br />
Die Elternzeit bietet berufstätigen Müttern und Vätern die<br />
Möglichkeit, bis zum vollendeten dritten Lebensjahr ihr Kind<br />
ganz oder teilweise zu betreuen, ohne dabei Gefahr zu<br />
laufen, gekündigt zu werden. Sie kann vom Tag der Geburt<br />
an von beiden Eltern in Anspruch genommen werden.<br />
Während dieser Zeit dürfen Sie bis zu 30 oder gemeinsam<br />
bis zu 60 Wochenstunden arbeiten. Sie müssen die Elternzeit<br />
spätestens sieben Wochen vor Inanspruchnahme<br />
Ihrem Arbeitgeber melden und sich dabei auch verbindlich<br />
festlegen.<br />
Überlegen Sie, wie Sie es am besten organisieren, sodass<br />
alle in Ihrer kleinen Familie zufrieden sind. Für viele Frauen,<br />
aber auch immer mehr Männer ist Teilzeitarbeit eine gute<br />
Möglichkeit, um sowohl für das Kind da zu sein als auch<br />
den Anschluss im Job zu behalten. Das Elterngeld ist günstig<br />
für Besserverdienende, weniger gut für Geringverdienende<br />
oder Studentinnen.<br />
Tipp zum Weiterlesen<br />
Mehr Informationen zur Elternzeit finden Sie in der<br />
Broschüre „Erziehungsgeld, Elternzeit“ (Nr. 3414)<br />
vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen<br />
und Jugend – zu bestellen über den Publikationsversand<br />
der Bundesregierung:<br />
Allein erziehen<br />
Manchmal ist eine Beziehung einer Schwangerschaft nicht<br />
gewachsen. Die Partner sind zu unterschiedlich, die Bezie-<br />
hung zu konfliktreich, das Kind vom Vater nicht erwünscht.<br />
Oder die Beziehung war schon beendet, bevor Sie Ihre<br />
Schwangerschaft festgestellt haben.<br />
Wenn Sie mit dem Vater Ihres Kindes noch Kontakt haben,<br />
können Sie vielleicht mithilfe einer Mediation (ein vermittelndes<br />
Gespräch in Anwesenheit einer Beraterin oder eines<br />
Beraters) herausfinden, ob es einen Weg gibt, gemeinsam<br />
für das Kind zu sorgen. Denn wie auch immer Ihre Beziehung<br />
zum Vater Ihres Kindes ist bzw. war, für Ihr Kind ist<br />
es wichtig, mit beiden Eltern in gutem Kontakt zu sein.<br />
Wenn Sie Ihr Kind allein großziehen müssen oder wollen,<br />
kann es helfen, sich rechtzeitig um ein soziales Netzwerk<br />
aus Freunden oder Verwandten zu kümmern. Auch mit<br />
anderen Müttern ein Unterstützungsnetzwerk aufzubauen<br />
entlastet. Laden Sie sich nicht zu viel allein auf. Beratung<br />
und Hilfe finden Sie beim Verband alleinerziehender Mütter<br />
und Väter (www.vamv.de) und bei den Schwangerenberatungsstellen<br />
in Ihrer Stadt.<br />
Bundesministerium für Familie, Senioren,<br />
Frauen und Jugend<br />
Postfach 48 10 09, 18132 Rostock<br />
Telefon: 0 18 05 77 80 90*<br />
E-Mail: publikationen@bundesregierung.de<br />
www.familienwegweiser.de<br />
15
16<br />
13. bis 16. Schwangerschaftswoche<br />
Sie sind nun schon im vierten Monat schwanger, und vielleicht sprechen Sie bereits mit<br />
Ihrem Baby. Vermutlich hat sich Ihr Körper inzwischen auf die neue Herausforderung<br />
eingestellt. Ihnen ist seltener übel, und Sie fühlen sich rundum stabiler. Vielleicht betrachten<br />
Sie sich nun auch im Spiegel, ob sich schon eine leichte Wölbung abzeichnet. Doch meist<br />
ist das Wachstum der Gebärmutter zu diesem Zeitpunkt nur bei Zweitgebärenden gut<br />
sichtbar. In diese Zeit fällt auch der zweite Vorsorgetermin, bei dem die vorgeburtliche<br />
Diagnostik ein wichtiges Thema ist.<br />
� So entwickelt sich Ihr Kind<br />
Jetzt hat sich Ihr Körper an die hor-<br />
monelle Umstellung gewöhnt. Ihr<br />
Bauch beginnt zu wachsen. Ihr Baby<br />
ist am Ende der 16. Woche etwa 16<br />
Zentimeter lang und wiegt circa 200<br />
Gramm. Etwa 250 ml Fruchtwasser<br />
bilden ein schützendes Polster um<br />
seinen Körper.<br />
Die Geschlechtsorgane sind jetzt bereits<br />
ausgebildet. Das Nervensystem<br />
beginnt sich zu entwickeln, vor allem<br />
die Steuerung für Gleichgewicht, Reflexe<br />
und Bewegungen. Auf dem kleinen<br />
Körper wachsen feine Härchen, die<br />
gegen Ende der Schwangerschaft wieder<br />
verschwinden. Ihre Gebärmutter<br />
ist nun bis auf wenige Zentimeter unter<br />
den Nabel gewachsen.<br />
„Wird unser Kind gesund sein?“<br />
Diese Frage bewegt alle werdenden<br />
Eltern. Doch es gibt allen Grund, guter<br />
Hoffnung zu sein! Zur Beruhigung:<br />
97 Prozent aller Kinder kommen gesund<br />
auf die Welt. Die meisten Behinde-<br />
rungen entstehen erst im Laufe des<br />
13. bis 16. Schwangerschaftswoche<br />
Lebens. Nur ein geringer Teil ist angeboren<br />
und vor der Geburt erkennbar.<br />
<strong>Du</strong>rch verbesserte technische Unter-<br />
suchungen ist es heute möglich, gene-<br />
tische Normabweichungen (z.B. Down-<br />
Syndrom) oder sonstige Behinderungen<br />
(z.B. offener Rücken) schon vorgeburtlich<br />
zu entdecken. Allerdings können<br />
viele pränatale Tests keine Aussagen<br />
über den Schweregrad der Fehlbildung<br />
machen, und manche geben auch nur<br />
einen <strong>Hinweis</strong> auf ein erhöhtes Risiko<br />
und ziehen zur Klärung weitere Unter-<br />
suchungen nach sich. Pränataldiagnostische<br />
Untersuchungen erleben manche<br />
Frauen als beruhigend, andere eher<br />
als beunruhigend, da nicht für jeden<br />
auffälligen Befund eine Therapie zur<br />
Verfügung steht.<br />
In diesem Fall werden werdende Eltern<br />
dann mit der Frage konfrontiert, ob<br />
sie die Schwangerschaft abbrechen<br />
sollen oder nicht. Frauen, die entschieden<br />
haben, das Kind trotz einer<br />
möglichen Behinderung zu bekommen,<br />
beurteilten es hinterher oft positiv, dass<br />
sie sich darauf vorbereiten konnten.<br />
� Informiert entscheiden!<br />
Ihre Gynäkologin bzw. Ihr Gynäkologe<br />
werden Sie vor jeder Untersuchung<br />
informieren, welche Untersuchungen<br />
zur regulären Schwangerenvorsorge<br />
gehören. Sie erklären, was dabei genau<br />
untersucht wird und welche Konse-<br />
quenzen ein Befund für Ihre Schwangerschaft<br />
hat. Sollte Ihre Ärztin bzw.<br />
Ihr Arzt diese Aufklärung einmal ver-<br />
gessen, sollten Sie sie bzw. ihn darauf<br />
ansprechen.<br />
Nehmen Sie sich Zeit, die Vor- und<br />
Nachteile der einzelnen Methoden zu<br />
überdenken, um eine gute Grundlage<br />
für Ihre eigene Entscheidung zu haben.<br />
� Wenn Sie eine Hausgeburt planen oder mit einer Beleghebamme im Krankenhaus oder im<br />
Geburtshaus entbinden möchten, ist es ratsam, schon jetzt Kontakt mit einer Vertragshebamme<br />
und Ihrer BARMER <strong>GEK</strong> Geschäftsstelle aufzunehmen (siehe auch Seite 41).
Ultraschalluntersuchungen<br />
Viele werdende Eltern freuen sich, wenn<br />
sie ihr Kind auf dem Ultraschallbild-<br />
schirm sehen können. Sie sind beruhigt,<br />
seine Entwicklung verfolgen zu können.<br />
Doch ist Ultraschall nicht nur „Babyfernsehen“,<br />
sondern eine medizinische<br />
Untersuchungsmethode, die gezielt<br />
nach Auffälligkeiten sucht und in der<br />
Regel relativ zuverlässige Ergebnisse<br />
liefern kann.<br />
Ob der diagnostische Ultraschall negative<br />
Auswirkungen auf das Ungeborene hat,<br />
konnte bislang durch Studien nicht<br />
belegt werden. Dennoch sollte die<br />
Anzahl der Untersuchungen auf das<br />
notwendige Maß reduziert werden.<br />
Zur ärztlichen Schwangerenvorsorge<br />
gehören drei Routine-Ultraschallunter-<br />
suchungen, je eine im ersten, zweiten<br />
und dritten Schwangerschaftsdrittel.<br />
Bei Besonderheiten oder Komplikationen<br />
können weitere Ultraschall-<br />
untersuchungen durchgeführt werden.<br />
Die Kosten werden in diesen Fällen auch<br />
von der BARMER <strong>GEK</strong> übernommen.<br />
9. bis 12. Woche<br />
Es wird überprüft, ob es sich um eine<br />
Einlingsschwangerschaft handelt, ob<br />
sich Ihr Kind richtig in der Gebärmutter<br />
eingenistet hat und ob sein Herzschlag<br />
zu sehen ist. Anhand der Größe des<br />
Kindes kann der Geburtstermin über-<br />
prüft und eventuell korrigiert werden.<br />
19. bis 22. Woche<br />
Es wird überprüft, ob die Organe und<br />
Gliedmaßen Ihres Kindes normal entwickelt<br />
sind und die Proportionen<br />
stimmen. Auch die Lage und Struktur<br />
des Mutterkuchens (Plazenta) und<br />
die Menge des Fruchtwassers werden<br />
kontrolliert.<br />
Bei Problemen in der Schwangerschaft,<br />
wie z.B. Erkrankungen der Mutter oder<br />
Auffälligkeiten beim Kind, wird Sie<br />
Ihre Frauenärztin oder Ihr Frauenarzt<br />
zu einem Ultraschallspezialisten zum so-<br />
genannten Fein- oder Organultraschall<br />
überweisen. Dabei wird er Aussehen<br />
und Funktionen aller Organe inklusive<br />
des Herzen kontrollieren, außerdem<br />
den Blutfluss der Nabelschnur und die<br />
<strong>Du</strong>rchblutung in den Gebärmuttergefäßen.<br />
Eine solche umfassende<br />
sonografische Untersuchung dauert<br />
ungefähr 30 bis 40 Minuten.<br />
29. bis 32. Woche<br />
Das Wachstum des Kindes, die Frucht-<br />
wassermenge und die Plazenta werden<br />
kontrolliert.<br />
In den meisten Fällen wird nach den<br />
Ultraschalluntersuchungen die beruhigende<br />
Auskunft „Alles in Ordnung!“<br />
lauten. Da die Ultraschallgeräte jedoch<br />
heutzutage immer genauere Bilder<br />
erzeugen, kommt es vor, dass Auffälligkeiten<br />
entdeckt werden, wie z.B.<br />
Der Doppler-Ultraschall wird in erster Linie<br />
bei Verdacht auf eine Wachstumsverzögerung<br />
eingesetzt. Dabei wird die <strong>Du</strong>rchblutung von<br />
Gebärmutter, Plazenta, Nabelschnur und den<br />
kindlichen Blutgefäßen dargestellt.<br />
Die Methode wird auch bei Verdacht auf eine<br />
Herzerkrankung oder eine Fehlbildung des<br />
Kindes angewandt.<br />
eine Zyste im Gehirn oder in der kindlichen<br />
Niere, die oftmals bedeutungslos<br />
sind, weil sie sich in der Regel von selbst<br />
wieder zurückbilden. Lassen Sie sich<br />
also nicht zu sehr beunruhigen. Hier<br />
kann aber im Einzelfall immer auch<br />
eine weitere Abklärung notwendig<br />
werden, weil hinter solchen Auffällig-<br />
keiten dann eben doch eine genetische<br />
Ursache steckt.<br />
Wenn Ärztin oder Arzt Auffälligkeiten<br />
beim Routine-Ultraschall entdecken,<br />
werden sie eine weitere Diagnostik<br />
bei einem Spezialisten empfehlen.<br />
Hebammenhilfe<br />
Sie können sich von Beginn der Schwangerschaft<br />
bis zum Ende der Stillzeit<br />
(begrenzt) Rat und Unterstützung bei<br />
Hebammen holen, auch dann, wenn<br />
Sie Ihre Schwangerenvorsorge bei einer<br />
Ärztin oder einem Arzt durchführen<br />
lassen.Dies kann Frauen stärken, vor<br />
allem bei komplizierten Schwangerschaften<br />
oder früheren traumatischen<br />
Geburtserlebnissen. Die Kosten werden<br />
von der BARMER <strong>GEK</strong> übernommen<br />
(siehe auch Seite 41).<br />
13. bis 16. Schwangerschaftswoche<br />
17
18<br />
Nichtinvasive diagnostische<br />
Untersuchungen<br />
Ultraschall und Tests, die das Blut der<br />
Mutter untersuchen, werden als „Nicht-<br />
invasive“ Pränataldiagnostik bezeichnet,<br />
weil sie nicht in den Körper der Frau<br />
eingreifen.<br />
Mit dem Ultraschall, kombiniert mit<br />
anderen Parametern wie dem Alter der<br />
schwangeren Frau und bestimmten<br />
Blutwerten, lässt sich das individuelle<br />
Risiko für eine Chromosomenabweichung<br />
des Kindes berechnen.<br />
Nicht nur schwangere Frauen, die 35<br />
Jahre und älter sind, nehmen diese<br />
Methode in Anspruch, da sie sich darüber<br />
eine gewisse Sicherheit erhoffen<br />
und die risikoreiche Fruchtwasseruntersuchung<br />
vermeiden wollen. Doch liefert<br />
diese Testmethode keine Sicherheit,<br />
da sie nur auf Wahrscheinlichkeitsberechnungen<br />
beruht. Deshalb muss<br />
ein auffälliges Ergebnis durch eine<br />
Fruchtwasseruntersuchung oder eine<br />
Chorionzottenbiopsie weiter abgeklärt<br />
werden.<br />
� Gut zu wissen<br />
Trisomie 21<br />
Trisomie 21, auch Down-Syndrom genannt, ist die häufigste Chromosomenanomalie und<br />
kann sehr unterschiedliche Ausprägungen haben. Kinder mit Down-Syndrom sind mehr<br />
oder weniger geistig behindert und entwickeln sich langsamer. Individuell gefördert, sind<br />
sie aber oft sehr lernfähig. Einige sind organisch gesund, andere haben Herzfehler oder<br />
Fehlbildungen im Magen-Darm-Bereich. Kinder mit Down-Syndrom sind meist sehr freundlich<br />
und sensibel und nehmen intensiv die Stimmungen in ihrer Umgebung wahr. Viele können<br />
als Erwachsene mit etwas Unterstützung ein selbstständiges Leben führen.<br />
Nackentransparenzmessung<br />
Bei der Ultraschall-Nackenfaltenmessung<br />
wird die sogenannte Nacken-<br />
transparenz untersucht. Dies bezeichnet<br />
eine Wasseransammlung im Bereich<br />
des kindlichen Nackens und ist bei allen<br />
Ungeborenen zu sehen. Wenn sie eine<br />
bestimmte Dicke überschreitet, kann das<br />
auf eine chromosomale Störung oder<br />
eine andere Entwicklungsstörung des<br />
Ungeborenen hinweisen. Ein solcher<br />
Verdacht muss durch weitere Diagnostik<br />
abgeklärt werden.<br />
Ersttrimester-Test<br />
Auch der Ersttrimester-Test, der zusätzlich<br />
noch Hormon- und Eiweißwerte<br />
aus dem mütterlichen Blut<br />
bestimmt, liefert keinen eindeutigen<br />
Befund, sondern nur eine Risikoabschätzung.<br />
Wenn bei der Untersuchung<br />
das Risiko unter 1:1.000 liegt,<br />
empfehlen manche Frauenärzte, in der<br />
14. Woche nochmals weitere Blutwerte<br />
zu untersuchen, um das Risiko weiter<br />
eingrenzen zu können. Dies nennt man<br />
dann „Integriertes Screening“.<br />
Triple-Test<br />
Beim Triple-Test (16. bis 18. Woche)<br />
werden drei Werte aus dem mütterlichen<br />
Blut ermittelt und mit Angaben<br />
über das Schwangerschaftsalter sowie<br />
über Alter und Gewicht der Frau in die<br />
Risikoberechnung mit aufgenommen.<br />
Als Ergebnis erhalten Sie Angaben,<br />
wie wahrscheinlich Chromosomenabweichungen<br />
oder ein offener Rücken<br />
bei Ihrem Kind sind. Mit dem Alter der<br />
Frau steigt die Rate an auffälligen<br />
Testergebnissen, ohne dass dies etwas<br />
über die tatsächliche Gesundheit des<br />
Kindes aussagt. Deshalb wird dieser<br />
Test von Pränataldiagnostikern nicht<br />
mehr empfohlen.<br />
� Ein auffälliger Befund<br />
bedeutet noch keine Diagnose!<br />
Lassen Sie sich nicht durch einen Ver-<br />
dachtsbefund erschrecken. Vergessen<br />
Sie nicht, dass diese Tests nur begrenzte<br />
Aussagen möglich machen.<br />
� Die Nackentransparenzmessung, der Ersttrimester-Test und der Triple-Test sind nicht<br />
Bestandteil der Mutterschaftsvorsorge und somit nicht Leistung der gesetzlichen Kranken-<br />
versicherung. Liegt für den Fein- oder Organultraschall in der 19. und 22. Schwangerschaftswoche<br />
eine medizinische Indikation vor, werden die Kosten durch die BARMER<br />
<strong>GEK</strong> übernommen. Dies gilt auch für den 3-D-Ultraschall.<br />
13. bis 16. Schwangerschaftswoche
Invasive diagnostische Untersuchungen<br />
Zur vorgeburtlichen Diagnostik gehören auch invasive<br />
Methoden. Invasiv deshalb, weil sie in den Körper der<br />
Schwangeren eindringen. Unter Ultraschallkontrolle werden<br />
mit einer Hohlnadel Gebärmutter und Fruchtblase durchstochen,<br />
um aus dem Fruchtwasser oder der sich entwickelnden<br />
Plazenta genetisches Material des Ungeborenen<br />
zu gewinnen. Diese Methoden sind einerseits mit dem Risiko<br />
einer Fehlgeburt behaftet, auf der anderen Seite sind<br />
die Befunde aussagekräftiger als beim Ultraschall. Wenn<br />
Sie älter als 35 Jahre sind oder ein erhöhtes Risiko haben,<br />
übernimmt die BARMER <strong>GEK</strong> die Kosten für die Fruchtwasseruntersuchung<br />
oder die Chorionzottenbiopsie.<br />
Fruchtwasseruntersuchung<br />
Die Fruchtwasseruntersuchung (Amniozentese) wird zwischen<br />
der 14. und 20. Schwangerschaftswoche durchgeführt.<br />
Es werden 15 bis 20 ml Fruchtwasser entnommen.<br />
Die darin enthaltenen Zellen werden auf Chromosomenabweichungen<br />
untersucht. Das Ergebnis der Zellkultur liegt<br />
nach etwa 14 Tagen vor. Diese Methode hat ein Fehlgeburtsrisiko<br />
von 0,5 bis ein Prozent.<br />
Sie können einen Schnelltest durchführen lassen, der zu<br />
einem früheren Ergebnis führt, um die Wartezeit zu verkürzen.<br />
Dabei werden die Chromosomen 13, 18 und 21 und die<br />
Geschlechtschromosomen untersucht. Die Ergebnisse<br />
müssen jedoch in jedem Fall durch eine Langzeitkultur<br />
überprüft werden. Die Kosten für den Schnelltest können<br />
nicht durch die BARMER <strong>GEK</strong> übernommen werden.<br />
� Gut zu wissen<br />
Älter als 35 Jahre – ein Risiko?<br />
Das sogenannte Altersrisiko, ein Kind mit Trisomie<br />
21 oder anderen Chromosomenabweichungen zu<br />
bekommen, wird oft höher eingeschätzt, als es<br />
tatsächlich ist.<br />
Laut Statistik bekommt eine von 1.000 Frauen im<br />
Alter von 30 Jahren ein Kind mit Down-Syndrom. In<br />
der Altersgruppe von 35 sind es drei, und im Alter<br />
von 40 sind es neun von 1.000 Frauen.<br />
Chorionzottenbiopsie<br />
Die Chorionzottenbiopsie kann bereits in der elften bis<br />
13. Woche durchgeführt werden. Da eine Gewebeprobe<br />
aus den Chorionzotten, aus denen sich später die Plazenta<br />
(Mutterkuchen) entwickelt, entnommen wird, erhalten Sie<br />
das Ergebnis schon nach drei bis vier Tagen. Außerdem wird<br />
eine Zellkultur für weitere Untersuchungen angelegt, deren<br />
Ergebnis nach 14 Tagen vorliegt. Diese Methode hat ein<br />
Fehlgeburtsrisiko von 0,5 bis zwei Prozent.<br />
� Nach einer invasiven Diagnostik sollten Sie<br />
24 Stunden ruhen und sich auch die nächsten<br />
Tage schonen!<br />
Es können leichte Bauchschmerzen und bei der Chorionzottenbiopsie<br />
eine geringe vaginale Blutung auftreten. Falls<br />
Fruchtwasser abgehen sollte oder die Blutung stärker wird,<br />
sollten Sie sich sofort in ärztliche Behandlung begeben.<br />
„Meine Gynäkologin hat mit mir heute über<br />
eine Nackentransparenzmessung gesprochen.<br />
Jetzt weiß ich gar nicht, wie ich mich entscheiden<br />
soll. Ich glaube, ich lasse mich<br />
noch mal ausführlich beraten.“<br />
Katrin, 35 Jahre<br />
19
20<br />
Aus der Praxis<br />
Fragen an Roswitha Schwab, Fachstelle Beratung zur Pränataldiagnostik<br />
in der Beratungsstelle für Natürliche Geburt und Elternsein e.V., München<br />
Mit welchen Fragen kommen Frauen und Paare<br />
zu Ihnen?<br />
Zum einen stellen sie ganz allgemeine Fragen: Wie gefährlich<br />
ist der Ultraschall, und wie sinnvoll sind die Nichtinvasiven<br />
Untersuchungen? Doch oft kommen sie, wenn weitere<br />
Untersuchungen empfohlen worden sind, z.B. wenn die<br />
Nackenfaltenmessung einen auffälligen Befund gezeigt hat.<br />
Sie wissen nicht, ob sie das Ergebnis mit einer Fruchtwasseruntersuchung<br />
abklären lassen sollen und damit vielleicht<br />
die Schwangerschaft riskieren. Oder Eltern holen Rat, wenn<br />
die Diagnostik ergeben hat, dass ihr Kind behindert ist und<br />
sie nun vor schweren Entscheidungen stehen.<br />
Manchmal kommen Frauen, die in der ersten Schwangerschaft<br />
schlechte Erfahrungen mit Pränataldiagnostik gemacht<br />
haben und jetzt einen anderen Weg gehen wollen.<br />
Was bewegt die werdenden Eltern?<br />
Mitunter suchen Frauen einfach nur Halt, weil sie schon das<br />
Angebot der vorgeburtlichen Tests verunsichert. Sie sind<br />
noch gar nicht in ihrer Schwangerschaft angekommen,<br />
da sollen sie schon entscheiden, ob sie das Ungeborene<br />
durchchecken lassen wollen. Besonders nach einer langen<br />
Phase des Kinderwunsches stellen die werdenden Eltern<br />
oftmals ihren Kinderwunsch wieder infrage. Manchmal<br />
erzählen Frauen auch, dass sie von ihren Ärzten unter<br />
Druck gesetzt worden sind, vermutlich weil sich diese auch<br />
juristisch absichern wollten.<br />
Wie kann Beratung bei der<br />
Entscheidungsfindung helfen?<br />
Wir suchen nach einem persönlichen Weg, der die Situation<br />
dieser Schwangerschaft, die Ängste, Zweifel und Hoffnungen<br />
in den Mittelpunkt stellt. Eltern bekommen die<br />
Möglichkeit, in einem anderen, nichtmedizinischen Um-<br />
feld herauszufinden, wie sie diese Schwangerschaft gestalten<br />
wollen und was ihnen wirklich wichtig ist. Manchmal<br />
haben die Partner auch verschiedene Meinungen zur<br />
vorgeburtlichen Diagnostik. Auch hier kann die Beratung<br />
klärend sein.<br />
Aus der Praxis<br />
Dazu gehört z.B. zu klären, welchen Platz diese Schwangerschaft<br />
in der Biografie einer Frau oder in der Geschichte<br />
einer Partnerschaft einnimmt. Da spielen Alter, vorausgegangene<br />
Schwangerschaften, Zukunftsvorstellungen<br />
und Lebensentwürfe eine wichtige Rolle. Hinzu kommen<br />
ethisch-weltanschauliche Hintergründe und eigene Wertvorstellungen.<br />
Was raten Sie den werdenden Eltern, wenn die<br />
Diagnostik ergeben hat, dass ihr Kind behindert<br />
oder krank sein wird?<br />
In dieser Situation bewegen die Eltern viele widerstreitende<br />
Gefühle. Sie sind oft in einer akuten Krise. Wir versuchen<br />
zuallererst, ihnen den Druck zu nehmen, dass sie sich nun<br />
ganz schnell entscheiden müssten. Das Wichtigste ist, keine<br />
Entscheidung in Panik zu treffen, mit der sie dann ein Leben<br />
lang leben müssen. Nur wenn sie die Möglichkeit haben,<br />
in aller Ruhe alles zu bedenken und sich auszutauschen,<br />
können sie auch für ihre Entscheidung Verantwortung<br />
übernehmen.<br />
Worüber sprechen Sie in diesem Fall<br />
mit den Eltern?<br />
Wir sprechen ausführlich über beide Wege: Wenn sie das<br />
Kind bekommen, bedeutet das ein Leben mit einem kranken<br />
oder behinderten Kind. Oft haben Eltern Horrorbilder<br />
im Kopf, die mit der realen Behinderung nicht so viel zu<br />
tun haben.<br />
Also sprechen wir darüber, was das konkrete Krankheitsbild<br />
bedeuten kann: z.B. ein „offener Rücken“ oder ein<br />
„Turner-Syndrom“, wenn also die Tochter keine Kinder<br />
bekommen kann. Wir vermitteln an Selbsthilfegruppen<br />
oder Kinderärzte. Wenn Eltern sich für einen Abbruch<br />
der Schwangerschaft entschieden haben, der im vierten<br />
oder fünften Monat mit der Einleitung der Geburt verbunden<br />
ist, sprechen wir ausführlich über diesen Weg. Viele Frauen<br />
erleben diesen Abbruch als traumatisch mit allen psychischen<br />
Folgen. Wichtig ist uns, nicht zu irgendetwas zu raten,
sondern der Entscheidungsfindung den entsprechenden<br />
Raum zu geben. Übrigens helfen wir auch hinterher, Verlust<br />
und Trauer nach einem Schwangerschaftsabbruch zu<br />
verarbeiten. Genauso bieten wir Frauen aber auch an, sie<br />
während der Schwangerschaft und auch nach der Geburt<br />
zu begleiten.<br />
Und wenn festgestellt wird, dass das Kind nicht<br />
lebensfähig sein wird – welche Entscheidungsmöglichkeiten<br />
haben dann die Eltern?<br />
Auch hier sprechen wir über beide Optionen. Wenn sie das<br />
Kind austragen, bieten wir ihnen intensive Begleitung und<br />
Unterstützung an. Wir bieten den Frauen auch eine Geburtsvorbereitung<br />
an, die auf ihre persönliche Lage zugeschnitten<br />
ist. Wir sprechen über den Geburtsort, das Abschiednehmen<br />
und die Möglichkeiten der Beerdigung.<br />
Während der gesamten Begleitung arbeiten wir eng mit<br />
Hebammen oder Ärzten zusammen und bauen ein Netz-<br />
werk auf, das die Eltern unterstützt – egal, wie sie sich<br />
entscheiden.<br />
� Gut zu wissen<br />
Beratung zur Pränataldiagnostik<br />
Viele Schwangerenberatungsstellen bieten dazu Gespräche an.<br />
Kontaktadressen finden Sie unter www.schwanger-info.de.<br />
Adressen von humangenetischen Beratungsstellen erhalten Sie<br />
unter www.vpah.de oder www.gfhev.de.<br />
Broschüre<br />
„Pränataldiagnostik – Informationen über Beratung und Hilfen<br />
bei Fragen zu vorgeburtlichen Untersuchungen“ – Sie erhalten<br />
diese Broschüre unter www.bzga.de.<br />
Aus der Praxis<br />
21
22<br />
„Dieses Gefühl, jemand Fremdes sei in mir. Nachts liege ich im Bett und traue mich<br />
nicht, meinen Bauch anzufassen. Wenn der Kopf des Kindes krankhaft wächst, wenn<br />
sich gerade jetzt in meinem Bauch ein Hydrocephalus bildet? Wo kommen diese Fantasien<br />
her? Wieso habe ich plötzlich das Gefühl, mein Kind sei eine Summe von Fehlbildungen?<br />
Das ist meine größte Angst, dass meine Liebe nicht reicht.“<br />
Quelle: Gisela Hinsberger<br />
„Weil es dich gibt – Aufzeichnungen über das Leben mit meinem behinderten Kind“, Herder-Verlag 2007<br />
Fragen zur vorgeburtlichen Diagnostik<br />
Die Entscheidung, gezielt nach Auffälligkeiten beim Kind<br />
suchen zu lassen, belastet viele werdende Eltern.<br />
Manche schwangere Frauen gehen innerlich sogar auf<br />
Distanz zu ihrem Kind. Sie wissen, dass auch bei einem<br />
Befund in den meisten Fällen keine vorgeburtliche Behandlung<br />
des Kindes möglich ist.<br />
Aus der Praxis<br />
Tipp<br />
Eltern sollten sich vor einer Diagnostik fragen:<br />
■ Was erwarten wir von vorgeburtlichen Untersuchungen?<br />
■ Welche Erkrankungen können dabei entdeckt werden?<br />
■ Welche Aussagen kann die Untersuchung überhaupt<br />
leisten?<br />
■ Sind wir bereit, das Risiko einer Fehlgeburt einzugehen?<br />
■ Wie gehen wir damit um, wenn bei unserem Kind etwas<br />
Auffälliges festgestellt wird?<br />
■ Können wir uns vorstellen, mit einem behinderten Kind<br />
zu leben?<br />
■ Was bedeutet es, die Schwangerschaft im vierten oder<br />
fünften Monat abzubrechen?
24<br />
17. bis 24. Schwangerschaftswoche<br />
Alle können es inzwischen sehen: In Ihnen wächst ein Kind heran. Sie haben auch<br />
schon das erste zaghafte Strampeln Ihres Kindes gespürt, und die Freude über den<br />
Nachwuchs vertreibt alle Bedenken.<br />
Vielleicht hören Sie manchmal in sich<br />
hinein, ob Ihnen Ihr Baby etwas mit-<br />
teilen will. Und nun ist schon bald Halb-<br />
zeit in Ihrer Schwangerschaft!<br />
Vielleicht überlegen Sie, wie Sie das<br />
Kinderzimmer gestalten wollen und wie<br />
Sie sich gesund ernähren. Wenn Sie<br />
noch einmal verreisen wollen, dann ist<br />
diese Zeit ideal, weil der Bauch noch<br />
nicht beschwerlich ist und Ihr Körper gut<br />
auf die neuen Umstände eingestellt ist.<br />
� So entwickelt sich Ihr Kind<br />
Ihr Kind ist quicklebendig und turnt<br />
den ganzen Tag in Ihrer Gebärmutter<br />
herum. Sie spüren es anfangs als leichtes<br />
Glucksen oder Flattern. Das Gehör<br />
Ihres Babys bildet sich aus, bald kann<br />
es Ihre Stimme wahrnehmen, und es<br />
wird sie nach der Geburt wiedererkennen.<br />
In diesem Monat wächst das<br />
Kind vor allem in der Länge. Am Ende<br />
der 20. Woche ist es ungefähr 25<br />
Zentimeter lang und wiegt circa 450<br />
Gramm.<br />
Manchmal spüren Sie ein Ziehen vom<br />
Nabel bis in die Leisten und in der<br />
Kreuzbeingegend. Keine Sorge, das<br />
ist nur Ihre wachsende Gebärmutter.<br />
Im Profil ist der kleine Bauch jetzt schon<br />
gut zu erkennen.<br />
17. bis 24. Schwangerschaftswoche<br />
„Meine Frau nimmt manchmal meine Hand und sagt:<br />
‚Fühl mal – es strampelt wieder!‘ Dann kann ich auch<br />
richtige Dellen in ihrem Bauch sehen und das Füßchen<br />
tasten. Das finde ich lustig. Ich glaube, unser ‚Wirbelwind‘<br />
wird wohl ziemlich lebhaft werden. Inzwischen<br />
freue ich mich schon richtig darauf, es in den Arm zu<br />
nehmen.“<br />
Karsten, 39 Jahre<br />
Eltern werden<br />
Das erste gemeinsame Kind ist ein<br />
großer Entwicklungsschub für eine<br />
Beziehung. Besonders wenn die<br />
Schwangerschaft überraschend für Sie<br />
kam und Ihre Pläne umgeworfen hat,<br />
brauchen Sie vielleicht eine Weile, um<br />
sich auf das neue Leben einzustellen.<br />
Zum Glück haben Sie neun Monate<br />
Zeit, um sich vorzubereiten und in<br />
Ruhe gemeinsam zu überlegen, wie<br />
Ihr Familienleben aussehen könnte.<br />
Eltern zu werden konfrontiert Sie auch<br />
mit Ihrer eigenen Kindheit. Was war<br />
gut, was wollen Sie anders als Ihre<br />
Eltern machen? Jetzt ist eine gute Zeit,<br />
sich als Paar darüber auszutauschen<br />
und neue Seiten am anderen kennen-<br />
zulernen. Überlegen Sie, welche Erwartungen<br />
und Wünsche Sie an sich<br />
selbst und an Ihren Partner haben.<br />
Verantwortung teilen<br />
Die strikte traditionelle Arbeitsteilung<br />
zwischen den Partnern ist nicht fami-<br />
lienfreundlich. Sie schwächt z.B. die<br />
Vater-Kind-Bindung. Heute gibt es viele<br />
Möglichkeiten, damit anders umzugehen.<br />
Und es ist nicht mehr ganz so<br />
exotisch, wenn eine Frau gleich nach<br />
dem Mutterschutz weiterarbeitet, weil<br />
sie den besseren Job hat oder sich<br />
gerade in einer wichtigen Berufsphase<br />
befindet. In diesem Fall ist dann der<br />
Vater die erste Bezugsperson für das<br />
Kind, auch wenn die Mutter weiterstillt.<br />
Wenn sich beide Elternteile in der<br />
Elternzeit abwechseln, erlebt jeder von<br />
ihnen ganz nah die Entwicklung des<br />
Kindes mit. Das verbindet Sie auch als<br />
Partner.
Was werdende Väter beschäftigt<br />
Viele Männer empfinden Freude und Stolz bei dem Gedanken,<br />
dass sie Vater werden. Gleichzeitig haben sie viele Fragen,<br />
denn in unserer Gesellschaft gibt es kein gültiges Modell<br />
für die Rolle des Vaters. Vielen Männern mangelt es an<br />
Vorbildern. Als werdender Vater haben Sie die Aufgabe,<br />
aber auch die große Chance, für sich zu definieren, wie<br />
Sie Ihr Vatersein gestalten wollen.<br />
Männer möchten heute aktive Familienväter sein und viel<br />
Zeit mit ihren Kindern verbringen. Statt der traditionellen<br />
Rollenverteilung von Mann und Frau bevorzugen immer<br />
mehr Männer und Frauen ein Partnerschaftsmodell, in<br />
dem sich Eltern die Berufstätigkeit teilen, gemeinsam die<br />
Kinder erziehen und den Haushalt organisieren.<br />
Kinder brauchen Väter<br />
Vater zu werden heißt auch, sich mit dem eigenen Vaterbild<br />
auseinanderzusetzen. Familienforscher betonen, wie<br />
sehr Kinder eine intensive Beziehung zu ihrem Vater brauchen,<br />
und zwar von Anfang an. Studien zeigen: Je sensibler Väter<br />
mit ihren Kindern umgehen, desto sicherer sind Kinder als<br />
junge Erwachsene in ihren Beziehungen. Sie wiederholen<br />
das, was sie mit ihren Vätern erlebt haben. Väter sind<br />
wichtig für das Weltvertrauen ihrer Kinder.<br />
Klar ist auch, dass Mann und Frau in Bezug auf die Beziehungs-<br />
und Bindungsfähigkeit zu ihren Kindern über die<br />
gleichen Kompetenzen verfügen. Und dass Männer –<br />
abgesehen vom Stillen – ihre Kinder genauso gut versorgen<br />
können, vorausgesetzt, ihre Partnerin lässt das zu.<br />
Tipp zum Weiterlesen<br />
„Beifahrer. Kleiner Tourenplaner für werdende Väter“<br />
BZgA-Broschüre, kostenlos, Bestellnr.: 13643000<br />
Zu bestellen bei Bundeszentrale für gesundheitliche<br />
Aufklärung (www.bzga.de).<br />
Nestbau und Hormone<br />
Wussten Sie, dass sich auch bei werdenden Vätern der<br />
Hormonstatus verändert? Wissenschaftler fanden heraus,<br />
dass bei ihnen vermehrt Prolaktin ausgeschüttet wird, dasselbe<br />
Hormon, das bei den Frauen die Milchbildung anregt.<br />
Es verstärkt den „Nestbautrieb“. Nach der Geburt sinkt das<br />
männliche Hormon Testosteron um ein Drittel. Je stärker es<br />
fällt, desto fürsorglicher soll der Vater sein. Forscher vermuten,<br />
dass die enge Verbundenheit mit der Frau und bestimmte<br />
<strong>Du</strong>ftstoffe, die sie ausströmt, die Ursache dafür sind.<br />
Vielleicht überlegen Sie ja schon, wie Sie gemeinsam die<br />
Wohnung umgestalten oder das Kinderzimmer einrichten?<br />
Schradin, C: Die Biologie des Vaters, Fürth, 2007,<br />
Morgan, E.: Father nature; New Scientist, 2005<br />
Gemeinsam schwanger gehen<br />
Auch wenn Sie vielleicht meinen, Sie würden als Vater jetzt<br />
noch nicht gebraucht: Für Ihre Partnerin ist es eine große<br />
Unterstützung, wenn sie weiß, dass Sie hinter ihr stehen.<br />
Sie wird sich freuen, wenn Sie sie zu den Vorsorgeuntersuchungen<br />
begleiten oder bei einer Ultraschalluntersuchung<br />
dabei sind. Vielleicht macht es auch Spaß, gemeinsam einen<br />
Geburtsvorbereitungskurs zu besuchen und sich so auf die<br />
Geburt einzustimmen.<br />
25
26<br />
Ernährung – was ist gesund?<br />
Über den Mutterkuchen (Plazenta) sind mütterlicher und<br />
kindlicher Blutkreislauf eng miteinander verbunden. Alles,<br />
was Sie zu sich nehmen, gelangt umgewandelt über Ihr Blut<br />
in die Plazenta und von dort über die Nabelschnur direkt<br />
in den Blutkreislauf des Babys. Zwei bis drei Zellschichten<br />
trennen Ihre beiden Blutkreisläufe. Sie wirken wie eine Art<br />
Sieb, das wichtige Nährstoffe durchlässt und viele – aber<br />
nicht alle – Schadstoffe abhält.<br />
Vielen schwangeren Frauen schmecken Gemüse, Obst und<br />
anderes vitaminreiches Essen. Das ist genau das, was Ihr<br />
Körper jetzt braucht. Sie müssen übrigens auch nicht für<br />
zwei essen, erst ab etwa dem vierten Schwangeschaftsmonat<br />
steigt der Energiebedarf (Kalorienbedarf) leicht an.<br />
Den Mehrbedarf eines Tages können Sie z.B. mit einer<br />
zusätzlichen Scheibe Vollkornbrot, belegt mit Schnittkäse,<br />
und einer Tomate decken. Allerdings steigt der Bedarf an<br />
einigen Vitaminen und Mineralstoffen an. Schwangere<br />
Frauen müssen also nicht mehr essen, sondern qualitativ<br />
hochwertig.<br />
Folsäure, Jod und Eisen 1<br />
Schwangere Frauen brauchen von einigen Nährstoffen<br />
deutlich mehr als sonst. Eine ausgewogene Ernährung<br />
liefert die meisten von ihnen in ausreichender Menge.<br />
Bei Jod und Folsäure lässt sich der höhere Bedarf in der<br />
Schwangerschaft über Lebensmittel allein nicht decken.<br />
Folsäuretabletten sollten alle Frauen mit Kinderwunsch und<br />
alle werdenden Mütter bis zum Ende des ersten Schwangerschaftsdrittels<br />
einnehmen. Fachleute empfehlen, ein<br />
Präparat mit 400 Mikrogramm Folsäure pro Tag zusätzlich<br />
zur ausgewogenen Ernährung einzunehmen.<br />
Achten Sie auch bei Jod schon vor und in der Schwangerschaft<br />
auf eine ausreichende Aufnahme. Jodsalz bzw.<br />
Lebensmittel mit Jodsalz, zwei Portionen Meeresfisch pro<br />
Woche und regelmäßig Milch und Milchprodukte tragen<br />
zu einer guten Versorgung bei. Nehmen Sie in der Schwangerschaft<br />
mit Jodtabletten weitere 100 (bis 150) Mikrogramm<br />
Jod pro Tag auf.<br />
Behalten Sie zusätzlich Ihre Eisenversorgung im Blick. Weil<br />
es hier große individuelle Unterschiede gibt, sollten Sie mit<br />
Ihrem Frauenarzt oder Ihrer Frauenärztin über das Thema<br />
sprechen.<br />
17. bis 24. Schwangerschaftswoche<br />
� Empfehlungen für Vegetarierinnen 1<br />
Sie sind schwanger und möchten (auch weiterhin) auf Fleisch<br />
verzichten? Solange Sie genug Milch und Milchprodukte<br />
zu sich nehmen und Ihre Eisenversorgung gut im Blick behalten,<br />
steht dem nichts entgegen. Fleisch ist eine wichtige<br />
Quelle für Eisen. Dieser Mineralstoff ist bedeutsam für den<br />
mütterlichen Stoffwechsel und für die Entwicklung des<br />
ungeborenen Babys. Wenn Sie kein Fleisch essen, bauen<br />
Sie reichlich Vollkornprodukte in Ihren Speiseplan ein, und<br />
essen Sie dazu Gemüse oder Obst. Denn mit dem Vitamin C<br />
aus Paprika, Orangen und Co. verbessert sich die Eisen-<br />
aufnahme aus dem Getreide. Eisenpräparate sind nur sinn-<br />
voll, wenn Ihre Ärztin oder Ihr Arzt bei Ihnen einen Eisenmangel<br />
feststellt.<br />
Wer hingegen als Veganerin in der Schwangerschaft ganz<br />
auf tierische Produkte verzichtet, kann eine ausreichende<br />
Versorgung mit allen Nährstoffen, auch bei sorgfältiger<br />
Auswahl der Lebensmittel, nicht erreichen.<br />
Veganerinnen sollten in jedem Fall mit ihrer Frauenärztin<br />
oder ihrem Frauenarzt sprechen, denn diese Form der Ernährung<br />
birgt ernste Risiken für das Baby.<br />
Schutz vor Lebensmittelinfektionen<br />
Schwangere sollten keine rohen tierischen Lebensmittel<br />
essen, da sie Erreger von Toxoplasmose, Listeriose oder<br />
Salmonellen enthalten können, die dem ungeborenen Kind<br />
schaden können.<br />
Dazu zählen rohes oder nicht durchgebratenes Fleisch wie<br />
z.B. Tartar, Mett, Salami und darüber hinaus roher Fisch<br />
(Sushi), Rohmilch, rohe Eier sowie daraus hergestellte, nicht<br />
ausreichend erhitzte Speisen und Produkte (z.B. Schimmel-<br />
käse, Fetakäse, Harzer Käse, Ricotta, Tiramisu). Meiden Sie<br />
auch Weichkäse und Räucherfisch.<br />
Waschen Sie Obst, Gemüse und Salate gründlich vor deren<br />
Zubereitung, und achten Sie auf einen baldigen Verzehr.<br />
Meiden Sie vorbereitete, abgepackte Salate sowie Salat<br />
vom Vortag, sie sollten von Schwangeren nicht verzehrt<br />
werden.<br />
Bewahren Sie mit Erde behaftete Lebensmittel, z.B. Kartoffeln<br />
oder Möhren, getrennt von anderen Lebensmitteln auf.<br />
Waschen Sie Obst, Gemüse und Kartoffeln gründlich vor<br />
deren weiteren Verwendung.<br />
1 Quelle: siehe Seite 28.
Alkohol<br />
Auf Alkohol soll während der Schwangerschaft verzichtet<br />
werden, denn er kann dem Kind schaden.<br />
Koffeinhaltige Getränke<br />
Schwangere müssen nicht ganz auf Kaffee verzichten. Bis<br />
zu drei Tassen Kaffee pro Tag sind unbedenklich.<br />
Von koffeinhaltigen Energydrinks raten Experten ab.<br />
Gewichtszunahme – was ist normal?<br />
Keine Angst vor Gewichtszunahme. Wenn Sie sich gesund<br />
ernähren und regelmäßig bewegen, dürfen Sie hier ganz<br />
entspannt sein, denn damit vermeiden Sie eine übermäßige<br />
Gewichtszunahme, die mit Risiken verbunden sein kann.<br />
Die individuelle Spannbreite ist je nach Ausgangsgewicht<br />
sehr groß. Eine normale Gewichtszunahme liegt für normal-<br />
gewichtige Frauen zwischen etwa zehn und 16 Kilogramm.<br />
Einen Teil der Reserven, die Sie jetzt anlegen, braucht Ihr<br />
Körper auch für die Stillzeit. Eine Diät ist in der Schwangerschaft<br />
auf keinen Fall angebracht.<br />
Tipps<br />
Abwechslung ist die beste Allergievorbeugung 1<br />
Auch wenn sich Allergien nicht sicher vermeiden lassen,<br />
tragen einfache Maßnahmen dazu bei, das Allergierisiko<br />
Ihres Kindes zu verringern bzw. das Auftreten einer<br />
allergischen Erkrankung hinauszuzögern. Wenn Sie sich<br />
in der Schwangerschaft ausgewogen und abwechslungsreich<br />
ernähren, helfen Sie, einer Allergie bei Ihrem Kind<br />
vorzubeugen.<br />
Bei einem einseitigen Speiseplan können einzelne Nährstoffe<br />
leicht zu kurz kommen. Es ist nicht nötig und auch<br />
nicht empfehlenswert, zur Allergievorbeugung auf bestimmte<br />
Lebensmittel, z.B. auf häufige Allergieauslöser wie<br />
Kuhmilch oder Hühnerei, zu verzichten. Bei Fisch gibt es<br />
sogar Anzeichen dafür, dass allergische Erkrankungen seltener<br />
auftreten, wenn die Mutter in der Schwangerschaft<br />
und in der Stillzeit regelmäßig Fisch genießt. Fachleute<br />
empfehlen zwei Portionen Fisch pro Woche, davon einmal<br />
fettreichen. Besonders fettreiche Meeresfische sind Hering,<br />
Makrele, Lachs oder Sardine.<br />
Typische Schwangerschaftsbeschwerden<br />
Lassen Sie sich bei typischen Beschwerden wie Sodbrennen,<br />
Übelkeit oder Verstopfung medizinisch beraten.<br />
Gute Zahnpflege ist jetzt besonders wichtig!<br />
Putzen Sie möglichst nach jeder Mahlzeit – auch nach dem Essen während der Arbeit – die Zähne, und benutzen<br />
Sie einmal wöchentlich ein Fluoridzahngel.<br />
Bei Zahnfleischbluten hilft Gurgeln mit Kamille oder Salbeitee. Eine kalziumreiche und zuckerarme Ernährung<br />
stärkt Ihre Zähne.<br />
Machen Sie jetzt einen Termin bei Ihrem Zahnarzt. Da in der Schwangerschaft das gesamte Gewebe auflockert,<br />
kann es zu Zahnfleischbluten kommen. Auch das Milieu im Mund ändert sich, sodass leichter Karies entstehen kann.<br />
1 Quelle: siehe Seite 28.<br />
17. bis 24. Schwangerschaftswoche<br />
27
28<br />
� Beispiele für eine empfehlenswerte<br />
Auswahl der Lebensmittel 1<br />
Reichlich<br />
Getränke<br />
■ zu jeder Mahlzeit ein bis zwei Gläser<br />
bzw. Tassen<br />
■ auch zwischendurch trinken<br />
■ möglichst kalorienfreie oder -arme<br />
Getränke wie Wasser, ungesüßte<br />
Kräuter- und Früchtetees, stark verdünnte<br />
Fruchtsäfte trinken<br />
Getreide und Vollkorn<br />
■ pro Tag fünf Portionen Getreideprodukte<br />
und Kartoffeln<br />
■ zu jeder Hauptmahlzeit Getreideprodukte,<br />
bevorzugt in Vollkornform,<br />
oder fettarm zubereitete Kartoffeln<br />
Was dem Baby schadet<br />
Alkohol schädigt die kindliche Entwicklung schon in geringen Mengen, vor allem wenn Sie regelmäßig trinken.<br />
Sein Konsum kann zu körperlichen Fehlbildungen wie Herzfehlern, Auffälligkeiten im Gesichtsbereich und einer<br />
verzögerten geistigen Entwicklung führen. Deshalb wird inzwischen grundsätzlich von Alkohol in jeglicher Form<br />
während der Schwangerschaft abgeraten.<br />
Nikotin verengt die Blutgefäße und verhindert die gute <strong>Du</strong>rchblutung der kindlichen Organe. Das Risiko für Fehl-,<br />
Früh- und Totgeburten sowie für eine vorzeitige Lösung der Plazenta ist bei Raucherinnen erheblich größer.<br />
Übrigens schadet auch das Passivrauchen Ihrem Baby.<br />
Wenn Sie das Rauchen aufgeben wollen, können Sie auf eine Fülle von Unterstützungsangeboten zurückgreifen.<br />
Beispielsweise fördert die BARMER <strong>GEK</strong> „DAS RAUCHFREI-PROGRAMM“ des Instituts für Therapieforschung (IFT).<br />
Fragen Sie einfach in Ihrer BARMER <strong>GEK</strong> Geschäftsstelle nach.<br />
Bei der BZgA erhalten Sie kostenlos die Broschüre „Rauchfrei in der Schwangerschaft – Ich bekomme ein Baby“.<br />
17. bis 24. Schwangerschaftswoche<br />
Mäßig<br />
Milch und Milchprodukte<br />
■ pro Tag mindestens drei Portionen<br />
■ fettarme Milch(-produkte) bevor-<br />
zugen<br />
Fleisch und Fisch<br />
■ pro Woche drei bis vier Portionen<br />
mageres Fleisch oder magere Wurst<br />
bzw. Fleischerzeugnisse<br />
■ pro Woche zwei Portionen Fisch, vor<br />
allem Meeresfisch, mindestens ein-<br />
mal davon fettreicher Fisch, z.B.<br />
Hering, Makrele, Lachs<br />
Sparsam<br />
Öle und Fette<br />
■ bevorzugt Pflanzenöle verwenden:<br />
pro Tag mindestens zwei Esslöffel<br />
Pflanzenöl (zur Zubereitung von<br />
Speisen)<br />
■ pro Tag maximal ein bis zwei Ess-<br />
löffel „feste“ Fette (als Streichfett<br />
für Brot oder zur Zubereitung von<br />
Speisen)<br />
Süßigkeiten und Snack-Produkte<br />
■ nur gelegentlich, pro Tag maximal<br />
eine kleine Portion<br />
1 Quellenangabe der Empfehlungen:<br />
„Ernährung in der Schwangerschaft – Handlungsempfehlungen KOMPAKT“. Hrsg. aid infodienst e.V. , Mai 2011.<br />
Weitere Informationen finden Sie unter www.gesund-ins-leben.de.
� Ihre BARMER <strong>GEK</strong> bezuschusst eine professionelle Ernährungsberatung.<br />
Wenn Sie Fragen haben, wenden Sie sich an Ihre BARMER <strong>GEK</strong> Geschäftsstelle vor Ort.<br />
29
30<br />
Erkrankungen in der Schwangerschaft<br />
Auch Schwangere werden mal krank, bekommen eine Grippe oder <strong>Du</strong>rchfall, was nicht<br />
beunruhigend sein muss. Und dann gibt es schwangerschaftsbedingte Erkrankungen,<br />
die durch die besondere Belastung des Stoffwechsels bzw. durch ein verändertes<br />
Scheidenmilieu hervorgerufen werden.<br />
Infektionen<br />
Infektionen durch Bakterien, Viren oder Pilze können – je<br />
nach Erkrankung – schwerwiegende Folgen für die Entwicklung<br />
des Kindes haben. Deshalb sollten Sie sich in jedem<br />
Fall sobald als möglich mit Ihrer Ärztin, Ihrem Arzt und auch<br />
mit Ihrer Hebamme in Verbindung setzen. In den meisten<br />
Fällen gibt es wirksame Therapien.<br />
Aufgrund des veränderten Scheidenmilieus kommt es in<br />
der Schwangerschaft häufiger zu Infektionen der Scheide.<br />
Sie können sich durch vermehrten Ausfluss, Brennen oder<br />
Juckreiz bemerkbar machen. Rechtzeitig erkannt, können<br />
sie wirksam behandelt werden. In besonderen Fällen können<br />
Bakterien aufsteigen und vorzeitige Wehen begünstigen.<br />
Naturjoghurt oder Scheidenzäpfchen, die Milchsäure enthalten,<br />
helfen zusätzlich, das Scheidenmilieu zu stabilisieren.<br />
Streptokokken B<br />
Bei Streptokokken – Gruppe B (ß-hämolysierende Streptokokken,<br />
Beta-Streptokokken) handelt es sich um Bakterien.<br />
Sie besiedeln bei etwa 30 Prozent aller Schwangeren den<br />
Bereich des Geschlechtsorgans und des Darmausgangs.<br />
In der laufenden Schwangerschaft stellen diese Bakterien<br />
kein Problem für das Ungeborene dar. Erst wenn die Fruchtblase<br />
geplatzt ist oder wenn der Geburtsvorgang bereits<br />
begonnen hat, können diese Erreger eine Bedrohung für<br />
die kindliche Gesundheit sein. So können sie bei ein bis zwei<br />
pro 1.000 Neugeborenen zur gefürchteten Neugeborenensepsis,<br />
einer schweren Allgemeinentzündung des Neugeborenen,<br />
führen.<br />
Erkrankungen in der Schwangerschaft<br />
Aus diesem Grund gibt es mittlerweile eine Leitlinie, die für<br />
alle schwangeren Frauen vier bis fünf Wochen vor dem<br />
Geburtstermin einen Abstrich von Vagina und Darmausgang<br />
empfiehlt, um diese Streptokokken B rechtzeitig zu erkennen.<br />
Der Zeitpunkt der Testung ist deshalb so wichtig, weil eine<br />
Besiedlung mit den Bakterien bis zum Geburtstermin nicht<br />
übersehen werden darf.<br />
Sofern in diesem Abstrich Streptokokken B nachgewiesen<br />
werden, sieht diese Leitlinie vor, dass die schwangere Frau<br />
bei der Aufnahme zur Geburt bis zur Entbindung ein Anti-<br />
biotikum verabreicht bekommt, um das Eintreten der Neu-<br />
geborenensepsis zu verhindern. Aus diesem Grund ist es<br />
am sinnvollsten, wenn der Nachweis der Streptokokken B<br />
im Mutterpass dokumentiert und der Schwangeren mitgeteilt<br />
wird. Erfolgt die Entbindung mit einem geplanten<br />
Kaiserschnitt, kann entsprechend der Leitlinienempfehlung<br />
wegen des geringen Übertragungsrisikos auf die antibiotische<br />
Therapie verzichtet werden.<br />
Internetlinks zum Thema<br />
www.uni-duesseldorf.de/AWMF/ll/024-020.htm<br />
AWMF-Leitlinie Nr. 024/20: „Prophylaxe der Neugeborenensepsis<br />
– frühe Form – durch Streptokokken<br />
– Gruppe B“ (Stand 7/2008), zuletzt abgerufen am<br />
14. November 2011.<br />
� Liegt der Verdacht auf eine solche Infektion vor, werden die Kosten auch durch Ihre<br />
BARMER <strong>GEK</strong> übernommen. Der Suchtest nach Streptokokken B ohne Verdachtsdiagnose<br />
ist jedoch nicht Gegenstand der bisherigen Mutterschaftsrichtlinien. Diese Inhalte<br />
werden durch den Gemeinsamen Bundesausschuss festgelegt. Somit stellt diese<br />
Untersuchung keine Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung dar.
Röteln und andere Kinderkrankheiten<br />
Ob Sie bereits Röteln gehabt haben, wird zu Anfang der<br />
Schwangerschaft im Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen<br />
getestet. Die Wahrscheinlichkeit, dass das Kind bei einer<br />
Ansteckung geschädigt wird, ist in der frühen Schwangerschaft<br />
am größten, nach der 16. Woche liegt sie bei unter<br />
fünf Prozent. Auch vor anderen Kinderkrankheiten sollten<br />
Sie sich möglichst schützen. Falls es doch zu einem ungeschützten<br />
Kontakt mit erkrankten Personen gekommen ist,<br />
sollten Sie ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Mithilfe von<br />
Antikörpern kann der Ausbruch der Krankheit verhindert<br />
werden.<br />
Grippe und Magen-Darm-Infektion<br />
Wenn Sie in der Schwangerschaft an einer Magen-Darm-<br />
Infektion, Erkältung oder Grippe erkranken und sich dies<br />
über mehrere Tage hinzieht, sollten Sie ärztlichen Rat ein-<br />
holen. Nach den Empfehlungen der Ständigen Impfkom-<br />
mission wird Schwangeren die Impfung gegen die saisonale<br />
Grippe empfohlen.<br />
Schwangerschaft und Diabetes<br />
Wenn Sie Diabetikerin sind, sollten Sie in der Schwangerschaft<br />
nicht nur gynäkologisch, sondern gleichzeitig auch<br />
diabetologisch intensiv betreut werden. Denn jetzt ist eine<br />
optimale Blutzuckereinstellung besonders wichtig. Wenn<br />
Ihr Blutzucker dauerhaft gut eingestellt ist, haben Sie beste<br />
Aussichten auf einen komplikationslosen Schwangerschaftsverlauf<br />
und eine komplikationsarme Geburt. Eine<br />
Ernährungsberatung ist jetzt wichtig. Sprechen Sie mit<br />
Ihrer BARMER <strong>GEK</strong>, sie hilft Ihnen gerne weiter.<br />
Was bedeutet Schwangerschaftsdiabetes?<br />
Ein Schwangerschaftsdiabetes (Gestationsdiabetes) ist eine<br />
spezielle Form des Diabetes mellitus, der sich bei circa fünf<br />
Prozent aller Schwangerschaften entwickelt. <strong>Du</strong>rch die<br />
hormonellen Veränderungen während der Schwangerschaft<br />
kann es dazu kommen, dass der Körper den Zuckerstoffwechsel<br />
nicht mehr wie vorher selbst ausbalancieren kann.<br />
Betroffene Frauen bemerken häufig nichts von ihrer Er-<br />
krankung. Erst eine Blutuntersuchung deckt den Schwanger-<br />
schaftsdiabetes auf.<br />
Warum testen? Wie wird getestet?<br />
Ein exklusives Zusatzangebot der BARMER <strong>GEK</strong><br />
Für schwangere BARMER <strong>GEK</strong> Versicherte gibt es ein zusätzliches<br />
Vorsorge-Plus: den Zucker-Belastungstest zwischen den<br />
Schwangerschaftswochen 24 und 28. Mit dieser Blutuntersuchung<br />
kann festgestellt werden, ob ein Schwangerschaftsdiabetes<br />
vorliegt. Wenn ja, wird die werdende Mutter an eine<br />
diabetologische Schwerpunktpraxis überwiesen.<br />
Ein unbehandelter Schwangerschaftsdiabetes kann für Mutter<br />
und Kind Probleme bringen. Manche Frauen erleiden eine<br />
Frühgeburt. Häufiger jedoch wird das Baby zwar zum Termin<br />
geboren, doch es ist ungewöhnlich groß und schwer. Die<br />
Geburt kann dann sehr lange dauern. Für das Kind erhöht<br />
sich durch eine derart mühevolle Geburt die Gefahr von<br />
Verletzungen. Mit wenig Aufwand können Sie diesen<br />
Problemen zuvorkommen. Der einfache Test ermöglicht<br />
Ihnen eine frühzeitige Diagnose.<br />
Für die Untersuchung kommen Sie morgens nüchtern in die<br />
Praxis. Dort wird Ihnen Blut abgenommen und der Zucker-<br />
gehalt bestimmt. Danach trinken Sie eine süße Flüssigkeit,<br />
die im Körper den Blutzuckerspiegel ansteigen lässt. Nach<br />
einer Stunde wird Ihnen wieder Blut abgenommen, um<br />
erneut den Zuckergehalt zu bestimmen.<br />
Erkrankungen in der Schwangerschaft<br />
31
32<br />
„Seit acht Wochen habe ich keine Zigarette mehr angerührt, und mein Mann hat aus<br />
Solidarität auch zu Hause mit dem Rauchen aufgehört. Ich bin froh, dass ich das<br />
geschafft habe, denn ich hatte schon Schuldgefühle gegenüber unserem Kind.“<br />
Rose, 25 Jahre<br />
Diabetes nachgewiesen – und dann?<br />
Wurde ein Diabetes nachgewiesen, bekommen Sie eine<br />
Überweisung in eine diabetologische Schwerpunktpraxis.<br />
Der Experte bespricht dort mit Ihnen das weitere Vorgehen.<br />
Bei manchen Frauen genügt es, wenn sie ihre Ernährung<br />
dem Diabetes anpassen und sich regelmäßig bewegen.<br />
Reicht dies nicht aus, wird in der diabetologischen Schwerpunktpraxis<br />
die Behandlung mit Ihnen abgestimmt.<br />
Erkrankungen in der Schwangerschaft<br />
Bluthochdruck<br />
In manchen Fällen gibt es eine nur leichte Erhöhung des<br />
Blutdrucks, die schon mit einfachen Maßnahmen reguliert<br />
werden kann. Bei Übersteigung bestimmter Grenzwerte,<br />
die Ihre Frauenärztin, Ihr Frauenarzt oder Ihre Hebamme<br />
kennen, können medikamentöse Maßnahmen notwendig<br />
werden. Ein solcher Befund wird zu einer engmaschigeren<br />
Kontrolle in Ihrer Schwangerschaft führen.<br />
Wenn weitere Symptome wie starke Wassereinlagerung<br />
(Ödeme) und Eiweißausscheidung im Urin hinzukommen,<br />
sind Ihre Nieren zu sehr belastet (Fachausdruck: Präeklamp-<br />
sie oder Gestose). Gegebenenfalls kann eine intensive<br />
klinische Überwachung notwendig werden. Da sich daraus<br />
weitere Komplikationen ergeben können, sollten Sie bei<br />
Druckschmerzen im Oberbauch, Kopfschmerzen, Sehstörungen,<br />
Appetitlosigkeit, Übelkeit und Erbrechen oder wenn<br />
Sie sich ganz allgemein krank fühlen, sofort eine ärztliche<br />
Praxis oder außerhalb der Sprechzeiten eine Klinik aufsuchen.<br />
� Nutzen Sie das exklusive Zusatzangebot der<br />
BARMER <strong>GEK</strong>! Sprechen Sie Ihre Frauenärztin<br />
oder Ihren Frauenarzt bzw. Ihre BARMER <strong>GEK</strong><br />
Geschäftsstelle auf den Zucker-Belastungstest<br />
an. Nach eingehender Beratung können Sie in<br />
der Praxis einen Termin für die Untersuchung<br />
vereinbaren.<br />
Am Untersuchungstag selbst müssen Sie ohne<br />
Frühstück in der Praxis erscheinen und etwa zwei<br />
Stunden Zeit mitbringen. Zeit, die sich lohnt –<br />
für Ihre eigene Gesundheit und die Ihres Babys.
34<br />
Bewegung tut gut<br />
Lustvolle Bewegung steigert – auch mit wachsendem Bauch – Ihr Wohlbefinden und<br />
hilft auch gegen Stimmungsschwankungen und Stress. Rhythmisch atmen und sich<br />
dabei körperlich maßvoll anstrengen ist zudem eine gute Vorbereitung auf die Geburt:<br />
Die Geburt wird leichter, wenn sich Frauen schon in der Schwangerschaft durch regelmäßige<br />
Körperarbeit stärken.<br />
Was Ihnen jetzt guttut<br />
Alle sanften Sportarten wie Schwimmen, Wandern, Gymnastik<br />
und Radfahren fördern Ihre Fitness, stabilisieren den<br />
Kreislauf und können Schwangerschaftsbeschwerden vermeiden<br />
oder lindern.<br />
Manche Frauen sind begeistert von Schwangerenyoga oder<br />
Qi-Gong – nicht zuletzt wegen der ruhigen, besinnlichen<br />
Atmosphäre. Viele Frauen genießen auch die Leichtigkeit<br />
im Wasser. Schwimmen können Sie übrigens bis kurz vor<br />
der Geburt. Und manche Frauen fahren am liebsten Rad –<br />
in den letzten Schwangerschaftswochen ist das auch eine<br />
Möglichkeit, die weniger anstrengend als Gehen sein kann.<br />
Worauf Sie achten sollten<br />
Sportarten wie Squash, Tennis, Leichtathletik oder Ballsport,<br />
bei denen Sie springen oder oft abrupt abstoppen müssen,<br />
sollten Sie wegen der erhöhten Verletzungsgefahr aufgrund<br />
der aufgelockerten Bänder nur noch mäßig betreiben. Für<br />
Inlineskating und Reiten gilt dies ebenfalls.<br />
Keinen Sport übertreiben!<br />
Achten Sie auf Ihren Körper, dann werden Sie Ihre Grenzen<br />
spüren. Wenn Sie sich nicht wohlfühlen oder ziehende<br />
Schmerzen im Unterleib haben, sollten Sie die Bewegung<br />
sofort abbrechen. Bei einer Neigung zu vorzeitigen Wehen<br />
sollten Sie grundsätzlich keinen Sport treiben. Trinken Sie<br />
vor und nach dem Sport reichlich.<br />
Bewegen hilft bei Rückenschmerzen<br />
<strong>Du</strong>rch die Auflockerung des Bandapparates der Wirbelsäule<br />
und das wachsende Kind im Leib verlagert sich der Körper-<br />
schwerpunkt. Das kann zu Rückenschmerzen, Schmerzen<br />
am Schambein oder Ischiasbeschwerden führen.<br />
Bewegung tut gut<br />
Empfehlung: Fragen Sie Ihre Hebamme oder in der Geburtsvorbereitung,<br />
welche Entlastungsübungen Sie zu Hause<br />
machen können. Aber auch eine Massage durch Ihren Partner<br />
oder eine Wärmflasche können helfen. Eine aufrechte<br />
Haltung, bequeme Schuhe, Barfußlaufen und das Sitzen auf<br />
einem Gymnastikball entlasten ebenso. Vermeiden Sie auf<br />
jeden Fall schweres Heben.<br />
… und das bei Krampfadern<br />
<strong>Du</strong>rch das aufgelockerte Gewebe können an den Beinen<br />
oder im Bereich der Schamlippen leichter Krampfadern<br />
entstehen und vorhandene sich verstärken. Meist bilden<br />
sie sich nach der Schwangerschaft wieder zurück. Spezielle<br />
Gymnastikübungen, viel Gehen und Schwimmen stärken<br />
Ihre Venen. Auch warm-kühle Wechselduschen tun gut.<br />
Vermeiden Sie einengende Kleidung, langes Sitzen und<br />
Autofahren, und legen Sie Ihre Beine so oft wie möglich<br />
hoch. Bei Beschwerden helfen Stützstrümpfe und Salben,<br />
die Arnika, Hamamelis oder Rosskastanie enthalten.<br />
Tipps<br />
„Kuh-Katze-Übung“ gegen Rückenbeschwerden:<br />
Gehen Sie in den Vierfüßlerstand, und stellen Sie die<br />
Knie hüftbreit auseinander, Arme und Hände bilden<br />
eine Linie mit der Schulter.<br />
Nun bewegen Sie Becken und Rücken und gehen<br />
dabei abwechselnd in die Kuhhaltung (gerader<br />
Rücken) oder machen einen Katzenbuckel (gebogener<br />
Rücken).<br />
Auch Beckenkreisen und Schaukeln des Bauches im<br />
Vierfüßlerstand entspannt die Muskulatur.
Zeit zum Verreisen<br />
Jetzt ist eine gute Zeit, noch einmal zu verreisen. Doch besser<br />
nicht in die Tropen oder an den Nordpol, denn extreme<br />
Temperaturen, fremdländische Ernährung oder eine lange,<br />
anstrengende An- und Abreise können zu sehr belasten. Bei<br />
Fernreisen sollten Sie auch an mögliche Infektionsrisiken<br />
denken und sich ärztlichen Rat zu notwendigen Impfungen<br />
einholen.<br />
Eine Reise mit der Bahn kann entspannend sein, da Sie<br />
keinen stressigen Verkehrssituationen ausgeliefert sind. Wenn<br />
Sie mit dem Auto reisen, planen Sie mindestens alle zwei<br />
Stunden eine Bewegungspause ein. Flugreisen sind im<br />
mittleren Schwangerschaftsdrittel gut möglich. Bei vielen<br />
Fluggesellschaften dürfen Sie ab der 36. Woche nicht mehr<br />
fliegen. Erkundigen Sie sich vorher, ob Sie eine ärztliche<br />
Unbedenklichkeitsbescheinigung benötigen.<br />
Bei längeren Reisen – insbesonders im Flugzeug – können<br />
Stützstrümpfe eine Thrombose vermeiden helfen. Diese<br />
erhalten Sie in gut geführten Fachgeschäften.<br />
Außerdem empfiehlt es sich, reichlich zu trinken und regelmäßig<br />
alle 30 bis 60 Minuten die Beine zu strecken und<br />
die Füße zu bewegen.<br />
� So entwickelt sich Ihr Kind<br />
Um den Körper des Babys bildet sich jetzt eine schützende<br />
cremige Schicht, die sogenannte Käseschmiere. Die Wahr-<br />
nehmung entwickelt sich weiter, Ihr Kind spürt Ihre Stimmungen,<br />
und Sie können ihm alles erzählen, was Sie bewegt.<br />
Mithilfe eines Stethoskops können Sie seinen Herzschlag<br />
hören. Ihr Partner kann ihn mit seinem Ohr an Ihrem Bauch<br />
direkt hören. Ihre Gebärmutter ist mittlerweile bis auf<br />
Nabelhöhe angewachsen.<br />
In der 24. Woche sieht Ihr Kind bereits aus wie ein winziges,<br />
sehr zartes Neugeborenes. Jetzt ist es etwa 30 Zentimeter<br />
lang und wiegt circa 700 Gramm. Nun ist die Schwangerschaft<br />
nicht mehr zu übersehen.<br />
35
36<br />
25. bis 32. Schwangerschaftswoche<br />
Sie fühlen sich oft wohl und stabil und planen das Leben in der zukünftigen Familie.<br />
Sie sind mit dem Nestbau beschäftigt und haben gerade einen Kinderwagen gekauft.<br />
Vielleicht wird Ihnen aber auch alles zu viel?<br />
Im Job muss noch so viel erledigt werden, bevor Sie in den<br />
Mutterschutz gehen, Sie wollen noch in eine größere<br />
Wohnung umziehen oder sind mit dem Renovieren be-<br />
schäftigt. Vielleicht fühlen Sie sich auch von Ihrem Partner<br />
alleingelassen? Jetzt wird es Ihnen guttun, mit einem<br />
Geburtsvorbereitungskurs anzufangen.<br />
Informationen, Tipps, Körperübungen und der Austausch<br />
in der Gruppe helfen Ihnen, sich auf das Kommende einzustellen.<br />
Spätestens jetzt sollten Sie entscheiden, wo Ihr<br />
Kind geboren werden soll.<br />
� So entwickelt sich Ihr Kind<br />
Ihr Kind reagiert inzwischen, wenn Sie Ihre Bauchdecke<br />
streicheln. Sie können sogar schon mit ihm spielen und es<br />
in eine bestimmte Richtung locken. Dann streckt es Ihnen<br />
vielleicht sein Füßchen entgegen. Es lutscht am Daumen,<br />
und seine Augen sind jetzt geöffnet, sodass es sich auf<br />
hellere Bereiche der Gebärmutter zubewegt.<br />
In der 28. Woche ist es etwa 35 Zentimeter groß und wiegt<br />
circa ein Kilogramm. Die Gebärmutter wächst und schiebt<br />
alle Organe nach oben. Im Stehen können Sie jetzt vielleicht<br />
Ihre Füße nicht mehr sehen.<br />
Schwanger sein macht schön!<br />
Die Haut ist besser durchblutet, Sie sehen frischer aus, Ihre<br />
Augen leuchten, und bei vielen Frauen wird das Haar dicker.<br />
Und dennoch …<br />
Bei der Höchstleistung, die Ihr Körper vollbringt, können je<br />
nach Veranlagung an Bauch, Brüsten, Gesäß, Oberschenkeln<br />
und Oberarmen Schwangerschaftsstreifen auftreten. Sie<br />
werden später zwar nicht völlig verschwinden, aber blasser<br />
werden. Vermeiden Sie zu heißes Baden – möglichst nicht<br />
mehr als 36° C – und enge Kleidung. Eine regelmäßige vor-<br />
sichtige Massage mit pflanzlichen Ölen, ausreichendes<br />
Trinken und eine eiweiß- und vitaminreiche Kost stärken<br />
das Bindegewebe.<br />
Manche Frauen klagen über Hautjucken an Bauch, Ober-<br />
schenkeln und Fußrücken. Solange es nicht am ganzen<br />
Körper auftritt, ist das medizinisch nicht bedenklich. Ver-<br />
meiden Sie es, zu kratzen, und verwenden Sie keine ätherischen<br />
Öle zum Einreiben. Kalte Umschläge und Waschungen<br />
mit Essigwasser im Verhältnis 1:1 sowie Salzbäder helfen,<br />
den Juckreiz zu lindern.<br />
� Geburtsvorbereitungskurse<br />
Ab der 28. oder 30. Woche können Sie mit<br />
dem Kurs beginnen und verpassen keinen<br />
Termin, auch wenn Ihr Baby 14 Tage früher<br />
geboren wird.<br />
Die BARMER <strong>GEK</strong> bezahlt bis zu 14 Stunden<br />
Geburtsvorbereitung. Informieren Sie sich<br />
in Ihrer BARMER <strong>GEK</strong> Geschäftsstelle über<br />
Angebote in Ihrer Region.<br />
„Wir hatten richtig viel Spaß in unserem Kurs. Bei den Entspannungsübungen bin ich<br />
regelmäßig eingeschlafen. Mein Partner fand den Abend toll, an dem die Männer<br />
unter sich waren. In der Gruppe haben wir schon einen Termin für das Babytreffen<br />
festgemacht, und ich hoffe, wir treffen uns danach auch weiter.“ Kerstin, 29 Jahre<br />
25. bis 32. Schwangerschaftswoche
Geburtsvorbereitung – wofür ist sie wichtig?<br />
Beim Geburtsvorbereitungskurs stimmen Sie sich körperlich<br />
und seelisch auf die Geburt und die Zeit danach ein. Sie<br />
machen Atem-, Bewegungs- und Entspannungsübungen<br />
und lernen wohltuende Massagen kennen. Daneben bekommen<br />
Sie wertvolle Tipps rund um Schwangerschaft,<br />
Geburt und Wochenbett, und Sie können Fragen stellen<br />
und sich mit anderen werdenden Eltern austauschen.<br />
Manchmal entsteht aus diesem Kontakt später eine Baby-<br />
oder Krabbelgruppe. Deshalb ist es ratsam, einen Kurs in<br />
Ihrer Wohngegend zu finden.<br />
Frauen, die einen Geburtsvorbereitungskurs besucht haben,<br />
gehen in der Regel mit weniger Ängsten in die Geburt,<br />
was sich günstig auf den Geburtsverlauf auswirken kann.<br />
Die Kurse werden von Hebammen angeboten. Sie haben<br />
die Wahl zwischen einem fortlaufenden Kurs und einem<br />
Wochenend-Intensivkurs. Es gibt Kurse für Paare, nur für<br />
Frauen oder auch Kombiangebote, bei denen der Partner<br />
an zwei oder drei Terminen dabei ist.<br />
Vorzeitige Wehen<br />
Während der gesamten Schwangerschaft zieht sich die<br />
Gebärmutter immer mal wieder zusammen, der Bauch wird<br />
für kurze Zeit hart und dann wieder weich. Diese „Übungswehen“<br />
sind ungefährlich, solange sie nicht regelmäßig<br />
auftreten und Sie dabei keine Schmerzen verspüren. Es<br />
kann sein, dass die Kontraktionen verstärkt auftreten, wenn<br />
Sie sich zu sehr angestrengt haben oder unter starkem<br />
psychischem Druck stehen. Auch eine Infektion der Scheide<br />
kann die Ursache für vorzeitige Wehen sein.<br />
Wenn es im Unterbauch oder im Rücken regelmäßig schmerz-<br />
haft zieht und Ihr Bauch hart wird, könnten die Wehen eine<br />
vorzeitige Öffnung des Muttermundes bewirken und damit<br />
auch zu einer Frühgeburt führen. In jedem Fall sollten Sie<br />
dann Ärztin, Arzt oder Hebamme informieren.<br />
Wenn das Baby zu früh kommen will<br />
Etwa fünf Prozent der Kinder kommen vor der 37. Woche<br />
zur Welt. Problematisch sind Frühgeburten vor der 28. Woche,<br />
während Kinder, die nach der 34. Woche geboren werden,<br />
schon relativ stabil sind. Je früher ein Baby geboren wird,<br />
desto wichtiger ist es, dass es in einem Perinatalzentrum zur<br />
Welt kommt, in dem man auf die Versorgung dieser ganz<br />
Kleinen spezialisiert ist.<br />
Viele Frühgeborenenstationen beziehen inzwischen die Eltern<br />
in die Pflege mit ein. Wenn das Baby Ihre warme Haut spürt<br />
und Ihre vertraute Stimme hört, hilft das bei seiner Entwicklung.<br />
Und es hilft Ihnen, die zu frühe Geburt zu verkraften<br />
und eine Beziehung zu Ihrem „Frühchen“ aufzubauen.<br />
Wenn das Kind noch zu schwach zum Saugen an der Brust<br />
ist, können Sie die Milch abpumpen.<br />
Wenn Sie sich durch die frühe Geburt sehr belastet fühlen,<br />
holen Sie sich Hilfe und Unterstützung von Verwandten,<br />
Freunden und Pflegenden. Helfen kann auch der Austausch<br />
mit anderen betroffenen Eltern. Frühgeborenen-Elterngruppen<br />
werden inzwischen an vielen Kliniken angeboten.<br />
Nach einer Frühgeburt verlängert sich der Mutterschutz auf<br />
insgesamt 18 Wochen, wenn das Geburtsgewicht des<br />
Kindes unter 2.500 Gramm liegt oder das Kind über 2.500<br />
Gramm wiegt, aber Zeichen der Unreife zeigt.<br />
Sorgen Sie für Entlastung<br />
Ihr Kind spürt, wenn Sie zu viel Stress haben, angespannt<br />
und nervös sind. Aber auch Ihr Körper weist Sie auf Ihre<br />
Grenzen hin, lässt vielleicht den Blutdruck hochschnellen,<br />
den Bauch hart werden, und er reagiert mit vorzeitigen<br />
Wehen. Wenn Sie die Signale ernst nehmen, lassen sich oft<br />
ernstere Komplikationen verhindern.<br />
Prüfen Sie dann, ob Sie im Job kürzertreten oder sich zu<br />
Hause mehr Unterstützung durch Freunde oder Verwandte<br />
holen können, vor allem, wenn Sie noch weitere kleine<br />
Kinder haben. Sprechen Sie die Probleme mit Ärztin, Arzt<br />
oder Hebamme durch, und überlegen Sie gemeinsam, was<br />
Sie für Ihr Wohlbefinden tun können. Oft hilft auch einfach<br />
nur etwas Ruhe und Abstand vom Alltag.<br />
25. bis 32. Schwangerschaftswoche<br />
37
38<br />
Wenn das Kind gegen Ende der Schwangerschaft<br />
auf den Enddarm drückt, können sich<br />
Hämorrhoiden entwickeln.<br />
Kleine Eiskompressen, für 15 Minuten aufgelegt,<br />
Sitzbäder mit Kamille oder Eichenrinde und<br />
Auflagen mit Ringelblumensalbe lindern die<br />
Beschwerden.<br />
25. bis 32. Schwangerschaftswoche<br />
Komplikationen<br />
In den meisten Fällen verläuft eine Schwangerschaft normal,<br />
auch wenn sie manchmal beschwerlich ist. Unter Umständen<br />
brauchen Sie aber auch medizinische Hilfe. Vertrauen Sie<br />
auf Ihr Gefühl, und halten Sie sich nicht zurück, wenn Sie<br />
unsicher oder unruhig sind.<br />
� Holen Sie sich in jedem Fall schnelle Hilfe bei:<br />
■ vaginalen Blutungen<br />
■ einem dauerhaft harten Bauch<br />
■ plötzlichen Schmerzen im Bauchraum<br />
■ Krämpfen<br />
■ unwillkürlichem Abgang von Flüssigkeit aus der Scheide<br />
Blutungen<br />
Erschrecken Sie nicht gleich, wenn Sie leichte Blutungen<br />
feststellen. Die hormonelle Umstellung in der frühen Schwangerschaft<br />
kann zum Zeitpunkt der erwarteten Regel zu<br />
Blutungen führen. Auch nach dem Geschlechtsverkehr<br />
oder nach einer vaginalen Untersuchung kann es durch<br />
die verstärkte <strong>Du</strong>rchblutung des Muttermundes zu einer<br />
leichten Blutung kommen.<br />
� Vorsicht!<br />
Stärkere Blutungen können – besonders, wenn sie nach<br />
der zwölften Woche oder im Zusammenhang mit Wehen<br />
auftreten – ein Zeichen für eine ernstere Komplikation sein.<br />
Suchen Sie dann bitte sofort Ihre Ärztin oder Ihren Arzt<br />
oder außerhalb der Sprechstundenzeit eine Klinik auf.<br />
� So entwickelt sich Ihr Kind<br />
In der 32. Schwangerschaftswoche hat Ihr Kind eine Größe<br />
von etwa 40 Zentimetern erreicht und wiegt zwischen<br />
1.700 und 2.000 Gramm! Wenn es jetzt geboren würde,<br />
hätte es sehr gute Chancen, sich ohne größere Probleme<br />
zu entwickeln. Aber gut, wenn es sich noch etwas Zeit lässt,<br />
denn es nimmt nun jede weitere Woche etwa 200 Gramm<br />
zu, und Lunge und Gehirn entwickeln sich weiter.<br />
Bei seinen Atemübungen hustet es Fruchtwasser aus –<br />
und Sie spüren seinen Schluckauf!
40<br />
33. bis 40. Schwangerschaftswoche<br />
Der Geburtstermin rückt immer näher. Ihr Kind hat sich vielleicht schon in die Kopflage<br />
gedreht, und der Alltag wird jetzt anstrengender. Ihr Körper stellt sich langsam auf die<br />
Geburt ein. Vielleicht spüren Sie jetzt öfter „Übungswehen“, und manchmal liegen Sie<br />
nachts wach und machen sich Gedanken über die Zukunft.<br />
Wie wird das alles wohl werden, wenn<br />
das Baby da ist? Werde ich, werden<br />
wir das alles gut schaffen? Soziale<br />
Netzwerke helfen nach der Geburt und<br />
unterstützen beim Leben mit dem Baby.<br />
� So entwickelt sich Ihr Kind<br />
Nun wird es eng in der Gebärmutter,<br />
und Ihr Kind hat nicht mehr so viel<br />
Platz zum Turnen, seine Bewegungen<br />
verändern sich. Wahrscheinlich wird<br />
es gerade dann aktiv, wenn Sie ins Bett<br />
gehen! Nach der 35. Woche ist die<br />
Lungenreifung fast abgeschlossen,<br />
auch Verdauungssystem und zentrales<br />
Nervensystem sind fast ausgereift. In<br />
der 36. Woche ist das Baby etwa 45<br />
Zentimeter lang und wiegt circa 2.900<br />
Gramm. Manche Kinder schieben ihr<br />
Köpfchen jetzt tiefer ins Becken. Dann<br />
wird das Atmen für Sie wieder leichter.<br />
Der große Bauch wird immer beschwerlicher.<br />
Auch kann es sein, dass die<br />
knorpelige Verbindung der beiden<br />
Schambeinknochen schmerzt. Lassen<br />
Sie sich viel Zeit, und schonen Sie Ihre<br />
Kräfte.<br />
Mit den Ängsten umgehen lernen<br />
Die Geburt rückt näher. Und sicherlich<br />
beschäftigen Sie jetzt viele Fragen.<br />
Wird es schnell gehen oder sehr lange<br />
dauern? Wie werde ich mit den Schmer-<br />
zen zurechtkommen? Wird mein Partner<br />
mich unterstützen können? Alle<br />
diese Gedanken sind ganz normal.<br />
Hilfreich ist es, wenn Sie Ihre Ängste<br />
nicht für sich behalten, sondern im<br />
Geburtsvorbereitungskurs oder bei<br />
33. bis 40. Schwangerschaftswoche<br />
den Vorsorgeuntersuchungen mit<br />
Hebamme, Ärztin oder Arzt darüber<br />
sprechen. Jede Geburt ist einzigartig<br />
und ein komplexes Zusammenspiel von<br />
Kräften. Sie können nichts vorwegnehmen<br />
und kontrollieren. Aber je mehr<br />
es Ihnen gelingt, über Ihre Ängste zu<br />
sprechen, desto größer ist die Chance,<br />
dass Sie bereit sind, sich einzulassen<br />
auf das, was kommt. Auch das Zwie-<br />
gespräch mit Ihrem Kind, das gemeinsam<br />
mit Ihnen auf diese Reise geht,<br />
hilft Ihnen, auf Ihre Kraft zu vertrauen.<br />
Wo soll unser Baby zur Welt<br />
kommen?<br />
Vergegenwärtigen Sie sich: Frauen, die<br />
gebären, brauchen einen geschützten<br />
Ort, wo sie sich ungestört auf sich selbst<br />
konzentrieren können, wo sie atmen,<br />
stöhnen, ja auch einmal schreien und<br />
schimpfen dürfen, wo sie sich so bewegen<br />
können, wie es ihnen guttut.<br />
Sie sind die Hauptperson des Geschehens,<br />
Sie dürfen und sollen alles äußern,<br />
was Sie brauchen oder was Sie stört.<br />
Die Menschen an Ihrer Seite begleiten<br />
Sie dabei und machen Ihnen Mut.<br />
Danach sollten Sie den Geburtsort<br />
wählen. Meist spüren Sie intuitiv, wel-<br />
cher Ort am besten zu Ihnen passt und<br />
wo Sie sich sicher aufgehoben fühlen.<br />
Das kann im Kreißsaal der Entbindungsklinik,<br />
in einem Geburtshaus oder auch<br />
zu Hause sein. Viele Frauen entscheiden<br />
sich mittlerweile für die Geburt<br />
in einer Klinik, unterstützt von einer<br />
Beleghebamme, zu der sie schon in<br />
der Schwangerschaft eine Beziehung<br />
aufgebaut haben.<br />
Fragen, die Ihnen bei der<br />
Entscheidung helfen können<br />
■ Was gibt mir Sicherheit?<br />
■ Was wünsche ich mir für mich und<br />
mein Baby?<br />
■ Wer soll mich begleiten?<br />
■ Wo bin ich selbst geboren worden?<br />
Wenn Sie und Ihr Ungeborenes gesund<br />
sind, können Sie zwischen Klinik, Haus-<br />
geburt oder Geburtshaus wählen.<br />
Zu Hause<br />
Bei einer Hausgeburt bleiben Sie in Ihrer<br />
vertrauten Umgebung. Eine Hausgeburt<br />
ermöglicht Ihnen ein hohes Maß an<br />
Selbstbestimmung, fordert aber Eigen-<br />
initiative und einen aktiven Umgang<br />
mit dem Geburtsschmerz. Sie werden<br />
von Ihrer Hebamme betreut, die Sie<br />
bereits während der Schwangerschaft<br />
kennengelernt haben. Sie führt die<br />
Geburt selbstständig und in eigener<br />
Verantwortung durch. Bei Bedarf kann<br />
zur Geburt auch eine zweite Hebamme<br />
hinzugezogen werden, um sich sowohl<br />
um Mutter als auch Neugeborenes<br />
ausreichend kümmern zu können. In<br />
einem ausführlichen Vorgespräch werden<br />
die erforderlichen Vorbereitungen<br />
von der Hebamme erläutert. Sie wird<br />
besonders darauf hinweisen, dass<br />
auch bei einer ansonsten unauffälligen<br />
Schwangerschaft während des Geburtsverlaufs<br />
plötzlich Komplikationen
auftreten können. Diese erfordern in<br />
einigen Fällen schnelle ärztliche Hilfe<br />
oder auch einen operativen Eingriff.<br />
Dazu trifft die Hebamme Absprachen<br />
mit Ärzten, die bei auftretenden Ge-<br />
burtshindernissen informiert und hinzugezogen<br />
werden. Auch ein notwendiger<br />
Transport in die Klinik wird dann<br />
organisiert.<br />
Bevor Sie sich für eine Hausgeburt ent-<br />
scheiden, ist es wichtig, sich über die<br />
Vor- und Nachteile auch mit Ihrem<br />
Partner auszutauschen. Da die Kapa-<br />
zitäten der Hebammen begrenzt sind,<br />
sollten Sie sich frühzeitig (idealerweise<br />
im vierten Monat) um eine Hebamme<br />
kümmern, mit der Sie alles für die Geburt<br />
zu Hause und für das Wochenbett<br />
vorbereiten.<br />
Im Geburtshaus<br />
Ein Geburtshaus ist eine spezielle Ein-<br />
richtung, in der eine Entbindung ambulant,<br />
das heißt ohne einen längeren<br />
stationären Aufenthalt, durchgeführt<br />
wird. Die medizinische Leitung eines<br />
Geburtshauses hat eine Hebamme.<br />
Die Betreuung während der Entbindung<br />
erfolgt entweder durch eine Hebamme<br />
oder ein Hebammenteam.<br />
Geburtshäuser haben Absprachen mit<br />
Ärzten und Krankenhäusern getroffen,<br />
damit im Notfall eine Ärztin oder ein<br />
Arzt angerufen werden kann und ein<br />
Klinikbett zur Aufnahme bereitsteht.<br />
Die Hebammen im Geburtshaus prüfen<br />
vorher nach strengen Kriterien, welche<br />
Frauen sie für eine Geburt annehmen.<br />
Wenn die Geburt ohne Komplikationen<br />
verlaufen ist, gehen Sie einige Stunden<br />
danach mit Ihrem Kind nach Hause,<br />
wo Sie von einer Hebamme des Ge-<br />
burtshauses im Wochenbett weiter be-<br />
treut werden. Auch hier empfiehlt sich<br />
eine rechtzeitige Anmeldung, damit<br />
bereits während der Schwangerschaft<br />
eine vertrauensvolle Beziehung aufgebaut<br />
werden kann.<br />
Geburtshäuser bieten regelmäßig<br />
Informationsabende an.<br />
In der Klinik<br />
In der Klinik betreut Sie ein Team von<br />
Ärzten und Hebammen, das in aller<br />
Regel im Schichtdienst arbeitet. Je nach<br />
personeller Besetzung ist eine Heb-<br />
amme für mehrere Geburten zuständig.<br />
Bei Komplikationen stehen alle tech-<br />
nischen Möglichkeiten direkt zur Verfügung.<br />
Je nach Größe der Klinik ist<br />
auch eine Kinderklinik angeschlossen.<br />
Große Kliniken verfügen über sogenannte<br />
Perinatalzentren, in denen<br />
Frauen mit medizinischen Risiken schon<br />
während der Schwangerschaft betreut<br />
werden können. Wenn bei Ihnen bereits<br />
vor der Schwangerschaft bestimmte<br />
Grunderkrankungen bestanden oder<br />
während der Schwangerschaft Besonderheiten<br />
und Komplikationen ent-<br />
standen sind, sprechen Sie mit Ihrer<br />
Frauenärztin bzw. Ihrem Frauenarzt<br />
darüber, ob eine Mitbetreuung oder<br />
Entbindung in einem solchen Perinatalzentrum<br />
sinnvoll ist.<br />
In vielen Kliniken sind ein Gebärstuhl,<br />
eine Badewanne und ein großes Bett<br />
für Sie und Ihren Partner vorhanden.<br />
Fragen Sie nach, ob die Klinik über ein<br />
Familienzimmer verfügt, in dem Sie die<br />
Tage in der Klinik gemeinsam verbringen<br />
können. Der Vater muss dann<br />
einen Aufpreis bezahlen. Besonders<br />
nach einem Kaiserschnitt bietet ein<br />
Familienzimmer Vorteile, da der Vater<br />
dann bei der Versorgung des Babys<br />
mithelfen kann. Kliniken finden Sie<br />
unter www.barmer-gek.de/kliniklotse.<br />
Auch Kliniken bieten, wie die Geburtshäuser,<br />
spezielle Informationsabende<br />
an. Hier können Sie im persönlichen<br />
Gespräch alle Ihre Fragen loswerden,<br />
z.B. wie häufig ein Kaiserschnitt durchgeführt<br />
wird oder welche Methoden zur<br />
Schmerzlinderung eingesetzt werden.<br />
� Die Leistungen für die Hausgeburt und Wochenbettbegleitung<br />
rechnen die Hebammen direkt mit<br />
der BARMER <strong>GEK</strong> ab.<br />
Das Honorar der Hebamme für ihre Bereitschaft<br />
in den jeweils zwei Wochen vor und nach dem<br />
Geburtstermin bezahlen Sie selbst.<br />
33. bis 40. Schwangerschaftswoche<br />
41
42<br />
Beleggeburt<br />
Bei einer Beleggeburt gehen Sie zum Gebären mit der ver-<br />
trauten Hebamme in die Klinik und werden danach im<br />
Wochenbett von ihr weiter betreut. Diese Form der Geburts-<br />
begleitung, die die Vorteile von Haus- und Klinikgeburt<br />
verbindet, ist sehr beliebt.<br />
Wenn Sie dies wünschen, dann empfehlen wir Ihnen, sich<br />
sehr frühzeitig bei einer Beleghebamme anzumelden.<br />
Ambulante Geburt<br />
Nach der Geburt in der Klinik bleiben Sie normalerweise<br />
einige Tage auf der Wochenbettstation und werden zwischen<br />
dem dritten und fünften Tag oder nach einem Kaiserschnitt<br />
zwischen dem fünften und siebten Tag nach der Geburt<br />
entlassen. Wenn es Ihnen und dem Baby gut geht, können<br />
Sie aber auch schon einige Stunden nach der Geburt nach<br />
Hause gehen.<br />
Sorgen Sie bei einer ambulanten Geburt dafür, dass Ihre<br />
junge Familie gut versorgt wird. Sie haben Anspruch auf<br />
eine Haushaltshilfe für die Zeit, die Sie sonst in der Klinik<br />
geblieben wären. Informieren Sie Ihre Hebamme bald<br />
nach der Geburt, damit sie sich rechtzeitig auf den ersten<br />
Wochenbettbesuch einstellen kann.<br />
33. bis 40. Schwangerschaftswoche<br />
Der Schlaf verändert sich<br />
Gegen Ende der Schwangerschaft verändert sich Ihr Schlaf.<br />
Sie wachen öfter auf, weil Sie häufiger zur Toilette müssen,<br />
oder liegen wach und grübeln über die Zukunft nach. Ärgern<br />
Sie sich nicht darüber, sondern machen Sie es sich mit<br />
vielen Kissen im Bett gemütlich. Sie können sich dann ja<br />
im Laufe des Tages noch einmal ausruhen. Wenn das Baby<br />
da ist, werden Sie lernen, auch nach einer Unterbrechung<br />
durch Stillen und Wickeln wieder einzuschlafen und sich<br />
in kurzer Zeit zu regenerieren.<br />
� So entwickelt sich Ihr Kind<br />
In den letzten Wochen bekommt Ihr Kind von Ihnen einen<br />
„Nestschutz“. Dies sind Antikörper gegen Infektionskrankheiten,<br />
gegen die Sie immun sind. In der 39. Woche<br />
löst sich die Käseschmiere, und die Fruchtwassermenge<br />
nimmt ab. Bei der Geburt ist Ihr Kind 48 bis 55 Zentimeter<br />
lang und wiegt zwischen 2.800 und 4.000 Gramm. Die<br />
Senkwehen bringen es tiefer ins Becken. Ihre Harnblase<br />
kann sich kaum noch ausdehnen, und Sie sind ständig auf<br />
der Suche nach einer Toilette. Zeit, dass das Baby kommt.<br />
Vielleicht warten Sie schon sehnsüchtig auf den Geburtsbeginn.<br />
Doch darüber wird Ihr Kind entscheiden, und wahr-<br />
scheinlich geht es genau dann los, wenn Sie gerade nicht<br />
damit rechnen.<br />
„Dass ich in den letzten Wochen nicht mehr<br />
richtig schlafen können würde, davor hat<br />
mich meine Freundin schon gewarnt, und<br />
ich hatte mich auch darauf eingestellt und<br />
mir extra schöne Lektüre bereitgelegt. Wenn<br />
ich dann nachts wach gelegen habe, habe<br />
ich eben eine Stunde gelesen, und wenn<br />
es irgendwie möglich war, habe ich mich<br />
am Tag noch mal ein Stündchen aufs Sofa<br />
gelegt.“ Carmen, 28 Jahre
Tipp<br />
Vergessen Sie bei der Anmeldung in der Klinik nicht, Ihre Wünsche für die Betreuung bei der Geburt anzugeben.<br />
Sie werden auf dem Anmeldebogen vermerkt, damit die Hebammen im Kreißsaal informiert sind.<br />
Die Anmeldung in der Klinik sollte in der 33. bis 36. Schwangerschaftswoche erfolgen, in manchen Kliniken muss es<br />
noch früher sein.<br />
Scheuen Sie sich nicht, alles zu fragen, was Sie<br />
wissen wollen<br />
Checkliste für die Kreißsaalbesichtigung<br />
■ Kann ich mich während der Wehen frei bewegen?<br />
■ Wird bei Überschreitung des Geburtstermins die Geburt<br />
an einem bestimmten Tag eingeleitet?<br />
■ Wie viele Hebammen stehen am Tag bzw. in der Nacht<br />
zur Verfügung?<br />
■ Wie viele Personen darf ich mitbringen?<br />
■ Wie viele Geburten gibt es im Jahr?<br />
■ Wie viele Kaiserschnitte werden durchgeführt?<br />
■ Wie viele Wassergeburten werden durchgeführt?<br />
■ Ist eine Kinderärztin, ein Kinderarzt im Haus?<br />
■ Werde ich dabei unterstützt, mein Baby noch im Kreißsaal<br />
zu stillen?<br />
■ Wird eine ambulante Geburt unterstützt?<br />
■ Wohin kommt mein Baby, wenn es im Notfall verlegt<br />
werden muss?<br />
■ Gibt es eine familienorientierte Wochenbettbetreuung<br />
auf der Station?<br />
33. bis 40. Schwangerschaftswoche<br />
43
44<br />
Die Ankunft des Kindes vorbereiten<br />
Manchmal ist das Kind schneller da, als man denkt. Deshalb ist es ratsam, bereits in<br />
den Wochen vor dem Geburtstermin einige Vorkehrungen zu treffen.<br />
„Es braucht ein ganzes Dorf,<br />
um ein Kind großzuziehen“<br />
So lautet ein afrikanisches Sprichwort.<br />
Eltern haben heute kein Dorf und auch<br />
selten eine Großfamilie zur Verfügung,<br />
die sie um Unterstützung bitten könnten.<br />
Deshalb ist es gut, schon in der<br />
Schwangerschaft soziale Netzwerke<br />
aufzubauen.<br />
Wenn Ihr Baby da ist, sind Sie erst mal<br />
rund um die Uhr beschäftigt. Diese<br />
Situation ist für alle jungen Eltern ungewohnt,<br />
und manche beschleicht ein<br />
Gefühl der Panik, wenn sie den Eindruck<br />
haben, dass keine Zeit mehr für sie<br />
selbst übrig bleibt.<br />
Aber Sie müssen nicht alles allein oder<br />
zu zweit schaffen. Fragen Sie Familienmitglieder,<br />
Nachbarn oder Freunde.<br />
Manchmal helfen auch ältere Menschen<br />
gerne aus. In vielen Städten gibt es<br />
sogar einen „Omadienst“.<br />
Und auch der Kontakt zu anderen jun-<br />
gen Eltern kann unterstützen und das<br />
Gefühl der Isolation auflösen. Soziale<br />
Netzwerke helfen nach der Geburt und<br />
unterstützen beim Leben mit dem Baby!<br />
Was nehme ich mit in die Klinik<br />
bzw. ins Geburtshaus?<br />
Es ist sinnvoll, rechtzeitig einen Koffer<br />
mit dem Nötigsten vorzubereiten. Hier<br />
eine Liste als Anregung:<br />
■ Medikamente, die Sie regelmäßig<br />
einnehmen<br />
■ ein bis zwei Hemden oder lange<br />
T-Shirts für die Geburt<br />
■ Still-BH (ab drei Wochen vor dem<br />
Geburtstermin kaufen, eine Körb-<br />
chengröße mehr, als Sie jetzt haben)<br />
oder Baumwollbustier<br />
■ Baumwollnachthemden oder<br />
-schlafanzüge<br />
■ Unterwäsche zum Wechseln oder<br />
Wegwerfslips<br />
■ Hausschuhe und Socken<br />
■ Bademantel<br />
■ Handtücher und Waschlappen<br />
■ Waschutensilien (unparfümiert)<br />
■ legere Kleidung für tagsüber<br />
■ Fotoapparat<br />
■ Getränke, Snacks und Traubenzucker<br />
■ CDs mit Ihrer Lieblingsmusik<br />
■ Schreibutensilien und Papier<br />
■ Papiere: Mutterpass, Versicherten-<br />
karte, Personalausweis, Stammbuch<br />
oder Heiratsurkunde, Geburtsurkunde<br />
(wenn Sie nicht verheiratet sind)<br />
Für das Baby brauchen Sie<br />
■ Body<br />
■ Strampler<br />
■ Jäckchen und Mützchen<br />
■ Socken<br />
■ Windeln<br />
■ Stilltuch<br />
■ Wolldecke<br />
■ Tragetasche<br />
■ Autositz für die Heimfahrt<br />
Vorbereitung auf das<br />
Wochenbett<br />
Ist das Baby geboren, brauchen Sie viel<br />
Zeit. Besprechen Sie mit Ihrer Hebamme,<br />
was Sie im Haus haben sollten,<br />
um für die erste Zeit gut ausgerüstet<br />
zu sein. Sie können Vorräte einkaufen<br />
oder einfrieren, damit eine warme Mahl-<br />
zeit schnell und unkompliziert zur Ver-<br />
fügung steht. Sie ersparen sich viel<br />
Stress, wenn Sie in den ersten Wochen<br />
möglichst ausschließlich in Ihrer neuen<br />
Familie bleiben und wenn nur wenige<br />
Ihnen Nahestehende Sie unterstützen.<br />
Sie haben noch viel Zeit, Ihr Baby zu<br />
zeigen, denn diese ersten Tage sind<br />
unwiederbringlich. Am besten, Sie<br />
teilen das schon jetzt Ihren Freunden<br />
und Bekannten mit. Diejenigen, die<br />
bereits Kinder haben, werden vollstes<br />
Verständnis für Sie haben.
Checkliste: für das Wochenbett<br />
zu Hause<br />
■ große Binden oder Vlieswindeln<br />
■ Stilleinlagen<br />
■ geruchsfreie Waschlotion<br />
■ Kühltruhe mit Vorgekochtem füllen<br />
■ Stillkissen<br />
(eventuell schenken lassen)<br />
■ Stilltee<br />
■ Fieberthermometer<br />
■ sechs bis acht Mullwindeln<br />
■ ein bis zwei Flaschen und Sauger<br />
(auch wenn Sie stillen)<br />
Wenn Sie nicht stillen<br />
■ Flaschen und Sauger (sechs bis acht)<br />
■ Flaschenbürste<br />
■ Kochtopf oder Sterilisator zum<br />
Auskochen der Flaschen<br />
■ Flaschenwärmer<br />
■ Thermosflasche<br />
Kinderärztliche Betreuung<br />
Haben Sie schon daran gedacht, mit<br />
einer Kinderärztin bzw. einem Kinder-<br />
arzt Kontakt aufzunehmen? Bei einer<br />
Hausgeburt oder einer ambulanten<br />
Geburt ist das auf jeden Fall sinnvoll.<br />
Zwischen dem dritten und zehnten<br />
Lebenstag des Kindes steht die zweite<br />
Neugeborenenuntersuchung (U2) an.<br />
Einige Kinderärztinnen und Kinderärzte<br />
kommen auch zu Ihnen nach<br />
Hause.<br />
Kinderzimmer und Babykleidung<br />
Bestimmt macht es Ihnen Spaß, Baby-<br />
kleidung zu kaufen und das Kinderzimmer<br />
einzurichten.<br />
Nicht immer ist es nötig, alles neu zu<br />
kaufen, und mitunter ist es sogar gesünder,<br />
auf bereits benutzte Möbel<br />
oder Kleidung zurückzugreifen.<br />
Oft werden Möbel und Kleidung chemisch<br />
bearbeitet und dünsten dann<br />
die Schadstoffe über lange Zeit aus.<br />
Diese können den Organismus schä-<br />
digen. Da Babys und Kleinkinder hier<br />
besonders empfindlich reagieren, emp-<br />
fiehlt das Bundesinstitut für Risikobewertung<br />
(BfR), besser Secondhandartikel<br />
zu kaufen. Das schont zudem den<br />
Geldbeutel. Da die Kleinen schnell<br />
wachsen, werden Strampler und Co.<br />
nur für kurze Zeit getragen. In Secondhandläden,<br />
auf dem Flohmarkt, im<br />
Internet oder bei Freunden kann man<br />
oft gut erhaltene Kleidung und Möbel<br />
kaufen.<br />
Bereits vor dem Geburtstermin sollten<br />
Sie ein Kinderbettchen, eine Wickelkommode<br />
oder einen Wickeltisch be-<br />
sorgen. Bei der Auswahl des Wickeltisches<br />
und der Wickelauflage sollten<br />
Sie besonders auf die Sicherheit Ihres<br />
Kindes Wert legen. Denken Sie auch<br />
daran, Ihr Kind nie unbeaufsichtigt<br />
auf dem Wickeltisch liegen zu lassen.<br />
Auch hier ist es sinnvoll, auf die Quali-<br />
� Gut zu wissen<br />
tätssiegel von TÜV und auf das GS-<br />
Prüfzeichen zu achten. Vielleicht be-<br />
kommen Sie auch von Freunden eine<br />
Wiege oder einen Stubenwagen ge-<br />
liehen. Diese Bettchen sind nur für die<br />
ersten sechs bis acht Wochen geeignet.<br />
Beim Renovieren des Kinderzimmers<br />
sollten Sie auf schadstoffarme Materialien<br />
achten, z.B. bei der Wandfarbe<br />
oder beim Fußbodenbelag.<br />
Bei der Anschaffung von Kinder- und<br />
Babyspielzeug empfiehlt sich der Riech-<br />
test, denn oft ist es mit gesundheitsgefährdenden<br />
Chemikalien belastet. Da<br />
die Kleinen alles in den Mund nehmen,<br />
ist das besonders gefährlich. Produkte<br />
mit einem stechenden oder beißenden<br />
Geruch sollten Sie von vornherein aus-<br />
schließen. Auch der Preis kann auf<br />
Qualität hinweisen, da namhafte Her-<br />
steller eher auf den Gesundheitsschutz<br />
achten. Produkte mit dem GS-Prüfzeichen<br />
gelten als sicher. Leider ist<br />
dieses Zeichen bei Spielzeug noch nicht<br />
weit verbreitet.<br />
Bisphenol A in Babyflaschen und Saugern<br />
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) stellt Folgendes fest:<br />
Um eine einheitliche Rechtslage in der EU zu schaffen, hat die Europäische Kommission<br />
die Verwendung von Bisphenol A bei der Herstellung von Babyflaschen und das<br />
Inverkehrbringen von Babyflaschen, die mit Bisphenol A hergestellt wurden, in den<br />
EU-Mitgliedsstaaten untersagt. Das Verbot für die Herstellung gilt seit März 2011, das<br />
Verbot für das Inverkehrbringen seit Juni 2011. Sobald die wissenschaftliche Datenlage<br />
zu möglichen gesundheitsschädlichen Wirkungen von Bisphenol A eindeutig geklärt<br />
ist, soll das Verbot erneut diskutiert werden. Im Handel werden auch Fläschchen aus<br />
Polyethersulfon angeboten und als „B free“ beworben. Die Ausgangsstoffe für diesen<br />
Kunststoff sind allerdings bislang wissenschaftlich wesentlich weniger untersucht als<br />
Bisphenol A. Grundsätzlich können Eltern auf Glasfläschchen ausweichen; hier ist<br />
allerdings zu beachten, dass diese Fläschchen zerbrechen können.<br />
Den bisherigen Untersuchungen des BfR zufolge haben Sauger aus Latex und Silikon<br />
keine gesundheitlich bedenklichen Wirkungen.<br />
Quelle: www.bfr.bund.de/cm/343/ausgewaehlte_fragen_und_antworten_zu_bisphenol_a_in_verbrauchernahen_produkten.pdf<br />
45
46<br />
Geburt – Aufbruch ins Unbekannte<br />
Die Geburt ist der Übergang in einen neuen Lebensabschnitt. Gebären ist Trennung<br />
und Neubeginn, Ende und Anfang, großer Schmerz und unendliche Freude, ein ganz<br />
natürlicher Vorgang und ein unfassbares Wunder.<br />
Bei der Geburt überschreiten Sie eine<br />
Grenze, Sie befinden sich in einer be-<br />
sonderen Situation, in der Ihnen außergewöhnliche<br />
Kräfte zur Verfügung<br />
stehen. Vielleicht haben Sie Bilder vor<br />
Augen, wie es sein wird, und Sie haben<br />
viel Wissen erworben, und dennoch<br />
wird es vielleicht auch ganz anders<br />
sein. Lassen Sie sich ein auf das Un-<br />
bekannte, und vertrauen Sie auf die<br />
Kraft Ihres Körpers, der Ihr Baby neun<br />
Monate lang getragen hat, auf die<br />
Menschen, die Sie begleiten, und auf<br />
das großartige System der Natur. Sie<br />
sind bestens gerüstet!<br />
Geht jetzt die Geburt los?<br />
Gerade Erstgebärende beschäftigt diese<br />
Frage, denn wie auch können sie sicher<br />
sein, ob das schon Geburtswehen oder<br />
doch eher noch „Übungswehen“ sind?<br />
In den letzten Wochen vor der Geburt<br />
kann es sein, dass das Köpfchen des<br />
Babys schon tiefer ins Becken gerutscht<br />
ist. Beim Gehen drückt es nach unten,<br />
und Sie müssen häufiger zur Toilette.<br />
Manchmal können sich die „Übungswehen“<br />
über mehrere Stunden hin-<br />
ziehen. Warten Sie erst einmal in Ruhe<br />
ab, oder nehmen Sie ein Entspannungs-<br />
bad. Oft beruhigt sich die Gebärmutter<br />
wieder, und es dauert noch ein paar<br />
Tage. Dennoch sind diese Vorwehen<br />
nicht umsonst, denn sie bereiten Ihren<br />
Körper optimal auf die Geburt vor.<br />
Geburt – Aufbruch ins Unbekannte<br />
Wenn die Wehen regelmäßig kommen<br />
und stärker werden, wenn Fruchtwasser<br />
oder blutiger Schleim abgeht, können<br />
Sie sicher sein, dass sich die Geburt an-<br />
kündigt. Im Unterschied zu den „Übungswehen“<br />
können Sie echte Wehen nicht<br />
ignorieren, sondern müssen mitatmen.<br />
Echte Wehen werden intensiver und<br />
hören nicht auf, wenn Sie ein Bad neh-<br />
men oder die Position ändern. Eine ganz<br />
leichte Blutung oder Abgang von blut-<br />
igem Schleim ist ein Zeichen für die<br />
Öffnung des Muttermundes. Die Geburt<br />
hat begonnen.<br />
Wann in die Klinik oder die<br />
Hebamme benachrichtigen?<br />
Jede Frau empfindet den Wehenschmerz<br />
anders. Hören Sie auf Ihr Bauchgefühl!<br />
Wenn Ihre Wehen kontinuierlich stärker<br />
werden, dann ist es der richtige<br />
Zeitpunkt, sich Hilfe zu holen oder in<br />
die Klinik zu fahren. Rufen Sie vorher<br />
an, dann können sich die Hebammen<br />
auf Sie einstellen.<br />
Blasensprung:<br />
Fruchtwasser geht ab<br />
Im Verlauf der Wehen platzt meist die<br />
Fruchtblase. Manche Frauen merken<br />
das nicht, weil es kontinuierlich tröpfelt<br />
und sie die Flüssigkeit vielleicht für<br />
Urin halten. Doch Fruchtwasser ist klar,<br />
farblos und riecht leicht süßlich. Das<br />
Abfließen lässt sich nicht kontrollieren.<br />
Manchmal geht das Fruchtwasser auch<br />
in einem Schwall ab.<br />
Beim vorzeitigen Blasensprung platzt<br />
die Fruchtblase, ohne dass Sie Wehen<br />
haben. Doch meist setzen dann inner-<br />
halb der nächsten 24 Stunden Wehen<br />
ein. In diesem Fall sollten Sie in aller<br />
Ruhe Ärztin, Arzt oder Hebamme infor-<br />
mieren oder in die Klinik fahren. Wenn<br />
nach etwa zwölf Stunden die Wehen<br />
nicht von selbst einsetzen, wird die<br />
Geburt medikamentös eingeleitet. So<br />
soll vermieden werden, dass Keime<br />
durch den Geburtskanal aufsteigen,<br />
die eine Infektion auslösen könnten.<br />
Wenn das Fruchtwasser in einem Schwall<br />
abgeht, kann das bedeuten, dass das<br />
Baby noch nicht so tief im Becken liegt.<br />
Damit das Köpfchen des Kindes jetzt<br />
nicht durch eine eventuell nach vorn<br />
rutschende Nabelschnur abgeklemmt<br />
wird – was äußerst selten vorkommt –,<br />
sollten Sie sich vorsichtshalber gleich<br />
hinlegen, zwei Kissen unter den Po<br />
schieben und sich liegend in die Klinik<br />
transportieren lassen.<br />
� Emotionale Begleitung<br />
ist wichtig!<br />
Die beste fürsorgliche Unterstützung,<br />
die eine Frau während der Geburt be-<br />
kommen kann, ist die kontinuierliche<br />
Anwesenheit einer Person, die nur für<br />
sie da ist, sie emotional und physisch<br />
unterstützt und mit den notwendigen<br />
Informationen versorgt. Dies zeigen<br />
viele Studien.
Wie verläuft eine<br />
normale Geburt?<br />
Auch wenn jede Geburt individuell ver-<br />
läuft, sind die Phasen eines Geburtsverlaufs<br />
und das physiologische Geschehen<br />
dabei immer gleich. Die Kraft der<br />
Wehen, die die Gebärmutter zusammenziehen,<br />
wirkt auf den Muttermund,<br />
der sich bis zu einer Weite von etwa<br />
zehn Zentimetern auseinanderzieht.<br />
Dabei tritt (bei einer Kopflage) das<br />
Köpfchen des Kindes immer tiefer ins<br />
mütterliche Becken ein, bis es schließlich<br />
den Beckenboden erreicht hat und<br />
in die Welt hinaustritt.<br />
Je besser Sie diesen kraftvollen Prozess<br />
mit Ihrer Atmung begleiten, desto<br />
leichter kann sich der Muttermund<br />
öffnen. Die Kunst ist es, während der<br />
Spannung, die den Wehenschmerz<br />
begleitet, die Atmung im Fluss zu halten,<br />
sodass die Kraft der Wehen optimal<br />
wirken kann. Das funktioniert am bes-<br />
ten, wenn Sie von Ihrem Partner oder<br />
einer Freundin begleitet werden und<br />
sich so dem Geschehen vertrauensvoll<br />
hingeben können.<br />
� Gut zu wissen<br />
Der Muttermund<br />
gibt den Weg frei<br />
Partner bei der Geburt<br />
Wenn Sie in der Klinik gebären, wird die Hebamme manchmal<br />
nicht bei Ihnen sein können. Deshalb ist es hilfreich, sich vorher<br />
zu überlegen, wer Sie zur Geburt begleitet. Viele Frauen wollen<br />
ihren Partner an der Seite haben, doch eine zusätzliche Begleiterin<br />
mit Geburtserfahrung kann nicht nur Sie, sondern auch<br />
den Partner entlasten und seine Ängste schmälern.<br />
Eine gute Voraussetzung dafür, dass er sich Ihnen noch mehr<br />
zuwenden kann.<br />
Das kann für Sie anstrengend werden.<br />
Deshalb in den Pausen Kraft schöpfen.<br />
Während der Eröffnungsphase öffnet<br />
sich der Muttermund bis auf etwa acht<br />
Zentimeter. Die Wehen kommen nun<br />
häufiger und kräftiger, etwa alle fünf<br />
bis zehn Minuten, und dauern etwa<br />
eine Minute lang. Konzentrieren Sie sich<br />
auf Ihre Atmung. Ihre Begleitpersonen<br />
werden Sie währenddessen ganz nach<br />
Ihren Bedürfnissen unterstützen.<br />
Während der Wehen können Sie eine<br />
sitzende, hockende oder kniende Posi-<br />
tion einnehmen, sich an Ihrem Partner<br />
festhalten, eine Weile auf dem Bett<br />
ausruhen oder ein Entspannungsbad<br />
nehmen. In den Wehenpausen können<br />
Sie mit Ihrem Partner auf und ab gehen.<br />
Die Hebamme wird in dieser Zeit immer<br />
wieder die kindlichen Herztöne und die<br />
Wehentätigkeit kontrollieren und in<br />
bestimmten Abständen eine vaginale<br />
Untersuchung durchführen, um den<br />
Geburtsfortschritt zu ermitteln. Wenn<br />
Sie das erste Kind bekommen, kann<br />
diese erste Phase zwischen acht und<br />
zwölf Stunden dauern, sie kann aber<br />
auch länger oder kürzer sein.<br />
In der Übergangsphase sind die Wehen<br />
sehr kräftig und kommen in kurzen Ab-<br />
ständen. Sie spüren, wie das Köpfchen<br />
tiefer ins Becken rutscht und nach unten<br />
drückt.<br />
Jetzt wird die Hebamme Sie nicht mehr<br />
allein lassen und Ihnen Hilfe beim Atmen<br />
geben oder Ihnen eine bestimmte Posi-<br />
tion vorschlagen, damit das Baby leichter<br />
nach unten rutscht.<br />
� Im Fluss bleiben –<br />
Atmung ist das A und O!<br />
Gebären heißt Loslassen, sich dem<br />
Rhythmus der Wehen überlassen,<br />
sich nicht gegen den Schmerz stellen,<br />
sondern mit ihm gehen. Loslassen heißt<br />
nicht, dass Sie sich dem Schmerz passiv<br />
überlassen, sondern dass Sie ihn aktiv<br />
begleiten. Sie allein verfügen über das<br />
Instrument, mit dem es gelingt, durch<br />
den „Sturm der Wehen“ zu steuern. Es<br />
ist Ihr Atem, der im Rhythmus der Wehen<br />
ein- und ausströmt. Sie brauchen<br />
dafür keine spezielle Atemtechnik.<br />
Das Wichtigste ist, dass Sie bei allem,<br />
was kommt, in Ihrem Rhythmus blei-<br />
ben. Sie können das Ausatmen mit<br />
Tönen (ein lang gezogenes „A“, „O“<br />
oder „U“) begleiten. Dabei dürfen Sie<br />
laut sein! Oft hilft es, wenn der Partner<br />
Sie beim Tönen unterstützt. Dann wird<br />
die Kraft der Wehen produktiv sein, Ihr<br />
Körper kann sich öffnen, voller Vertrauen<br />
lassen Sie los.<br />
47
48<br />
Umgang mit Schmerzen<br />
Der Körper selbst verfügt über eigene<br />
Mechanismen, die den Wehenschmerz<br />
mildern. Der Rhythmus der Wehen<br />
ermöglicht Ihnen immer wieder eine<br />
Pause zum Entspannen. Außerdem<br />
sorgen körpereigene Endorphine, eine<br />
Art natürliches Schmerzmittel, dafür,<br />
dass Sie die Geburtsarbeit bewältigen<br />
können. Körper und Seele spielen dabei<br />
eng zusammen. Angst und Spannung<br />
können den Schmerz verstärken, um-<br />
gekehrt helfen Entspannungstechniken<br />
dabei, den Schmerz erträglich werden<br />
zu lassen.<br />
Ihre konzentrierte Atmung und eine<br />
aufrechte Geburtsposition können die<br />
Geburt gut voranbringen. Eine Massage<br />
und ein warmes Bad helfen bei der<br />
Entspannung und somit dem Geburts-<br />
fortgang.<br />
Ein weiteres Verfahren ist die Peridural-<br />
anästhesie (PDA). Hier wird ein dünner<br />
Katheter in die Nähe der Rückenmarks-<br />
nerven gelegt. Das Lokalanästhetikum<br />
(örtliches Betäubungsmittel), das durch<br />
Geburt – Aufbruch ins Unbekannte<br />
den Katheter gespritzt wird, verteilt<br />
sich um die Nerven herum. Bauch und<br />
Beckenraum werden so betäubt, so-<br />
dass Sie den Wehenschmerz nicht mehr<br />
spüren. Auch bei einem Kaiserschnitt<br />
wird häufig das Verfahren der Periduralanästhesie<br />
anstelle einer Allgemein-<br />
narkose eingesetzt.<br />
Und Ihr Kind will in die Welt<br />
Der Muttermund ist nun völlig offen,<br />
das Baby bewegt sich mit der Kraft der<br />
Wehen zum Beckenausgang, und Sie<br />
spüren, dass Sie unwillkürlich mitschieben<br />
müssen. Die Austreibungsphase<br />
kann bei Frauen, die bereits ein Kind<br />
geboren haben, sehr schnell verlaufen.<br />
Beim ersten Kind braucht es noch eine<br />
ganze Weile, bis sich das Gewebe des<br />
Geburtskanals weit genug gedehnt hat.<br />
Mit jeder Wehe rutscht das Köpfchen<br />
nun ein wenig nach unten und in der<br />
Wehenpause wieder ein wenig zurück,<br />
aber immer geht es ein bisschen weiter.<br />
Jetzt hilft Ihnen eine aufrechte Position,<br />
diese Phase zu verkürzen. Auf dem<br />
Weg durch den Beckenraum hat sich<br />
das Baby gedreht. Sein Köpfchen dehnt<br />
schließlich das Gewebe am Damm.<br />
Ihre Hebamme leitet Sie jetzt an, das<br />
Baby langsam hinauszuschieben, sodass<br />
möglichst ein Einreißen des Dammes<br />
vermieden wird. Wenn das Köpfchen<br />
ausgetreten ist, dreht sich das Baby zur<br />
Seite, damit sich die Schultern optimal<br />
durchs Becken bewegen. Wenn die<br />
Schultern nacheinander geboren sind,<br />
rutscht der Rest des Babys mühelos<br />
heraus. Ihr Kind ist da! Wenn Sie möch-<br />
ten, wird es Ihnen gleich auf den Bauch<br />
gelegt und mit warmen Tüchern zugedeckt,<br />
damit es nicht auskühlt.<br />
Dammschnitt/Dammriss<br />
Der Damm ist der Bereich aus Binde-<br />
gewebe und Muskulatur zwischen<br />
Scheide und After. Beim <strong>Du</strong>rchtritt des<br />
kindlichen Köpfchens muss sich dieses<br />
Gewebe sehr stark dehnen. Dabei<br />
können Rissverletzungen auch bis in die<br />
Scheide hinein entstehen, die in der<br />
Regel schnell und problemlos verheilen.<br />
Ein Dammschnitt sollte nur dann durch-<br />
geführt werden, wenn er medizinisch<br />
zwingend notwendig ist, das heißt,<br />
wenn die Herztöne des Kindes an-<br />
zeigen, dass es sehr bald geboren<br />
werden sollte, oder das Gewebe so<br />
extrem straff ist, dass mit einem Schnitt<br />
ein großer unkontrollierter Riss vermieden<br />
werden kann.<br />
Die Entscheidung über einen Dammschnitt<br />
kann nie im Voraus getroffen<br />
werden. Wird der Dammschnitt kurz<br />
vor dem <strong>Du</strong>rchtritt des Köpfchens ge-<br />
macht, werden Sie ihn nicht spüren.<br />
Wenn er früher notwendig ist, erfolgt<br />
eine örtliche Betäubung. Dammschnitte<br />
und -risse werden nach der Geburt<br />
der Plazenta bei örtlicher Betäubung<br />
genäht.
Nachgeburt<br />
Meist wird innerhalb der nächsten halben<br />
Stunde mit ein bis zwei kräftigen<br />
Wehen die Plazenta geboren. Dann<br />
haben Sie es geschafft!<br />
Nun dürfen Sie sich ausruhen und in<br />
aller Ruhe Ihr Baby kennenlernen. Wenn<br />
keine dringenden medizinischen Not-<br />
wendigkeiten dagegensprechen, haben<br />
Sie jetzt Zeit ganz für sich und Ihre<br />
kleine Familie.<br />
Die Rolle des Partners:<br />
Fels in der Brandung<br />
Als Partner sind Sie außen vor und<br />
gleichzeitig mittendrin im Geschehen.<br />
Auch das ist eine Herausforderung.<br />
Sie können Ihrer Partnerin nicht An-<br />
strengung und Schmerzen abnehmen.<br />
Doch Ihre liebevolle Unterstützung, Ihr<br />
Glaube an die Kraft Ihrer Frau und die<br />
Bereitschaft, an ihrer Seite zu bleiben,<br />
ist für sie jetzt eine riesengroße Hilfe.<br />
Vielleicht können Sie sich vorstellen,<br />
dass Sie im Sturm der Wehen ein „Fels<br />
in der Brandung“ für sie sind. Lassen<br />
auch Sie sich vertrauensvoll auf das<br />
Geschehen ein, dann spüren Sie, was<br />
Ihre Partnerin jetzt von Ihnen braucht.<br />
Helfen Sie ihr beim Wechsel der Positi-<br />
onen, halten Sie sie in Ihren Armen,<br />
massieren Sie ihren Rücken, ihre Füße<br />
und Beine, reichen Sie ihr einen erfrischenden<br />
kalten Waschlappen oder<br />
einen Schluck Wasser während der<br />
Wehenpause – falls sie das möchte.<br />
Auch das gemeinsame Atmen oder<br />
Tönen, wie Sie es im Geburtsvorbereitungskurs<br />
gelernt haben, kann sehr<br />
unterstützend sein.<br />
Seien Sie aber bitte nicht enttäuscht,<br />
wenn Ihre Partnerin die Massage, die<br />
Sie ihr anbieten, nicht haben möchte<br />
oder wenn sie vielleicht gar nicht berührt<br />
werden will. Ihre Anwesenheit ist<br />
deshalb nicht nutzlos. Ihre Partnerin<br />
muss sich jetzt voll und ganz auf sich<br />
selbst konzentrieren, und Sie helfen ihr,<br />
wenn Sie bedingungslos bei ihr sind.<br />
Ermutigen Sie sie, und sagen Sie ihr,<br />
wie tapfer sie ist und wie wunderbar<br />
sie das macht!<br />
Sie sind auch Mittler zwischen Ihrer<br />
Frau und dem Klinikpersonal, wenn<br />
Ihre Partnerin ihre Wünsche nicht mehr<br />
äußern kann oder Sie das Gefühl haben,<br />
sie bräuchte jetzt den Beistand<br />
der Fachpersonen.<br />
Eine Geburt zu begleiten ist eine an-<br />
strengende Arbeit. Achten Sie deshalb<br />
bei Ihrer wichtigen Aufgabe auch auf<br />
Ihre eigenen Grenzen. Ein ermutigendes<br />
Telefonat mit einem vertrauten<br />
Menschen oder einfach mal eine kurze<br />
Verschnaufpause helfen. Vergewissern<br />
Sie sich aber, dass Ihre Partnerin dann<br />
nicht allein bleibt.<br />
Wassergeburt<br />
Viele Frauen haben gute Erfahrungen<br />
mit einer Wassergeburt gemacht. Das<br />
warme Wasser entspannt und macht<br />
für das Kind den Übergang an die<br />
Außenluft sanfter. <strong>Du</strong>rch den angeborenen<br />
Tauchreflex besteht keine<br />
Gefahr, dass das Baby unter Wasser<br />
Luft holt und Badewasser einatmet.<br />
Auch sonst häufigere Infektionen sind<br />
nicht zu befürchten. Wenn Sie sich<br />
eine Wassergeburt wünschen, erkundigen<br />
Sie sich in der Klinik, ob dieses<br />
Verfahren dort regelmäßig durchgeführt<br />
wird.<br />
„Ich hätte nicht gedacht, dass es so wehtut. Aber als ich<br />
meinen Sohn hinterher im Arm hatte, war es ein tolles<br />
Gefühl, das geschafft zu haben.“ Lina, 28 Jahre<br />
Tipp<br />
Eine regelmäßige Dammmassage ab der 36. Woche hilft, das Gewebe<br />
elastisch zu halten und vorsichtig auf die Dehnungsarbeit für die Geburt<br />
vorzubereiten. Dazu nehmen Sie nach dem <strong>Du</strong>schen oder Baden ein paar<br />
Tropfen natürliches Öl auf Daumen, Zeige- und Mittelfinger. Führen Sie<br />
den Daumen in die Scheide, und massieren Sie mit Zeige- und Mittelfinger<br />
in kreisenden Bewegungen den äußeren Scheidenbereich in<br />
Richtung After. Die Massage sollte nicht länger als zehn Minuten dauern<br />
und kann auch vom Partner durchgeführt werden.<br />
Geburt – Aufbruch ins Unbekannte<br />
49
50<br />
„Ich wünsche mir, dass Frauen einfach viel mehr Mut gemacht wird, an sich selbst zu<br />
glauben. Dass sie darin bestärkt werden, die Geburt nicht in erster Linie als etwas Medizinisches<br />
zu sehen, sondern als eine besondere Herausforderung, die es zu meistern gilt.“<br />
Juliane, 38 Jahre – zwei Kinder<br />
Geburtshilfliche Eingriffe<br />
Wenn die Herztöne Ihres Kindes schwä-<br />
cher werden, die Geburt nicht vorangeht,<br />
das Kind nicht durch Ihr Becken<br />
passt oder Sie zu erschöpft sind, um<br />
weiterzupressen, dann braucht Ihr Kind<br />
medizinische Unterstützung, um bald<br />
auf die Welt zu kommen. Je nachdem,<br />
wie weit die Geburt fortgeschritten ist,<br />
werden Saugglocke oder Geburtszange<br />
eingesetzt, oder es wird ein Kaiser-<br />
schnitt durchgeführt. Bei Einsatz von<br />
Saugglocke oder Geburtszange wird<br />
Ihr Baby nach der Geburt sichtbare<br />
Spuren am Kopf haben, die aber harmlos<br />
sind und nach drei bis vier Tagen<br />
abklingen.<br />
Kaiserschnitt<br />
Mittlerweile kommen in Deutschland<br />
etwa 30 Prozent aller Kinder per Kaiserschnitt<br />
(Sectio) auf die Welt. Die WHO<br />
geht davon aus, dass ein Kaiserschnitt<br />
nur bei zehn bis 15 Prozent aller Ge-<br />
burten notwendig ist. Der angestiegen-<br />
en Kaiserschnittrate liegt ein komplexes<br />
Ursachenbündel vieler Faktoren zu-<br />
grunde. Der planmäßige Kaiserschnitt<br />
ist heute zwar mit überschaubaren<br />
Risiken verbunden, jedoch ist diese<br />
Entbindungsart nach wie vor gegenüber<br />
der normalen Geburt die deutlich<br />
risikoreichere Variante.<br />
Bei Komplikationen in der Schwanger-<br />
schaft, einer ungünstigen Lage der<br />
Plazenta oder einer Grunderkrankung<br />
der werdenden Mutter wird häufig<br />
ein Kaiserschnitt empfohlen. Dies kann<br />
auch bei Mehrlingen der Fall sein oder<br />
Geburt – Aufbruch ins Unbekannte<br />
wenn das Kind in Beckenendlage, das<br />
heißt mit dem Po statt mit dem Kopf<br />
im Becken liegt. Manchmal ist das Kind<br />
auch so groß, dass abzusehen ist, dass<br />
es nicht durch das Becken der Mutter<br />
passen wird.<br />
Sie können mit den betreuenden Ärztinnen<br />
und Ärzten im Vorfeld beraten, ob<br />
ein geplanter Kaiserschnitt die beste<br />
Lösung ist. Dann kann die Operation<br />
in aller Ruhe vorbereitet werden. Meist<br />
wird eine Regionalanästhesie (z.B.<br />
Periduralanästhesie) durchgeführt, damit<br />
Sie auch unter diesen Umständen<br />
Ihr Kind sofort begrüßen können.<br />
Ein ungeplanter oder Notkaiserschnitt<br />
ist erforderlich, wenn sich während<br />
des Geburtsverlaufs zeigt, dass das<br />
Baby (z.B. wegen abfallender Herz-<br />
frequenz) sofort geboren werden muss<br />
oder dass die Geburt beendet werden<br />
muss, weil es der Mutter nicht gut geht.<br />
Da es dann schnell gehen muss, wird<br />
eine Allgemeinanästhesie, besser be-<br />
kannt als „Vollnarkose“, durchgeführt.<br />
Der Kaiserschnitt auf Wunsch ist nicht<br />
zuletzt durch prominente Beispiele in<br />
den Medien zu einer scheinbar normalen<br />
Entbindungsart geworden.<br />
Sprechen Sie mit Ihrer Ärztin, Ihrem Arzt<br />
oder Ihrer Hebamme, wenn Sie sich aus<br />
Angst vor der Geburt einen Kaiserschnitt<br />
wünschen oder wenn Sie bereits<br />
eine traumatische Geburt hinter sich<br />
haben. Gemeinsam finden Sie den für<br />
Sie persönlich geeigneten Weg!<br />
Nicht vergessen werden sollte, dass<br />
es bei einem Kaiserschnitt zu Gebärmutterentzündungen,<br />
Wundheilungs-<br />
störungen, Thrombosen und Embolien<br />
kommen kann.<br />
Nach dem Kaiserschnitt<br />
In vielen Kliniken darf Ihr Partner oder<br />
Ihre Begleitperson Sie auch zum Kaiser-<br />
schnitt in den OP begleiten. Während<br />
Sie weiter versorgt werden, kümmert<br />
sich Ihr Partner mit Unterstützung der<br />
Hebamme um das Kind. Nach kurzer<br />
Überwachungszeit kommen Sie zurück<br />
in den Kreißsaal. Hier werden Sie weiter<br />
betreut und erhalten auf Wunsch<br />
auch Hilfe beim ersten Anlegen des<br />
Kindes an die Brust.<br />
Bis die Kaiserschnittwunde verheilt ist,<br />
dauert es eine Weile, und auch die<br />
Seele braucht Zeit, um die Ereignisse<br />
zu verarbeiten. Besonders Frauen, die<br />
sich intensiv auf eine natürliche Geburt<br />
vorbereitet haben, sind manchmal<br />
enttäuscht oder haben das Gefühl,<br />
versagt zu haben. Hier helfen die Gespräche<br />
mit der Hebamme während<br />
der Wochenbettbetreuung. Scheuen<br />
Sie sich nicht, so oft Sie es brauchen,<br />
mit ihr über alles zu sprechen, was<br />
Sie bewegt. Auf welche Weise auch<br />
immer Sie Ihr Baby geboren haben,<br />
Sie dürfen stolz auf sich sein! Weitere<br />
Informationen www.kaiserschnittnetzwerk.de.<br />
Zuletzt abgerufen am<br />
22. November 2010.
� Gut zu wissen<br />
Beckenendlage – und was nun?<br />
Auch aus einer Beckenendlage heraus kann Ihr Kind auf natürlichem Wege geboren werden. Das ist vor allem<br />
abhängig von der Größe des Kindes, insbesondere seines Kopfes, der als dickster Teil in diesem Fall zuletzt geboren<br />
wird. Dies erfordert vom geburtshilflichen Team sehr viel Erfahrung.<br />
Die Risiken für das Kind bei einer spontanen Geburt aus der Beckenendlage heraus sind nach aktuellen medizinischen<br />
Erkenntnissen höher als bei einem Kaiserschnitt.<br />
Sollte aufgrund der Kaiserschnittent-<br />
bindung nach der Entlassung aus dem<br />
Krankenhaus eine Unterstützung im<br />
Haushalt notwendig sein, kann unter<br />
bestimmten Voraussetzungen eine<br />
Haushaltshilfe bewilligt werden. Für<br />
weitere Informationen steht Ihnen Ihre<br />
BARMER <strong>GEK</strong> Geschäftsstelle gerne<br />
zur Verfügung.<br />
Wenn das Baby nicht von allein<br />
kommen will<br />
Kinder bestimmen selbst, wann sie auf<br />
die Welt kommen wollen, und selten<br />
ist es der errechnete Geburtstermin.<br />
96 Prozent werden im Zeitraum von<br />
14 Tagen vor oder nach dem Termin<br />
geboren. Besonders das erste Kind lässt<br />
sich öfter mal etwas Zeit.<br />
Auch wenn Sie schon sehnsüchtig<br />
warten: Versuchen Sie, gelassen zu<br />
bleiben und sich abzulenken. Es gibt<br />
Hausmittel, die helfen, die Geburt in<br />
Gang zu bringen: spezielle Teemischun-<br />
gen, Homöopathie oder auch Sex,<br />
denn die Samenflüssigkeit enthält das<br />
wehenauslösende Hormon Prostaglandin.<br />
Wenn der errechnete Termin überschritten<br />
wird, werden Sie alle zwei<br />
Tage zu Ihrer Ärztin, Ihrem Arzt oder<br />
Ihrer Hebamme einbestellt, um zu<br />
kontrollieren, ob es dem Baby weiter-<br />
hin gut geht. Meist wird bis zum zehnten<br />
Tag abgewartet, bevor Sie in die<br />
Klinik überwiesen werden.<br />
Dort wird gemeinsam mit Ihnen ent-<br />
schieden, ob die Geburt eingeleitet<br />
werden soll. Hierfür gibt es verschiedene<br />
Möglichkeiten wie z.B. ein Nelken-<br />
öltampon, den sogenannten Wehen-<br />
cocktail, als effektive und schonende<br />
Methode zur Weheneinleitung oder<br />
Vaginalgel bzw. Vaginaltabletten, die<br />
Prostaglandin enthalten.<br />
Da es manchmal auch mehrere Tage<br />
dauern kann, bis die Wehen den Mutter-<br />
mund öffnen, sollten Sie geduldig<br />
bleiben und die Zeit nutzen, um Kraft<br />
für die Geburt zu tanken.<br />
51
52<br />
„Unser Kind ist da! Meinem Mann liefen die Tränen, und ich war erschöpft und gleichzeitig<br />
stolz. Unser Kleines lag auf meinem Bauch, noch durch die Nabelschnur mit mir<br />
verbunden. Wir betrachteten unsere Tochter und streichelten ihre weiche Haut.<br />
Nach einigen Minuten gab die Hebamme meinem Mann eine Schere, damit er die<br />
Nabelschnur durchtrennen konnte. Es war ein bewegender Moment.“ Eva, 33 Jahre<br />
Das Baby ist da! Die erste Stunde nach der Geburt<br />
Wenn es dem Baby gut geht, wird es direkt nach der Geburt<br />
auf Ihren Bauch gelegt. Im innigen Kontakt mit Ihnen spürt<br />
es Ihren Herzschlag, hört die vertraute Stimme, schnuppert<br />
Ihren Geruch. All das erleichtert ihm den Übergang in das<br />
Leben außerhalb der Gebärmutter. Wenn Sie seine Augen<br />
vor grellem Licht schützen, wird es sie öffnen und Sie<br />
intensiv anschauen. Irgendwann im Verlauf der nächsten<br />
Stunde wird es Ihre Brust suchen und durch schmatzende<br />
Geräusche verkünden, dass es saugen möchte.<br />
Wenn Sie stillen möchten, ist es wichtig, dass Sie Ihr Kind<br />
unbedingt jetzt an die Brust anlegen. So lernt es das richtige<br />
Saugen und bekommt die wertvolle erste Milch. Gleichzeitig<br />
wird dadurch bei der Mutter das Hormon Oxytocin<br />
ausgeschüttet – das Hormon, das die Gebärmutter anregt,<br />
sich zusammenzuziehen. Dies schützt Sie vor Nachblutungen<br />
und fördert die Rückbildung der Gebärmutter.<br />
Die ersten Untersuchungen<br />
Apgartest<br />
Der sogenannte Apgartest ermittelt direkt nach der Geburt<br />
die Vitalität Ihres Babys: Herzschlag, Muskelspannung,<br />
Reflexe und Hautfarbe werden nach einem Punkteschema<br />
innerhalb von zehn Minuten dreimal bewertet, wobei das<br />
Baby auf Mamas Bauch liegen bleiben kann. Entscheidend<br />
ist dabei, dass Ihr Kind nach zehn Minuten zehn Punkte<br />
erreicht. Meist wird außerdem Blut aus der Nabelschnur<br />
entnommen, um den pH-Wert zu ermitteln, der Auskunft<br />
über die Sauerstoffversorgung des Neugeborenen gibt.<br />
Die erste Kindervorsorgeuntersuchung<br />
� Wenn Sie aufgrund der Geburt Ihren Haushalt nicht selbst<br />
weiterführen können und auch keine bei Ihnen lebende Person<br />
das kann, können Sie eine Haushaltshilfe beantragen. Informieren<br />
Sie sich dazu in Ihrer BARMER <strong>GEK</strong> Geschäftsstelle.<br />
Wichtig: Stellen Sie den Antrag, bevor Sie die Hilfe in Anspruch<br />
nehmen.<br />
Geburt – Aufbruch ins Unbekannte<br />
Die U1 ist die erste Kindervorsorgeuntersuchung. Sie findet<br />
noch im Kreißsaal statt. Dabei wird das Kind untersucht,<br />
gewogen, gemessen, Herz und Lunge werden abgehört<br />
und seine Reflexe getestet. Die Ergebnisse werden in das<br />
gelbe Kindervorsorge-Untersuchungsheft eingetragen, das<br />
Sie sorgfältig aufbewahren sollten.<br />
Außerdem werden Ihrem Baby zwei Tropfen Vitamin K für<br />
die Blutgerinnung in den Mund geträufelt, da dieses Vitamin<br />
vom Säugling nach der Geburt noch nicht genügend<br />
produziert wird. Diese empfohlene Prophylaxe wird auch<br />
bei den folgenden Untersuchungen U2 und U3 wiederholt.
Kuscheln und Stillen nach der Geburt. Studien haben gezeigt, dass die ungestörte<br />
Zweisamkeit mit direktem Hautkontakt in den ersten Stunden nach der Geburt eine<br />
weitreichende Bedeutung sowohl für die Gesundheit des Kindes als auch für die Bindung<br />
zwischen Mutter und Kind hat.<br />
53
54<br />
Wochenbett – den Alltag neu finden<br />
Aller Anfang braucht Zeit. Gönnen Sie sich die Ruhe, sich langsam auf das Leben mit<br />
Ihrem ersten oder weiteren Kind einzustellen. Sie können viel dafür tun, die ersten Wochen<br />
so stressfrei wie möglich zu gestalten und die „Flitterwochen“ mit Ihrem Baby zu genießen.<br />
Ihr Körper stellt sich um<br />
Nach der Geburt passt sich Ihr Körper<br />
an die neue Situation an. Die Nachwehen,<br />
die Sie – besonders beim Stillen<br />
– als Ziehen im Bauch spüren, bilden<br />
die Gebärmutter zurück. Nach einer<br />
Woche befindet sie sich schon zwischen<br />
Nabel und Schambein, und nach zwei<br />
Wochen ist sie von außen oft nicht<br />
einmal mehr zu tasten. Beim ersten<br />
Kind sind die Nachwehen meist nicht<br />
schmerzhaft. Wenn die Nachwehen<br />
nach weiteren Geburten schmerzhafter<br />
sind, hilft ein Schmerzmittel.<br />
Die Rückbildung der Gebärmutter wird<br />
vom Wochenfluss begleitet, der drei<br />
bis fünf Wochen andauert. In dieser Zeit<br />
wechselt er seine Farbe von einem<br />
dunklen Rot über einen bräunlichen,<br />
später gelblichen bis hin zu einem<br />
weißlich-klaren Ton. Nach einem Kaiser-<br />
schnitt ist der Wochenfluss deutlich<br />
geringer, und die Gebärmutter bildet<br />
sich langsamer zurück. Nach einem<br />
Dammschnitt oder -riss wird Ihre Hebamme<br />
Ihnen Sitzbäder oder andere<br />
Mittel empfehlen, die die Heilung<br />
beschleunigen.<br />
Zwischen dem zweiten und fünften Tag<br />
nach der Geburt schwellen die Brustdrüsen<br />
an, und Ihre Brüste fühlen sich<br />
voll und schwer an, für viele Frauen<br />
ein ungewohntes Gefühl. Dies ist ein<br />
Zeichen für die beginnende Milchbildung.<br />
Wochenbett – den Alltag neu finden<br />
Je öfter Sie Ihr Kind jetzt an die Brust<br />
legen, desto schneller wird sich die<br />
Milchproduktion einspielen. Kühlen<br />
und Ausstreichen der Brust sowie ein<br />
gut sitzender Still-BH helfen, mögliche<br />
Beschwerden zu lindern. Wundern Sie<br />
sich nicht über das starke Schwitzen<br />
in den ersten Wochenbetttagen. <strong>Du</strong>rch<br />
die hormonelle Umstellung schwemmt<br />
Ihr Körper Wassereinlagerungen aus,<br />
sodass Sie auch häufiger zur Toilette<br />
müssen.<br />
Freude und Tränen –<br />
was die Seele bewegt<br />
Sie sind glücklich und stolz, und gleich-<br />
zeitig fühlen Sie sich überfordert, viel-<br />
leicht weil Ihnen die Verantwortung<br />
für Ihr Kind zu groß erscheint. Oder Sie<br />
brechen ganz unvermittelt in Tränen<br />
aus. Dazu kommt die Erschöpfung<br />
durch zu wenig Schlaf. Besonders<br />
zwischen dem dritten und fünften Tag,<br />
wenn sich der rapide Hormonabfall<br />
bemerkbar macht, kann Sie der „Baby-<br />
blues“ regelrecht erschüttern.<br />
Lassen Sie Ihren Tränen freien Lauf. Alle<br />
Ihre Gefühle sind ganz normal und gehören<br />
zu der großen Umstellung, die<br />
jetzt in Ihrem Leben stattfindet. Was Sie<br />
nun brauchen, ist vor allem Ruhe und<br />
Zuwendung. Je weniger Sie und das<br />
Baby gestört werden, desto schneller<br />
werden Sie die Traurigkeit überwinden.<br />
Hebammenbetreuung im<br />
Wochenbett<br />
Die Hebamme achtet auf das Wohler-<br />
gehen von Mutter und Kind, begleitet<br />
die Rückbildungs-, Umstellungs- und<br />
Heilungsprozesse, hilft beim Stillen,<br />
und berät Sie zu allen Fragen rund um<br />
das Leben mit Ihrem Neugeborenen.<br />
Bei Komplikationen wird sie Sie an<br />
entsprechende Experten weiterverweisen.<br />
Ohne eine ärztliche Anordnung zahlt<br />
die BARMER <strong>GEK</strong> innerhalb der ersten<br />
zehn Tage nach der Geburt (im Regel-<br />
fall bis zu zwei Besuche pro Tag) maximal<br />
20 Leistungen (Wochenbettbetreuung<br />
und Beratung).<br />
Wenn es medizinisch notwendig ist,<br />
kann Ihre Hebamme Sie zwischen dem<br />
elften Tag bis zum Ablauf von acht<br />
Wochen nach der Geburt noch bis<br />
zu 16-mal besuchen oder telefonisch<br />
beraten. Bei Stillproblemen können<br />
Sie Ihre Hebamme auch noch danach<br />
im begrenzten Umfang kontaktieren.
„Es ist toll, wenn die Kleine auf meinem Bauch ruht und wir einfach so daliegen und ich<br />
ihr etwas vorsinge. Mir gehen so viele Gedanken durch den Kopf; es ist, als ob unsere<br />
Tochter eine unbekannte Tür in meiner Seele weit aufgemacht hätte.“ Peter, 34 Jahre<br />
Muttergefühle<br />
Manche Frauen haben spontan Mutter-<br />
gefühle nach der Geburt, bei anderen<br />
lassen sie auf sich warten. Vielleicht<br />
haben Sie eine schwere Geburt hinter<br />
sich oder einen unerwarteten Kaiserschnitt,<br />
der erst verarbeitet werden<br />
muss. Vielleicht sind Sie unsicher, weil<br />
Ihre Gefühle Ihrem Kind gegenüber so<br />
wechselhaft sind, oder Sie haben ein<br />
Bild im Kopf, wie eine „tolle Mutter“<br />
fühlen sollte.<br />
Mutterwerden ist ein Prozess, der sich<br />
im Kontakt mit Ihrem Baby entwickelt.<br />
Je mehr Sie dies akzeptieren, desto<br />
gelassener können Sie Ihre Mutterrolle<br />
ausfüllen. Offene Gespräche mit Freun-<br />
dinnen, die Kinder haben, können<br />
dabei helfen.<br />
Ruhe, Ruhe, Ruhe –<br />
„Flitterwochen“ mit dem Baby<br />
In vielen Kulturen dauert das Wochen-<br />
bett 40 Tage. Es ist eine Schonfrist für<br />
Mutter und Kind, in der beide von der<br />
Großfamilie versorgt werden und die<br />
sonst niemand stören darf. Erst danach<br />
wird das Kind der Öffentlichkeit gezeigt,<br />
und der Alltag kann beginnen.<br />
Diese Praktiken gab es früher auch<br />
bei uns.<br />
Heute werden die Frauen förmlich<br />
mitten in der hormonellen Krise aus<br />
der Klinik entlassen. Viele erwarten<br />
von sich, dass sie nach einer Woche<br />
wieder fit sind und vieles so weitergeht<br />
wie vorher. Ein verstärkter „Babyblues“<br />
und große Erschöpfung können die<br />
Folgen sein. Gönnen Sie sich „Flitterwochen“<br />
mit dem Baby, und empfangen<br />
Sie möglichst wenig Besuch.<br />
„Die ersten Wochen war es so, als wäre<br />
unsere kleine Tochter schon immer da<br />
gewesen. Gleichzeitig war ich manchmal<br />
beunruhigt, wie viel Raum sie in meinen<br />
Gedanken einnahm, und ich habe mich<br />
gefragt, wie das wohl weitergehen wird.“<br />
Silke, 31 Jahre<br />
Lassen Sie es ruhig angehen!<br />
■ Wenn Freunde kommen, schlagen<br />
Sie ihnen vor, dass sie das Essen mit-<br />
bringen.<br />
■ Sagen Sie Termine ab, wenn Sie mer-<br />
ken, dass Sie und das Baby Ruhe<br />
brauchen.<br />
■ Ruhen Sie sich aus, wann immer es<br />
möglich ist. Schlafen Sie, wenn Ihr<br />
Baby schläft, oder legen Sie sich ge-<br />
mütlich aufs Sofa.<br />
■ Trauen Sie sich, Wünsche Ihrer Fami-<br />
lie oder Freunden gegenüber zu<br />
äußern, z.B. das Abnehmen der<br />
Bügelwäsche oder des Großeinkaufs.<br />
■ Grämen Sie sich nicht, wenn Ihr Haus-<br />
halt jetzt nicht perfekt ist. Viel wich-<br />
tiger ist, dass es Ihnen und Ihrem<br />
Kind gut geht!<br />
55
56<br />
„Wir konnten es kaum erwarten, allen unseren Freunden unseren Lukas zu zeigen, so<br />
stolz und glücklich waren wir. Nach ein paar Tagen war ich dann völlig überdreht, konnte<br />
nicht mehr schlafen, und unser Kleiner schrie ständig. Wir haben uns daraufhin erst mal<br />
ganz zurückgezogen, und dann klappte es auch mit dem Stillen viel besser. Bei unserem<br />
zweiten Kind wissen wir jetzt sehr genau, was gut für uns ist.“ Annika, 28 Jahre<br />
Wochenbettdepression –<br />
was ist das?<br />
Wechselnde Gefühle und Stimmungs-<br />
schwankungen nach der Geburt eines<br />
Babys sind völlig normal. Wenn Sie<br />
aber das Gefühl haben, Sie kommen<br />
aus Ihren Tiefs auch nach zwei Wochen<br />
nicht heraus, oder diese Stimmungen<br />
treten auch noch in den späteren Wochen<br />
oder Monaten nach der Geburt<br />
massiv auf und gehen nicht vorüber,<br />
könnte es sich um eine Wochenbett-<br />
depression handeln. Weitere Symptome<br />
sind starke Schlafstörungen, dauerhafte<br />
Erschöpfung, Angst- und Schuld-<br />
gefühle, innere Leere und Hoffnungslosigkeit<br />
sowie Gedanken, sich und dem<br />
Baby etwas anzutun. Sollten Sie diese<br />
Symptome an sich feststellen, zögern<br />
Sie nicht, sich so schnell wie möglich<br />
bei Ihrer Ärztin, Ihrem Arzt oder Ihrer<br />
Hebamme Hilfe zu holen. Wochenbett-<br />
depressionen sind gar nicht so selten,<br />
und es gibt sehr gute Möglichkeiten<br />
der Therapie.<br />
Informationen zu Wochenbettdepressi-<br />
onen finden Sie unter www.schattenund-licht.de.<br />
Das kompetente Neugeborene<br />
Nicht nur Sie als Eltern, sondern auch<br />
Ihr Kind ist sehr motiviert, mit Ihnen<br />
zu kommunizieren. Viel nimmt es über<br />
seine Haut wahr, deshalb ist Körperkontakt<br />
so wichtig. Und wie die Er-<br />
gebnisse der neuesten Säuglingsforschung<br />
zeigen, kann es schon ziemlich<br />
viel, z.B. Sie erkennen, denn es kann<br />
schon etwa 25 Zentimeter weit sehen.<br />
Wochenbett – den Alltag neu finden<br />
Das heißt, wenn es an Ihrer Brust trinkt,<br />
kann es Sie genau erkennen. Und es<br />
kann für Momente den Blickkontakt<br />
halten. Wenn Sie es ansprechen, schlägt<br />
es vielleicht mit den Ärmchen oder ver-<br />
zieht sein Gesicht. Und es erinnert sich<br />
an Situationen und reagiert auf Veränderungen.<br />
Zum Beispiel darauf, ob<br />
Sie eine Brille tragen oder nicht.<br />
Übrigens muss sich auch der Körper<br />
des Neugeborenen an seine neue Um-<br />
gebung anpassen – z.B. durch die<br />
Neugeborenengelbsucht, die meist<br />
problemlos verläuft. Ebenso heilt der<br />
Stummel der Nabelschnur schnell ab,<br />
und Ihr Kind legt langsam, aber stetig<br />
an Gewicht zu.<br />
Wie Sie Ihr Baby wickeln, baden und<br />
tragen und was es bedeutet, wenn es<br />
schreit und nicht schlafen will, erfahren<br />
Sie im BARMER <strong>GEK</strong> Ratgeber<br />
„Die ersten Schritte ins Leben – Ein<br />
Wegbegleiter rund um die ersten 18<br />
Lebensmonate“. Dort werden auch die<br />
vorgeschriebenen Kindervorsorgeuntersuchungen<br />
ausführlich beschrieben.<br />
Fit werden nach der Geburt<br />
Viele Frauen fühlen sich nach der Ge-<br />
burt erst einmal fremd in ihrem Körper.<br />
Die Muskulatur ist noch schlaff, und<br />
die Waage zeigt noch viele überflüs-<br />
sige Pfunde an. Eine alte Hebammen-<br />
regel besagt, dass es neun Monate<br />
dauert, bis der Körper sich wieder so<br />
anfühlt wie vor der Schwangerschaft.<br />
Versuchen Sie ganz entspannt mit<br />
Ihrem Körper umzugehen. Gesunde<br />
Ernährung und Bewegung helfen Ihnen<br />
dabei, damit Sie sich bald wieder richtig<br />
wohlfühlen werden.<br />
Eine Diät ist vor allem dann nicht ge-<br />
eignet, wenn Sie stillen, da sich dadurch<br />
die Inhaltsstoffe der Muttermilch ver-<br />
ändern.<br />
Die Basis stärken<br />
Die Beckenbodenmuskulatur – das sind<br />
die Muskeln, die die Scheide, den<br />
Blasen- und Darmausgang verschließen<br />
– ist durch die Schwangerschaft und<br />
Geburt weicher geworden. Seien Sie<br />
deshalb nicht besorgt, wenn Sie beim<br />
Niesen, Lachen oder Laufen ein paar<br />
Tröpfchen Urin verlieren. Dieser Zu-<br />
stand ist nur vorübergehend, und Sie<br />
können Ihren Beckenboden mit ent-<br />
sprechender Gymnastik wieder aufbauen<br />
und stärken. Ihre Hebamme<br />
zeigt Ihnen ab dem dritten Wochen-<br />
betttag leichte Übungen, die Sie dann<br />
fortlaufend im Alltag weiter praktizieren<br />
sollten. Wenn die Basis wieder<br />
gestärkt ist, können Sie mit Rückbildungsgymnastik<br />
beginnen.<br />
Wann der geeignete Zeitpunkt für die<br />
Rückbildungsgymnastik ist, sollten Sie<br />
mit Ihrer Ärztin bzw. Ihrem Arzt und/<br />
oder Ihrer Hebamme besprechen. Denn<br />
z.B. nach einem Kaiserschnitt muss erst<br />
die Wundheilung abgeschlossen sein.
Sie können zwischen einem Kurs für<br />
Mütter mit Babys oder einem Kurs ohne<br />
die Babys wählen. Manche Frauen zie-<br />
hen den Kurs ohne Sprössling vor, da<br />
sie diese Zeit dann nur für sich haben<br />
und dabei gut Kraft tanken können.<br />
Vergessen Sie nicht, sich rechtzeitig für<br />
einen Kurs anzumelden. Ihre BARMER<br />
<strong>GEK</strong> trägt die Kosten für bis zu zehn<br />
Stunden Rückbildungsgymnastik.<br />
Die Leistung muss bis zum Ende des<br />
neunten Monats nach der Geburt ab-<br />
geschlossen sein.<br />
Gynäkologische<br />
Nachuntersuchung<br />
Sechs bis acht Wochen nach der Geburt<br />
werden von Ihrer Frauenärztin bzw.<br />
Ihrem Frauenarzt die Rückbildung der<br />
Gebärmutter, Ihr Blut und Urin, Gewicht<br />
und Blutdruck kontrolliert.<br />
Außerdem geht es bei diesem Termin<br />
um Ihr Allgemeinbefinden, den Verlauf<br />
des Wochenbetts und um Verhütungsfragen.<br />
Die Ergebnisse des Gesprächs<br />
werden im Mutterpass dokumentiert.<br />
Verhütung<br />
Auch ohne vorausgegangene Regel-<br />
blutung können Sie nun wieder schwan-<br />
ger werden. Stillen als alleinige Empfängnisverhütung<br />
ist nicht ausreichend<br />
sicher.<br />
Die Nachuntersuchung ist eine gute<br />
Gelegenheit, über eine Schwangerschaftsverhütung<br />
zu sprechen, die sich<br />
mit dem Stillen verträgt. Auch dann,<br />
wenn Sie jetzt vielleicht noch gar nicht<br />
an Sex denken!<br />
Nicht in Abnehmstress verfallen!<br />
Sie können Ihre Schwangerschaftskleidung nicht<br />
mehr sehen, passen aber noch nicht in die früheren<br />
Hosen und Röcke?<br />
Gönnen Sie sich einfach ein paar neue Kleidungsstücke,<br />
statt in Abnehmstress zu verfallen!<br />
Wochenbett – den Alltag neu finden<br />
57
58<br />
Stillen<br />
Das Beste gibt es kostenlos! Muttermilch enthält die perfekte Mischung an Nährstoffen<br />
und stärkt Ihr Kind für seinen gesamten Lebensweg. Auch für Ihren Körper hat das<br />
Stillen viele Vorteile. Wenn Sie planen, bald wieder berufstätig zu sein, können Sie Ihr Kind<br />
trotzdem voll stillen. Wenn Sie sich ein wenig Zeit lassen, werden Sie bald erleben, dass<br />
Stillen auch eine wunderbare Möglichkeit ist, die Beziehung zu Ihrem Kind zu stärken.<br />
Die optimale Ernährung<br />
Erst seit etwa 100 Jahren haben Frauen<br />
die Wahl zwischen Stillen und Flaschen-<br />
nahrung. In den 60er- und 70er-Jahren<br />
des letzten Jahrhunderts wurden Mutter<br />
und Baby nach der Geburt getrennt<br />
untergebracht und sahen sich nur alle<br />
vier Stunden kurz zum Stillen. Stillen<br />
war aus der Mode gekommen.<br />
Doch die neue Forschung zeigt, wie<br />
perfekt die Muttermilch auf die Bedürfnisse<br />
eines Kindes abgestimmt ist. Sie<br />
enthält alle notwendigen Nahrungs-<br />
bausteine, Vitamine und Mineralien in<br />
der richtigen Form und Kombination<br />
und ist darüber hinaus leicht verdaulich.<br />
Ihr Baby kann die Milch optimal ver-<br />
werten, ohne je überfüttert zu werden.<br />
Außerdem stärkt das Stillen das Immunsystem,<br />
sodass Kinder, die gestillt<br />
wurden, seltener krank werden und<br />
weniger Allergien bekommen.<br />
Stillen ist zudem äußerst praktisch. Die<br />
Muttermilch ist immer richtig tempe-<br />
riert, jederzeit verfügbar und ideal<br />
„verpackt“. Wenn Sie mit Ihrem Kind<br />
unterwegs sind, müssen Sie sich keine<br />
Gedanken über die Nahrung machen<br />
und keine Utensilien mitschleppen.<br />
Stillen aktiviert Liebeshormon<br />
Beim Stillen sind Sie mit Ihrem Kind<br />
in engem Hautkontakt und im Dialog.<br />
Ihr Kind fühlt sich sicher und geborgen.<br />
Seine Bindungsfähigkeit wird auf na-<br />
türliche Weise gestärkt. Oxytocin, das<br />
Hormon der Liebe, lindert die Angst,<br />
fördert die Gelassenheit und stärkt das<br />
Selbstvertrauen. Insofern ist es auch<br />
ein gewisser Schutz gegen Wochenbettdepression.<br />
Stillen hilft Ihrem Körper<br />
Die Gebärmutter bildet sich durch<br />
Stillen schneller zurück, und ange-<br />
sammelte Fettdepots werden abgebaut.<br />
Sie kommen auch mit weniger<br />
Schlaf aus, dafür sorgt das Milch bildende<br />
Hormon Prolaktin. Stillen über<br />
mehrere Monate senkt das Risiko für<br />
Osteoporose, Brust-, Gebärmutter-<br />
und Eierstockkrebs.<br />
Stillen von Anfang an<br />
Legen Sie Ihr Kind bald nach der Geburt<br />
an, damit es die wertvolle gelbe Vor-<br />
milch bekommt. Sie enthält viele Ab-<br />
wehrstoffe, die das Kind jetzt braucht,<br />
um sich gegen die Keime in seiner Um-<br />
welt zu stärken. So ist Ihr Kind gegen<br />
Erreger geschützt.<br />
„In den Büchern stand immer das Stillen so schön beschrieben – ich fand es aber am<br />
Anfang gar nicht toll, als meine Brust prall wurde und schmerzte. Erst langsam konnte<br />
ich mich daran gewöhnen, dass da jemand an mir nuckelt.<br />
Nach einigen Wochen hatte sich dann ein Rhythmus zwischen uns beiden eingespielt,<br />
und ich konnte es mehr und mehr genießen. Ich habe dann acht Monate lang gestillt.“<br />
Isabel, 31 Jahre<br />
Stillen
Die Initiative „Babyfreundliches Krankenhaus“ wurde von WHO und UNICEF gegründet. Kliniken<br />
mit diesem Zertifikat verpflichten sich, Sie beim Stillen individuell zu unterstützen. Das Klinikpersonal<br />
ist besonders geschult. Das Qualitätssiegel wird regelmäßig überprüft. Ob ein babyfreundliches<br />
Krankenhaus in Ihrer Nähe ist, können Sie unter www.stillfreundlicheskrankenhaus.de<br />
nachlesen.<br />
59
60<br />
Wie ernähren während<br />
der Stillzeit?<br />
Während Sie stillen, sollten Sie auf aus-<br />
gewogene Ernährung achten. Dabei<br />
gelten grundsätzlich dieselben Emp-<br />
fehlungen wie in der Schwangerschaft.<br />
Weiterhin brauchen Sie verstärkt Kal-<br />
zium, Jodid, Magnesium und Eisen.<br />
Rohmilchprodukte und rohen Fisch<br />
dürfen Sie jetzt wieder essen. Kaffee<br />
oder Tee trinken ist in Maßen erlaubt:<br />
drei Tassen am Tag, möglichst nach<br />
dem Stillen. Für Ihr Baby ist es wichtig,<br />
dass Sie während des Stillens ganz auf<br />
Alkohol verzichten.<br />
Sie verbrauchen etwa 300 bis 500 Kalorien<br />
mehr am Tag und müssen auch<br />
mehr trinken, etwa zwei bis drei Liter<br />
täglich. Halten Sie am besten immer<br />
etwas zum Trinken (Kräutertee oder<br />
Mineralwasser) sowie kleine Snacks<br />
in Form von Obst oder Vollkorncrackern<br />
an Ihrem Stillplatz bereit. Ist Ihr Urin<br />
dunkel oder stark riechend, bedeutet<br />
das, dass Sie zu wenig Flüssigkeit zu<br />
sich nehmen.<br />
Die alte Stillregel, dass Zwiebeln, Kohl,<br />
Hülsenfrüchte und Obst zu Blähungen<br />
beim Kind führen oder einen wunden<br />
Po verursachen, konnte wissenschaftlich<br />
nicht nachgewiesen werden.<br />
Stillen<br />
„Als ich zum ersten Mal wieder mit meinem<br />
Mann ins Kino gegangen bin – das war ein Fest.<br />
Unser Sohn war damals drei Monate alt, und<br />
ich hatte die Milch abgepumpt. Wir hatten eine<br />
Babysitterin engagiert, die schon vorher ab und<br />
an mit ihm spazieren gefahren ist und ihn also<br />
kannte. Trotzdem waren wir ziemlich aufgeregt,<br />
doch Julian schlief friedlich, als wir nach Hause<br />
kamen. Bei unserem zweiten Kind lief das dann<br />
alles schon viel gelassener.“<br />
Lisa, 42 Jahre<br />
Essen Sie also alles, was Sie mögen,<br />
und beobachten Sie, wie Ihr Kind da-<br />
rauf reagiert. Falls Sie vermuten, dass<br />
es ein bestimmtes Nahrungsmittel<br />
schlecht verträgt, lassen Sie dieses<br />
zwei bis drei Tage weg. Wenn sich die<br />
Beschwerden bessern, verzichten Sie<br />
auf dieses Lebensmittel und versuchen<br />
es einige Wochen später noch einmal.<br />
In den nächsten Tagen verändert sich<br />
die Milch in ihrer Zusammensetzung<br />
so, wie es das Baby braucht. Wenn Ihr<br />
Kind zu früh geboren wurde, ist Ihre<br />
Milch speziell auf das Frühgeborene<br />
abgestimmt. Immer wenn Sie Ihr Baby<br />
Tipp<br />
anlegen, wird die Milchproduktion<br />
angeregt. So spielen sich Angebot und<br />
Nachfrage ein. In Phasen, in denen Ihr<br />
Kind einen Wachstumsschub hat, wird<br />
es ein bis zwei Tage lang sehr häufig<br />
trinken wollen, sodass sich entspre-<br />
chend mehr Milch bildet. Sie brauchen<br />
also keine Sorge zu haben, dass Sie zu<br />
wenig Milch haben. Ein gesundes Neu-<br />
geborenes braucht keine zusätzliche<br />
Flüssigkeit. Die meisten Eltern finden<br />
jedoch in den späteren Lebensmonaten<br />
ein Fenchelteefläschchen hilfreich –<br />
achten Sie allerdings stets darauf, dass<br />
der Tee keinen Zucker enthält.<br />
Lassen Sie es sich gut gehen! Sie können Ihr Baby nur gut ernähren, wenn<br />
Sie es sich auch gut gehen lassen. Je besser Sie für sich selbst sorgen<br />
können, desto besser wird auch das Stillen gelingen. Und umgekehrt:<br />
Schwierigkeiten und Probleme beim Stillen entstehen häufig dann, wenn<br />
die eigenen „Speicher“ leer sind. Dies sind Zeichen dafür, dass Sie selbst<br />
mehr Fürsorge brauchen!
Tipps<br />
Abpumpen für stillfreie Abende: Nach etwa sechs Wochen können Sie anfangen, neben dem Stillen immer mal<br />
wieder Milch auf Vorrat abzupumpen und einzufrieren. So können Sie einen Abend unterwegs sein mit der<br />
Gewissheit, dass Ihr Baby ohne Sie nicht „verhungert“.<br />
Stillgruppen und Stillcafés: Stillende Mütter treffen sich gerne in Stillgruppen oder Stillcafés und tauschen sich<br />
über die neuesten Erfahrungen mit ihren Sprösslingen aus. Außerdem können Sie hier auch Rat bei Stillproblemen<br />
bekommen. Meist sind sie einer Klinik, einem Geburtshaus oder einer Hebammenpraxis angeschlossen.<br />
Kontaktadressen unter www.stillen-info.de. Zuletzt abgerufen am 22. November 2010.<br />
Damit Ihr Kind satt wird<br />
Im Laufe des Stillvorgangs verändert<br />
sich die Zusammensetzung Ihrer Milch.<br />
In den ersten Minuten ist sie eher wäs-<br />
srig und durstlöschend. Danach hat sie<br />
einen höheren Fettgehalt und sättigt<br />
stärker. Lassen Sie Ihr Kind deshalb<br />
immer erst eine Brust leer trinken, bevor<br />
Sie es an der anderen Seite anlegen.<br />
Das sind mindestens 15 Minuten pro<br />
Brust. Das zu frühe Wechseln der Brüste<br />
verhindert, dass Ihr Kind die sättigende<br />
Milch bekommt, und es kann eher ein<br />
Milchstau entstehen. Halten Sie Ihr<br />
Kind beim Stillen Ihrem Körper zuge-<br />
wandt, und sorgen Sie für eine beque-<br />
me Haltung.<br />
Vergewissern Sie sich, dass Ihr Kind die<br />
Brustwarze und den Warzenhof im<br />
Mund hat. Bleiben Sie gelassen, wenn<br />
es anfangs nicht gleich klappt, auch<br />
Stillen will gelernt sein!<br />
Stillen nach Bedarf<br />
Ihr Kind bestimmt, wie oft und wie<br />
lange es trinkt. Am Anfang gibt es keine<br />
festen Zeiten. In den ersten Tagen will<br />
Ihr Kind viel trinken, weil sein Magen<br />
so klein ist, dass es nur wenig Nahrung<br />
aufnehmen kann. Nach ein paar Wo-<br />
chen werden die Abstände größer, und<br />
ein Rhythmus kann sich einspielen.<br />
Die Hebamme hilft Ihnen bei den An-<br />
fangshürden. Sie zeigt Ihnen verschiedene<br />
Stillpositionen, gibt Ihnen viele<br />
Tipps und ist Ihre Ansprechpartnerin<br />
in allen Fragen. Scheuen Sie sich nicht,<br />
sie bei Problemen anzurufen, wenn<br />
sich die Brust rötet oder Sie Fieber be-<br />
kommen, denn das können Anzeichen<br />
einer Brustentzündung sein.<br />
Wenn es mit dem Stillen trotz aller<br />
Versuche nicht klappt, sollten Sie kein<br />
schlechtes Gewissen haben. Sie sind<br />
trotzdem eine gute Mutter. Säuglingsanfangsnahrungen<br />
werden mit „Pre“<br />
oder „1“ bezeichnet. Mit dieser Anfangs-<br />
milch können Sie Ihr Baby von Geburt<br />
an füttern. Ihr Baby freut sich auch<br />
über Hautkontakt, wenn Sie ihm das<br />
Fläschchen geben.<br />
Wie lange stillen?<br />
Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt,<br />
in den ersten sechs Monaten<br />
ausschließlich zu stillen. Im Anschluss<br />
daran kann nach und nach Beikost zugefüttert<br />
werden. Die Immunabwehr<br />
steigt mit der Dauer des Stillens. Je<br />
länger ein Baby gestillt wird, desto<br />
mehr profitiert seine Gesundheit davon.<br />
Stillen und Berufstätigkeit<br />
Auch wenn Sie schon bald nach Ende<br />
der Mutterschutzfrist wieder berufstätig<br />
sind, können Sie weiter stillen.<br />
Nach dem Mutterschutzgesetz stehen<br />
Ihnen zweimal täglich mindestens 30<br />
Minuten oder einmal täglich eine Stunde<br />
zum Stillen oder Milchabpumpen<br />
zu. Diese Zeit gilt nicht als Pause, und<br />
Sie müssen sie nicht nacharbeiten.<br />
Sprechen Sie frühzeitig mit Ihrem Arbeitgeber<br />
und Ihren Kolleginnen und<br />
Kollegen darüber, dass Sie Ihr Baby<br />
weiterhin stillen wollen.<br />
� Weitere Informationen zu den<br />
Themen Stillen, Flaschennahrung<br />
und B(r)eikost finden Sie in der<br />
nächsten Broschüre „Die ersten<br />
Schritte ins Leben – Ein Wegbegleiter<br />
rund um die ersten 18<br />
Lebensmonate“.<br />
61
62<br />
„Bei uns hat es ungefähr ein Jahr gedauert, bis wir uns als kleine Familie eingespielt<br />
hatten. Es war gut, dass mein Mann und ich uns als Team sahen und klare Absprachen<br />
getroffen haben.“ Sybille, 39 Jahre<br />
Familie leben und Liebespaar bleiben<br />
Jeden Tag überrascht Sie Ihr Kind mit etwas Neuem in<br />
seinem Wachsen und Werden. Gleichzeitig fordert der<br />
Alltag Ihren vollen Einsatz. Ihr gewohnter Tagesablauf<br />
ist durcheinander, Sie müssen flexibel sein, wichtige Ent-<br />
scheidungen treffen, auf vieles erst einmal verzichten und<br />
mit weniger Schlaf auskommen. Viele junge Eltern empfinden<br />
diese Zeit als äußerst stressig. Schnell liegen dann<br />
die Nerven blank, und sie streiten häufiger als sonst.<br />
Besonders wenn Sie wenig Unterstützung von außen haben,<br />
ist das eine große Herausforderung für Ihre Beziehung. Doch<br />
auch diese stressige Übergangszeit geht vorüber. Ihr Baby<br />
wird älter, und Sie lernen immer besser, Ihr Leben und seine<br />
Bedürfnisse aufeinander abzustimmen.<br />
Aufgaben gleichberechtigt zu verteilen und füreinander<br />
Verständnis aufzubringen erleichtert einem Paar das Leben<br />
mit einem Säugling. Geben Sie als Mutter so oft wie möglich<br />
Ihrem Partner die Verantwortung für das Baby. Je inniger<br />
der Kontakt zwischen Vater und Kind ist, desto mehr sind<br />
Sie entlastet, und Ihre Familie wächst zusammen. Und<br />
für Sie selbst sind diese Pausen ideal, um sich auszuruhen<br />
und neue Kraft zu schöpfen.<br />
Klären Sie auch die Arbeitsteilung im Haushalt mit Ihrem<br />
Partner, denn durch die Hausarbeit kann viel Frust entstehen.<br />
Freiräume –<br />
für Sie und Ihre Beziehung<br />
Nur mal eine Stunde allein – das kann den Müttern in den<br />
ersten Wochen helfen, die Übersicht zu behalten. Wenn<br />
Ihr Kind etwas größer ist, dann vergessen Sie nicht, auch<br />
mal einen Abend mit Freunden, für Sport, einen Sauna-<br />
oder einen Kinobesuch einzuplanen. Solche kleinen Frei-<br />
räume stärken die Beziehung, und Sie können sich auf das<br />
Wiedersehen mit Ihrem Baby freuen.<br />
Fangen Sie schon früh an, Ihr Kind einer anderen Person,<br />
sei es Oma, Schwester oder Babysitter, anzuvertrauen.<br />
Auch Ihr Kind profitiert davon, wenn es neben den Eltern<br />
noch mit anderen vertrauten Personen zusammen ist.<br />
Genießen Sie auch einmal ein paar Stunden ganz allein zu<br />
zweit, denn auch die Liebe braucht Austausch und Intimität.<br />
So schöpfen Sie Kraft für den Alltag, der manchmal auch<br />
sehr anstrengend sein kann.<br />
� Fortsetzung folgt:<br />
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kei ten durch alternative Medizin, z. B. Akupunktur und Eigenblutbehandlung.<br />
Besonderes Plus: Leistungen für Brillen und Kontaktlinsen.<br />
■ 3. Zähne und Kieferorthopädie: Geringerer Eigenanteil bei Zahn ersatz<br />
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64<br />
Stichwortverzeichnis<br />
A<br />
Allein erziehen<br />
15, 68<br />
Ambulante Geburt<br />
42, 43<br />
Apgartest<br />
52<br />
B<br />
Beckenboden<br />
47, 56, 68<br />
Beckenendlage<br />
9, 50, 51<br />
Beleggeburt<br />
42<br />
Bewegung/Sport<br />
34, 35, 37, 56, 62<br />
Bisphenol A<br />
45<br />
Blasensprung<br />
46<br />
Blutdruck<br />
6, 9, 32, 37, 57<br />
Blutgruppe<br />
8<br />
Bluthochdruck<br />
32<br />
Blutungen<br />
38, 52<br />
C<br />
Chlamydien<br />
10<br />
Chorionzottenbiopsie<br />
18, 19<br />
D<br />
Dammmassage<br />
49<br />
Dammschnitt/Dammriss<br />
48<br />
Diabetes<br />
9, 31, 32, 67<br />
Stichwortverzeichnis<br />
Down-Syndrom<br />
16, 18, 19, 67<br />
Drogen<br />
7, 8<br />
E<br />
Eltern werden<br />
24, 66, 68<br />
Elternzeit<br />
14, 15, 24<br />
Ernährung<br />
26, 27, 29, 31, 32, 35, 56, 58, 60<br />
Ersttrimester-Test<br />
18<br />
F<br />
Familienzimmer<br />
41<br />
Folsäure<br />
26<br />
Fruchtwasseruntersuchung<br />
18, 19<br />
Frühgeburt<br />
10, 14, 31, 37<br />
G<br />
Geburtshaus<br />
16, 40, 41, 44, 61, 69<br />
Geburtstermin<br />
7, 8, 9, 14, 17, 30, 40, 43, 44, 45,<br />
51<br />
Geburtsvorbereitung<br />
21, 25, 36, 37, 40, 49, 66, 69<br />
Gestose<br />
32, 67<br />
Gewichtszunahme<br />
9, 27<br />
H<br />
Hämorrhoiden<br />
38<br />
Hausgeburt<br />
16, 40, 41, 45, 69<br />
Haushaltshilfe<br />
42, 51, 52, 69<br />
Hebammenhilfe<br />
17<br />
Hepatitis B<br />
8<br />
HIV<br />
8<br />
I<br />
Individuelle Gesundheitsleistungen<br />
10<br />
J<br />
Jod<br />
26, 60<br />
K<br />
Kaiserschnitt<br />
30, 41, 42, 43, 48, 50, 51, 54, 55,<br />
56, 68<br />
Kinderärztliche Betreuung<br />
45<br />
Kindervorsorgeuntersuchungen<br />
56<br />
Kinderzimmer<br />
24, 25, 45<br />
Klinikgeburt<br />
42<br />
Komplikationen<br />
6, 9, 10, 17, 32, 37, 38, 40, 41, 50,<br />
54<br />
Krampfadern<br />
6, 34<br />
Kreißsaalbesichtigung<br />
43<br />
L<br />
Lues<br />
8<br />
M<br />
Medikamente<br />
2, 7, 44
Mineralstoffe<br />
26<br />
Muttergefühle<br />
55<br />
Mutterpass<br />
6, 7, 8, 9, 30, 44, 57<br />
Mutterschaftsgeld<br />
14, 69<br />
Mutterschutz<br />
7, 13, 14, 24, 36, 37, 61<br />
N<br />
Nachgeburt<br />
49<br />
Nackenfaltenmessung<br />
20<br />
P<br />
Plazenta<br />
13, 17, 19, 26, 28, 48, 49, 50<br />
Pränataldiagnostik<br />
18, 20, 21, 66<br />
R<br />
Reisen<br />
24, 35<br />
Rhesusfaktor<br />
8<br />
Risikoschwangerschaft<br />
9, 67<br />
Röteln<br />
8, 31<br />
Rückbildung<br />
52, 54, 56, 57<br />
Rückenschmerzen<br />
34<br />
S<br />
Saugglocke<br />
50<br />
Schlafstörungen<br />
56<br />
Schmerzen<br />
10, 19, 32, 34, 37, 38, 48, 49<br />
Schwangerschaftsdiabetes<br />
31, 69<br />
Sicherheit am Arbeitsplatz<br />
14<br />
Stillen<br />
14, 25, 42, 43, 44, 45, 52, 53, 54,<br />
56, 57, 58, 59, 60, 61, 68<br />
Streptokokken<br />
30<br />
T<br />
Toxoplasmose<br />
10, 26<br />
Triple-Test<br />
18<br />
U<br />
Übelkeit<br />
6, 12, 27, 32<br />
Ultraschalluntersuchungen<br />
10, 17, 69<br />
V<br />
Vaginalabstrich<br />
8<br />
Verantwortung teilen<br />
24<br />
Verhütung<br />
57<br />
Verstopfung<br />
27<br />
Vitamine<br />
26, 58<br />
Vorgeburtliche Diagnostik<br />
16, 66<br />
Vorzeitige Wehen<br />
30, 37<br />
W<br />
Wassergeburt<br />
43, 49<br />
Wehen<br />
30, 34,37, 38, 40, 42, 43, 46, 47,<br />
48, 49, 51, 54<br />
Wochenbett<br />
8, 37, 41, 42, 43, 44, 45, 50, 54, 56,<br />
57, 58, 68<br />
Wochenbettdepression<br />
56, 58<br />
Z<br />
Zahnpflege<br />
27<br />
Zucker-Belastungstest<br />
31, 32<br />
65
66<br />
Bücher, Adressen und Links<br />
... Schwangerschaft, Geburt und Eltern werden<br />
Theresia Maria De Jong<br />
Im Dialog mit dem Ungeborenen<br />
Walter-Verlag 1998<br />
Silvia Höfer, Nora Szász<br />
Hebammen Gesundheitswissen<br />
GU-Verlag 2007<br />
Gerald Hüther, Inge Krens<br />
Das Geheimnis der ersten neun Monate.<br />
Unsere frühesten Prägungen<br />
Düsseldorf 2005<br />
Lenhard Nilson<br />
Ein Kind entsteht<br />
München 2003<br />
Stiftung Warentest<br />
Untersuchungen zur Früherkennung für Schwangere.<br />
Nutzen und Risiken<br />
Berlin 2007<br />
Informationsforum der Bundeszentrale für gesundheitliche<br />
Aufklärung (BZgA)<br />
www.schwanger-info.de<br />
Gesellschaft für Geburtsvorbereitung, Familienbildung<br />
und Frauengesundheit e.V.<br />
www.gfg-bv.de<br />
www.familienwegweiser.de<br />
www.embryotox.de<br />
Cochrane Database Syst Rev. Moore<br />
Early Skin to skin contact for mothers and<br />
their healthy newborn infants.<br />
E. R., et. al. (2007) Jul 18; (3): CD003519<br />
Psychol Sci.Nov; Feldman R.<br />
Evidence for a neuroendocrinological foundation<br />
of human affiliation.<br />
et. al. (2007) 18 (11): 965-70<br />
Bücher, Adressen und Links<br />
… Schwangerenberatungsstellen<br />
pro familia – Deutsche Gesellschaft für Familienplanung,<br />
Sexualpädagogik und Sexualberatung e.V.<br />
www.profamilia.de<br />
Diakonisches Werk der Evangelischen Kirche<br />
www.diakonie.de<br />
Sozialdienst Katholischer Frauen – Zentrale e.V.<br />
www.skf.zentrale.de<br />
... Hebammen<br />
Hebammensuchmaschine<br />
www.hebammensuche.de<br />
Bund Deutscher Hebammen e.V.<br />
www.bdh.de<br />
Bund freier Hebammen Deutschlands e.V.<br />
www.bfhd.de<br />
Deutscher Hebammenverband e.V.<br />
www.hebammenverband.de<br />
... vorgeburtliche Diagnostik<br />
Roswitha Schwab, Ulrike Walburg<br />
Beunruhigende Befunde in der Schwangerschaft<br />
Pränataldiagnostik – Informationen über Beratung und<br />
Hilfen bei Fragen zu vorgeburtlichen Untersuchungen.<br />
Broschüre der BZgA; zu bestellen unter www.bzga.de<br />
Netzwerk gegen Selektion durch Pränataldiagnostik<br />
www.netzwerk-praenataldiagnostik.de<br />
Cara – Beratungsstelle zur vorgeburtlichen Diagnostik<br />
www.cara-beratungsstelle.de<br />
Jahn, A.<br />
Ultraschallscreening in der Schwangerschaft, Evidenz<br />
und Versorgungswirklichkeit<br />
2002 ZäFQ, 96: 649-654
… humangenetische Beratungsstellen<br />
www.vpah.de<br />
www.gfhev.de<br />
... Behinderungen<br />
Gisela Hinsberger<br />
Weil es Dich gibt. Aufzeichnungen über das Leben mit<br />
einem behinderten Kind.<br />
Herder-Verlag, Freiburg 2007<br />
Conny Rapp<br />
Außergewöhnlich<br />
Neumünster 2004<br />
Arbeitskreis Down-Syndrom e.V.<br />
www.down-syndrom.de<br />
Bundesverband für Körper- und Mehrfachbehinderte e.V.<br />
www.bvkm.de<br />
Bundesverband Lebenshilfe e.V.<br />
www.lebenshilfe.de<br />
Filmtipp: Mein kleines Kind.<br />
Die Hebamme und Filmemacherin Katja Baumgarten<br />
berichtet über die Schwangerschaft und Geburt ihres<br />
behinderten Sohnes, der wenige Stunden nach der Geburt<br />
verstarb. www.meinkleineskind.de<br />
... Probleme und Besonderheiten in der<br />
Schwangerschaft<br />
Sylvia Börgens<br />
Optimistisch trotz Risikoschwangerschaft<br />
München 2007<br />
Marion Gratkowski<br />
Zwillinge<br />
Stuttgart 2003<br />
K. Ströbe<br />
Frühgeborene brauchen Liebe –<br />
Was Eltern für ihr Frühchen tun können<br />
Kösel-Verlag, München 1998<br />
Arbeitsgemeinschaft Gestose-Frauen e.V.<br />
www.gestose-frauen.de<br />
Unter- und Überzuckerung bei Diabetes<br />
BARMER <strong>GEK</strong><br />
Diabetes und Schwangerschaft – Sicherheit für Sie und<br />
Ihr Kind<br />
BARMER <strong>GEK</strong><br />
... Mehrlinge<br />
www.zwillingsforum.de<br />
www.abc-club.de<br />
... wenn Sie sich etwas Gutes tun möchten<br />
Francoise B. Freedman<br />
Yoga in der Schwangerschaft<br />
München 2004<br />
Margarita Klein<br />
Ich bin schwanger: fit, schön und gesund<br />
Reinbek 2002<br />
Amanda Grant<br />
Gesund essen während der Schwangerschaft<br />
Stuttgart 2004<br />
... Vater werden und Vater sein<br />
Robert Richter, Eberhard Schäfer<br />
Das Papa-Handbuch<br />
GU-Verlag 2007<br />
Beifahrer. Kleiner Tourenplaner für werdende Väter<br />
BZgA-Broschüre, kostenlos, Bestellnr. 13643000<br />
Beifahrer. Männer bei der Geburt<br />
BZgA-Video: Schutzgebühr 8 Euro, Bestellnr. 13641000<br />
www.bzga.de<br />
Bücher, Adressen und Links<br />
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68<br />
... Alleinerziehen<br />
Verband alleinerziehender Mütter und Väter e.V.<br />
Alleinerziehend – Tipps und Informationen<br />
www.vamv.de<br />
... Hilfen bei Fehl- und Totgeburten<br />
Hanna Lothrop<br />
Gute Hoffnung – jähes Ende<br />
München 1998<br />
Initiative Regenbogen<br />
www.initiative-regenbogen.de<br />
... Kaiserschnitt und Probleme danach<br />
Theresia Maria De Jong, Gabriele Kemmler<br />
Kaiserschnitt – wie Wunden an Leib und Seele<br />
heilen können<br />
München 2003<br />
Caroline Oblasser, Ulrike Ebner, Gudrun Wesp<br />
Der Kaiserschnitt hat kein Gesicht<br />
Salzburg 2007<br />
www.kaiserschnitt-netzwerk.de<br />
... Wochenbett und Eltern sein<br />
Viresha Bloemeke<br />
Alles rund ums Wochenbett, die ersten Monate der<br />
jungen Familie<br />
Kösel-Verlag, München 1999<br />
Maria Borelius<br />
So gehts mir gut nach der Geburt<br />
Kösel-Verlag, München 1996<br />
Heike Hesterberg<br />
Ganzheitliche Beckenbodenschule und Beckenbodengymnastik<br />
Hannover 2003<br />
Helen Maja Heinemann<br />
Eltern werden – Liebespaar bleiben<br />
Hamburg 2005<br />
Ich tu was für mich. Harninkontinenz behandeln<br />
statt ertragen<br />
Ein Ratgeber für Frauen, BARMER <strong>GEK</strong><br />
Bücher, Adressen und Links<br />
... Rund ums Stillen<br />
Brigitte Benkert<br />
Das besondere Stillbuch für frühgeborene und<br />
kranke Babys<br />
Urania-Verlag 2001<br />
Jule Friedrich<br />
Stillen. Was Mütter wissen sollten<br />
München 2007<br />
Martha Guot-Gumberger, Elizabeth Hormann<br />
Stillen. Rat und praktische Hilfe<br />
GU-Verlag, München 2008<br />
... Depressionen nach der Geburt<br />
Petra Nispel<br />
Mutterglück und Tränen. Depressionen nach<br />
der Geburt verstehen und überwinden<br />
Freiburg<br />
www.schatten-und-licht.de<br />
� Broschüren der BARMER <strong>GEK</strong> erhalten Sie in<br />
jeder BARMER <strong>GEK</strong> Geschäftsstelle oder unter<br />
www.barmer-gek.de.
Leistungen der BARMER <strong>GEK</strong><br />
im Überblick<br />
■ Test auf Schwangerschaftsdiabetes<br />
Seite 32<br />
■ Humangenetische Beratung<br />
Seite 21<br />
■ Betreuung durch Hebammen (Vertragspartnerinnen)<br />
Seite 41<br />
■ Ärztliche Diagnostik und Betreuung<br />
Seite 10<br />
■ Schwangerenvorsorge und Ultraschalluntersuchungen<br />
nach den Mutterschaftsrichtlinien<br />
Seite 6<br />
■ Versorgung mit Arznei-, Verband- und Heilmitteln<br />
Seite 10<br />
■ Keine Zuzahlungen im Zusammenhang mit<br />
Schwangerschaftsbeschwerden und Entbindung<br />
■ Mutterschaftsgeld und Beratung im Zusammenhang<br />
mit Mutterschaftsgeld<br />
Seite 13<br />
■ Kosten für die Entbindung mit Vertragspartnern:<br />
im Krankenhaus, Geburtshaus und bei einer Hausgeburt<br />
Seite 16, 41<br />
■ Häusliche Pflege<br />
Seite 52<br />
■ Geburtsvorbereitung<br />
Seite 36<br />
■ Haushaltshilfe (sofern wegen Schwangerschaft oder<br />
Entbindung erforderlich, auch ohne weiteres Kind im<br />
Haushalt)<br />
Seite 52<br />
■ Kinderfrüherkennungsuntersuchungen<br />
Seite 18<br />
■ Teledoktor: telefonische Beratung durch ein ärztliches<br />
Ärzteteam<br />
Seite 70<br />
■ Servicetelefon: Hier erfahren Sie alles rund um die<br />
Leistungen der BARMER <strong>GEK</strong>.<br />
Seite 70<br />
■ Online-Schwangerencoaching unter www.barmer-gek.de<br />
■ Internetinformationen unter www.barmer-gek.de<br />
■ BARMER <strong>GEK</strong> Printmedien für Eltern<br />
Seite 62<br />
■ Für alle bei uns versicherten Kinder und Jugendlichen<br />
gibt es das BARMER <strong>GEK</strong> Kinder- und Jugend-Programm.<br />
Nähere Informationen erhalten Sie bei Ihrer BARMER<br />
<strong>GEK</strong> Geschäftsstelle und unter www.barmer-gek.de.<br />
Leistungen der BARMER <strong>GEK</strong> im Überblick<br />
69
70<br />
Impressum<br />
Herausgeber<br />
BARMER <strong>GEK</strong><br />
Postfach 11 07 04, 10837 Berlin<br />
www.barmer-gek.de<br />
Konzept und Text<br />
Dr. Eva Schindele, Dr. Angelica Ensel<br />
Bremer Medienbüro<br />
28211 Bremen<br />
Idee, Konzept und Redaktion<br />
Petra Kellermann-Mühlhoff<br />
BARMER <strong>GEK</strong> Gesundheits- und Patienteninformation<br />
Lichtscheider Straße 89<br />
42285 Wuppertal<br />
Medizinische Beratung<br />
Dr. med. Edith Bauer, Gynäkologin, 15344 Strausberg<br />
Gestaltung<br />
Frank W. Koch | Büro für Kommunikation<br />
45481 Mülheim an der Ruhr<br />
Fotos<br />
Fotolia: Seite 8, 25, 32, 33, 43<br />
GettyImages: Seite 1, 3, 4, 15, 17, 18, 22, 23, 29, 38, 39,<br />
47, 53, 55, 57, 59, 60<br />
jupiterimages: Seite 7, 11, 13, 19, 21, 35, 48, 51<br />
BARMER <strong>GEK</strong> Teledoktor*<br />
0800 45 40 250**<br />
Sie haben Fragen zu Ihrer Gesundheit, zu Medikamenten<br />
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um die Uhr an 7 Tagen in der Woche.<br />
Besuchen Sie auch unsere Internetseite<br />
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*Näheres zum Teledoktor finden Sie unter www.barmer-gek.de.<br />
**Anrufe aus dem deutschen Fest- und Mobilfunknetz sind für Sie<br />
kostenfrei.<br />
Impressum<br />
Stand: Dezember 2011<br />
Diese Broschüre kann auch im Internet unter<br />
www.barmer-gek.de/107848 heruntergeladen werden.<br />
Alle Angaben wurden sorgfältig zusammengestellt und<br />
geprüft. Dennoch ist es möglich, dass Inhalte nicht mehr<br />
aktuell sind. Bitte haben Sie deshalb Verständnis, dass wir<br />
für die Vollständigkeit und Richtigkeit des Inhalts keine<br />
Gewähr übernehmen können. Für Anregungen und <strong>Hinweis</strong>e<br />
sind wir stets dankbar.<br />
© BARMER <strong>GEK</strong> 2011<br />
Alle Rechte vorbehalten<br />
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Ihnen montags bis freitags von 7 bis 20 Uhr schnell und<br />
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Auf Wunsch rufen wir Sie auch gerne zurück.<br />
* Anrufe aus dem deutschen Fest- und Mobilfunknetz sind für Sie<br />
kostenfrei.
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Diese Erfahrung machen viele werdende Eltern.<br />
Wir wollen Sie mit Informationen und Anregungen unterstützen,<br />
damit Sie diese spannende Phase Ihres Lebens<br />
möglichst unbeschwert erleben können.<br />
In unserer Broschüre finden Sie auch Empfehlungen für<br />
Ihre Gesundheit und die des Ungeborenen sowie Tipps<br />
und Erfahrungen für Ihre neue Elternrolle.<br />
Damit es Ihnen und Ihrem Kind so richtig gut geht!<br />
6204N 1211