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Du bist willkommen ( PDF , 2 MB ) Hinweis - Barmer GEK

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Ein Wegbegleiter rund um Schwangerschaft und Geburt


2<br />

Inhalt<br />

Vorwort 3<br />

In guter Hoffnung sein 5<br />

1. bis 12. Schwangerschaftswoche<br />

Wohin zur Schwangerenvorsorge? 6<br />

Schwangerenvorsorge: der erste Termin 6<br />

Der Mutterpass 7<br />

So wird der Geburtstermin errechnet 7<br />

Die erste Ultraschalluntersuchung 8<br />

Was wird im Blut untersucht? 8<br />

Vaginalabstrich 8<br />

Routinevorsorge 9<br />

Individuelle Gesundheitsleistungen –<br />

sinnvoll oder nicht? 10<br />

Weitere Ultraschalluntersuchungen 10<br />

Der Körper stellt sich um 12<br />

Mutterschutz und Elternzeit: Ihre Rechte 14<br />

Allein erziehen 15<br />

13. bis 16. Schwangerschaftswoche<br />

Wird unser Kind gesund sein? 16<br />

Ultraschalluntersuchungen 17<br />

Hebammenhilfe 17<br />

Nichtinvasive diagnostische Untersuchungen 18<br />

Invasive diagnostische Untersuchungen 19<br />

17. bis 24. Schwangerschaftswoche<br />

Eltern werden 24<br />

Ernährung – was ist gesund? 26<br />

Folsäure, Jod und Eisen 26<br />

Schutz vor Lebensmittelinfektionen 26<br />

Alkohol 27<br />

Koffeinhaltige Getränke 27<br />

Gewichtszunahme – was ist normal? 27<br />

Abwechslung ist die beste Allergievorbeugung 27<br />

Typische Schwangerschaftsbeschwerden 27<br />

Beispiele für eine empfehlenswerte Auswahl<br />

der Lebensmittel 28<br />

Erkrankungen in der Schwangerschaft<br />

Infektionen 30<br />

Streptokokken B 30<br />

Röteln und andere Kinderkrankheiten 31<br />

Grippe und Magen-Darm-Infektionen 31<br />

Schwangerschaft und Diabetes 31<br />

Bluthochdruck 32<br />

Inhalt<br />

Bewegung tut gut 34<br />

25. bis 32. Schwangerschaftswoche<br />

Schwanger sein macht schön 36<br />

Wenn das Baby zu früh kommen will 37<br />

Sorgen Sie für Entlastung 37<br />

Geburtsvorbereitung – wofür ist sie wichtig? 37<br />

Vorzeitige Wehen 37<br />

Komplikationen 38<br />

Blutungen 38<br />

33. bis 40. Schwangerschaftswoche<br />

Mit den Ängsten umgehen lernen 40<br />

Wo soll unser Baby zur Welt kommen? 40<br />

Zu Hause 40<br />

Im Geburtshaus 41<br />

In der Klinik 41<br />

Beleggeburt 42<br />

Ambulante Geburt 42<br />

Der Schlaf verändert sich 42<br />

Checkliste für die Kreißsaalbesichtigung 43<br />

Die Ankunft des Kindes vorbereiten 44<br />

Geburt – Aufbruch ins Unbekannte 46<br />

Wochenbett – den Alltag neu finden 54<br />

Stillen 58<br />

Stichwortverzeichnis 64<br />

Bücher, Adressen und Links 66<br />

Leistungen der BARMER <strong>GEK</strong> im Überblick 69<br />

Impressum 70


Vorwort<br />

Herzlichen Glückwunsch zu Ihrer Schwangerschaft!<br />

Vor Ihnen liegt eine Zeit großer Veränderungen. Ein neuer Lebensabschnitt beginnt –<br />

voller Vorfreude und Erwartungen, aber auch voller wechselhafter Gefühle, Fragen und<br />

Ängste.<br />

Wenn Sie gesund sind, haben Sie die besten Voraussetzungen,<br />

dass Ihre Schwangerschaft gut verläuft und Sie<br />

eine normale Geburt erleben. Schwangere Frauen wissen<br />

und spüren, was ihnen guttut und was sie brauchen. Dies<br />

ist in den allermeisten Fällen auch gut für das in ihnen<br />

wachsende Kind. Wir wollen Sie darin bestärken.<br />

Nach wie vor ist die Ankunft eines neuen Familienmitglieds<br />

mit freudiger Erwartung und bewegenden Gefühlen verbunden.<br />

Und so wie es nach einem afrikanischen Sprichwort<br />

„ein ganzes Dorf braucht, um ein Kind zu erziehen“, so<br />

brauchen eine schwangere Frau und eine junge Familie<br />

die liebevolle Begleitung der sie umgebenden Gemeinschaft.<br />

Schwangerschaft und Geburt sind bedeutsame Phasen im<br />

Leben von Frau und Mann. Da gibt es viele Fragen und<br />

noch mehr Antworten. Aus diesem Grund ist es für die<br />

BARMER <strong>GEK</strong> daher besonders wichtig, Orientierung zu<br />

bieten und Sie bei Ihren Entscheidungen zu unterstützen.<br />

Diese Broschüre beschreibt in lebendiger Weise die Entwicklung<br />

eines Kindes. Frauen berichten über ihre persönlichen<br />

Erfahrungen in der Schwangerschaft. Experten kommen in<br />

Interviews und Statements zu Wort. Aber auch medizinische<br />

und leistungsrechtliche Themen werden dargestellt.<br />

Tipps und Tricks runden schließlich die Inhalte ab.<br />

Wir wünschen Ihnen alles Gute!<br />

Ihre BARMER <strong>GEK</strong><br />

3


4<br />

„Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,<br />

der uns beschützt und der uns hilft zu leben.“<br />

Hermann Hesse, „Stufen“


In guter Hoffnung sein<br />

Viele Frauen ahnen sehr früh, dass sie schwanger sind – lange bevor der Test positiv ist.<br />

Wenn dieses innere Wissen dann bestätigt wird, ist das meist mit einem Wechselbad<br />

der Gefühle verbunden. Freude und Unsicherheit, Zweifel und Ängste, Lachen und<br />

Weinen liegen nahe beieinander. Und das ist ganz normal, denn die Schwangerschaft<br />

ist eine Zeit großer körperlicher, seelischer und sozialer Veränderungen.<br />

Eine Schwangerschaft ist immer auch ein seelischer Reife-<br />

prozess – ein natürlicher Teil des Lebens und ein Übergang<br />

in einen neuen Lebensabschnitt, der neben der medizinischen<br />

Begleitung viel Bestärkung braucht. Zum Glück dauert dieser<br />

Prozess neun Monate – Zeit, in der sich Ihr Körper verändert,<br />

Ihr Kind heranwächst und in der Sie und Ihr Partner sich als<br />

Eltern auf das Leben mit einem kleinen Menschen und<br />

einem neuen Familienmitglied einstellen können.<br />

Hormone spielen dabei von Anfang an eine zentrale Rolle.<br />

In den ersten drei Monaten ist Ihr Körper geradezu überflutet<br />

von Hormonen. Sie sind sensibler und verletzlicher;<br />

Sie spüren oft sehr gut, was Sie brauchen und wie es Ihrem<br />

Kind geht. Ihr Körper ist Ihnen dabei ein guter Wegweiser.<br />

Die große Müdigkeit in den ersten Monaten zeigt Ihnen,<br />

dass Sie Ruhe brauchen und gar nicht anders können, als<br />

Ihren Bedürfnissen nachzugeben. Sie merken: Ihr Körper<br />

hat ein Eigenleben, das Sie nicht mehr so wie sonst unter<br />

Kontrolle haben.<br />

Sich dem Wachsen und Werden in guter Hoffnung hinzugeben<br />

ist die große Herausforderung der Schwangerschaft.<br />

Und das ist sicher heute für viele Frauen schwieriger, wenn<br />

sie im Beruf gefordert und es gewohnt sind, alles im Griff<br />

zu haben. Doch ist die Schwangerschaft, wie auch die Geburt<br />

und das Leben mit einem Neugeborenen, nur bedingt plan-<br />

bar. Immer wieder geht es darum, im Vertrauen auf die<br />

eigene Kraft mit unvorhergesehenen Aufgaben umzugehen.<br />

Wenn das gelingt, lässt Sie die positive Erfahrung von<br />

Schwangerschaft und Geburt im wahrsten Sinne des Wortes<br />

über sich hinauswachsen und schenkt Ihnen eine enorme<br />

Stärkung für das Leben mit Ihrem Kind.<br />

Und wie bei einer Reise in ein unbekanntes Land können<br />

Sie sich auf das Abenteuer vorbereiten. Sie können über-<br />

legen, was Sie brauchen, wer Sie begleiten soll, und heraus-<br />

finden, wo Sie Hilfe bekommen und was Ihnen guttut.<br />

Ihre beste Begleiterin dabei ist Ihre innere Stimme! Außerdem<br />

werden Sie in der Schwangerenvorsorge durch Ihre<br />

Ärztin bzw. Ihren Arzt und/oder Ihre Hebamme unterstützt.<br />

Ein gutes Vertrauensverhältnis zu Ihren Begleitern fördert<br />

maßgeblich den gelingenden Verlauf Ihrer Schwangerschaft.<br />

Wir wollen Sie ermutigen, sich einzulassen auf dieses große<br />

Abenteuer Ihres Lebens, und wünschen Ihnen eine frohe<br />

Zeit der guten Hoffnung!<br />

In guter Hoffnung sein<br />

5


6<br />

1. bis 12. Schwangerschaftswoche<br />

In Ihrem Körper wächst ein Kind heran. Körper und Seele müssen sich darauf einstellen,<br />

und das kann Sie anfangs ziemlich fordern. Manche Frauen klagen über Übelkeit und<br />

fühlen sich oft schlapp. Andere spüren ein Wechselspiel zwischen Freude und Angst,<br />

darüber was auf sie zukommt. In diesen Wochen werden Sie auch das erste Mal zur<br />

Schwangerenvorsorge gehen und einen Mutterpass bekommen.<br />

Neun Monate lang betreuen Sie nun<br />

Ihre Gynäkologin bzw. Ihr Gynäkologe<br />

und/oder Ihre Hebamme. Mögliche<br />

Komplikationen sollen so rechtzeitig<br />

erkannt und behandelt werden können.<br />

Doch lassen Sie sich davon nicht ein-<br />

schüchtern. In den meisten Fällen<br />

verläuft die Schwangerschaft ohne<br />

Probleme.<br />

Wohin zur Schwangerenvorsorge?<br />

Sie können wählen: Entweder lassen<br />

Sie sich von einer Frauenärztin, einem<br />

Frauenarzt oder einer Hebamme be-<br />

treuen. Sie können sich aber auch von<br />

beiden Berufsgruppen gemeinsam oder<br />

im Wechsel begleiten lassen. Auch<br />

Hebammen können alle im Mutterpass<br />

vorgesehenen Untersuchungen durch-<br />

führen. Zur Ultraschalluntersuchung<br />

oder bei Komplikationen werden Sie<br />

selbstverständlich zum Facharzt über-<br />

wiesen.<br />

Da beide Berufsgruppen über spezielle<br />

Fähigkeiten und Erfahrungen verfügen,<br />

ist eine gute Kooperation die ideale<br />

Voraussetzung für eine optimale Be-<br />

treuung der Schwangeren. Viele Frauen<br />

nutzen inzwischen diese Möglichkeit.<br />

Schwangerenvorsorge:<br />

der erste Termin<br />

Bringen Sie für den ersten Termin ein<br />

wenig Zeit mit: Ihre Gynäkologin bzw.<br />

Ihr Gynäkologe und/oder Ihre Hebamme<br />

werden Sie ausführlich über Ihre Lebens-<br />

umstände, mögliche Erkrankungen bei<br />

Ihnen und in Ihrer Familie und den<br />

Verlauf eventuell vorangegangener<br />

Schwangerschaften und Geburten be-<br />

fragen. Es wird Ihnen Blut abgenommen<br />

und auf mögliche Krampfadern geach-<br />

tet. Körpergröße, Gewicht und Blutdruck<br />

werden gemessen. Sie werden auch<br />

vaginal untersucht, und dabei werden<br />

Abstriche von Muttermund und Scheide<br />

gemacht.<br />

� Die BARMER <strong>GEK</strong> übernimmt die Kosten für alle Vorsorgeuntersuchungen in der<br />

Schwangerschaft, die in den Mutterschaftsrichtlinien empfohlen werden. Wenn Ihre<br />

Schwangerschaft normal verläuft, finden die Vorsorgeuntersuchungen in den ersten<br />

Schwangerschaftsmonaten im vierwöchigen Rhythmus statt und ab der 32. Schwanger-<br />

schaftswoche alle 14 Tage. Wenn Komplikationen auftreten, werden Sie entsprechend<br />

häufiger in die Praxis einbestellt.<br />

Wenn Sie mehr zu den Leistungen der BARMER <strong>GEK</strong> wissen möchten:<br />

Schauen Sie einfach nach unter www.barmer-gek.de.<br />

1. bis 12. Schwangerschaftswoche<br />

Ihre Frauenärztin bzw. Ihr Frauenarzt<br />

bestätigt in der Regel per Ultraschall<br />

die Schwangerschaft und kontrolliert<br />

dabei auch, ob sich der Embryo richtig<br />

in der Gebärmutter eingenistet hat.<br />

Wenn Sie den ersten ausführlichen<br />

Besuch bei der Hebamme vorziehen,<br />

wird diese Ihnen ebenso Blut für die<br />

Laboruntersuchungen abnehmen.<br />

� So entwickelt sich Ihr Kind<br />

Ihre Regel ist ausgeblieben, und der<br />

Schwangerschaftstest war positiv!<br />

Sie merken vielleicht auch Zeichen der<br />

Umstellung: Die Brüste spannen, Ihnen<br />

wird manchmal übel, Sie haben selt-<br />

same Gelüste, und Sie sind so müde!<br />

Ihr Baby sendet die Hormone aus, die<br />

Ihren Organismus umstellen und Ihre<br />

Seele bewegen. Ihr Winzling ist in der<br />

fünften Woche gerade mal so groß<br />

wie ein Stecknadelkopf, in der achten<br />

Woche bereits wie eine kleine Bohne.


Jetzt entwickeln sich Gehirn und Wirbel-<br />

säule, Augen, Ohren, Nase, Mund, Arme<br />

und Beine. Innere Organe und sein<br />

Geschlecht werden angelegt. Sein Herz<br />

beginnt zu schlagen – mit 150 Schlägen<br />

pro Minute.<br />

Legen Sie Wert auf eine vertrauensvolle<br />

Beziehung zu Ihren medizinischen<br />

Begleitern, in der Sie auch Raum für<br />

Ihre Fragen und Sorgen finden.<br />

Der Mutterpass<br />

Beim zweiten Vorsorgetermin erhalten<br />

Sie einen Mutterpass und, wenn benötigt,<br />

eine Schwangerschaftsbescheinigung<br />

für Ihren Arbeitgeber. Im Mutterpass<br />

werden alle wichtigen Aspekte zu Ihrer<br />

Gesundheit und dem Verlauf Ihrer<br />

Schwangerschaft eingetragen. Dieses<br />

Dokument sollten Sie immer bei sich<br />

haben, damit jede Person, die Sie betreut,<br />

alle Informationen gleich auf<br />

einen Blick zur Verfügung hat und<br />

Untersuchungen nicht wiederholt<br />

werden müssen.<br />

Viele schwangere Frauen verstehen die<br />

Aufzeichnungen im Mutterpass nicht<br />

und trauen sich auch nicht nachzufragen.<br />

Im Mutterpass werden die in<br />

den Mutterschaftsrichtlinien empfohlenen<br />

Untersuchungen dokumentiert.<br />

Tipp<br />

Die medizinische Anamnese<br />

■ Sie werden gefragt, ob Sie bereits<br />

Operationen hinter sich haben.<br />

■ Sie werden auch gefragt, ob Sie<br />

an chronischen Krankheiten oder<br />

Allergien leiden, Medikamente<br />

nehmen oder psychische Erkrankun-<br />

gen (z.B. Depressionen) hatten.<br />

■ Auch Fragen zu Erkrankungen Ihres<br />

Partners, Ihrer Herkunftsfamilie und<br />

eventuell Ihrer Kinder gehören dazu.<br />

■ Ebenso ist der Verlauf vorange-<br />

gangener Schwangerschaften und<br />

Geburten wichtig.<br />

Sie werden auch nach Ihren<br />

Lebensumständen gefragt<br />

■ Leben Sie allein oder in einer<br />

Beziehung?<br />

■ Wie ist Ihre soziale Situation?<br />

■ Wie geht es Ihnen an Ihrem<br />

Arbeitsplatz?<br />

■ Haben Sie Kontakt mit belastenden<br />

Chemikalien oder Strahlen, die für<br />

Ihr Kind riskant sein könnten?<br />

■ Sind Sie beruflich viel unterwegs?<br />

Denken Sie daran, einen eventuell schon<br />

vorhandenen alten Mutterpass zur<br />

Untersuchung mitzubringen.<br />

Dazu kommen Fragen<br />

zu Ihren Lebensgewohnheiten<br />

■ Rauchen Sie, trinken Sie übermäßig<br />

Alkohol, oder konsumieren Sie<br />

andere Drogen?<br />

■ Betreiben Sie (Leistungs-)Sport?<br />

So wird der Geburtstermin<br />

errechnet<br />

■ Von der Zeugung bis zur Geburt<br />

braucht ein Mensch etwa 266 Tage<br />

zum Wachsen.<br />

■ Der erste Tag der letzten Regel-<br />

blutung plus 280 Tage für die Ent-<br />

wicklung des Kindes ergeben den<br />

Geburtstermin.<br />

Sie können diesen Termin selbst aus-<br />

rechnen, wenn Sie zum ersten Tag Ihrer<br />

letzten Regel sieben Tage hinzuzählen<br />

und dann drei Monate abziehen.<br />

Dieser Termin wird im Mutterpass<br />

festgehalten und ist wichtig für den<br />

Beginn der Mutterschutzfrist. Er ist<br />

allerdings nur ein Anhaltspunkt, wes-<br />

halb es sinnvoller ist, von einem Geburtszeitraum<br />

zu sprechen, der 14 Tage<br />

vor bzw. nach diesem Datum liegen<br />

kann. Tatsächlich werden nur drei bis<br />

vier Prozent aller Kinder am errechneten<br />

Geburtstag geboren. Häufig<br />

kommen erstgeborene Kinder etwas<br />

später zur Welt.<br />

1. bis 12. Schwangerschaftswoche<br />

7


8<br />

„Heute habe ich meinen Mutterpass bekommen. Jetzt fühle ich mich<br />

richtig schwanger. Meine Gynäkologin hat dort auch etwas eingetragen –<br />

so richtig verstehen kann ich nicht, was darin steht.“ Linda, 29 Jahre<br />

Die erste Ultraschalluntersuchung<br />

Beim ersten Ultraschall können Sie Ihr Kind in der Fruchthöhle<br />

liegen und sein kleines Herz als winzigen Punkt<br />

schlagen sehen – für viele Frauen und ihre Partner ist das<br />

ein bewegender Moment. Hören kann man die Herztöne<br />

erst etwa ab der 14. Schwangerschaftswoche.<br />

Was wird im Blut untersucht?<br />

Manche Bluttests werden nur am Anfang der Schwangerschaft<br />

durchgeführt, andere regelmäßig bei jeder Vorsorge.<br />

Die Ergebnisse werden in der Regel im Mutterpass dokumentiert.<br />

Blutgruppe und Rhesusfaktor<br />

Die Blutgruppe wird für den seltenen Fall bestimmt, dass<br />

Sie während der Geburt eine Bluttransfusion benötigen.<br />

Außerdem wird der mütterliche Rhesusfaktor bestimmt.<br />

Wenn er negativ und der des Kindes positiv ist, dann kann<br />

der Körper der Mutter Abwehrstoffe (Antikörper) gegen<br />

die Eigenschaften des kindlichen Blutes bilden, die beim<br />

Kind zur Zerstörung seiner Blutzellen führen können. Um<br />

dies zu verhindern, erhalten rhesusnegative Mütter in der<br />

28. bis 30. Schwangerschaftswoche eine Injektion mit einer<br />

Standarddosis Anti-D-Globulin. Nach der Geburt wird zur<br />

Bestimmung des kindlichen Rhesusfaktors Blut aus der<br />

Nabelschnur genommen. Wenn das Kind rhesuspositiv ist,<br />

erhält die Mutter innerhalb von 72 Stunden noch einmal<br />

das Anti-D-Globulin.<br />

Rötelninfektion<br />

Eine Rötelninfektion der Mutter in den ersten drei Schwanger-<br />

schaftsmonaten kann das Ungeborene körperlich und geistig<br />

schädigen oder zu einer Fehlgeburt führen. Mit dem<br />

Röteln-HAH-Test wird geprüft, ob genügend mütterliche<br />

Antikörper gegen Röteln vorhanden sind. Wenn nicht, sollten<br />

Sie den Kontakt zu erkrankten Kindern meiden. Wenn Sie<br />

keinen ausreichenden Schutz gegen Röteln haben, sollten<br />

Sie sich am besten noch im Wochenbett gegen Röteln<br />

impfen lassen. Zwischen Impfung und einer weiteren<br />

Schwangerschaft sollten drei Monate Abstand liegen.<br />

1. bis 12. Schwangerschaftswoche<br />

Hepatitis B<br />

Dies ist eine Entzündung der Leber, hervorgerufen durch<br />

eine Virusinfektion. Sie wird über das Blut (z.B. bei Nadel-<br />

stichverletzung oder Drogenkonsum) oder durch Sexualkontakt<br />

übertragen. Die Bestimmung des Hepatitis-B-<br />

Antigens (HbsAg) wird nach der 32. Schwangerschaftswoche<br />

empfohlen, möglichst nahe am Geburtstermin. Bei<br />

positivem Ergebnis sollte das Neugeborene geimpft werden,<br />

um eine Ansteckung zu verhindern.<br />

Lues und HIV<br />

Außerdem wird Ihr Blut auf Lues (Syphilis) und, wenn Sie<br />

damit einverstanden sind, auf HIV (Aids) untersucht. Das<br />

Ergebnis wird Ihnen nur mündlich mitgeteilt. Im Mutterpass<br />

wird lediglich vermerkt, dass die Tests durchgeführt<br />

wurden. HIV-positive Frauen benötigen eine intensivere<br />

Vorsorge, um ihre Kinder vor einer Infektion zu schützen.<br />

Vaginalabstrich<br />

Damit stellt Ihre Gynäkologin bzw. Ihr Gynäkologe fest, ob<br />

z.B. eine bakterielle Infektion im Genitalbereich vorliegt.


Routinevorsorge<br />

Die Vorsorgeuntersuchungen sind anfangs alle vier Wochen<br />

vorgesehen und nach der 32. Woche alle zwei Wochen.<br />

Wenn der Geburtstermin überschritten ist, werden Sie<br />

üblicherweise alle zwei Tage zur Untersuchung einbestellt.<br />

Bei diesen Terminen werden die folgenden Untersuchungen<br />

regelmäßig durchgeführt und im Mutterpass vermerkt.<br />

Blutbild<br />

Die Untersuchung des Blutbildes hinsichtlich des Hämoglobins<br />

(kurz „Hb“), des roten Blutfarbstoffs, und der roten<br />

Blutzellen, der sogenannten Erythrocyten (kurz „Ery“), gibt<br />

einen Anhalt über den Sauerstoffgehalt des Blutes und zeigt<br />

einen eventuellen Eisenmangel rechtzeitig an. Wenn der<br />

Ausgangswert zu Beginn der Schwangerschaft normal ist,<br />

wird eine erneute Kontrolle erst wieder um den sechsten<br />

Monat herum durchgeführt.<br />

Urin<br />

Bei jeder Vorsorge wird der Urin auf Eiweiß, Zucker, Nitrit<br />

und Blut untersucht, um frühzeitig eventuelle <strong>Hinweis</strong>e<br />

auf eine Erkrankung der Blase oder eine Nierenfunktionsstörung<br />

zu finden. Abkürzungen in dieser Spalte können<br />

sein: „Ba“ = Bakterien, „Ep“ = Epithelien (Hautpartikel) und<br />

„Le“ oder „Leu“ = Leukozyten (weiße Blutkörperchen).<br />

Gewicht<br />

Außerdem wird Ihr Gewicht regelmäßig kontrolliert, weil<br />

eine begrenzte Gewichtszunahme in der Schwangerschaft<br />

dazu beitragen kann, Komplikationen zu vermeiden.<br />

� Gut zu wissen<br />

Blutdruck<br />

Auch Ihr Blutdruck wird regelmäßig kontrolliert, z.B. um<br />

Beeinträchtigungen der Nieren rechtzeitig festzustellen.<br />

Achten Sie darauf, dass Ihr Blutdruck nicht ausgerechnet in<br />

dem Moment gemessen wird, wenn Sie gerade abgehetzt<br />

angekommen oder sehr aufgeregt sind.<br />

Wachstum des Kindes<br />

Mit dem Ertasten des Fundusabstands und dem Messen des<br />

Symphysen-Fundus-Abstands wird die Größe der Gebär-<br />

mutter und damit das Wachstum des Kindes eingeschätzt.<br />

Der obere Rand der Gebärmutter wird als Fundus bezeichnet.<br />

Die Symphyse ist die knorpelige Verbindung der beiden<br />

Schambeine.<br />

Kindslage<br />

Diese ist erst ab der 24. Woche von Bedeutung, und auch<br />

dann kann sie sich noch häufig ändern. Sie wird entweder<br />

als „SL” für Schädellage (Baby liegt mit dem Kopf unten)<br />

oder als „BEL” für Beckenendlage (der Po des Babys liegt<br />

unten) in den Mutterschaftspass eingetragen.<br />

Herztöne des Kindes<br />

Diese werden entweder mit einem kleinen Ultraschallgerät<br />

oder einem Hörrohr abgehorcht und entsprechend mit „+“<br />

(gehört) oder „–“ (nicht gehört) im Mutterpass vermerkt.<br />

Risikoschwangerschaft – was bedeutet das?<br />

Seien Sie nicht beunruhigt, wenn in Ihrem Mutterpass (dort im Abschnitt A) ein Schwangerschaftsrisiko angekreuzt<br />

wird. Etwa 70 bis 80 Prozent der Frauen gelten hierzulande als Risikoschwangere, weil sie entweder über 35 Jahre<br />

oder unter 18 Jahre alt sind oder weil bei der letzten Geburt Komplikationen auftraten. Diese Faktoren sagen nicht<br />

unbedingt etwas über den Verlauf der jetzigen Schwangerschaft aus.<br />

Erst wenn in der Schwangerschaft Komplikationen auftreten, die im Abschnitt B des Mutterpasses dokumentiert<br />

werden, sind eine spezielle und intensivere Vorsorge und mehr Achtsamkeit notwendig.Das ist z.B. bei Mehrlingsschwangerschaften<br />

der Fall oder bei bestimmten Grunderkrankungen (wie z.B. Diabetes). Ihre Ärztin oder Ihr Arzt<br />

wird Sie dann häufiger in die Praxis bitten, um bei eventuellen Problemen möglichst früh eingreifen zu können.<br />

1. bis 12. Schwangerschaftswoche<br />

9


10<br />

Vaginale Untersuchung<br />

Wenn es aus medizinischer Sicht notwendig ist, wird eine<br />

vaginale Untersuchung durchgeführt. Hierbei werden<br />

Gebärmutterhals und Muttermund abgetastet, da eine<br />

Verkürzung des Gebärmutterhalses oder eine vorzeitige<br />

Öffnung des Muttermundes Zeichen für eine drohende<br />

Frühgeburt sein können. Die Abkürzung „o.B.“ steht für<br />

„ohne pathologischen Befund“ und bedeutet, dass alles<br />

in Ordnung ist.<br />

Toxoplasmosetest<br />

Der Toxoplasmosetest bestimmt die Antikörper gegen<br />

Toxoplasmose in Ihrem Blut. Eine Infektion mit diesem<br />

Erreger führt zu geschwollenen Lymphknoten, Fieber und<br />

Halsschmerzen und kann in der Schwangerschaft beim<br />

Feten zur Infektion von Leber, Herz oder Gehirn führen<br />

und bleibende körperliche oder geistige Schäden des Kindes<br />

zur Folge haben. Toxoplasmose kann durch den Genuss<br />

von rohem oder ungenügend durchgebratenem Fleisch<br />

bzw. durch den Kontakt mit Katzenkot oder verunreinigter<br />

Blumenerde übertragen werden. Katzenbesitzerinnen müssen<br />

aus diesem Grund nicht gleich ihre Katze abschaffen.<br />

Aber sie sollten besonders in der Frühschwangerschaft auf<br />

mehr Hygiene im Umgang mit der Katze achten und die<br />

Reinigung der Katzentoilette – wenn möglich – nicht selbst<br />

durchführen. Die Kosten dieses Tests dürfen gesetzliche<br />

Krankenversicherungen nur bei klinischem Verdacht seitens<br />

des behandelnden Arztes als Leistung anerkennen.<br />

Chlamydien<br />

Diese virusähnlichen Bakterien verursachen eine der häufigsten<br />

sexuell übertragbaren Erkrankungen. Häufig werden die<br />

Infektionen nicht erkannt, da sie keine Beschwerden ver-<br />

ursachen. Allerdings können sie die Schwangerschaft durch<br />

eine Fehl- oder Frühgeburt gefährden. Das Baby kann sich<br />

bei der Geburt anstecken und eine Augen- oder Lungenentzündung<br />

entwickeln.<br />

Um das zu verhindern, erfolgt nach den Mutterschaftsrichtlinien<br />

bei allen schwangeren Frauen in den ersten Wochen<br />

der Schwangerschaft die Testung auf eine Chlamydieninfektion.<br />

Dies geschieht über die Untersuchung des<br />

Morgenurins. Im Fall einer Infektion werden Sie und Ihr<br />

Partner mit Antibiotika behandelt, was die Erreger zerstört<br />

und das Baby schützt.<br />

1. bis 12. Schwangerschaftswoche<br />

Individuelle Gesundheitsleistungen –<br />

sinnvoll oder nicht?<br />

Möglicherweise hat Ihre Frauenärztin bzw. Ihr Frauenarzt<br />

bereits bei der ersten Vorsorge auf Untersuchungen hingewiesen,<br />

die die gesetzlichen Krankenkassen nur bezahlen<br />

dürfen, wenn sie medizinisch notwendig sind bzw. wenn<br />

ein besonderes Risiko vorliegt. Trifft beides nicht zu, müssen<br />

Sie diese Untersuchungen privat bezahlen. Die Kosten für<br />

die Individuellen Gesundheitsleistungen (kurz „IGeL“) können<br />

stark variieren. Sie können sich darüber in den jeweiligen<br />

Arztpraxen oder auch über die Beratungsstellen der Verbraucherzentralen<br />

informieren. Für Ihren Überblick haben<br />

wir häufige IGeL-Angebote im Folgenden kurz beschrieben.<br />

Weitere Ultraschalluntersuchungen<br />

Zusätzliche Ultraschalluntersuchungen, die über die in den<br />

Mutterschaftsrichtlinien definierten hinausgehen, dürfen<br />

von den gesetzlichen Krankenkassen nicht bezahlt werden,<br />

wenn keine Schwangerschaftskomplikationen oder Besonder-<br />

heiten vorliegen. Die üblichen drei Ultraschalluntersuchungen<br />

reichen in der Regel zur Diagnostik aus.<br />

Im Übrigen zeigen Studien, dass es nicht auf die Häufigkeit<br />

der Ultraschalluntersuchungen ankommt, sondern auf die<br />

Erfahrung der Untersuchenden und die Qualität der Geräte.<br />

� Pränatale Diagnostik – jetzt schon informieren<br />

Im Zusammenhang mit der Schwangerenvorsorge werden<br />

Ihnen auch vorgeburtliche Untersuchungen Ihres Kindes<br />

angeboten, die nicht zum Leistungskatalog einer gesetzlichen<br />

Krankenversicherung gehören. Die Entscheidung für oder<br />

gegen eine pränatale Diagnostik ist mit einer Reihe von<br />

Überlegungen verbunden.<br />

Da Sie oft schon beim zweiten Vorsorgetermin mit den<br />

Untersuchungsmöglichkeiten konfrontiert werden, ist es<br />

sinnvoll, sich frühzeitig zu informieren und in Ruhe gemeinsam<br />

mit Ihrem Partner darüber nachzudenken. Denn<br />

nur dann können Sie wirklich richtig entscheiden (siehe<br />

Seite 16).


„Mein Frauenarzt hat mir gleich beim ersten Termin einen Zettel, auf dem unterschiedliche<br />

Untersuchungen notiert waren, in die Hand gedrückt, die ich privat bezahlen soll.<br />

Ich weiß nicht, was davon wirklich sinnvoll ist.“<br />

Ingrid, 32 Jahre<br />

11


12<br />

„Das kann ja heiter werden. Jetzt bin ich gerade mal in der neunten Woche, und mir ist<br />

bereits am Morgen so übel, dass ich kaum aus dem Bett komme. Tagsüber bin ich nur<br />

schlapp und sehne mich nach dem nächsten Sofa.“<br />

Birgit, 24 Jahre<br />

Der Körper stellt sich um<br />

Erschöpfung und Übelkeit<br />

Vier von fünf Frauen fühlen sich am Anfang der Schwangerschaft<br />

erschöpft, und ihnen ist übel. Sie müssen erbrechen,<br />

oft nicht nur morgens, sondern zu jeder Tageszeit. Manchmal<br />

führt dies sogar zu Gewichtsverlust. Doch keine Sorge,<br />

Ihr Kind im Bauch wird dadurch nicht beeinträchtigt. Die<br />

Beschwerden hängen mit der körperlichen und seelischen<br />

Umstellung zusammen und lassen bei den meisten Frauen<br />

ab dem vierten Schwangerschaftsmonat deutlich nach.<br />

Sie fühlen sich dann wieder wohler.<br />

Wenn Übelkeit und Erbrechen stark ausgeprägt sind oder<br />

im letzten Schwangerschaftsdrittel auftreten, sollten Sie<br />

die Ärztin bzw. den Arzt aufsuchen. Bei leichter Übelkeit<br />

helfen oft schon einfache Mittel. Bei häufigem Erbrechen<br />

kann hingegen auch mal eine Behandlung unter stationären<br />

Bedingungen notwendig werden.<br />

Ein kleines Frühstück im Bett<br />

Manchen Frauen hilft es, wenn sie nicht gleich beim ersten<br />

Weckerklingeln aus dem Bett springen, sondern den Tag<br />

gemächlicher beginnen. Zum Beispiel mit einer kleinen<br />

Mahlzeit im Bett, einem Zwieback oder trockenem Brot mit<br />

etwas Wasser.<br />

Ansonsten können Sie essen, worauf Sie Lust haben. Kleine<br />

Portionen sind meist bekömmlicher, und ein Snack zwischendurch<br />

hilft auch gegen eine mögliche Unterzuckerung.<br />

Falls Sie keine Lust auf Essen haben, sollten Sie zumindest<br />

ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen. Vielleicht testen<br />

Sie verschiedene Kräutertees oder klare Suppen. Bei ver-<br />

stärktem Speichelfluss können Zitronenwasser oder Zitronen-<br />

drops helfen.<br />

1. bis 12. Schwangerschaftswoche<br />

Ingwer gegen Übelkeit<br />

Ein halber Teelöffel geraspelter Ingwer auf eine Tasse heißes<br />

Wasser, fünf bis zehn Minuten ziehen lassen, auch das kann<br />

gegen Übelkeit helfen. Manche Frauen schwören auf<br />

Ingwerkapseln aus der Apotheke oder dem Reformhaus.<br />

Die Beine mal hochlegen<br />

Auch Ruhepausen im Tagesverlauf einzulegen, die Beine<br />

mal kurz hochzulegen oder einen kleinen Mittagschlaf<br />

zu halten kann helfen. Vielleicht können Sie auch Ihre<br />

Arbeitskollegen ein wenig entlasten. Fragen Sie doch<br />

einfach mal nach.<br />

Die eigenen Bedürfnisse ernst nehmen<br />

Gerade am Anfang der Schwangerschaft, wenn Ihnen<br />

noch niemand ansieht, dass Sie schwanger sind, spüren<br />

Sie die körperliche Umstellung am meisten. Sie sind sensibler<br />

und ruhebedürftiger. Besonders Frauen, denen der Beruf<br />

wichtig ist, neigen manchmal dazu, zu viel von sich zu<br />

verlangen und sich zu übernehmen. Bedenken Sie dabei<br />

bitte: Sie haben jetzt noch einen zweiten Job, und Ihr<br />

Körper erbringt Höchstleistungen. Geben Sie Ihrem Körper<br />

und Ihren Bedürfnissen nach, und scheuen Sie sich nicht,<br />

um Entlastung zu bitten! Wenn Sie das von Anfang an<br />

beherzigen, schaffen Sie eine gute Grundlage für Ihre<br />

ganze Schwangerschaft und auch für das Leben mit einem<br />

Neugeborenen.


� So entwickelt sich Ihr Kind<br />

Ihr Kind dreht und wendet sich in der<br />

Gebärmutter und erfährt, wie sich<br />

Bewegung anfühlt. Über die sich ent-<br />

wickelnde Plazenta (Mutterkuchen) wird<br />

es aus Ihrem Blut mit Sauerstoff und<br />

Nährstoffen versorgt. Alle seine Organe<br />

sind jetzt vollständig entwickelt.<br />

In Hände und Füße zeichnen sich die<br />

ersten individuellen Linien. Gegen Ende<br />

der zwölften Schwangerschaftswoche<br />

ist Ihr Kind etwa elf Zentimeter lang<br />

und wiegt 20 Gramm. Jetzt spricht<br />

man nicht mehr von einem Embryo<br />

(Keimling), sondern von einem Fetus.<br />

Von außen ist dieses kleine Wunder<br />

noch nicht zu sehen, Ihre Gebärmutter<br />

hat die Größe einer Faust.<br />

� Gut zu wissen<br />

Beratungsstellen<br />

Sie können sich während der gesamten Schwangerschaft bei allen Schwangerenberatungsstellen<br />

kostenlos beraten lassen, z.B. bei persönlichen oder partnerschaftlichen Problemen …<br />

… aber auch bei Fragen des Mutterschutzes, des Unterhalts, zum Umgang mit Behörden und zur<br />

vorgeburtlichen Diagnostik. Adressen finden Sie unter www.schwanger-info.de.<br />

(Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, BZgA, zuletzt abgerufen am 4. November 2010)<br />

1. bis 12. Schwangerschaftswoche<br />

13


14<br />

Mutterschutz und Elternzeit: Ihre Rechte<br />

Das Mutterschutzgesetz gibt berufstätigen schwangeren<br />

Frauen und Müttern besondere Rechte, und zwar unabhängig<br />

davon, ob sie in Vollzeit, Teilzeit oder geringfügig<br />

beschäftigt arbeiten oder eine Ausbildung machen. Diese<br />

Regelungen treten in Kraft, sobald Sie Ihren Arbeitgeber<br />

von Ihrer Schwangerschaft unterrichten.<br />

Mutterschutzfrist<br />

Die Mutterschutzfrist beträgt mindestens 14 Wochen, davon<br />

liegen sechs Wochen vor und acht Wochen nach der Geburt.<br />

Wenn Sie Ihr Baby vor dem errechneten Geburtstermin<br />

bekommen, verlängert sich die Frist nach der Entbindung<br />

entsprechend. Bei einer Frühgeburt oder bei Mehrlingen<br />

verlängert sich die Frist um weitere vier Wochen.<br />

Während der Schwangerschaft und bis vier Monate nach<br />

der Geburt haben Sie, ebenso wie in der Elternzeit, Kündigungsschutz.<br />

Dies gilt auch, wenn Sie bei Ihrer Einstellung<br />

bereits von Ihrer Schwangerschaft wussten.<br />

Die Mitteilung an den Arbeitgeber über die bestehende<br />

Schwangerschaft ist in diesem Fall jedoch unverzüglich<br />

nachzuholen. Innerhalb der 14-wöchigen Mutterschutzfrist<br />

gilt ein Beschäftigungsverbot. Allerdings dürfen Sie in den<br />

letzten sechs Wochen vor der Geburt auf eigenen Wunsch<br />

weiterarbeiten. In den acht Wochen nach der Geburt nicht.<br />

Wenn Sie Ihr Baby stillen, haben Sie das Recht auf zweimal<br />

täglich eine halbe Stunde oder einmal täglich eine Stunde<br />

Stillzeit.<br />

Sicherheit am Arbeitsplatz<br />

Der Arbeitgeber muss dafür sorgen, dass Sie keine körperlich<br />

schweren Arbeiten verrichten, keinen Nachtdienst leisten<br />

und nicht mit infektiösen Stoffen, gefährlichen Strahlungen<br />

oder Chemikalien in Kontakt kommen. Nach Ablauf des<br />

fünften Monats gehören dazu auch Arbeiten, bei denen Sie<br />

ständig stehen müssen, soweit die Beschäftigung täglich<br />

vier Stunden überschreitet. Wenn Ihnen innerhalb des<br />

Betriebs keine andere Arbeit zugewiesen werden kann,<br />

müssen Sie von der Arbeit insgesamt freigestellt werden.<br />

1. bis 12. Schwangerschaftswoche<br />

Wenn Sie unter einer schwangerschaftsbedingten Erkran-<br />

kung leiden, kann die Ärztin bzw. der Arzt gegebenenfalls<br />

eine Arbeitsunfähigkeit bescheinigen. Sie haben weiterhin<br />

Anspruch auf Lohnfortzahlung, in der Regel sechs Wochen.<br />

Mutterschaftsgeld<br />

Während ihres Mutterschutzes haben Beschäftigte Anspruch<br />

auf Mutterschaftsgeld. Es entspricht der Höhe des durchschnittlichen<br />

Nettoeinkommens der letzten drei Monate<br />

vor dem Mutterschutz. Der Arbeitgeber beteiligt sich an<br />

den Kosten, wenn Ihr Nettogehalt über 390 Euro im Monat<br />

lag. Um Mutterschaftsgeld zu beantragen, müssen Sie eine<br />

Bescheinigung von Ärztin, Arzt oder Hebamme über den<br />

mutmaßlichen Entbindungstermin bei Ihrer BARMER <strong>GEK</strong><br />

einreichen. Sie darf nicht früher als sieben Wochen vor<br />

dem errechneten Geburtstermin ausgestellt werden. Sie<br />

können sich für alle Untersuchungs- und Beratungstermine<br />

bei Ärztin, Arzt oder Hebamme freistellen lassen.<br />

Die BARMER <strong>GEK</strong> zahlt schwangeren selbst versicherten<br />

Arbeitnehmerinnen während der Schutzfrist Mutterschaftsgeld<br />

in Höhe von maximal 13 Euro kalendertäglich. Sollte<br />

das Mutterschaftsgeld geringer sein als das bisher bezogene<br />

kalendertägliche Arbeitsentgelt, zahlt der Arbeitgeber einen<br />

Zuschuss in Höhe des Unterschiedsbetrags zwischen 13 Euro<br />

und dem um die gesetzlichen Abzüge verminderten durchschnittlichen<br />

kalendertäglichen Arbeitsentgelt. Selbstständige<br />

und arbeitslose Frauen mit Krankengeldanspruch erhalten<br />

Mutterschaftsgeld in Höhe des Krankengeldes. Damit sind<br />

die Frauen nicht nur optimal versichert, sondern auch<br />

finanziell abgesichert und können sich sorgenfrei auf das<br />

neue Leben mit dem Baby freuen.<br />

Weitere Informationen über Ihren Anspruch und die Höhe<br />

des Mutterschaftsgeldes bekommen Sie in Ihrer BARMER<br />

<strong>GEK</strong> Geschäftsstelle.


Elternzeit<br />

Die Elternzeit bietet berufstätigen Müttern und Vätern die<br />

Möglichkeit, bis zum vollendeten dritten Lebensjahr ihr Kind<br />

ganz oder teilweise zu betreuen, ohne dabei Gefahr zu<br />

laufen, gekündigt zu werden. Sie kann vom Tag der Geburt<br />

an von beiden Eltern in Anspruch genommen werden.<br />

Während dieser Zeit dürfen Sie bis zu 30 oder gemeinsam<br />

bis zu 60 Wochenstunden arbeiten. Sie müssen die Elternzeit<br />

spätestens sieben Wochen vor Inanspruchnahme<br />

Ihrem Arbeitgeber melden und sich dabei auch verbindlich<br />

festlegen.<br />

Überlegen Sie, wie Sie es am besten organisieren, sodass<br />

alle in Ihrer kleinen Familie zufrieden sind. Für viele Frauen,<br />

aber auch immer mehr Männer ist Teilzeitarbeit eine gute<br />

Möglichkeit, um sowohl für das Kind da zu sein als auch<br />

den Anschluss im Job zu behalten. Das Elterngeld ist günstig<br />

für Besserverdienende, weniger gut für Geringverdienende<br />

oder Studentinnen.<br />

Tipp zum Weiterlesen<br />

Mehr Informationen zur Elternzeit finden Sie in der<br />

Broschüre „Erziehungsgeld, Elternzeit“ (Nr. 3414)<br />

vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen<br />

und Jugend – zu bestellen über den Publikationsversand<br />

der Bundesregierung:<br />

Allein erziehen<br />

Manchmal ist eine Beziehung einer Schwangerschaft nicht<br />

gewachsen. Die Partner sind zu unterschiedlich, die Bezie-<br />

hung zu konfliktreich, das Kind vom Vater nicht erwünscht.<br />

Oder die Beziehung war schon beendet, bevor Sie Ihre<br />

Schwangerschaft festgestellt haben.<br />

Wenn Sie mit dem Vater Ihres Kindes noch Kontakt haben,<br />

können Sie vielleicht mithilfe einer Mediation (ein vermittelndes<br />

Gespräch in Anwesenheit einer Beraterin oder eines<br />

Beraters) herausfinden, ob es einen Weg gibt, gemeinsam<br />

für das Kind zu sorgen. Denn wie auch immer Ihre Beziehung<br />

zum Vater Ihres Kindes ist bzw. war, für Ihr Kind ist<br />

es wichtig, mit beiden Eltern in gutem Kontakt zu sein.<br />

Wenn Sie Ihr Kind allein großziehen müssen oder wollen,<br />

kann es helfen, sich rechtzeitig um ein soziales Netzwerk<br />

aus Freunden oder Verwandten zu kümmern. Auch mit<br />

anderen Müttern ein Unterstützungsnetzwerk aufzubauen<br />

entlastet. Laden Sie sich nicht zu viel allein auf. Beratung<br />

und Hilfe finden Sie beim Verband alleinerziehender Mütter<br />

und Väter (www.vamv.de) und bei den Schwangerenberatungsstellen<br />

in Ihrer Stadt.<br />

Bundesministerium für Familie, Senioren,<br />

Frauen und Jugend<br />

Postfach 48 10 09, 18132 Rostock<br />

Telefon: 0 18 05 77 80 90*<br />

E-Mail: publikationen@bundesregierung.de<br />

www.familienwegweiser.de<br />

15


16<br />

13. bis 16. Schwangerschaftswoche<br />

Sie sind nun schon im vierten Monat schwanger, und vielleicht sprechen Sie bereits mit<br />

Ihrem Baby. Vermutlich hat sich Ihr Körper inzwischen auf die neue Herausforderung<br />

eingestellt. Ihnen ist seltener übel, und Sie fühlen sich rundum stabiler. Vielleicht betrachten<br />

Sie sich nun auch im Spiegel, ob sich schon eine leichte Wölbung abzeichnet. Doch meist<br />

ist das Wachstum der Gebärmutter zu diesem Zeitpunkt nur bei Zweitgebärenden gut<br />

sichtbar. In diese Zeit fällt auch der zweite Vorsorgetermin, bei dem die vorgeburtliche<br />

Diagnostik ein wichtiges Thema ist.<br />

� So entwickelt sich Ihr Kind<br />

Jetzt hat sich Ihr Körper an die hor-<br />

monelle Umstellung gewöhnt. Ihr<br />

Bauch beginnt zu wachsen. Ihr Baby<br />

ist am Ende der 16. Woche etwa 16<br />

Zentimeter lang und wiegt circa 200<br />

Gramm. Etwa 250 ml Fruchtwasser<br />

bilden ein schützendes Polster um<br />

seinen Körper.<br />

Die Geschlechtsorgane sind jetzt bereits<br />

ausgebildet. Das Nervensystem<br />

beginnt sich zu entwickeln, vor allem<br />

die Steuerung für Gleichgewicht, Reflexe<br />

und Bewegungen. Auf dem kleinen<br />

Körper wachsen feine Härchen, die<br />

gegen Ende der Schwangerschaft wieder<br />

verschwinden. Ihre Gebärmutter<br />

ist nun bis auf wenige Zentimeter unter<br />

den Nabel gewachsen.<br />

„Wird unser Kind gesund sein?“<br />

Diese Frage bewegt alle werdenden<br />

Eltern. Doch es gibt allen Grund, guter<br />

Hoffnung zu sein! Zur Beruhigung:<br />

97 Prozent aller Kinder kommen gesund<br />

auf die Welt. Die meisten Behinde-<br />

rungen entstehen erst im Laufe des<br />

13. bis 16. Schwangerschaftswoche<br />

Lebens. Nur ein geringer Teil ist angeboren<br />

und vor der Geburt erkennbar.<br />

<strong>Du</strong>rch verbesserte technische Unter-<br />

suchungen ist es heute möglich, gene-<br />

tische Normabweichungen (z.B. Down-<br />

Syndrom) oder sonstige Behinderungen<br />

(z.B. offener Rücken) schon vorgeburtlich<br />

zu entdecken. Allerdings können<br />

viele pränatale Tests keine Aussagen<br />

über den Schweregrad der Fehlbildung<br />

machen, und manche geben auch nur<br />

einen <strong>Hinweis</strong> auf ein erhöhtes Risiko<br />

und ziehen zur Klärung weitere Unter-<br />

suchungen nach sich. Pränataldiagnostische<br />

Untersuchungen erleben manche<br />

Frauen als beruhigend, andere eher<br />

als beunruhigend, da nicht für jeden<br />

auffälligen Befund eine Therapie zur<br />

Verfügung steht.<br />

In diesem Fall werden werdende Eltern<br />

dann mit der Frage konfrontiert, ob<br />

sie die Schwangerschaft abbrechen<br />

sollen oder nicht. Frauen, die entschieden<br />

haben, das Kind trotz einer<br />

möglichen Behinderung zu bekommen,<br />

beurteilten es hinterher oft positiv, dass<br />

sie sich darauf vorbereiten konnten.<br />

� Informiert entscheiden!<br />

Ihre Gynäkologin bzw. Ihr Gynäkologe<br />

werden Sie vor jeder Untersuchung<br />

informieren, welche Untersuchungen<br />

zur regulären Schwangerenvorsorge<br />

gehören. Sie erklären, was dabei genau<br />

untersucht wird und welche Konse-<br />

quenzen ein Befund für Ihre Schwangerschaft<br />

hat. Sollte Ihre Ärztin bzw.<br />

Ihr Arzt diese Aufklärung einmal ver-<br />

gessen, sollten Sie sie bzw. ihn darauf<br />

ansprechen.<br />

Nehmen Sie sich Zeit, die Vor- und<br />

Nachteile der einzelnen Methoden zu<br />

überdenken, um eine gute Grundlage<br />

für Ihre eigene Entscheidung zu haben.<br />

� Wenn Sie eine Hausgeburt planen oder mit einer Beleghebamme im Krankenhaus oder im<br />

Geburtshaus entbinden möchten, ist es ratsam, schon jetzt Kontakt mit einer Vertragshebamme<br />

und Ihrer BARMER <strong>GEK</strong> Geschäftsstelle aufzunehmen (siehe auch Seite 41).


Ultraschalluntersuchungen<br />

Viele werdende Eltern freuen sich, wenn<br />

sie ihr Kind auf dem Ultraschallbild-<br />

schirm sehen können. Sie sind beruhigt,<br />

seine Entwicklung verfolgen zu können.<br />

Doch ist Ultraschall nicht nur „Babyfernsehen“,<br />

sondern eine medizinische<br />

Untersuchungsmethode, die gezielt<br />

nach Auffälligkeiten sucht und in der<br />

Regel relativ zuverlässige Ergebnisse<br />

liefern kann.<br />

Ob der diagnostische Ultraschall negative<br />

Auswirkungen auf das Ungeborene hat,<br />

konnte bislang durch Studien nicht<br />

belegt werden. Dennoch sollte die<br />

Anzahl der Untersuchungen auf das<br />

notwendige Maß reduziert werden.<br />

Zur ärztlichen Schwangerenvorsorge<br />

gehören drei Routine-Ultraschallunter-<br />

suchungen, je eine im ersten, zweiten<br />

und dritten Schwangerschaftsdrittel.<br />

Bei Besonderheiten oder Komplikationen<br />

können weitere Ultraschall-<br />

untersuchungen durchgeführt werden.<br />

Die Kosten werden in diesen Fällen auch<br />

von der BARMER <strong>GEK</strong> übernommen.<br />

9. bis 12. Woche<br />

Es wird überprüft, ob es sich um eine<br />

Einlingsschwangerschaft handelt, ob<br />

sich Ihr Kind richtig in der Gebärmutter<br />

eingenistet hat und ob sein Herzschlag<br />

zu sehen ist. Anhand der Größe des<br />

Kindes kann der Geburtstermin über-<br />

prüft und eventuell korrigiert werden.<br />

19. bis 22. Woche<br />

Es wird überprüft, ob die Organe und<br />

Gliedmaßen Ihres Kindes normal entwickelt<br />

sind und die Proportionen<br />

stimmen. Auch die Lage und Struktur<br />

des Mutterkuchens (Plazenta) und<br />

die Menge des Fruchtwassers werden<br />

kontrolliert.<br />

Bei Problemen in der Schwangerschaft,<br />

wie z.B. Erkrankungen der Mutter oder<br />

Auffälligkeiten beim Kind, wird Sie<br />

Ihre Frauenärztin oder Ihr Frauenarzt<br />

zu einem Ultraschallspezialisten zum so-<br />

genannten Fein- oder Organultraschall<br />

überweisen. Dabei wird er Aussehen<br />

und Funktionen aller Organe inklusive<br />

des Herzen kontrollieren, außerdem<br />

den Blutfluss der Nabelschnur und die<br />

<strong>Du</strong>rchblutung in den Gebärmuttergefäßen.<br />

Eine solche umfassende<br />

sonografische Untersuchung dauert<br />

ungefähr 30 bis 40 Minuten.<br />

29. bis 32. Woche<br />

Das Wachstum des Kindes, die Frucht-<br />

wassermenge und die Plazenta werden<br />

kontrolliert.<br />

In den meisten Fällen wird nach den<br />

Ultraschalluntersuchungen die beruhigende<br />

Auskunft „Alles in Ordnung!“<br />

lauten. Da die Ultraschallgeräte jedoch<br />

heutzutage immer genauere Bilder<br />

erzeugen, kommt es vor, dass Auffälligkeiten<br />

entdeckt werden, wie z.B.<br />

Der Doppler-Ultraschall wird in erster Linie<br />

bei Verdacht auf eine Wachstumsverzögerung<br />

eingesetzt. Dabei wird die <strong>Du</strong>rchblutung von<br />

Gebärmutter, Plazenta, Nabelschnur und den<br />

kindlichen Blutgefäßen dargestellt.<br />

Die Methode wird auch bei Verdacht auf eine<br />

Herzerkrankung oder eine Fehlbildung des<br />

Kindes angewandt.<br />

eine Zyste im Gehirn oder in der kindlichen<br />

Niere, die oftmals bedeutungslos<br />

sind, weil sie sich in der Regel von selbst<br />

wieder zurückbilden. Lassen Sie sich<br />

also nicht zu sehr beunruhigen. Hier<br />

kann aber im Einzelfall immer auch<br />

eine weitere Abklärung notwendig<br />

werden, weil hinter solchen Auffällig-<br />

keiten dann eben doch eine genetische<br />

Ursache steckt.<br />

Wenn Ärztin oder Arzt Auffälligkeiten<br />

beim Routine-Ultraschall entdecken,<br />

werden sie eine weitere Diagnostik<br />

bei einem Spezialisten empfehlen.<br />

Hebammenhilfe<br />

Sie können sich von Beginn der Schwangerschaft<br />

bis zum Ende der Stillzeit<br />

(begrenzt) Rat und Unterstützung bei<br />

Hebammen holen, auch dann, wenn<br />

Sie Ihre Schwangerenvorsorge bei einer<br />

Ärztin oder einem Arzt durchführen<br />

lassen.Dies kann Frauen stärken, vor<br />

allem bei komplizierten Schwangerschaften<br />

oder früheren traumatischen<br />

Geburtserlebnissen. Die Kosten werden<br />

von der BARMER <strong>GEK</strong> übernommen<br />

(siehe auch Seite 41).<br />

13. bis 16. Schwangerschaftswoche<br />

17


18<br />

Nichtinvasive diagnostische<br />

Untersuchungen<br />

Ultraschall und Tests, die das Blut der<br />

Mutter untersuchen, werden als „Nicht-<br />

invasive“ Pränataldiagnostik bezeichnet,<br />

weil sie nicht in den Körper der Frau<br />

eingreifen.<br />

Mit dem Ultraschall, kombiniert mit<br />

anderen Parametern wie dem Alter der<br />

schwangeren Frau und bestimmten<br />

Blutwerten, lässt sich das individuelle<br />

Risiko für eine Chromosomenabweichung<br />

des Kindes berechnen.<br />

Nicht nur schwangere Frauen, die 35<br />

Jahre und älter sind, nehmen diese<br />

Methode in Anspruch, da sie sich darüber<br />

eine gewisse Sicherheit erhoffen<br />

und die risikoreiche Fruchtwasseruntersuchung<br />

vermeiden wollen. Doch liefert<br />

diese Testmethode keine Sicherheit,<br />

da sie nur auf Wahrscheinlichkeitsberechnungen<br />

beruht. Deshalb muss<br />

ein auffälliges Ergebnis durch eine<br />

Fruchtwasseruntersuchung oder eine<br />

Chorionzottenbiopsie weiter abgeklärt<br />

werden.<br />

� Gut zu wissen<br />

Trisomie 21<br />

Trisomie 21, auch Down-Syndrom genannt, ist die häufigste Chromosomenanomalie und<br />

kann sehr unterschiedliche Ausprägungen haben. Kinder mit Down-Syndrom sind mehr<br />

oder weniger geistig behindert und entwickeln sich langsamer. Individuell gefördert, sind<br />

sie aber oft sehr lernfähig. Einige sind organisch gesund, andere haben Herzfehler oder<br />

Fehlbildungen im Magen-Darm-Bereich. Kinder mit Down-Syndrom sind meist sehr freundlich<br />

und sensibel und nehmen intensiv die Stimmungen in ihrer Umgebung wahr. Viele können<br />

als Erwachsene mit etwas Unterstützung ein selbstständiges Leben führen.<br />

Nackentransparenzmessung<br />

Bei der Ultraschall-Nackenfaltenmessung<br />

wird die sogenannte Nacken-<br />

transparenz untersucht. Dies bezeichnet<br />

eine Wasseransammlung im Bereich<br />

des kindlichen Nackens und ist bei allen<br />

Ungeborenen zu sehen. Wenn sie eine<br />

bestimmte Dicke überschreitet, kann das<br />

auf eine chromosomale Störung oder<br />

eine andere Entwicklungsstörung des<br />

Ungeborenen hinweisen. Ein solcher<br />

Verdacht muss durch weitere Diagnostik<br />

abgeklärt werden.<br />

Ersttrimester-Test<br />

Auch der Ersttrimester-Test, der zusätzlich<br />

noch Hormon- und Eiweißwerte<br />

aus dem mütterlichen Blut<br />

bestimmt, liefert keinen eindeutigen<br />

Befund, sondern nur eine Risikoabschätzung.<br />

Wenn bei der Untersuchung<br />

das Risiko unter 1:1.000 liegt,<br />

empfehlen manche Frauenärzte, in der<br />

14. Woche nochmals weitere Blutwerte<br />

zu untersuchen, um das Risiko weiter<br />

eingrenzen zu können. Dies nennt man<br />

dann „Integriertes Screening“.<br />

Triple-Test<br />

Beim Triple-Test (16. bis 18. Woche)<br />

werden drei Werte aus dem mütterlichen<br />

Blut ermittelt und mit Angaben<br />

über das Schwangerschaftsalter sowie<br />

über Alter und Gewicht der Frau in die<br />

Risikoberechnung mit aufgenommen.<br />

Als Ergebnis erhalten Sie Angaben,<br />

wie wahrscheinlich Chromosomenabweichungen<br />

oder ein offener Rücken<br />

bei Ihrem Kind sind. Mit dem Alter der<br />

Frau steigt die Rate an auffälligen<br />

Testergebnissen, ohne dass dies etwas<br />

über die tatsächliche Gesundheit des<br />

Kindes aussagt. Deshalb wird dieser<br />

Test von Pränataldiagnostikern nicht<br />

mehr empfohlen.<br />

� Ein auffälliger Befund<br />

bedeutet noch keine Diagnose!<br />

Lassen Sie sich nicht durch einen Ver-<br />

dachtsbefund erschrecken. Vergessen<br />

Sie nicht, dass diese Tests nur begrenzte<br />

Aussagen möglich machen.<br />

� Die Nackentransparenzmessung, der Ersttrimester-Test und der Triple-Test sind nicht<br />

Bestandteil der Mutterschaftsvorsorge und somit nicht Leistung der gesetzlichen Kranken-<br />

versicherung. Liegt für den Fein- oder Organultraschall in der 19. und 22. Schwangerschaftswoche<br />

eine medizinische Indikation vor, werden die Kosten durch die BARMER<br />

<strong>GEK</strong> übernommen. Dies gilt auch für den 3-D-Ultraschall.<br />

13. bis 16. Schwangerschaftswoche


Invasive diagnostische Untersuchungen<br />

Zur vorgeburtlichen Diagnostik gehören auch invasive<br />

Methoden. Invasiv deshalb, weil sie in den Körper der<br />

Schwangeren eindringen. Unter Ultraschallkontrolle werden<br />

mit einer Hohlnadel Gebärmutter und Fruchtblase durchstochen,<br />

um aus dem Fruchtwasser oder der sich entwickelnden<br />

Plazenta genetisches Material des Ungeborenen<br />

zu gewinnen. Diese Methoden sind einerseits mit dem Risiko<br />

einer Fehlgeburt behaftet, auf der anderen Seite sind<br />

die Befunde aussagekräftiger als beim Ultraschall. Wenn<br />

Sie älter als 35 Jahre sind oder ein erhöhtes Risiko haben,<br />

übernimmt die BARMER <strong>GEK</strong> die Kosten für die Fruchtwasseruntersuchung<br />

oder die Chorionzottenbiopsie.<br />

Fruchtwasseruntersuchung<br />

Die Fruchtwasseruntersuchung (Amniozentese) wird zwischen<br />

der 14. und 20. Schwangerschaftswoche durchgeführt.<br />

Es werden 15 bis 20 ml Fruchtwasser entnommen.<br />

Die darin enthaltenen Zellen werden auf Chromosomenabweichungen<br />

untersucht. Das Ergebnis der Zellkultur liegt<br />

nach etwa 14 Tagen vor. Diese Methode hat ein Fehlgeburtsrisiko<br />

von 0,5 bis ein Prozent.<br />

Sie können einen Schnelltest durchführen lassen, der zu<br />

einem früheren Ergebnis führt, um die Wartezeit zu verkürzen.<br />

Dabei werden die Chromosomen 13, 18 und 21 und die<br />

Geschlechtschromosomen untersucht. Die Ergebnisse<br />

müssen jedoch in jedem Fall durch eine Langzeitkultur<br />

überprüft werden. Die Kosten für den Schnelltest können<br />

nicht durch die BARMER <strong>GEK</strong> übernommen werden.<br />

� Gut zu wissen<br />

Älter als 35 Jahre – ein Risiko?<br />

Das sogenannte Altersrisiko, ein Kind mit Trisomie<br />

21 oder anderen Chromosomenabweichungen zu<br />

bekommen, wird oft höher eingeschätzt, als es<br />

tatsächlich ist.<br />

Laut Statistik bekommt eine von 1.000 Frauen im<br />

Alter von 30 Jahren ein Kind mit Down-Syndrom. In<br />

der Altersgruppe von 35 sind es drei, und im Alter<br />

von 40 sind es neun von 1.000 Frauen.<br />

Chorionzottenbiopsie<br />

Die Chorionzottenbiopsie kann bereits in der elften bis<br />

13. Woche durchgeführt werden. Da eine Gewebeprobe<br />

aus den Chorionzotten, aus denen sich später die Plazenta<br />

(Mutterkuchen) entwickelt, entnommen wird, erhalten Sie<br />

das Ergebnis schon nach drei bis vier Tagen. Außerdem wird<br />

eine Zellkultur für weitere Untersuchungen angelegt, deren<br />

Ergebnis nach 14 Tagen vorliegt. Diese Methode hat ein<br />

Fehlgeburtsrisiko von 0,5 bis zwei Prozent.<br />

� Nach einer invasiven Diagnostik sollten Sie<br />

24 Stunden ruhen und sich auch die nächsten<br />

Tage schonen!<br />

Es können leichte Bauchschmerzen und bei der Chorionzottenbiopsie<br />

eine geringe vaginale Blutung auftreten. Falls<br />

Fruchtwasser abgehen sollte oder die Blutung stärker wird,<br />

sollten Sie sich sofort in ärztliche Behandlung begeben.<br />

„Meine Gynäkologin hat mit mir heute über<br />

eine Nackentransparenzmessung gesprochen.<br />

Jetzt weiß ich gar nicht, wie ich mich entscheiden<br />

soll. Ich glaube, ich lasse mich<br />

noch mal ausführlich beraten.“<br />

Katrin, 35 Jahre<br />

19


20<br />

Aus der Praxis<br />

Fragen an Roswitha Schwab, Fachstelle Beratung zur Pränataldiagnostik<br />

in der Beratungsstelle für Natürliche Geburt und Elternsein e.V., München<br />

Mit welchen Fragen kommen Frauen und Paare<br />

zu Ihnen?<br />

Zum einen stellen sie ganz allgemeine Fragen: Wie gefährlich<br />

ist der Ultraschall, und wie sinnvoll sind die Nichtinvasiven<br />

Untersuchungen? Doch oft kommen sie, wenn weitere<br />

Untersuchungen empfohlen worden sind, z.B. wenn die<br />

Nackenfaltenmessung einen auffälligen Befund gezeigt hat.<br />

Sie wissen nicht, ob sie das Ergebnis mit einer Fruchtwasseruntersuchung<br />

abklären lassen sollen und damit vielleicht<br />

die Schwangerschaft riskieren. Oder Eltern holen Rat, wenn<br />

die Diagnostik ergeben hat, dass ihr Kind behindert ist und<br />

sie nun vor schweren Entscheidungen stehen.<br />

Manchmal kommen Frauen, die in der ersten Schwangerschaft<br />

schlechte Erfahrungen mit Pränataldiagnostik gemacht<br />

haben und jetzt einen anderen Weg gehen wollen.<br />

Was bewegt die werdenden Eltern?<br />

Mitunter suchen Frauen einfach nur Halt, weil sie schon das<br />

Angebot der vorgeburtlichen Tests verunsichert. Sie sind<br />

noch gar nicht in ihrer Schwangerschaft angekommen,<br />

da sollen sie schon entscheiden, ob sie das Ungeborene<br />

durchchecken lassen wollen. Besonders nach einer langen<br />

Phase des Kinderwunsches stellen die werdenden Eltern<br />

oftmals ihren Kinderwunsch wieder infrage. Manchmal<br />

erzählen Frauen auch, dass sie von ihren Ärzten unter<br />

Druck gesetzt worden sind, vermutlich weil sich diese auch<br />

juristisch absichern wollten.<br />

Wie kann Beratung bei der<br />

Entscheidungsfindung helfen?<br />

Wir suchen nach einem persönlichen Weg, der die Situation<br />

dieser Schwangerschaft, die Ängste, Zweifel und Hoffnungen<br />

in den Mittelpunkt stellt. Eltern bekommen die<br />

Möglichkeit, in einem anderen, nichtmedizinischen Um-<br />

feld herauszufinden, wie sie diese Schwangerschaft gestalten<br />

wollen und was ihnen wirklich wichtig ist. Manchmal<br />

haben die Partner auch verschiedene Meinungen zur<br />

vorgeburtlichen Diagnostik. Auch hier kann die Beratung<br />

klärend sein.<br />

Aus der Praxis<br />

Dazu gehört z.B. zu klären, welchen Platz diese Schwangerschaft<br />

in der Biografie einer Frau oder in der Geschichte<br />

einer Partnerschaft einnimmt. Da spielen Alter, vorausgegangene<br />

Schwangerschaften, Zukunftsvorstellungen<br />

und Lebensentwürfe eine wichtige Rolle. Hinzu kommen<br />

ethisch-weltanschauliche Hintergründe und eigene Wertvorstellungen.<br />

Was raten Sie den werdenden Eltern, wenn die<br />

Diagnostik ergeben hat, dass ihr Kind behindert<br />

oder krank sein wird?<br />

In dieser Situation bewegen die Eltern viele widerstreitende<br />

Gefühle. Sie sind oft in einer akuten Krise. Wir versuchen<br />

zuallererst, ihnen den Druck zu nehmen, dass sie sich nun<br />

ganz schnell entscheiden müssten. Das Wichtigste ist, keine<br />

Entscheidung in Panik zu treffen, mit der sie dann ein Leben<br />

lang leben müssen. Nur wenn sie die Möglichkeit haben,<br />

in aller Ruhe alles zu bedenken und sich auszutauschen,<br />

können sie auch für ihre Entscheidung Verantwortung<br />

übernehmen.<br />

Worüber sprechen Sie in diesem Fall<br />

mit den Eltern?<br />

Wir sprechen ausführlich über beide Wege: Wenn sie das<br />

Kind bekommen, bedeutet das ein Leben mit einem kranken<br />

oder behinderten Kind. Oft haben Eltern Horrorbilder<br />

im Kopf, die mit der realen Behinderung nicht so viel zu<br />

tun haben.<br />

Also sprechen wir darüber, was das konkrete Krankheitsbild<br />

bedeuten kann: z.B. ein „offener Rücken“ oder ein<br />

„Turner-Syndrom“, wenn also die Tochter keine Kinder<br />

bekommen kann. Wir vermitteln an Selbsthilfegruppen<br />

oder Kinderärzte. Wenn Eltern sich für einen Abbruch<br />

der Schwangerschaft entschieden haben, der im vierten<br />

oder fünften Monat mit der Einleitung der Geburt verbunden<br />

ist, sprechen wir ausführlich über diesen Weg. Viele Frauen<br />

erleben diesen Abbruch als traumatisch mit allen psychischen<br />

Folgen. Wichtig ist uns, nicht zu irgendetwas zu raten,


sondern der Entscheidungsfindung den entsprechenden<br />

Raum zu geben. Übrigens helfen wir auch hinterher, Verlust<br />

und Trauer nach einem Schwangerschaftsabbruch zu<br />

verarbeiten. Genauso bieten wir Frauen aber auch an, sie<br />

während der Schwangerschaft und auch nach der Geburt<br />

zu begleiten.<br />

Und wenn festgestellt wird, dass das Kind nicht<br />

lebensfähig sein wird – welche Entscheidungsmöglichkeiten<br />

haben dann die Eltern?<br />

Auch hier sprechen wir über beide Optionen. Wenn sie das<br />

Kind austragen, bieten wir ihnen intensive Begleitung und<br />

Unterstützung an. Wir bieten den Frauen auch eine Geburtsvorbereitung<br />

an, die auf ihre persönliche Lage zugeschnitten<br />

ist. Wir sprechen über den Geburtsort, das Abschiednehmen<br />

und die Möglichkeiten der Beerdigung.<br />

Während der gesamten Begleitung arbeiten wir eng mit<br />

Hebammen oder Ärzten zusammen und bauen ein Netz-<br />

werk auf, das die Eltern unterstützt – egal, wie sie sich<br />

entscheiden.<br />

� Gut zu wissen<br />

Beratung zur Pränataldiagnostik<br />

Viele Schwangerenberatungsstellen bieten dazu Gespräche an.<br />

Kontaktadressen finden Sie unter www.schwanger-info.de.<br />

Adressen von humangenetischen Beratungsstellen erhalten Sie<br />

unter www.vpah.de oder www.gfhev.de.<br />

Broschüre<br />

„Pränataldiagnostik – Informationen über Beratung und Hilfen<br />

bei Fragen zu vorgeburtlichen Untersuchungen“ – Sie erhalten<br />

diese Broschüre unter www.bzga.de.<br />

Aus der Praxis<br />

21


22<br />

„Dieses Gefühl, jemand Fremdes sei in mir. Nachts liege ich im Bett und traue mich<br />

nicht, meinen Bauch anzufassen. Wenn der Kopf des Kindes krankhaft wächst, wenn<br />

sich gerade jetzt in meinem Bauch ein Hydrocephalus bildet? Wo kommen diese Fantasien<br />

her? Wieso habe ich plötzlich das Gefühl, mein Kind sei eine Summe von Fehlbildungen?<br />

Das ist meine größte Angst, dass meine Liebe nicht reicht.“<br />

Quelle: Gisela Hinsberger<br />

„Weil es dich gibt – Aufzeichnungen über das Leben mit meinem behinderten Kind“, Herder-Verlag 2007<br />

Fragen zur vorgeburtlichen Diagnostik<br />

Die Entscheidung, gezielt nach Auffälligkeiten beim Kind<br />

suchen zu lassen, belastet viele werdende Eltern.<br />

Manche schwangere Frauen gehen innerlich sogar auf<br />

Distanz zu ihrem Kind. Sie wissen, dass auch bei einem<br />

Befund in den meisten Fällen keine vorgeburtliche Behandlung<br />

des Kindes möglich ist.<br />

Aus der Praxis<br />

Tipp<br />

Eltern sollten sich vor einer Diagnostik fragen:<br />

■ Was erwarten wir von vorgeburtlichen Untersuchungen?<br />

■ Welche Erkrankungen können dabei entdeckt werden?<br />

■ Welche Aussagen kann die Untersuchung überhaupt<br />

leisten?<br />

■ Sind wir bereit, das Risiko einer Fehlgeburt einzugehen?<br />

■ Wie gehen wir damit um, wenn bei unserem Kind etwas<br />

Auffälliges festgestellt wird?<br />

■ Können wir uns vorstellen, mit einem behinderten Kind<br />

zu leben?<br />

■ Was bedeutet es, die Schwangerschaft im vierten oder<br />

fünften Monat abzubrechen?


24<br />

17. bis 24. Schwangerschaftswoche<br />

Alle können es inzwischen sehen: In Ihnen wächst ein Kind heran. Sie haben auch<br />

schon das erste zaghafte Strampeln Ihres Kindes gespürt, und die Freude über den<br />

Nachwuchs vertreibt alle Bedenken.<br />

Vielleicht hören Sie manchmal in sich<br />

hinein, ob Ihnen Ihr Baby etwas mit-<br />

teilen will. Und nun ist schon bald Halb-<br />

zeit in Ihrer Schwangerschaft!<br />

Vielleicht überlegen Sie, wie Sie das<br />

Kinderzimmer gestalten wollen und wie<br />

Sie sich gesund ernähren. Wenn Sie<br />

noch einmal verreisen wollen, dann ist<br />

diese Zeit ideal, weil der Bauch noch<br />

nicht beschwerlich ist und Ihr Körper gut<br />

auf die neuen Umstände eingestellt ist.<br />

� So entwickelt sich Ihr Kind<br />

Ihr Kind ist quicklebendig und turnt<br />

den ganzen Tag in Ihrer Gebärmutter<br />

herum. Sie spüren es anfangs als leichtes<br />

Glucksen oder Flattern. Das Gehör<br />

Ihres Babys bildet sich aus, bald kann<br />

es Ihre Stimme wahrnehmen, und es<br />

wird sie nach der Geburt wiedererkennen.<br />

In diesem Monat wächst das<br />

Kind vor allem in der Länge. Am Ende<br />

der 20. Woche ist es ungefähr 25<br />

Zentimeter lang und wiegt circa 450<br />

Gramm.<br />

Manchmal spüren Sie ein Ziehen vom<br />

Nabel bis in die Leisten und in der<br />

Kreuzbeingegend. Keine Sorge, das<br />

ist nur Ihre wachsende Gebärmutter.<br />

Im Profil ist der kleine Bauch jetzt schon<br />

gut zu erkennen.<br />

17. bis 24. Schwangerschaftswoche<br />

„Meine Frau nimmt manchmal meine Hand und sagt:<br />

‚Fühl mal – es strampelt wieder!‘ Dann kann ich auch<br />

richtige Dellen in ihrem Bauch sehen und das Füßchen<br />

tasten. Das finde ich lustig. Ich glaube, unser ‚Wirbelwind‘<br />

wird wohl ziemlich lebhaft werden. Inzwischen<br />

freue ich mich schon richtig darauf, es in den Arm zu<br />

nehmen.“<br />

Karsten, 39 Jahre<br />

Eltern werden<br />

Das erste gemeinsame Kind ist ein<br />

großer Entwicklungsschub für eine<br />

Beziehung. Besonders wenn die<br />

Schwangerschaft überraschend für Sie<br />

kam und Ihre Pläne umgeworfen hat,<br />

brauchen Sie vielleicht eine Weile, um<br />

sich auf das neue Leben einzustellen.<br />

Zum Glück haben Sie neun Monate<br />

Zeit, um sich vorzubereiten und in<br />

Ruhe gemeinsam zu überlegen, wie<br />

Ihr Familienleben aussehen könnte.<br />

Eltern zu werden konfrontiert Sie auch<br />

mit Ihrer eigenen Kindheit. Was war<br />

gut, was wollen Sie anders als Ihre<br />

Eltern machen? Jetzt ist eine gute Zeit,<br />

sich als Paar darüber auszutauschen<br />

und neue Seiten am anderen kennen-<br />

zulernen. Überlegen Sie, welche Erwartungen<br />

und Wünsche Sie an sich<br />

selbst und an Ihren Partner haben.<br />

Verantwortung teilen<br />

Die strikte traditionelle Arbeitsteilung<br />

zwischen den Partnern ist nicht fami-<br />

lienfreundlich. Sie schwächt z.B. die<br />

Vater-Kind-Bindung. Heute gibt es viele<br />

Möglichkeiten, damit anders umzugehen.<br />

Und es ist nicht mehr ganz so<br />

exotisch, wenn eine Frau gleich nach<br />

dem Mutterschutz weiterarbeitet, weil<br />

sie den besseren Job hat oder sich<br />

gerade in einer wichtigen Berufsphase<br />

befindet. In diesem Fall ist dann der<br />

Vater die erste Bezugsperson für das<br />

Kind, auch wenn die Mutter weiterstillt.<br />

Wenn sich beide Elternteile in der<br />

Elternzeit abwechseln, erlebt jeder von<br />

ihnen ganz nah die Entwicklung des<br />

Kindes mit. Das verbindet Sie auch als<br />

Partner.


Was werdende Väter beschäftigt<br />

Viele Männer empfinden Freude und Stolz bei dem Gedanken,<br />

dass sie Vater werden. Gleichzeitig haben sie viele Fragen,<br />

denn in unserer Gesellschaft gibt es kein gültiges Modell<br />

für die Rolle des Vaters. Vielen Männern mangelt es an<br />

Vorbildern. Als werdender Vater haben Sie die Aufgabe,<br />

aber auch die große Chance, für sich zu definieren, wie<br />

Sie Ihr Vatersein gestalten wollen.<br />

Männer möchten heute aktive Familienväter sein und viel<br />

Zeit mit ihren Kindern verbringen. Statt der traditionellen<br />

Rollenverteilung von Mann und Frau bevorzugen immer<br />

mehr Männer und Frauen ein Partnerschaftsmodell, in<br />

dem sich Eltern die Berufstätigkeit teilen, gemeinsam die<br />

Kinder erziehen und den Haushalt organisieren.<br />

Kinder brauchen Väter<br />

Vater zu werden heißt auch, sich mit dem eigenen Vaterbild<br />

auseinanderzusetzen. Familienforscher betonen, wie<br />

sehr Kinder eine intensive Beziehung zu ihrem Vater brauchen,<br />

und zwar von Anfang an. Studien zeigen: Je sensibler Väter<br />

mit ihren Kindern umgehen, desto sicherer sind Kinder als<br />

junge Erwachsene in ihren Beziehungen. Sie wiederholen<br />

das, was sie mit ihren Vätern erlebt haben. Väter sind<br />

wichtig für das Weltvertrauen ihrer Kinder.<br />

Klar ist auch, dass Mann und Frau in Bezug auf die Beziehungs-<br />

und Bindungsfähigkeit zu ihren Kindern über die<br />

gleichen Kompetenzen verfügen. Und dass Männer –<br />

abgesehen vom Stillen – ihre Kinder genauso gut versorgen<br />

können, vorausgesetzt, ihre Partnerin lässt das zu.<br />

Tipp zum Weiterlesen<br />

„Beifahrer. Kleiner Tourenplaner für werdende Väter“<br />

BZgA-Broschüre, kostenlos, Bestellnr.: 13643000<br />

Zu bestellen bei Bundeszentrale für gesundheitliche<br />

Aufklärung (www.bzga.de).<br />

Nestbau und Hormone<br />

Wussten Sie, dass sich auch bei werdenden Vätern der<br />

Hormonstatus verändert? Wissenschaftler fanden heraus,<br />

dass bei ihnen vermehrt Prolaktin ausgeschüttet wird, dasselbe<br />

Hormon, das bei den Frauen die Milchbildung anregt.<br />

Es verstärkt den „Nestbautrieb“. Nach der Geburt sinkt das<br />

männliche Hormon Testosteron um ein Drittel. Je stärker es<br />

fällt, desto fürsorglicher soll der Vater sein. Forscher vermuten,<br />

dass die enge Verbundenheit mit der Frau und bestimmte<br />

<strong>Du</strong>ftstoffe, die sie ausströmt, die Ursache dafür sind.<br />

Vielleicht überlegen Sie ja schon, wie Sie gemeinsam die<br />

Wohnung umgestalten oder das Kinderzimmer einrichten?<br />

Schradin, C: Die Biologie des Vaters, Fürth, 2007,<br />

Morgan, E.: Father nature; New Scientist, 2005<br />

Gemeinsam schwanger gehen<br />

Auch wenn Sie vielleicht meinen, Sie würden als Vater jetzt<br />

noch nicht gebraucht: Für Ihre Partnerin ist es eine große<br />

Unterstützung, wenn sie weiß, dass Sie hinter ihr stehen.<br />

Sie wird sich freuen, wenn Sie sie zu den Vorsorgeuntersuchungen<br />

begleiten oder bei einer Ultraschalluntersuchung<br />

dabei sind. Vielleicht macht es auch Spaß, gemeinsam einen<br />

Geburtsvorbereitungskurs zu besuchen und sich so auf die<br />

Geburt einzustimmen.<br />

25


26<br />

Ernährung – was ist gesund?<br />

Über den Mutterkuchen (Plazenta) sind mütterlicher und<br />

kindlicher Blutkreislauf eng miteinander verbunden. Alles,<br />

was Sie zu sich nehmen, gelangt umgewandelt über Ihr Blut<br />

in die Plazenta und von dort über die Nabelschnur direkt<br />

in den Blutkreislauf des Babys. Zwei bis drei Zellschichten<br />

trennen Ihre beiden Blutkreisläufe. Sie wirken wie eine Art<br />

Sieb, das wichtige Nährstoffe durchlässt und viele – aber<br />

nicht alle – Schadstoffe abhält.<br />

Vielen schwangeren Frauen schmecken Gemüse, Obst und<br />

anderes vitaminreiches Essen. Das ist genau das, was Ihr<br />

Körper jetzt braucht. Sie müssen übrigens auch nicht für<br />

zwei essen, erst ab etwa dem vierten Schwangeschaftsmonat<br />

steigt der Energiebedarf (Kalorienbedarf) leicht an.<br />

Den Mehrbedarf eines Tages können Sie z.B. mit einer<br />

zusätzlichen Scheibe Vollkornbrot, belegt mit Schnittkäse,<br />

und einer Tomate decken. Allerdings steigt der Bedarf an<br />

einigen Vitaminen und Mineralstoffen an. Schwangere<br />

Frauen müssen also nicht mehr essen, sondern qualitativ<br />

hochwertig.<br />

Folsäure, Jod und Eisen 1<br />

Schwangere Frauen brauchen von einigen Nährstoffen<br />

deutlich mehr als sonst. Eine ausgewogene Ernährung<br />

liefert die meisten von ihnen in ausreichender Menge.<br />

Bei Jod und Folsäure lässt sich der höhere Bedarf in der<br />

Schwangerschaft über Lebensmittel allein nicht decken.<br />

Folsäuretabletten sollten alle Frauen mit Kinderwunsch und<br />

alle werdenden Mütter bis zum Ende des ersten Schwangerschaftsdrittels<br />

einnehmen. Fachleute empfehlen, ein<br />

Präparat mit 400 Mikrogramm Folsäure pro Tag zusätzlich<br />

zur ausgewogenen Ernährung einzunehmen.<br />

Achten Sie auch bei Jod schon vor und in der Schwangerschaft<br />

auf eine ausreichende Aufnahme. Jodsalz bzw.<br />

Lebensmittel mit Jodsalz, zwei Portionen Meeresfisch pro<br />

Woche und regelmäßig Milch und Milchprodukte tragen<br />

zu einer guten Versorgung bei. Nehmen Sie in der Schwangerschaft<br />

mit Jodtabletten weitere 100 (bis 150) Mikrogramm<br />

Jod pro Tag auf.<br />

Behalten Sie zusätzlich Ihre Eisenversorgung im Blick. Weil<br />

es hier große individuelle Unterschiede gibt, sollten Sie mit<br />

Ihrem Frauenarzt oder Ihrer Frauenärztin über das Thema<br />

sprechen.<br />

17. bis 24. Schwangerschaftswoche<br />

� Empfehlungen für Vegetarierinnen 1<br />

Sie sind schwanger und möchten (auch weiterhin) auf Fleisch<br />

verzichten? Solange Sie genug Milch und Milchprodukte<br />

zu sich nehmen und Ihre Eisenversorgung gut im Blick behalten,<br />

steht dem nichts entgegen. Fleisch ist eine wichtige<br />

Quelle für Eisen. Dieser Mineralstoff ist bedeutsam für den<br />

mütterlichen Stoffwechsel und für die Entwicklung des<br />

ungeborenen Babys. Wenn Sie kein Fleisch essen, bauen<br />

Sie reichlich Vollkornprodukte in Ihren Speiseplan ein, und<br />

essen Sie dazu Gemüse oder Obst. Denn mit dem Vitamin C<br />

aus Paprika, Orangen und Co. verbessert sich die Eisen-<br />

aufnahme aus dem Getreide. Eisenpräparate sind nur sinn-<br />

voll, wenn Ihre Ärztin oder Ihr Arzt bei Ihnen einen Eisenmangel<br />

feststellt.<br />

Wer hingegen als Veganerin in der Schwangerschaft ganz<br />

auf tierische Produkte verzichtet, kann eine ausreichende<br />

Versorgung mit allen Nährstoffen, auch bei sorgfältiger<br />

Auswahl der Lebensmittel, nicht erreichen.<br />

Veganerinnen sollten in jedem Fall mit ihrer Frauenärztin<br />

oder ihrem Frauenarzt sprechen, denn diese Form der Ernährung<br />

birgt ernste Risiken für das Baby.<br />

Schutz vor Lebensmittelinfektionen<br />

Schwangere sollten keine rohen tierischen Lebensmittel<br />

essen, da sie Erreger von Toxoplasmose, Listeriose oder<br />

Salmonellen enthalten können, die dem ungeborenen Kind<br />

schaden können.<br />

Dazu zählen rohes oder nicht durchgebratenes Fleisch wie<br />

z.B. Tartar, Mett, Salami und darüber hinaus roher Fisch<br />

(Sushi), Rohmilch, rohe Eier sowie daraus hergestellte, nicht<br />

ausreichend erhitzte Speisen und Produkte (z.B. Schimmel-<br />

käse, Fetakäse, Harzer Käse, Ricotta, Tiramisu). Meiden Sie<br />

auch Weichkäse und Räucherfisch.<br />

Waschen Sie Obst, Gemüse und Salate gründlich vor deren<br />

Zubereitung, und achten Sie auf einen baldigen Verzehr.<br />

Meiden Sie vorbereitete, abgepackte Salate sowie Salat<br />

vom Vortag, sie sollten von Schwangeren nicht verzehrt<br />

werden.<br />

Bewahren Sie mit Erde behaftete Lebensmittel, z.B. Kartoffeln<br />

oder Möhren, getrennt von anderen Lebensmitteln auf.<br />

Waschen Sie Obst, Gemüse und Kartoffeln gründlich vor<br />

deren weiteren Verwendung.<br />

1 Quelle: siehe Seite 28.


Alkohol<br />

Auf Alkohol soll während der Schwangerschaft verzichtet<br />

werden, denn er kann dem Kind schaden.<br />

Koffeinhaltige Getränke<br />

Schwangere müssen nicht ganz auf Kaffee verzichten. Bis<br />

zu drei Tassen Kaffee pro Tag sind unbedenklich.<br />

Von koffeinhaltigen Energydrinks raten Experten ab.<br />

Gewichtszunahme – was ist normal?<br />

Keine Angst vor Gewichtszunahme. Wenn Sie sich gesund<br />

ernähren und regelmäßig bewegen, dürfen Sie hier ganz<br />

entspannt sein, denn damit vermeiden Sie eine übermäßige<br />

Gewichtszunahme, die mit Risiken verbunden sein kann.<br />

Die individuelle Spannbreite ist je nach Ausgangsgewicht<br />

sehr groß. Eine normale Gewichtszunahme liegt für normal-<br />

gewichtige Frauen zwischen etwa zehn und 16 Kilogramm.<br />

Einen Teil der Reserven, die Sie jetzt anlegen, braucht Ihr<br />

Körper auch für die Stillzeit. Eine Diät ist in der Schwangerschaft<br />

auf keinen Fall angebracht.<br />

Tipps<br />

Abwechslung ist die beste Allergievorbeugung 1<br />

Auch wenn sich Allergien nicht sicher vermeiden lassen,<br />

tragen einfache Maßnahmen dazu bei, das Allergierisiko<br />

Ihres Kindes zu verringern bzw. das Auftreten einer<br />

allergischen Erkrankung hinauszuzögern. Wenn Sie sich<br />

in der Schwangerschaft ausgewogen und abwechslungsreich<br />

ernähren, helfen Sie, einer Allergie bei Ihrem Kind<br />

vorzubeugen.<br />

Bei einem einseitigen Speiseplan können einzelne Nährstoffe<br />

leicht zu kurz kommen. Es ist nicht nötig und auch<br />

nicht empfehlenswert, zur Allergievorbeugung auf bestimmte<br />

Lebensmittel, z.B. auf häufige Allergieauslöser wie<br />

Kuhmilch oder Hühnerei, zu verzichten. Bei Fisch gibt es<br />

sogar Anzeichen dafür, dass allergische Erkrankungen seltener<br />

auftreten, wenn die Mutter in der Schwangerschaft<br />

und in der Stillzeit regelmäßig Fisch genießt. Fachleute<br />

empfehlen zwei Portionen Fisch pro Woche, davon einmal<br />

fettreichen. Besonders fettreiche Meeresfische sind Hering,<br />

Makrele, Lachs oder Sardine.<br />

Typische Schwangerschaftsbeschwerden<br />

Lassen Sie sich bei typischen Beschwerden wie Sodbrennen,<br />

Übelkeit oder Verstopfung medizinisch beraten.<br />

Gute Zahnpflege ist jetzt besonders wichtig!<br />

Putzen Sie möglichst nach jeder Mahlzeit – auch nach dem Essen während der Arbeit – die Zähne, und benutzen<br />

Sie einmal wöchentlich ein Fluoridzahngel.<br />

Bei Zahnfleischbluten hilft Gurgeln mit Kamille oder Salbeitee. Eine kalziumreiche und zuckerarme Ernährung<br />

stärkt Ihre Zähne.<br />

Machen Sie jetzt einen Termin bei Ihrem Zahnarzt. Da in der Schwangerschaft das gesamte Gewebe auflockert,<br />

kann es zu Zahnfleischbluten kommen. Auch das Milieu im Mund ändert sich, sodass leichter Karies entstehen kann.<br />

1 Quelle: siehe Seite 28.<br />

17. bis 24. Schwangerschaftswoche<br />

27


28<br />

� Beispiele für eine empfehlenswerte<br />

Auswahl der Lebensmittel 1<br />

Reichlich<br />

Getränke<br />

■ zu jeder Mahlzeit ein bis zwei Gläser<br />

bzw. Tassen<br />

■ auch zwischendurch trinken<br />

■ möglichst kalorienfreie oder -arme<br />

Getränke wie Wasser, ungesüßte<br />

Kräuter- und Früchtetees, stark verdünnte<br />

Fruchtsäfte trinken<br />

Getreide und Vollkorn<br />

■ pro Tag fünf Portionen Getreideprodukte<br />

und Kartoffeln<br />

■ zu jeder Hauptmahlzeit Getreideprodukte,<br />

bevorzugt in Vollkornform,<br />

oder fettarm zubereitete Kartoffeln<br />

Was dem Baby schadet<br />

Alkohol schädigt die kindliche Entwicklung schon in geringen Mengen, vor allem wenn Sie regelmäßig trinken.<br />

Sein Konsum kann zu körperlichen Fehlbildungen wie Herzfehlern, Auffälligkeiten im Gesichtsbereich und einer<br />

verzögerten geistigen Entwicklung führen. Deshalb wird inzwischen grundsätzlich von Alkohol in jeglicher Form<br />

während der Schwangerschaft abgeraten.<br />

Nikotin verengt die Blutgefäße und verhindert die gute <strong>Du</strong>rchblutung der kindlichen Organe. Das Risiko für Fehl-,<br />

Früh- und Totgeburten sowie für eine vorzeitige Lösung der Plazenta ist bei Raucherinnen erheblich größer.<br />

Übrigens schadet auch das Passivrauchen Ihrem Baby.<br />

Wenn Sie das Rauchen aufgeben wollen, können Sie auf eine Fülle von Unterstützungsangeboten zurückgreifen.<br />

Beispielsweise fördert die BARMER <strong>GEK</strong> „DAS RAUCHFREI-PROGRAMM“ des Instituts für Therapieforschung (IFT).<br />

Fragen Sie einfach in Ihrer BARMER <strong>GEK</strong> Geschäftsstelle nach.<br />

Bei der BZgA erhalten Sie kostenlos die Broschüre „Rauchfrei in der Schwangerschaft – Ich bekomme ein Baby“.<br />

17. bis 24. Schwangerschaftswoche<br />

Mäßig<br />

Milch und Milchprodukte<br />

■ pro Tag mindestens drei Portionen<br />

■ fettarme Milch(-produkte) bevor-<br />

zugen<br />

Fleisch und Fisch<br />

■ pro Woche drei bis vier Portionen<br />

mageres Fleisch oder magere Wurst<br />

bzw. Fleischerzeugnisse<br />

■ pro Woche zwei Portionen Fisch, vor<br />

allem Meeresfisch, mindestens ein-<br />

mal davon fettreicher Fisch, z.B.<br />

Hering, Makrele, Lachs<br />

Sparsam<br />

Öle und Fette<br />

■ bevorzugt Pflanzenöle verwenden:<br />

pro Tag mindestens zwei Esslöffel<br />

Pflanzenöl (zur Zubereitung von<br />

Speisen)<br />

■ pro Tag maximal ein bis zwei Ess-<br />

löffel „feste“ Fette (als Streichfett<br />

für Brot oder zur Zubereitung von<br />

Speisen)<br />

Süßigkeiten und Snack-Produkte<br />

■ nur gelegentlich, pro Tag maximal<br />

eine kleine Portion<br />

1 Quellenangabe der Empfehlungen:<br />

„Ernährung in der Schwangerschaft – Handlungsempfehlungen KOMPAKT“. Hrsg. aid infodienst e.V. , Mai 2011.<br />

Weitere Informationen finden Sie unter www.gesund-ins-leben.de.


� Ihre BARMER <strong>GEK</strong> bezuschusst eine professionelle Ernährungsberatung.<br />

Wenn Sie Fragen haben, wenden Sie sich an Ihre BARMER <strong>GEK</strong> Geschäftsstelle vor Ort.<br />

29


30<br />

Erkrankungen in der Schwangerschaft<br />

Auch Schwangere werden mal krank, bekommen eine Grippe oder <strong>Du</strong>rchfall, was nicht<br />

beunruhigend sein muss. Und dann gibt es schwangerschaftsbedingte Erkrankungen,<br />

die durch die besondere Belastung des Stoffwechsels bzw. durch ein verändertes<br />

Scheidenmilieu hervorgerufen werden.<br />

Infektionen<br />

Infektionen durch Bakterien, Viren oder Pilze können – je<br />

nach Erkrankung – schwerwiegende Folgen für die Entwicklung<br />

des Kindes haben. Deshalb sollten Sie sich in jedem<br />

Fall sobald als möglich mit Ihrer Ärztin, Ihrem Arzt und auch<br />

mit Ihrer Hebamme in Verbindung setzen. In den meisten<br />

Fällen gibt es wirksame Therapien.<br />

Aufgrund des veränderten Scheidenmilieus kommt es in<br />

der Schwangerschaft häufiger zu Infektionen der Scheide.<br />

Sie können sich durch vermehrten Ausfluss, Brennen oder<br />

Juckreiz bemerkbar machen. Rechtzeitig erkannt, können<br />

sie wirksam behandelt werden. In besonderen Fällen können<br />

Bakterien aufsteigen und vorzeitige Wehen begünstigen.<br />

Naturjoghurt oder Scheidenzäpfchen, die Milchsäure enthalten,<br />

helfen zusätzlich, das Scheidenmilieu zu stabilisieren.<br />

Streptokokken B<br />

Bei Streptokokken – Gruppe B (ß-hämolysierende Streptokokken,<br />

Beta-Streptokokken) handelt es sich um Bakterien.<br />

Sie besiedeln bei etwa 30 Prozent aller Schwangeren den<br />

Bereich des Geschlechtsorgans und des Darmausgangs.<br />

In der laufenden Schwangerschaft stellen diese Bakterien<br />

kein Problem für das Ungeborene dar. Erst wenn die Fruchtblase<br />

geplatzt ist oder wenn der Geburtsvorgang bereits<br />

begonnen hat, können diese Erreger eine Bedrohung für<br />

die kindliche Gesundheit sein. So können sie bei ein bis zwei<br />

pro 1.000 Neugeborenen zur gefürchteten Neugeborenensepsis,<br />

einer schweren Allgemeinentzündung des Neugeborenen,<br />

führen.<br />

Erkrankungen in der Schwangerschaft<br />

Aus diesem Grund gibt es mittlerweile eine Leitlinie, die für<br />

alle schwangeren Frauen vier bis fünf Wochen vor dem<br />

Geburtstermin einen Abstrich von Vagina und Darmausgang<br />

empfiehlt, um diese Streptokokken B rechtzeitig zu erkennen.<br />

Der Zeitpunkt der Testung ist deshalb so wichtig, weil eine<br />

Besiedlung mit den Bakterien bis zum Geburtstermin nicht<br />

übersehen werden darf.<br />

Sofern in diesem Abstrich Streptokokken B nachgewiesen<br />

werden, sieht diese Leitlinie vor, dass die schwangere Frau<br />

bei der Aufnahme zur Geburt bis zur Entbindung ein Anti-<br />

biotikum verabreicht bekommt, um das Eintreten der Neu-<br />

geborenensepsis zu verhindern. Aus diesem Grund ist es<br />

am sinnvollsten, wenn der Nachweis der Streptokokken B<br />

im Mutterpass dokumentiert und der Schwangeren mitgeteilt<br />

wird. Erfolgt die Entbindung mit einem geplanten<br />

Kaiserschnitt, kann entsprechend der Leitlinienempfehlung<br />

wegen des geringen Übertragungsrisikos auf die antibiotische<br />

Therapie verzichtet werden.<br />

Internetlinks zum Thema<br />

www.uni-duesseldorf.de/AWMF/ll/024-020.htm<br />

AWMF-Leitlinie Nr. 024/20: „Prophylaxe der Neugeborenensepsis<br />

– frühe Form – durch Streptokokken<br />

– Gruppe B“ (Stand 7/2008), zuletzt abgerufen am<br />

14. November 2011.<br />

� Liegt der Verdacht auf eine solche Infektion vor, werden die Kosten auch durch Ihre<br />

BARMER <strong>GEK</strong> übernommen. Der Suchtest nach Streptokokken B ohne Verdachtsdiagnose<br />

ist jedoch nicht Gegenstand der bisherigen Mutterschaftsrichtlinien. Diese Inhalte<br />

werden durch den Gemeinsamen Bundesausschuss festgelegt. Somit stellt diese<br />

Untersuchung keine Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung dar.


Röteln und andere Kinderkrankheiten<br />

Ob Sie bereits Röteln gehabt haben, wird zu Anfang der<br />

Schwangerschaft im Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen<br />

getestet. Die Wahrscheinlichkeit, dass das Kind bei einer<br />

Ansteckung geschädigt wird, ist in der frühen Schwangerschaft<br />

am größten, nach der 16. Woche liegt sie bei unter<br />

fünf Prozent. Auch vor anderen Kinderkrankheiten sollten<br />

Sie sich möglichst schützen. Falls es doch zu einem ungeschützten<br />

Kontakt mit erkrankten Personen gekommen ist,<br />

sollten Sie ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Mithilfe von<br />

Antikörpern kann der Ausbruch der Krankheit verhindert<br />

werden.<br />

Grippe und Magen-Darm-Infektion<br />

Wenn Sie in der Schwangerschaft an einer Magen-Darm-<br />

Infektion, Erkältung oder Grippe erkranken und sich dies<br />

über mehrere Tage hinzieht, sollten Sie ärztlichen Rat ein-<br />

holen. Nach den Empfehlungen der Ständigen Impfkom-<br />

mission wird Schwangeren die Impfung gegen die saisonale<br />

Grippe empfohlen.<br />

Schwangerschaft und Diabetes<br />

Wenn Sie Diabetikerin sind, sollten Sie in der Schwangerschaft<br />

nicht nur gynäkologisch, sondern gleichzeitig auch<br />

diabetologisch intensiv betreut werden. Denn jetzt ist eine<br />

optimale Blutzuckereinstellung besonders wichtig. Wenn<br />

Ihr Blutzucker dauerhaft gut eingestellt ist, haben Sie beste<br />

Aussichten auf einen komplikationslosen Schwangerschaftsverlauf<br />

und eine komplikationsarme Geburt. Eine<br />

Ernährungsberatung ist jetzt wichtig. Sprechen Sie mit<br />

Ihrer BARMER <strong>GEK</strong>, sie hilft Ihnen gerne weiter.<br />

Was bedeutet Schwangerschaftsdiabetes?<br />

Ein Schwangerschaftsdiabetes (Gestationsdiabetes) ist eine<br />

spezielle Form des Diabetes mellitus, der sich bei circa fünf<br />

Prozent aller Schwangerschaften entwickelt. <strong>Du</strong>rch die<br />

hormonellen Veränderungen während der Schwangerschaft<br />

kann es dazu kommen, dass der Körper den Zuckerstoffwechsel<br />

nicht mehr wie vorher selbst ausbalancieren kann.<br />

Betroffene Frauen bemerken häufig nichts von ihrer Er-<br />

krankung. Erst eine Blutuntersuchung deckt den Schwanger-<br />

schaftsdiabetes auf.<br />

Warum testen? Wie wird getestet?<br />

Ein exklusives Zusatzangebot der BARMER <strong>GEK</strong><br />

Für schwangere BARMER <strong>GEK</strong> Versicherte gibt es ein zusätzliches<br />

Vorsorge-Plus: den Zucker-Belastungstest zwischen den<br />

Schwangerschaftswochen 24 und 28. Mit dieser Blutuntersuchung<br />

kann festgestellt werden, ob ein Schwangerschaftsdiabetes<br />

vorliegt. Wenn ja, wird die werdende Mutter an eine<br />

diabetologische Schwerpunktpraxis überwiesen.<br />

Ein unbehandelter Schwangerschaftsdiabetes kann für Mutter<br />

und Kind Probleme bringen. Manche Frauen erleiden eine<br />

Frühgeburt. Häufiger jedoch wird das Baby zwar zum Termin<br />

geboren, doch es ist ungewöhnlich groß und schwer. Die<br />

Geburt kann dann sehr lange dauern. Für das Kind erhöht<br />

sich durch eine derart mühevolle Geburt die Gefahr von<br />

Verletzungen. Mit wenig Aufwand können Sie diesen<br />

Problemen zuvorkommen. Der einfache Test ermöglicht<br />

Ihnen eine frühzeitige Diagnose.<br />

Für die Untersuchung kommen Sie morgens nüchtern in die<br />

Praxis. Dort wird Ihnen Blut abgenommen und der Zucker-<br />

gehalt bestimmt. Danach trinken Sie eine süße Flüssigkeit,<br />

die im Körper den Blutzuckerspiegel ansteigen lässt. Nach<br />

einer Stunde wird Ihnen wieder Blut abgenommen, um<br />

erneut den Zuckergehalt zu bestimmen.<br />

Erkrankungen in der Schwangerschaft<br />

31


32<br />

„Seit acht Wochen habe ich keine Zigarette mehr angerührt, und mein Mann hat aus<br />

Solidarität auch zu Hause mit dem Rauchen aufgehört. Ich bin froh, dass ich das<br />

geschafft habe, denn ich hatte schon Schuldgefühle gegenüber unserem Kind.“<br />

Rose, 25 Jahre<br />

Diabetes nachgewiesen – und dann?<br />

Wurde ein Diabetes nachgewiesen, bekommen Sie eine<br />

Überweisung in eine diabetologische Schwerpunktpraxis.<br />

Der Experte bespricht dort mit Ihnen das weitere Vorgehen.<br />

Bei manchen Frauen genügt es, wenn sie ihre Ernährung<br />

dem Diabetes anpassen und sich regelmäßig bewegen.<br />

Reicht dies nicht aus, wird in der diabetologischen Schwerpunktpraxis<br />

die Behandlung mit Ihnen abgestimmt.<br />

Erkrankungen in der Schwangerschaft<br />

Bluthochdruck<br />

In manchen Fällen gibt es eine nur leichte Erhöhung des<br />

Blutdrucks, die schon mit einfachen Maßnahmen reguliert<br />

werden kann. Bei Übersteigung bestimmter Grenzwerte,<br />

die Ihre Frauenärztin, Ihr Frauenarzt oder Ihre Hebamme<br />

kennen, können medikamentöse Maßnahmen notwendig<br />

werden. Ein solcher Befund wird zu einer engmaschigeren<br />

Kontrolle in Ihrer Schwangerschaft führen.<br />

Wenn weitere Symptome wie starke Wassereinlagerung<br />

(Ödeme) und Eiweißausscheidung im Urin hinzukommen,<br />

sind Ihre Nieren zu sehr belastet (Fachausdruck: Präeklamp-<br />

sie oder Gestose). Gegebenenfalls kann eine intensive<br />

klinische Überwachung notwendig werden. Da sich daraus<br />

weitere Komplikationen ergeben können, sollten Sie bei<br />

Druckschmerzen im Oberbauch, Kopfschmerzen, Sehstörungen,<br />

Appetitlosigkeit, Übelkeit und Erbrechen oder wenn<br />

Sie sich ganz allgemein krank fühlen, sofort eine ärztliche<br />

Praxis oder außerhalb der Sprechzeiten eine Klinik aufsuchen.<br />

� Nutzen Sie das exklusive Zusatzangebot der<br />

BARMER <strong>GEK</strong>! Sprechen Sie Ihre Frauenärztin<br />

oder Ihren Frauenarzt bzw. Ihre BARMER <strong>GEK</strong><br />

Geschäftsstelle auf den Zucker-Belastungstest<br />

an. Nach eingehender Beratung können Sie in<br />

der Praxis einen Termin für die Untersuchung<br />

vereinbaren.<br />

Am Untersuchungstag selbst müssen Sie ohne<br />

Frühstück in der Praxis erscheinen und etwa zwei<br />

Stunden Zeit mitbringen. Zeit, die sich lohnt –<br />

für Ihre eigene Gesundheit und die Ihres Babys.


34<br />

Bewegung tut gut<br />

Lustvolle Bewegung steigert – auch mit wachsendem Bauch – Ihr Wohlbefinden und<br />

hilft auch gegen Stimmungsschwankungen und Stress. Rhythmisch atmen und sich<br />

dabei körperlich maßvoll anstrengen ist zudem eine gute Vorbereitung auf die Geburt:<br />

Die Geburt wird leichter, wenn sich Frauen schon in der Schwangerschaft durch regelmäßige<br />

Körperarbeit stärken.<br />

Was Ihnen jetzt guttut<br />

Alle sanften Sportarten wie Schwimmen, Wandern, Gymnastik<br />

und Radfahren fördern Ihre Fitness, stabilisieren den<br />

Kreislauf und können Schwangerschaftsbeschwerden vermeiden<br />

oder lindern.<br />

Manche Frauen sind begeistert von Schwangerenyoga oder<br />

Qi-Gong – nicht zuletzt wegen der ruhigen, besinnlichen<br />

Atmosphäre. Viele Frauen genießen auch die Leichtigkeit<br />

im Wasser. Schwimmen können Sie übrigens bis kurz vor<br />

der Geburt. Und manche Frauen fahren am liebsten Rad –<br />

in den letzten Schwangerschaftswochen ist das auch eine<br />

Möglichkeit, die weniger anstrengend als Gehen sein kann.<br />

Worauf Sie achten sollten<br />

Sportarten wie Squash, Tennis, Leichtathletik oder Ballsport,<br />

bei denen Sie springen oder oft abrupt abstoppen müssen,<br />

sollten Sie wegen der erhöhten Verletzungsgefahr aufgrund<br />

der aufgelockerten Bänder nur noch mäßig betreiben. Für<br />

Inlineskating und Reiten gilt dies ebenfalls.<br />

Keinen Sport übertreiben!<br />

Achten Sie auf Ihren Körper, dann werden Sie Ihre Grenzen<br />

spüren. Wenn Sie sich nicht wohlfühlen oder ziehende<br />

Schmerzen im Unterleib haben, sollten Sie die Bewegung<br />

sofort abbrechen. Bei einer Neigung zu vorzeitigen Wehen<br />

sollten Sie grundsätzlich keinen Sport treiben. Trinken Sie<br />

vor und nach dem Sport reichlich.<br />

Bewegen hilft bei Rückenschmerzen<br />

<strong>Du</strong>rch die Auflockerung des Bandapparates der Wirbelsäule<br />

und das wachsende Kind im Leib verlagert sich der Körper-<br />

schwerpunkt. Das kann zu Rückenschmerzen, Schmerzen<br />

am Schambein oder Ischiasbeschwerden führen.<br />

Bewegung tut gut<br />

Empfehlung: Fragen Sie Ihre Hebamme oder in der Geburtsvorbereitung,<br />

welche Entlastungsübungen Sie zu Hause<br />

machen können. Aber auch eine Massage durch Ihren Partner<br />

oder eine Wärmflasche können helfen. Eine aufrechte<br />

Haltung, bequeme Schuhe, Barfußlaufen und das Sitzen auf<br />

einem Gymnastikball entlasten ebenso. Vermeiden Sie auf<br />

jeden Fall schweres Heben.<br />

… und das bei Krampfadern<br />

<strong>Du</strong>rch das aufgelockerte Gewebe können an den Beinen<br />

oder im Bereich der Schamlippen leichter Krampfadern<br />

entstehen und vorhandene sich verstärken. Meist bilden<br />

sie sich nach der Schwangerschaft wieder zurück. Spezielle<br />

Gymnastikübungen, viel Gehen und Schwimmen stärken<br />

Ihre Venen. Auch warm-kühle Wechselduschen tun gut.<br />

Vermeiden Sie einengende Kleidung, langes Sitzen und<br />

Autofahren, und legen Sie Ihre Beine so oft wie möglich<br />

hoch. Bei Beschwerden helfen Stützstrümpfe und Salben,<br />

die Arnika, Hamamelis oder Rosskastanie enthalten.<br />

Tipps<br />

„Kuh-Katze-Übung“ gegen Rückenbeschwerden:<br />

Gehen Sie in den Vierfüßlerstand, und stellen Sie die<br />

Knie hüftbreit auseinander, Arme und Hände bilden<br />

eine Linie mit der Schulter.<br />

Nun bewegen Sie Becken und Rücken und gehen<br />

dabei abwechselnd in die Kuhhaltung (gerader<br />

Rücken) oder machen einen Katzenbuckel (gebogener<br />

Rücken).<br />

Auch Beckenkreisen und Schaukeln des Bauches im<br />

Vierfüßlerstand entspannt die Muskulatur.


Zeit zum Verreisen<br />

Jetzt ist eine gute Zeit, noch einmal zu verreisen. Doch besser<br />

nicht in die Tropen oder an den Nordpol, denn extreme<br />

Temperaturen, fremdländische Ernährung oder eine lange,<br />

anstrengende An- und Abreise können zu sehr belasten. Bei<br />

Fernreisen sollten Sie auch an mögliche Infektionsrisiken<br />

denken und sich ärztlichen Rat zu notwendigen Impfungen<br />

einholen.<br />

Eine Reise mit der Bahn kann entspannend sein, da Sie<br />

keinen stressigen Verkehrssituationen ausgeliefert sind. Wenn<br />

Sie mit dem Auto reisen, planen Sie mindestens alle zwei<br />

Stunden eine Bewegungspause ein. Flugreisen sind im<br />

mittleren Schwangerschaftsdrittel gut möglich. Bei vielen<br />

Fluggesellschaften dürfen Sie ab der 36. Woche nicht mehr<br />

fliegen. Erkundigen Sie sich vorher, ob Sie eine ärztliche<br />

Unbedenklichkeitsbescheinigung benötigen.<br />

Bei längeren Reisen – insbesonders im Flugzeug – können<br />

Stützstrümpfe eine Thrombose vermeiden helfen. Diese<br />

erhalten Sie in gut geführten Fachgeschäften.<br />

Außerdem empfiehlt es sich, reichlich zu trinken und regelmäßig<br />

alle 30 bis 60 Minuten die Beine zu strecken und<br />

die Füße zu bewegen.<br />

� So entwickelt sich Ihr Kind<br />

Um den Körper des Babys bildet sich jetzt eine schützende<br />

cremige Schicht, die sogenannte Käseschmiere. Die Wahr-<br />

nehmung entwickelt sich weiter, Ihr Kind spürt Ihre Stimmungen,<br />

und Sie können ihm alles erzählen, was Sie bewegt.<br />

Mithilfe eines Stethoskops können Sie seinen Herzschlag<br />

hören. Ihr Partner kann ihn mit seinem Ohr an Ihrem Bauch<br />

direkt hören. Ihre Gebärmutter ist mittlerweile bis auf<br />

Nabelhöhe angewachsen.<br />

In der 24. Woche sieht Ihr Kind bereits aus wie ein winziges,<br />

sehr zartes Neugeborenes. Jetzt ist es etwa 30 Zentimeter<br />

lang und wiegt circa 700 Gramm. Nun ist die Schwangerschaft<br />

nicht mehr zu übersehen.<br />

35


36<br />

25. bis 32. Schwangerschaftswoche<br />

Sie fühlen sich oft wohl und stabil und planen das Leben in der zukünftigen Familie.<br />

Sie sind mit dem Nestbau beschäftigt und haben gerade einen Kinderwagen gekauft.<br />

Vielleicht wird Ihnen aber auch alles zu viel?<br />

Im Job muss noch so viel erledigt werden, bevor Sie in den<br />

Mutterschutz gehen, Sie wollen noch in eine größere<br />

Wohnung umziehen oder sind mit dem Renovieren be-<br />

schäftigt. Vielleicht fühlen Sie sich auch von Ihrem Partner<br />

alleingelassen? Jetzt wird es Ihnen guttun, mit einem<br />

Geburtsvorbereitungskurs anzufangen.<br />

Informationen, Tipps, Körperübungen und der Austausch<br />

in der Gruppe helfen Ihnen, sich auf das Kommende einzustellen.<br />

Spätestens jetzt sollten Sie entscheiden, wo Ihr<br />

Kind geboren werden soll.<br />

� So entwickelt sich Ihr Kind<br />

Ihr Kind reagiert inzwischen, wenn Sie Ihre Bauchdecke<br />

streicheln. Sie können sogar schon mit ihm spielen und es<br />

in eine bestimmte Richtung locken. Dann streckt es Ihnen<br />

vielleicht sein Füßchen entgegen. Es lutscht am Daumen,<br />

und seine Augen sind jetzt geöffnet, sodass es sich auf<br />

hellere Bereiche der Gebärmutter zubewegt.<br />

In der 28. Woche ist es etwa 35 Zentimeter groß und wiegt<br />

circa ein Kilogramm. Die Gebärmutter wächst und schiebt<br />

alle Organe nach oben. Im Stehen können Sie jetzt vielleicht<br />

Ihre Füße nicht mehr sehen.<br />

Schwanger sein macht schön!<br />

Die Haut ist besser durchblutet, Sie sehen frischer aus, Ihre<br />

Augen leuchten, und bei vielen Frauen wird das Haar dicker.<br />

Und dennoch …<br />

Bei der Höchstleistung, die Ihr Körper vollbringt, können je<br />

nach Veranlagung an Bauch, Brüsten, Gesäß, Oberschenkeln<br />

und Oberarmen Schwangerschaftsstreifen auftreten. Sie<br />

werden später zwar nicht völlig verschwinden, aber blasser<br />

werden. Vermeiden Sie zu heißes Baden – möglichst nicht<br />

mehr als 36° C – und enge Kleidung. Eine regelmäßige vor-<br />

sichtige Massage mit pflanzlichen Ölen, ausreichendes<br />

Trinken und eine eiweiß- und vitaminreiche Kost stärken<br />

das Bindegewebe.<br />

Manche Frauen klagen über Hautjucken an Bauch, Ober-<br />

schenkeln und Fußrücken. Solange es nicht am ganzen<br />

Körper auftritt, ist das medizinisch nicht bedenklich. Ver-<br />

meiden Sie es, zu kratzen, und verwenden Sie keine ätherischen<br />

Öle zum Einreiben. Kalte Umschläge und Waschungen<br />

mit Essigwasser im Verhältnis 1:1 sowie Salzbäder helfen,<br />

den Juckreiz zu lindern.<br />

� Geburtsvorbereitungskurse<br />

Ab der 28. oder 30. Woche können Sie mit<br />

dem Kurs beginnen und verpassen keinen<br />

Termin, auch wenn Ihr Baby 14 Tage früher<br />

geboren wird.<br />

Die BARMER <strong>GEK</strong> bezahlt bis zu 14 Stunden<br />

Geburtsvorbereitung. Informieren Sie sich<br />

in Ihrer BARMER <strong>GEK</strong> Geschäftsstelle über<br />

Angebote in Ihrer Region.<br />

„Wir hatten richtig viel Spaß in unserem Kurs. Bei den Entspannungsübungen bin ich<br />

regelmäßig eingeschlafen. Mein Partner fand den Abend toll, an dem die Männer<br />

unter sich waren. In der Gruppe haben wir schon einen Termin für das Babytreffen<br />

festgemacht, und ich hoffe, wir treffen uns danach auch weiter.“ Kerstin, 29 Jahre<br />

25. bis 32. Schwangerschaftswoche


Geburtsvorbereitung – wofür ist sie wichtig?<br />

Beim Geburtsvorbereitungskurs stimmen Sie sich körperlich<br />

und seelisch auf die Geburt und die Zeit danach ein. Sie<br />

machen Atem-, Bewegungs- und Entspannungsübungen<br />

und lernen wohltuende Massagen kennen. Daneben bekommen<br />

Sie wertvolle Tipps rund um Schwangerschaft,<br />

Geburt und Wochenbett, und Sie können Fragen stellen<br />

und sich mit anderen werdenden Eltern austauschen.<br />

Manchmal entsteht aus diesem Kontakt später eine Baby-<br />

oder Krabbelgruppe. Deshalb ist es ratsam, einen Kurs in<br />

Ihrer Wohngegend zu finden.<br />

Frauen, die einen Geburtsvorbereitungskurs besucht haben,<br />

gehen in der Regel mit weniger Ängsten in die Geburt,<br />

was sich günstig auf den Geburtsverlauf auswirken kann.<br />

Die Kurse werden von Hebammen angeboten. Sie haben<br />

die Wahl zwischen einem fortlaufenden Kurs und einem<br />

Wochenend-Intensivkurs. Es gibt Kurse für Paare, nur für<br />

Frauen oder auch Kombiangebote, bei denen der Partner<br />

an zwei oder drei Terminen dabei ist.<br />

Vorzeitige Wehen<br />

Während der gesamten Schwangerschaft zieht sich die<br />

Gebärmutter immer mal wieder zusammen, der Bauch wird<br />

für kurze Zeit hart und dann wieder weich. Diese „Übungswehen“<br />

sind ungefährlich, solange sie nicht regelmäßig<br />

auftreten und Sie dabei keine Schmerzen verspüren. Es<br />

kann sein, dass die Kontraktionen verstärkt auftreten, wenn<br />

Sie sich zu sehr angestrengt haben oder unter starkem<br />

psychischem Druck stehen. Auch eine Infektion der Scheide<br />

kann die Ursache für vorzeitige Wehen sein.<br />

Wenn es im Unterbauch oder im Rücken regelmäßig schmerz-<br />

haft zieht und Ihr Bauch hart wird, könnten die Wehen eine<br />

vorzeitige Öffnung des Muttermundes bewirken und damit<br />

auch zu einer Frühgeburt führen. In jedem Fall sollten Sie<br />

dann Ärztin, Arzt oder Hebamme informieren.<br />

Wenn das Baby zu früh kommen will<br />

Etwa fünf Prozent der Kinder kommen vor der 37. Woche<br />

zur Welt. Problematisch sind Frühgeburten vor der 28. Woche,<br />

während Kinder, die nach der 34. Woche geboren werden,<br />

schon relativ stabil sind. Je früher ein Baby geboren wird,<br />

desto wichtiger ist es, dass es in einem Perinatalzentrum zur<br />

Welt kommt, in dem man auf die Versorgung dieser ganz<br />

Kleinen spezialisiert ist.<br />

Viele Frühgeborenenstationen beziehen inzwischen die Eltern<br />

in die Pflege mit ein. Wenn das Baby Ihre warme Haut spürt<br />

und Ihre vertraute Stimme hört, hilft das bei seiner Entwicklung.<br />

Und es hilft Ihnen, die zu frühe Geburt zu verkraften<br />

und eine Beziehung zu Ihrem „Frühchen“ aufzubauen.<br />

Wenn das Kind noch zu schwach zum Saugen an der Brust<br />

ist, können Sie die Milch abpumpen.<br />

Wenn Sie sich durch die frühe Geburt sehr belastet fühlen,<br />

holen Sie sich Hilfe und Unterstützung von Verwandten,<br />

Freunden und Pflegenden. Helfen kann auch der Austausch<br />

mit anderen betroffenen Eltern. Frühgeborenen-Elterngruppen<br />

werden inzwischen an vielen Kliniken angeboten.<br />

Nach einer Frühgeburt verlängert sich der Mutterschutz auf<br />

insgesamt 18 Wochen, wenn das Geburtsgewicht des<br />

Kindes unter 2.500 Gramm liegt oder das Kind über 2.500<br />

Gramm wiegt, aber Zeichen der Unreife zeigt.<br />

Sorgen Sie für Entlastung<br />

Ihr Kind spürt, wenn Sie zu viel Stress haben, angespannt<br />

und nervös sind. Aber auch Ihr Körper weist Sie auf Ihre<br />

Grenzen hin, lässt vielleicht den Blutdruck hochschnellen,<br />

den Bauch hart werden, und er reagiert mit vorzeitigen<br />

Wehen. Wenn Sie die Signale ernst nehmen, lassen sich oft<br />

ernstere Komplikationen verhindern.<br />

Prüfen Sie dann, ob Sie im Job kürzertreten oder sich zu<br />

Hause mehr Unterstützung durch Freunde oder Verwandte<br />

holen können, vor allem, wenn Sie noch weitere kleine<br />

Kinder haben. Sprechen Sie die Probleme mit Ärztin, Arzt<br />

oder Hebamme durch, und überlegen Sie gemeinsam, was<br />

Sie für Ihr Wohlbefinden tun können. Oft hilft auch einfach<br />

nur etwas Ruhe und Abstand vom Alltag.<br />

25. bis 32. Schwangerschaftswoche<br />

37


38<br />

Wenn das Kind gegen Ende der Schwangerschaft<br />

auf den Enddarm drückt, können sich<br />

Hämorrhoiden entwickeln.<br />

Kleine Eiskompressen, für 15 Minuten aufgelegt,<br />

Sitzbäder mit Kamille oder Eichenrinde und<br />

Auflagen mit Ringelblumensalbe lindern die<br />

Beschwerden.<br />

25. bis 32. Schwangerschaftswoche<br />

Komplikationen<br />

In den meisten Fällen verläuft eine Schwangerschaft normal,<br />

auch wenn sie manchmal beschwerlich ist. Unter Umständen<br />

brauchen Sie aber auch medizinische Hilfe. Vertrauen Sie<br />

auf Ihr Gefühl, und halten Sie sich nicht zurück, wenn Sie<br />

unsicher oder unruhig sind.<br />

� Holen Sie sich in jedem Fall schnelle Hilfe bei:<br />

■ vaginalen Blutungen<br />

■ einem dauerhaft harten Bauch<br />

■ plötzlichen Schmerzen im Bauchraum<br />

■ Krämpfen<br />

■ unwillkürlichem Abgang von Flüssigkeit aus der Scheide<br />

Blutungen<br />

Erschrecken Sie nicht gleich, wenn Sie leichte Blutungen<br />

feststellen. Die hormonelle Umstellung in der frühen Schwangerschaft<br />

kann zum Zeitpunkt der erwarteten Regel zu<br />

Blutungen führen. Auch nach dem Geschlechtsverkehr<br />

oder nach einer vaginalen Untersuchung kann es durch<br />

die verstärkte <strong>Du</strong>rchblutung des Muttermundes zu einer<br />

leichten Blutung kommen.<br />

� Vorsicht!<br />

Stärkere Blutungen können – besonders, wenn sie nach<br />

der zwölften Woche oder im Zusammenhang mit Wehen<br />

auftreten – ein Zeichen für eine ernstere Komplikation sein.<br />

Suchen Sie dann bitte sofort Ihre Ärztin oder Ihren Arzt<br />

oder außerhalb der Sprechstundenzeit eine Klinik auf.<br />

� So entwickelt sich Ihr Kind<br />

In der 32. Schwangerschaftswoche hat Ihr Kind eine Größe<br />

von etwa 40 Zentimetern erreicht und wiegt zwischen<br />

1.700 und 2.000 Gramm! Wenn es jetzt geboren würde,<br />

hätte es sehr gute Chancen, sich ohne größere Probleme<br />

zu entwickeln. Aber gut, wenn es sich noch etwas Zeit lässt,<br />

denn es nimmt nun jede weitere Woche etwa 200 Gramm<br />

zu, und Lunge und Gehirn entwickeln sich weiter.<br />

Bei seinen Atemübungen hustet es Fruchtwasser aus –<br />

und Sie spüren seinen Schluckauf!


40<br />

33. bis 40. Schwangerschaftswoche<br />

Der Geburtstermin rückt immer näher. Ihr Kind hat sich vielleicht schon in die Kopflage<br />

gedreht, und der Alltag wird jetzt anstrengender. Ihr Körper stellt sich langsam auf die<br />

Geburt ein. Vielleicht spüren Sie jetzt öfter „Übungswehen“, und manchmal liegen Sie<br />

nachts wach und machen sich Gedanken über die Zukunft.<br />

Wie wird das alles wohl werden, wenn<br />

das Baby da ist? Werde ich, werden<br />

wir das alles gut schaffen? Soziale<br />

Netzwerke helfen nach der Geburt und<br />

unterstützen beim Leben mit dem Baby.<br />

� So entwickelt sich Ihr Kind<br />

Nun wird es eng in der Gebärmutter,<br />

und Ihr Kind hat nicht mehr so viel<br />

Platz zum Turnen, seine Bewegungen<br />

verändern sich. Wahrscheinlich wird<br />

es gerade dann aktiv, wenn Sie ins Bett<br />

gehen! Nach der 35. Woche ist die<br />

Lungenreifung fast abgeschlossen,<br />

auch Verdauungssystem und zentrales<br />

Nervensystem sind fast ausgereift. In<br />

der 36. Woche ist das Baby etwa 45<br />

Zentimeter lang und wiegt circa 2.900<br />

Gramm. Manche Kinder schieben ihr<br />

Köpfchen jetzt tiefer ins Becken. Dann<br />

wird das Atmen für Sie wieder leichter.<br />

Der große Bauch wird immer beschwerlicher.<br />

Auch kann es sein, dass die<br />

knorpelige Verbindung der beiden<br />

Schambeinknochen schmerzt. Lassen<br />

Sie sich viel Zeit, und schonen Sie Ihre<br />

Kräfte.<br />

Mit den Ängsten umgehen lernen<br />

Die Geburt rückt näher. Und sicherlich<br />

beschäftigen Sie jetzt viele Fragen.<br />

Wird es schnell gehen oder sehr lange<br />

dauern? Wie werde ich mit den Schmer-<br />

zen zurechtkommen? Wird mein Partner<br />

mich unterstützen können? Alle<br />

diese Gedanken sind ganz normal.<br />

Hilfreich ist es, wenn Sie Ihre Ängste<br />

nicht für sich behalten, sondern im<br />

Geburtsvorbereitungskurs oder bei<br />

33. bis 40. Schwangerschaftswoche<br />

den Vorsorgeuntersuchungen mit<br />

Hebamme, Ärztin oder Arzt darüber<br />

sprechen. Jede Geburt ist einzigartig<br />

und ein komplexes Zusammenspiel von<br />

Kräften. Sie können nichts vorwegnehmen<br />

und kontrollieren. Aber je mehr<br />

es Ihnen gelingt, über Ihre Ängste zu<br />

sprechen, desto größer ist die Chance,<br />

dass Sie bereit sind, sich einzulassen<br />

auf das, was kommt. Auch das Zwie-<br />

gespräch mit Ihrem Kind, das gemeinsam<br />

mit Ihnen auf diese Reise geht,<br />

hilft Ihnen, auf Ihre Kraft zu vertrauen.<br />

Wo soll unser Baby zur Welt<br />

kommen?<br />

Vergegenwärtigen Sie sich: Frauen, die<br />

gebären, brauchen einen geschützten<br />

Ort, wo sie sich ungestört auf sich selbst<br />

konzentrieren können, wo sie atmen,<br />

stöhnen, ja auch einmal schreien und<br />

schimpfen dürfen, wo sie sich so bewegen<br />

können, wie es ihnen guttut.<br />

Sie sind die Hauptperson des Geschehens,<br />

Sie dürfen und sollen alles äußern,<br />

was Sie brauchen oder was Sie stört.<br />

Die Menschen an Ihrer Seite begleiten<br />

Sie dabei und machen Ihnen Mut.<br />

Danach sollten Sie den Geburtsort<br />

wählen. Meist spüren Sie intuitiv, wel-<br />

cher Ort am besten zu Ihnen passt und<br />

wo Sie sich sicher aufgehoben fühlen.<br />

Das kann im Kreißsaal der Entbindungsklinik,<br />

in einem Geburtshaus oder auch<br />

zu Hause sein. Viele Frauen entscheiden<br />

sich mittlerweile für die Geburt<br />

in einer Klinik, unterstützt von einer<br />

Beleghebamme, zu der sie schon in<br />

der Schwangerschaft eine Beziehung<br />

aufgebaut haben.<br />

Fragen, die Ihnen bei der<br />

Entscheidung helfen können<br />

■ Was gibt mir Sicherheit?<br />

■ Was wünsche ich mir für mich und<br />

mein Baby?<br />

■ Wer soll mich begleiten?<br />

■ Wo bin ich selbst geboren worden?<br />

Wenn Sie und Ihr Ungeborenes gesund<br />

sind, können Sie zwischen Klinik, Haus-<br />

geburt oder Geburtshaus wählen.<br />

Zu Hause<br />

Bei einer Hausgeburt bleiben Sie in Ihrer<br />

vertrauten Umgebung. Eine Hausgeburt<br />

ermöglicht Ihnen ein hohes Maß an<br />

Selbstbestimmung, fordert aber Eigen-<br />

initiative und einen aktiven Umgang<br />

mit dem Geburtsschmerz. Sie werden<br />

von Ihrer Hebamme betreut, die Sie<br />

bereits während der Schwangerschaft<br />

kennengelernt haben. Sie führt die<br />

Geburt selbstständig und in eigener<br />

Verantwortung durch. Bei Bedarf kann<br />

zur Geburt auch eine zweite Hebamme<br />

hinzugezogen werden, um sich sowohl<br />

um Mutter als auch Neugeborenes<br />

ausreichend kümmern zu können. In<br />

einem ausführlichen Vorgespräch werden<br />

die erforderlichen Vorbereitungen<br />

von der Hebamme erläutert. Sie wird<br />

besonders darauf hinweisen, dass<br />

auch bei einer ansonsten unauffälligen<br />

Schwangerschaft während des Geburtsverlaufs<br />

plötzlich Komplikationen


auftreten können. Diese erfordern in<br />

einigen Fällen schnelle ärztliche Hilfe<br />

oder auch einen operativen Eingriff.<br />

Dazu trifft die Hebamme Absprachen<br />

mit Ärzten, die bei auftretenden Ge-<br />

burtshindernissen informiert und hinzugezogen<br />

werden. Auch ein notwendiger<br />

Transport in die Klinik wird dann<br />

organisiert.<br />

Bevor Sie sich für eine Hausgeburt ent-<br />

scheiden, ist es wichtig, sich über die<br />

Vor- und Nachteile auch mit Ihrem<br />

Partner auszutauschen. Da die Kapa-<br />

zitäten der Hebammen begrenzt sind,<br />

sollten Sie sich frühzeitig (idealerweise<br />

im vierten Monat) um eine Hebamme<br />

kümmern, mit der Sie alles für die Geburt<br />

zu Hause und für das Wochenbett<br />

vorbereiten.<br />

Im Geburtshaus<br />

Ein Geburtshaus ist eine spezielle Ein-<br />

richtung, in der eine Entbindung ambulant,<br />

das heißt ohne einen längeren<br />

stationären Aufenthalt, durchgeführt<br />

wird. Die medizinische Leitung eines<br />

Geburtshauses hat eine Hebamme.<br />

Die Betreuung während der Entbindung<br />

erfolgt entweder durch eine Hebamme<br />

oder ein Hebammenteam.<br />

Geburtshäuser haben Absprachen mit<br />

Ärzten und Krankenhäusern getroffen,<br />

damit im Notfall eine Ärztin oder ein<br />

Arzt angerufen werden kann und ein<br />

Klinikbett zur Aufnahme bereitsteht.<br />

Die Hebammen im Geburtshaus prüfen<br />

vorher nach strengen Kriterien, welche<br />

Frauen sie für eine Geburt annehmen.<br />

Wenn die Geburt ohne Komplikationen<br />

verlaufen ist, gehen Sie einige Stunden<br />

danach mit Ihrem Kind nach Hause,<br />

wo Sie von einer Hebamme des Ge-<br />

burtshauses im Wochenbett weiter be-<br />

treut werden. Auch hier empfiehlt sich<br />

eine rechtzeitige Anmeldung, damit<br />

bereits während der Schwangerschaft<br />

eine vertrauensvolle Beziehung aufgebaut<br />

werden kann.<br />

Geburtshäuser bieten regelmäßig<br />

Informationsabende an.<br />

In der Klinik<br />

In der Klinik betreut Sie ein Team von<br />

Ärzten und Hebammen, das in aller<br />

Regel im Schichtdienst arbeitet. Je nach<br />

personeller Besetzung ist eine Heb-<br />

amme für mehrere Geburten zuständig.<br />

Bei Komplikationen stehen alle tech-<br />

nischen Möglichkeiten direkt zur Verfügung.<br />

Je nach Größe der Klinik ist<br />

auch eine Kinderklinik angeschlossen.<br />

Große Kliniken verfügen über sogenannte<br />

Perinatalzentren, in denen<br />

Frauen mit medizinischen Risiken schon<br />

während der Schwangerschaft betreut<br />

werden können. Wenn bei Ihnen bereits<br />

vor der Schwangerschaft bestimmte<br />

Grunderkrankungen bestanden oder<br />

während der Schwangerschaft Besonderheiten<br />

und Komplikationen ent-<br />

standen sind, sprechen Sie mit Ihrer<br />

Frauenärztin bzw. Ihrem Frauenarzt<br />

darüber, ob eine Mitbetreuung oder<br />

Entbindung in einem solchen Perinatalzentrum<br />

sinnvoll ist.<br />

In vielen Kliniken sind ein Gebärstuhl,<br />

eine Badewanne und ein großes Bett<br />

für Sie und Ihren Partner vorhanden.<br />

Fragen Sie nach, ob die Klinik über ein<br />

Familienzimmer verfügt, in dem Sie die<br />

Tage in der Klinik gemeinsam verbringen<br />

können. Der Vater muss dann<br />

einen Aufpreis bezahlen. Besonders<br />

nach einem Kaiserschnitt bietet ein<br />

Familienzimmer Vorteile, da der Vater<br />

dann bei der Versorgung des Babys<br />

mithelfen kann. Kliniken finden Sie<br />

unter www.barmer-gek.de/kliniklotse.<br />

Auch Kliniken bieten, wie die Geburtshäuser,<br />

spezielle Informationsabende<br />

an. Hier können Sie im persönlichen<br />

Gespräch alle Ihre Fragen loswerden,<br />

z.B. wie häufig ein Kaiserschnitt durchgeführt<br />

wird oder welche Methoden zur<br />

Schmerzlinderung eingesetzt werden.<br />

� Die Leistungen für die Hausgeburt und Wochenbettbegleitung<br />

rechnen die Hebammen direkt mit<br />

der BARMER <strong>GEK</strong> ab.<br />

Das Honorar der Hebamme für ihre Bereitschaft<br />

in den jeweils zwei Wochen vor und nach dem<br />

Geburtstermin bezahlen Sie selbst.<br />

33. bis 40. Schwangerschaftswoche<br />

41


42<br />

Beleggeburt<br />

Bei einer Beleggeburt gehen Sie zum Gebären mit der ver-<br />

trauten Hebamme in die Klinik und werden danach im<br />

Wochenbett von ihr weiter betreut. Diese Form der Geburts-<br />

begleitung, die die Vorteile von Haus- und Klinikgeburt<br />

verbindet, ist sehr beliebt.<br />

Wenn Sie dies wünschen, dann empfehlen wir Ihnen, sich<br />

sehr frühzeitig bei einer Beleghebamme anzumelden.<br />

Ambulante Geburt<br />

Nach der Geburt in der Klinik bleiben Sie normalerweise<br />

einige Tage auf der Wochenbettstation und werden zwischen<br />

dem dritten und fünften Tag oder nach einem Kaiserschnitt<br />

zwischen dem fünften und siebten Tag nach der Geburt<br />

entlassen. Wenn es Ihnen und dem Baby gut geht, können<br />

Sie aber auch schon einige Stunden nach der Geburt nach<br />

Hause gehen.<br />

Sorgen Sie bei einer ambulanten Geburt dafür, dass Ihre<br />

junge Familie gut versorgt wird. Sie haben Anspruch auf<br />

eine Haushaltshilfe für die Zeit, die Sie sonst in der Klinik<br />

geblieben wären. Informieren Sie Ihre Hebamme bald<br />

nach der Geburt, damit sie sich rechtzeitig auf den ersten<br />

Wochenbettbesuch einstellen kann.<br />

33. bis 40. Schwangerschaftswoche<br />

Der Schlaf verändert sich<br />

Gegen Ende der Schwangerschaft verändert sich Ihr Schlaf.<br />

Sie wachen öfter auf, weil Sie häufiger zur Toilette müssen,<br />

oder liegen wach und grübeln über die Zukunft nach. Ärgern<br />

Sie sich nicht darüber, sondern machen Sie es sich mit<br />

vielen Kissen im Bett gemütlich. Sie können sich dann ja<br />

im Laufe des Tages noch einmal ausruhen. Wenn das Baby<br />

da ist, werden Sie lernen, auch nach einer Unterbrechung<br />

durch Stillen und Wickeln wieder einzuschlafen und sich<br />

in kurzer Zeit zu regenerieren.<br />

� So entwickelt sich Ihr Kind<br />

In den letzten Wochen bekommt Ihr Kind von Ihnen einen<br />

„Nestschutz“. Dies sind Antikörper gegen Infektionskrankheiten,<br />

gegen die Sie immun sind. In der 39. Woche<br />

löst sich die Käseschmiere, und die Fruchtwassermenge<br />

nimmt ab. Bei der Geburt ist Ihr Kind 48 bis 55 Zentimeter<br />

lang und wiegt zwischen 2.800 und 4.000 Gramm. Die<br />

Senkwehen bringen es tiefer ins Becken. Ihre Harnblase<br />

kann sich kaum noch ausdehnen, und Sie sind ständig auf<br />

der Suche nach einer Toilette. Zeit, dass das Baby kommt.<br />

Vielleicht warten Sie schon sehnsüchtig auf den Geburtsbeginn.<br />

Doch darüber wird Ihr Kind entscheiden, und wahr-<br />

scheinlich geht es genau dann los, wenn Sie gerade nicht<br />

damit rechnen.<br />

„Dass ich in den letzten Wochen nicht mehr<br />

richtig schlafen können würde, davor hat<br />

mich meine Freundin schon gewarnt, und<br />

ich hatte mich auch darauf eingestellt und<br />

mir extra schöne Lektüre bereitgelegt. Wenn<br />

ich dann nachts wach gelegen habe, habe<br />

ich eben eine Stunde gelesen, und wenn<br />

es irgendwie möglich war, habe ich mich<br />

am Tag noch mal ein Stündchen aufs Sofa<br />

gelegt.“ Carmen, 28 Jahre


Tipp<br />

Vergessen Sie bei der Anmeldung in der Klinik nicht, Ihre Wünsche für die Betreuung bei der Geburt anzugeben.<br />

Sie werden auf dem Anmeldebogen vermerkt, damit die Hebammen im Kreißsaal informiert sind.<br />

Die Anmeldung in der Klinik sollte in der 33. bis 36. Schwangerschaftswoche erfolgen, in manchen Kliniken muss es<br />

noch früher sein.<br />

Scheuen Sie sich nicht, alles zu fragen, was Sie<br />

wissen wollen<br />

Checkliste für die Kreißsaalbesichtigung<br />

■ Kann ich mich während der Wehen frei bewegen?<br />

■ Wird bei Überschreitung des Geburtstermins die Geburt<br />

an einem bestimmten Tag eingeleitet?<br />

■ Wie viele Hebammen stehen am Tag bzw. in der Nacht<br />

zur Verfügung?<br />

■ Wie viele Personen darf ich mitbringen?<br />

■ Wie viele Geburten gibt es im Jahr?<br />

■ Wie viele Kaiserschnitte werden durchgeführt?<br />

■ Wie viele Wassergeburten werden durchgeführt?<br />

■ Ist eine Kinderärztin, ein Kinderarzt im Haus?<br />

■ Werde ich dabei unterstützt, mein Baby noch im Kreißsaal<br />

zu stillen?<br />

■ Wird eine ambulante Geburt unterstützt?<br />

■ Wohin kommt mein Baby, wenn es im Notfall verlegt<br />

werden muss?<br />

■ Gibt es eine familienorientierte Wochenbettbetreuung<br />

auf der Station?<br />

33. bis 40. Schwangerschaftswoche<br />

43


44<br />

Die Ankunft des Kindes vorbereiten<br />

Manchmal ist das Kind schneller da, als man denkt. Deshalb ist es ratsam, bereits in<br />

den Wochen vor dem Geburtstermin einige Vorkehrungen zu treffen.<br />

„Es braucht ein ganzes Dorf,<br />

um ein Kind großzuziehen“<br />

So lautet ein afrikanisches Sprichwort.<br />

Eltern haben heute kein Dorf und auch<br />

selten eine Großfamilie zur Verfügung,<br />

die sie um Unterstützung bitten könnten.<br />

Deshalb ist es gut, schon in der<br />

Schwangerschaft soziale Netzwerke<br />

aufzubauen.<br />

Wenn Ihr Baby da ist, sind Sie erst mal<br />

rund um die Uhr beschäftigt. Diese<br />

Situation ist für alle jungen Eltern ungewohnt,<br />

und manche beschleicht ein<br />

Gefühl der Panik, wenn sie den Eindruck<br />

haben, dass keine Zeit mehr für sie<br />

selbst übrig bleibt.<br />

Aber Sie müssen nicht alles allein oder<br />

zu zweit schaffen. Fragen Sie Familienmitglieder,<br />

Nachbarn oder Freunde.<br />

Manchmal helfen auch ältere Menschen<br />

gerne aus. In vielen Städten gibt es<br />

sogar einen „Omadienst“.<br />

Und auch der Kontakt zu anderen jun-<br />

gen Eltern kann unterstützen und das<br />

Gefühl der Isolation auflösen. Soziale<br />

Netzwerke helfen nach der Geburt und<br />

unterstützen beim Leben mit dem Baby!<br />

Was nehme ich mit in die Klinik<br />

bzw. ins Geburtshaus?<br />

Es ist sinnvoll, rechtzeitig einen Koffer<br />

mit dem Nötigsten vorzubereiten. Hier<br />

eine Liste als Anregung:<br />

■ Medikamente, die Sie regelmäßig<br />

einnehmen<br />

■ ein bis zwei Hemden oder lange<br />

T-Shirts für die Geburt<br />

■ Still-BH (ab drei Wochen vor dem<br />

Geburtstermin kaufen, eine Körb-<br />

chengröße mehr, als Sie jetzt haben)<br />

oder Baumwollbustier<br />

■ Baumwollnachthemden oder<br />

-schlafanzüge<br />

■ Unterwäsche zum Wechseln oder<br />

Wegwerfslips<br />

■ Hausschuhe und Socken<br />

■ Bademantel<br />

■ Handtücher und Waschlappen<br />

■ Waschutensilien (unparfümiert)<br />

■ legere Kleidung für tagsüber<br />

■ Fotoapparat<br />

■ Getränke, Snacks und Traubenzucker<br />

■ CDs mit Ihrer Lieblingsmusik<br />

■ Schreibutensilien und Papier<br />

■ Papiere: Mutterpass, Versicherten-<br />

karte, Personalausweis, Stammbuch<br />

oder Heiratsurkunde, Geburtsurkunde<br />

(wenn Sie nicht verheiratet sind)<br />

Für das Baby brauchen Sie<br />

■ Body<br />

■ Strampler<br />

■ Jäckchen und Mützchen<br />

■ Socken<br />

■ Windeln<br />

■ Stilltuch<br />

■ Wolldecke<br />

■ Tragetasche<br />

■ Autositz für die Heimfahrt<br />

Vorbereitung auf das<br />

Wochenbett<br />

Ist das Baby geboren, brauchen Sie viel<br />

Zeit. Besprechen Sie mit Ihrer Hebamme,<br />

was Sie im Haus haben sollten,<br />

um für die erste Zeit gut ausgerüstet<br />

zu sein. Sie können Vorräte einkaufen<br />

oder einfrieren, damit eine warme Mahl-<br />

zeit schnell und unkompliziert zur Ver-<br />

fügung steht. Sie ersparen sich viel<br />

Stress, wenn Sie in den ersten Wochen<br />

möglichst ausschließlich in Ihrer neuen<br />

Familie bleiben und wenn nur wenige<br />

Ihnen Nahestehende Sie unterstützen.<br />

Sie haben noch viel Zeit, Ihr Baby zu<br />

zeigen, denn diese ersten Tage sind<br />

unwiederbringlich. Am besten, Sie<br />

teilen das schon jetzt Ihren Freunden<br />

und Bekannten mit. Diejenigen, die<br />

bereits Kinder haben, werden vollstes<br />

Verständnis für Sie haben.


Checkliste: für das Wochenbett<br />

zu Hause<br />

■ große Binden oder Vlieswindeln<br />

■ Stilleinlagen<br />

■ geruchsfreie Waschlotion<br />

■ Kühltruhe mit Vorgekochtem füllen<br />

■ Stillkissen<br />

(eventuell schenken lassen)<br />

■ Stilltee<br />

■ Fieberthermometer<br />

■ sechs bis acht Mullwindeln<br />

■ ein bis zwei Flaschen und Sauger<br />

(auch wenn Sie stillen)<br />

Wenn Sie nicht stillen<br />

■ Flaschen und Sauger (sechs bis acht)<br />

■ Flaschenbürste<br />

■ Kochtopf oder Sterilisator zum<br />

Auskochen der Flaschen<br />

■ Flaschenwärmer<br />

■ Thermosflasche<br />

Kinderärztliche Betreuung<br />

Haben Sie schon daran gedacht, mit<br />

einer Kinderärztin bzw. einem Kinder-<br />

arzt Kontakt aufzunehmen? Bei einer<br />

Hausgeburt oder einer ambulanten<br />

Geburt ist das auf jeden Fall sinnvoll.<br />

Zwischen dem dritten und zehnten<br />

Lebenstag des Kindes steht die zweite<br />

Neugeborenenuntersuchung (U2) an.<br />

Einige Kinderärztinnen und Kinderärzte<br />

kommen auch zu Ihnen nach<br />

Hause.<br />

Kinderzimmer und Babykleidung<br />

Bestimmt macht es Ihnen Spaß, Baby-<br />

kleidung zu kaufen und das Kinderzimmer<br />

einzurichten.<br />

Nicht immer ist es nötig, alles neu zu<br />

kaufen, und mitunter ist es sogar gesünder,<br />

auf bereits benutzte Möbel<br />

oder Kleidung zurückzugreifen.<br />

Oft werden Möbel und Kleidung chemisch<br />

bearbeitet und dünsten dann<br />

die Schadstoffe über lange Zeit aus.<br />

Diese können den Organismus schä-<br />

digen. Da Babys und Kleinkinder hier<br />

besonders empfindlich reagieren, emp-<br />

fiehlt das Bundesinstitut für Risikobewertung<br />

(BfR), besser Secondhandartikel<br />

zu kaufen. Das schont zudem den<br />

Geldbeutel. Da die Kleinen schnell<br />

wachsen, werden Strampler und Co.<br />

nur für kurze Zeit getragen. In Secondhandläden,<br />

auf dem Flohmarkt, im<br />

Internet oder bei Freunden kann man<br />

oft gut erhaltene Kleidung und Möbel<br />

kaufen.<br />

Bereits vor dem Geburtstermin sollten<br />

Sie ein Kinderbettchen, eine Wickelkommode<br />

oder einen Wickeltisch be-<br />

sorgen. Bei der Auswahl des Wickeltisches<br />

und der Wickelauflage sollten<br />

Sie besonders auf die Sicherheit Ihres<br />

Kindes Wert legen. Denken Sie auch<br />

daran, Ihr Kind nie unbeaufsichtigt<br />

auf dem Wickeltisch liegen zu lassen.<br />

Auch hier ist es sinnvoll, auf die Quali-<br />

� Gut zu wissen<br />

tätssiegel von TÜV und auf das GS-<br />

Prüfzeichen zu achten. Vielleicht be-<br />

kommen Sie auch von Freunden eine<br />

Wiege oder einen Stubenwagen ge-<br />

liehen. Diese Bettchen sind nur für die<br />

ersten sechs bis acht Wochen geeignet.<br />

Beim Renovieren des Kinderzimmers<br />

sollten Sie auf schadstoffarme Materialien<br />

achten, z.B. bei der Wandfarbe<br />

oder beim Fußbodenbelag.<br />

Bei der Anschaffung von Kinder- und<br />

Babyspielzeug empfiehlt sich der Riech-<br />

test, denn oft ist es mit gesundheitsgefährdenden<br />

Chemikalien belastet. Da<br />

die Kleinen alles in den Mund nehmen,<br />

ist das besonders gefährlich. Produkte<br />

mit einem stechenden oder beißenden<br />

Geruch sollten Sie von vornherein aus-<br />

schließen. Auch der Preis kann auf<br />

Qualität hinweisen, da namhafte Her-<br />

steller eher auf den Gesundheitsschutz<br />

achten. Produkte mit dem GS-Prüfzeichen<br />

gelten als sicher. Leider ist<br />

dieses Zeichen bei Spielzeug noch nicht<br />

weit verbreitet.<br />

Bisphenol A in Babyflaschen und Saugern<br />

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) stellt Folgendes fest:<br />

Um eine einheitliche Rechtslage in der EU zu schaffen, hat die Europäische Kommission<br />

die Verwendung von Bisphenol A bei der Herstellung von Babyflaschen und das<br />

Inverkehrbringen von Babyflaschen, die mit Bisphenol A hergestellt wurden, in den<br />

EU-Mitgliedsstaaten untersagt. Das Verbot für die Herstellung gilt seit März 2011, das<br />

Verbot für das Inverkehrbringen seit Juni 2011. Sobald die wissenschaftliche Datenlage<br />

zu möglichen gesundheitsschädlichen Wirkungen von Bisphenol A eindeutig geklärt<br />

ist, soll das Verbot erneut diskutiert werden. Im Handel werden auch Fläschchen aus<br />

Polyethersulfon angeboten und als „B free“ beworben. Die Ausgangsstoffe für diesen<br />

Kunststoff sind allerdings bislang wissenschaftlich wesentlich weniger untersucht als<br />

Bisphenol A. Grundsätzlich können Eltern auf Glasfläschchen ausweichen; hier ist<br />

allerdings zu beachten, dass diese Fläschchen zerbrechen können.<br />

Den bisherigen Untersuchungen des BfR zufolge haben Sauger aus Latex und Silikon<br />

keine gesundheitlich bedenklichen Wirkungen.<br />

Quelle: www.bfr.bund.de/cm/343/ausgewaehlte_fragen_und_antworten_zu_bisphenol_a_in_verbrauchernahen_produkten.pdf<br />

45


46<br />

Geburt – Aufbruch ins Unbekannte<br />

Die Geburt ist der Übergang in einen neuen Lebensabschnitt. Gebären ist Trennung<br />

und Neubeginn, Ende und Anfang, großer Schmerz und unendliche Freude, ein ganz<br />

natürlicher Vorgang und ein unfassbares Wunder.<br />

Bei der Geburt überschreiten Sie eine<br />

Grenze, Sie befinden sich in einer be-<br />

sonderen Situation, in der Ihnen außergewöhnliche<br />

Kräfte zur Verfügung<br />

stehen. Vielleicht haben Sie Bilder vor<br />

Augen, wie es sein wird, und Sie haben<br />

viel Wissen erworben, und dennoch<br />

wird es vielleicht auch ganz anders<br />

sein. Lassen Sie sich ein auf das Un-<br />

bekannte, und vertrauen Sie auf die<br />

Kraft Ihres Körpers, der Ihr Baby neun<br />

Monate lang getragen hat, auf die<br />

Menschen, die Sie begleiten, und auf<br />

das großartige System der Natur. Sie<br />

sind bestens gerüstet!<br />

Geht jetzt die Geburt los?<br />

Gerade Erstgebärende beschäftigt diese<br />

Frage, denn wie auch können sie sicher<br />

sein, ob das schon Geburtswehen oder<br />

doch eher noch „Übungswehen“ sind?<br />

In den letzten Wochen vor der Geburt<br />

kann es sein, dass das Köpfchen des<br />

Babys schon tiefer ins Becken gerutscht<br />

ist. Beim Gehen drückt es nach unten,<br />

und Sie müssen häufiger zur Toilette.<br />

Manchmal können sich die „Übungswehen“<br />

über mehrere Stunden hin-<br />

ziehen. Warten Sie erst einmal in Ruhe<br />

ab, oder nehmen Sie ein Entspannungs-<br />

bad. Oft beruhigt sich die Gebärmutter<br />

wieder, und es dauert noch ein paar<br />

Tage. Dennoch sind diese Vorwehen<br />

nicht umsonst, denn sie bereiten Ihren<br />

Körper optimal auf die Geburt vor.<br />

Geburt – Aufbruch ins Unbekannte<br />

Wenn die Wehen regelmäßig kommen<br />

und stärker werden, wenn Fruchtwasser<br />

oder blutiger Schleim abgeht, können<br />

Sie sicher sein, dass sich die Geburt an-<br />

kündigt. Im Unterschied zu den „Übungswehen“<br />

können Sie echte Wehen nicht<br />

ignorieren, sondern müssen mitatmen.<br />

Echte Wehen werden intensiver und<br />

hören nicht auf, wenn Sie ein Bad neh-<br />

men oder die Position ändern. Eine ganz<br />

leichte Blutung oder Abgang von blut-<br />

igem Schleim ist ein Zeichen für die<br />

Öffnung des Muttermundes. Die Geburt<br />

hat begonnen.<br />

Wann in die Klinik oder die<br />

Hebamme benachrichtigen?<br />

Jede Frau empfindet den Wehenschmerz<br />

anders. Hören Sie auf Ihr Bauchgefühl!<br />

Wenn Ihre Wehen kontinuierlich stärker<br />

werden, dann ist es der richtige<br />

Zeitpunkt, sich Hilfe zu holen oder in<br />

die Klinik zu fahren. Rufen Sie vorher<br />

an, dann können sich die Hebammen<br />

auf Sie einstellen.<br />

Blasensprung:<br />

Fruchtwasser geht ab<br />

Im Verlauf der Wehen platzt meist die<br />

Fruchtblase. Manche Frauen merken<br />

das nicht, weil es kontinuierlich tröpfelt<br />

und sie die Flüssigkeit vielleicht für<br />

Urin halten. Doch Fruchtwasser ist klar,<br />

farblos und riecht leicht süßlich. Das<br />

Abfließen lässt sich nicht kontrollieren.<br />

Manchmal geht das Fruchtwasser auch<br />

in einem Schwall ab.<br />

Beim vorzeitigen Blasensprung platzt<br />

die Fruchtblase, ohne dass Sie Wehen<br />

haben. Doch meist setzen dann inner-<br />

halb der nächsten 24 Stunden Wehen<br />

ein. In diesem Fall sollten Sie in aller<br />

Ruhe Ärztin, Arzt oder Hebamme infor-<br />

mieren oder in die Klinik fahren. Wenn<br />

nach etwa zwölf Stunden die Wehen<br />

nicht von selbst einsetzen, wird die<br />

Geburt medikamentös eingeleitet. So<br />

soll vermieden werden, dass Keime<br />

durch den Geburtskanal aufsteigen,<br />

die eine Infektion auslösen könnten.<br />

Wenn das Fruchtwasser in einem Schwall<br />

abgeht, kann das bedeuten, dass das<br />

Baby noch nicht so tief im Becken liegt.<br />

Damit das Köpfchen des Kindes jetzt<br />

nicht durch eine eventuell nach vorn<br />

rutschende Nabelschnur abgeklemmt<br />

wird – was äußerst selten vorkommt –,<br />

sollten Sie sich vorsichtshalber gleich<br />

hinlegen, zwei Kissen unter den Po<br />

schieben und sich liegend in die Klinik<br />

transportieren lassen.<br />

� Emotionale Begleitung<br />

ist wichtig!<br />

Die beste fürsorgliche Unterstützung,<br />

die eine Frau während der Geburt be-<br />

kommen kann, ist die kontinuierliche<br />

Anwesenheit einer Person, die nur für<br />

sie da ist, sie emotional und physisch<br />

unterstützt und mit den notwendigen<br />

Informationen versorgt. Dies zeigen<br />

viele Studien.


Wie verläuft eine<br />

normale Geburt?<br />

Auch wenn jede Geburt individuell ver-<br />

läuft, sind die Phasen eines Geburtsverlaufs<br />

und das physiologische Geschehen<br />

dabei immer gleich. Die Kraft der<br />

Wehen, die die Gebärmutter zusammenziehen,<br />

wirkt auf den Muttermund,<br />

der sich bis zu einer Weite von etwa<br />

zehn Zentimetern auseinanderzieht.<br />

Dabei tritt (bei einer Kopflage) das<br />

Köpfchen des Kindes immer tiefer ins<br />

mütterliche Becken ein, bis es schließlich<br />

den Beckenboden erreicht hat und<br />

in die Welt hinaustritt.<br />

Je besser Sie diesen kraftvollen Prozess<br />

mit Ihrer Atmung begleiten, desto<br />

leichter kann sich der Muttermund<br />

öffnen. Die Kunst ist es, während der<br />

Spannung, die den Wehenschmerz<br />

begleitet, die Atmung im Fluss zu halten,<br />

sodass die Kraft der Wehen optimal<br />

wirken kann. Das funktioniert am bes-<br />

ten, wenn Sie von Ihrem Partner oder<br />

einer Freundin begleitet werden und<br />

sich so dem Geschehen vertrauensvoll<br />

hingeben können.<br />

� Gut zu wissen<br />

Der Muttermund<br />

gibt den Weg frei<br />

Partner bei der Geburt<br />

Wenn Sie in der Klinik gebären, wird die Hebamme manchmal<br />

nicht bei Ihnen sein können. Deshalb ist es hilfreich, sich vorher<br />

zu überlegen, wer Sie zur Geburt begleitet. Viele Frauen wollen<br />

ihren Partner an der Seite haben, doch eine zusätzliche Begleiterin<br />

mit Geburtserfahrung kann nicht nur Sie, sondern auch<br />

den Partner entlasten und seine Ängste schmälern.<br />

Eine gute Voraussetzung dafür, dass er sich Ihnen noch mehr<br />

zuwenden kann.<br />

Das kann für Sie anstrengend werden.<br />

Deshalb in den Pausen Kraft schöpfen.<br />

Während der Eröffnungsphase öffnet<br />

sich der Muttermund bis auf etwa acht<br />

Zentimeter. Die Wehen kommen nun<br />

häufiger und kräftiger, etwa alle fünf<br />

bis zehn Minuten, und dauern etwa<br />

eine Minute lang. Konzentrieren Sie sich<br />

auf Ihre Atmung. Ihre Begleitpersonen<br />

werden Sie währenddessen ganz nach<br />

Ihren Bedürfnissen unterstützen.<br />

Während der Wehen können Sie eine<br />

sitzende, hockende oder kniende Posi-<br />

tion einnehmen, sich an Ihrem Partner<br />

festhalten, eine Weile auf dem Bett<br />

ausruhen oder ein Entspannungsbad<br />

nehmen. In den Wehenpausen können<br />

Sie mit Ihrem Partner auf und ab gehen.<br />

Die Hebamme wird in dieser Zeit immer<br />

wieder die kindlichen Herztöne und die<br />

Wehentätigkeit kontrollieren und in<br />

bestimmten Abständen eine vaginale<br />

Untersuchung durchführen, um den<br />

Geburtsfortschritt zu ermitteln. Wenn<br />

Sie das erste Kind bekommen, kann<br />

diese erste Phase zwischen acht und<br />

zwölf Stunden dauern, sie kann aber<br />

auch länger oder kürzer sein.<br />

In der Übergangsphase sind die Wehen<br />

sehr kräftig und kommen in kurzen Ab-<br />

ständen. Sie spüren, wie das Köpfchen<br />

tiefer ins Becken rutscht und nach unten<br />

drückt.<br />

Jetzt wird die Hebamme Sie nicht mehr<br />

allein lassen und Ihnen Hilfe beim Atmen<br />

geben oder Ihnen eine bestimmte Posi-<br />

tion vorschlagen, damit das Baby leichter<br />

nach unten rutscht.<br />

� Im Fluss bleiben –<br />

Atmung ist das A und O!<br />

Gebären heißt Loslassen, sich dem<br />

Rhythmus der Wehen überlassen,<br />

sich nicht gegen den Schmerz stellen,<br />

sondern mit ihm gehen. Loslassen heißt<br />

nicht, dass Sie sich dem Schmerz passiv<br />

überlassen, sondern dass Sie ihn aktiv<br />

begleiten. Sie allein verfügen über das<br />

Instrument, mit dem es gelingt, durch<br />

den „Sturm der Wehen“ zu steuern. Es<br />

ist Ihr Atem, der im Rhythmus der Wehen<br />

ein- und ausströmt. Sie brauchen<br />

dafür keine spezielle Atemtechnik.<br />

Das Wichtigste ist, dass Sie bei allem,<br />

was kommt, in Ihrem Rhythmus blei-<br />

ben. Sie können das Ausatmen mit<br />

Tönen (ein lang gezogenes „A“, „O“<br />

oder „U“) begleiten. Dabei dürfen Sie<br />

laut sein! Oft hilft es, wenn der Partner<br />

Sie beim Tönen unterstützt. Dann wird<br />

die Kraft der Wehen produktiv sein, Ihr<br />

Körper kann sich öffnen, voller Vertrauen<br />

lassen Sie los.<br />

47


48<br />

Umgang mit Schmerzen<br />

Der Körper selbst verfügt über eigene<br />

Mechanismen, die den Wehenschmerz<br />

mildern. Der Rhythmus der Wehen<br />

ermöglicht Ihnen immer wieder eine<br />

Pause zum Entspannen. Außerdem<br />

sorgen körpereigene Endorphine, eine<br />

Art natürliches Schmerzmittel, dafür,<br />

dass Sie die Geburtsarbeit bewältigen<br />

können. Körper und Seele spielen dabei<br />

eng zusammen. Angst und Spannung<br />

können den Schmerz verstärken, um-<br />

gekehrt helfen Entspannungstechniken<br />

dabei, den Schmerz erträglich werden<br />

zu lassen.<br />

Ihre konzentrierte Atmung und eine<br />

aufrechte Geburtsposition können die<br />

Geburt gut voranbringen. Eine Massage<br />

und ein warmes Bad helfen bei der<br />

Entspannung und somit dem Geburts-<br />

fortgang.<br />

Ein weiteres Verfahren ist die Peridural-<br />

anästhesie (PDA). Hier wird ein dünner<br />

Katheter in die Nähe der Rückenmarks-<br />

nerven gelegt. Das Lokalanästhetikum<br />

(örtliches Betäubungsmittel), das durch<br />

Geburt – Aufbruch ins Unbekannte<br />

den Katheter gespritzt wird, verteilt<br />

sich um die Nerven herum. Bauch und<br />

Beckenraum werden so betäubt, so-<br />

dass Sie den Wehenschmerz nicht mehr<br />

spüren. Auch bei einem Kaiserschnitt<br />

wird häufig das Verfahren der Periduralanästhesie<br />

anstelle einer Allgemein-<br />

narkose eingesetzt.<br />

Und Ihr Kind will in die Welt<br />

Der Muttermund ist nun völlig offen,<br />

das Baby bewegt sich mit der Kraft der<br />

Wehen zum Beckenausgang, und Sie<br />

spüren, dass Sie unwillkürlich mitschieben<br />

müssen. Die Austreibungsphase<br />

kann bei Frauen, die bereits ein Kind<br />

geboren haben, sehr schnell verlaufen.<br />

Beim ersten Kind braucht es noch eine<br />

ganze Weile, bis sich das Gewebe des<br />

Geburtskanals weit genug gedehnt hat.<br />

Mit jeder Wehe rutscht das Köpfchen<br />

nun ein wenig nach unten und in der<br />

Wehenpause wieder ein wenig zurück,<br />

aber immer geht es ein bisschen weiter.<br />

Jetzt hilft Ihnen eine aufrechte Position,<br />

diese Phase zu verkürzen. Auf dem<br />

Weg durch den Beckenraum hat sich<br />

das Baby gedreht. Sein Köpfchen dehnt<br />

schließlich das Gewebe am Damm.<br />

Ihre Hebamme leitet Sie jetzt an, das<br />

Baby langsam hinauszuschieben, sodass<br />

möglichst ein Einreißen des Dammes<br />

vermieden wird. Wenn das Köpfchen<br />

ausgetreten ist, dreht sich das Baby zur<br />

Seite, damit sich die Schultern optimal<br />

durchs Becken bewegen. Wenn die<br />

Schultern nacheinander geboren sind,<br />

rutscht der Rest des Babys mühelos<br />

heraus. Ihr Kind ist da! Wenn Sie möch-<br />

ten, wird es Ihnen gleich auf den Bauch<br />

gelegt und mit warmen Tüchern zugedeckt,<br />

damit es nicht auskühlt.<br />

Dammschnitt/Dammriss<br />

Der Damm ist der Bereich aus Binde-<br />

gewebe und Muskulatur zwischen<br />

Scheide und After. Beim <strong>Du</strong>rchtritt des<br />

kindlichen Köpfchens muss sich dieses<br />

Gewebe sehr stark dehnen. Dabei<br />

können Rissverletzungen auch bis in die<br />

Scheide hinein entstehen, die in der<br />

Regel schnell und problemlos verheilen.<br />

Ein Dammschnitt sollte nur dann durch-<br />

geführt werden, wenn er medizinisch<br />

zwingend notwendig ist, das heißt,<br />

wenn die Herztöne des Kindes an-<br />

zeigen, dass es sehr bald geboren<br />

werden sollte, oder das Gewebe so<br />

extrem straff ist, dass mit einem Schnitt<br />

ein großer unkontrollierter Riss vermieden<br />

werden kann.<br />

Die Entscheidung über einen Dammschnitt<br />

kann nie im Voraus getroffen<br />

werden. Wird der Dammschnitt kurz<br />

vor dem <strong>Du</strong>rchtritt des Köpfchens ge-<br />

macht, werden Sie ihn nicht spüren.<br />

Wenn er früher notwendig ist, erfolgt<br />

eine örtliche Betäubung. Dammschnitte<br />

und -risse werden nach der Geburt<br />

der Plazenta bei örtlicher Betäubung<br />

genäht.


Nachgeburt<br />

Meist wird innerhalb der nächsten halben<br />

Stunde mit ein bis zwei kräftigen<br />

Wehen die Plazenta geboren. Dann<br />

haben Sie es geschafft!<br />

Nun dürfen Sie sich ausruhen und in<br />

aller Ruhe Ihr Baby kennenlernen. Wenn<br />

keine dringenden medizinischen Not-<br />

wendigkeiten dagegensprechen, haben<br />

Sie jetzt Zeit ganz für sich und Ihre<br />

kleine Familie.<br />

Die Rolle des Partners:<br />

Fels in der Brandung<br />

Als Partner sind Sie außen vor und<br />

gleichzeitig mittendrin im Geschehen.<br />

Auch das ist eine Herausforderung.<br />

Sie können Ihrer Partnerin nicht An-<br />

strengung und Schmerzen abnehmen.<br />

Doch Ihre liebevolle Unterstützung, Ihr<br />

Glaube an die Kraft Ihrer Frau und die<br />

Bereitschaft, an ihrer Seite zu bleiben,<br />

ist für sie jetzt eine riesengroße Hilfe.<br />

Vielleicht können Sie sich vorstellen,<br />

dass Sie im Sturm der Wehen ein „Fels<br />

in der Brandung“ für sie sind. Lassen<br />

auch Sie sich vertrauensvoll auf das<br />

Geschehen ein, dann spüren Sie, was<br />

Ihre Partnerin jetzt von Ihnen braucht.<br />

Helfen Sie ihr beim Wechsel der Positi-<br />

onen, halten Sie sie in Ihren Armen,<br />

massieren Sie ihren Rücken, ihre Füße<br />

und Beine, reichen Sie ihr einen erfrischenden<br />

kalten Waschlappen oder<br />

einen Schluck Wasser während der<br />

Wehenpause – falls sie das möchte.<br />

Auch das gemeinsame Atmen oder<br />

Tönen, wie Sie es im Geburtsvorbereitungskurs<br />

gelernt haben, kann sehr<br />

unterstützend sein.<br />

Seien Sie aber bitte nicht enttäuscht,<br />

wenn Ihre Partnerin die Massage, die<br />

Sie ihr anbieten, nicht haben möchte<br />

oder wenn sie vielleicht gar nicht berührt<br />

werden will. Ihre Anwesenheit ist<br />

deshalb nicht nutzlos. Ihre Partnerin<br />

muss sich jetzt voll und ganz auf sich<br />

selbst konzentrieren, und Sie helfen ihr,<br />

wenn Sie bedingungslos bei ihr sind.<br />

Ermutigen Sie sie, und sagen Sie ihr,<br />

wie tapfer sie ist und wie wunderbar<br />

sie das macht!<br />

Sie sind auch Mittler zwischen Ihrer<br />

Frau und dem Klinikpersonal, wenn<br />

Ihre Partnerin ihre Wünsche nicht mehr<br />

äußern kann oder Sie das Gefühl haben,<br />

sie bräuchte jetzt den Beistand<br />

der Fachpersonen.<br />

Eine Geburt zu begleiten ist eine an-<br />

strengende Arbeit. Achten Sie deshalb<br />

bei Ihrer wichtigen Aufgabe auch auf<br />

Ihre eigenen Grenzen. Ein ermutigendes<br />

Telefonat mit einem vertrauten<br />

Menschen oder einfach mal eine kurze<br />

Verschnaufpause helfen. Vergewissern<br />

Sie sich aber, dass Ihre Partnerin dann<br />

nicht allein bleibt.<br />

Wassergeburt<br />

Viele Frauen haben gute Erfahrungen<br />

mit einer Wassergeburt gemacht. Das<br />

warme Wasser entspannt und macht<br />

für das Kind den Übergang an die<br />

Außenluft sanfter. <strong>Du</strong>rch den angeborenen<br />

Tauchreflex besteht keine<br />

Gefahr, dass das Baby unter Wasser<br />

Luft holt und Badewasser einatmet.<br />

Auch sonst häufigere Infektionen sind<br />

nicht zu befürchten. Wenn Sie sich<br />

eine Wassergeburt wünschen, erkundigen<br />

Sie sich in der Klinik, ob dieses<br />

Verfahren dort regelmäßig durchgeführt<br />

wird.<br />

„Ich hätte nicht gedacht, dass es so wehtut. Aber als ich<br />

meinen Sohn hinterher im Arm hatte, war es ein tolles<br />

Gefühl, das geschafft zu haben.“ Lina, 28 Jahre<br />

Tipp<br />

Eine regelmäßige Dammmassage ab der 36. Woche hilft, das Gewebe<br />

elastisch zu halten und vorsichtig auf die Dehnungsarbeit für die Geburt<br />

vorzubereiten. Dazu nehmen Sie nach dem <strong>Du</strong>schen oder Baden ein paar<br />

Tropfen natürliches Öl auf Daumen, Zeige- und Mittelfinger. Führen Sie<br />

den Daumen in die Scheide, und massieren Sie mit Zeige- und Mittelfinger<br />

in kreisenden Bewegungen den äußeren Scheidenbereich in<br />

Richtung After. Die Massage sollte nicht länger als zehn Minuten dauern<br />

und kann auch vom Partner durchgeführt werden.<br />

Geburt – Aufbruch ins Unbekannte<br />

49


50<br />

„Ich wünsche mir, dass Frauen einfach viel mehr Mut gemacht wird, an sich selbst zu<br />

glauben. Dass sie darin bestärkt werden, die Geburt nicht in erster Linie als etwas Medizinisches<br />

zu sehen, sondern als eine besondere Herausforderung, die es zu meistern gilt.“<br />

Juliane, 38 Jahre – zwei Kinder<br />

Geburtshilfliche Eingriffe<br />

Wenn die Herztöne Ihres Kindes schwä-<br />

cher werden, die Geburt nicht vorangeht,<br />

das Kind nicht durch Ihr Becken<br />

passt oder Sie zu erschöpft sind, um<br />

weiterzupressen, dann braucht Ihr Kind<br />

medizinische Unterstützung, um bald<br />

auf die Welt zu kommen. Je nachdem,<br />

wie weit die Geburt fortgeschritten ist,<br />

werden Saugglocke oder Geburtszange<br />

eingesetzt, oder es wird ein Kaiser-<br />

schnitt durchgeführt. Bei Einsatz von<br />

Saugglocke oder Geburtszange wird<br />

Ihr Baby nach der Geburt sichtbare<br />

Spuren am Kopf haben, die aber harmlos<br />

sind und nach drei bis vier Tagen<br />

abklingen.<br />

Kaiserschnitt<br />

Mittlerweile kommen in Deutschland<br />

etwa 30 Prozent aller Kinder per Kaiserschnitt<br />

(Sectio) auf die Welt. Die WHO<br />

geht davon aus, dass ein Kaiserschnitt<br />

nur bei zehn bis 15 Prozent aller Ge-<br />

burten notwendig ist. Der angestiegen-<br />

en Kaiserschnittrate liegt ein komplexes<br />

Ursachenbündel vieler Faktoren zu-<br />

grunde. Der planmäßige Kaiserschnitt<br />

ist heute zwar mit überschaubaren<br />

Risiken verbunden, jedoch ist diese<br />

Entbindungsart nach wie vor gegenüber<br />

der normalen Geburt die deutlich<br />

risikoreichere Variante.<br />

Bei Komplikationen in der Schwanger-<br />

schaft, einer ungünstigen Lage der<br />

Plazenta oder einer Grunderkrankung<br />

der werdenden Mutter wird häufig<br />

ein Kaiserschnitt empfohlen. Dies kann<br />

auch bei Mehrlingen der Fall sein oder<br />

Geburt – Aufbruch ins Unbekannte<br />

wenn das Kind in Beckenendlage, das<br />

heißt mit dem Po statt mit dem Kopf<br />

im Becken liegt. Manchmal ist das Kind<br />

auch so groß, dass abzusehen ist, dass<br />

es nicht durch das Becken der Mutter<br />

passen wird.<br />

Sie können mit den betreuenden Ärztinnen<br />

und Ärzten im Vorfeld beraten, ob<br />

ein geplanter Kaiserschnitt die beste<br />

Lösung ist. Dann kann die Operation<br />

in aller Ruhe vorbereitet werden. Meist<br />

wird eine Regionalanästhesie (z.B.<br />

Periduralanästhesie) durchgeführt, damit<br />

Sie auch unter diesen Umständen<br />

Ihr Kind sofort begrüßen können.<br />

Ein ungeplanter oder Notkaiserschnitt<br />

ist erforderlich, wenn sich während<br />

des Geburtsverlaufs zeigt, dass das<br />

Baby (z.B. wegen abfallender Herz-<br />

frequenz) sofort geboren werden muss<br />

oder dass die Geburt beendet werden<br />

muss, weil es der Mutter nicht gut geht.<br />

Da es dann schnell gehen muss, wird<br />

eine Allgemeinanästhesie, besser be-<br />

kannt als „Vollnarkose“, durchgeführt.<br />

Der Kaiserschnitt auf Wunsch ist nicht<br />

zuletzt durch prominente Beispiele in<br />

den Medien zu einer scheinbar normalen<br />

Entbindungsart geworden.<br />

Sprechen Sie mit Ihrer Ärztin, Ihrem Arzt<br />

oder Ihrer Hebamme, wenn Sie sich aus<br />

Angst vor der Geburt einen Kaiserschnitt<br />

wünschen oder wenn Sie bereits<br />

eine traumatische Geburt hinter sich<br />

haben. Gemeinsam finden Sie den für<br />

Sie persönlich geeigneten Weg!<br />

Nicht vergessen werden sollte, dass<br />

es bei einem Kaiserschnitt zu Gebärmutterentzündungen,<br />

Wundheilungs-<br />

störungen, Thrombosen und Embolien<br />

kommen kann.<br />

Nach dem Kaiserschnitt<br />

In vielen Kliniken darf Ihr Partner oder<br />

Ihre Begleitperson Sie auch zum Kaiser-<br />

schnitt in den OP begleiten. Während<br />

Sie weiter versorgt werden, kümmert<br />

sich Ihr Partner mit Unterstützung der<br />

Hebamme um das Kind. Nach kurzer<br />

Überwachungszeit kommen Sie zurück<br />

in den Kreißsaal. Hier werden Sie weiter<br />

betreut und erhalten auf Wunsch<br />

auch Hilfe beim ersten Anlegen des<br />

Kindes an die Brust.<br />

Bis die Kaiserschnittwunde verheilt ist,<br />

dauert es eine Weile, und auch die<br />

Seele braucht Zeit, um die Ereignisse<br />

zu verarbeiten. Besonders Frauen, die<br />

sich intensiv auf eine natürliche Geburt<br />

vorbereitet haben, sind manchmal<br />

enttäuscht oder haben das Gefühl,<br />

versagt zu haben. Hier helfen die Gespräche<br />

mit der Hebamme während<br />

der Wochenbettbetreuung. Scheuen<br />

Sie sich nicht, so oft Sie es brauchen,<br />

mit ihr über alles zu sprechen, was<br />

Sie bewegt. Auf welche Weise auch<br />

immer Sie Ihr Baby geboren haben,<br />

Sie dürfen stolz auf sich sein! Weitere<br />

Informationen www.kaiserschnittnetzwerk.de.<br />

Zuletzt abgerufen am<br />

22. November 2010.


� Gut zu wissen<br />

Beckenendlage – und was nun?<br />

Auch aus einer Beckenendlage heraus kann Ihr Kind auf natürlichem Wege geboren werden. Das ist vor allem<br />

abhängig von der Größe des Kindes, insbesondere seines Kopfes, der als dickster Teil in diesem Fall zuletzt geboren<br />

wird. Dies erfordert vom geburtshilflichen Team sehr viel Erfahrung.<br />

Die Risiken für das Kind bei einer spontanen Geburt aus der Beckenendlage heraus sind nach aktuellen medizinischen<br />

Erkenntnissen höher als bei einem Kaiserschnitt.<br />

Sollte aufgrund der Kaiserschnittent-<br />

bindung nach der Entlassung aus dem<br />

Krankenhaus eine Unterstützung im<br />

Haushalt notwendig sein, kann unter<br />

bestimmten Voraussetzungen eine<br />

Haushaltshilfe bewilligt werden. Für<br />

weitere Informationen steht Ihnen Ihre<br />

BARMER <strong>GEK</strong> Geschäftsstelle gerne<br />

zur Verfügung.<br />

Wenn das Baby nicht von allein<br />

kommen will<br />

Kinder bestimmen selbst, wann sie auf<br />

die Welt kommen wollen, und selten<br />

ist es der errechnete Geburtstermin.<br />

96 Prozent werden im Zeitraum von<br />

14 Tagen vor oder nach dem Termin<br />

geboren. Besonders das erste Kind lässt<br />

sich öfter mal etwas Zeit.<br />

Auch wenn Sie schon sehnsüchtig<br />

warten: Versuchen Sie, gelassen zu<br />

bleiben und sich abzulenken. Es gibt<br />

Hausmittel, die helfen, die Geburt in<br />

Gang zu bringen: spezielle Teemischun-<br />

gen, Homöopathie oder auch Sex,<br />

denn die Samenflüssigkeit enthält das<br />

wehenauslösende Hormon Prostaglandin.<br />

Wenn der errechnete Termin überschritten<br />

wird, werden Sie alle zwei<br />

Tage zu Ihrer Ärztin, Ihrem Arzt oder<br />

Ihrer Hebamme einbestellt, um zu<br />

kontrollieren, ob es dem Baby weiter-<br />

hin gut geht. Meist wird bis zum zehnten<br />

Tag abgewartet, bevor Sie in die<br />

Klinik überwiesen werden.<br />

Dort wird gemeinsam mit Ihnen ent-<br />

schieden, ob die Geburt eingeleitet<br />

werden soll. Hierfür gibt es verschiedene<br />

Möglichkeiten wie z.B. ein Nelken-<br />

öltampon, den sogenannten Wehen-<br />

cocktail, als effektive und schonende<br />

Methode zur Weheneinleitung oder<br />

Vaginalgel bzw. Vaginaltabletten, die<br />

Prostaglandin enthalten.<br />

Da es manchmal auch mehrere Tage<br />

dauern kann, bis die Wehen den Mutter-<br />

mund öffnen, sollten Sie geduldig<br />

bleiben und die Zeit nutzen, um Kraft<br />

für die Geburt zu tanken.<br />

51


52<br />

„Unser Kind ist da! Meinem Mann liefen die Tränen, und ich war erschöpft und gleichzeitig<br />

stolz. Unser Kleines lag auf meinem Bauch, noch durch die Nabelschnur mit mir<br />

verbunden. Wir betrachteten unsere Tochter und streichelten ihre weiche Haut.<br />

Nach einigen Minuten gab die Hebamme meinem Mann eine Schere, damit er die<br />

Nabelschnur durchtrennen konnte. Es war ein bewegender Moment.“ Eva, 33 Jahre<br />

Das Baby ist da! Die erste Stunde nach der Geburt<br />

Wenn es dem Baby gut geht, wird es direkt nach der Geburt<br />

auf Ihren Bauch gelegt. Im innigen Kontakt mit Ihnen spürt<br />

es Ihren Herzschlag, hört die vertraute Stimme, schnuppert<br />

Ihren Geruch. All das erleichtert ihm den Übergang in das<br />

Leben außerhalb der Gebärmutter. Wenn Sie seine Augen<br />

vor grellem Licht schützen, wird es sie öffnen und Sie<br />

intensiv anschauen. Irgendwann im Verlauf der nächsten<br />

Stunde wird es Ihre Brust suchen und durch schmatzende<br />

Geräusche verkünden, dass es saugen möchte.<br />

Wenn Sie stillen möchten, ist es wichtig, dass Sie Ihr Kind<br />

unbedingt jetzt an die Brust anlegen. So lernt es das richtige<br />

Saugen und bekommt die wertvolle erste Milch. Gleichzeitig<br />

wird dadurch bei der Mutter das Hormon Oxytocin<br />

ausgeschüttet – das Hormon, das die Gebärmutter anregt,<br />

sich zusammenzuziehen. Dies schützt Sie vor Nachblutungen<br />

und fördert die Rückbildung der Gebärmutter.<br />

Die ersten Untersuchungen<br />

Apgartest<br />

Der sogenannte Apgartest ermittelt direkt nach der Geburt<br />

die Vitalität Ihres Babys: Herzschlag, Muskelspannung,<br />

Reflexe und Hautfarbe werden nach einem Punkteschema<br />

innerhalb von zehn Minuten dreimal bewertet, wobei das<br />

Baby auf Mamas Bauch liegen bleiben kann. Entscheidend<br />

ist dabei, dass Ihr Kind nach zehn Minuten zehn Punkte<br />

erreicht. Meist wird außerdem Blut aus der Nabelschnur<br />

entnommen, um den pH-Wert zu ermitteln, der Auskunft<br />

über die Sauerstoffversorgung des Neugeborenen gibt.<br />

Die erste Kindervorsorgeuntersuchung<br />

� Wenn Sie aufgrund der Geburt Ihren Haushalt nicht selbst<br />

weiterführen können und auch keine bei Ihnen lebende Person<br />

das kann, können Sie eine Haushaltshilfe beantragen. Informieren<br />

Sie sich dazu in Ihrer BARMER <strong>GEK</strong> Geschäftsstelle.<br />

Wichtig: Stellen Sie den Antrag, bevor Sie die Hilfe in Anspruch<br />

nehmen.<br />

Geburt – Aufbruch ins Unbekannte<br />

Die U1 ist die erste Kindervorsorgeuntersuchung. Sie findet<br />

noch im Kreißsaal statt. Dabei wird das Kind untersucht,<br />

gewogen, gemessen, Herz und Lunge werden abgehört<br />

und seine Reflexe getestet. Die Ergebnisse werden in das<br />

gelbe Kindervorsorge-Untersuchungsheft eingetragen, das<br />

Sie sorgfältig aufbewahren sollten.<br />

Außerdem werden Ihrem Baby zwei Tropfen Vitamin K für<br />

die Blutgerinnung in den Mund geträufelt, da dieses Vitamin<br />

vom Säugling nach der Geburt noch nicht genügend<br />

produziert wird. Diese empfohlene Prophylaxe wird auch<br />

bei den folgenden Untersuchungen U2 und U3 wiederholt.


Kuscheln und Stillen nach der Geburt. Studien haben gezeigt, dass die ungestörte<br />

Zweisamkeit mit direktem Hautkontakt in den ersten Stunden nach der Geburt eine<br />

weitreichende Bedeutung sowohl für die Gesundheit des Kindes als auch für die Bindung<br />

zwischen Mutter und Kind hat.<br />

53


54<br />

Wochenbett – den Alltag neu finden<br />

Aller Anfang braucht Zeit. Gönnen Sie sich die Ruhe, sich langsam auf das Leben mit<br />

Ihrem ersten oder weiteren Kind einzustellen. Sie können viel dafür tun, die ersten Wochen<br />

so stressfrei wie möglich zu gestalten und die „Flitterwochen“ mit Ihrem Baby zu genießen.<br />

Ihr Körper stellt sich um<br />

Nach der Geburt passt sich Ihr Körper<br />

an die neue Situation an. Die Nachwehen,<br />

die Sie – besonders beim Stillen<br />

– als Ziehen im Bauch spüren, bilden<br />

die Gebärmutter zurück. Nach einer<br />

Woche befindet sie sich schon zwischen<br />

Nabel und Schambein, und nach zwei<br />

Wochen ist sie von außen oft nicht<br />

einmal mehr zu tasten. Beim ersten<br />

Kind sind die Nachwehen meist nicht<br />

schmerzhaft. Wenn die Nachwehen<br />

nach weiteren Geburten schmerzhafter<br />

sind, hilft ein Schmerzmittel.<br />

Die Rückbildung der Gebärmutter wird<br />

vom Wochenfluss begleitet, der drei<br />

bis fünf Wochen andauert. In dieser Zeit<br />

wechselt er seine Farbe von einem<br />

dunklen Rot über einen bräunlichen,<br />

später gelblichen bis hin zu einem<br />

weißlich-klaren Ton. Nach einem Kaiser-<br />

schnitt ist der Wochenfluss deutlich<br />

geringer, und die Gebärmutter bildet<br />

sich langsamer zurück. Nach einem<br />

Dammschnitt oder -riss wird Ihre Hebamme<br />

Ihnen Sitzbäder oder andere<br />

Mittel empfehlen, die die Heilung<br />

beschleunigen.<br />

Zwischen dem zweiten und fünften Tag<br />

nach der Geburt schwellen die Brustdrüsen<br />

an, und Ihre Brüste fühlen sich<br />

voll und schwer an, für viele Frauen<br />

ein ungewohntes Gefühl. Dies ist ein<br />

Zeichen für die beginnende Milchbildung.<br />

Wochenbett – den Alltag neu finden<br />

Je öfter Sie Ihr Kind jetzt an die Brust<br />

legen, desto schneller wird sich die<br />

Milchproduktion einspielen. Kühlen<br />

und Ausstreichen der Brust sowie ein<br />

gut sitzender Still-BH helfen, mögliche<br />

Beschwerden zu lindern. Wundern Sie<br />

sich nicht über das starke Schwitzen<br />

in den ersten Wochenbetttagen. <strong>Du</strong>rch<br />

die hormonelle Umstellung schwemmt<br />

Ihr Körper Wassereinlagerungen aus,<br />

sodass Sie auch häufiger zur Toilette<br />

müssen.<br />

Freude und Tränen –<br />

was die Seele bewegt<br />

Sie sind glücklich und stolz, und gleich-<br />

zeitig fühlen Sie sich überfordert, viel-<br />

leicht weil Ihnen die Verantwortung<br />

für Ihr Kind zu groß erscheint. Oder Sie<br />

brechen ganz unvermittelt in Tränen<br />

aus. Dazu kommt die Erschöpfung<br />

durch zu wenig Schlaf. Besonders<br />

zwischen dem dritten und fünften Tag,<br />

wenn sich der rapide Hormonabfall<br />

bemerkbar macht, kann Sie der „Baby-<br />

blues“ regelrecht erschüttern.<br />

Lassen Sie Ihren Tränen freien Lauf. Alle<br />

Ihre Gefühle sind ganz normal und gehören<br />

zu der großen Umstellung, die<br />

jetzt in Ihrem Leben stattfindet. Was Sie<br />

nun brauchen, ist vor allem Ruhe und<br />

Zuwendung. Je weniger Sie und das<br />

Baby gestört werden, desto schneller<br />

werden Sie die Traurigkeit überwinden.<br />

Hebammenbetreuung im<br />

Wochenbett<br />

Die Hebamme achtet auf das Wohler-<br />

gehen von Mutter und Kind, begleitet<br />

die Rückbildungs-, Umstellungs- und<br />

Heilungsprozesse, hilft beim Stillen,<br />

und berät Sie zu allen Fragen rund um<br />

das Leben mit Ihrem Neugeborenen.<br />

Bei Komplikationen wird sie Sie an<br />

entsprechende Experten weiterverweisen.<br />

Ohne eine ärztliche Anordnung zahlt<br />

die BARMER <strong>GEK</strong> innerhalb der ersten<br />

zehn Tage nach der Geburt (im Regel-<br />

fall bis zu zwei Besuche pro Tag) maximal<br />

20 Leistungen (Wochenbettbetreuung<br />

und Beratung).<br />

Wenn es medizinisch notwendig ist,<br />

kann Ihre Hebamme Sie zwischen dem<br />

elften Tag bis zum Ablauf von acht<br />

Wochen nach der Geburt noch bis<br />

zu 16-mal besuchen oder telefonisch<br />

beraten. Bei Stillproblemen können<br />

Sie Ihre Hebamme auch noch danach<br />

im begrenzten Umfang kontaktieren.


„Es ist toll, wenn die Kleine auf meinem Bauch ruht und wir einfach so daliegen und ich<br />

ihr etwas vorsinge. Mir gehen so viele Gedanken durch den Kopf; es ist, als ob unsere<br />

Tochter eine unbekannte Tür in meiner Seele weit aufgemacht hätte.“ Peter, 34 Jahre<br />

Muttergefühle<br />

Manche Frauen haben spontan Mutter-<br />

gefühle nach der Geburt, bei anderen<br />

lassen sie auf sich warten. Vielleicht<br />

haben Sie eine schwere Geburt hinter<br />

sich oder einen unerwarteten Kaiserschnitt,<br />

der erst verarbeitet werden<br />

muss. Vielleicht sind Sie unsicher, weil<br />

Ihre Gefühle Ihrem Kind gegenüber so<br />

wechselhaft sind, oder Sie haben ein<br />

Bild im Kopf, wie eine „tolle Mutter“<br />

fühlen sollte.<br />

Mutterwerden ist ein Prozess, der sich<br />

im Kontakt mit Ihrem Baby entwickelt.<br />

Je mehr Sie dies akzeptieren, desto<br />

gelassener können Sie Ihre Mutterrolle<br />

ausfüllen. Offene Gespräche mit Freun-<br />

dinnen, die Kinder haben, können<br />

dabei helfen.<br />

Ruhe, Ruhe, Ruhe –<br />

„Flitterwochen“ mit dem Baby<br />

In vielen Kulturen dauert das Wochen-<br />

bett 40 Tage. Es ist eine Schonfrist für<br />

Mutter und Kind, in der beide von der<br />

Großfamilie versorgt werden und die<br />

sonst niemand stören darf. Erst danach<br />

wird das Kind der Öffentlichkeit gezeigt,<br />

und der Alltag kann beginnen.<br />

Diese Praktiken gab es früher auch<br />

bei uns.<br />

Heute werden die Frauen förmlich<br />

mitten in der hormonellen Krise aus<br />

der Klinik entlassen. Viele erwarten<br />

von sich, dass sie nach einer Woche<br />

wieder fit sind und vieles so weitergeht<br />

wie vorher. Ein verstärkter „Babyblues“<br />

und große Erschöpfung können die<br />

Folgen sein. Gönnen Sie sich „Flitterwochen“<br />

mit dem Baby, und empfangen<br />

Sie möglichst wenig Besuch.<br />

„Die ersten Wochen war es so, als wäre<br />

unsere kleine Tochter schon immer da<br />

gewesen. Gleichzeitig war ich manchmal<br />

beunruhigt, wie viel Raum sie in meinen<br />

Gedanken einnahm, und ich habe mich<br />

gefragt, wie das wohl weitergehen wird.“<br />

Silke, 31 Jahre<br />

Lassen Sie es ruhig angehen!<br />

■ Wenn Freunde kommen, schlagen<br />

Sie ihnen vor, dass sie das Essen mit-<br />

bringen.<br />

■ Sagen Sie Termine ab, wenn Sie mer-<br />

ken, dass Sie und das Baby Ruhe<br />

brauchen.<br />

■ Ruhen Sie sich aus, wann immer es<br />

möglich ist. Schlafen Sie, wenn Ihr<br />

Baby schläft, oder legen Sie sich ge-<br />

mütlich aufs Sofa.<br />

■ Trauen Sie sich, Wünsche Ihrer Fami-<br />

lie oder Freunden gegenüber zu<br />

äußern, z.B. das Abnehmen der<br />

Bügelwäsche oder des Großeinkaufs.<br />

■ Grämen Sie sich nicht, wenn Ihr Haus-<br />

halt jetzt nicht perfekt ist. Viel wich-<br />

tiger ist, dass es Ihnen und Ihrem<br />

Kind gut geht!<br />

55


56<br />

„Wir konnten es kaum erwarten, allen unseren Freunden unseren Lukas zu zeigen, so<br />

stolz und glücklich waren wir. Nach ein paar Tagen war ich dann völlig überdreht, konnte<br />

nicht mehr schlafen, und unser Kleiner schrie ständig. Wir haben uns daraufhin erst mal<br />

ganz zurückgezogen, und dann klappte es auch mit dem Stillen viel besser. Bei unserem<br />

zweiten Kind wissen wir jetzt sehr genau, was gut für uns ist.“ Annika, 28 Jahre<br />

Wochenbettdepression –<br />

was ist das?<br />

Wechselnde Gefühle und Stimmungs-<br />

schwankungen nach der Geburt eines<br />

Babys sind völlig normal. Wenn Sie<br />

aber das Gefühl haben, Sie kommen<br />

aus Ihren Tiefs auch nach zwei Wochen<br />

nicht heraus, oder diese Stimmungen<br />

treten auch noch in den späteren Wochen<br />

oder Monaten nach der Geburt<br />

massiv auf und gehen nicht vorüber,<br />

könnte es sich um eine Wochenbett-<br />

depression handeln. Weitere Symptome<br />

sind starke Schlafstörungen, dauerhafte<br />

Erschöpfung, Angst- und Schuld-<br />

gefühle, innere Leere und Hoffnungslosigkeit<br />

sowie Gedanken, sich und dem<br />

Baby etwas anzutun. Sollten Sie diese<br />

Symptome an sich feststellen, zögern<br />

Sie nicht, sich so schnell wie möglich<br />

bei Ihrer Ärztin, Ihrem Arzt oder Ihrer<br />

Hebamme Hilfe zu holen. Wochenbett-<br />

depressionen sind gar nicht so selten,<br />

und es gibt sehr gute Möglichkeiten<br />

der Therapie.<br />

Informationen zu Wochenbettdepressi-<br />

onen finden Sie unter www.schattenund-licht.de.<br />

Das kompetente Neugeborene<br />

Nicht nur Sie als Eltern, sondern auch<br />

Ihr Kind ist sehr motiviert, mit Ihnen<br />

zu kommunizieren. Viel nimmt es über<br />

seine Haut wahr, deshalb ist Körperkontakt<br />

so wichtig. Und wie die Er-<br />

gebnisse der neuesten Säuglingsforschung<br />

zeigen, kann es schon ziemlich<br />

viel, z.B. Sie erkennen, denn es kann<br />

schon etwa 25 Zentimeter weit sehen.<br />

Wochenbett – den Alltag neu finden<br />

Das heißt, wenn es an Ihrer Brust trinkt,<br />

kann es Sie genau erkennen. Und es<br />

kann für Momente den Blickkontakt<br />

halten. Wenn Sie es ansprechen, schlägt<br />

es vielleicht mit den Ärmchen oder ver-<br />

zieht sein Gesicht. Und es erinnert sich<br />

an Situationen und reagiert auf Veränderungen.<br />

Zum Beispiel darauf, ob<br />

Sie eine Brille tragen oder nicht.<br />

Übrigens muss sich auch der Körper<br />

des Neugeborenen an seine neue Um-<br />

gebung anpassen – z.B. durch die<br />

Neugeborenengelbsucht, die meist<br />

problemlos verläuft. Ebenso heilt der<br />

Stummel der Nabelschnur schnell ab,<br />

und Ihr Kind legt langsam, aber stetig<br />

an Gewicht zu.<br />

Wie Sie Ihr Baby wickeln, baden und<br />

tragen und was es bedeutet, wenn es<br />

schreit und nicht schlafen will, erfahren<br />

Sie im BARMER <strong>GEK</strong> Ratgeber<br />

„Die ersten Schritte ins Leben – Ein<br />

Wegbegleiter rund um die ersten 18<br />

Lebensmonate“. Dort werden auch die<br />

vorgeschriebenen Kindervorsorgeuntersuchungen<br />

ausführlich beschrieben.<br />

Fit werden nach der Geburt<br />

Viele Frauen fühlen sich nach der Ge-<br />

burt erst einmal fremd in ihrem Körper.<br />

Die Muskulatur ist noch schlaff, und<br />

die Waage zeigt noch viele überflüs-<br />

sige Pfunde an. Eine alte Hebammen-<br />

regel besagt, dass es neun Monate<br />

dauert, bis der Körper sich wieder so<br />

anfühlt wie vor der Schwangerschaft.<br />

Versuchen Sie ganz entspannt mit<br />

Ihrem Körper umzugehen. Gesunde<br />

Ernährung und Bewegung helfen Ihnen<br />

dabei, damit Sie sich bald wieder richtig<br />

wohlfühlen werden.<br />

Eine Diät ist vor allem dann nicht ge-<br />

eignet, wenn Sie stillen, da sich dadurch<br />

die Inhaltsstoffe der Muttermilch ver-<br />

ändern.<br />

Die Basis stärken<br />

Die Beckenbodenmuskulatur – das sind<br />

die Muskeln, die die Scheide, den<br />

Blasen- und Darmausgang verschließen<br />

– ist durch die Schwangerschaft und<br />

Geburt weicher geworden. Seien Sie<br />

deshalb nicht besorgt, wenn Sie beim<br />

Niesen, Lachen oder Laufen ein paar<br />

Tröpfchen Urin verlieren. Dieser Zu-<br />

stand ist nur vorübergehend, und Sie<br />

können Ihren Beckenboden mit ent-<br />

sprechender Gymnastik wieder aufbauen<br />

und stärken. Ihre Hebamme<br />

zeigt Ihnen ab dem dritten Wochen-<br />

betttag leichte Übungen, die Sie dann<br />

fortlaufend im Alltag weiter praktizieren<br />

sollten. Wenn die Basis wieder<br />

gestärkt ist, können Sie mit Rückbildungsgymnastik<br />

beginnen.<br />

Wann der geeignete Zeitpunkt für die<br />

Rückbildungsgymnastik ist, sollten Sie<br />

mit Ihrer Ärztin bzw. Ihrem Arzt und/<br />

oder Ihrer Hebamme besprechen. Denn<br />

z.B. nach einem Kaiserschnitt muss erst<br />

die Wundheilung abgeschlossen sein.


Sie können zwischen einem Kurs für<br />

Mütter mit Babys oder einem Kurs ohne<br />

die Babys wählen. Manche Frauen zie-<br />

hen den Kurs ohne Sprössling vor, da<br />

sie diese Zeit dann nur für sich haben<br />

und dabei gut Kraft tanken können.<br />

Vergessen Sie nicht, sich rechtzeitig für<br />

einen Kurs anzumelden. Ihre BARMER<br />

<strong>GEK</strong> trägt die Kosten für bis zu zehn<br />

Stunden Rückbildungsgymnastik.<br />

Die Leistung muss bis zum Ende des<br />

neunten Monats nach der Geburt ab-<br />

geschlossen sein.<br />

Gynäkologische<br />

Nachuntersuchung<br />

Sechs bis acht Wochen nach der Geburt<br />

werden von Ihrer Frauenärztin bzw.<br />

Ihrem Frauenarzt die Rückbildung der<br />

Gebärmutter, Ihr Blut und Urin, Gewicht<br />

und Blutdruck kontrolliert.<br />

Außerdem geht es bei diesem Termin<br />

um Ihr Allgemeinbefinden, den Verlauf<br />

des Wochenbetts und um Verhütungsfragen.<br />

Die Ergebnisse des Gesprächs<br />

werden im Mutterpass dokumentiert.<br />

Verhütung<br />

Auch ohne vorausgegangene Regel-<br />

blutung können Sie nun wieder schwan-<br />

ger werden. Stillen als alleinige Empfängnisverhütung<br />

ist nicht ausreichend<br />

sicher.<br />

Die Nachuntersuchung ist eine gute<br />

Gelegenheit, über eine Schwangerschaftsverhütung<br />

zu sprechen, die sich<br />

mit dem Stillen verträgt. Auch dann,<br />

wenn Sie jetzt vielleicht noch gar nicht<br />

an Sex denken!<br />

Nicht in Abnehmstress verfallen!<br />

Sie können Ihre Schwangerschaftskleidung nicht<br />

mehr sehen, passen aber noch nicht in die früheren<br />

Hosen und Röcke?<br />

Gönnen Sie sich einfach ein paar neue Kleidungsstücke,<br />

statt in Abnehmstress zu verfallen!<br />

Wochenbett – den Alltag neu finden<br />

57


58<br />

Stillen<br />

Das Beste gibt es kostenlos! Muttermilch enthält die perfekte Mischung an Nährstoffen<br />

und stärkt Ihr Kind für seinen gesamten Lebensweg. Auch für Ihren Körper hat das<br />

Stillen viele Vorteile. Wenn Sie planen, bald wieder berufstätig zu sein, können Sie Ihr Kind<br />

trotzdem voll stillen. Wenn Sie sich ein wenig Zeit lassen, werden Sie bald erleben, dass<br />

Stillen auch eine wunderbare Möglichkeit ist, die Beziehung zu Ihrem Kind zu stärken.<br />

Die optimale Ernährung<br />

Erst seit etwa 100 Jahren haben Frauen<br />

die Wahl zwischen Stillen und Flaschen-<br />

nahrung. In den 60er- und 70er-Jahren<br />

des letzten Jahrhunderts wurden Mutter<br />

und Baby nach der Geburt getrennt<br />

untergebracht und sahen sich nur alle<br />

vier Stunden kurz zum Stillen. Stillen<br />

war aus der Mode gekommen.<br />

Doch die neue Forschung zeigt, wie<br />

perfekt die Muttermilch auf die Bedürfnisse<br />

eines Kindes abgestimmt ist. Sie<br />

enthält alle notwendigen Nahrungs-<br />

bausteine, Vitamine und Mineralien in<br />

der richtigen Form und Kombination<br />

und ist darüber hinaus leicht verdaulich.<br />

Ihr Baby kann die Milch optimal ver-<br />

werten, ohne je überfüttert zu werden.<br />

Außerdem stärkt das Stillen das Immunsystem,<br />

sodass Kinder, die gestillt<br />

wurden, seltener krank werden und<br />

weniger Allergien bekommen.<br />

Stillen ist zudem äußerst praktisch. Die<br />

Muttermilch ist immer richtig tempe-<br />

riert, jederzeit verfügbar und ideal<br />

„verpackt“. Wenn Sie mit Ihrem Kind<br />

unterwegs sind, müssen Sie sich keine<br />

Gedanken über die Nahrung machen<br />

und keine Utensilien mitschleppen.<br />

Stillen aktiviert Liebeshormon<br />

Beim Stillen sind Sie mit Ihrem Kind<br />

in engem Hautkontakt und im Dialog.<br />

Ihr Kind fühlt sich sicher und geborgen.<br />

Seine Bindungsfähigkeit wird auf na-<br />

türliche Weise gestärkt. Oxytocin, das<br />

Hormon der Liebe, lindert die Angst,<br />

fördert die Gelassenheit und stärkt das<br />

Selbstvertrauen. Insofern ist es auch<br />

ein gewisser Schutz gegen Wochenbettdepression.<br />

Stillen hilft Ihrem Körper<br />

Die Gebärmutter bildet sich durch<br />

Stillen schneller zurück, und ange-<br />

sammelte Fettdepots werden abgebaut.<br />

Sie kommen auch mit weniger<br />

Schlaf aus, dafür sorgt das Milch bildende<br />

Hormon Prolaktin. Stillen über<br />

mehrere Monate senkt das Risiko für<br />

Osteoporose, Brust-, Gebärmutter-<br />

und Eierstockkrebs.<br />

Stillen von Anfang an<br />

Legen Sie Ihr Kind bald nach der Geburt<br />

an, damit es die wertvolle gelbe Vor-<br />

milch bekommt. Sie enthält viele Ab-<br />

wehrstoffe, die das Kind jetzt braucht,<br />

um sich gegen die Keime in seiner Um-<br />

welt zu stärken. So ist Ihr Kind gegen<br />

Erreger geschützt.<br />

„In den Büchern stand immer das Stillen so schön beschrieben – ich fand es aber am<br />

Anfang gar nicht toll, als meine Brust prall wurde und schmerzte. Erst langsam konnte<br />

ich mich daran gewöhnen, dass da jemand an mir nuckelt.<br />

Nach einigen Wochen hatte sich dann ein Rhythmus zwischen uns beiden eingespielt,<br />

und ich konnte es mehr und mehr genießen. Ich habe dann acht Monate lang gestillt.“<br />

Isabel, 31 Jahre<br />

Stillen


Die Initiative „Babyfreundliches Krankenhaus“ wurde von WHO und UNICEF gegründet. Kliniken<br />

mit diesem Zertifikat verpflichten sich, Sie beim Stillen individuell zu unterstützen. Das Klinikpersonal<br />

ist besonders geschult. Das Qualitätssiegel wird regelmäßig überprüft. Ob ein babyfreundliches<br />

Krankenhaus in Ihrer Nähe ist, können Sie unter www.stillfreundlicheskrankenhaus.de<br />

nachlesen.<br />

59


60<br />

Wie ernähren während<br />

der Stillzeit?<br />

Während Sie stillen, sollten Sie auf aus-<br />

gewogene Ernährung achten. Dabei<br />

gelten grundsätzlich dieselben Emp-<br />

fehlungen wie in der Schwangerschaft.<br />

Weiterhin brauchen Sie verstärkt Kal-<br />

zium, Jodid, Magnesium und Eisen.<br />

Rohmilchprodukte und rohen Fisch<br />

dürfen Sie jetzt wieder essen. Kaffee<br />

oder Tee trinken ist in Maßen erlaubt:<br />

drei Tassen am Tag, möglichst nach<br />

dem Stillen. Für Ihr Baby ist es wichtig,<br />

dass Sie während des Stillens ganz auf<br />

Alkohol verzichten.<br />

Sie verbrauchen etwa 300 bis 500 Kalorien<br />

mehr am Tag und müssen auch<br />

mehr trinken, etwa zwei bis drei Liter<br />

täglich. Halten Sie am besten immer<br />

etwas zum Trinken (Kräutertee oder<br />

Mineralwasser) sowie kleine Snacks<br />

in Form von Obst oder Vollkorncrackern<br />

an Ihrem Stillplatz bereit. Ist Ihr Urin<br />

dunkel oder stark riechend, bedeutet<br />

das, dass Sie zu wenig Flüssigkeit zu<br />

sich nehmen.<br />

Die alte Stillregel, dass Zwiebeln, Kohl,<br />

Hülsenfrüchte und Obst zu Blähungen<br />

beim Kind führen oder einen wunden<br />

Po verursachen, konnte wissenschaftlich<br />

nicht nachgewiesen werden.<br />

Stillen<br />

„Als ich zum ersten Mal wieder mit meinem<br />

Mann ins Kino gegangen bin – das war ein Fest.<br />

Unser Sohn war damals drei Monate alt, und<br />

ich hatte die Milch abgepumpt. Wir hatten eine<br />

Babysitterin engagiert, die schon vorher ab und<br />

an mit ihm spazieren gefahren ist und ihn also<br />

kannte. Trotzdem waren wir ziemlich aufgeregt,<br />

doch Julian schlief friedlich, als wir nach Hause<br />

kamen. Bei unserem zweiten Kind lief das dann<br />

alles schon viel gelassener.“<br />

Lisa, 42 Jahre<br />

Essen Sie also alles, was Sie mögen,<br />

und beobachten Sie, wie Ihr Kind da-<br />

rauf reagiert. Falls Sie vermuten, dass<br />

es ein bestimmtes Nahrungsmittel<br />

schlecht verträgt, lassen Sie dieses<br />

zwei bis drei Tage weg. Wenn sich die<br />

Beschwerden bessern, verzichten Sie<br />

auf dieses Lebensmittel und versuchen<br />

es einige Wochen später noch einmal.<br />

In den nächsten Tagen verändert sich<br />

die Milch in ihrer Zusammensetzung<br />

so, wie es das Baby braucht. Wenn Ihr<br />

Kind zu früh geboren wurde, ist Ihre<br />

Milch speziell auf das Frühgeborene<br />

abgestimmt. Immer wenn Sie Ihr Baby<br />

Tipp<br />

anlegen, wird die Milchproduktion<br />

angeregt. So spielen sich Angebot und<br />

Nachfrage ein. In Phasen, in denen Ihr<br />

Kind einen Wachstumsschub hat, wird<br />

es ein bis zwei Tage lang sehr häufig<br />

trinken wollen, sodass sich entspre-<br />

chend mehr Milch bildet. Sie brauchen<br />

also keine Sorge zu haben, dass Sie zu<br />

wenig Milch haben. Ein gesundes Neu-<br />

geborenes braucht keine zusätzliche<br />

Flüssigkeit. Die meisten Eltern finden<br />

jedoch in den späteren Lebensmonaten<br />

ein Fenchelteefläschchen hilfreich –<br />

achten Sie allerdings stets darauf, dass<br />

der Tee keinen Zucker enthält.<br />

Lassen Sie es sich gut gehen! Sie können Ihr Baby nur gut ernähren, wenn<br />

Sie es sich auch gut gehen lassen. Je besser Sie für sich selbst sorgen<br />

können, desto besser wird auch das Stillen gelingen. Und umgekehrt:<br />

Schwierigkeiten und Probleme beim Stillen entstehen häufig dann, wenn<br />

die eigenen „Speicher“ leer sind. Dies sind Zeichen dafür, dass Sie selbst<br />

mehr Fürsorge brauchen!


Tipps<br />

Abpumpen für stillfreie Abende: Nach etwa sechs Wochen können Sie anfangen, neben dem Stillen immer mal<br />

wieder Milch auf Vorrat abzupumpen und einzufrieren. So können Sie einen Abend unterwegs sein mit der<br />

Gewissheit, dass Ihr Baby ohne Sie nicht „verhungert“.<br />

Stillgruppen und Stillcafés: Stillende Mütter treffen sich gerne in Stillgruppen oder Stillcafés und tauschen sich<br />

über die neuesten Erfahrungen mit ihren Sprösslingen aus. Außerdem können Sie hier auch Rat bei Stillproblemen<br />

bekommen. Meist sind sie einer Klinik, einem Geburtshaus oder einer Hebammenpraxis angeschlossen.<br />

Kontaktadressen unter www.stillen-info.de. Zuletzt abgerufen am 22. November 2010.<br />

Damit Ihr Kind satt wird<br />

Im Laufe des Stillvorgangs verändert<br />

sich die Zusammensetzung Ihrer Milch.<br />

In den ersten Minuten ist sie eher wäs-<br />

srig und durstlöschend. Danach hat sie<br />

einen höheren Fettgehalt und sättigt<br />

stärker. Lassen Sie Ihr Kind deshalb<br />

immer erst eine Brust leer trinken, bevor<br />

Sie es an der anderen Seite anlegen.<br />

Das sind mindestens 15 Minuten pro<br />

Brust. Das zu frühe Wechseln der Brüste<br />

verhindert, dass Ihr Kind die sättigende<br />

Milch bekommt, und es kann eher ein<br />

Milchstau entstehen. Halten Sie Ihr<br />

Kind beim Stillen Ihrem Körper zuge-<br />

wandt, und sorgen Sie für eine beque-<br />

me Haltung.<br />

Vergewissern Sie sich, dass Ihr Kind die<br />

Brustwarze und den Warzenhof im<br />

Mund hat. Bleiben Sie gelassen, wenn<br />

es anfangs nicht gleich klappt, auch<br />

Stillen will gelernt sein!<br />

Stillen nach Bedarf<br />

Ihr Kind bestimmt, wie oft und wie<br />

lange es trinkt. Am Anfang gibt es keine<br />

festen Zeiten. In den ersten Tagen will<br />

Ihr Kind viel trinken, weil sein Magen<br />

so klein ist, dass es nur wenig Nahrung<br />

aufnehmen kann. Nach ein paar Wo-<br />

chen werden die Abstände größer, und<br />

ein Rhythmus kann sich einspielen.<br />

Die Hebamme hilft Ihnen bei den An-<br />

fangshürden. Sie zeigt Ihnen verschiedene<br />

Stillpositionen, gibt Ihnen viele<br />

Tipps und ist Ihre Ansprechpartnerin<br />

in allen Fragen. Scheuen Sie sich nicht,<br />

sie bei Problemen anzurufen, wenn<br />

sich die Brust rötet oder Sie Fieber be-<br />

kommen, denn das können Anzeichen<br />

einer Brustentzündung sein.<br />

Wenn es mit dem Stillen trotz aller<br />

Versuche nicht klappt, sollten Sie kein<br />

schlechtes Gewissen haben. Sie sind<br />

trotzdem eine gute Mutter. Säuglingsanfangsnahrungen<br />

werden mit „Pre“<br />

oder „1“ bezeichnet. Mit dieser Anfangs-<br />

milch können Sie Ihr Baby von Geburt<br />

an füttern. Ihr Baby freut sich auch<br />

über Hautkontakt, wenn Sie ihm das<br />

Fläschchen geben.<br />

Wie lange stillen?<br />

Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt,<br />

in den ersten sechs Monaten<br />

ausschließlich zu stillen. Im Anschluss<br />

daran kann nach und nach Beikost zugefüttert<br />

werden. Die Immunabwehr<br />

steigt mit der Dauer des Stillens. Je<br />

länger ein Baby gestillt wird, desto<br />

mehr profitiert seine Gesundheit davon.<br />

Stillen und Berufstätigkeit<br />

Auch wenn Sie schon bald nach Ende<br />

der Mutterschutzfrist wieder berufstätig<br />

sind, können Sie weiter stillen.<br />

Nach dem Mutterschutzgesetz stehen<br />

Ihnen zweimal täglich mindestens 30<br />

Minuten oder einmal täglich eine Stunde<br />

zum Stillen oder Milchabpumpen<br />

zu. Diese Zeit gilt nicht als Pause, und<br />

Sie müssen sie nicht nacharbeiten.<br />

Sprechen Sie frühzeitig mit Ihrem Arbeitgeber<br />

und Ihren Kolleginnen und<br />

Kollegen darüber, dass Sie Ihr Baby<br />

weiterhin stillen wollen.<br />

� Weitere Informationen zu den<br />

Themen Stillen, Flaschennahrung<br />

und B(r)eikost finden Sie in der<br />

nächsten Broschüre „Die ersten<br />

Schritte ins Leben – Ein Wegbegleiter<br />

rund um die ersten 18<br />

Lebensmonate“.<br />

61


62<br />

„Bei uns hat es ungefähr ein Jahr gedauert, bis wir uns als kleine Familie eingespielt<br />

hatten. Es war gut, dass mein Mann und ich uns als Team sahen und klare Absprachen<br />

getroffen haben.“ Sybille, 39 Jahre<br />

Familie leben und Liebespaar bleiben<br />

Jeden Tag überrascht Sie Ihr Kind mit etwas Neuem in<br />

seinem Wachsen und Werden. Gleichzeitig fordert der<br />

Alltag Ihren vollen Einsatz. Ihr gewohnter Tagesablauf<br />

ist durcheinander, Sie müssen flexibel sein, wichtige Ent-<br />

scheidungen treffen, auf vieles erst einmal verzichten und<br />

mit weniger Schlaf auskommen. Viele junge Eltern empfinden<br />

diese Zeit als äußerst stressig. Schnell liegen dann<br />

die Nerven blank, und sie streiten häufiger als sonst.<br />

Besonders wenn Sie wenig Unterstützung von außen haben,<br />

ist das eine große Herausforderung für Ihre Beziehung. Doch<br />

auch diese stressige Übergangszeit geht vorüber. Ihr Baby<br />

wird älter, und Sie lernen immer besser, Ihr Leben und seine<br />

Bedürfnisse aufeinander abzustimmen.<br />

Aufgaben gleichberechtigt zu verteilen und füreinander<br />

Verständnis aufzubringen erleichtert einem Paar das Leben<br />

mit einem Säugling. Geben Sie als Mutter so oft wie möglich<br />

Ihrem Partner die Verantwortung für das Baby. Je inniger<br />

der Kontakt zwischen Vater und Kind ist, desto mehr sind<br />

Sie entlastet, und Ihre Familie wächst zusammen. Und<br />

für Sie selbst sind diese Pausen ideal, um sich auszuruhen<br />

und neue Kraft zu schöpfen.<br />

Klären Sie auch die Arbeitsteilung im Haushalt mit Ihrem<br />

Partner, denn durch die Hausarbeit kann viel Frust entstehen.<br />

Freiräume –<br />

für Sie und Ihre Beziehung<br />

Nur mal eine Stunde allein – das kann den Müttern in den<br />

ersten Wochen helfen, die Übersicht zu behalten. Wenn<br />

Ihr Kind etwas größer ist, dann vergessen Sie nicht, auch<br />

mal einen Abend mit Freunden, für Sport, einen Sauna-<br />

oder einen Kinobesuch einzuplanen. Solche kleinen Frei-<br />

räume stärken die Beziehung, und Sie können sich auf das<br />

Wiedersehen mit Ihrem Baby freuen.<br />

Fangen Sie schon früh an, Ihr Kind einer anderen Person,<br />

sei es Oma, Schwester oder Babysitter, anzuvertrauen.<br />

Auch Ihr Kind profitiert davon, wenn es neben den Eltern<br />

noch mit anderen vertrauten Personen zusammen ist.<br />

Genießen Sie auch einmal ein paar Stunden ganz allein zu<br />

zweit, denn auch die Liebe braucht Austausch und Intimität.<br />

So schöpfen Sie Kraft für den Alltag, der manchmal auch<br />

sehr anstrengend sein kann.<br />

� Fortsetzung folgt:<br />

„Die ersten Schritte ins Leben – Ein Wegbegleiter rund um die ersten 18 Lebensmonate”<br />

Zu beziehen über www.barmer-gek.de oder Ihre BARMER <strong>GEK</strong> Geschäftsstelle.


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kei ten durch alternative Medizin, z. B. Akupunktur und Eigenblutbehandlung.<br />

Besonderes Plus: Leistungen für Brillen und Kontaktlinsen.<br />

■ 3. Zähne und Kieferorthopädie: Geringerer Eigenanteil bei Zahn ersatz<br />

(z. B. Kronen), Inlays und Implantaten – auch Mehrkosten bei Kieferorthopädie<br />

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64<br />

Stichwortverzeichnis<br />

A<br />

Allein erziehen<br />

15, 68<br />

Ambulante Geburt<br />

42, 43<br />

Apgartest<br />

52<br />

B<br />

Beckenboden<br />

47, 56, 68<br />

Beckenendlage<br />

9, 50, 51<br />

Beleggeburt<br />

42<br />

Bewegung/Sport<br />

34, 35, 37, 56, 62<br />

Bisphenol A<br />

45<br />

Blasensprung<br />

46<br />

Blutdruck<br />

6, 9, 32, 37, 57<br />

Blutgruppe<br />

8<br />

Bluthochdruck<br />

32<br />

Blutungen<br />

38, 52<br />

C<br />

Chlamydien<br />

10<br />

Chorionzottenbiopsie<br />

18, 19<br />

D<br />

Dammmassage<br />

49<br />

Dammschnitt/Dammriss<br />

48<br />

Diabetes<br />

9, 31, 32, 67<br />

Stichwortverzeichnis<br />

Down-Syndrom<br />

16, 18, 19, 67<br />

Drogen<br />

7, 8<br />

E<br />

Eltern werden<br />

24, 66, 68<br />

Elternzeit<br />

14, 15, 24<br />

Ernährung<br />

26, 27, 29, 31, 32, 35, 56, 58, 60<br />

Ersttrimester-Test<br />

18<br />

F<br />

Familienzimmer<br />

41<br />

Folsäure<br />

26<br />

Fruchtwasseruntersuchung<br />

18, 19<br />

Frühgeburt<br />

10, 14, 31, 37<br />

G<br />

Geburtshaus<br />

16, 40, 41, 44, 61, 69<br />

Geburtstermin<br />

7, 8, 9, 14, 17, 30, 40, 43, 44, 45,<br />

51<br />

Geburtsvorbereitung<br />

21, 25, 36, 37, 40, 49, 66, 69<br />

Gestose<br />

32, 67<br />

Gewichtszunahme<br />

9, 27<br />

H<br />

Hämorrhoiden<br />

38<br />

Hausgeburt<br />

16, 40, 41, 45, 69<br />

Haushaltshilfe<br />

42, 51, 52, 69<br />

Hebammenhilfe<br />

17<br />

Hepatitis B<br />

8<br />

HIV<br />

8<br />

I<br />

Individuelle Gesundheitsleistungen<br />

10<br />

J<br />

Jod<br />

26, 60<br />

K<br />

Kaiserschnitt<br />

30, 41, 42, 43, 48, 50, 51, 54, 55,<br />

56, 68<br />

Kinderärztliche Betreuung<br />

45<br />

Kindervorsorgeuntersuchungen<br />

56<br />

Kinderzimmer<br />

24, 25, 45<br />

Klinikgeburt<br />

42<br />

Komplikationen<br />

6, 9, 10, 17, 32, 37, 38, 40, 41, 50,<br />

54<br />

Krampfadern<br />

6, 34<br />

Kreißsaalbesichtigung<br />

43<br />

L<br />

Lues<br />

8<br />

M<br />

Medikamente<br />

2, 7, 44


Mineralstoffe<br />

26<br />

Muttergefühle<br />

55<br />

Mutterpass<br />

6, 7, 8, 9, 30, 44, 57<br />

Mutterschaftsgeld<br />

14, 69<br />

Mutterschutz<br />

7, 13, 14, 24, 36, 37, 61<br />

N<br />

Nachgeburt<br />

49<br />

Nackenfaltenmessung<br />

20<br />

P<br />

Plazenta<br />

13, 17, 19, 26, 28, 48, 49, 50<br />

Pränataldiagnostik<br />

18, 20, 21, 66<br />

R<br />

Reisen<br />

24, 35<br />

Rhesusfaktor<br />

8<br />

Risikoschwangerschaft<br />

9, 67<br />

Röteln<br />

8, 31<br />

Rückbildung<br />

52, 54, 56, 57<br />

Rückenschmerzen<br />

34<br />

S<br />

Saugglocke<br />

50<br />

Schlafstörungen<br />

56<br />

Schmerzen<br />

10, 19, 32, 34, 37, 38, 48, 49<br />

Schwangerschaftsdiabetes<br />

31, 69<br />

Sicherheit am Arbeitsplatz<br />

14<br />

Stillen<br />

14, 25, 42, 43, 44, 45, 52, 53, 54,<br />

56, 57, 58, 59, 60, 61, 68<br />

Streptokokken<br />

30<br />

T<br />

Toxoplasmose<br />

10, 26<br />

Triple-Test<br />

18<br />

U<br />

Übelkeit<br />

6, 12, 27, 32<br />

Ultraschalluntersuchungen<br />

10, 17, 69<br />

V<br />

Vaginalabstrich<br />

8<br />

Verantwortung teilen<br />

24<br />

Verhütung<br />

57<br />

Verstopfung<br />

27<br />

Vitamine<br />

26, 58<br />

Vorgeburtliche Diagnostik<br />

16, 66<br />

Vorzeitige Wehen<br />

30, 37<br />

W<br />

Wassergeburt<br />

43, 49<br />

Wehen<br />

30, 34,37, 38, 40, 42, 43, 46, 47,<br />

48, 49, 51, 54<br />

Wochenbett<br />

8, 37, 41, 42, 43, 44, 45, 50, 54, 56,<br />

57, 58, 68<br />

Wochenbettdepression<br />

56, 58<br />

Z<br />

Zahnpflege<br />

27<br />

Zucker-Belastungstest<br />

31, 32<br />

65


66<br />

Bücher, Adressen und Links<br />

... Schwangerschaft, Geburt und Eltern werden<br />

Theresia Maria De Jong<br />

Im Dialog mit dem Ungeborenen<br />

Walter-Verlag 1998<br />

Silvia Höfer, Nora Szász<br />

Hebammen Gesundheitswissen<br />

GU-Verlag 2007<br />

Gerald Hüther, Inge Krens<br />

Das Geheimnis der ersten neun Monate.<br />

Unsere frühesten Prägungen<br />

Düsseldorf 2005<br />

Lenhard Nilson<br />

Ein Kind entsteht<br />

München 2003<br />

Stiftung Warentest<br />

Untersuchungen zur Früherkennung für Schwangere.<br />

Nutzen und Risiken<br />

Berlin 2007<br />

Informationsforum der Bundeszentrale für gesundheitliche<br />

Aufklärung (BZgA)<br />

www.schwanger-info.de<br />

Gesellschaft für Geburtsvorbereitung, Familienbildung<br />

und Frauengesundheit e.V.<br />

www.gfg-bv.de<br />

www.familienwegweiser.de<br />

www.embryotox.de<br />

Cochrane Database Syst Rev. Moore<br />

Early Skin to skin contact for mothers and<br />

their healthy newborn infants.<br />

E. R., et. al. (2007) Jul 18; (3): CD003519<br />

Psychol Sci.Nov; Feldman R.<br />

Evidence for a neuroendocrinological foundation<br />

of human affiliation.<br />

et. al. (2007) 18 (11): 965-70<br />

Bücher, Adressen und Links<br />

… Schwangerenberatungsstellen<br />

pro familia – Deutsche Gesellschaft für Familienplanung,<br />

Sexualpädagogik und Sexualberatung e.V.<br />

www.profamilia.de<br />

Diakonisches Werk der Evangelischen Kirche<br />

www.diakonie.de<br />

Sozialdienst Katholischer Frauen – Zentrale e.V.<br />

www.skf.zentrale.de<br />

... Hebammen<br />

Hebammensuchmaschine<br />

www.hebammensuche.de<br />

Bund Deutscher Hebammen e.V.<br />

www.bdh.de<br />

Bund freier Hebammen Deutschlands e.V.<br />

www.bfhd.de<br />

Deutscher Hebammenverband e.V.<br />

www.hebammenverband.de<br />

... vorgeburtliche Diagnostik<br />

Roswitha Schwab, Ulrike Walburg<br />

Beunruhigende Befunde in der Schwangerschaft<br />

Pränataldiagnostik – Informationen über Beratung und<br />

Hilfen bei Fragen zu vorgeburtlichen Untersuchungen.<br />

Broschüre der BZgA; zu bestellen unter www.bzga.de<br />

Netzwerk gegen Selektion durch Pränataldiagnostik<br />

www.netzwerk-praenataldiagnostik.de<br />

Cara – Beratungsstelle zur vorgeburtlichen Diagnostik<br />

www.cara-beratungsstelle.de<br />

Jahn, A.<br />

Ultraschallscreening in der Schwangerschaft, Evidenz<br />

und Versorgungswirklichkeit<br />

2002 ZäFQ, 96: 649-654


… humangenetische Beratungsstellen<br />

www.vpah.de<br />

www.gfhev.de<br />

... Behinderungen<br />

Gisela Hinsberger<br />

Weil es Dich gibt. Aufzeichnungen über das Leben mit<br />

einem behinderten Kind.<br />

Herder-Verlag, Freiburg 2007<br />

Conny Rapp<br />

Außergewöhnlich<br />

Neumünster 2004<br />

Arbeitskreis Down-Syndrom e.V.<br />

www.down-syndrom.de<br />

Bundesverband für Körper- und Mehrfachbehinderte e.V.<br />

www.bvkm.de<br />

Bundesverband Lebenshilfe e.V.<br />

www.lebenshilfe.de<br />

Filmtipp: Mein kleines Kind.<br />

Die Hebamme und Filmemacherin Katja Baumgarten<br />

berichtet über die Schwangerschaft und Geburt ihres<br />

behinderten Sohnes, der wenige Stunden nach der Geburt<br />

verstarb. www.meinkleineskind.de<br />

... Probleme und Besonderheiten in der<br />

Schwangerschaft<br />

Sylvia Börgens<br />

Optimistisch trotz Risikoschwangerschaft<br />

München 2007<br />

Marion Gratkowski<br />

Zwillinge<br />

Stuttgart 2003<br />

K. Ströbe<br />

Frühgeborene brauchen Liebe –<br />

Was Eltern für ihr Frühchen tun können<br />

Kösel-Verlag, München 1998<br />

Arbeitsgemeinschaft Gestose-Frauen e.V.<br />

www.gestose-frauen.de<br />

Unter- und Überzuckerung bei Diabetes<br />

BARMER <strong>GEK</strong><br />

Diabetes und Schwangerschaft – Sicherheit für Sie und<br />

Ihr Kind<br />

BARMER <strong>GEK</strong><br />

... Mehrlinge<br />

www.zwillingsforum.de<br />

www.abc-club.de<br />

... wenn Sie sich etwas Gutes tun möchten<br />

Francoise B. Freedman<br />

Yoga in der Schwangerschaft<br />

München 2004<br />

Margarita Klein<br />

Ich bin schwanger: fit, schön und gesund<br />

Reinbek 2002<br />

Amanda Grant<br />

Gesund essen während der Schwangerschaft<br />

Stuttgart 2004<br />

... Vater werden und Vater sein<br />

Robert Richter, Eberhard Schäfer<br />

Das Papa-Handbuch<br />

GU-Verlag 2007<br />

Beifahrer. Kleiner Tourenplaner für werdende Väter<br />

BZgA-Broschüre, kostenlos, Bestellnr. 13643000<br />

Beifahrer. Männer bei der Geburt<br />

BZgA-Video: Schutzgebühr 8 Euro, Bestellnr. 13641000<br />

www.bzga.de<br />

Bücher, Adressen und Links<br />

67


68<br />

... Alleinerziehen<br />

Verband alleinerziehender Mütter und Väter e.V.<br />

Alleinerziehend – Tipps und Informationen<br />

www.vamv.de<br />

... Hilfen bei Fehl- und Totgeburten<br />

Hanna Lothrop<br />

Gute Hoffnung – jähes Ende<br />

München 1998<br />

Initiative Regenbogen<br />

www.initiative-regenbogen.de<br />

... Kaiserschnitt und Probleme danach<br />

Theresia Maria De Jong, Gabriele Kemmler<br />

Kaiserschnitt – wie Wunden an Leib und Seele<br />

heilen können<br />

München 2003<br />

Caroline Oblasser, Ulrike Ebner, Gudrun Wesp<br />

Der Kaiserschnitt hat kein Gesicht<br />

Salzburg 2007<br />

www.kaiserschnitt-netzwerk.de<br />

... Wochenbett und Eltern sein<br />

Viresha Bloemeke<br />

Alles rund ums Wochenbett, die ersten Monate der<br />

jungen Familie<br />

Kösel-Verlag, München 1999<br />

Maria Borelius<br />

So gehts mir gut nach der Geburt<br />

Kösel-Verlag, München 1996<br />

Heike Hesterberg<br />

Ganzheitliche Beckenbodenschule und Beckenbodengymnastik<br />

Hannover 2003<br />

Helen Maja Heinemann<br />

Eltern werden – Liebespaar bleiben<br />

Hamburg 2005<br />

Ich tu was für mich. Harninkontinenz behandeln<br />

statt ertragen<br />

Ein Ratgeber für Frauen, BARMER <strong>GEK</strong><br />

Bücher, Adressen und Links<br />

... Rund ums Stillen<br />

Brigitte Benkert<br />

Das besondere Stillbuch für frühgeborene und<br />

kranke Babys<br />

Urania-Verlag 2001<br />

Jule Friedrich<br />

Stillen. Was Mütter wissen sollten<br />

München 2007<br />

Martha Guot-Gumberger, Elizabeth Hormann<br />

Stillen. Rat und praktische Hilfe<br />

GU-Verlag, München 2008<br />

... Depressionen nach der Geburt<br />

Petra Nispel<br />

Mutterglück und Tränen. Depressionen nach<br />

der Geburt verstehen und überwinden<br />

Freiburg<br />

www.schatten-und-licht.de<br />

� Broschüren der BARMER <strong>GEK</strong> erhalten Sie in<br />

jeder BARMER <strong>GEK</strong> Geschäftsstelle oder unter<br />

www.barmer-gek.de.


Leistungen der BARMER <strong>GEK</strong><br />

im Überblick<br />

■ Test auf Schwangerschaftsdiabetes<br />

Seite 32<br />

■ Humangenetische Beratung<br />

Seite 21<br />

■ Betreuung durch Hebammen (Vertragspartnerinnen)<br />

Seite 41<br />

■ Ärztliche Diagnostik und Betreuung<br />

Seite 10<br />

■ Schwangerenvorsorge und Ultraschalluntersuchungen<br />

nach den Mutterschaftsrichtlinien<br />

Seite 6<br />

■ Versorgung mit Arznei-, Verband- und Heilmitteln<br />

Seite 10<br />

■ Keine Zuzahlungen im Zusammenhang mit<br />

Schwangerschaftsbeschwerden und Entbindung<br />

■ Mutterschaftsgeld und Beratung im Zusammenhang<br />

mit Mutterschaftsgeld<br />

Seite 13<br />

■ Kosten für die Entbindung mit Vertragspartnern:<br />

im Krankenhaus, Geburtshaus und bei einer Hausgeburt<br />

Seite 16, 41<br />

■ Häusliche Pflege<br />

Seite 52<br />

■ Geburtsvorbereitung<br />

Seite 36<br />

■ Haushaltshilfe (sofern wegen Schwangerschaft oder<br />

Entbindung erforderlich, auch ohne weiteres Kind im<br />

Haushalt)<br />

Seite 52<br />

■ Kinderfrüherkennungsuntersuchungen<br />

Seite 18<br />

■ Teledoktor: telefonische Beratung durch ein ärztliches<br />

Ärzteteam<br />

Seite 70<br />

■ Servicetelefon: Hier erfahren Sie alles rund um die<br />

Leistungen der BARMER <strong>GEK</strong>.<br />

Seite 70<br />

■ Online-Schwangerencoaching unter www.barmer-gek.de<br />

■ Internetinformationen unter www.barmer-gek.de<br />

■ BARMER <strong>GEK</strong> Printmedien für Eltern<br />

Seite 62<br />

■ Für alle bei uns versicherten Kinder und Jugendlichen<br />

gibt es das BARMER <strong>GEK</strong> Kinder- und Jugend-Programm.<br />

Nähere Informationen erhalten Sie bei Ihrer BARMER<br />

<strong>GEK</strong> Geschäftsstelle und unter www.barmer-gek.de.<br />

Leistungen der BARMER <strong>GEK</strong> im Überblick<br />

69


70<br />

Impressum<br />

Herausgeber<br />

BARMER <strong>GEK</strong><br />

Postfach 11 07 04, 10837 Berlin<br />

www.barmer-gek.de<br />

Konzept und Text<br />

Dr. Eva Schindele, Dr. Angelica Ensel<br />

Bremer Medienbüro<br />

28211 Bremen<br />

Idee, Konzept und Redaktion<br />

Petra Kellermann-Mühlhoff<br />

BARMER <strong>GEK</strong> Gesundheits- und Patienteninformation<br />

Lichtscheider Straße 89<br />

42285 Wuppertal<br />

Medizinische Beratung<br />

Dr. med. Edith Bauer, Gynäkologin, 15344 Strausberg<br />

Gestaltung<br />

Frank W. Koch | Büro für Kommunikation<br />

45481 Mülheim an der Ruhr<br />

Fotos<br />

Fotolia: Seite 8, 25, 32, 33, 43<br />

GettyImages: Seite 1, 3, 4, 15, 17, 18, 22, 23, 29, 38, 39,<br />

47, 53, 55, 57, 59, 60<br />

jupiterimages: Seite 7, 11, 13, 19, 21, 35, 48, 51<br />

BARMER <strong>GEK</strong> Teledoktor*<br />

0800 45 40 250**<br />

Sie haben Fragen zu Ihrer Gesundheit, zu Medikamenten<br />

oder auch Therapien?<br />

Medizinische Experten beantworten Ihre Fragen rund<br />

um die Uhr an 7 Tagen in der Woche.<br />

Besuchen Sie auch unsere Internetseite<br />

www.barmer-gek.de<br />

*Näheres zum Teledoktor finden Sie unter www.barmer-gek.de.<br />

**Anrufe aus dem deutschen Fest- und Mobilfunknetz sind für Sie<br />

kostenfrei.<br />

Impressum<br />

Stand: Dezember 2011<br />

Diese Broschüre kann auch im Internet unter<br />

www.barmer-gek.de/107848 heruntergeladen werden.<br />

Alle Angaben wurden sorgfältig zusammengestellt und<br />

geprüft. Dennoch ist es möglich, dass Inhalte nicht mehr<br />

aktuell sind. Bitte haben Sie deshalb Verständnis, dass wir<br />

für die Vollständigkeit und Richtigkeit des Inhalts keine<br />

Gewähr übernehmen können. Für Anregungen und <strong>Hinweis</strong>e<br />

sind wir stets dankbar.<br />

© BARMER <strong>GEK</strong> 2011<br />

Alle Rechte vorbehalten<br />

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Ihnen montags bis freitags von 7 bis 20 Uhr schnell und<br />

kompetent Ihre Fragen.<br />

Auf Wunsch rufen wir Sie auch gerne zurück.<br />

* Anrufe aus dem deutschen Fest- und Mobilfunknetz sind für Sie<br />

kostenfrei.


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Sie haben viele Fragen und fühlen sich unsicher?<br />

Diese Erfahrung machen viele werdende Eltern.<br />

Wir wollen Sie mit Informationen und Anregungen unterstützen,<br />

damit Sie diese spannende Phase Ihres Lebens<br />

möglichst unbeschwert erleben können.<br />

In unserer Broschüre finden Sie auch Empfehlungen für<br />

Ihre Gesundheit und die des Ungeborenen sowie Tipps<br />

und Erfahrungen für Ihre neue Elternrolle.<br />

Damit es Ihnen und Ihrem Kind so richtig gut geht!<br />

6204N 1211

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