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Interkulturelle Berufsorientierung an der Philipp-Reis-Schule in ...

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<strong>Interkulturelle</strong> <strong>Berufsorientierung</strong><br />

<strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Philipp</strong>-<strong>Reis</strong>-<strong>Schule</strong><br />

<strong>in</strong> Gelnhausen<br />

<strong>Berufsorientierung</strong> und Erziehung<br />

zur Ausbildungs- und Berufsfähigkeit<br />

als Aufgabe <strong>der</strong> Hauptschule<br />

<strong>Interkulturelle</strong>s <strong>Berufsorientierung</strong>skonzept St<strong>an</strong>d: Juni 2010


Inhaltsverzeichnis<br />

1. Problematik <strong>der</strong> Elternarbeit mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund<br />

2. Grundlagen für <strong>in</strong>terkulturelle <strong>Berufsorientierung</strong> (IBO) <strong>an</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Philipp</strong>-<strong>Reis</strong>-<strong>Schule</strong><br />

3. Umsetzung <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Philipp</strong>-<strong>Reis</strong>-<strong>Schule</strong><br />

a. aktuelle Projekte <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Philipp</strong>-<strong>Reis</strong>-<strong>Schule</strong><br />

b. Zukunftsprojekte <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Philipp</strong>-<strong>Reis</strong>-<strong>Schule</strong> <strong>in</strong> den<br />

Schuljahren 2010/11 und 2011/12<br />

4. Ansprechpartner<br />

<strong>Interkulturelle</strong>s <strong>Berufsorientierung</strong>skonzept St<strong>an</strong>d: Juni 2010


1. Problematik <strong>der</strong> Elternarbeit mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund<br />

Elternarbeit <strong>an</strong> <strong>Schule</strong>n mit hohem Migr<strong>an</strong>ten<strong>an</strong>teil ist oftmals mit vielen<br />

Problemen konfrontiert, wie m<strong>an</strong>gelnde Sprachkenntnisse,<br />

Integrationsfähigkeit, sozialen und kulturellen Verständigungsproblemen.<br />

Aber auch sehr oft fehlen den Eltern dieser K<strong>in</strong><strong>der</strong> Möglichkeiten, sich<br />

öffentlich zu äußern und sich am Integrationsprozess zu beteiligen.<br />

M<strong>an</strong> sollte sich auch davor hüten, die Migr<strong>an</strong>ten <strong>in</strong> Gruppen von<br />

Integrationswilligen und Nichtwilligen zu unterteilen. Dies führt häufig zu<br />

weiteren Vorurteilen und verh<strong>in</strong><strong>der</strong>t e<strong>in</strong>e konstruktive Mitarbeit aller<br />

Betroffenen.<br />

Gerade im Bereich <strong>der</strong> <strong>Berufsorientierung</strong> tritt diese Problematik<br />

beson<strong>der</strong>s deutlich hervor. Viele Eltern übertragen ihre eigenen oftmals<br />

nicht erreichten Berufswünsche und Erwartungen auf ihre eigenen<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> und überfor<strong>der</strong>n sie häufig damit. Dadurch entstehen viele<br />

Konflikte <strong>in</strong> diesen Familien.<br />

Gleichzeitig kommt es auch zu Vorurteilen gegenüber den<br />

Migr<strong>an</strong>tenfamilien, dass die <strong>Schule</strong>n und Lehrer häufig ke<strong>in</strong> Interesse <strong>an</strong><br />

<strong>der</strong> Integration ihrer K<strong>in</strong><strong>der</strong> hätten.<br />

Tabus und Vorurteile im Bereich <strong>der</strong> Berufsf<strong>in</strong>dung können aber nur<br />

geme<strong>in</strong>sam mit den Eltern geklärt werden.<br />

Deswegen muss den Eltern klargemacht werden, dass nur über e<strong>in</strong>e<br />

Mitarbeit <strong>in</strong> diesem Bereich e<strong>in</strong>e Integration möglich ist.<br />

Mitarbeit <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Berufsorientierung</strong> heißt:<br />

� Respekt gegenüber fremden Kulturen, das heißt oftmals<br />

mündlicher o<strong>der</strong> telefonischer Kontakt, da diese Eltern vielfach die<br />

Schriftsprache nicht verstehen.<br />

� Die Beziehungen dieser Eltern zur <strong>Schule</strong> und zu den Lehrkräften<br />

müssen <strong>in</strong>tensiv geför<strong>der</strong>t werden, um sie <strong>in</strong> das Schulleben<br />

e<strong>in</strong>zub<strong>in</strong>den und ihnen Hilfen <strong>an</strong>bieten zu können.<br />

<strong>Interkulturelle</strong>s <strong>Berufsorientierung</strong>skonzept St<strong>an</strong>d: Juni 2010


� Die Eltern müssen ihre Beziehungen untere<strong>in</strong><strong>an</strong><strong>der</strong> för<strong>der</strong>n und<br />

<strong>in</strong>nerhalb und außerhalb <strong>der</strong> <strong>Schule</strong> Aufgaben und Rollen<br />

übernehmen.<br />

� Durch die E<strong>in</strong>beziehung <strong>der</strong> Eltern und ihrer Vorbildfunktion bei<br />

solchen Projekten erreichen sie auch soziale Anerkennung.<br />

� Hilfen erhalten Sie durch Sprachför<strong>der</strong>ung, spezielle<br />

Elternberatung mit Berufse<strong>in</strong>stiegsbegleitung,<br />

Berufs<strong>in</strong>formationsabenden mit <strong>der</strong> Arbeitsagentur, von Betrieben<br />

und Ausbil<strong>der</strong>n und durch Kooperationen mit den beruflichen und<br />

weiterführenden <strong>Schule</strong>n.<br />

� Aufklärung über die Bedeutung <strong>der</strong> dualen Ausbildung <strong>in</strong> Bezug<br />

zur eigenen Berufserfahrung.<br />

� E<strong>in</strong>beziehung <strong>der</strong> Erfahrungen aus <strong>der</strong> Arbeitswelt <strong>der</strong><br />

Migrationseltern.<br />

� Vermittlerfunktion <strong>der</strong> Eltern bei den Betriebserkundungen, bei den<br />

Betriebspraktika, den Praxistagen und <strong>der</strong> Berufsf<strong>in</strong>dung ihrer<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>.<br />

� Informationen für die Eltern über die Ausbildungswege,<br />

Informationen über die Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Berufsausbildung,<br />

Informationen über Berufsperspektiven ihrer K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>in</strong> den Berufen.<br />

� Information über das Angebot <strong>der</strong> Institutionen, die helfen und bei<br />

denen Eltern speziell mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund Hilfen erhalten.<br />

<strong>Interkulturelle</strong>s <strong>Berufsorientierung</strong>skonzept St<strong>an</strong>d: Juni 2010


2. Grundlagen für <strong>in</strong>terkulturelle <strong>Berufsorientierung</strong> (IBO)<br />

<strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Philipp</strong>-<strong>Reis</strong>-<strong>Schule</strong><br />

Aufgrund des Schüler- und Elternpotenzials <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Philipp</strong>-<strong>Reis</strong>-<strong>Schule</strong><br />

war es dr<strong>in</strong>gend erfor<strong>der</strong>lich, e<strong>in</strong> <strong>in</strong>terkulturelles<br />

<strong>Berufsorientierung</strong>skonzept e<strong>in</strong>zurichten.<br />

Dies konnte nur erfolgreich se<strong>in</strong>, wenn wir die Eltern <strong>an</strong> unserer <strong>Schule</strong><br />

mit e<strong>in</strong>b<strong>in</strong>den, um zu erfolgreichen Ergebnissen für unsere Schüler zu<br />

gel<strong>an</strong>gen.<br />

Aus schulischer Sicht waren folgende Aspekte zu beachten:<br />

� Erweiterten Spracherwerb von K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendlichen mit<br />

Migrationsh<strong>in</strong>tergrund unterstützen, da <strong>der</strong> Spracherwerb e<strong>in</strong>e<br />

elementare Bedeutung hat und <strong>der</strong> Schlüssel zur Erschließung<br />

aller weiteren Wissensbestände und zur Teilhabe am<br />

gesellschaftlichen Leben ist<br />

� Schaffung von Vertrauen/ Wertschätzung und Anerkennung; das<br />

heißt, dass Misstrauen und Unsicherheiten vieler Migr<strong>an</strong>ten<br />

gegenüber Behörden und Institutionen abgebaut werden muss, um<br />

e<strong>in</strong> personenbezogenes Vertrauensverhältnis aufzubauen<br />

� aufsuchende Elternarbeit statt KOMM-STRUKTUREN, das heißt<br />

Hausbesuche mit persönlicher Ansprache und <strong>in</strong> Begleitung e<strong>in</strong>es<br />

Sprachmittlers, um dauerhafte Kontakte zu den Eltern herzustellen<br />

� Überw<strong>in</strong>dung von Sprachbarrieren, das heißt, Eltern mit<br />

Sprachdefiziten bekommen von <strong>der</strong> <strong>Schule</strong> Unterstützung, können<br />

<strong>an</strong> Sprachkursen teilnehmen und erhalten bei allen wichtigen<br />

Term<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>en Sprachmittler<br />

� Berücksichtigung <strong>der</strong> sozialen Situation <strong>der</strong> Eltern, das heißt, bei<br />

allen Angelegenheiten muss die materielle und soziale Situation<br />

des Elternhauses berücksichtigt werden, um die entsprechenden<br />

Unterstützungen gewährleisten zu können<br />

<strong>Interkulturelle</strong>s <strong>Berufsorientierung</strong>skonzept St<strong>an</strong>d: Juni 2010


� Generationsübergreifende Konzepte, das heißt, E<strong>in</strong>beziehung <strong>der</strong><br />

kompletten Familie, e<strong>in</strong>schließlich <strong>der</strong> Großelterngeneration<br />

� Stärkung und Ermutigung durch Elternbildung, das heißt, die Eltern<br />

werden verstärkt <strong>in</strong> das <strong>Berufsorientierung</strong>skonzept e<strong>in</strong>gebunden,<br />

um ihre K<strong>in</strong><strong>der</strong> besser bei <strong>der</strong> Berufswahl und <strong>der</strong><br />

Berufsausbildung unterstützen zu können (Informationsabende<br />

zum Überg<strong>an</strong>g <strong>an</strong> die Weiterführenden <strong>Schule</strong>n, zum<br />

Betriebspraktikum, zu den SchuB-Klassen…)<br />

� kultursensible Elternarbeit, das heißt, Tabus und Vorurteile bei <strong>der</strong><br />

Elternarbeit abzubauen, um bei den Eltern e<strong>in</strong>e Wertschätzung zu<br />

vermitteln<br />

� Multiplikatorenfunktion <strong>der</strong> Eltern, das heißt, die Eltern erhalten<br />

e<strong>in</strong>e Vermittlerfunktion nach e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>tensiven Schulung für ihren<br />

Kulturkreis<br />

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3. Umsetzung <strong>an</strong> <strong>der</strong> PRS:<br />

a) aktuelle Projekte <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Philipp</strong>-<strong>Reis</strong>-<strong>Schule</strong><br />

� Kooperation und Koord<strong>in</strong>ation zwischen Schulleitung und<br />

Koord<strong>in</strong>atoren mit ausländischen Vere<strong>in</strong>en<br />

� Elternabende mit ausländischen Eltern, Auslän<strong>der</strong>vertretern und<br />

religiösen Vertretern<br />

� Kontaktherstellung zwischen Koord<strong>in</strong>atoren und ausländischen<br />

Vere<strong>in</strong>en<br />

� Gew<strong>in</strong>nung von Sprachmittleren und Multiplikatoren für<br />

geme<strong>in</strong>same Infoabende <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Philipp</strong>-<strong>Reis</strong>-<strong>Schule</strong><br />

� Kontaktaufnahme mit ausländischen Unternehmen zur F<strong>in</strong>dung<br />

von Praktik<strong>an</strong>ten- und Ausbildungsstellen<br />

� <strong>in</strong>dividuelle Schüler- und Elternberatung durch die<br />

Berufse<strong>in</strong>stiegsbegleiter <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Philipp</strong>-<strong>Reis</strong>-<strong>Schule</strong><br />

� Berufsf<strong>in</strong>dungs- und Bewerbungstra<strong>in</strong><strong>in</strong>g für ausländische Schüler<br />

durch die Berufse<strong>in</strong>stiegsbegleiter<br />

� För<strong>der</strong>maßnahmen durch die Berufse<strong>in</strong>stiegsbegleiter<br />

� Kooperation und Austausch mit den beruflichen <strong>Schule</strong>n für<br />

weiterführende Integrationsmaßnahmen<br />

<strong>Interkulturelle</strong>s <strong>Berufsorientierung</strong>skonzept St<strong>an</strong>d: Juni 2010


) Zukunftsprojekte <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Philipp</strong>-<strong>Reis</strong>-<strong>Schule</strong> <strong>in</strong> den Schuljahren<br />

2010/11 und 2011/12<br />

� ehemalige ausländische Mitschüler als Multiplikatoren für<br />

Infoabende und sonstige Ver<strong>an</strong>staltungen gew<strong>in</strong>nen<br />

� Berufsberater und Dozenten mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund<br />

gew<strong>in</strong>nen<br />

� Aktionen: ausländische Unternehmen <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schule</strong><br />

vorstellen<br />

� Infoabende für ausländische Eltern mit Schwerpunkten zur<br />

Ausbildung<br />

� Aufbau von Netzwerken mit Eltern zu Berufs- und<br />

Betriebs<strong>in</strong>formationen<br />

� Aufbau von Netzwerken mit Institutionen und<br />

weiterführenden <strong>Schule</strong>n zur Verbesserung <strong>der</strong> Integration<br />

und Kommunikation <strong>der</strong> ausländischen Schüler und Eltern<br />

vor Ort mit diesen E<strong>in</strong>richtungen<br />

� Kooperation mit den beruflichen <strong>Schule</strong>n <strong>in</strong> Gelnhausen<br />

zur erfolgreichen Umsetzung <strong>der</strong> praktischen<br />

<strong>Berufsorientierung</strong> unserer ausländischen Mitschüler<br />

� Kooperation <strong>der</strong> Lehrkräfte <strong>der</strong> beteiligten <strong>Schule</strong>n zur<br />

Optimierung <strong>der</strong> <strong>Berufsorientierung</strong><br />

� Bildung e<strong>in</strong>er Steuerungsgruppe zwischen <strong>der</strong> Beruflichen<br />

<strong>Schule</strong> Gelnhausen und <strong>der</strong> <strong>Philipp</strong>-<strong>Reis</strong>-<strong>Schule</strong> zur<br />

Erstellung e<strong>in</strong>es geme<strong>in</strong>samen Konzeptes für die<br />

<strong>in</strong>terkulturelle <strong>Berufsorientierung</strong> (IBO)<br />

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4. Ansprechpartner<br />

Schulleiter<strong>in</strong>: Rektor<strong>in</strong> Christ<strong>in</strong>e Georg<br />

OloV-Schulkoord<strong>in</strong>atoren: Herr Henry Jaeger<br />

Herr Edw<strong>in</strong> Herbert<br />

Berufse<strong>in</strong>stiegsbegleiter: Herr Mustapha Hadouch<br />

Kontaktdaten:<br />

<strong>Philipp</strong>-<strong>Reis</strong>-<strong>Schule</strong><br />

<strong>Philipp</strong>-<strong>Reis</strong>-Str. 16<br />

63571 Gelnhausen<br />

Tel.: 06051 2102<br />

christ<strong>in</strong>e.georg@schule.mkk.de<br />

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