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PRÜFUNGSTRAINING – Transkriptionen„Wissenschaftlich anerkannte Untersuchungen haben eindeutig gezeigt, dass kleine Computer-Freaks keineswegs sozial verkümmern müssen oder ihr Leben in einsamer Isolation verbringen.Die meisten haben viele Freunde, treiben aktiv Sport oder zeichnen sich durch einen großenWissensdurst auch in der ‚realen Welt‘ aus. Wichtig dabei ist aber, dass Kinder zu einem verantwortungs-und sinnvollen Mediengebrauch erzogen werden.“Diese These erstaunt. Sind Computer und Fernsehen plötzlich nicht mehr die Ursache allenÜbels, die Sündenböcke, die für alle Probleme der heutigen Jugend verantwortlich zu seinscheinen? Man denke nur an die Fettleibigkeit bei Jugendlichen oder auch an die steigendeJugendkriminalität!Aktuelle Studien unterstützen Denekens These. So nutzen die meisten Jugendlichen tatsächlichdas Internet, um sich mit anderen Jugendlichen auszutauschen und sich zu informieren – unddas nicht zuletzt für die Schule. In den letzten Jahren ist allein die Computernutzung für schulischeAufgaben um mehr als 10% gestiegen. Die meisten Jugendlichen würden heutzutagenicht mehr ohne PC leben wollen. Ein weiterer positiver Nebeneffekt ist, so zeigen aktuelleUntersuchungen, dass Jugendliche durch den Umgang mit Medien heutzutage selbstbewussterwerden und dadurch auch Fähigkeiten entwickeln, die im Unterricht bisher verborgen blieben.Nach diesen Analysen werden Computer für Onlinespiele sogar eher selten genutzt. Sie rangierenbei den Nutzern offenbar fast am Ende der Skala.P30ABSCHNITT 3:Es gibt natürlich auch die „klassische“ Gegenposition, wie z. B. die, dass:• Wer seinem Kind in geistiger, seelischer oder körperlicher Hinsicht etwas Gutes tun will, derhalte es so lange wie möglich von Computer fern.• Computer haben an den Schulen nichts verloren. Sie behindern die Kreativität und das Lernen.• Mädchen unter 12 sollten nicht an einen Computer gelassen werden, Jungs sogar erst einigeJahre später.Dies sind vereinfacht ausgedrückte Thesen des bekannten Hirnforschers Manfred Spitzer ausUlm. In seinem Buch „Vorsicht Bildschirm“ wagt Spitzer auf Grundlage der Auswertungen verschiedenerStudien folgende Prognose:Aufgrund der Bildschirmmedien wird es in Deutschland im Jahr 2020 ca. 40.000 Todesfälledurch Herzinfarkt, Hirninfarkt, Lungenkrebs oder Diabetes als Spätfolgen geben. Hinzu kommen,so seine Befürchtungen, – aufgrund der steigenden Aggressivität – jährlich einige HundertMorde, einige Tausend Vergewaltigungen und einige Zehntausend Gewaltdelikte gegen Personen.Von vielen Erziehungswissenschaftlern und Medienpädagogen werden diese Thesen des Hirnforschersheftig kritisiert. Der Medienwissenschaftler Valentin Deneken zum Beispiel:„Heute ist es signifikant, dass jedem Menschen die Chance geboten wird, mit den neuen Technologienwie Computer und Internet in Berührung zu kommen und diese handhaben zu können.In der heutigen und zukünftigen Generation sollte jeder Mensch mit den Medien umgehen können,da er sonst der Chancengleichheit beraubt wird und extreme Probleme haben wird, sich inder Gesellschaft zurechtzufinden. Man kann den Kindern den Weg in die Zukunft schließlichnicht nach eigenem Empfinden aufzwingen.“Vor allem in sozial schwachen Familien gibt es Probleme, diesen Wunsch nach Allgemeinbildungzu verwirklichen, da die Eltern das Angebot oft nur passiv konsumierend nutzen unddamit auch den Mediengebrauch ihrer Kinder prägen. Die Folge davon: Zu viele Kinder spielendann nur an ihrem PC.Das Ergebnis einer unabhängigen Studie aus dem Jahre 2006 zeigt, dass erfahrene 15-jährigeComputernutzer in wichtigen Schulfächern bessere Leistungen bringen. So schnitten z.B. deutscheSchülerinnen und Schüler, die zu Hause keinen Computerzugang haben, bei PISA-Mathematik-Testsdeutlich schlechter ab. Der Leistungsunterschied machte im Vergleich zu den PC-Nutzern fast ein ganzes Schuljahr aus. Ein Ergebnis, das sogar Expertinnen und Experten überraschte.em neu Abschlusskurs • Prüfungstraining ÖSD – Österreichisches Sprachdiplom • C1 Oberstufe Deutsch • ISBN 978–3–19–161697–7 • <strong>Hueber</strong> Verlag 2008

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