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Deutsch alsFremdsprache –Niveaustufe C1AbschlusskursPRÜFUNGSTRAINING0¨SD – 0¨STERREICHISCHES SPRACHDIPLOMC1 OBERSTUFE DEUTSCH


Deutsch alsFremdsprachePRÜFUNGSTRAININGÖSD – ÖSTERREICHISCHES SPRACHDIPLOMC1 OBERSTUFE DEUTSCHAbschlusskursAusgabe 2008Manuela GlaboniatHelga Lorenz-Andreasch<strong>Hueber</strong> Verlag


QUELLENVERZEICHNISSeite 6: Text „Zahlen, bitte!“ von Johanna Geissler und Alwin Schönberger aus: „profil“ Nr. 15 vom 8. April 2002Seite 9: Text 1 nach Informationen aus der Süddeutschen Zeitung; Text 3 nach Informationen aus einem Kommentarvon Anna Koktsidou unter www.ard.de; Text 4 nach Informationen von der Seite www.globalkids.ch; Text 5 nach einerUniversitäts-Pressemeldung unter www.idw-online.deSeite 11/12: Text „Umzug leicht gemacht“ nach der Meldung „Bequemer umziehen. Relocation-Dienste machen denNeustart leichter“ vom 14.01. 2008 © Vivien Leue/ dpaSeite 13: Text „Tiroler Käsetradition“ mit freundlicher Genehmigung der Sennereigenossenschaft FügenSeite 21/23: Text „Zwischen SMS und Download“ nach einer Studie der Carl von Ossietzky Universität OldenburgSeite 27: Foto links © panthermedia/ Alexander K.; Foto rechts © panthermedia/ Kay H.Seite 28: Text „Internet und Schule“ nach einem Artikel von Michael Kerres in der „Zeitschrift für Pädagogik“, 2000; Text„Studie: Deutsche kennen die Gefahren durch das Internet ...“ nach einem Text von Ingo Pakalski unter www.golem.deSeite 29 – 31: Text „Wissen aktuell! Informationen, Hintergründe, Fakten.“ nach der Sendung „Jugend in neuen Medienwelten“auf Bayern2Radio am 14.09.2007 und dem Artikel „Kinder und Computer“ vom 08.04.2002 auf www.eltern.deSeite 31 – 32: Text Hörverstehen 2 nach dem Artikel „Zeit in der Musik – Musik in der Zeit“ von Emil H. Lubej in der Zeitung„Schrödinger & Co.“ der Universität Wien, Ausgabe 3/96Wir haben uns bemüht, alle Inhaber von Textrechten ausfindig zu machen. Sollten Rechteinhaber hier nichtaufgeführt sein, so ist der Verlag für entsprechende Hinweise dankbar.Integrierte Audio-CD:Produktion: Tonstudio MACORA. TVSprecherinnen und Sprecher: Mona Decker-Mathes, Erwin Neuwirth<strong>Kopie</strong>rvorlagenDas Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt.Jede Verwertung in anderen als den gesetzlich zugelassenenFällen bedarf deshalb der vorherigen schriftlichenEinwilligung des Verlags.Hinweis zu § 52a UrhG: Weder das Werk noch seine Teile dürfen ohneeine solche Einwilligung überspielt, gespeichert und in ein Netzwerkeingespielt werden. Dies gilt auch für Intranets von Firmen und von Schulenund sonstigen Bildungseinrichtungen.3. 2. 1. Die letzten Ziffern2012 11 10 09 08 bezeichnen Zahl und Jahr des Druckes.Alle Drucke dieser Auflage können, da unverändert,nebeneinander benutzt werden.1. Auflage© 2008 <strong>Hueber</strong> Verlag, 85737 Ismaning, Deutschland<strong>Layout</strong> und Satz: Cihan Kursuner, <strong>Hueber</strong> Verlag, IsmaningDruck und Bindung: Druckerei Auer, DonauwörthPrinted in GermanyISBN 978–3–19–161697–7


INHALTÜbungstestMithilfe dieses Übungstests können Sie– erfahren, was genau bei der Prüfung C1 Oberstufe Deutsch des Österreichischen Sprachdiploms (ÖSD) verlangtwird,– Ihre Kenntnisse selbst überprüfen und Ihren Wissensstand einschätzen,– sich anhand von Tipps gezielt Strategien aneignen, um auf die Prüfungssituation vorbereitet zu sein.Als Hilfsmittel dürfen Sie nur ein einsprachiges Wörterbuch verwenden.Die ÖSD-Prüfung C1 Oberstufe Deutsch besteht aus folgenden Prüfungsteilen und Aufgaben:PrüfungsaufgabenSeiteTranskriptionenSeiteLeseverstehen 5Aufgabe 1 Text (Langtext) 6Aufgabe 2 Zeitungstexte 8Aufgabe 3 Zeitungsartikel mit fehlenden Textpassagen 11Aufgabe 4 Informationsschreiben mit Lücken 13Hörverstehen 14Aufgabe 1 Radiosendung 15Aufgabe 2 Vortrag 16Schreiben 17Aufgabe 1 Brief / E-Mail + Notizen 19Aufgabe 2 Schriftliches Referat / Stellungnahme / 21KommentarTranskript Hörverstehen 1 29Transkript Hörverstehen 2 31Lösungen 33Übersicht 36Sprechen 25Aufgabe 1 Sich am Telefon entschuldigen und etwas 27aushandelnAufgabe 2 Diskutieren / Argumentieren / Überzeugen 27Aufgabe 3 Kurzreferat zu einem vorgegebenen Thema 283em neu Abschlusskurs • Prüfungstraining ÖSD – Österreichisches Sprachdiplom • C1 Oberstufe Deutsch • ISBN 978–3–19–161697–7 • <strong>Hueber</strong> Verlag 2008


PRÜFUNGSTRAINING – LeseverstehenLESEVERSTEHENDer Prüfungsteil Leseverstehen besteht aus vier verschiedenen Aufgaben mit jeweils unterschiedlichenTextsorten, Prüfungsanforderungen und Prüfungszielen. Zum Lösen aller vier Aufgabenstehen Ihnen insgesamt 90 Minuten Zeit zur Verfügung. Wie Sie sich die Zeit zwischenden vier Aufgaben einteilen, liegt bei Ihnen.Allgemeiner Tipp:Das Wichtigste ist, zu wissen, worum es in einem Text sinngemäß geht. Sollten Sie ein Wortoder eine Phrase nicht gleich verstehen, geraten Sie nicht in Panik. Schauen Sie sich nachIhrem ersten Lesedurchgang in Ruhe noch einmal die Wörter und Passagen an, die Sie nichtverstanden haben. Sie müssen auch nicht bei Aufgabe 1 anfangen, sondern können mit jenerAufgabe beginnen, die Ihnen am leichtesten erscheint.Leseverstehen, Aufgabe 1Der Teil Leseverstehen, Aufgabe 1 besteht aus einem längeren Text (ca. 1,5 Seiten) aus einerFachzeitschrift oder einem Sachbuch. Zu diesem Text werden Ihnen fünf Multiple-Choice-Aufgabenmit jeweils drei Antwortmöglichkeiten als Lösungsvorschläge vorgegeben. Sie müssensich für den Lösungsvorschlag entscheiden, von dem Sie glauben, dass er die richtige Antwortenthält.PTIPPS:• Lesen Sie zuerst den ganzen Text zügig durch. Denken Sie dabei noch nicht an dieanschließenden Fragen. Es ist nicht notwendig, dass Sie den Text wortwörtlich verstehen!• Lesen Sie nun jede Multiple-Choice-Aufgabe genau durch und suchen Sie die dafür passendenStellen im Text. Die Aufgaben sind grundsätzlich in der Reihenfolge des Textes angeordnet.Lesen Sie gezielt und genau und unterstreichen Sie die für die Lösung relevantenPassagen. Achtung: Auf den ersten Blick scheinen oft alle drei Lösungen einer Multiple-Choice-Aufgabe passend. Sie müssen sehr genau lesen, um die richtige Lösung herauszufinden.Leseverstehen, Aufgabe 2Bei Aufgabe 2 erhalten Sie fünf Kurztexte zu einem Thema aus Zeitungen, Zeitschriften oderBroschüren und dazu zehn Überschriften. Sie sollen jedem dieser fünf Kurztexte die passendeÜberschrift zuordnen. Die Schwierigkeit besteht darin, dass jeweils zwei der Überschriften ziemlichähnlich sind, jedoch nur eine davon wirklich passt. Sie erhalten bei dieser Aufgabe also 5kurze Texte (1–5) und 10 Überschriften (A–K) und müssen den jeweiligen Buchstaben dem entsprechendenText zuweisen.TIPPS:• Lesen Sie nicht alle Texte auf einmal, sondern arbeiten Sie Schritt für Schritt einen Textnach dem anderen durch.• Lesen Sie jeden Text zuerst eher schnell und global durch, um die Hauptaussage zu verstehen.• Überfliegen Sie nach jedem Text die Überschriften und notieren Sie sich jene, die auf denersten Blick passen würden (im Normalfall zwei Überschriften). Lesen Sie den entsprechendenText noch einmal genauer und gezielter durch und entscheiden Sie sich dann für diepassende Überschrift. Ordnen Sie auf jeden Fall jedem Text eine Überschrift zu.5em neu Abschlusskurs • Prüfungstraining ÖSD – Österreichisches Sprachdiplom • C1 Oberstufe Deutsch • ISBN 978–3–19–161697–7 • <strong>Hueber</strong> Verlag 2008


PRÜFUNGSTRAINING – LeseverstehenLESEVERSTEHENAufgabe 1 / Blatt 1Name: ........................................................Zeit insgesamt: 90 Minuten5 Punkte„Zahlen, bitte!“Wie Zahlen und Formeln die Welt erklären – vom Flugzeugbau bis zu den Finanzmärkten.P6Es begann damit, dass Peter Markowichdas Gefühl hatte, für blöd verkauft zuwerden. Als Teenager saß er im Matheunterrichtin einem Gymnasium im drittenBezirk in Wien und wollte vom Lehrermehr wissen als eine Antwort auf dieFrage, wie man Tangenten an Kreiselegt. Doch niemand vermochte seineNeugier zu befriedigen. „Wenn ich dieKonzepte dahinter verstehen wollte, hat’sjedes Mal geheißen, da musst halt auf dieUni gehen“, sagt Markowich. Der jungeWiener nahm den Rat an und studierteTechnische Mathematik. Heute ist PeterMarkowich, 45, Professor für Analysisam Institut für Mathematik der UniversitätWien und gilt als Kapazität mit Weltformat.Zurzeit erhält Markowich bei der Popularisierungseiner Disziplin kräftige Unterstützungvon verschiedensten Seiten.Selbst in traditionell wenig affinen Gebietenfördern Mathematiker Erkenntnissezutage, die Aufmerksamkeit erregen.So fanden zum Beispiel Forscher der ColumbiaUniversity in New York eine mathematischeStütze für jenes Sprichwort,wonach die Welt ein Dorf sei: Wenn jederMensch im Schnitt 100 Bekanntehat, kommt bei der Berechnung heraus,dass man über sieben Ecken jeden Menschenauf der Welt kennt. Diese Theorieder Small-World-Networks ist auchpraktisch relevant: Nach demselben Prinzipkann etwa die Ausbreitung einerGrippeepidemie prognostiziert werden.Mithilfe leistungsstarker Rechner arbeitenMathematiker an der Verbesserungvon Strukturen und Materialien fürBrücken, Häuser, Autos oder Flugzeuge.Eine immer wichtigere Rolle könntenmathematische Grundsätze künftig beider Prognose von Naturkatastrophenspielen. Auch in der Biologie, so postulierteEnde des Vorjahres der britischeMathematiker Ian Steward, könne dieMathematik viele Prozesse erklären. Diewesentlichen Prinzipien würden dabeiSymmetrie, Dynamik und Chaos lauten.Unter Verwendung der Spieltheoriekonnte kürzlich etwa das Thema Kooperationund Teambildung in der Tierweltdargestellt werden.Die Grundannahme, die per Computersimulationdurchgespielt wurde: Kooperationlohnt, wenn zwei Individuen gemeinsammehr Gewinn machen als dieSumme jener Gewinne, die jedes Individuumalleine machen würde – zum Beispielbei der Beutejagd. In weiterer Folgewurde mittels mathematischerModelle überprüft, unter welchen Bedingungensich Tiere fair verhalten und dadurchvoneinander profitieren. Nach ähnlichenmathematischen Mustern sindjedoch auch Analysen des Verhaltens imGeschäftsleben möglich.In der Wirtschaft finden mathematischeModelle inzwischen in vielen BereichenAnwendung. So befasst sich der WienerFinanz- und VersicherungsmathematikerWalter Schachermayer unter anderemmit den Gesetzen des Wettbewerbs aufden Finanzmärkten. Seine Modelle machenes möglich, wie er sagt, etwa beiOptionsgeschäften „das Risiko wegzukürzen“.Bank- und Versicherungsexpertenzählen denn auch längst zu den emsigstenLesern seiner Arbeiten. „Bankenkommen heute ohne mathematische Modellenicht aus“, so Schachermayer,„wissenschaftliche Entwicklungen sindunmittelbar praxisrelevant.“Die wichtigste mathematische Sprachedafür sind Differenzialgleichungen – erfundenvom deutschen PhilosophenGottfried Wilhelm Leibniz im 17. Jahrhundert.Eine Vielzahl von Phänomenen in Naturund Technik kann durch Differenzialgleichungenund darauf aufbauende mathematischeModelle beschrieben werden.Einige typische Beispiele dafür sindin der Physik verschiedene Arten vonSchwingungen oder das Belastungsverhaltenvon Bauteilen, in der Chemie dieReaktionsgeschwindigkeit, in der Biologieetwa Prozesse bei Wachstum undfolglich auch in der Ökonomie die Analysevon wirtschaftlichen Wachstumsprozessen.Während physikalische Vorgänge inzwischenoft recht einfach zu berechnensind, stellt die Biologie Mathematikervor eine größere Herausforderung.Deshalb verfeinern Markowich und seinKollege Christian Schmeiser von der TUWien zurzeit Modelle, die ursprünglichfür die Gasdynamik verwendet wurden,um zu beschreiben, wie sich Bakterienim Raum anhand von Konzentrationenbestimmter Substanzen orientieren. Beider Simulation werden für die GleichungsvariablenBakterienzahlen undStoffkonzentrationswerte eingesetzt. Ergebnisdieser Arbeit könnte der Nachweissein, dass Mikroorganismen übereine Art Gedächtnis verfügen, um Veränderungenin der Umwelt zu registrieren.Vom Verständnis solcher Mechanismensind wichtige Fortschritte zu erwarten. Inder Stammzellenforschung wäre damitdie Frage beantwortet, was Stammzellendazu bewegt, sich dorthin zu begeben,wo sie gebraucht werden, um ein Organzu bilden. Molekularbiologen könntenaufgrund solcher Erkenntnisse gezieltAntibiotika entwickeln oder Organezüchten.Im Rahmen des neuen Wolfgang-Pauli-Instituts sollen internationale Forschermit vereinten Kräften nun die Klärungsolcher Fragen vorantreiben. Ausgestattetmit zwölf Millionen Euro aus Mittelndes FWF und der EU hat Markowich dasInstitut in Wien ins Leben gerufen, daszum Zentrum für internationale Spitzenforschungin theoretischer und angewandterMathematik werden soll – undzugleich eine Schnittstelle für verschiedenewissenschaftliche Disziplinen, indie mathematische Erkenntnisse einfließen.„Österreich ist zwar ein kleinesLand mit einer kleinen Spitze hochbegabterWissenschafter“, sagt Markowich.„Aber durch gute internationale Vernetzungist das weniger ein Manko als dieChance, zum Angelpunkt in der internationalenSpitzenforschung zu werden.“Die EU habe bereits signalisiert, dassWien „bestens positioniert ist, EuropasSpitzenzentrum für Mathematik zu werden“.Ein Projektziel ist es, den Stellenwertder Mathematik zu fördern. „Mirgeht es darum, die großen Zusammenhängeherzustellen“, sagt Markowich.„Im 21. Jahrhundert ist es wieder enormspannend, Mathematiker zu sein. DieMathematik ist heute die Schaltstelle derWissenschaft.“em neu Abschlusskurs • Prüfungstraining ÖSD – Österreichisches Sprachdiplom • C1 Oberstufe Deutsch • ISBN 978–3–19–161697–7 • <strong>Hueber</strong> Verlag 2008


PRÜFUNGSTRAINING – LeseverstehenLESEVERSTEHEN Name: ........................................................Zeit insgesamt: 90 MinutenAufgabe 1 / Blatt 25 PunkteLesen Sie zuerst den Text auf Blatt 1. Lösen Sie die folgenden Aufgaben, indem Sie die richtigeAntwort (A, B oder C) ankreuzen (siehe Beispiel).Bsp.:ABC xPeter Markowichschickt jeden, der Mathematik verstehen will, an die Uni.unterrichtet in vielen Ländern Technische Mathematik.war in Sachen Mathematik immer schon neugierig.ABC1. Die Mathematikist meist zu theoretisch und hat nichts mit der Praxis zu tun.kann vorhersagen, wie sich Krankheiten verbreiten werden.lässt sich kaum auf andere traditionelle Wissenschaften anwenden.PABC2. Mathematische Modellegeben Aufschluss über die Gewinnmaximierung im Geschäftsleben.haben keinen Einfluss auf die Finanzmärkte.profitieren vor allem von der Tierforschung.ABC3. Differenzialgleichungeneignen sich zur Beschreibung verschiedenster Vorgänge und Zusammenhänge.lassen sich in der Biologie besonders einfach umsetzen.wurden im 17. Jahrhundert vorrangig in der Philosophie eingesetzt.ABC4. Markowich und sein Kollege möchten nachweisen,auf welche Weise sich Bakterien auf verschiedene Stoffe auswirken.dass man mit Antibiotika Stammzellen bilden kann.dass Mikroorganismen Veränderungen in der Umwelt wahrnehmen.ABC5. Das Wiener Wolfgang-Pauli-Instituthat jährlich ein Budget von 12 Millionen Euro.soll die Bedeutung der Mathematik stärken.steht seit Jahren in der internationalen Forschung an erster Stelle.7em neu Abschlusskurs • Prüfungstraining ÖSD – Österreichisches Sprachdiplom • C1 Oberstufe Deutsch • ISBN 978–3–19–161697–7 • <strong>Hueber</strong> Verlag 2008


PRÜFUNGSTRAINING – LeseverstehenLESEVERSTEHENAufgabe 2 / Blatt 1Name: ........................................................Zeit insgesamt: 90 Minuten5 PunkteLesen Sie die 10 Überschriften auf Blatt 1 und die 5 Texte auf Blatt 2. Ordnen Sie dann denTexten (1–5) die passende Überschrift (A–K) zu und tragen Sie die Lösungen in die Kästchenunten ein. Pro Text passt nur eine Überschrift.ANachkommen von Zuwanderern fällt Integration besonders schwerBSerbische Fußball-Liga vom Bundespräsidenten ausgezeichnetPCDEFLernen von Migranten und MigrantinnenIdentität und persönliche Werte von Zuwanderern werden nunwissenschaftlich untersuchtVeranstaltungstipp: Jugendliche zwischen zwei KulturenWirtschaft wirbt wieder um „Gastarbeiter“GForschungsprojekt über Lebenssituation von Ausländern inDeutschland abgeschlossenHUnser Ausbildungssystem – großer Anreiz für junge Migranten/-innenISchweizer Künstler stellen Bilder zum Thema „Heimat“ ausKFußball unterstützt Integration von ZuwanderernText1 2 3 4 5Überschrift8em neu Abschlusskurs • Prüfungstraining ÖSD – Österreichisches Sprachdiplom • C1 Oberstufe Deutsch • ISBN 978–3–19–161697–7 • <strong>Hueber</strong> Verlag 2008


PRÜFUNGSTRAINING – LeseverstehenLESEVERSTEHEN Name: ........................................................Zeit insgesamt: 90 MinutenAufgabe 2 / Blatt 25 Punkte1 2„Bunt kickt gut!“, heißt eine interkulturelle Straßenfußball-Liga inDeutschland. Der 44-jährige Sozialpädagoge und HobbyfußballerRudi Heid hat sie 1997 gemeinsam mit den Jugendlichen, die ohnehinjeden Tag vor den schlichten Wohnungen kickten, ins Lebengerufen. Damals war Rudi Heid „Pförtner mit Sonderaufgaben“ inder Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber. Mittlerweile sind1200 Jugendliche mit von der Partie. Sie kommen aus mehr als 20Herkunftsländern, vorwiegend aus Serbien, Bosnien, Kroatien undArmenien. Fast täglich treffen sich die Kicker nach der Schule; Jederspielt gegen jeden in fünf Altersklassen zwischen 8 und 21Jahren. Auch Mädchen sind mit dabei. „Nirgendwo werden Regelnbesser akzeptiert als auf dem Fußballfeld“, sagt Rudi Heid. DieStraßenfußball-Liga soll „den einzelnen über die Gruppe stärken“,wie Heid formuliert, „das Gewaltpotenzial verringern, die Integrationstärken.“ Das ist den Kickern so gut gelungen, dass die Fußball-Ligavon Bundespräsident Johannes Rau ausgezeichnet wurde:Beim Wettbewerb zur Integration von Zuwanderern „Auf Wortefolgen Taten“ hat „Bunt kickt gut!“ eine von zehn Ehrenurkundengewonnen, verbunden mit einem Preisgeld von 7500 Euro.Zuwanderer/-innen werden oft immer noch als „Gastarbeiter“bezeichnet. Dieser Begriff stammt aus der Zeit des Wirtschaftswunders,Anfang bis Ende der 1950er-Jahre, als imdeutschsprachigen Raum intensiv um Arbeiter aus anderenLändern geworben wurde. Mit der Annahme, dass Gäste aberirgendwann „wieder nach Hause gehen“, gibt es auch nachwie vor kaum produktive integrative Maßnahmen. Daher habenAusländer, insbesondere die Nachkommen der „Gastarbeiter“,oft Identitätsprobleme. Die meisten fühlen sich keinerNationalität zugehörig und nennen sich die„Heimatlosen“ und „Sprachlosen“. Sie können die Spracheihrer Eltern nicht mehr sprechen, aber deutsche Muttersprachlersind sie ebenfalls nicht. Und selbst wenn sie diedeutsche Sprache sehr gut beherrschen, wird das von ihrendeutschen Mitbürgern als nichts Weiteres als ein „Wunder“betrachtet. Es ist und bleibt ein berührungsloses Nebeneinandervon Kulturen und Lebensanschauungen.P3 4Wien. Ein Blick auf die Statistik zeigt: Lediglich jeder dritte„Ausländer“ im Alter zwischen 18 und 21 Jahren macht eineAusbildung. Migranten kommen häufig aus Familien, die Sozialpädagogengern „bildungsfern“ nennen. Viele Eltern habenselbst kaum die Schule besucht, keine Ausbildung, sprechen oftnur schlecht Deutsch und kennen sich im hiesigen BildungsundAusbildungssystem nicht aus. Manche Eltern halten gar eineLehre für überflüssig. Der Sohn soll schnell Geld verdienen,die Tochter heiraten. Das alles kann das Weiterkommen der Kindererheblich hemmen. In diesem Zusammenhang werden jungeMigranten/-innen vorzugsweise mit dem Wort „Problem“ in Verbindunggebracht. Dass sie aber auch Qualifikationen mitbringen,von denen alle profitieren können, wird dabei gerne vergessen.Da sind zum Beispiel ihre Sprachkenntnisse, ihreinterkulturelle Kompetenz, die Kenntnisse anderer Kulturen undüberhaupt die Fähigkeit, sich mit Menschen anderer Herkunftauseinanderzusetzen.Die Ausstellung „global kids“ im Forum Schlossplatz in Aarau(Schweiz) befasst sich mit Kindern und Jugendlichen ausländischerHerkunft, die in der Schweiz wohnhaft sind. Wasbedeutet Heimat für diese Kinder? Wie erleben die Heranwachsendendas Gefühl, zu mehreren Kulturen zu gehören,und eine vielfältige Identität entwickeln zu müssen? Sind siedie wahren Experten der neuen, globalen Identität? Nur die„global kids“ selber können diese Fragen beantworten oderzumindest in ihrem Erleben und Empfinden nach Antwortensuchen. Denn ihr Alltag ist von den Erfahrungen geprägt,Grenzgänger zwischen Kulturen, Sprachen und Traditionenzu sein. Dementsprechend nimmt die Veranstaltung die Jugendlichenimmer wieder beim Wort und präsentiert mit thematischenStationen zwischen Assoziation und Informationdie Ausstellung als Ort zum Schauen, Mitdenken und Mitgestalten.Den Auftakt zum Ausstellungsrundgang machen dieEmotionen „Heimweh und Sehnsucht“. Eine assoziative BildundSprachcollage verdeutlicht, dass der Wunsch nach etwasAbwesendem nicht nur übernational und altersunabhängig,sondern schlichtweg menschlich ist.5An der Jacobs University Bremen startet ein neues Forschungsprojekt über Identitäts- und Wertefindung von Jugendlichenmit Migrationshintergrund in Deutschland sowie deren Familien im Vergleich mit Familien ohne Einwanderungsgeschichte.Migration bedeutet für Betroffene stets eine Konfrontation kulturell unterschiedlich geprägter Wertesystemeaus dem Herkunfts- und dem Einwanderungsland, die häufig zu Konflikten nicht nur zwischen Personen,sondern auch innerhalb der eigenen Persönlichkeit führt: Die eigene Identität sowie eigene Wertestrukturen werdenfundamental infrage gestellt und müssen entsprechend der aktuellen Lebenssituation neu definiert werden. Ziel desForschungsprojektes ist es, Mechanismen und Strukturen der Entwicklung von Werten als zentralen Aspekt von Identitätzu analysieren und hierbei klar zwischen speziellen migrationsbedingten Effekten und Affekten, wie sie ohnehinin der jugendlichen Persönlichkeitsentwicklung auftreten, zu unterscheiden. Zusätzlich zu den Schülern werden dieEltern und, wenn möglich, die Großeltern in die Untersuchung mit einbezogen, um hierbei auch den Faktor der sogenanntenWertetransmission, d.h. die Weitergabe von Wertesystemen von Eltern an ihre Kinder mitberücksichtigen zukönnen.9em neu Abschlusskurs • Prüfungstraining ÖSD – Österreichisches Sprachdiplom • C1 Oberstufe Deutsch • ISBN 978–3–19–161697–7 • <strong>Hueber</strong> Verlag 2008


PRÜFUNGSTRAINING – LeseverstehenLESEVERSTEHENLeseverstehen, Aufgabe 3Im Prüfungsteil Leseverstehen, Aufgabe 3 werden nicht nur Ihre Kenntnisse im Leseverstehengeprüft, sondern auch Ihre Wortschatz- und Grammatikkenntnisse sowie Ihr Wissen bezüglichTextkohärenz und -kohäsion. Sie erhalten einen Zeitungsartikel mit einer Länge von ca. 370Wörtern, in dem ganze Textpassagen fehlen. Das heißt, an fünf Stellen im Text fehlt jeweils einAbschnitt, den Sie aus sieben vorgegebenen Textpassagen auswählen müssen. Zwei Abschnittepassen nicht in den Text. Die fehlenden Passagen können aus einem, aber auch aus mehrerenSätzen bestehen.PTIPPS:• Um einen Gesamtüberblick zu bekommen, lesen Sie den Text vor dem Ausfüllen zuerst einmalganz durch, damit Sie ungefähr wissen, worum es geht.• Setzen Sie anschließend die fehlenden Textpassagen ein und lesen Sie dann den gesamtenText nochmals zur Kontrolle.• Achten Sie beim Einsetzen darauf, dass die Anschlüsse davor und danach passen!Leseverstehen, Aufgabe 4Bei Aufgabe 4 werden nicht nur Ihre Kenntnisse im Leseverstehen geprüft, sondern auch IhrWortschatz- und Grammatikwissen. Sie erhalten einen Werbetext mit einer Länge von ca. 240Wörtern. In diesem Text sind Lücken eingebaut, die jeweils mit einem Wort ergänzt werdenmüssen.TIPPS:• Wie bei Aufgabe 3 können Sie die richtigen Lösungen nur finden, wenn Sie den Sinn desTextes verstanden haben. So ist es auch hier ratsam, den Text vor dem Ausfüllen bis zumEnde durchzulesen.• Anschließend fällt es Ihnen wahrscheinlich leichter, jene Bezugswörter zu finden, die fürdas Ausfüllen der Lücken behilflich sind (s. Beispiel).Tiroler KäsetraditionHaben Sie sich schon einmal darüber Gedanken (0) gemacht, wie die Löcher in den Käsekommen? In der Sennerei Fügen können Sie den Käsemeistern bei ihrer täglichen Arbeitüber die (1) ________________ schauen.10em neu Abschlusskurs • Prüfungstraining ÖSD – Österreichisches Sprachdiplom • C1 Oberstufe Deutsch • ISBN 978–3–19–161697–7 • <strong>Hueber</strong> Verlag 2008


PRÜFUNGSTRAINING – LeseverstehenLESEVERSTEHEN Name: ........................................................Zeit insgesamt: 90 MinutenAufgabe 3 / Blatt 15 PunkteLesen Sie den Text und fügen Sie die Abschnitte A–G (Blatt 2) an der richtigen Stelle (1–5) imfolgenden Text ein. Achtung: Zwei Abschnitte passen nicht in den Text!Umzug leicht gemachtEine neue Wohnung suchen, den Mietvertrag aushandeln, Möbel packen, einen Telefonanschlussbestellen und nicht zuletzt den nächsten Supermarkt finden: Wer in eine fremdeStadt zieht, hat alle Hände voll zu tun. Selbst wenn ein Umzugsunternehmen den Möbeltransportübernimmt, bleiben viele Aufgaben übrig, die meist schnell erledigt werden müssen.„Relocation-Agenturen“ bieten hier Hilfe an.1Seine Firma „progedo Relocation“ mit zehn Standorten in Deutschland hilft Menschenbereits seit Mitte der neunziger Jahre, ein neues Zuhause zu finden.2Die Mitarbeiter von Relocation-Agenturen übernehmen deshalb für sie Ämtergänge, kümmernsich um Strom und Telefon oder auch um einen Kindergartenplatz.P3„Im Durchschnitt betreuen wir unsere Kunden dann zwei bis drei Monate lang. Wenn esganz schnell gehen muss, reichen aber auch schon mal drei Wochen für einen komplettenUmzug. Am Anfang steht immer ein persönliches Gespräch. Wir treffen uns dann mit demKlienten und fahren ihn für eine erste Orientierung durch die Stadt“, erklärt er weiter.4Die Dienstleistung kann bei der reinen Wohnungssuche aufhören. Da aber auch Relocation-Agenturen um Maklergebühren meist nicht herumkommen, zahlt der Wohnungssuchendeam Ende doppelt: den Service der Agentur und die Maklergebühr.5In jedem Fall aber sind Umzugsagenturen eine innovative Idee und eine große Hilfe beimOrts- und Wohnungswechsel.11em neu Abschlusskurs • Prüfungstraining ÖSD – Österreichisches Sprachdiplom • C1 Oberstufe Deutsch • ISBN 978–3–19–161697–7 • <strong>Hueber</strong> Verlag 2008


PRÜFUNGSTRAINING – LeseverstehenLESEVERSTEHENAufgabe 3 / Blatt 2Name: ........................................................Zeit insgesamt: 90 Minuten5 PunkteLesen Sie die Abschnitte A–G und fügen Sie sie an der richtigen Stelle (1–5) im Text (Blatt 1)ein. Achtung: Zwei Abschnitte passen nicht in den Text!ABFaggos Hauptkunden sind Unternehmen, die ihre Mitarbeiter in eine fremde Stadt schickenund sie bereits kurz nach dem Umzug wieder voll einsetzen wollen.Denn bei Menschen, die ins Ausland gehen, kümmern sich Relocation-Agenturen auch umEinreiseformalitäten, die Führerscheinumschreibung oder die Arbeitserlaubnis.PCNach diesem ersten Eindruck füllt der Wohnungssuchende einen Fragebogen aus: Soll derneue Stadtteil lieber viele Kneipen haben oder viele Grünflächen? Wie weit darf die Wohnungvon der Arbeitsstelle entfernt sein? Ist eine Autobahnanbindung wichtig? Wie nahsoll die nächste Schule liegen?DEFG„Immerhin bieten wir auch interkulturelles Training an, zum Beispiel für Geschäftsleute, dienach China gehen“, sagt Faggo. „Unser Unternehmen lässt insofern also wirklich keine Lückeoffen.“Die Idee, Menschen beim Start in einer fremden Stadt zu helfen, kommt aus den USA. „InDeutschland hat sich der Markt etwa seit dem Jahr 2000 etabliert“, sagt Frank Faggo.Die Agenturdienste lohnen sich daher erst, wenn andere Dienstleistungen, wie die Schulsucheoder das Anmelden beim Einwohnermeldeamt, mitgebucht werden.Zunehmend wälzen neben Unternehmen aber auch Privatleute diese lästigen Aufgaben ansolche Unternehmen ab. „Drei bis vier Wochen vor dem geplanten Umzugstermin sollte sichein Kunde spätestens bei der Agentur melden“, meint Faggo dazu.12em neu Abschlusskurs • Prüfungstraining ÖSD – Österreichisches Sprachdiplom • C1 Oberstufe Deutsch • ISBN 978–3–19–161697–7 • <strong>Hueber</strong> Verlag 2008


PRÜFUNGSTRAINING – LeseverstehenLESEVERSTEHEN Name: ........................................................Zeit insgesamt: 90 MinutenAufgabe 45 PunkteSituation: Im folgenden Werbebrief fehlen einige Wörter. Lesen Sie den Text und ergänzen Siedie fehlenden Wörter (1–15). Achtung: Die Lösungen müssen sinngemäß, grammatikalisch undorthografisch passen. Es gibt für jede Lücke eine Lösung mit nur einem Wort. Keine Lücke darfleer bleiben.Tiroler KäsetraditionHaben Sie sich schon einmal darüber Gedanken (0) gemacht, wie die Löcher in den Käsekommen? In der Sennerei Fügen können Sie den Käsemeistern bei ihrer täglichen Arbeitüber die (1) ____________ schauen. Seien Sie mit (2) _________________, wenn HerrSchauer wie vor circa 100 Jahren mit sehr einfachen Geräten und Hilfsmitteln Käse erzeugt.Zum Beispiel den Zillertaler Almkäse: ein geschmeidiger Schnittkäse, der Käsegenießernentweder mild oder würzig (3) _________________ wird und nur im Sommer aus der Almmilcherzeugt werden kann. Doch auch für die anderen Jahreszeiten hält das Zillertal jedeMenge guter Käsesorten (4) ____________________. Ob Emmentaler oder Bauerngold:(5) ____________________ Sie sich selbst von den verführerischen Geschmacksnotenösterreichischer Käsesorten.Ihr Rundgang (6) _______________ Sie auch in das Käserei-Museum. Hier wird Ihnen dieGeschichte der Käserei (7) __________________ eines Videos vorgeführt, welches Sie entwederdirekt in der Sennerei oder über den Buchhandel (8) _________________ gleichenPreis erwerben können.Und damit das neu in Erfahrung (9) ____________________ Wissen bei Ihnen sprichwörtlich„verankert“ bleibt, können Sie die Produkte, die Sie (10) ____________________ derBesichtigung in der Schaukäserei kennengelernt haben, vor dem Mitnehmen auch(11) ____________________.Sollten wir nun Ihr (12) _______________ für die Schaukäserei und das Käsemuseum inFügen geweckt haben, (13) _________________ Sie sich beim Tourismusverband unter derTel.-Nr. +43 (0)5288 62262. Die Führung durch die Sennerei wird bei Ihnen(14) _______________ Zweifel unvergessliche Eindrücke hinterlassen. Besuchen Sie alsounseren Sennereibetrieb und lernen Sie die Tradition der Veredelung eines der wertvollstenRohstoffe, nämlich der Milch, (15) ____________________.P13em neu Abschlusskurs • Prüfungstraining ÖSD – Österreichisches Sprachdiplom • C1 Oberstufe Deutsch • ISBN 978–3–19–161697–7 • <strong>Hueber</strong> Verlag 2008


PRÜFUNGSTRAINING – HörverstehenHÖRVERSTEHENDer Prüfungsteil Hörverstehen besteht aus zwei Aufgaben und dauert insgesamt circa 40 Minuten.Sie hören je zweimal zwei Texte von einer CD. Danach haben Sie eine Minute Zeit, um IhreLösungen zu überprüfen und eventuelle Ergänzungen vorzunehmen.Hörverstehen, Aufgabe 1Bei Aufgabe 1 hören Sie eine Radiosendung, aufgeteilt in vier Abschnitte und in einer Gesamtlängevon circa 10 –13 Minuten. Dazu sind zehn Multiple-Choice-Aufgaben zu lösen. Geprüftwird Ihre Fähigkeit, längere Passagen sowohl in ihrer Gesamtaussage als auch im Detail zu verstehen.Sie hören den Text zweimal.PTipps:• Vor dem Hören: Vor dem Hören haben Sie zwei Minuten Zeit, die Aussagen auf IhremBlatt aufmerksam durchzulesen. Machen Sie sich schon beim Lesen Gedanken darüber,worum es im Text gehen könnte.• Während des Hörens: Hören Sie sich beim ersten Mal konzentriert den ganzen Abschnittan und lassen Sie sich nicht davon irritieren, wenn Sie ein Wort oder eine kurze Passagenicht verstehen. Sie haben beim zweiten Hören noch einmal die Gelegenheit, sich besondersauf jene Stellen zu konzentrieren, die Ihnen zuerst noch unklar waren. Füllen Sie so weitwie möglich schon während des ersten Hörens das Aufgabenblatt aus und kontrollieren SieIhre Antworten beim zweiten Hören.• Nach dem Hören: Falls Sie bei einer Aussage noch immer nicht sicher sind, entscheidenSie sich für die wahrscheinlichste Antwort. Das ist eine ganz natürliche Strategie, die manauch beim Hörverstehensprozess in der Muttersprache anwendet.Hörverstehen, Aufgabe 2Bei Aufgabe 2 hören Sie einen Vortrag, der insgesamt circa 7–9 Minuten dauert. Dazu müssenSie auf einem vorbereiteten Notizblatt zehn Lücken durch jeweils ein Wort ergänzen. Hier gehtes vor allem um selektives, analytisches Heraushören einzelner Detailinformationen.Tipps:• Vor dem Hören: Nutzen Sie besonders die 90 Sekunden Lesezeit vor dem Hören, um sicheinen Überblick zu verschaffen.• Während des Hörens: Wenn Sie ein Wort oder eine Passage nicht verstehen, konzentrierenSie sich auf den Rest des Hörtextes.• Nach dem Hören: Falls Sie sich bei einer Aussage absolut nicht sicher sind, schreiben Sietrotzdem eine für Sie wahrscheinliche Antwort in die jeweilige Lücke.14em neu Abschlusskurs • Prüfungstraining ÖSD – Österreichisches Sprachdiplom • C1 Oberstufe Deutsch • ISBN 978–3–19–161697–7 • <strong>Hueber</strong> Verlag 2008


PRÜFUNGSTRAINING – HörverstehenHÖRVERSTEHENName: ........................................................Zeit insgesamt: ca. 40 MinutenAufgabe 110 PunkteLesen Sie Aufgabe 1 gut durch. Sie haben zwei Minuten Zeit.Situation: Sie hören jetzt eine Radiosendung zum Thema „Kinder und Computer“. Lesen Sie die folgendenAussagen und kreuzen Sie jeweils die richtige Lösung (A, B oder C) an.Sie hören den Text zweimal!Abschnitt 1Abschnitt 2Abschnitt 31 Viele sehen in ComputerspielenA eine Förderung der Kreativität.B eine Gefährdung für die jungen Nutzer.C positive Auswirkungen auf die Intelligenz.2 Laut Ralf Bork nutzen Jugendliche denComputer zunehmendA als Zeitvertreib.B um Kontakte zu pflegen.C um sich zu informieren.3 Professor Deneken meint, dassA Computer süchtig machen können.B die Beschäftigung mit Computern Kindernnicht unbedingt schaden muss.C Kinder vor dem PC sozial isoliert sind undvereinsamen.4 Neuere Untersuchungen belegen, dassA die meisten Kinder auch ohne PC auskommenkönnen.B immer mehr Jugendliche den Computerfür die Schule nutzen.C Kinder ohne Computer selbstbewusstersind.5 Manfred Spitzer ist der Überzeugung,dassA Kinder erst ab 12 Jahren oder später mitComputern in Berührung kommen sollten.B Kinder nur in der Schule mit Computernarbeiten sollen.C sich Bildschirmmedien bei männlichenJugendlichen besonders negativ auswirken.Abschnitt 3Abschnitt 46 Deneken ist der Meinung, dass Kinderund JugendlicheA aus sozial benachteiligten Familien Internetnur gratis konsumieren wollen.B ohne eigenen Internetzugang eineschlechtere Allgemeinbildung haben.C ohne Zugang zu Computern schlechtereZukunftsaussichten haben.7 Schüler mit eigenem Computer zu HauseA haben überraschenderweise oft gerade inMathematik Probleme.B können manchmal ein ganzes Schuljahrüberspringen.C schneiden in der Regel bei Leistungsstudienbesser ab.8 ComputerspieleA nutzen Jugendlichen weit seltener alsangenommen.B nutzen überwiegend über 18-Jährige.C sind vielen Jugendlichen aus sozialschwächeren Familien einfach zu teuer.9 Plattformen im Internet (wie Youtube)A erleichtern vielen Jugendlichen die beruflicheZukunft.B geben den Jugendlichen Raum zur Selbstdarstellung.C sind für Jugendliche bedenkenlos nutzbar.10 Kinder und Jugendliche nutzen dasInternet oft auch,A um Aufmerksamkeit und Anerkennung zufinden.B um auf eigene soziale Schwächen aufmerksamzu machen.C um über Grenzen hinweg Videos auszutauschen.P15em neu Abschlusskurs • Prüfungstraining ÖSD – Österreichisches Sprachdiplom • C1 Oberstufe Deutsch • ISBN 978–3–19–161697–7 • <strong>Hueber</strong> Verlag 2008


PRÜFUNGSTRAINING – HörverstehenHÖRVERSTEHEN Name: ........................................................Zeit insgesamt: ca. 40 MinutenAufgabe 210 PunkteLesen Sie Aufgabe 2 gut durch. Sie haben 90 Sekunden Zeit.Situation: An einer Universität hören Sie einen Vortrag zum Thema „Musik und Zeit – Zeitund Musik“. Hören Sie nun den Vortrag und ergänzen Sie während des Hörens die Notizen.Sie hören den Text zweimal!NotizenVortrag „Musik und Zeit – Zeit und Musik“PZur Wahrnehmung von Tönen:• 1 Impuls/Sekunde = (1) ________________________ Puls des Menschen• 2 Impulse/Sekunde = Verwendung in Kunstmusik und (2) ________________________• ab 16 Impulsen/Sekunde = nur noch (3) ________________________ Ton• ab 1000 Impulsen/Sekunde = nicht mehr hörbar für (4) ____________________Der Einfluss von Geschwindigkeit auf Töne:• Zeitwahrnehmung in der Musik beeinflusst durch (5) _________________________• (6) _________________________ vom Komponisten vorgegeben• Phrasierung = (7) _________________________ der Musik• Interpretation eines Musikstücks oft sehr (8) _________________________Die Entwicklung von Tönen und Musik über die Zeitepochen:• kaum Informationen über (9) _________________________ der MusikFazit:• Zeit in Musik ist messbar, aber (10) _____________________16em neu Abschlusskurs • Prüfungstraining ÖSD – Österreichisches Sprachdiplom • C1 Oberstufe Deutsch • ISBN 978–3–19–161697–7 • <strong>Hueber</strong> Verlag 2008


PRÜFUNGSTRAINING – SchreibenSCHREIBENIm Prüfungsteil Schreiben wird überprüft, ob Sie sich mit einem umfangreichen Wortschatz zuverschiedenen allgemeinen und aktuellen, aber auch wissenschaftlichen Themen klar und präziseausdrücken bzw. sich flexibel und effektiv auf die Adressaten beziehen können. Ihre Standpunktemüssen auch begründet werden.Dazu werden Ihnen zwei Aufgaben gestellt. In Aufgabe 1 müssen Sie immer eine formelle E-Mail schreiben, in der Aufgabe 2 müssen Sie zu einem von drei vorgegebenen Themen entwederein schriftliches Referat ausarbeiten oder eine Stellungnahme verfassen oder einen Kommentarschreiben. Für diese beiden Aufgaben stehen Ihnen insgesamt 90 Minuten Zeit zur Verfügung.Schreiben, Aufgabe 1Sie müssen auf einen Input-Text (E-Mail in einem öffentlichkeitsorientierten Kontext) ebenfallsper E-Mail formell reagieren und dabei Vorgaben, welche die Form von persönlichen Notizenhaben, berücksichtigen und dem erforderlichen Register anpassen.Tipps:• Lesen Sie sich die E-Mail und die sechs kurzen Anmerkungen dazu genau durch. ÜberlegenSie, wie Sie die sechs Punkte logisch strukturiert in Ihre E-Mail einbauen könnten. AchtenSie darauf, dass Sie in Ihrer E-Mail alle sechs Punkte bearbeiten!• Wichtig ist, dass Sie eine richtige Anrede und angemessene Abschlussformeln verwenden.Die Aufgabe ist so konzipiert, dass Sie trotz eines selbst verschuldeten Versäumnisses einbestimmtes Anliegen durchsetzen wollen. Deshalb sollten Sie auch in der Lage sein, währenddes Schreibens Höflichkeitsformen zu gebrauchen und vor allem das passende Registerzu verwenden.PSchreiben, Aufgabe 2Sie müssen anhand unterschiedlicher Input-Texte (Statistik oder Zeitungstext) schriftliche Textefür einen öffentlichkeitsorientierten Kontext produzieren. Sie müssen dabei in der Lage sein, diejeweiligen Vorgaben entsprechend der gewählten Textsorte (schriftliches Referat, Stellungnahmeoder Kommentar) zu verarbeiten und einen Text von angemessener sprachlicher Komplexität imerforderlichen Register zu verfassen. Um bei Thema C aufgrund der längeren Lesedauer, die fürden Input-Text erforderlich ist, keine unfairen Bedingungen zu schaffen, wird hier der gleicheText verwendet, der zuvor schon im Prüfungsteil Leseverstehen bearbeitet wurde. Es sind mindestens250 Wörter zu schreiben.Tipps:• Lesen Sie zuerst die drei Auswahlthemen kurz durch und entscheiden Sie sich möglichstschnell für eines der Themen.• Sammeln Sie Ihre Ideen und Gedanken zuerst stichwortartig auf einem Extrablatt Papierund bringen Sie die Punkte dann in eine logische Reihenfolge und Struktur.• Die schriftliche Ausarbeitung sollte wiederum aus mindestens 250 Wörtern bestehen.Besonders wichtig ist es, dass Sie Ihre persönliche Meinung zu dem jeweiligen Thema auchbegründen und eigene Erfahrungen einbringen.17em neu Abschlusskurs • Prüfungstraining ÖSD – Österreichisches Sprachdiplom • C1 Oberstufe Deutsch • ISBN 978–3–19–161697–7 • <strong>Hueber</strong> Verlag 2008


PRÜFUNGSTRAINING – SchreibenSCHREIBENAllgemeine Tipps zum Bereich Schreiben 1 und 2:• Bestimmte allgemeine Redemittel und Standardphrasen zu den Bereichen Meinungsäußerungund Argumentieren (Meiner Meinung nach; meines Erachtens …) sowie zur Textverknüpfungund Textstrukturierung (Wie bereits erwähnt …; einerseits – andererseits etc.)können Sie bereits zu Hause vorbereiten und je nach Kontext angemessen einsetzen.Ebenso können von Ihnen allgemeine Formulierungen für formelle Briefe und Standardphrasenzu dem Bereich „Entschuldigen“ (Aufgabe 1) schon zu Hause vorbereitet werden.• Schlagen Sie nicht zu oft im Wörterbuch nach; das kostet viel Zeit. Wenn Sie unsichersind, suchen Sie Umschreibungen oder markieren Sie sich die Wörter, die Sie am Endebeim Korrekturlesen noch nachschlagen wollen.• Versuchen Sie, rechtzeitig fertig zu werden, um den Text nochmals durchlesen und korrigierenzu können. Kontrollieren Sie dabei, ob Sie alle sechs Notizen in Ihrem Schreibenauch erwähnt haben. Wenn Sie Fehler in Rechtschreibung, Wortschatz oder Grammatikentdecken, korrigieren Sie diese klar und eindeutig.P18em neu Abschlusskurs • Prüfungstraining ÖSD – Österreichisches Sprachdiplom • C1 Oberstufe Deutsch • ISBN 978–3–19–161697–7 • <strong>Hueber</strong> Verlag 2008


PRÜFUNGSTRAINING – SchreibenSCHREIBENAufgabe 1 / Blatt 1Name: ........................................................Zeit insgesamt: 90 Minuten15 PunkteSituation: Sie arbeiten als Praktikant/-in an der Universität und haben im Auftrag Ihres Institutsleitersvor fünf Wochen für Mitarbeiter/-innen und Studierende Ihres Instituts eine Reise zueinem Kongress in Augsburg gebucht. Nun erhalten Sie vom Hotel folgende E-Mail. Als Vorbereitungfür Ihre Antwort haben Sie sich auf dem Ausdruck schnell ein paar Notizen gemacht.Von: Hedwig HohensteinBetreff: ZimmerreservierungDatum: 03.02.200…Sehr geehrte/r ………………..,wir haben Sie bereits vor vier Wochen ersucht, dieVorauszahlung für Ihre Zimmerreservierungen (4 xNächtigung/Frühstück für 10 Doppelzimmer und 5Einzelzimmer) in Höhe von € 750,– auf unser Kontozu überweisen. Trotz unseres Erinnerungsschreibenskonnten wir bis heute keinen Zahlungseingang verzeichnen.Wie telefonisch besprochen, gilt erst die Anzahlungals verbindliche Buchung. Da wir aber bisher leiderkeine Überweisung erhalten haben, gehen wir davonaus, dass Sie keine Zimmer mehr benötigen. Wirhaben uns daher erlaubt, Ihre Reservierung zu stornieren.Bedauerlicherweise müssen wir Ihnen dafür,gemäß der Vertragsbedingungen, eine Stornogebührvon € 110,– in Rechung stellen.Sollten Sie doch noch an einer Zimmerreservierunginteressiert sein, müssen wir Sie auch darauf hinweisen,dass die gewünschte Anzahl von 5 Einzelzimmernzum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht mehr zurVerfügung steht.Mit freundlichen GrüßenHedwig HohensteinHotelmanagementOje, leider vergessen!Nie bekommen!Am Telefon keine Rede davon!Unmöglich, brauchen dieZimmer unbedingt!Kommt nicht infrage,wir buchen ja!!!!Brauchen dringendErsatzunterkünfte!PFormulieren Sie nun ein formal angemessenes Antwortschreiben, in dem Sie auf alle notiertenPunkte auf höfliche und formelle Weise eingehen. Es geht vor allem darum, Ihr Anliegen(Unterkunft in diesem Hotel) trotz selbstverschuldeter Versäumnisse durchzusetzen.Beachten Sie dabei die textsortenspezifischen Anforderungen eines formellen Schreibens (Anrede,Schlussformeln, Höflichkeitsformen).19em neu Abschlusskurs • Prüfungstraining ÖSD – Österreichisches Sprachdiplom • C1 Oberstufe Deutsch • ISBN 978–3–19–161697–7 • <strong>Hueber</strong> Verlag 2008


PRÜFUNGSTRAINING – SchreibenSCHREIBEN Name: ........................................................Zeit insgesamt: 90 MinutenAufgabe 1 / Blatt 215 PunkteIhre Antwort-Mail:hedwig.hohenstein@trigon-hotel.deDatum: _________________PSchreiben Sie bei Bedarf auf der Rückseite weiter.20em neu Abschlusskurs • Prüfungstraining ÖSD – Österreichisches Sprachdiplom • C1 Oberstufe Deutsch • ISBN 978–3–19–161697–7 • <strong>Hueber</strong> Verlag 2008


PRÜFUNGSTRAINING – SchreibenSCHREIBENAufgabe 2 / AuswahlblattName: ........................................................Zeit insgesamt: 90 Minuten15 PunkteWählen Sie aus den drei folgenden Themen eines aus. Auf den folgenden Seiten finden Sienoch weitere Informationen zu jedem Thema.Thema A | Schriftliches ReferatSituation: Sie haben in einem Seminar ein Referat zum Thema „Bildungsstand der Österreicher/-innen“gehalten. Sie haben dafür folgende Statistik verwendet und arbeiten das Referatnun schriftlich aus.davonBildungsstand der Österreicher/-innenPflichtschule (mit Abschluss) 85%Lehre/Fachschule 39%Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie auf Seite 22.PThema B | StellungnahmeSituation: In einer Zeitung haben Sie einen Artikel mit folgendem Titel gelesen: „Familie undneue Medien“. Schreiben Sie nun eine Stellungnahme zum Thema „Neue Medien“.„Zwischen SMS und Download“ – Familie und neue MedienEltern erachten das Internet vor allem deshalb für sinnvoll, weil ihre Kinder es für schulische Zweckenutzen können – während die Jugendlichen das neue Medium viel lieber als Freizeitbeschäftigung einsetzen.Für das Mobiltelefon zeigten sich Vor- und Nachteile in Bezug auf das Familienleben.Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie auf Seite 23.Thema C | KommentarSituation: Sie haben in einer Zeitung den Text „Zahlen, bitte!“ (vgl. Schriftliche Prüfung,Leseverstehen, Aufgabe 1) gelesen. Verfassen Sie nun für ein Seminar einen schriftlichenKommentar zu diesem Text.Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie auf den Seiten 6 und 24.21em neu Abschlusskurs • Prüfungstraining ÖSD – Österreichisches Sprachdiplom • C1 Oberstufe Deutsch • ISBN 978–3–19–161697–7 • <strong>Hueber</strong> Verlag 2008


PRÜFUNGSTRAINING – SchreibenSCHREIBEN Name: ........................................................Zeit insgesamt: 90 MinutenAufgabe 2 / Thema A15 PunkteSchriftliches ReferatSituation: Sie haben in einem Seminar ein Referat zum Thema „Bildungsstand der Österreicher/-innen“gehalten. Sie haben dafür folgende Statistik verwendet und arbeiten das Referatnun schriftlich aus.Umfrage: „Bildungsstand der Österreicher/-innen“Pflichtschule (mit Abschluss) 85%davon:PLehre/Fachschule 39%Allgemein höher bildende Schule (Matura)* 24%Berufsbildende höhere Schule (Matura)* 37%nach Matura*:Fachhochschule 28%Universität 15%Nach: Austrian Statistics* Matura = AbiturArbeiten Sie nun das Referat schriftlich aus. Schreiben Sie mindestens 250 Wörter und gehenSie dabei auf folgende Punkte ein:• Fassen Sie die wichtigsten Informationen der Statistik zusammen.• Interpretieren Sie die Informationen: Wie erklären Sie sich die Zahlen?Erläutern Sie:• Wie schätzen Sie im Vergleich dazu die Situation in Ihrem Land ein?• Wie ist Ihre persönliche Meinung zum Thema und wie stehen Sie zum Thema Bildung (Schulbildung,Weiter- bzw. Fortbildung)?• Berücksichtigen Sie dabei auch den Aufbau des Textes (Einführung in das Thema, Aufbaueiner Argumentation, Schlussfolgerung).22em neu Abschlusskurs • Prüfungstraining ÖSD – Österreichisches Sprachdiplom • C1 Oberstufe Deutsch • ISBN 978–3–19–161697–7 • <strong>Hueber</strong> Verlag 2008


PRÜFUNGSTRAINING – SchreibenSCHREIBENName: ........................................................Zeit insgesamt: 90 MinutenAufgabe 2 / Thema B15 PunkteStellungnahmeSituation: In einer Zeitung haben Sie folgenden Artikel gelesen:„Zwischen SMS und Download“ – Familie und neue MedienEltern erachten das Internet vor allem deshalb für sinnvoll, weil ihre Kinder es für schulische Zwecke nutzenkönnen – während die Jugendlichen das neue Medium viel lieber als Freizeitbeschäftigung einsetzen.Für das Mobiltelefon zeigten sich Vor- und Nachteile in Bezug auf das Familienleben. Für die Jugendlichenstellt das Handy das wichtigste Kommunikationsmittel dar: Kurze Absprachen, wo man sich trifft,Nachfragen zu Hausarbeiten, Flirten und Diskussionen per SMS – dies sind Beispiele für den Stellenwertder Handynutzung innerhalb des Freundeskreises. Konfliktpotenzial zwischen Eltern und Kindern liegt inden unterschiedlichen Auffassungen zu Anschaffung und Notwendigkeit eines Handys für die Kinder. Dieanfallenden hohen Kosten bei intensiver Handynutzung der Jugendlichen stellen einen weiteren Konfliktfaktordar. Überraschenderweise geben die meisten Eltern diese Vorbehalte auf, sobald die ersten positivenErfahrungen mit dem Handy im Rahmen der Familie gemacht werden konnten.PSchreiben Sie nun für ein Seminar eine Stellungnahme. Schreiben Sie mindestens 250 Wörterund gehen Sie dabei auf folgende Punkte ein:• Fassen Sie die für Sie relevanten Informationen des Artikels zusammen.• Argumentieren Sie: Welche Vor- und Nachteile ergeben sich durch die Nutzung von Mobiltelefonenund neuen Medien?Erläutern Sie:• Wie ist Ihre persönliche Meinung zu neuen Medien und Handys?• Wie ist die Situation in Ihrem Land?Berücksichtigen Sie dabei auch den Aufbau des Textes (Einführung in das Thema, Aufbau einerArgumentation, Schlussfolgerung).23em neu Abschlusskurs • Prüfungstraining ÖSD – Österreichisches Sprachdiplom • C1 Oberstufe Deutsch • ISBN 978–3–19–161697–7 • <strong>Hueber</strong> Verlag 2008


PRÜFUNGSTRAINING – SchreibenSCHREIBEN Name: ........................................................Zeit insgesamt: 90 MinutenAufgabe 2 / Thema C15 PunkteKommentarSituation: Sie haben in einer Zeitung den Text „Zahlen, bitte!“ gelesen.(Es handelt sich dabei um den Text, den Sie bereits im Prüfungsteil Leseverstehen bearbeitethaben. Sie finden ihn noch einmal auf der Seite 6.)PVerfassen Sie nun für ein Seminar einen schriftlichen Kommentar zu diesem Text. Schreiben Siemindestens 250 Wörter und gehen Sie dabei auf folgende Punkte ein:• Fassen Sie die für Sie relevanten Informationen des Artikels zusammen.Erläutern Sie:• Wie ist Ihre Meinung zu diesem Text?• Wie ist Ihre Einstellung zur Mathematik? (z.B. eigene Erfahrung aus der Schulzeit, etc.)• Spitzenforschung kostet einen Staat und somit auch den Steuerzahler sehr viel Geld. Ist esIhrer Meinung nach sinnvoll, für Forschung so hohe Investitionen zu tätigen oder solltenLänder dieses Geld eher für soziale Projekte ausgeben?Berücksichtigen Sie dabei auch den Aufbau des Textes (Einführung in das Thema, Aufbau einerArgumentation, Schlussfolgerung).24em neu Abschlusskurs • Prüfungstraining ÖSD – Österreichisches Sprachdiplom • C1 Oberstufe Deutsch • ISBN 978–3–19–161697–7 • <strong>Hueber</strong> Verlag 2008


PRÜFUNGSTRAINING – SprechenSPRECHENIm Prüfungsteil Sprechen (mündliche Prüfung) wird überprüft, ob Sie sich in verschiedenenGesprächssituationen inhaltlich, formal und im Ausdruck angemessen äußern und auf denGesprächspartner reagieren können. Dazu werden Ihnen drei Aufgaben gestellt. Bei Aufgabe 1geht es vor allem darum, sich formell zu entschuldigen, einen Kompromiss auszuhandeln, zuargumentieren und in weiterer Folge zu überzeugen. Aufgabe 2 ist ausgehend von zwei Bildernein Meinungsaustausch mit Ihrem Prüfer / Ihrer Prüferin, in dem Sie diskutieren, argumentierenund schließlich eine gemeinsame Entscheidung treffen sollten. Bei Aufgabe 3 handelt es sichum ein Kurzreferat, für das Sie vorgegebene Informationen zusammenfassen, strukturieren undschließlich für das Referat aufbereiten müssen.Für die gesamte mündliche Prüfung steht Ihnen eine Vorbereitungszeit von 20 Minuten zurVerfügung.Sprechen, Aufgabe 1Stellen Sie sich bei Aufgabe 1 folgende Situation vor: Sie müssen sich für ein von Ihnen(mit)verschuldetes Problem entschuldigen und gleichzeitig ein Anliegen durchsetzen, d.h.Lösungen vorschlagen und Kompromisse aushandeln.In dem Gespräch sollen Sie zeigen, dass Sie – angemessen in Bezug auf die Situation undden/die Gesprächspartner/-in – höflich und formell auftreten und Ihre Äußerungen dem erforderlichenRegister anpassen können. Es geht dabei auch darum, ob Sie mit einem ausreichendbreiten Spektrum an passenden Redemitteln ein Gespräch beginnen, in Gang halten und beendenund angemessen zwischen Hörer- und Sprecherrolle wechseln können.PTipps:• Sie können für dieses Gespräch schon zu Hause einige Standardphrasen vorbereiten (Es tutmir leid …; Entschuldigung…; Ich bin mir darüber im Klaren, aber leider …; Ich wusste leidernicht …)!• Um den Dialog effektiv führen zu können, ist es für Sie besonders wichtig, sich schon inder Vorbereitungszeit stichwortartig ein mögliches Konzept für Ihren Anruf zurechtzulegen,um dann im Gespräch die Situation klar und verständlich erklären zu können.Sprechen, Aufgabe 2Sie sollen bei der Prüfung zeigen, dass Sie Ihre Meinung vertreten und überzeugend argumentierenkönnen. Dazu sollen Sie in einer beruflichen Gesprächssituation eines von zwei Bildernauswählen, das Ihrer Meinung nach am besten ein bestimmtes Thema illustriert.Tipps:• Wählen Sie das Bild, von dem Sie annehmen, dass Sie über das Motiv und Thema längersprechen können.• Begründen Sie zuerst, warum Sie das Bild gewählt haben, und versuchen Sie, IhrenGesprächspartner / Ihre Gesprächspartnerin zu überzeugen.25em neu Abschlusskurs • Prüfungstraining ÖSD – Österreichisches Sprachdiplom • C1 Oberstufe Deutsch • ISBN 978–3–19–161697–7 • <strong>Hueber</strong> Verlag 2008


PRÜFUNGSTRAINING – SprechenSPRECHEN• Beachten Sie dabei die Regeln einer guten Diskussionsführung: Versuchen Sie, Ihre Standpunkteklar und deutlich zu äußern, lassen Sie aber auch Ihren Gesprächspartner / IhreGesprächspartnerin zu Wort kommen, signalisieren Sie, wenn Sie selbst das Wort ergreifenmöchten, ohne Ihren Gesprächspartner / Ihre Gesprächspartnerin zu unterbrechen, schließenSie an die Äußerungen Ihres Gesprächspartners / Ihrer Gesprächspartnerin möglichstgut an etc.• Bereiten Sie Redemittel und Standardphrasen vor, um das Gespräch in Ihrem Sinne zu lenken,das Wort zu ergreifen, Ihre Meinung zu sagen und Ähnliches (Ich gebe Ihnen völligrecht, aber aus meiner Sicht …; Entschuldigen Sie bitte, dass ich Sie hier unterbrechenmuss, aber ich denke …).PSprechen, Aufgabe 3Bei Aufgabe 3 sollen Sie in der Lage sein, einen komplexen Input mit hoher Informationsdichtezu verarbeiten und entsprechend der Situierung (Referat in einem Seminar) angemessen aufzubereiten.Dabei spielen sowohl textsortenspezifische Aspekte (Strukturierung und Aufbau desReferats, Einleitung, Schluss) als auch die Präsentationsform an sich (Verständlichkeit, Eingehenauf Fragen, nonverbale Aspekte u. Ä.) eine Rolle.Tipps:• Lesen Sie zuerst die Input-Materialien (Texte und Grafiken zu unterschiedlichen Aspekteneines Themas) sowie die vier Leitfragen dazu genau durch.• Notieren Sie sich in der Vorbereitungszeit stichwortartig Ihren Vortrag.• Sprechen Sie möglichst lange und zusammenhängend, indem Sie Ihr Referat kohärent aufbauen.Versuchen Sie, Ihre Äußerungen möglichst gut miteinander zu verknüpfen.• Üben Sie zu Hause solche Kurzvorträge, damit Sie ein gutes Zeitgefühl bekommen.26em neu Abschlusskurs • Prüfungstraining ÖSD – Österreichisches Sprachdiplom • C1 Oberstufe Deutsch • ISBN 978–3–19–161697–7 • <strong>Hueber</strong> Verlag 2008


PRÜFUNGSTRAINING – SprechenSPRECHENName: ........................................................insgesamt: 30 PunkteAufgabe 1: Sich am Telefon entschuldigen und etwas aushandelnca. 5 Min.Situation: Sie haben im Fachgeschäft einen Drucker gekauft, der noch in der Garantiezeitkaputtgegangen ist. Als Garantieschein gilt die Rechnung, die Sie allerdings verloren haben.Daher rufen Sie im Fachgeschäft an.• Stellen Sie sich vor.• Erklären Sie die Situation.• Versuchen Sie, den Drucker auf Garantie reparieren zu lassen, obwohl Sie keine Rechnungvorweisen können.Aufgabe 2: Diskutieren/Argumentieren/Überzeugenca. 5 Min.Situation: Sie arbeiten bei einer Zeitung, in der ein Artikel zum Thema „Grünzonen in derGroßstadt“ erscheinen soll. Zu dem Artikel soll auch ein Foto abgedruckt werden.Zwei Fotos (siehe unten) stehen zur Auswahl. Entscheiden Sie gemeinsam mit Ihrem Kollegen /Ihrer Kollegin, welches Foto Ihrer Meinung nach besser geeignet ist, und begründen Sie IhreMeinung.PFoto 1 Foto 227em neu Abschlusskurs • Prüfungstraining ÖSD – Österreichisches Sprachdiplom • C1 Oberstufe Deutsch • ISBN 978–3–19–161697–7 • <strong>Hueber</strong> Verlag 2008


PRÜFUNGSTRAINING – SprechenSPRECHEN Name: ........................................................insgesamt: 30 PunkteAufgabe 3: Kurzreferat zu einem vorgegebenen Themaca. 10 Min.Situation: Sie sollen ein Kurzreferat zum Thema „Internet“ halten. Sie haben folgende Unterlagenzur Verfügung, die auch Ihren Zuhörern/-innen als Handout vorliegen.PNutzung des InternetsOnline-ShoppingDatenversandInternettelefonieInternetmusikInternetradioChatroomsNewsgroupsE-MailwwwInternet und SchuleMit dem Aufkommen des Internetswurde der Gegenstand „InformationstechnischeBildung“ demLehrplan hinzugefügt. Anfangswurde das Geschehen rund umden Computer der Mathematik zugeteilt,da es früher hauptsächlichum die Logik und das Zahlensystemging. Heute werden der Computerund das Internet in Schulenhäufig für Konstruktion und Kommunikationverwendet. Weiterswird auch der Umgang mit neuenMedien erlernt.Studie: Deutsche kennen die Gefahren durch das Internet, ...... tun aber nicht genug für ihre InternetsicherheitObwohl der Wissensstand deutscher Internetnutzer über die im Internet lauernden Gefahren rechthoch ist, sehen viele keinen Bedarf zum Handeln. 70 Prozent der Anwender ist bewusst, dassAbsenderadressen von E-Mails gefälscht sein können und sogar 90 Prozent der Nutzer wissen,dass ihr PC über das Internet von Fremden gesteuert werden kann.Trotz dieser Erkenntnisse ziehen viele Internetnutzer nicht die erwartete Konsequenz daraus: Sobewegt sich jeder vierte deutsche Anwender ohne installierten Virenscanner im Internet und jederZweite verzichtet auf den Einsatz einer Firewall zur Absicherung des eigenen Rechners.Experten erklären diesen Umstand mit der Tatsache, dass für zwei Drittel der Befragten ein Computerausfall– nach eigener Einschätzung – keine schwerwiegenden Folgen hätte, denn immerhinwürden sie „für den Fall der Fälle“ regelmäßig Daten-Backups anlegen.Bereiten Sie nun Ihr Kurzreferat vor. Gehen Sie dabei auf folgende Punkte ein:• Fassen Sie kurz die Informationen zusammen.• Wie ist Ihre Meinung zu diesen Informationen?• Vergleichen Sie die Informationen mit der Situation in Ihrem Land.• Berichten Sie, wie Sie selbst mit dem Thema umgehen.Denken Sie auch an die formalen Merkmale eines Referats (Begrüßung und Einleitung, Schluss,sich nach Fragen der Zuhörer/-innen erkundigen usw.). Sie können Ihr Referat sitzend oder stehendvortragen und auch Notizen verwenden.28em neu Abschlusskurs • Prüfungstraining ÖSD – Österreichisches Sprachdiplom • C1 Oberstufe Deutsch • ISBN 978–3–19–161697–7 • <strong>Hueber</strong> Verlag 2008


PRÜFUNGSTRAINING – TranskriptionenTRANSKRIPTIONENHörverstehen 1ABSCHNITT 1:Wissen aktuell! Informationen, Hintergründe, Fakten.Kinder und Computer – eine verhängnisvolle Affäre oder eine zukunftsweisende Richtung?Noch nie waren die Diskussionen und Meinungen zu einem Thema so vielfältig und kontrovers.Stellen Sie sich vor, ein sechsjähriges Kind sitzt mit starrem Blick in seinem Zimmer vor einemgroßen Computer und schießt gerade Flugzeuge oder virtuelle Gegner ab. Für viele das Horrorszenarioschlechthin. Die Angst ist groß, das Kind könnte bleibende Schäden davontragen, jeglichesoziale Kontakte und den Bezug zur Realität verlieren. Hinzu kommt die Sorge, das Kindkönnte auch keinen Spaß mehr an Sport und Bewegung haben. So denken die einen.Für andere hingegen kann die Förderung im Umgang mit dem Computer nicht früh genug starten.So konfrontieren manche Eltern ihre gerade einmal sechs Monate alten Kinder schon mitspeziell für Babys entwickelten Programmen, in der Hoffnung, sie so optimal auf ihre Zukunftvorzubereiten.Unterstützt werden beide Seiten durch unterschiedliche Expertenmeinungen: So streitet manheute, ab welchem Alter ein Kind mit dem Computer umgehen kann und ob man den Kleinennicht ihre Kindheit lassen soll, bevor sie die schwierige Welt der „künstlichen Intelligenz“ betreten.Dort wird ihnen möglicherweise jede Kreativität genommen. Es steht aber auch die Frageim Raum: Wenn aus den Kleinen einmal etwas werden soll, ist der spielerische Umgang mit denneuen Medien schon im Kindergartenalter ein Muss?Fakt ist: Der Computer und der Umgang mit den neuen Medien sind heute allgegenwärtig.Nicht nur Fernsehen, Radio oder Kino gehören zum Alltag. Der Computer, der MP3-Player, derGameboy und natürlich das Handy sind aus der heutigen Zeit gar nicht mehr wegzudenken.Schon mehr als 15% der 7-Jährigen haben heute ein eigenes Handy, bei den Jugendlichen ab13 besitzen sogar fast alle eines. Damit sind die Heranwachsenden im Gegensatz zu ihren Elternin einer völlig anderen Art und Weise der Kommunikation mit ihren Freunden vernetzt. FürKinder ist die neue Medienwelt spannend. Kinder haben keine Angst vor der Technik und auchwenn Zweifel am Umgang bestehen, aus der Zukunft ist die Technologie nicht mehr wegzudenken.„Im Unterschied zu ihren Eltern wachsen Kinder und Jugendliche heute eher in einer sehr vielfältigenMedienwelt auf. Immerhin haben fast zwei Drittel der Jugendlichen einen eigenen PCund 40% einen eigenen Internetzugang. Tendenz steigend! Und kennen Sie noch ein Kind überzehn ohne Handy?“, meint der Medienwissenschaftler der Fakultät Landsberg, Ralf Bork.Doch die Bedürfnisse der jugendlichen Nutzer überraschen:„Immer mehr Kinder und Jugendliche nutzen den Computer nicht, wie man vermuten würde,zum reinen Zeitvertreib, also z.B. zum Spielen oder zum Chatten, sondern immer häufiger alsInformationsquelle, z.B. um ihre Wissbegierde und die Neugier zu befriedigen. Dabei helfenihnen die neuen Medien und dienen als Basis. Ich sehe das an meinen eigenen Kindern, dieinformieren sich heute hauptsächlich über das Internet.“PABSCHNITT 2:Nach Meinung von Professor Valentin Deneken von der Ruhr Universität Bochum ist die Sorgevieler Eltern, dass ihr Kind von der Technologie abhängig oder gar süchtig wird, vollkommenunbegründet.29em neu Abschlusskurs • Prüfungstraining ÖSD – Österreichisches Sprachdiplom • C1 Oberstufe Deutsch • ISBN 978–3–19–161697–7 • <strong>Hueber</strong> Verlag 2008


PRÜFUNGSTRAINING – Transkriptionen„Wissenschaftlich anerkannte Untersuchungen haben eindeutig gezeigt, dass kleine Computer-Freaks keineswegs sozial verkümmern müssen oder ihr Leben in einsamer Isolation verbringen.Die meisten haben viele Freunde, treiben aktiv Sport oder zeichnen sich durch einen großenWissensdurst auch in der ‚realen Welt‘ aus. Wichtig dabei ist aber, dass Kinder zu einem verantwortungs-und sinnvollen Mediengebrauch erzogen werden.“Diese These erstaunt. Sind Computer und Fernsehen plötzlich nicht mehr die Ursache allenÜbels, die Sündenböcke, die für alle Probleme der heutigen Jugend verantwortlich zu seinscheinen? Man denke nur an die Fettleibigkeit bei Jugendlichen oder auch an die steigendeJugendkriminalität!Aktuelle Studien unterstützen Denekens These. So nutzen die meisten Jugendlichen tatsächlichdas Internet, um sich mit anderen Jugendlichen auszutauschen und sich zu informieren – unddas nicht zuletzt für die Schule. In den letzten Jahren ist allein die Computernutzung für schulischeAufgaben um mehr als 10% gestiegen. Die meisten Jugendlichen würden heutzutagenicht mehr ohne PC leben wollen. Ein weiterer positiver Nebeneffekt ist, so zeigen aktuelleUntersuchungen, dass Jugendliche durch den Umgang mit Medien heutzutage selbstbewussterwerden und dadurch auch Fähigkeiten entwickeln, die im Unterricht bisher verborgen blieben.Nach diesen Analysen werden Computer für Onlinespiele sogar eher selten genutzt. Sie rangierenbei den Nutzern offenbar fast am Ende der Skala.P30ABSCHNITT 3:Es gibt natürlich auch die „klassische“ Gegenposition, wie z. B. die, dass:• Wer seinem Kind in geistiger, seelischer oder körperlicher Hinsicht etwas Gutes tun will, derhalte es so lange wie möglich von Computer fern.• Computer haben an den Schulen nichts verloren. Sie behindern die Kreativität und das Lernen.• Mädchen unter 12 sollten nicht an einen Computer gelassen werden, Jungs sogar erst einigeJahre später.Dies sind vereinfacht ausgedrückte Thesen des bekannten Hirnforschers Manfred Spitzer ausUlm. In seinem Buch „Vorsicht Bildschirm“ wagt Spitzer auf Grundlage der Auswertungen verschiedenerStudien folgende Prognose:Aufgrund der Bildschirmmedien wird es in Deutschland im Jahr 2020 ca. 40.000 Todesfälledurch Herzinfarkt, Hirninfarkt, Lungenkrebs oder Diabetes als Spätfolgen geben. Hinzu kommen,so seine Befürchtungen, – aufgrund der steigenden Aggressivität – jährlich einige HundertMorde, einige Tausend Vergewaltigungen und einige Zehntausend Gewaltdelikte gegen Personen.Von vielen Erziehungswissenschaftlern und Medienpädagogen werden diese Thesen des Hirnforschersheftig kritisiert. Der Medienwissenschaftler Valentin Deneken zum Beispiel:„Heute ist es signifikant, dass jedem Menschen die Chance geboten wird, mit den neuen Technologienwie Computer und Internet in Berührung zu kommen und diese handhaben zu können.In der heutigen und zukünftigen Generation sollte jeder Mensch mit den Medien umgehen können,da er sonst der Chancengleichheit beraubt wird und extreme Probleme haben wird, sich inder Gesellschaft zurechtzufinden. Man kann den Kindern den Weg in die Zukunft schließlichnicht nach eigenem Empfinden aufzwingen.“Vor allem in sozial schwachen Familien gibt es Probleme, diesen Wunsch nach Allgemeinbildungzu verwirklichen, da die Eltern das Angebot oft nur passiv konsumierend nutzen unddamit auch den Mediengebrauch ihrer Kinder prägen. Die Folge davon: Zu viele Kinder spielendann nur an ihrem PC.Das Ergebnis einer unabhängigen Studie aus dem Jahre 2006 zeigt, dass erfahrene 15-jährigeComputernutzer in wichtigen Schulfächern bessere Leistungen bringen. So schnitten z.B. deutscheSchülerinnen und Schüler, die zu Hause keinen Computerzugang haben, bei PISA-Mathematik-Testsdeutlich schlechter ab. Der Leistungsunterschied machte im Vergleich zu den PC-Nutzern fast ein ganzes Schuljahr aus. Ein Ergebnis, das sogar Expertinnen und Experten überraschte.em neu Abschlusskurs • Prüfungstraining ÖSD – Österreichisches Sprachdiplom • C1 Oberstufe Deutsch • ISBN 978–3–19–161697–7 • <strong>Hueber</strong> Verlag 2008


PRÜFUNGSTRAINING – TranskriptionenABSCHNITT 4Besonders im Blick der Öffentlichkeit stehen immer wieder Computerspiele. Da hier eine weltweitauf Profit bedachte Industrie arbeitet, sehen viele gerade darin die Gefahr, dass der Profitüber die Moral siegt und die Jugendlichen durch Hochglanzwerbung zum Kauf und dadurchzum „Missbrauch“ animiert werden. In vielen Diskussionen dominiert der Eindruck, Jugendlichewürden einen Großteil ihrer Freizeit mit Computerspielen verbringen. Und Computerspielenbedeute vor allem das Spielen sogenannter „Killerspiele“. Die Realität sieht anders aus. Glaubtman den aktuellen Umfragen mehrerer Fachinstitute, so spielen die Hälfte der User sporadischoder überhaupt nicht, die anderen zumindest mehrmals in der Woche. Der Gesamtumsatz vonPC-Spielen, die erst ab 18 Jahren freigegeben und zum Teil auch sehr teuer sind, liegt bei unter5%. Auch hier gibt die soziale Herkunft wieder Rückschlüsse auf die Nutzer. Besonders männlicheJugendliche, die familiäre und schulische Probleme haben, suchen sich Spiele, bei denen siein die Rolle des „Starken“ schlüpfen können. Problematisch wird es dann, wenn die Grenzezwischen Rolle und Wirklichkeit verschwimmt und die Realität verwischt.So werden heute z.B. Plattformen wie „Youtube“ dazu genutzt, sich selbst darzustellen und mitoft lustigen Clips ungeahnten, wenn auch nicht immer positiven Ruhm zu erreichen. An dieFolgen denkt dabei keiner. Oft werden unbedacht Videos eingestellt, die dann weltweit gesendetbzw. gesehen werden und großen Schaden anrichten können. Keiner der Jugendlichen ist sichdarüber bewusst, dass diese Videos für die persönliche oder berufliche Laufbahn eventuell einmaleine Rolle spielen könnten. Immer populärer werden dabei auch das heimliche Filmen undFotografieren von Personen zu deren Schaden. So gehört es heute schon zum Alltag, dass inThermen, Strandbädern und ähnlichen Einrichtungen mit Schildern auf das Verbot der Aufnahmehingewiesen werden muss.Den Reiz des Verbotenen lockt natürlich der Mechanismus der Anerkennung bei Mitschülerinnenund Mitschülern. Gerade dort besteht für Jugendliche eine Möglichkeit, Bestätigung zuerlangen, wo sie aus eigenem sozialen Unvermögen sonst keine Beachtung finden. Provokationund Grenzüberschreitung gehören ja schon seit jeher zur Jugendkultur.Anerkennung als Motivation: Ein extremes Beispiel für die Nutzung des Internets zur Selbstinszenierunglieferte Ende 2006 Sebastian B., der an einer Schule in Emsdetten Amok lief und amAbend vor der Tat eine letzte Videobotschaft ins Netz stellte, in Englisch, damit sie auch überdie deutschsprachigen Grenzen hinaus verständlich werden konnte.Kinder und Jugendliche, die auf die zukünftige Welt nicht vorbereitet werden und nur durchmoralisierende Ermahnungen eingeschüchtert sind, werden einen Weg finden, mangelnde Aufmerksamkeitund mangelnde Informationen auszugleichen. Sie werden ihre eigene Zukunft mitPC-Spielen und Medien trainieren. Ohne Aufsicht, ohne Verständnis und ohne Aufzeigen vonGrenzen, sind sie ihrem eigenen Urteil überlassen. Sie müssen lernen, die digitale Welt zubeherrschen und dürfen dabei nicht allein gelassen werden. Für viel zu viele Menschen lauernin den neuen Medien überall nur Gefahren, dabei werden die Chancen oft übersehen. Die elektronischenEinflüsse werden wachsen und sind somit sowohl Gefahr als auch Chance, für jedenNutzer.PHörverstehen 2Sehr geehrte Damen und Herren,in unserer laufenden Vortragsreihe beschäftigen wir uns heute mit dem Thema „Musik und Zeit –Zeit und Musik“.Musik kann Entspannung, aber auch Spannung bedeuten, sie kann anregen oder auch aufputschen.Unser Zeitempfinden kann durch Musik verändert werden, aber auch die Zeit kann sichdurch die Musik verändern.Ich möchte Ihnen heute, sehr geehrte Damen und Herren, das Phänomen Zeit in der Musikanhand einiger Beispiele veranschaulichen:31em neu Abschlusskurs • Prüfungstraining ÖSD – Österreichisches Sprachdiplom • C1 Oberstufe Deutsch • ISBN 978–3–19–161697–7 • <strong>Hueber</strong> Verlag 2008


PRÜFUNGSTRAINING – TranskriptionenPStellen Sie sich vor, Sie hören jede Sekunde einen Impuls – das entspricht ungefähr Ihrem Pulsschlagin entspanntem Zustand. Nun wird der Impuls allmählich schneller. Bei rund zwei Schlägenpro Sekunde, das wären ca. 120 Schläge pro Minute, erreichen Sie ein Tempo, das man inder sogenannten Kunstmusik als „allegro“ – also leicht, heiter, lustig – bezeichnet. Ein Tempo,das auch die Popmusik bevorzugt.Erhöhen wir nun die Schlaganzahl weiter, so können wir die Impulse in Gruppen zusammenfassenund irgendwann kommen wir zu dem Punkt, wo etwas Interessantes passiert: Bei ungefähr16 Impulsen in der Sekunde beginnt die Wahrnehmung von Einzelereignissen zu kippen undwir nehmen durchgehende Töne wahr: Zuerst sehr tiefe, fast unhörbare Töne, dann immerhöhere und höhere, bis man bei ca. 20 KHz – das sind dann 1000 Schwingungen pro Sekunde –schließlich nichts mehr hört.Durch die Physiognomie unseres Hörorgans ist dieser Frequenzbereich für uns Menschen nichtwahrnehmbar. Hier endet das dann für den Menschen Hörbare.Über den Ultraschall, den, wie wir wissen, einige Tiere noch wahrnehmen können – z.B. dieFledermäuse – erreichen wir schließlich die Wellen der Funktechnik, dann sichtbares Licht,Infrarot und Ultraviolett, Röntgenstrahlen, Gammastrahlen usw.Nun, wie ist es mit dem Faktor Zeit in der Musik selbst? Einem Computer kann man Tondauernund Tempo eines Musikstücks exakt eingeben. Aber wenn man das Ergebnis hört, wird eswahrscheinlich nicht sehr musikalisch klingen, denn es fehlt etwas ganz Wichtiges: die Dynamik.Grundlagenforschungen auf diesem Gebiet beweisen, dass die Zeitwahrnehmung durchdynamische Veränderungen beeinflusst wird.In welchem Tempo soll also ein Musikstück gespielt werden? Dazu geben Komponisten genaueAnweisungen – Tempovorschriften, wie z.B. „adagio“ für langsam/getragen oder „presto“ fürschnell.Hinzu kommt auch noch die Phrasierung – sie bezeichnet die Beziehungen verschiedener Tönehinsichtlich Lautstärke, Rhythmik, Artikulation und Pausensetzung und deren Behandlungdurch den Interpreten. Phrasierung lässt sich dem Computer schwer beibringen. Es gibt ja auchso was wie den Charakter eines Musikstücks. Der Charakter ist vor allem abhängig von dentechnischen Fähigkeiten des Interpreten. Die Technik allein ist für den Computer aber noch keinProblem. Bei den menschlichen Interpreten kann es zu enormen Unterschieden kommen. Interpreten– sowohl Solisten als auch Dirigenten – verwenden gern und oft unterschiedliche Tempi.Manchmal gibt es sogar Unterschiede im Verhältnis von 1:2 beim selben Musikstück von verschiedenenInterpreten gespielt.Zum Schluss machen wir noch einen Blick auf die Musik in größeren Zeiteinheiten: Es ist völligunbekannt, wann und wie die Musik als solche entstanden ist. Wir haben auch nur ganz spärlicheInformationen über die Musik der Antike. Später dann aber – etwa seit der Zeit der gregorianischenChoräle in der Romanik zieht sich eine Sinuskurve über die barocke Polyphonie,über die von der Sonatenform geprägten Klassik über das Klangempfinden der Romantik, bishin zur Auflösung der Tonalität und bis zu den Massenproduktionen unseres Jahrhundertsdurch neue Technologien.Fazit: Wir haben also festgestellt: Zeit in der Musik ist messbar und doch ist der Zeitbegriff inder Musik relativ. Auf dem Papier, also auf dem Notenblatt, ist die Musik von der Zeit unabhängigund sie ist dadurch auch vergleichbar.Das wär’s für heute. Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit!32em neu Abschlusskurs • Prüfungstraining ÖSD – Österreichisches Sprachdiplom • C1 Oberstufe Deutsch • ISBN 978–3–19–161697–7 • <strong>Hueber</strong> Verlag 2008


PRÜFUNGSTRAINING – LösungenLÖSUNGEN1. LeseverstehenAufgabe 1 – (max. 5 Punkte)Aufgabe 2 – (max. 5 Punkte)1 B; 2 A; 3 A; 4 C; 5 B 1 K; 2 A; 3 C; 4 E; 5 DAufgabe 3 – (max. 10 Punkte)1 E; 2 A; 3 G; 4 C; 5 FAufgabe 4 – (max. 5 Punkte)1 = Schulter; 2 = dabei; 3 = serviert/angeboten; 4 = bereit; 5 = Überzeugen; 6 = führt;7 = mittels/anhand; 8 = zum; 9 = gebrachte; 10 = bei/während; 11 = probieren/kosten/testen;12 = Interesse; 13 = melden/informieren; 14 = ohne; 15 = kennen2. HörverstehenAufgabe 1 – (max. 10 Punkte)1B; 2C; 3B; 4B; 5A; 6C; 7C; 8A; 9B; 10APAufgabe 2 – (max. 10 Punkte)1 = entspannter/normaler; 2 = Popmusik; 3 = durchgehender; 4 = Menschen; 5 = Dynamik/dynamische Veränderung; 6 = Tempo/Tempovorschriften/Tempoanweisungen; 7 = Charakter/Interpretation; 8 = unterschiedlich/verschieden; 9 = Anfänge/Entstehung/Ursprung; 10 = relativ3. SchreibenAufgabe 1 – (max. 15 Punkte)An: Hedwig Hohenstein Betreff: Antw.: Zimmerreservierung(Datum)Sehr geehrte Frau Hohenstein,es tut uns leid, aber wir haben in den vergangenen Wochen die Anzahlung für die von uns reserviertenHotelzimmer vergessen. Wir bitten nochmals um Entschuldigung dafür.Allerdings haben wir von Ihnen diesbezüglich kein Erinnerungsschreiben erhalten und, dass die Anzahlungdie verbindliche Bestätigung für unsere Buchung in Ihrem Hotel sein sollte, davon war bei keinemunserer Telefongespräche die Rede. Wir verstehen daher nicht, wie Sie annehmen können, dass wir an IhremHotel nicht mehr interessiert sind. Dabei muss es sich um ein Missverständnis handeln.Unsere Reise nach Augsburg findet bereits in 2 Wochen statt und erfahrungsgemäß ist es nicht möglich,in so kurzer Zeit für 25 Personen eine passende Unterkunft zu finden. Es ist uns auch nicht möglich, dieReise abzusagen, da der Kongressbesuch in Augsburg für einige unserer Studierenden eine verpflichtendeVeranstaltung für die Anrechenbarkeit im nächsten Studiensemester ist.33em neu Abschlusskurs • Prüfungstraining ÖSD – Österreichisches Sprachdiplom • C1 Oberstufe Deutsch • ISBN 978–3–19–161697–7 • <strong>Hueber</strong> Verlag 2008


PRÜFUNGSTRAINING – LösungenWir hätten unsere Zimmer bei Ihnen also niemals storniert. Aus diesem Grund werden wir auch auf garkeinen Fall die von Ihnen festgesetzte Stornogebühr in Höhe von € 110,– bezahlen. Immerhin buchen wirnach wie vor unsere Zimmer in Ihrem Hotel. Daher ersuchen wir Sie, dass Sie uns für die 5 Einzelzimmerunbedingt Ersatzunterkünfte bereitstellen.Mit der Bitte um eine positive Erledigung unseres Anliegens verbleiben wir mit freundlichen GrüßenM.P.Aufgabe 2 (max. 15 Punkte)Thema ADas Bildungssystem in Österreich und der Türkei – ein VergleichBildung gewinnt als Faktor für Wohlstand und individuelle Entwicklung immer mehr anGewicht. Ohne Schulbildung ist es heute unmöglich, einen ordentlichen Job zu bekommen undeinigermaßen gut zu verdienen.PÖsterreich zum Beispiel gilt im internationalen Kontext als sehr reiches Land. Einer der Gründedafür könnte die relativ hohe Anzahl an Staatsbürgern sein, die laut den Austrian Statisticsnach ihrem Pflichtschulabschluss (85 %) eine allgemein höher bildende Schule (24 %) bzw. eineberufsbildende höhere Schule (37 %) besuchen. Diese beiden Schultypen schließen mit derMatura ab und sind insofern auch die Grundvoraussetzung für den Zugang zu Fachhochschulenund Universitäten. Laut der Austrian Statistics haben 28 % der Österreicherinnen und Österreichereine Fachhochschule und weitere 15 % eine Universität besucht. Insgesamt liegt die Akademikerquotein Österreich also bei 43 %. Lediglich 39 % der Österreicherinnen und Österreichersind laut der Statistik nach der Pflichtschule gleich in die Berufswelt eingestiegen.Trotzdem überraschen mich die angeblichen 15 % der österreichischen Bevölkerung, die keinenPflichtschulabschluss haben. In der Türkei, dem Land woher ich komme, sind das – soviel ichweiß – nämlich nur circa 10 %. Zwar haben wir in der Türkei eine nicht so hohe Akademikerquote,dennoch ist für uns Bildung sehr sehr wichtig. Wenn bei uns schon nicht so viele Menschenwegen ihrer finanziellen Umstände die Möglichkeit haben, die Matura zu machen unddann eine Uni zu besuchen, so wollen wir uns zumindest nach der Pflichtschule so gut es gehtpraktisch weiter- bzw. fortbilden.Gott sei Dank habe ich das Glück, eine Uni besuchen zu können. Aber ich habe viele Bekannte,darunter auch Ausländer, die sich eine solche Ausbildung nicht leisten können. Für sie war esüberhaupt schon schwer, die Pflichtschule abzuschließen. Einige von ihnen haben nicht einmaldas geschafft. Zwar spricht die türkische Regierung immer davon, dass sie Ausländer endlichmehr integrieren will und dass zu Integration auch die Chance auf Bildung gehört. Bis jetztsind solche Vorsätze aber nur leere Versprechungen geblieben. Ich hoffe, dass sich diese Situationauch in meinem Land bald verbessert.Thema BFamilie und neue MedienFamilien mit kleinen und großen Kindern nutzen heute zunehmend die unterschiedlichstenMedien. Der Fernseher, der bis vor Kurzem noch der Familienmittelpunkt war, verliert diesePosition nach und nach zugunsten des Computers, insbesondere durch das Internet.Laut den Aussagen dieses Artikels halten Eltern den Computer vor allem deshalb für sinnvoll,weil ihre Kinder ihn für die Schule verwenden können. Dabei sollte das Internet vordergründigals Informationsquelle dienen. Dass Kinder und Jugendliche in diesem Medium natürlich vielmehr sehen, ist klar.34em neu Abschlusskurs • Prüfungstraining ÖSD – Österreichisches Sprachdiplom • C1 Oberstufe Deutsch • ISBN 978–3–19–161697–7 • <strong>Hueber</strong> Verlag 2008


PRÜFUNGSTRAINING – LösungenEbenso gilt dem Artikel nach das Mobiltelefon in der Familie als entscheidende Kommunikationsschnittstelle.Zwar sind Eltern, ähnlich wie beim Internet, nicht ganz damit einverstanden,wie ihre Kinder dieses Medium nutzen, sehen darüber aber hinweg, wenn sie erst einmal dieVorteile dieses Geräts für die Familie kennengelernt haben.Trotz allen Vorteilen, die sich aus neuen Medien, wie zum Beispiel dem Internet als Informations-aber auch Kommunikationsmittel und auch dem Mobiltelefon ergeben, ist meiner Meinungnach genau das „Nicht-Hinsehen“ der Erwachsenen das Hauptproblem. Zunehmend hört manEltern klagen, dass sich ihre Kinder bereits besser am Computer oder mit dem Mobiltelefon auskennenwürden als sie selbst. Daraus resultiert, dass sich Erziehungsberechtigte immer wenigerfür diese Geräte interessieren und ihre Kinder im Umgang damit alleine lassen. Erst wenn dieHandy- bzw. die Internetrechnung zu hoch ist, das bestätigen auch die Aussagen des Zeitungsartikels,kommt es in der Familie erneut zur Diskussion über diese Medien. Nicht selten wirddabei auch über die Notwendigkeit eines Handys für die Kinder debattiert.In Verbindung damit stellt sich mir grundsätzlich die Frage, wie sich Menschen informiert bzw.verständigt haben, bevor es das Internet und das Mobiltelefon gab. Ich komme aus der Mongolei,und viele Menschen hier haben noch kein Handy oder Internet. Besonders in ländlichenGebieten werden noch viele Briefe geschrieben, wenn man voneinander hören will. Auchbesteht nicht die absolute Notwendigkeit, immer und überall mittels Mobiltelefon erreichbar zusein. Es reicht das Haustelefon. Genauso stelle ich mir die Kommunikation vor dem Zeitalterdes Handys und des Internets vor.Mich persönlich stört es nicht, dass mein Land noch nicht so technisiert ist. Immerhin ersparenwir uns dadurch viel Stress und vielleicht auch etwas Geld. Trotzdem bin ich der Ansicht, dassdiese modernen Technologien, wenn sie gut überlegt eingesetzt werden, durchaus von Vorteilsein können.PThema CZahlen, bitte!In diesem Artikel geht es hauptsächlich darum, dass die Mathematik nicht nur theoretisch ist,sondern sehr wohl in der Praxis ihre Anwendung findet. So ist zum Beispiel zu lesen, dassMathematiker mithilfe leistungsstarker Rechner an der Verbesserung von Strukturen und Materialienfür Brücken, Häuser, Autos oder Flugzeuge arbeiten, oder dass die Mathematik sogar beider Prognose von Naturkatastrophen und auch im Geschäftsleben eine Rolle spielt. Besonderspositiv finde ich die Tatsache, dass Mathematik, laut diesem Artikel, auch in der Medizin ihreAnwendung findet.Vor dem Lesen dieses Artikels habe ich von Mathematik nicht viel gehalten. Zwar weiß ich,dass Zahlen aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken sind. Dabei denke ich an meine alltäglichenAktivitäten, bei denen ich unweigerlich mit Zahlen konfrontiert bin, wie zum Beispieldem Einkaufen. Trotzdem konnte mich der Mathematikunterricht in der Schule nie wirklichbegeistern. Für mich war das alles viel zu theoretisch und zu weit von der Praxis entfernt: Differenzialgleichungen,Funktionen usw., alles unvorstellbare Theorien ohne Praxisbezug.Sollten die Informationen dieses Aufsatzes jedoch stimmen, bin ich sogar dafür, dass ein Staatfür eine solche Art von Spitzenforschung Geld ausgibt. Abgesehen davon, dass mathematischeErkenntnisse in vielen wissenschaftlichen Disziplinen mit einfließen, betrachte ich den Einsatzder Mathematik in der Medizin an und für sich schon als soziales Projekt, das man auf alle Fälleunterstützen muss. Insofern macht es für mich keinen Unterschied, ob meine Steuergelder indie Forschung oder in Sozialprojekte fließen. Lediglich wichtig dabei ist mir, dass ein Staat mitden Steuergeldern etwas zum Allgemeinwohl der Menschheit beiträgt.35em neu Abschlusskurs • Prüfungstraining ÖSD – Österreichisches Sprachdiplom • C1 Oberstufe Deutsch • ISBN 978–3–19–161697–7 • <strong>Hueber</strong> Verlag 2008


P36ÜBERSICHTPRÜFUNGSTRAINING – ÜbersichtDie Prüfung findet in zwei Teilen statt: Zuerst findet der schriftliche Teil statt, innerhalb der darauffolgendenvierzehn Tage folgt der mündliche Teil.C1 Oberstufe DeutschFertigkeit Input(text) Überprüfungs- Testformat und Min. Pkte.domäneAufgabentypLesen 90 20Aufgabe 1 Text aus Fachzeit- Detailverstehen 5 Items, rezeptiv; 5schrift oder SachbuchMehrfachauswahl(3er-Multiple-Choice)Aufgabe 2 5 Zeitungstexte/ Verstehen der Kern- 5 Items, rezeptiv; 510 Überschriften aussagen Zuordnungsformat(Text – Überschrift)Aufgabe 3 Text (mit fehlenden Detailverstehen, Text- 5 Items, rezeptiv; 5Passagen) kohärenz, Textkohäsion Textrekonstruktion,ZuordnungsformatAufgabe 4 Werbetext Detailverstehen, 15 Items, reproduktiv; 5Wortschatz/Idiomatik, Fill-in-FormatStrukturenHören ca. 40 20Aufgabe 1 Radiosendung Global- und Detail- 10 Items, rezeptiv; 10(2-mal hören) verstehen Mehrfachauswahl(3er-Multiple-Choice)Aufgabe 2 Vortrag selektives Hörver- 10 Items, reproduktiv; 10(2-mal hören) stehen, Hören und Fill-in-FormatNotieren(Notizen ergänzen)Schreiben 90 30Aufgabe 1 Brief/E-Mail interaktives Schreiben offene Schreibaufgabe:+ Notizen (Textsorte: formeller unter Berücksichtigung 15Brief)von informellen Vorgabeneinen formellen Briefschreiben (Registertransfer)Aufgabe 2 zur Wahl: freies produktives offene Schreibaufgabe 15A: Statistik Schreiben: mind. 250 WörterB: Zeitungsausschnitt (Textsorte: Referat, A: schriftliches ReferatC: Text aus Fachzeit- Stellungnahme, ausarbeitenschrift Kommentar) B: Stellungnahme verfassenC: Kommentar schreibenSprechen 15-20 30Aufgabe 1 Situationsvorgabe interaktives Sprechen freies Sprechen,(Aufklärung eines mit konvergentem Ziel formelles Telefongespräch,Fehlverhaltens und (sich formell entschul- dialogischdigen, Kompromiss aus-handeln, überzeugenund argumentieren u.Ä.)gleichzeitig ein Anliegendurchsetzen)Aufgabe 2 2 Bilder zum gleichen interaktives Sprechen, freies Sprechen,Thema diskutieren und argu- dialogischmentierenAufgabe 3 3 Zeitungsausschnitte, produktives Sprechen: freies Sprechen, mono-Schaubilder bzw. Statis- Kurzreferat vortragen; logischtiken zu einem Thema Informationen zusammenfassen,strukturierenund für ReferataufbereitenPem neu Abschlusskurs • Prüfungstraining ÖSD – Österreichisches Sprachdiplom • C1 Oberstufe Deutsch • ISBN 978–3–19–161697–7 • <strong>Hueber</strong> Verlag 2008


Das Lehrwerk im BaukastensystemDrei Teile – Brückenkurs, Hauptkurs, Abschlusskurs –führen zu den Prüfungen auf der Niveaustufe C1 desGemeinsamen europäischen Referenzrahmens.Mit dieser Übungsprüfung können Sie• feststellen, was in der Prüfung C1 Oberstufe Deutsch desÖSD verlangt wird,• sich selbst testen und Ihren Leistungsstand einschätzen,•sich mithilfe von Tipps gezielt auf die Prüfung vorbereiten.Diese <strong>Kopie</strong>rvorlagen dürfen für den Unterricht vervielfältigtwerden und sind auch als Download unterwww.hueber.de/em-neu erhältlich.www.hueber.de/em-neu9 783191 616977ISBN 978–3–19–161697–7

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