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Die Entwicklung <strong>Wiener</strong> <strong>Neudorf</strong>s ist durch seine Lage an derbedeutenden „Triester Straße“ (B17) bestimmt worden. Schon 1244wurde hier eine Mautstelle erwähnt! Der rege Fernverkehr ließ es inder Kassa klingeln, in der Gegenwart jedoch hat er sich – in demdurch die Bundesstraße geteilten Ort – vielfach zu einer Geißel derBewohner entwickelt!<strong>Wiener</strong> <strong>Neudorf</strong> war ein Bauerndorf. Seine Bewohner aber nicht nur „Hörndl- und Körndlbauern“,sondern auch erfolgreiche Weinhauer. Aus dem Jahr 1378 stammt eine erste Nachricht, die nicht nurFlurnamen nennt, sondern auf zahlreiche Weingärten hinweist. Der Weinbau erfreute sich einergroßen Förderung durch die Landesfürsten und spielte vom 14. bis ins 16. Jahrhundert, gerade amniederösterreichischen Alpenostrand, eine noch größere Rolle als heute. Allerdings dürfen – selbst beieiner nur kurzen Betrachtung des spätmittelalterlichen Dorflebens – die verschiedenen negativenGeschehnisse nicht vergessen werden!Wetterkapriolen bewirkten fast alljährlich Missernten. Gab es jedoch einmal reiche Frucht, fraßenwieder ungebetene Gäste, die Heuschrecken, alles kahl!Zu allem Unglück wurde dann noch 1349 die Pest eingeschleppt, die bis ins 18. Jahrhundert immerwiederkehrte und viele, viele Opfer forderte. Ganze Ortschaften verödeten. Daran waren allerdingsauch die zahlreichen Kriege und Fehden dieser Zeit nicht ganz unbeteiligt. Die Einfälle der Hussitenund Ungarn ebenso wie die Bruderkämpfe der regierenden Habsburger. Es herrschte Verunsicherungund Verbitterung, vor allem bei unserer bäuerlichen Bevölkerung. Nicht selten wurden ihre Höfeverwüstet, sie selbst ausgeraubt, ja mitunter während ihrer Feld- oder Weingartenarbeit erschlagen!Somit fand die Ortsbevölkerung genug Gründe, um zu beten. Seit 1441nachweislich in einer eigenen Kapelle, die man bald Sankt-Wolfgang-Kapelle nannte. Noch heute erkennt man an der Ostseite des Turmeseine überlegensgroße Darstellung des Heiligen. Natürlich hat dasGotteshaus in den bewegten Jahrzehnten immer wieder Schadengenommen, entstand aber durch die Opferbereitschaft der Menschenstets in neuem Glanze.Als ältestes Bauwerk des Ortes muss jedoch das Schloss bezeichnet werden. Sein Ursprung liegtnoch im Dunkeln, aber bereits 1224 scheint ein Besitzer namens Albero von Nivendorf auf. Von denvielen weiteren Inhaberfamilien seien nur die bekanntesten herausgegriffen: die Ludmansdorffer, dieLeitfaringer, die Auer von Herrenkirchen und die Karlinger. Nach diesen kam es während des 17.Jahrhunderts zu mehr als einem Dutzend Besitzerwechsel. Daran zeigte sich die Glaubensspaltungals wesentlich mitverantwortlich. So ist der Schlossinhaber Georg von Hofkirchen, als Anhänger derLutherischen Lehre, über Auftrag Kaiser Ferdinands II. seiner Güter verlustig erklärt worden. Demgleichen Kaiser verdankt die Gemeinde jedoch auch eine Reihe von Vorrechten, die in einer im Archivder Marktgemeinde aufbewahrten Urkunde festgehalten sind.2

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