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Gemeinsam für die kommunale Energiewende - und Giroverband

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K<strong>und</strong>enbroschüre 5Hans-Joachim ReckDr. Karl-Peter Schackmann-FallisIhr Engagement schafft Arbeitsplätze <strong>und</strong> unterstützt über Investitionen vor Ort<strong>die</strong> Wirtschaftskraft <strong>und</strong> Wertschöpfung in der Region, auch über neue Chancenim Export. Denn weltweit entstehen neue Absatzmärkte, zum Beispiel werdenjährlich weit über 100 Milliarden Euro in den Aufbau neuer Kapazitäten zur ErzeugungErneuerbarer Energien aufgewendet. Der Vorsprung vieler deutscherihnen in <strong>die</strong>sem Wachstumsmarkt eine führende Position.Diese Broschüre möchte aufzeigen, wie Sparkassen <strong>und</strong> Stadtwerke gemeinsamdurch ihre Erfahrungen <strong>und</strong> Kompetenzen zum Gelingen der <strong>Energiewende</strong> <strong>und</strong>damit zu einem Paradigmenwechsel von der zentralen zur dezentralen Energieerzeugungbeitragen. Als Partner der Kommunen, der Unternehmen <strong>und</strong> der Bürgerinnen<strong>und</strong> Bürger in den Regionen geht es ihnen um eine nachhaltige, bedarfs-Hans-Joachim ReckHauptgeschäftsführer Verband<strong>kommunale</strong>r Unternehmen (VKU)Dr. Karl-Peter Schackmann-FallisGeschäftsführendes Vorstandsmitglieddes Deutschen Sparkassen<strong>und</strong><strong>Giroverband</strong>s (DSGV)


6<strong>Gemeinsam</strong> für eine <strong>kommunale</strong> <strong>Energiewende</strong>Aspekte einer umweltfre<strong>und</strong>lichenKommuneDie <strong>Energiewende</strong> geht von den Kommunen aus.Das hat der Abschlussbericht der durch <strong>die</strong> B<strong>und</strong>esregierungeingesetzten Ethikkommissiondeutlich gemacht. Sie sind der Planungsträgerfür <strong>die</strong> Ansiedlung einer umweltverträglichenEnergieerzeugung, verantwortlich für über300.000 öffentliche Gebäude <strong>und</strong> den öffentlichenPersonennahverkehr. Über ihre Stadtwerke<strong>und</strong> Wohnungsbaugesellschaften sindsie der Lieferant von Strom <strong>und</strong> Wärme <strong>und</strong>haben Vorbildfunktion für ihre Bürger <strong>und</strong> <strong>die</strong>ört liche Wirtschaft.Dezentrale EnergieversorgungDezentrale Versorgung aus Erneuerbaren Ener-lung(KWK) sind eine Domäne der Stadtwerke.Sei es der Ausbau von Windparks an Landoder auf See, große Solarfelder oder der Neubauvon Biomasseanlagen – Kommunen <strong>und</strong>ihre Unternehmen unterstützen den Ausbauregenerativer Energien <strong>und</strong> übernehmen damiteine Vorreiterrolle in Deutschland. Kleinedezentrale Anlagen wie Blockheizkraftwerke(BHWK) oder Mikrogasturbinen bieten <strong>die</strong> notwendigeFlexibilisierung der Erzeugungsstruktur,denn sie sind im Gegensatz zu Großkraftwerkenin ihrer Gesamtleistung steuerbar. ImRahmen von strombedarfsgerechten Steuerungenintelligenter Netze (sogenannter „smartgrids“) können sie einen erheblichen Beitraggieversorgungleisten.Erneuerbare EnergienViele Städte, Gemeinden <strong>und</strong> Regionen setzenauf Erneuerbare Energien zur Stärkung ihrerregionalen Wirtschaftskreisläufe zur Verbesserungder <strong>kommunale</strong>n Haushaltslage <strong>und</strong> derAttraktivität des Wirtschaftsstandortes. Dabeikommt es ihnen zugute, dass sie über weitgehendeSteuerungsmöglichkeiten hinsichtlichder Genehmigung <strong>und</strong> Ansiedlung von Anlagenverfügen. Darüber hinaus fördern sie teilweise<strong>die</strong> Installation von Anlagen oder sindüber <strong>die</strong> eigenen Stadtwerke oder als Verpächterselbst beteiligt. Die Ansiedlung von Unternehmenaus dem Bereich der Erneuerbaren


8<strong>Gemeinsam</strong> für eine <strong>kommunale</strong> <strong>Energiewende</strong>Nachhaltige EnergiewirtschaftSparen – Ersetzen – Kompensieren<strong>Energiewende</strong> <strong>und</strong> Klimaschutzmaßnahmenbergen große Chancen für einen Strukturwandelin Richtung einer ressourcenschonendenrungenvon Klimaschutz <strong>und</strong> Energie wendebedeuten für alle Kommunen gleichermaßen,nur so viel Energie einzusetzen, wie – unterunbedingt benötigt wird. Kommunale energetischeMaßnahmen sollten daher immer in<strong>die</strong>ser Reihenfolge prio risiert werden:1. Nutzung von Einsparpotenzialen <strong>und</strong>2. Ersetzen von fossiler Energie durchErneuerbare Energien3. Kompensation von nicht vermeidbaren CO 2 -EmissionenSparenFür <strong>die</strong> Kommunen <strong>und</strong> <strong>kommunale</strong>n Netzwerkeheißt das, zuvorderst stets Maßnahmenverbessern, werden schon in weiten Teilen inWohn- <strong>und</strong> Gewerbebauten, Unternehmen oderder Verwaltung eingesetzt, <strong>und</strong> leisten einenwichtigen Beitrag zur CO 2 -Einsparung <strong>und</strong> damitzur <strong>Energiewende</strong>. Hierzu zählen vor allem<strong>die</strong> energe tische Optimierung oder <strong>die</strong> intelligenteNutzung der zur Verfügung stehendenEnergie für Strom- <strong>und</strong> Wärmebedarf.Doch das Engagement vieler Kommunen gehtdarüber noch weit hinaus. Schon beim Neubauöffentlicher Gebäude stehen zunehmendenergiestandards<strong>und</strong> eine umweltfre<strong>und</strong>licheStromversorgung über eigenerzeugte Photovoltaiksind keine Seltenheit mehr.


K<strong>und</strong>enbroschüre 9Fossile EnergieträgerSparenErsetzenKompensierenDer Anteil fossiler Brennstoffe amEnergie mix wird durch energetischeMaßnahmen sukzessiv verringert.Grafik 01 Sparen – Ersetzen – KompensierenErsetzenDen verbleibenden Energiebedarf gilt es dann –wo immer möglich – mit Erneuerbaren Energienzu decken. Viele Kommunen haben hierüber ihre Stadtwerke <strong>und</strong> andere regionaleVersorger besondere Handlungsmöglichkeiten.Dort, wo der Kraftwerke-Mix der Stromerzeugungin Anbetracht der hohen Kosten heutenoch nicht leistungsfähig ist, bieten sich Übergangstechnologienwie Erdgasfahrzeuge an.Erdgas verbrennt sauberer als Benzin <strong>und</strong> istlänger als Erdöl verfügbar. Neben technischenInnovationen setzen beispielsweise <strong>die</strong> Förderungdes Fahrradverkehrs sowie der Ausbauvon Carsharing-Modellen weitere klimaschützendeImpulse.KompensierenKommunen, <strong>die</strong> sich zum Ziel gesetzt haben,klimaneutral zu werden, können „nicht vermeidbare“CO 2 -Emissionen zum Beispiel durchÜberschüsse in der Erzeugung erneuerbarerEnergien oder Beteiligungen an Klimaschutzmaßnahmenan anderen Orten kompensieren.Mit <strong>die</strong>sem Vorgehen wird sichergestellt, dass<strong>die</strong> Klimaschutzpotenziale vor Ort möglichstweitgehend ausgeschöpft werden.Leitfaden „Finanzierung regionalerStromnetze“VKU <strong>und</strong> DSGV erarbeiten speziell zur Unterstützungder Kommunen einen Leitfadenzur Finanzierung von regionalenVerteilernetzen. Derzeit laufen viele Konzessionenaus <strong>und</strong> deren Neuvergabe anein <strong>kommunale</strong>s Unternehmen ist fürKommunen eine echte Option. Der Leitfadengreift damit ein aktuell stark diskutiertesThema auf <strong>und</strong> geht umfassendauf Fragestellungen ein, mit denen sich<strong>die</strong> Kreditwirtschaft, Versorger <strong>und</strong> Kämmererbei der Finanzierung einer Netzübernahmeauseinandersetzen müssen.Die textlichen Abhandlungen werdenergänzt mit Beispielen aus der Finanzierungspraxis,Schaubildern <strong>und</strong> tabellarischenChecklisten. Der einheitlicheAufbau <strong>und</strong> <strong>die</strong> immer wiederkehrendeStruktur in der Darstellung der mög lichenFinanzierungsmodelle machenden Leitfaden zu einem Nachschlagewerk,das einen gezielten Zugriff auf<strong>die</strong> drängenden Sach themen ermöglicht<strong>und</strong> prägnante Antworten auf <strong>die</strong> relevantenFragestellungen gibt.


10<strong>Gemeinsam</strong> für eine <strong>kommunale</strong> <strong>Energiewende</strong>Kompetente Partner der KommunenDie Rolle der Stadtwerke <strong>und</strong> SparkassenMit ihrem mittelständisch geprägten <strong>und</strong> gemeinwohlorientiertenGeschäftsmodell <strong>und</strong>ihrer regionalen Verankerung sind Stadtwerke<strong>und</strong> Sparkassen ideal positioniert, um <strong>die</strong> <strong>Energiewende</strong>in den Kommunen zu begleiten. Inzahlreichen Kommunen <strong>und</strong> Regionen Deutschlandshaben sich Kooperationen zwischenStadtwerken <strong>und</strong> Sparkassen gebildet, <strong>die</strong>einen verstärkten Einsatz regenerativer Energienin der <strong>kommunale</strong>n Energieversorgungzum Ziel haben.StadtwerkeStadtwerke haben sich im liberalisiertenEnergiemarkt in allen Geschäftsfeldern gutaufgestellt. Versorgungssicherheit <strong>und</strong> Verlässlichkeitdes Energieversorgers sind wichtigeKriterien für Verbraucher – nicht nur inKrisenzeiten. Stadtwerke sind vor Ort <strong>und</strong> inder Region verankert, arbeiten in überschaubarenStrukturen <strong>und</strong> stehen auf <strong>kommunale</strong>rEbene mit den Bürgern in direktem Kontakt.Das schafft Vertrauen <strong>und</strong> erhöht <strong>die</strong> Akzeptanz,vor allem, wenn es um den Ausbauneuer Erzeugungskapazitäten geht. Bei derEigenproduktion von Energie setzen Stadt-wärmekopplung(KWK). Um <strong>die</strong> Versorgungssicherheitauch bei steigender Volatilität derErneuerbaren Energien zu gewährleisten, investierensie parallel in moderne Gaskraftwerke<strong>und</strong> KWK-Anlagen mit Wärmespeichern. Insgesamtwenden <strong>kommunale</strong> Versorger bereits6,7 Milliarden Euro zur Mitgestaltung einerdezentralen Energieversorgung auf.Erneuerbare Energieanlagen müssen an <strong>die</strong>Verteilernetze angeschlossen werden. Daherinvestieren <strong>die</strong> Stadtwerke erhebliche Mittelin <strong>die</strong> Modernisierung <strong>und</strong> Erweiterung ihrerNetze <strong>und</strong> schaffen <strong>die</strong> Voraussetzungen für<strong>die</strong> Netzinfrastruktur der Zukunft – <strong>die</strong> SmartGrids. Mit <strong>die</strong>sen intelligenten Netzen kann <strong>die</strong>volatile Einspeisung der Erneuerbaren Energienversorgungssicher gesteuert <strong>und</strong> den K<strong>und</strong>enein preisgünstiger Verbrauch ermöglicht werden.verwendung setzt ein auch an Nachhaltigkeitskriterienorientiertes Zusammenspiel vonEnergieversorgern <strong>und</strong> K<strong>und</strong>en voraus. Daherbietet eine zunehmend wachsende Zahl vonStadtwerken ihren K<strong>und</strong>en unterschiedlicheDienstleistungen an, wie Energieeinsparbera-


K<strong>und</strong>enbroschüre 11tung für Privathaushalte oder Energiemanagementsystemefür Kommunen <strong>und</strong> Unternehmen.SparkassenAls wichtigster Finanzpartner der Kommunenberaten Sparkassen Städte, Kreise <strong>und</strong> Gemeindenseit langem umfassend zu allen Fragenbedeutendes Thema ist hierbei der Einsatzzienz<strong>und</strong> zur Nutzung Erneuer barer Energien.Sparkassen bieten Privat- <strong>und</strong> Firmenk<strong>und</strong>enindividuelle Finanzierungsangebote zur Steige-rungenergetischer Baumaßnahmen werdenEigentümer – <strong>und</strong> in bestimmten Fällen auchMieter – durch staatliche Förderprogramme(vor allem der KfW-Bankengruppe) unterstützt.Hinzu kommen regionale Förderangeboteder Landesförderinstitute sowie Informationsangeboteüber alternative Realisierungsmöglichkeitenvon Energiean lagen (Contracting)<strong>und</strong> spezielle Produkte (Umweltförderkredite)für energetische Bau- <strong>und</strong> Modernisierungsmaßnahmen.Die <strong>Energiewende</strong> bietet geradekleinen <strong>und</strong> mittleren Unternehmen erheblicheWachstumsmöglichkeiten. Als Marktführer<strong>die</strong> Sparkassen ihre mittelständischen K<strong>und</strong>enauch bei der Erschließung neuer Geschäftsfelderim Bereich der Erneuerbaren Energien, beispielsweiseder Entwicklungsförderung für neueEnergietechnologien durch Innovationsförderdarlehen.Damit sichern Sparkassen regionalenUnternehmen einen Platz im ZukunftsmarktNachhaltigkeit.Wirtschaftlich sinnvolle Anlagemöglichkeiteneröffnet <strong>die</strong> <strong>Energiewende</strong> auch dem „kleinen“Sparer. Nachhaltige Geldanlagen der Sparkassenbieten neben einer aussichtsreichenRenditechance gleichzeitig <strong>die</strong> Förderungvon Umwelt- <strong>und</strong> Klimaschutztechnologien.Mit sogenannten Umwelt- oder Klimasparbriefenwerden in vielen Orten Projekte derdezentralen Energieversorgung in Koope-


12<strong>Gemeinsam</strong> für eine <strong>kommunale</strong> <strong>Energiewende</strong>Akzeptanz erzeugenInformationen der Bürger vor OrtEin eigenständiges <strong>kommunale</strong>s energiewirtschaftlichesEngagement bildet für Städte,Gemeinden <strong>und</strong> Kommunen eine interdisziplinäre<strong>und</strong> vielschichtige Herausforderung.zungeiner dezentralen Energiewirtschaft nochin der Startphase. Auf der B<strong>und</strong>esebene fehltes an einem verlässlichen <strong>und</strong> konsistentenFahrplan sowie an einer effektiven Koordinierungder vielen beschlossenen Einzelmaßnahmen<strong>und</strong> fairen Wettbewerbsbedingungen.Für <strong>die</strong> Kommunalpolitik ergibt sich darausein hoher Beratungsbedarf, der der Umsetzungvon Maßnahmen vorausgeht <strong>und</strong> insbesondereauch <strong>die</strong> Aspekte Investitionsbedingungen<strong>und</strong> Planungs sicher heit miteinbezieht.Mit der politischen Entscheidung für <strong>die</strong> <strong>Energiewende</strong>ist der Umbau der Energielandschaftin Deutschland noch keineswegs erreicht. Aus<strong>die</strong>sem Gr<strong>und</strong> wird zukünftig <strong>die</strong> Zustimmungder Bürger zu neuen Infrastrukturprojektenein erfolgsrelevanter Faktor sein. Daher ist eswichtig, <strong>die</strong> Bürger <strong>und</strong> <strong>die</strong> Wirtschaft früh-zeitig in Planungsprozesse einzubinden. DerÜbergang ins Zeitalter der Erneuerbaren Energienist ein Prozess, der das Engagement allergesellschaftlichen Akteure verlangt. Um <strong>die</strong><strong>Energiewende</strong> in der angestrebten Zeit zu vollziehen,müssen große Wind- <strong>und</strong> Solarparksgebaut sowie Strom- <strong>und</strong> Gasnetze erweitertwerden, um <strong>die</strong> Infrastruktur an den wachsendenAnteil Erneuerbarer Energien anzupassen.Auch <strong>die</strong> notwendigen Veränderungen imVerbraucherverhalten können nicht einfachdekretiert werden.<strong>Energiewende</strong> als Chance verstehenWie Umfragen zeigen, bestehen zwischenallgemeiner Akzeptanz <strong>und</strong> der konkreten Umsetzungvon Energieprojekten vor Ort großeUnterschiede. In Umfragen erfreuen sich regenerativeEnergien einer breiten gesellschaftlichenZustimmung. Jedoch sinkt <strong>die</strong> Zustimmungrapide, sollen <strong>die</strong> dafür notwendigenKraftwerksprojekte in direkter Nachbarschaftrealisiert werden. Die Bürgerinnen <strong>und</strong> Bür-


K<strong>und</strong>enbroschüre 13Wenn in ihrer unmittelbarenNachbarschaft eineWind-Energie-Anlagestehen würde, fänden dassehr gut 10 %schlecht 17 %weniger gut 26 %Quelle: Forsa/VKU (12/2011)weiß nicht 3 %gut 44 % Ablehnung von Windkraftanlagen in der unmittelbaren Nachbarschaftger wollen in Entscheidungen, <strong>die</strong> für ihrenLebensstandard von Tragweite sind, eingeb<strong>und</strong>enwerden. Erst zu entscheiden <strong>und</strong> dannzu diskutieren, steht konträr zu den Erwartungen<strong>und</strong> erzeugt Widerstände. Wenn <strong>die</strong><strong>Energiewende</strong> nicht nur als Herausforderung,sondern auch als Chance für Wirtschaft <strong>und</strong>Gesellschaft empf<strong>und</strong>en werden soll, sind <strong>die</strong>damit notwendigen Projekte <strong>und</strong> Bauvorhabenfrühzeitig zu vermitteln – in ehrlichen <strong>und</strong>offenen Diskursen. Frühzeitige Information ist<strong>die</strong> einfachste Art der Beteiligung <strong>und</strong> schafftTransparenz <strong>und</strong> Vertrauen.Stadtwerke <strong>und</strong> Sparkassen haben besondereMöglichkeiten, Transparenz zu schaffen. Alsregionale Kreditinstitute <strong>und</strong> Versorger stehensie mit den Bürgerinnen <strong>und</strong> Bürgern in direktemKontakt. Diese Nähe kann zum Beispiel fürInformations- <strong>und</strong> Beteiligungsangebote genutztwerden. So entstehen Austausch <strong>und</strong> Aufklärung,bevor sich Unzufriedenheit entwickelt<strong>und</strong> sich Fronten verhärten. Bürgerinitiativen,<strong>die</strong> sich gegen konkrete Projekte richten, entstehenoft aus der Sorge um wirtschaftliche<strong>und</strong> ökologische Beeinträchtigungen, <strong>die</strong> sichaus einer Umsetzung ergeben könnten. Möglichstfrühzeitige <strong>und</strong> vollstän dige Information<strong>und</strong> weitreichende Einbindung in <strong>die</strong> Planungsind nicht nur Gebot der Demokratie, sondernsichern ein hohes Maß an Akzeptanz für In frastrukturmaßnahmen<strong>und</strong> andere Projekte.


14<strong>Gemeinsam</strong> für eine <strong>kommunale</strong> <strong>Energiewende</strong>BürgerbeteiligungDer persönliche Beitrag zum KlimaschutzDie <strong>Energiewende</strong> bietet Kommunen verschiedeneMöglichkeiten zur aktiven Wahrnehmungihrer Interessen. Eine Vielzahl von Kommunenhat zur praktischen Umsetzung der <strong>Energiewende</strong>schon von Beginn an eigene Projektgesellschaftengegründet. Je nach Zweckbestimmung<strong>und</strong> Finanzierungsmöglichkeit müssen siepassende Gesellschaftsformen <strong>und</strong> Satzungenauswählen. Für <strong>kommunale</strong> Zusammenschlüssehat sich insbesondere <strong>die</strong> Rechtsform der gemeinsamenAnstalt des öffentlichen Rechtsbewährt. Der technische <strong>und</strong> kaufmännischeBetrieb in eigener Regie sichert den Kommu-nen über <strong>die</strong> Laufzeit des Projekts stetige Einnahmenaus Lohn- <strong>und</strong> Einkommensteuern.Bei einer typischen Laufzeit von r<strong>und</strong> 20 Jahrenan Einnahmen für <strong>die</strong> öffentlichen Kassen.Teilhabe erhöht AkzeptanzDie Finanzierung dezentraler Energiepolitikeröffnet oftmals eine bürgerschaftliche Beteiligungim Rahmen von Bürgerbeteiligungsmodellen,etwa über Klimasparbriefe oder Genossenschaftsmodellen.Die Beteiligung vonBürgerinnen <strong>und</strong> Bürgern an solchen Projektensteigert <strong>die</strong> verfügbaren Projektmittel <strong>und</strong>sorgt gleich zeitig für eine höhere Akzeptanz.Vielerorts bieten Sparkassen <strong>und</strong> Stadtwerkeihren K<strong>und</strong>en Möglichkeiten einer aktiven Beteiligungan der Realisierung der Energie-


16<strong>Gemeinsam</strong> für eine <strong>kommunale</strong> <strong>Energiewende</strong>ElektromobilitätKommunale Kompetenzen für nachhaltige MobilitätDeutschland soll Leitmarkt für Elektromobilitätwerden – so das erklärte Ziel der B<strong>und</strong>esregierung.Bis 2020 sollen bereits eine Mil lion Elektrofahrzeugeauf deutschen Straßen rollen,2030 schon über zehn Millionen. Verb<strong>und</strong>enmit <strong>die</strong>sen ambitionierten Zielen sind enormePotenziale für Wirtschaft <strong>und</strong> Umwelt: <strong>die</strong> Nutzungregenerativer Ener gien als Ersatz fürfossile Brennstoffe, Verringerung von CO 2 -Emissionen<strong>und</strong> Luftschadstoffen sowie wenigerLärmbelästigung <strong>und</strong> erweiterte Speichermöglichkeitenfür Erneuerbare Energien. Damitist <strong>die</strong> Elektromobi lität für Kommunen <strong>und</strong>deren Unternehmen eine Geschäftsmöglichkeit,<strong>die</strong> als wichtiger Baustein <strong>und</strong> Bindegliedauf dem Weg in <strong>die</strong> umweltfre<strong>und</strong>licheKommune gesehen wird.Aber auch für Verbraucher wird Elektromobilitätimmer interessanter. Umfragen zeigen,dass zwei Drittel der Befragten sich eineAusweitung der Elektromobilität wünschen.sich durch Elektromobilität das Image großerStädte verbessern lässt. Die mittel- <strong>und</strong> langfristigeUmgestaltung hin zur elektromobilenZukunft eröffnet Kommunen <strong>und</strong> <strong>kommunale</strong>nUnternehmen große wirtschaftlicheMöglichkeiten. Dazu bedarf es jedoch nichtnur neuer Geschäftsmodelle, sondern auchdes Zusammenspiels zentraler Akteure ausPolitik, Energiewirtschaft, Informations- <strong>und</strong>Kommunikationstechnologie, <strong>und</strong> nicht zuletztder Automobilindustrie.Integration Erneuerbarer EnergienViele Kommunen gehen schon heute mitgutem Beispiel voran <strong>und</strong> entwickeln entsprechendeMobilitätskonzepte für Veränderungenim Bereich der Energieerzeugung, der Infrastruktur<strong>und</strong> des öffentlichen Nahverkehrs.Damit sind Kommunen <strong>und</strong> ihre Un ternehmendas entscheidende Bindeglied, um <strong>die</strong> Elektromobilitäterfolgreich <strong>und</strong> bedürf nisorientiertumzusetzen. Sie leisten einen wichtigen Beitragfür zukunftsfähige Verkehrskonzepte, Klima-


K<strong>und</strong>enbroschüre 17schutz <strong>und</strong> Luftreinhaltung. Als Infrastrukturbetreiberverfügen Stadtwerke über <strong>die</strong>Kompetenz für den Aufbau einer bedarfsgerechtenLadeinfrastruktur. In vielen Städten<strong>und</strong> Gemeinden werden dazu Ladesäulenerrichtet. Die Mobilität aus der Steckdose erhöhtzugleich auch <strong>die</strong> Lebensqualität inder Region, da sie Lärm reduziert <strong>und</strong> klimaschädigendeGase verringert – vor allemwenn der Strom aus regenerativen Energiengewonnen wird, <strong>die</strong> vor Ort erzeugt werden.Elektromobilität ist damit ein wichtiger Bausteinfür <strong>die</strong> Integration der ErneuerbarenEnergien. Da mit dem Ausbau von Wind- <strong>und</strong>Sonnenenergie <strong>die</strong> Volatilität in der Erzeugungzunimmt <strong>und</strong> nicht mehr an den Bedarfangepasst werden kann, bieten sich mitElektrofahrzeugen zukunftsfähige Speichermöglichkeiten.Das theoretische Speichervolumenwird hier schon bis 2030 auf 2,5 Gigawatt(entspricht in etwa der Leistung vondrei fossilen Kraftwerken) geschätzt, bis 2050bereits auf 15 Gigawatt.Mit gutem Beispiel voranIn vielen Modellregionen setzen Stadtwerkein Kooperation mit den lokalen Sparkassen Elektromobilitätvor Ort um. Ebenso wie Stadtwerkehaben sich Sparkassen den Schutz vonUmwelt <strong>und</strong> Ressourcen auf <strong>die</strong> Fahnen geschrieben<strong>und</strong> unterstützen damit <strong>die</strong> Bemühungender Kommunen. Damit sind sie einwichtiger Akteur <strong>und</strong> Partner, um <strong>die</strong> Elektromobilitätauf eine solide Gr<strong>und</strong>lage zu stellen.Bereits über 60 Stadtwerke sind an Elektro-rensie von ihrer Erfahrung als Netzbetreiber,ihrer K<strong>und</strong>ennähe <strong>und</strong> ihrem technischemKnow-how sowie der engen Anbindung zu Kommunen<strong>und</strong> dem öffentlichen Nahverkehr.Das sind ideale Voraussetzungen, um gemeinsammit anderen lokalen Partnern zum Motorder Elektromobilität zu werden.

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