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Ein groſs vnnd narhafft haffen - Universität zu Köln

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Die Herausgeberinnen bitten <strong>zu</strong> Tisch<br />

Es ist uns eine Freude, am heutigen 21. Juni 2005 einen Hafen voller<br />

kulinarischer Köstlichkeiten <strong>zu</strong> Ehren des Jubilars auftischen <strong>zu</strong> können. Wir<br />

eröffnen die Tafel in seinem Geburtsland Brandenburg, dessen Küche seit Jahr<br />

und Tag international gerühmt wird (Wir erinnern nur an die verwöhnten<br />

Gaumen der Hugenotten, die dereinst den weiten, staubigen Weg an die<br />

brandenburgische Tafel auf sich nahmen.). Doch bevor das Menu serviert wird,<br />

wollen wir <strong>zu</strong>r Feier des Tages ein wenig reinen Wein einschenken.<br />

Der Kanonendonner des Krieges ist kaum verhallt, als Joachim „Fritz“<br />

Gessinger am 21. Juni 1945 das Licht der Welt erblickt. In der Kargheit der<br />

brandenburgischen Steppe geboren, wurzeln tief in ihm zwei Sehnsüchte,<br />

symbolisiert durch Auge & Ohr. Das Auge steht metaphorisch für seinen<br />

Wunsch, der sandigen Ödnis <strong>zu</strong> entfliehen, für den Traum vom Grün. Das Ohr<br />

meint die Sehnsucht, einmal jenseits der brandenburgischen Stille <strong>zu</strong> sein (in der<br />

man ja nur das trockene Laub der Birken rascheln hört). Diese beiden<br />

Sehnsüchte sollen sein Leben bestimmen.<br />

Den Traum vom Grün hat sich der Jubilar mit einem Eigenheim (mit<br />

Eigenhain) in der Toskana erfüllt. Dort preßt er Oliven – nach dem Muster<br />

seiner sprachhistorischen Quellen (Man denke nur an das arme Schulheft der<br />

Susanna Katharina Dürfelds!). In der Toskana arbeitet er mit grünen Mitteln<br />

gegen die braune Flut (Was aber besser nach dem Dessert kommentiert werden<br />

soll, vgl. Wolfert von Rahdens Nachwort.). Doch nicht nur in Italien, auch in<br />

seiner Wahlheimat Werder sitzt Fritz im Grünen. Der Berühmtheit der dort<br />

angebauten Kirschen und Äpfel ist es <strong>zu</strong><strong>zu</strong>schreiben, daß ihn seine<br />

Mitarbeiterinnen heimlich „Pomme Fritz“ nennen (Gott sei Dank ahnt er<br />

nichts!). Damit spielen sie auch auf seine Redaktionstätigkeit für die Zeitschrift<br />

OBST an (Wer glaubt, daß es sich hier nur um ein Akronym für Osnabrücker<br />

Beiträge <strong>zu</strong>r Sprachtheorie handelt, ist auf ein Komp[l]ott hereingefallen.). Und<br />

natürlich – wie sollte es anders sein – schließt Fritz sich in jungen Jahren der<br />

Partei seiner Lieblingsfarbe an. Doch da<strong>zu</strong> ausführlich an anderer Stelle (vgl.<br />

den Beitrag von Ulrich Schmitz in diesem Band).<br />

Jenseits der Stille <strong>zu</strong> sein, ist Fritz’ zweite Sehnsucht. Schon während<br />

seines Studiums in der Lärmmetropole Berlin beschließt er, sein Leben den<br />

Schallwellen <strong>zu</strong> widmen. Dieses Ziel verfolgt er in Theorie (Sprachgeschichte)<br />

und Praxis (Musik). Nach dem Vorbild seines kleinen großen Namensvetters in<br />

Sanssouci spielt er in seiner Freizeit zwar nicht Flöte, aber dafür Saxophon

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