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Susanne Hergert, Wirtin Des - Gasthaus am Finowkanal

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Schöner Leben<br />

im Teig) ist von vornherein klar, was obsiegt: Gier<br />

über gute Kin der stube.<br />

<strong>Susanne</strong> <strong>Hergert</strong>s auffallend häufigen italienischen<br />

Mo men te <strong>am</strong> Herd haben den bes ten Grund der<br />

Welt: Nonna (Oma) Heidi, die seit vielen Jah ren in<br />

einem Dorf bei Arezzo lebt und sich peu à peu von<br />

den Nach ba rinnen in die Geheim nisse der echten<br />

toskanischen Küche einweihen ließ. <strong>Susanne</strong> Her -<br />

gert hat sie oft besucht. „Ich verstand an fänglich<br />

kein Wort. Aber wie sich die Dorf frauen um die einzig<br />

richtige Tomaten- oder Pastasorte stritten, als<br />

ginge es um Krieg und Frieden, hat mich königlich<br />

<strong>am</strong>üsiert. Viel abgeschaut habe ich mir bei Signora<br />

Escati: gerade noch ein Zahn im Mund, aber die<br />

Koch künste von zig Ge nerationen im Kopf.”<br />

Und Heidi hat alle Geheimnisse und Nicht ge heim -<br />

nisse aufgeschrieben. So k<strong>am</strong> Su sanne Her gert zu<br />

ihrer wunderbaren, wohlgehüteten, auf den meis -<br />

ten Sei ten we gen unumgänglicher Pfan nen nähe<br />

mit braunen, gelben, roten Ar beits flecken ge adel -<br />

ten Kü chen- Kladde.<br />

Nun, große Küchenchefin, bitteschön einen guten<br />

Rat: Was sollen wir (nach-)kochen, wenn sich liebe<br />

Freunde ansagen? Ori gi nell soll es sein, möglichst<br />

auch ein biss chen überraschend, unendlich lecker,<br />

we gen höherer Erfolgs chan cen wäre Medi ter ra nes<br />

zu bevorzugen. Mit Zutaten, die sich auf dem Wo -<br />

chenmarkt unkompliziert be sorgen und bitte auch<br />

möglichst einfach zubereiten lassen. Auf den Punkt<br />

gebracht: Italienisch für Anfänger.<br />

Da <strong>Susanne</strong> <strong>Hergert</strong> ohne zu zögern, sogar ohne<br />

einen Blick in ihre Arezzo-Koch-Klad de, zur Tat<br />

schreitet, haben wir es entweder mit ihren persönlichen<br />

Lieblings re zepten oder den bei ihren Gästen<br />

erfolgreichsten zu tun: Beides ist uns gleicherma -<br />

ßen Empfehlung.<br />

Während zwei Handvoll Salbeiblätter in dünnem<br />

Eierkuchenteighemd im Oli venöl der guss eisernen<br />

Pfanne ihrer Be stimmung als Vor speisen über -<br />

raschung entgegenbräunen, erzählt die <strong>Wirtin</strong>,<br />

weshalb Koch-TV-Shows mit dem schö nen Erfolgs -<br />

erlebnis des Selber aus pro bierens nie mithalten<br />

können. Man muss uns Herd-Eleven zeigen, was<br />

gu tes Oli venöl ausmacht, weshalb man für längeres<br />

Bra ten in der Pfanne ohnehin unbedingt Pflan -<br />

zen- und kein Olivenöl verwenden sollte, weshalb<br />

Saltimbocca übersetzt „Spring in den Mund”<br />

bedeutet und Tira Mi su „Zieh mich hoch”… Ob es<br />

stimmt, dass eine in einem Stück ge schälte Oran -<br />

genschale Glück bringt, wenn sie über die Schulter<br />

nach hinten ge worfen wird – auch das muss jeder<br />

besser selber ausprobieren.<br />

Unsere Freunde können kommen. Buon Appetito!<br />

Enke Cäsilie Jansson<br />

Fotos: Stephan Pr<strong>am</strong>me<br />

www.gasthaus-<strong>am</strong>-finowkanal.de<br />

42<br />

mein schönes zuhause 3 Februar/März 2009<br />

<strong>Susanne</strong> <strong>Hergert</strong>, <strong>Wirtin</strong> des „<strong>Gasthaus</strong>es <strong>am</strong><br />

<strong>Finowkanal</strong>“ in Zerpenschleuse, hat bei Freunden<br />

urwüchsig-ehrlichen, also wahren kulinarischen<br />

Feingeschmacks im Berliner Umland Kultstatus.<br />

Die mit einer Nonna in der Toskana gesegnete<br />

Frau <strong>am</strong> Herd schwört auf das uralte Wissen um<br />

die „einfache” Küche.<br />

Männer, heißt es, wollen sich mit<br />

dem Teller darstellen, Frauen eher<br />

Harmonie auftischen. <strong>Susanne</strong><br />

<strong>Hergert</strong>, ein Naturtalent <strong>am</strong> Herd,<br />

kocht alles, was glücklich macht.<br />

Signora Escatis Original-Rezepte aus Arezzo, von<br />

Nonna Heidi ges<strong>am</strong>melt und mit Kommentaren („Kostet<br />

nicht viel, aber macht richtig gut satt”) weitergereicht<br />

an <strong>Susanne</strong> <strong>Hergert</strong>, die Mutter ihrer Enkelin Paula.

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