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CIHD Magazin 21 07/2013 - Chinesischer Industrie- und ...

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AUSGABE <strong>21</strong> Juli <strong>2013</strong> WWW.<strong>CIHD</strong>.DE € 5,00<strong>CIHD</strong> MAGAZIN<strong>Chinesischer</strong> <strong>Industrie</strong> & Handelsverband e.V. in Deutschland 01020304InterviewGastbeitragWirtschaftMitglieder SpezialTao ZhiyuanVorstandsvorsitzenderder Shandong FengyuanGroupChinatown am RheinDr. Gerhard EschenbaumKatrin LangeWirtschaftstrendsJahresmitte <strong>2013</strong>VR China"Kooperationstreffen mitVertretern der größtenGold-Abbauregion Chinas"Tao ZhiyuanVorstandsvorsitzender derShandong Fengyuan Group


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<strong>07</strong> I <strong>2013</strong> INHALTSVERZEICHNIS 3Inhalt05 Herr Tao Zhiyuan 10 Dr. Eschenbaum 22 Dr. Mitscherlich 40 Reinhold Zimmermann04GRUSSWORTProf.-Ing. Wolfgang Luan27NACHRICHTENChinas schwache Exportzahlenlassen den Ölpreis sinken051012INTERVIEWTao Zhiyuan, Vorstandsvorsitzenderder Shandong Fengyuan Group Corp.GASTBEITRAG IChinatown am RheinDr. Eschenbaum <strong>und</strong> Katrin LangeChinas Entwicklungsmodell -ein Modell mit Zukunft?30Neue Technologien: China setzt aufKauf von deutschen UnternehmenChina: Große Unternehmen werdenweniger Gewinn machenKUNST & KULTURErfi ndungen „Made in China“Spannende <strong>und</strong> ungewöhnlicheGeniestreiche aus dem Reich der Mitte1622WIRTSCHAFTWirtschaftstrendsJahresmitte <strong>2013</strong> VR ChinaGASTBEITRAG IIIReisebericht ChinaDr. Matthias Mitscherlich3440MITGLIEDER SPEZIAL"Kooperationstreffen mit Vertretern dergrößten Gold-Abbauregion Chinas"Delegationen zu Gast beim <strong>CIHD</strong>Portrait Reinhold Zimmermann25NACHRICHTENDie zehn attraktivsten chinesischenStädte für Ausländer 2012Präsidiums- & Beiratsmitglieder des <strong>CIHD</strong>Antragsformular für den Eintritt in den <strong>CIHD</strong>Chinas Kohleunternehmen verzeichnendeutliche Rückgänge ihrer Umsätze <strong>und</strong>GewinneImpressumHerausgeber<strong>CIHD</strong> - <strong>Chinesischer</strong> <strong>Industrie</strong>- <strong>und</strong>Handelsverband e.V. in DeutschlandZülpicher Straße 5, 40549 Düsseldorfwww.cihd.deRedaktion/RevisionBeate DethlefsJing MaDruckDruckstudio GmbHProf.-Oehler-Straße 1040589 Düsseldorf


05 <strong>07</strong> I 2011 <strong>2013</strong> D GRUSSWORT – WIRTSCHAFT 14 4Die Wirtschaftstrends, über die wir Sie indiesem Heft informieren, können nur einevage Prognose dafür sein, wie sich dasnächste halbe Jahr entwickelt.Ich freue mich, Ihnen in dieser Ausgabe des<strong>CIHD</strong>-<strong>Magazin</strong>s ein Interview mit unseremKuratoriumsmitglied <strong>und</strong> meinem geschätztenFre<strong>und</strong>, Herrn Tao Zhiyuan präsentieren zukönnen. Er beschreibt darin seinen persönlichenWerdegang <strong>und</strong> die hochinteressanteEntwicklung der Zeche Zhaopo hin zurShandong Fengyuan Group Corporation.Prof.-Ing. Wolfgang Luan,Präsident des <strong>CIHD</strong>Sehr geehrte Mitglieder <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>e des<strong>CIHD</strong>, liebe Leser/innen,Der SSE Composite Index hat in dieser Wocheden höchsten Tagesverlust seit knapp vierJahren verbucht. Die weltweiten Kapitalströmesuchen sich überraschend neue Wege. Geld,das vorher beispielsweise noch in dieSchwellenländer geflossen ist, wird nunabgezogen. Dies führte dazu, dass der chinesischeLeitindex SSE Composite um 5,3 Prozentin die Tiefe gedrückt wurde. EineReaktion war, dass die Anleger in China selbst,wo die Kurse besonders einbrachen, extremnervös reagierten. Dramatische Szenen, dieauch in Europa für Unruhe sorgen.Die aktuellen Liquiditätsrisiken seien jedochkontrollierbar, versicherte ein Vertreter derPeople's Bank of China auf einer Pressekonferenzin Shanghai. Der jüngste Anstiegder Geldmarktsätze - die Zinsen, zu denensich Banken untereinander Geld leihen -sei nur vorübergehend.Über viele Jahre konnte China von der weltweitenLiquiditätsschwemme profitieren.Ein Kommentar des amtierenden Fed-Chefin der vergangenen Woche, dass der Ausstiegaus der flexiblen Geldpolitik noch in diesemJahr beginnen könne, läßt die FinanzweltKopf stehen. All dies können letztendlichZeichen dafür sein, dass auch ChinasWirtschaftsmacht angeschlagen ist. Wirkönnen den Markt nur beobachten <strong>und</strong> mitunseren Geschäften zeitgerecht reagieren.Wir haben unter anderem einen Gastbeitragvon Herrn Dr. Eschenbaum <strong>und</strong> Katrin Langeder IHK Düsseldorf zum Thema „Chinatownam Rhein“, sprich: Düsseldorf, meiner zweitenHeimatstadt, für Sie. Bekanntlich hat Düsseldorfja in den vergangenen Jahren einebeachtliche Geschwindigkeit dabei vorgelegt,chinesische Unternehmen zu fördern, zuunterstützen <strong>und</strong> anzusiedeln. Davon profi tiertnatürlich auch NRW.Seine Urlaubs- <strong>und</strong> Erk<strong>und</strong>ungsreise insReich der Mitte hat Dr. Mitscherlich in einemhöchst unterhaltsamen Artikel beschrieben,den ich Ihnen sehr ans Herz lege. Es ist mirimmer eine besondere Freude, MenschenEinblicke in unser w<strong>und</strong>erbares Land zuzeigen.In diesem Sinne wünsche ich Ihnen auch beider <strong>21</strong>. Ausgabe des <strong>CIHD</strong>-<strong>Magazin</strong>s vielSpaß bei der Lektüre.IhrWolfgang Luan


<strong>07</strong> I <strong>2013</strong> INTERVIEW 5Herr Tao Zhiyuan imInterview mit dem <strong>CIHD</strong>Herr Tao ZhiyuanInterview mit dem Kuratoriums-Mitglied des<strong>CIHD</strong>, Herrn Tao Zhiyuan für das <strong>Magazin</strong>des Chinesischen <strong>Industrie</strong>- <strong>und</strong> Handelsverbandse.V. in DüsseldorfHerr Tao Zhiyuan ist Vorstandsvorsitzender derShandong Fengyuan Group Corp. Ltd. <strong>und</strong> seit10 Jahren Mitglied im Kuratorium des <strong>CIHD</strong>.Wir möchten Ihnen Herrn Tao vorstellen <strong>und</strong>baten ihn um ein Interview für unsere Leser.Er berichtet uns von seiner Arbeit <strong>und</strong>seinem Unternehmen.<strong>CIHD</strong>: Sehr geehrter Herr Tao, wir freuen uns,Sie, als Vorstandsvorsitzenden der ShandongFengyuan Group <strong>und</strong> Beiratsmitglied des<strong>CIHD</strong>, begrüßen zu dürfen <strong>und</strong> bedanken uns,dass Sie sich die Zeit für ein Interviewgenommen haben.Im Jahr 1992, damals noch stellvertretenderAmtsleiter des Bergbauamts des StadtbezirksYicheng, der Stadt Zaozhuang, wurden Sieneuer Direktor <strong>und</strong> Parteisekretär der ZecheZhaopo. Zum damaligen Zeitpunkt hatte dieZeche Zhaopo bereits sehr hohe Verbindlichkeiten<strong>und</strong> war auf dem Weg in die Insolvenz.Warum haben Sie sich trotzdem entschieden,diese Position einzunehmen?Herr Tao: Als stellvertretender Amtsleiter desBergbauamts war ich schon darüber informiert,dass die Zeche für den Wiederaufbau einenInfrastrukturkredit von der Staatsbank aufgenommenhatte. Anfang 1992 war die Zechenoch nicht produktionsfähig, sie war finanziellnicht in der Lage, die Kredite zu bedienen<strong>und</strong> es fehlten sogar Gelder für die Arbeitslöhneder Mitarbeiter. Darüber hinaus befandsich die Zeche nicht in unserem StadtbezirkYicheng, sondern in einem Ort namensTengzhou. Die Entfernung war groß, wasnoch weitere Probleme verursachte. Nachdemmein Vorgesetzter, aus der StadtbezirksregierungYicheng, mit mir über die Schwierigkeiten<strong>und</strong> Bedingungen für die Stellegesprochen hatte, versuchten mich vielemeiner Kollegen, aber auch Verwandte, zuüberreden, diese Arbeit nicht anzunehmen,aber ich hatte bereits gut überlegt. Die Entscheidung,mich mit dieser Position zu betrauen,war nicht nur eine Anerkennung derStadtbezirksregierung meiner Fähigkeiten,sondern bewies auch das Vertrauen derlokalen Bevölkerung in mich. Also nahm ich dieHerausforderung an <strong>und</strong> die Aufgabe sehrernst, obwohl alle anderen es nicht verstehenkonnten.<strong>CIHD</strong>: Welche Probleme gab es zu BeginnIhrer Arbeit? Wie haben Sie diese Schwierigkeitenüberw<strong>und</strong>en?Herr Tao: Obwohl ich mir die schwierigeSituation der Zeche schon intensiv ausgemalthatte, war ich dennoch überrascht über dasAusmaß der Probleme. Die Gesamtsituationwar mehr als chaotisch, die Mitarbeiterteilweise depressiv, Banker <strong>und</strong> Gerichtsvollzieherwaren gekommen <strong>und</strong> gegangen,die Beziehungen zwischen der Geschäftsführung<strong>und</strong> den lokalen Arbeitnehmern inTengzhou waren sehr schlecht, Material verschwand<strong>und</strong> die Diebstähle waren zügellos.


<strong>07</strong> I <strong>2013</strong> INTERVIEW 6Damals versuchten dann viele meinerFre<strong>und</strong>e, mich zu überzeugen, doch aufzugeben.Aber wenn ich alles einfach verlassenhätte, womit sollte ich der Stadtbezirksregierunggegenüber argumentieren?Aufgeben war niemals mein Weg.Nach ausführlichen Erk<strong>und</strong>igungen <strong>und</strong>detaillierten Analysen, besuchten wir allelokalen Arbeitnehmer <strong>und</strong> versuchten dieBeziehungen zu verbessern. Außerdemarbeiteten wir eng mit der Polizei zusammen,<strong>und</strong> bauten eine Sicherheitsabteilung für dieZeche auf. Mittlerweile hatten wir auch erfolgreichAnti-Korruptions- <strong>und</strong> Anti-Diebstahlprogrammedurchgeführt, mit Hilfederer wir viele Rechtswidrigkeiten öffentlichgemacht <strong>und</strong> auch bestraft haben. DieFirmenordnung wurde konsequent ergänzt<strong>und</strong> viele der darin beschriebenen Maßnahmenstrikt umgesetzt. All das geschah,um die Verwaltung zu verbessern <strong>und</strong>das Unternehmensvermögen zu stabilisieren<strong>und</strong> bis zum Ende desselben Jahreskonnte die Zeche Zhaopo sogar schon Gewinnverzeichnen.<strong>CIHD</strong>: In den letzen 20 Jahren ist die ZecheZhaopo ein großes Unternehmen geworden,das über 20 Zweigniederlassungen hat,mehr als 7000 Mitarbeiter beschäftigt <strong>und</strong>ein Gesellschaftsvermögen von ca. 7,5 Mrd.RMB vorweisen kann. Was können Sie unsüber die Entwicklungsgeschichte des Unternehmenserzählen?Herr Tao: Die Zeche Zhaopo wurde im Jahre1984 gegründet <strong>und</strong> 1994 in Betrieb genommen.Die geschätzte jährliche Kohlefördermengebetrug 300.000,00 t, mit einervermutlichen Förderzeit von 64 Jahren. ImJahre 1995 begann man damit, eine weitereZeche in Beixulou zu bauen. Hier betrugdie geschätzte jährliche Kohlefördermenge450.000,00 t, mit der Förderzeit von ca.56 Jahren. Die geplanten Investitionen fürden Aufbau der kompletten Zeche solltenr<strong>und</strong> 138.000.000,00 RMB betragen. Aberwegen der damaligen Reform des Finanzsystemsin China, gab es hier lediglich eineStaatsinvestition 4.800.000,00 RMB.Damals wurde entschieden, eigenes Geldzu investieren, d.h. wir nahmen den Gewinnvon Zhaopo für den Aufbau der ZecheBeixulou. Nach 39 Monaten, im Oktober1998, war die Zeche Beixulou fertiggestellt.Mit diesen beiden Zechen gründeten wir einneues Unternehmen – die ShandongFengyuan Coal Mining Co. Ltd.. Im April2000 errichteten wir ein Sanatorium <strong>und</strong> fürdie vollständige Nutzung, auch schmutzigerKohle, bauten wir im September 2001 einneues Heizkraftwerk. Ende 2001 wurde unsereFirma erneut umstrukturiert <strong>und</strong> wurde zuEröffnungszeremonie einer Zementfi rma in Yizhou


<strong>07</strong> I <strong>2013</strong> INTERVIEW 7Shandong Fengyuan Coal & Electronic Corp..Im September konnten wir durch unser Heizkraftwerkein neues ökologisches Projektumsetzen. Dieses Projekt nutzte zwei neueTechniken. Eine davon ist die "Dampf-Explosion" <strong>und</strong> die andere die "Solid-State-Fermentation". Durch diese beiden Technikenkonnten wir beispielsweise Getreidestrohals Rohstoff Xylo-Oligosaccharide (XOs),hochfeste Wellpappe, Düngemittel, etc.produzieren.Im September 2005 legten wir das F<strong>und</strong>amentfür eine Firma die Zement produziert. Diesgelang durch unsere eigene <strong>Industrie</strong>kettesowie Rohstoffe der Firma Shenfeng CementGroup. Im März 20<strong>07</strong> kooperierten wir mit dem„Peking Bochen Medicine Research Center“,bei dem "pomegranate leaf medizin"-Projekt,das dazu dient, neue Medikamente gegenhohe Blutfette zu entwickeln. Im April 20<strong>07</strong>errichteten wir eine Reifenfabrik, die bei derProduktion, statt Kohle, thermoelektrischenStrom verbrauchte. Ende 20<strong>07</strong> etabliertenwir ein neues Joint Venture, um ein Chemie-Projekt durchzuführen. Im Mai 2009 gründetenwir wieder eine neue Firma, die DongfangYiyuan Co., Ltd.. Diese Firma befasst sich mitden Branchen Thermalbäder, Wellness,Ges<strong>und</strong>heit, Erholung, Gartengestaltung <strong>und</strong>Gastronomie. Alles soll ausschließlich miterneuerbaren Energien produziert werden.Im September 2009 gründeten wir die FirmaFengyuan Yuanhang Logistics & Trade Co.Ltd. <strong>und</strong> im Mai 2010 begannen wir damit,eine weitere Zeche in Zhangji zu bauen.Die geschätzte jährliche Kohlefördermengebeträgt 1.200.000,00 t, die Förderzeit wirdüber 50 Jahre dauern. Im Juni förderten wirein neues Projekt: Stromerzeugung ausBiomasse. Im Mai 2012 firmierte die ShandongFengyuan Coal & Electronic Corp. (AG)zur börsennotierten Shandong FengyuanGroup Corp. Ltd. um. Im November 2010 begannenwir mit dem Bau einer weiterenneuen Zeche „Shiyakou“ in der ProvinzYunnan. Die erschlossene Kohlereserveerreicht hier mehr als 78.000.000,00 t, diegeschätzte jährliche Kohlefördermenge liegtbei 450.000,00 t, Förderzeitraum: über 59Jahre. Die Shandong Fengyuan Group Corp.Ltd. ist durch die rasante Entwicklung in denletzten Jahren eine große moderne Unternehmensgruppegeworden.<strong>CIHD</strong>: Dieses Jahr ist das dritte Jahr des„12. Fünfjahresplans“ – was ist das Ziel derShandong Fengyuan Group?Herr Tao: Unser Arbeitsprinzip für den „12.Fünfjahresplan“ ist: Weitere Entwicklungen,basierend auf der Börsennotierung <strong>und</strong>Kapitaloperationen, <strong>Industrie</strong>umstrukturierungen,Projektentwicklungen, der Aufbauneuer Arbeitsteams, eine Verbesserung <strong>und</strong>der Ausbau der Firmenordnung, die Bildung<strong>und</strong>Förderung einer guten Unternehmenskultur,Imageförderung <strong>und</strong> Branchenkonsolidierung.Eröffnungszeremonie eines Bergbautechnikwettbewerbsder Stadt ZaozhuangUnser Ziel ist es, bis zum Ablauf des „12. Fünfjahresplans“,eine jährliche Kohlefördermengeder Zechen Zhangji <strong>und</strong> Shiyakou von5.000.000,00 t zu erreichen; Wir streben einejährliche Produktion von Zementprodukten anmit 14.000.00,00 t; eine jährliche Produktionvon Halbstahlreifen mit r<strong>und</strong> 10.000.000,00Stück <strong>und</strong> 2.000.000,00 Stück Stahlreifen.Wir möchten eine jährliche Produktiondes XOs von 2.500,00 t erreichen <strong>und</strong>versuchen, den Jahresumsatz der FengyuanYuanhang Logistics & Trade Co., Ltd.zu verdoppeln, um 3.000.000.000,00 RMB zuerreichen; Die Produkte der Firma DongfangYiyuan auf dem chinesischen Markt zuetablieren. Die Bettenzahl des Sanatoriumssoll auf 800 erweitert werden, <strong>und</strong> die mitGranatapfelblättern entwickelten Medikamentewerden wir in die Massenproduktionbringen; Wir sind dabei, neue High-Tech-Projekte zu entwickeln um letztendlicheinen Umsatz der ganzen Unternehmensgruppevon 15.000.000.000,00 RMB zuerreichen.<strong>CIHD</strong>: Demnach ist die Kohleindustrie nicht dieeinzige Branche in der die Unternehmensgruppeoperiert. Die Shandong FengyuanGroup ist in vielen unterschiedlichen Branchentätig: z.B. Zement, Thermoelektrizität, Bio-Medikamente, Bio-Papierfertigung, XOs,usw.. Wie kommt es dazu? Warum ist dasUnternehmen in so vielen Branchen aktiv?


<strong>07</strong> I <strong>2013</strong> INTERVIEW 8Herr Tao: Kohle ist eine nicht erneuerbareRessource <strong>und</strong> wird irgendwann erschöpftsein. Deswegen sind <strong>Industrie</strong>umstrukturierung<strong>und</strong> nachhaltige Entwicklung unsereHauptziele. Wir konzentrieren uns weiterhinauf Kohleproduktion, fördern <strong>und</strong> entwickelnaber auch neue Kohleverarbeitungsprojekte.Mittlerweile entwickeln wir viele neue Projekteüber die Nicht-Kohle-<strong>Industrie</strong> hinaus, wie zumBeispiel die Thermoelektrizität. Das kann nichtnur die große Sorge über die Verringerung derKohlereserve erleichtern, sondern senkt auchdas Risiko einer Marktschwäche. Die Betriebskostenfür die Produktion können wir auchauf einem guten Level halten, da wir vieleAbfallmaterialien aus der Kohleverarbeitungwieder nutzen können, was sich natürlich auchauf den Umweltschutz auswirkt.<strong>CIHD</strong>: Shandong Fengyuan Group gilt nichtnur als eines der Top-100-Bergbauunternehmenin China, sondern auch als "zivilisiertes"Unternehmen <strong>und</strong> als ein Unternehmenmit hoher Kreditwürdigkeit in der ProvinzShandong. Das Unternehmen ist sozusagenwie eine große Familie mit vielen Angehörigenaus unterschiedlichen Regionen. Als Oberhauptdieser großen Familie, was bedeutet fürSie Unternehmenskultur? Was haben Sieunternommen um die Kultur zu verbessern?Herr Tao: Unternehmenskultur entwickelt sichdurch die lange Geschichte eines Unternehmens.Sie ist nicht nur ein immateriellesVermögen, sondern so etwas wie die Seeleeines Unternehmens. Eine wichtige Gr<strong>und</strong>lagefür Unternehmensentwicklung ist Unternehmenskultur.Unsere Firmenideologie heißt“Eine Hochseeflotte mit dem Mut, Herausforderungenanzunehmen“, d.h. wir sind eineFlotte, der Markt ist wie die See. Bei jederSchifffahrt gibt es neue Herausforderungen,<strong>und</strong> wir nehmen die Herausforderung an.Außerdem sind “Aufrichtigkeit“, “Integration“,“Innovation“ <strong>und</strong> “Erstklassigkeit“ Gr<strong>und</strong>werteunseres Unternehmens. Wir haben folgendeMaßnahmen durchgeführt: 1. Errichtung einesFührungsteams sowie einer Abteilung zurBildung von Unternehmenskultur. Das Teambesteht aus Mitgliedern des Vorstands <strong>und</strong> derGeschäftsführung des Unternehmens <strong>und</strong> dieVerantwortlichkeiten sind klar aufgeteilt.2. Wir erarbeiten Pläne, wie die Unternehmenskulturmit der alltäglichen Arbeit verb<strong>und</strong>enbzw. darin integriert werden kann. 3.Durchführung strenger Prüfungen bezüglichder Unternehmenskultur aber auch der Arbeitsleistung.4. Organisation von Unternehmensbesichtigungenwie zum Beispiel beider Haier Group oder Mengniu Group usw.<strong>CIHD</strong>: Sie sind seit vielen Jahren Spezialistfür den Bereich Kohleindustrie. ErzählenSie uns doch, wie sind Sie auf den BereichKohleindustrie gekommen?Herr Tao: Zu der Zeit, als ich das Gymnasiumabsolvierte, war die Kulturrevolution in China.Aus diesem Gr<strong>und</strong> waren meine Chancenschlecht, an die Universität zu gehen <strong>und</strong>zu studieren. Als das älteste Kind meinerFamilie war es meine Aufgabe, meine Elternbeim Unterhalt für die drei anderen Kinder zuunterstützen. Im Jahr 1970 war ich bei einerZeche als Grubengasprüfer eingestellt. Beider Arbeit habe ich viele Unfälle auf der Zechegesehen <strong>und</strong> einige meiner Kollegen sindsogar bei den Unfällen ums Leben gekommen.Stellen Sie sich doch einmal vor, Ihre Kollegen,die mit Ihnen vor zwei St<strong>und</strong>en gemeinsamzu Mittag gegessen haben, leben jetzt nichtmehr. Mich hat das sehr erschreckt, <strong>und</strong> ichhabe mich damals entschlossen, die Sicherheitsproblemeauf der Zeche in Angriff zu nehmen.Manchmal werde ich gefragt, warumich in meinem ganzen Arbeitsleben bei dieserZeche keine Fehler gemacht habe. Die Antwortist: Ich möchte keine Kollegen mehr verlieren.Im Jahr 1980 wurde ich zum Abteilungsleiterbefördert <strong>und</strong> im Anschluss, im Jahr 1988 stellvertretenderAmtsleiter des Bergbauamtes desStadtbezirkes Yicheng der Stadt Zaozhuang.Danach bekam ich im Jahr 1992 die Stelle alsDirektor der Zeche Zhaopo. In den letzten 42Jahren bin ich trotz unterschiedlicher Positionenimmer der Branche treu geblieben. DieserBeruf ist nicht nur meine Arbeit, sondernauch mein Leben.<strong>CIHD</strong>: Wir haben einiges über die Entwicklungsgeschichteder Shandong FengyuanGroup erfahren - aber können Sie uns erklären,warum sich das Unternehmen soerfolgreich <strong>und</strong> schnell entwickelt?Herr Tao: Dank der starken Unterstützung derlokalen Regierung <strong>und</strong> des Projekts „3411“ hatsich die Fengyuan Group in den vergangenenJahren sehr schnell entwickelt. Das Projekt„3411“ ist ein von der Regierung lanciertesProjekt: Jede Nummer hat ihre eigene Bedeutung<strong>und</strong> alle können das Managementsystemdes ganzen Unternehmens ergänzen <strong>und</strong> verstärken.Die Nummer„3“ bedeutet Disziplinaufsicht,Rechnungsprüfung <strong>und</strong> Arbeitsleistungsbewertung– die Nummer „4“ bedeutetvier Vorteile des Unternehmens: 1.reiche Ressourcen, die die Entwicklung des


<strong>07</strong> I <strong>2013</strong> INTERVIEW9Unternehmens unterstützen können. (Fengyuanbesitzt nicht nur Kohle sondern auchKalkstein) 2. Eine lange <strong>Industrie</strong>kette.Fengyuan betätigt sich in verschiedenenBranchen <strong>und</strong> hat viele unterschiedlicheProdukte entwickelt. Das verbessert die Marktchancen.3. Der Strukturvorteil. Fengyuanwurde in letzten Jahren komplett umstrukturiert<strong>und</strong> börsennotiert, dadurch konnteFengyuan seine Stärke verbessern. 4. Einausgezeichnetes Geschäftsführungsteam.Die erste „1“ bedeutet, dass wir eine Flottesind, <strong>und</strong> der Markt ist wie die See, bei jederSchifffahrt gibt es neue Herausforderungen,<strong>und</strong> wir nehmen die Herausforderungen an<strong>und</strong> fahren weiter bis zum nächsten Ziel. Dieandere „1“ bedeutet Unternehmenskultur.Wir sehen uns als Vorbild für andere lokaleUnternehmen <strong>und</strong> kämpfen immer weiter.Kohleindustrie würde ich sagen: 1. Man sollseinen eigenen Beruf mit Respekt betrachten.Wenn über die Kohleindustrie gesprochenwird, sind die meisten Menschen der Meinung,dass es eine „schmutzige“, „chaotische“,„schlechte“ <strong>und</strong> „gefährliche“ Branche ist,aber das ist jetzt nicht mehr so. Die Kohleindustrieist eine „grüne“, „moderne“, „umweltfre<strong>und</strong>liche“Branche geworden. Und jedersollte alle Berufe respektieren. Nur wenn sichalle gemeinsam bemühen, kann sich unserStaat ständig entwickeln. 2. Man soll seineeigene berufliche Entwicklung hoch einschätzen.Ein Meister kann aus jedem Berufkommen, egal ob er Rechtsanwalt oderStraßenfeger ist. 3. Man soll weiter lernen.Wissen ist die Gr<strong>und</strong>lage zum Erfolg. 4. Mansoll mit Leidenschaft arbeiten. Wissen <strong>und</strong>Weisheit sind nicht alles. Mit Leidenschaft zuarbeiten macht auch mehr Spaß.<strong>CIHD</strong>: Welche Kooperationsmöglichkeit sehenSie zwischen China <strong>und</strong> Deutschland?Endabnahmezeremonie einer neuen Wohnanlageder Fengyuan Group<strong>CIHD</strong>: Wie sehen Sie die Perspektiven für dieKohleindustrie in China?Herr Tao: Die Perspektiven für die Kohleindustriein China sind aus folgenden Gründenpositiv: 1. Kohle ist eine nicht erneuerbareRessource. Wer ein höheres Kohlevorkommenbesitzt, ist auf dem Weltmarkt konkurrenzfähiger.Früher war der Kohlepreis zu hoch,aber heute ist der Preis schon angemessen.2. Auch in den nächsten Jahren wird dieEntwicklung in China schnell voranschreiten,dafür ist aber auch der Bedarf an Kohleproduktenhöher als früher. 3. Da die Kohleindustrieals ein Hauptbereich bei der Energieversorgunggilt, unterstützt der Staat dieEntwicklung dieser <strong>Industrie</strong>. Zum Beispieldurch den vermehrten Einsatz modernerTechnik. Das Schienennetz für den Kohletransportwird ausgebaut, uvm.<strong>CIHD</strong>: Welche Tipps können Sie der jungenGeneration geben?Herr Tao: Meiner Meinung nach gibt esausgezeichnete Kooperationsmöglichkeitenzwischen beiden Ländern in den folgendenBereichen: 1. Bergbauförderungsmaschinensowie die sich darauf beziehende Technik.Deutschland ist, weltweit gesehen, im Besitzführender Bergbautechnik. Die Bergbauförderungin Deutschland ist bereits komplettmechanisiert <strong>und</strong> von hoher Effizienz. 2.Maßnahmen der Prävention bei Bergbauunfällen<strong>und</strong> Berufskrankheiten. Vorkehrungenbei der Arbeitsgestaltung müssenbereits im Hinblick auf arbeitsbedingteGes<strong>und</strong>heitsgefahren getroffen werden –nicht erst, wenn eine Berufskrankheit droht.In den vergangenen Jahren ereigneten sichin deutschen Bergwerken trotz schlechterFörderbedingungen kaum Grubenunglücke.3. Klimatisierungstechnik sowie Technikzur Registrierung von Erdbeben. DeutscheUnternehmen haben diese Technik <strong>und</strong> auchmoderne Klimatisierungstechnik <strong>und</strong> Chinahat momentan einen großen Bedarf andiesen Techniken. 4. Technik zur Kohleverarbeitung.Kohleprodukte haben einen großenNutzungsraum, der durch Verarbeitungstechnikaus Deutschland eine lange <strong>Industrie</strong>kettein China aufbauen kann <strong>und</strong> 5. denGrubenbaumodus. Dies um nur einigeMöglichkeiten aufzuzählen.<strong>CIHD</strong>: Herr Tao, wir bedanken uns für diesesInterview.Herr Tao: Für die junge Generation in der


05 <strong>07</strong> I 2011 <strong>2013</strong> D GASTBEITRAG – WIRTSCHAFT 14 10Chinatown am RheinDr. Gerhard Eschenbaum„Außenhandel ist keine Einbahnstraße.“Dass diese Erkenntnis insbesondere auchauf den Wirtschaftsverkehr mit China zutrifft,mussten Viele in Deutschland in denletzten Jahren erst noch lernen.China wurde bereits früher als Partner gesehen,doch hat die Dynamik der Zusammenarbeitin den letzten Jahren erheblichzugenommen. Schon in den 1980erJahren knüpften einige deutsche Städtefre<strong>und</strong>schaftliche Verbindungen zu chinesischenStädten. Den Anfang machteDuisburg 1982 mit Wuhan. Düsseldorf pflegtseit 1984 eine fre<strong>und</strong>schaftliche Verbindungnach Shenyang. Und bereits seit 1986 istder chinesische Staatskonzern Minmetalsin Düsseldorf zu Hause.Aber all dies waren eher Einzelfälle. Richtigvoran ging es eigentlich erst im <strong>21</strong>. Jahrh<strong>und</strong>ert.Aufhorchen ließ der mutige Schritt derMesse Düsseldorf, im Jahr 2001 zusammenmit den Messegesellschaften in Hannover <strong>und</strong>München ein Joint Venture in Shanghai zumAufbau eines neuen Messezentrums einzugehen.Inzwischen verfügt die Messe Düsseldorfüber zwei Tochtergesellschaften inHongkong <strong>und</strong> Shanghai mit Niederlassungenin Beijing, Chonqing, Guangzhou <strong>und</strong>Shenyang.Auch die Düsseldorfer Messen verzeichneneinen massiven Anstieg der Aussteller- <strong>und</strong>Besucherzahlen aus China. Im vergangenenJahr zählte man bereits mehr als 2.000Aussteller <strong>und</strong> fast 6.000 Besucher. Zudemunterzeichnete die Messe Ende 2012 eineKooperationsvereinbarung mit einem dergrößten Unternehmen in der chinesischenTourismuswirtschaft. Immerhin kamen imletzten Jahr bereits r<strong>und</strong> 24.000 Menschen ausGreater China nach Düsseldorf <strong>und</strong> bliebendort im Durchschnitt zwei Tage.Motiviert von den Erfahrungen der MesseDüsseldorf <strong>und</strong> den optimistischen Vorhersagenvon Chinakennern, die einen starkenAnstieg des chinesischen Engagements imAusland vorhersagten, entwickelte der damaligeDüsseldorfer Oberbürgermeister JoachimErwin Ende 2003/Anfang 2004 die Kernelementeseiner „China goes DUS“ Strategie<strong>und</strong> ging fortan auf regelmäßige Werbetourenin China. Ein Ergebnis hiervon war dieVereinbarung einer Städtepartnerschaft mitChonqing zur Jahresmitte 2004. 2006 wurdeder Reigen der städtischen Partner um Guangzhouerweitert. Noch im gleichen Jahr siedeltensich 15 chinesische Firmen in Düsseldorfan.Quelle: Messe Düsseldorf


<strong>07</strong> I <strong>2013</strong> GASTBEITRAG 11Ein Kernelement der Düsseldorfer China-Strategie war die Gründung des „ChinaKompetenzzentrums Düsseldorf“ mit Sitzin der Wirtschaftsförderung der Stadt.Stadt, Messe <strong>und</strong> IHK bündeln hierin seitAnfang 2005 ihre Kompetenzen zur Betreuungansiedlungswilliger chinesischerUnternehmen. Im Juni 2005 eröffnete das„Düsseldorfer China Center“ an der Kö,mit dem ein wichtiger Beitrag zur Schaffungeiner chinesischen Infrastruktur inDüsseldorf gleistet wurde. Ein weitererwichtiger Schritt in diese Richtung war dieAnsiedlung des Konfuzius-Instituts inDüsseldorf im Jahre 2011.stark wachsenden chinesischen Gemeindewurde Mitte 2010 die „Chinese EnterpriseAssociation“ gegründet.Die Entwicklung lehrt, dass die StandortqualitätenDüsseldorfs – zentrale Lage imgrößten deutschen <strong>und</strong> europäischenBallungsraum, hohe Internationalität, starkeAffinität zu Asien <strong>und</strong> hohe Lebensqualität –zusammen mit ihren branchenspezifischenStärken (Mobilkommunikation), dem One-Stop-Shop des „China Kompetenzzentrums“<strong>und</strong> dem ungewöhnlich dichten Netzwerkvon Dienstleistern des Chinageschäftsüberzeugende Argumente für chinesischeInvestoren sind, sich hier niederzulassen.Gelingt es weiterhin, diese objektiven Stärkenmit einer Offenheit für die andere Kultur<strong>und</strong> einer intensiven Gesprächsbereitschaftzu verbinden, dann dürfte die Erfolgsgeschichteder „Chinatown am Rhein“ nochlängst nicht zu Ende sein.Von Dr. Gerhard Eschenbaum <strong>und</strong>Katrin Lange (IHK Düsseldorf)Foto: ©Düsseldorf Marketing & Tourismus GmbHZu den „Leuchttürmen“ – unter den nachAngaben der Düsseldorfer r<strong>und</strong> 300 chinesischenAnsiedlungen in der Region Düsseldorfgehören die TelekommunikationsriesenHuawei <strong>und</strong> ZTE, der KonsumgüterelektronikherstellerHisense <strong>und</strong> die WuhanIron and Steel Corporation. ÜbereinstimmendesMotiv der Ansiedlungen in der Landeshauptstadtsind der Aufbau oder die Erweiterungdes Deutschland- bzw. Europageschäftsbzw. im Falle der Telekommunikationsunternehmendie technologischeZusammenarbeit mit den ansässigen Mobilfunkunternehmen.Die Zahl der in der Landeshauptstadt lebendenchinesischen Staatsbürger ist mittlerweile aufüber 2.500 gestiegen. Hinzu kommen nochgut 200 chinesische Staatsbürger im KreisMettmann. Diese gestiegene chinesischePräsenz motiviert auch chinesische Dienstleister,ihr Engagement in Düsseldorf auszubauen.Besonders wichtig: Ab April diesesJahres fliegt Air China viermal pro Wochedirekt von Düsseldorf nach Peking. Auch diebeiden chinesischen Banken, die Bank ofChina <strong>und</strong> die Industrial and Commercial Bankof China (ICBC) haben bereits ein Standbeinin Düsseldorf. Vor dem Hintergr<strong>und</strong> derChinesisch lernenLektion 8(xin xin)SelbstvertrauenChinesisch lernenLektion 9(Chi le ma)Haben Sie schon gegessen?


<strong>07</strong> I <strong>2013</strong> GASTBEITRAG 12Chinas Entwicklungsmodell– ein Modell mit Zukunft?Foto: R_K_B_by_Rainer Sturm_pixelio.deWährend Europa <strong>und</strong> die USA unter derSchulden- <strong>und</strong> Finanzkrise ächzen, läuftChinas Wirtschaft noch immer auf Hochtouren.Das hat das Land Experten zufolgevor allem seinem ganz eigenen Entwicklungsmodellzu verdanken: Das „chinesischeModell" setzt vor allem auf einevergleichsweise starke Regierungskontrolle.Ein Modell, das jedoch durchausseine Schwachstellen hat, wie WirtschaftswissenschaftlerWu Jinglian in einemGastbeitrag erklärt.Einige Ökonomen sehen die wirtschaftlichenErfolge Chinas vor allem in der noch immerstarken Kontrollfunktion der chinesischenRegierung begründet, von einem „chinesischenEntwicklungsmodell" ist die Rede.Ein Modell, das jedoch nicht ohne Makelbleibt: Vor allem anhaltende Korruption<strong>und</strong> die immer größer werdende Scherezwischen der Entwicklung auf dem Land <strong>und</strong>in den Städten bereiten Chinas PolitikernKopfzerbrechen. In einem Gastbeitrag fürdas chinesische Wirtschaftsmagazin „Caijing"diskutiert der renommierte WirtschaftswissenschaftlerWu Jinglian die Herausforderungen,mit denen sich Chinas Entwicklungsmodellkonfrontiert sieht. Im Folgenden lesen SieAuszüge aus Wus Artikel:In den vergangenen 30 Jahren sind wirZeugen eines beachtlichen Aufstiegs derchinesischen Wirtschaft geworden. 2010überholte das Land Japan <strong>und</strong> ist damit heutedie zweitgrößte Wirtschaftsnation der Welt.Gleichzeitig stieß China ExportweltmeisterDeutschland von seinem Thron. ChinasWirtschaftsw<strong>und</strong>er hat eine weltweite Debatteüber das „chinesische Entwicklungsmodell"entfacht: Viele Ökonomen sehen das Geheimnisdes Erfolgs im einzigartigen wirtschaftlichen<strong>und</strong> politischen System derVolksrepublik begründet – China verfügt übereine mächtige Regierung sowie ein starkkontrolliertes nationales Wirtschaftssystem.Das erleichtert es dem Land, Strategien,die die nationalen Interessen am bestenwiderspiegeln, zu entwickeln <strong>und</strong> auchumzusetzen.Was steckt hinter dem chinesischen Wirtschaftsw<strong>und</strong>er?Meiner Ansicht nach liegt im so genannten„chinesischen Modell" jedoch nur einer derGründe für Chinas wirtschaftliche Stärke. Vorder Einführung der Reform- <strong>und</strong> Öffnungspolitik1978 kämpfte das Land mit akuterArmut – trotz seiner starken Regierung.Maßgebliche Veränderungen setzten erstEnde der 1970er Jahre ein <strong>und</strong> beschleunigtensich nach 1994, nachdem das Landerneute Reformen für Unternehmen, dasmarktwirtschaftliche System <strong>und</strong> die makroökonomischeSteuerung durch die Regierungauf den Weg gebracht hatte. Ende der 1990erJahre beschloss die Regierung dann, dasbisher staatliche Wirtschaftssystem den neuenGegebenheiten anzupassen <strong>und</strong> privatenUnternehmern verstärkt die Möglichkeit zubieten, eigene Geschäfte zu betreiben. DieseRegulierung der Marktwirtschaft kurbelteChinas wirtschaftliche Produktivität in den1990er Jahren in starkem Maße an <strong>und</strong> legte


<strong>07</strong> I <strong>2013</strong> GASTBEITRAG 13gleichzeitig ein solides F<strong>und</strong>ament für daskräftige Wirtschaftswachstum, das heute zubeobachten ist.Die Gründe für den Erfolg der Strategie derchinesischen Regierung: Erstens schuf siedurch die Reformen mehr Raum für nichtgemeineigeneWirtschaftssektoren. Seit Mitteder 1980er Jahre hat die Regierung begonnen,die Restriktionen für den Einstieg privaterInvestoren in staatlich kontrollierte Sektorenzu lockern. 1997 erkannte Chinas Politspitze,dass die nicht-gemeineigenen Wirtschaftssektoreneinen wichtigen Bestandteileiner funktionierenden sozialistischenMarktwirtschaft darstellen. Es schien, alswürde der unternehmerische Geist das ganzeLand erfassen: Bis Ende der 1990er Jahrestieg die Zahl privater Unternehmen landesweitauf mehr als 30 Millionen an. Dieblühende Privatwirtschaft wurde zu einertreibenden Kraft für Chinas Entwicklung.Zweitens wurde durch die Reformen derNutzungsgrad der personellen <strong>und</strong> materiellenRessourcen des Landes erhöht. Zuvorhatte die Regierung gesellschaftlicheRessourcen im Rahmen ihrer Planwirtschaftmobilisiert <strong>und</strong> Investitionen in bestimmtenBereichen erzwungen, um so die Industrialisierunggezielt zu beschleunigen. Tatsächlichlähmte diese Politik die gesamtwirtschaftlicheEffizienz des Landes sowiedas generelle Tempo von Industrialisierung<strong>und</strong> Urbanisierung.Nach Einführung des marktwirtschaftlichorientierten Wirtschaftssystems verlagertensich Produktionsfaktoren wie etwa Land,Arbeitskraft <strong>und</strong> Kapital zunehmend vonweniger effi zienten Sektoren hin zu Bereichenmit hoher Effizienz. In den vergangenen dreiJahrzehnten wanderten beispielsweise r<strong>und</strong>250 Millionen überschüssige Arbeitskräfteaus den ländlichen Gebieten in die Städteab. Gleichzeitig wurden r<strong>und</strong> 70 000 QuadratkilometerAckerland – das entspricht etwa derGesamtfläche Irlands, für die städtebaulicheNutzung freigegeben. Durch die Verlagerungder Produktionsfaktoren konnte die sogenannte Gesamtfaktorenproduktivität derchinesischen Wirtschaft gesteigert werden,was der Wirtschaft neues Leben einhauchte.(Unter der Gesamtfaktorenproduktivität verstehtman den Anteil des Produktionsoutputs,der sich nicht durch die Menge des Produktionsinputserklären lässt. Es handelt sichalso um einen Kennwert dafür, wie effektiv<strong>und</strong> intensiv der Produktionsinput letztlichausgenutzt wird.) Drittens beflügelte dieReformpolitik der Regierung auch dasExportwachstum des Landes <strong>und</strong> schuf somiteinen Ausgleich für das anhaltende Defizitbei der Inlandsnachfrage. Die wachsendenExportzahlen stellten eine entscheidendeStütze für das große Wachstum der chinesischenWirtschaft dar. Im Vergleich zu denexpandierenden Investitionen blieb ChinasBinnenkonsum lange glanzlos. Einem aufInvestitionen fußenden Wachstumsmodellaber mangelt es an der nötigen Nachhaltigkeit.In den 1990er Jahren unternahm das Landzahlreiche Anstrengungen, um die Exportein die <strong>Industrie</strong>länder auszuweiten, die sichdurch niedrige Sparquoten der K<strong>und</strong>schaftauszeichnen. Die anschwellenden Nettoexportekompensierten damit die dümpelndeeinheimische Nachfrage <strong>und</strong> halfen, dasrasche Wirtschaftswachstum weiter aufrechtzu erhalten. Viertens ermöglichten die Reformenes, vermehrt moderne Ausrüstungen <strong>und</strong>Technologien aus dem Ausland nach Chinazu importieren. Damit konnte China seinenAbstand zu den <strong>Industrie</strong>nationen in Sachentechnisches Know-how rasch verkleinern, wasdie Wirtschaftsentwicklung weiter beschleunigte.All diese Faktoren belegen, dass diewahren Gründe für Chinas Wirtschaftsw<strong>und</strong>erin der konsequenten Umsetzungder Politik von Reform <strong>und</strong> Öffnung zusuchen sind.Foto: _R_K_B_by_Gerd Altmann_pixelio.deNoch viele Herausforderungen zu meisternDass China in den letzten 30 Jahren deutlicheFortschritte gemacht hat, lässt sich nicht bestreiten.Dennoch bedarf es weiterer Anstrengungen,um die marktorientierten Reformenweiter zu forcieren. Noch kann in China nichtvon einer ausgereiften Marktwirtschaft dieRede sein. Staatliche Sektoren spielen beider Allokation von Ressourcen noch immereine dominante Rolle, was die folgenden


<strong>07</strong> I <strong>2013</strong> GASTBEITRAG14Aspekte belegen:Erstens machen staatliche Sektoren zwarmittlerweile keinen überwältigenden Anteil amBIP des Landes aus, viele Schlüsselbranchender nationalen Wirtschaft aber stehen nochimmer unter staatlicher Kontrolle. In derErdöl- <strong>und</strong> Telekommunikationsindustrieetwa sowie im Schienenverkehr <strong>und</strong> demFinanzwesen haben staatliche Unternehmennoch immer eine Monopolstellung.Foto: R_K_B_by_Dieter Schütz_pixelio.deZweitens entscheidet die Regierung auf allenEbenen noch immer über die Nutzungsrechtevon Land <strong>und</strong> die Verteilung der Finanzmittel.Drittens ist die Herrschaft des Gesetzes nochnicht ausreichend etabliert. Noch immergreifen Regierungen auf allen Ebenen inWirtschaftstätigkeiten ein, etwa bei der Genehmigungvon Projekten, bei der Entscheidungüber Marktzulassungen oder bei der Preiskontrolle.Zu Beginn der Reform- <strong>und</strong> Öffnungspolitikstrebte die Regierung ein Systemmit einer „autoritären Entwicklungsmentalität"nach dem Vorbild Japans, Südkoreas<strong>und</strong> Singapurs an. In einem derartigen Systemübt die Regierung die Makrokontrolle zumeinen durch <strong>Industrie</strong>richtlinien, zum anderenaber auch durch ein indirektes Eingreifenbei Geschäftsbanken aus. Statt den Unternehmendirekte Anweisungen zu geben,erfolgt die Kontrolle oft unter der Hand.Chinas Situation unterscheidet sich jedochgr<strong>und</strong>sätzlich von der anderer Länder.Das Wirtschaftssystem des Landes, daswir heute sehen, ist aus einem „staatlichenKonsortium" entstanden, das sich durcheine mächtige Regierung auszeichnete,die die Wirtschaft sowie ihre Schlüsselindustriendirekt lenkte.Chinas heutiges Wirtschaftssystem vereintdeshalb heute sowohl markt- als auch planwirtschaftlicheElemente, <strong>und</strong> es ist sowohldenkbar, dass sich Chinas Wirtschaft in dieeine, als auch in die andere Richtung entwickelt.Die Regierung könnte zum einenihre Kontrolle über mikroökonomische Aktivitätenlockern <strong>und</strong> stattdessen seine Rolle alsMarktaufseher stärken. Zum anderen ist denkbar,dass die Regierung ihre Kontrollmechanismenweiter verschärft <strong>und</strong> ihre Monopolstellungin staatlich kontrollierten Bereichenweiter ausbaut. Um letztere Entwicklung zuverhindern, müssen die politischen Reformennoch tiefer greifen. Die chinesische Regierungmuss ein transparentes <strong>und</strong> fairesMarktumfeld schaffen. Angesichts der aktuellenLage ist es für China unumgänglich,sowohl die wirtschaftlichen als auch diepolitischen Reformen weiter voranzutreiben.Einerseits muss das Land seine noch immerstark regulierte Wirtschaft stärker in ein liberales<strong>und</strong> marktorientiertes System verwandeln.Andererseits ist es notwendig, staatlicheInterventionen zu reduzieren <strong>und</strong> eine Wirtschaftaufzubauen, die durch Gesetze stattdurch behördliche Anordnungen gelenkt wird.Ungelöste ProblemeChinas wirtschaftlicher <strong>und</strong> gesellschaftlicherEntwicklung, die stark von den Regelungender Regierung <strong>und</strong> dem Input an Ressourcenabhängig ist, mangelt es noch immer an Nachhaltigkeit.Früher oder später wird es deshalbzu ungewollten Konsequenzen kommen:Erstens ist das Wachstumsmodell in seinerderzeitigen Form nicht aufrecht zu erhalten.Um das rasche Wirtschaftswachstum beizubehalten,hat die chinesische Regierung zahlreichegesellschaftliche Ressourcen mobilisiert<strong>und</strong> viele fortschrittliche Technologienaus dem Ausland eingeführt. Diese Formdes Wachstums ist allerdings nicht nurkostspielig, sondern auch äußerst kurzlebig.China steht kurz davor, den sogenanntenLewis'schen Wendepunkt zu erreichen,von dem an das Angebot an überschüssigenArbeitskräften aus dem Agrarsektor zurückgeht.Außerdem hat das ressourcenintensiveWachstumsmodell zu einer zunehmendenRessourcenknappheit sowie Umweltschädengeführt <strong>und</strong> viele weitere schwer lösbareProbleme heraufbeschworen, darunter etwader schwächelnde Konsum, eine Stagnationbei den Einkommen sowie eine sichimmer weiter öffnende Einkommensschere.Seit 1994 hat der rege Nettoexport die wirtschaftlicheProsperität des Landes immerweiter vergrößert. Um Waren des unterenMarkensegments zu produzieren, haben dieUnternehmen in den Küstenregionen des


<strong>07</strong> I <strong>2013</strong> GASTBEITRAG15Landes ausländische Technologien eingeführt<strong>und</strong> zahlreiche Niedriglohn-Arbeitskräftebeschäftigt. Nach r<strong>und</strong> einem Jahrzehnt derExport-Euphorie treten nun immer mehr Problemeans Licht, darunter die zunehmendeStagnation des technologischen Fortschrittsdes Landes sowie eine niedrige industrielleEffizienz. Die Makroökonomie kämpft mit überschüssigerLiquidität, Finanzblasen <strong>und</strong> schleichenderInflation. All diese Probleme lassendie Alarmglocken läuten: Wenn es China nichtgelingt, die Grenzen seines Systems zu überwinden<strong>und</strong> die Wirtschaft in Richtung einesnachhaltigen <strong>und</strong> ausgeglichenen Wachstumszu lenken, scheint eine wirtschaftlichewie auch soziale Katastrophe unausweichlich.Zweitens wird die Korruption für das Land zueinem immer gravierenderen Problem, da sichdie Macht über die Allokation von Ressourcennoch immer in den Händen einzelner Regierungsvertreterbefindet. Schlimmer ist wohlaber noch, dass die Korruption <strong>und</strong> die immerweiter auseinander klaffende Kluft zwischenArm <strong>und</strong> Reich zunehmend für gesellschaftlichenUnmut sorgen.Zwischen 1988 <strong>und</strong> 1998 sind immer wiederhitzige Debatten zwischen chinesischenÖkonomen über die ausufernde Korruptionausgebrochen. Die Wirtschaftsexperten riefennach marktwirtschaftlichen Reformen, umdas so genannte „Asiatische Drama" abzuwenden.1968 hatte der schwedische Wirtschaftswissenschaftler<strong>und</strong> NobelpreisträgerKarl Gunnar Myrdal ein Buch mit gleichnamigemTitel veröffentlicht, in dem er warnte,dass die wirtschaftliche Zukunft Asiens durchdie extreme Abhängigkeit von behördlicherKontrolle Gefahr laufe, von Ineffizienz,Korruption <strong>und</strong> Verschwendung überschattetzu werden. Die öffentliche Kritik an derUntätigkeit der Regierung beim Vorantreibenmarktwirtschaftlicher Reformen wächst. EineKritik, die durchaus berechtigt ist.Es ist nun an der Regierung, ihre Marschroutefür die Stärkung der Regierungsfunktionenklar zu machen: Wird die Regierung auf dieSchaffung eines besseren Marktumfeldes odereine stärke Kontrolle des Marktes setzen?Diese Gr<strong>und</strong>satzentscheidung wird letztlichdarüber entscheiden, ob die Regierung dieEntwicklung des Landes letztlich positiv odernegativ beeinflussen wird. Die anhaltendenDebatten über das „chinesische Entwicklungsmodell"ist vor diesem Hintergr<strong>und</strong> vongroßer Bedeutung für die Zukunft des Landes.Quelle: Beijing R<strong>und</strong>schauChinesisch lernenLektion 10(bao zhong shen ti)Achte auf deine Ges<strong>und</strong>heitChinesisch lernenLektion 11(ni xiang wo le ma?)Hast du mich vermisst?Foto: R_B_by_Gerd Altmann_Shapes_AllSilhouettes.com_pixelio.de


05 09 08 <strong>07</strong> I 2011 2012 <strong>2013</strong> D GRUSSWORT WIRTSCHAFT DIALOG – 14 10 16WirtschaftstrendsJahresmitte <strong>2013</strong>- VR ChinaFoto: R_K_B_by_Gerd Altmann_pixelio.deDie neue Regierung in Beijing hat ehrgeizigeZiele. Sie will die Pro-Kopf-Einkommenbis 2020 verdoppeln <strong>und</strong> die Wende wegvom rein quantitativen Wachstum schaffen.Doch das Umfeld ist schwierig. Währendsich der landesweite Urbanisierungsprozesszu einem Wachstumstreiber entwickelt<strong>und</strong> hohe Infrastrukturinvestitionen erfordert,sind die Kassen vieler Lokalregierungenerschöpft. Der private Konsum gewinntan Gewicht, wird aber durch die noch immerunzureichende soziale Absicherungausgebremst.1. Gesamtwirtschaftlicher AusblickEntwicklung des BruttoinlandsproduktsDie VR China hat seit März <strong>2013</strong> eine neueFührungsmannschaft. Die Ziele der Regierungum Staatspräsident Xi Jinping <strong>und</strong> PremierministerLi Keqiang sind ambitioniert. So sollvon 2010 bis 2020 eine Verdopplung desBruttoinlandsprodukts (BIP) <strong>und</strong> der jährlichenPro-Kopf-Einkommen erreicht werden.Letztere lagen 2012 in der Stadt bei umgerechnetr<strong>und</strong> 3.017 Euro <strong>und</strong> auf dem Landbei 972 Euro. Dabei ruhen die Hoffnungeninsbesondere auf einer stärkeren Positionierungder Privatwirtschaft. Zugleich sollenangesichts massiver Umweltprobleme <strong>und</strong>sozialer Ungleichgewichte die Prioritätenweg vom rein quantitativen Wachstum hin zuökologisch nachhaltigerem Wirtschaften<strong>und</strong> sozialem Ausgleich gelenkt werden.Insbesondere die rasche Urbanisierungerfordert Milliardeninvestitionen.Wirtschaftliche Entwicklung 2012 bis 2014(reale Veränderunggegenüberdem Vorjahrin %)


<strong>07</strong> I <strong>2013</strong> WIRTSCHAFT 17Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> werden die nächstenJahre für die wirtschaftliche Entwicklung in derVR China schwieriger werden. Schon 2012verlief die chinesische Konjunktur deutlichschwächer als erwartet: Statt der noch vorJahresfrist je nach Institution prognotizierten8,3 bis 9,1% legte das BIP de factonur um 7,8% auf 6.403 Mrd. Euro nach9,3% im Jahr 2011 zu.Kurz- <strong>und</strong> mittelfristig soll die chinesischeWirtschaft jedoch erneut an Fahrt gewinnen.Beispielsweise geht die Chinese Academyof Social Sciences (CASS) für <strong>2013</strong> voneinem BIP-Plus von 8% aus. Die DeutscheBank rechnet weiterhin mit 8,2%. Allerdingsstieg das BIP im 1. Quartal <strong>2013</strong> nur um7,7% (<strong>und</strong> lag damit unter dem 4. Quartal2012 mit 7,9%). Hierzu steuerten Investitionennur noch 2,3% bei (nach 3,9% für dasGesamtjahr 2012), während der Konsum miteinem Beitrag von 4,3% (nach 4,0% für2012) Stärke zeigte. Erfreulich entwickeltesich auch der Außenhandel. Nach einemMinus von 0,1% im Vorjahr drehte derAußenbeitrag zum BIP wieder ins Plus <strong>und</strong>erreichte 1,1%. Aufgr<strong>und</strong> der allgemeinenUnsicherheiten der weltweiten Konjunkturentwicklung<strong>und</strong> speziell wegen derGefahren einer möglichen Ausweitung derEurokrise kann die Exportentwicklungallerdings nicht als zuverlässige Stütze gelten.Zu diesen externen Risiken kommen dieohnehin bestehenden Schwachstellen derchinesischen Wirtschaft wie die bedrohlicheÜberschuldung vieler Regional- <strong>und</strong> Lokalregierungen<strong>und</strong> deren damit einhergehendesimmer fraglicher werdendes Vermögen, Infrastrukturprojektefinanziell mittragen zukönnen. Auch der Immobilienmarkt bleibtschwierig.InvestitionenIm 1. Quartal <strong>2013</strong> legten die Bruttoanlageinvestitionen(Fixed Asset Investment) umnominal 20,9% gegenüber dem Vorjahreszeitraumzu. Insgesamt prognostiziert dieCASS für <strong>2013</strong> einen Anstieg um 20,5%.Insgesamt dürfte der Anstieg damit nurgeringfügig höher als 2012 ausfallen.Hierzu tragen die nur moderaten Aussichtenfür den Immobiliensektor bei, auf denr<strong>und</strong> 20% der Gesamtinvestitionen entfallen.Trotz der explodierenden Kosten, schärfererUmweltauflagen <strong>und</strong> wegfallender Steuervorteilein den Küstenregionen bleibt dasLand für Auslandsinvestitionen ein attraktivesZiel <strong>und</strong> belegt hinter den USA Rang zwei.Zwar gingen die Zuflüsse 2012 gegenüberdem Vorjahr um 3,7% auf 111,7 Mrd. US$zurück, zeigten sich aber - gemessen amweltweiten Trend - bemerkenswert stabil.Investitionen aus Deutschland stiegen erneutum 29,5% auf knapp 1,5 Mrd. $. Umgekehrtbetrug 2011 der Gesamtbestandchinesischer Engagements im Ausland r<strong>und</strong>425 Mrd. $, ein Drittel mehr als 2010;2012 sollen etwa 77 Mrd. $ ins Auslandgeflossen sein. In Deutschland wurden 98Projekte realisiert (2011: 158 Vorhaben).Wirtschaftliche EckdatenIndikator 2011 2012 Vergleichsdaten BRD 2012BIP (nominal, Mrd. Euro) 5.256 6.403 2.644BIP pro Kopf (Euro) 3.902 4.729 32.276Bevölkerung (Mio.) 1.347 1.354 81,8Wechselkurs (1 Euro = RMB)(Jahresdurchschnitt) 9,001 8,110Quelle: NBS, Statistisches B<strong>und</strong>esamt


<strong>07</strong> I <strong>2013</strong> WIRTSCHAFT 18Potenzielle Investoren <strong>und</strong> Unternehmen, die in die VR China exportieren wollen, sollten beiihrer Entscheidung über den Markteintritt das Stärken-Schwächen-Profil des Standorts <strong>und</strong>die damit verb<strong>und</strong>enen Chancen <strong>und</strong> Risiken (SWOT-Analyse) berücksichtigen:SWOT-Analyse VR ChinaS trengths (Stärken)Wachsender BinnenkonsumStabiler Staatshaushalt aufZentralebeneHohe Wettbewerbsfähigkeitdurch Nutzung von SkaleneffektenLeistungsorientierte BevölkerungAnhaltende InvestitionsfähigkeitW eaknesses (Schwächen)Hoher Ressourcenverbrauch <strong>und</strong> hohe Abhängigkeitvon Energie- <strong>und</strong> Rohstoffi mportenMangelnde <strong>und</strong> regional unterschiedlicheUmsetzung des rechtlichen RahmensHohe Transport- <strong>und</strong> LogistikkostenNiedrige Wertschöpfung in einigen SegmentenBinnenmarktfragmentierungO pportunities (Chancen)Urbanisierungsprozess erfordertInfrastrukturinvestitionen; auch sonstFortsetzung des InfrastrukturaufbausUmsetzung des China-ASEAN FreeTrade AgreementsUmbau zu nachhaltigen WirtschaftsstrukturenFörderung von Innovation, Forschung<strong>und</strong> EntwicklungInternationalisierung des RMBT hreats (Risiken)Ruinöser Preiswettbewerb durch vielfachenAufbau von ÜberkapazitätenWachsende Überschuldung der LokalregierungenSteigender Kostendruck (Energie, Rohstoffe,Wasser, Umweltschutz) <strong>und</strong> überproportionaleLohnsteigerungenEin-Kind-Politik führt mittelfristig zur Überalterungder GesellschaftUnzureichendes Sozialsystem hemmtPrivatkonsumKonsumNicht zuletzt um sich von externen Schwankungenunabhängiger zu machen, ist dieStärkung des privaten Konsums ein erklärtesZiel der chinesischen Regierung. Gr<strong>und</strong>sätzlichist das Land mit einem BIP pro Kopfvon über 4.700 Euro im Jahr 2012 in einemBereich angekommen, in dem Ökonomen einüberproportionales Ansteigen der privatenKaufkraft sehen. Allerdings ging der Umsatzzuwachsdes Einzelhandels 2012 auf 14,3%zurück <strong>und</strong> fi el im 1. Quartal <strong>2013</strong> weiter auf12,4%. Die CASS kalkuliert für <strong>2013</strong> ein realesWachstum von 13,6%. Voraussetzung für eineanhaltende Stärkung des Binnenkonsumssind der Ausbau der Renten- <strong>und</strong> derKrankenversicherung sowie die Stärkung derKonsumkraft in den 3rd-Tier-Städten <strong>und</strong> inden ländlichen Regionen.Dessen ungeachtet ist China ein interessanterAbsatzmarkt, von dessen wachsendenQualitätsansprüchen auch deutsche Anbieterprofi tieren. Der gute Ruf von Waren "made inGermany" genügt indessen nicht, das Angebotmuss zum spezifi schen Bedarf passen. Auchgilt es, sich auf das sich veränderndeKonsumverhalten einzulassen; gerade jüngereK<strong>und</strong>en kaufen beispielsweise häufig nichtmehr direkt im Laden, sondern bestellengerne im Internet oder über soziale Medien.


<strong>07</strong> I <strong>2013</strong> WIRTSCHAFT 19AußenhandelDie Exporte der VR China legten im Vorjahresvergleichum 7,9% zu, die Importelediglich um 4,3%. Der Außenhandelsüberschussbelief sich auf 231,1 Mrd. $,<strong>und</strong> lag damit um knapp 50% über demVorjahreswert. Im 1. Quartal <strong>2013</strong> nahm dieEinfuhr um 8,4% <strong>und</strong> die Ausfuhr um 18,4%zu. Allerdings erhöhten sich die Exporteim März nur noch um 10,0%, währenddie Importe ein Plus von 14,1% erreichten.Damit erwirtschaftete China sogar ein(seltenes) monatliches Außenhandelsdefizitvon 880 Mio. $. Für das Gesamtjahrprognostiziert die Deutsche Bank einenAnstieg der Einfuhr um 12,5% <strong>und</strong> derAusfuhr um 10,0%. Die CASS rechnethingegen mit Zuwächsen um 8,9 respektive9,3%. Insgesamt bleiben die Aussichtenvage, weil weder aus Europa noch aus denUSA entscheidende Nachfrageimpulsezu erwarten sind.Die Exporte nach Deutschland sanken 2012um 9,4% auf 69,2 Mrd. $. Ebenso gingen dieImporte aus Deutschland um 0,9% auf91,9 Mrd. $ zurück. Auch für <strong>2013</strong> bleibendie Aussichten gemischt, allerdings werdenModernisierung <strong>und</strong> Effizienzsteigerungweiterhin für Maschinen- <strong>und</strong> Automationsbedarf"made in Germany" sorgen.Außenhandel der VR China(in Mio. US$; reale Veränderung im Vergleich zum Vorjahr in %)2011 2012 VeränderungImporte 1.743.484 1.817.826 4,3Exporte 1.898.381 2.048.935 7,9Handelsbilanzsaldo 154.897 231.109 49,2Quellen: China CustomsBranchen im ÜberblickDie Konjunkturabkühlung trifft vor allem denMaschinenbau <strong>und</strong> die Bauwirtschaft, hataber auch in der "zuwachsverwöhnten"Chemieindustrie Bremsspuren hinterlassen.Das Textil- <strong>und</strong> Bekleidungssegment leidetunter steigenden Löhnen. Insgesamt werdenangesichts der abgeschwächten WirtschaftsentwicklungInvestitionen vorsichtiger getätigt.Hinzu kommt eine restriktivere Kreditvergabeim Rahmen der Inflationsbekämpfung. Auchdeshalb bleibt die Marktteilung im Kfz-Bereich- positive Pkw-Verkäufe, schwächelnderNfz-Markt - vorläufig bestehen. Zu denbesonders dynamischen Branchen zählen<strong>2013</strong> die Informations- <strong>und</strong> Telekommunikationstechnik,Nahrungsmittelverarbeitung<strong>und</strong> Medizintechnik. Die Tourismusbrancheerlebt einen Boom.Maschinen- <strong>und</strong> AnlagenbauNach hohem Wachstum 2011 verlor der Absatzvon Maschinen <strong>und</strong> Anlagen 2012 erheblich anSchwung. Auch das Jahr <strong>2013</strong> bleibt für denMaschinenbau schwierig. Angesichts vonÜberkapazitäten in vielen Bereichen sindseitens der Binnennachfrage keine entscheidendenImpulse zu erwarten; auch dasExportgeschäft dürfte keine Erleichterungbringen. Der Branchenumsatz soll daher<strong>2013</strong> nur zwischen 5 <strong>und</strong> 8% wachsen.Trotz Nachfrage nach modernen Maschinen<strong>und</strong> Anlagen, welche für höhere Ressourceneffizienz sorgen <strong>und</strong> den strengeren Umweltauflagengerecht werden, leidet auch derdeutsche Branchenexport nach Jahrenzweistelliger Zuwächse 2012 unter einemRückgang.


<strong>07</strong> I <strong>2013</strong> WIRTSCHAFT 20Kfz-<strong>Industrie</strong>Die Kfz-Verkäufe haben sich 2012 mit einemPlus von 4,3% leicht erholt (2011: 2,4%). NachAngaben der "China Association of AutomobileManufacturers" (CAAM) wuchs der Ausstoß imVergleich zum Vorjahr um 4,6% auf 19,3 Mio.Einheiten; Pkw legten um 7,2% auf 15,5 Mio.zu, während Nfz ein Minus von 4,7% auf3,7 Mio. Fahrzeuge aufwiesen. Für <strong>2013</strong>rechnet der Verband mit r<strong>und</strong> 7% Plus,wobei die Übersättigung bei Nutzfahrzeugenkurzfristig erhalten bleiben wird. Das Segmentvon Oberklasselimousinen dürfte hingegenauch <strong>2013</strong> weit überdurchschnittlichzulegen. Schon 2012 umfasste es r<strong>und</strong> 1,2Mio. Einheiten - ein Plus von 18% gegenüber2011. Davon entfielen etwa drei Viertelauf deutsche Hersteller. Durchwachsen zeigtsich hingegen weiterhin die Nachfragesituationfür Elektromobilität.ChemieNach einem fulminanten Jahr 2011, in demder lokale Absatz von Chemieerzeugnissenum satte 30% zugelegt hatte, halbiertesich das Marktwachstum 2012 auf "nur"noch 13,4% - das ist immerhin aber nochetwa doppelt so viel wie die Zunahmedes BIP. Während die Branchenimporteum 1,0% auf 179 Mrd. $ sanken, erhöhtensich diejenigen von Arzneimitteln um23,1% auf 13,9 Mrd. $.Positiv entwickelte sich auch die lokale Agrarchemie.Indes leidet die Petrochemie unterVerlusten im Raffineriegeschäft Insgesamtscheint es nur noch eine Frage vonJahren, bis die VR China, welche die USA2010 bereits als größtes Produktionslandder Branche hinter sich gelassen hat, dieUSA auch als weltgrößten Markt fürChemieprodukte ablöst. Vor diesem Hintergr<strong>und</strong>w<strong>und</strong>ert der anhaltende Zustrom ausländischerInvestitionen wenig.BauwirtschaftDie bereits in den letzten Jahren in Folgeder Konjunkturabkühlung beeinträchtigteBauwirtschaft bleibt auch <strong>2013</strong> das "Sorgenkind"der chinesischen Volkswirtschaft.Auch wenn der voranschreitende Urbanisierungsprozesserhebliche Baumaßnahmennach sich ziehen wird, bleibt insbesondereoffen, inwieweit die im Herbst von derNDRC genehmigten Infrastrukturprojekte miteinem Volumen von 7 Bill. RMB angesichtsder Finanzknappheit der lokalen Regierungenumgesetzt werden. Hinzu kommen Unsicherheitenauf dem privaten Immobilienmarkt.So hat die neue Regierung die Einführungeiner national einheitlichen, individuellen"Transaktions-ID" angekündigt, umStrohmänner- <strong>und</strong> Schattengeschäfte wieauch Spekulation <strong>und</strong> Korruption einzudämmen.Elektrotechnik/ElektronikDie Elektronik-, Informations- <strong>und</strong> Kommunikationstechnikbranche(IKT; inklusiveSoftware) erzielte 2012 ein Umsatzwachstumvon 12,6%; die Exporte legten um 10,3% zu.Besonders dynamisch zeigten sich dieSparten Radar- <strong>und</strong> Messgeräte mit einemUmsatzzuwachs von 23,2 beziehungsweise22,6% (Exportplus: 34,5%; 10,9%). DieElektrogerätehersteller steigerten ihreUmsätze um 17.3%. Dagegen wuchs dasSegment elektronischer Bauelemente mit10,7% nur unterdurchschnittlich. Erneutblieben die Ergebnisse der Unternehmen mitAuslandskapital hinter der inländischenKonkurrenz zurück (Umsatz: 10,3 zu 19,1%;Export: 18,0 zu 9,9%). Durch die unklareglobale Wirtschaftsentwicklung <strong>2013</strong> siehtdie Branche eher vorsichtig in die Zukunft.Anlageinvestitionen <strong>und</strong> Exporte sollen jeunter 10% bleiben.Informations- <strong>und</strong> KommunikationstechnikDie Zahl der chinesischen Telefon- <strong>und</strong>Internetnutzer wächst weiter. Innerhalb vonfünf Jahren seit 2008 hat sich die Marktdurchdringungbei Handys von 48,5 Stückpro 100 Einwohner auf 82,6 erhöht.Insbesondere der Gebrauch von 3G-Handysstieg 2012 um 81,3% auf 232,8 Mio. Nutzer.Parallel wird die 3G-Infrastruktur ausgebaut.Überdies laufen Pilotprojekte zum Netzwerkder 4. Generation (4G). Doch bevor hierfüreine landesweit verfügbare Infrastrukturbereitgestellt wird, müssen sich wohl erstdie umfangreichen 3G-Investitionen derstaatlichen Netzbetreiber auszahlen. DieLTE-Technologie dürfte daher <strong>2013</strong> <strong>und</strong>2014 nicht über das Versuchsstadiumhinauskommen. Inwieweit durch eineKommerzialisierung neue Möglichkeiten fürausländische Telekommunikationsanbieter<strong>und</strong> -dienstleister entstehen, bleibt abzuwarten.UmwelttechnikDer historisch beispiellose Wirtschaftsboomder letzten Jahrzehnte hat die ökologischenBedingungen Chinas deutlich überstrapaziert.Gerade in den Großstädten wächst die


<strong>07</strong> I <strong>2013</strong> WIRTSCHAFT <strong>21</strong>Unzufriedenheit über ges<strong>und</strong>heitsgefährdendenDauersmog. Nach wie vor haben60% der Bevölkerung keinen Zugang zusauberem Trinkwasser. Die politisch Verantwortlichenhaben bereits mit dem aktuellenFünfjahresprogramm (2011 bis 2015) versucht,den Akzent stärker auf qualitativesWachstum zu setzen. Die neue Führungum Xi Jinping <strong>und</strong> Li Keqiang betont, indieser Richtung weiter voranschreitenzu wollen.International starke deutsche Branchenunternehmenversprechen sich hiervon neueAbsatzmöglichkeiten, nicht zuletzt aufgr<strong>und</strong>des wachsenden Bewusstseinsfür die Bedeutung integrativer Lösungen.MedizintechnikDie chinesische Bevölkerung altert rasant. Inden kommenden 30 Jahren soll der Anteil derSenioren von heute 13 auf 30% steigen. DieNotwendigkeit ihrer Versorgung wird immerdringlicher. Auch in anderen Bereichen mussdas Ges<strong>und</strong>heitssystem verbessert werden.Der chinesische Markt für Medizintechnik gehörtdeshalb zu den dynamischen Branchen,die weitgehend unbeeinflusst von Konjunkturschwankungenein kontinuierlich hohesWachstum aufweisen. Schätzungen gehenfür 2012 von einem Plus von 24,7% auf einMarktvolumen von 29,9 Mrd. $ aus, davonentfielen etwa 8,4 Mrd. $ auf Importe (+18,2%).Für deutsche Anbieter von Medikamentenoder Medizintechnik bleibt die VR Chinakurz- <strong>und</strong> mittelfristig der weltweit wichtigsteWachstumsmarkt.TourismusChina erlebt einen Reiseboom. Branchenexpertenschätzen das Wachstum in dennächsten zehn Jahren auf mindestens 10%per annum. Noch 2015 dürfte der Sektor r<strong>und</strong>8% zum chinesischen BIP beitragen. DerAnteil könnte bis 2020 auf 11% steigen.Allein 2012 setzte die Branche umgerechnetr<strong>und</strong> 418 Mrd. $ um (+14% zum Vorjahr).Während der Umsatz mit Reisenden ausdem Ausland bei 48,5 Mrd. $ stagnierte,legte derjenige mit lokalen um 15% zu.Darüber hinaus verdrängten die Chinesen2012 die Deutschen von ihrem langjährigenSpitzenplatz als die Nation, die weltweitam meisten Geld für Urlaub ausgibt.Inbo<strong>und</strong>-Tourismus (also ohne Auslandsreisen)beschränkt.Textil <strong>und</strong> BekleidungDie chinesische Textil- <strong>und</strong> Bekleidungsindustriekämpft gegen sinkende Gewinnmargen.Steigende Löhne <strong>und</strong> Rohstoffkostensowie ein schrittweise aufgewerteter RMBsorgen für Krisenstimmung. Hinzu kommenPreiskämpfe im Inland sowie ein schleppenderExportmarkt: 2012 legten die Ausfuhrenvon Bekleidung lediglich um 4,5% <strong>und</strong> vonTextilien um 1,5% zu. Die Investitionszurückhaltungin der Branche wächst. DieAuftragslage für Textilmaschinen ist entsprechendschwierig. In der Folge ging derenImport 2012 im Vergleich zum Vorjahrum <strong>21</strong>,4% zurück. Deutsche Lieferantenmussten ein Minus von 11,3% verkraften.Trotz des großen Automatisierungsbedarfsdürfte sich die Situation kurzfristig kaumändern, zumal nicht wenige Unternehmenüberlegen, ihre Fertigung in preisgünstigereLänder zu verlagern.LebensmittelDer Lebensmittelmarkt büßte 2012 zwar anSchwung ein, erwirtschaftete aber nachwie vor ein weit überdurchschnittlichesUmsatzplus von 17,6%. Mit 18,8% Zuwachszeigten Backwaren unter allen Segmentendie größte Dynamik.Für alle Schichten werden nach den wiederholtenLebensmittelskandalen Aspekte derNahrungsmittelsicherheit immer wichtiger,wobei westlichen <strong>und</strong> gerade auch deutschenHerstellern <strong>und</strong> Händlern ein deutlichhöheres Vertrauen entgegengebracht wird alslokalen. Dies gilt speziell für Babykostrespektive Kindernahrung. Das ThemaLebensmittelsicherheit führt aber auch vorOrt weiter zu Investitionen. Erhöhung <strong>und</strong>Verschärfung von <strong>Industrie</strong>standardsforcieren die Nachfrage nach Automation,integrierten Anlagen sowie Tracking-Technologie. Kleine Hersteller geraten zunehmendunter Druck.Quelle: Germany Trade & InvestUrlaube in fernen Ländern sind ein Statussymbol.Für ausländische Reiseanbieterbleibt die Tätigkeit jedoch bislang auf


<strong>07</strong> I <strong>2013</strong> GASTBEITRAG 22"Reisen veredelt denGeist <strong>und</strong> räumt mitunseren Vorurteilen auf."(Zitat: Oscar Wilde)Familie Dr. Mitscherlich in ShanghaiEine gemeinsame Chinareise von FamilieDr. Mitscherlich <strong>und</strong> Familie Luan im Mai<strong>2013</strong> war Anlass für diesen w<strong>und</strong>erbarenReisebericht, in dem uns Dr. Mitscherlich,Vizepräsident des <strong>CIHD</strong>, von seiner Reise,seinen Erfahrungen <strong>und</strong> Eindrücken ausChina berichtet. Freuen Sie sich auf seinenArtikel.Es gibt wohl kaum ein anderes bedeutendesLand auf der Welt, über das so viele ihreMeinung haben – <strong>und</strong> freimütig äußern – <strong>und</strong>von dem sie so wenig wissen. Ich sprechevon China, dem bevölkerungsreichsten Landder Erde, das im Jahr 1680 noch geschätzte100 Mio. Einwohner hatte, 1850 bereits etwa400 Mio., 1960 ca. 650 Mio. <strong>und</strong> heute fast 1,4Mrd. Menschen zählt.Einem Land, das noch vor wenigen Jahrzehntenunter Hungerkatastrophen litt <strong>und</strong> dasheute die zweitstärkste Volkswirtschaft derWelt ist. Einem Land, in dem die Wasserbüffelnach wie vor eine große Rolle spielen <strong>und</strong> indem neue Städte in gigantischen Ausmaßenentstanden sind. Einem Land, in dem es nochviel Armut gibt, aber auch über eine MillionMillionäre. Einem Land, das nicht mehr (nur)imitieren, sondern selbst eine führende Rollein Wissenschaft <strong>und</strong> Forschung übernehmenwill. Einem Land, in dem es vor 40 Jahrennoch keine Anwälte gab, heute dagegenbereits etwa 75.000. Einem Land, dasriesige Umweltprobleme hat, aber bis 2017den CO2-Ausstoß um 30% vermindern will<strong>und</strong> aus meiner Sicht gute Chancen hat,dieses sehr hochgesteckte Ziel zu erreichen.Wenn man dieses widersprüchliche Landverstehen <strong>und</strong> seine Vorurteile zurücksteckenwill, liegt es nahe, ihm einen Besuch abzustatten.Dies haben meine Frau <strong>und</strong> ichim Mai dann auch getan. Für mich war esbei Weitem nicht der erste Besuch, aber allevorherigen Besuche waren rein geschäftlicherNatur <strong>und</strong> damit nur teilweise edukativ. Fürmeine Frau war es der erste Besuch im Reichder Mitte. Es wurde eine Reise ganz besondererArt. Zu verdanken haben wir diesunseren guten Fre<strong>und</strong>en Wei (Wolfgang) <strong>und</strong>Hui Luan, die uns Einblicke ermöglichten,die man wohl nur äußerst selten erhält.Da ist zum einen die Kenntnis sowohl derchinesischen als auch der abendländischenKultur – <strong>und</strong> die absolute Bereitschaft, auchüber die kritischen Punkte offen zu sprechen.Familie Dr. Mitscherlich, Herr Yang Zhenchao,Vize Gouverneur, Provinz AnhuiDaneben haben unsere Fre<strong>und</strong>e ein Netzwerkin China, dass man manchmal glaubenmochte, die Zahl der Chinesen, die sie nichtkennen, auf einem Blatt Papier nieder-


<strong>07</strong> I <strong>2013</strong> GASTBEITRAG 23schreiben zu können. Wollte man alleEindrücke dieser Reise wiedergeben, wäreeine Sonderausgabe des <strong>CIHD</strong>-<strong>Magazin</strong>snotwendig. Ich beschränke mich daher aufeinige wesentliche Punkte, die zum besserenVerständnis dieses Landes beitragen könnten.1. Wer meint, China bestehe im wesentlichenaus riesigen Städten, liegt falsch. Zwar gibt esin China 166 Millionenstädte <strong>und</strong> mit Chongqingdie größte Stadt der Welt (32 Mio.Einwohner), wobei sich dies allerdings dadurchrelativiert, dass diese Städte eigentlich Regionensind. So zählt der eigentliche Stadtkernvon Chongqing "nur" etwa 5 Mio. Einwohner.Die offizielle "Stadt" erstreckt sich aber überein Gebiet, das größer ist als Bayern.Konfuzianismus die Familie <strong>und</strong> den Staat inden Mittelpunkt stellt, ist der Buddhismusauch stark auf das Miteinander in derGemeinschaft ausgerichtet. Gerade in dermangelnden Ausprägung dieser gesellschaftlichenKomponente aber liegt meines Erachtensder Schwachpunkt der chinesischenGesellschaft. Eine Stärkung des Buddhismuswürde daher zur Entwicklung Chinas durchauseinen substantiellen Beitrag leisten können.Aber es gibt auch w<strong>und</strong>erbare Landschaftenwie beispielsweise in der Region Guilin imautonomen Guangxi, wo wir eine 4-stündigeFlussfahrt auf dem Li-Jiang unternahmen,entlang der 18.000 phantastischen, bizarren,spitzen Karst-Bergkegel.Buddha-Statue bei JiuhuashanDer Fluss Li-JiangDanach besuchten wir noch eine äußersteindrucksvolle 240 m tiefe Tropfsteinhöhle,wie wir sie in unserem Leben noch nichtgesehen haben. Ein weiteres Beispiel ist diew<strong>und</strong>erschöne Bergwelt bei Jiuhuashan inder Provinz Anhui (nahe der Stadt Hefei),die zu den vier heiligen Bergen des chinesischenBuddhismus gehört <strong>und</strong> in der viele <strong>und</strong>sehr eindrückliche Tempel besucht werdenkönnen. Nahebei steht mit 153 m auchdie größte, aber kaum bekannte Buddha-Statue der Welt, deren Errichtung etwa USD16 Mio. verschlungen hat. Der Einflussdes Buddhismus in China wird sicherlichunterschätzt, nicht zuletzt auch durch dienach wie vor bestehenden Ressentimentsder Partei gegen Religionen <strong>und</strong> den damitzusammenhängenden kreativen Umgang mitStatistiken. Offiziell beträgt die Zahl derBuddhisten in China etwa 110 Millionen (auchschon eine stattliche Zahl), faktisch dürftesie aber deutlich höher liegen. Während derNatürlich gibt es auch in den alten Städtenwie Peking, Shanghai oder Nanjing viel zubesichtigen, was von der jahrtausendealtenKultur dieses Reiches zeugt.2. Fährt <strong>und</strong> läuft man durch Städte oder überLand, überrascht einen die große Sauberkeit.Die Mittelstreifen der Autobahnen, die sichdurchaus mit den europäischen messenkönnen, erinnern in ihrer Breite <strong>und</strong> Gepfl egtheitfast an botanische Gärten.3. In höchstem Maße beeindruckend ist dieArt <strong>und</strong> Weise, wie neue Infrastrukturen geschaffenwerden. Als ein Beispiel mag einneuer Stadtteil von Hefei dienen, der 1.5 Mio.Menschen eine neue Heimstatt bieten wird. Erliegt am Ufer des Chaohu Sees, mit 756 km 2deutlich größer als der Bodensee (536 km 2 ).Zunächst wurden die Erholungsgebiete amSee entwickelt <strong>und</strong> die Verwaltungsgebäudeerrichtet, jetzt sind die Wohngebäude im Bau.Vom Beginn der Planung bis zur Fertigstellungwird das gesamte Projekt 5 Jahre dauern!Sicherlich wird dabei mit Enteignungen nichtimmer zimperlich umgegangen, aber man darf


<strong>07</strong> I <strong>2013</strong> GASTBEITRAG 24getrost davon ausgehen, dass alle Menschen,die ihre Heimstatt verlieren, eine bessereneue erhalten. Im Gegensatz zu Europa, woPartikularinteressen <strong>und</strong> Bürokratie neue Entwicklungenhemmen oder gar zum Stillstandbringen, setzt China auf Evolution, verb<strong>und</strong>enmit dem Höchstmaß an möglichersozialer Gerechtigkeit. Gerechtigkeit ist fürdas chinesische Modell von essentiellerBedeutung. Wird sie als unzureichend empf<strong>und</strong>en,kommt es immer wieder zu durchausheftigen Protesten, die bei zu großer Zahlzu einer Destabilisierung führen könnten.4. Beeindruckend sind - wie nicht anders zuerwarten - die ungeheuren Menschenmengen,denen man sich ständig gegenüber sieht.Es gibt im wahrsten Sinne des Wortes keineBerührungsängste. Jeder geht stur seinenWeg. Wenn es irgendwie nicht weitergeht, gibter aber nach. Am ersten Tag unserer Reisewanderten wir auf der Großen Mauer, bessergesagt, wir schoben uns irgendwie vorwärts.99,9% der Touristen waren Chinesen <strong>und</strong> beimeiner Frau stellte sich nach einiger Zeiteine gewisse Bedrängtheit ein, die nachkurzer Zeit aber abgelegt wurde.5. Auch der Verkehr ist bemerkenswert.Unzählige LKWs, Autos, Motorräder, Mopeds,Fußgänger <strong>und</strong> das ein oder andere Tierversuchen, schnellstmöglich ihre jeweiligeDestination zu erreichen. Mit europäischenAugen betrachtet, müsste es eigentlich jedeMinute krachen, die Polizei- <strong>und</strong> Krankenwagensirenenmüssten permanent heulen.Nichts dergleichen! In der ganzen Besuchszeit<strong>und</strong> nach sicherlich mehr als 1.000 kmAutofahrten haben wir einen einzigen Unfallgesehen, <strong>und</strong> das war ein kleiner Blechschaden.Wenn es brenzlig wird, gibt immereiner nach. Dabei pocht keiner auf sein (vermeintliches)Recht, <strong>und</strong> vor allem: es gibt keinGeschrei, keinen Stinkefi nger, praktisch keineAggression!Welt gibt, in dem eine solche Speisenvielfaltwie in China herrscht. Jede Provinz hat ihreeigenen Spezialitäten <strong>und</strong> häufig musstenauch unsere jeweiligen (großzügigen) Gastgebernachfragen, was da alles aufgetischtwurde. Wir haben in diesen Tagen sicherlich30 - 40 Dinge gegessen, von deren Existenzwir bis dahin keine Ahnung hatten. Auf einerSpeisenkarte fanden sich auch ganze Skorpione,glücklicherweise blieb es in diesem Fallbeim Betrachten der Speisenkarte. Das kulinarischeHighlight war eine sagenhaft gutePeking-Ente.7. Gewöhnungsbedürftig ist auch die Lautstärke<strong>und</strong> der Klang der Konversation.Am Anfang war man öfter versucht,schlichtend einzugreifen. Bis man verstand,dass es sich um mehr oder weniger normaleGespräche handelte. Für europäische Ohrenklingt das Chinesische recht hart. Vielleichtsollte man den Italienisch-Unterricht anchinesischen Schulen forcieren! Sprachensind im Übrigen ganz sicher ein w<strong>und</strong>er Punktin der chinesischen Entwicklung. Unter allenunseren Gesprächspartnern – <strong>und</strong> das warenviele <strong>und</strong> hochrangige – war kaum einer, mitdem man sich ohne Dolmetscher verständigenkonnte. Und so sehr mir China am Herzenliegt, die Sprache ist einfach zu kompliziert, alsdass sie zur Verkehrssprache werde könnte.Wie gesagt, ich könnte noch viele weitereSeiten füllen. Aber am besten ist es, sichdieses Land selbst <strong>und</strong> ohne Vorurteileanzusehen. Ich glaube nicht, dass heute nochjemand China nicht erst nimmt. Aber immernoch gibt es jede Menge Unterschätzung.Ein Besuch wird diese Einstellung nachhaltigkorrigieren.Kulturelle Veranstaltung, Musik aus der alten ZeitVize-Provinz Minister <strong>und</strong> der Vize Bürgermeister derStadt Chizhou, Fam. Dr. Mitscherlich, Herr Luan6. Das Essen ist ein besonderes Kapitel. Ichglaube nicht, dass es ein anderes Land auf derEs bedarf aber, um alle Facetten zu verstehen,verständiger <strong>und</strong> k<strong>und</strong>iger Reiseleiter. Diehatten wir in Gestalt von Wei <strong>und</strong> Hui Luan <strong>und</strong>sind ihnen daher zu tiefem Dank verpfl ichtet.


<strong>07</strong> I <strong>2013</strong> NACHRICHTEN 25Nachrichten aus ChinaFoto: Rainer Sturm/pixelio.deDie zehn attraktivsten chinesischen Städtefür Ausländer 2012China ist mittlerweile wegen seiner Vorzugspolitik<strong>und</strong> guten Karrierechancen ein beliebtesZiel für viele Ausländer. Aus einer vor kurzemdurchgeführten Umfrage gehen die zehnattraktivsten chinesischen Städte für Ausländerhervor, wobei Shanghai die Listeanführt, gefolgt von Beijing <strong>und</strong> Shenzhen.Die landesweite jährlich durchgeführte Umfrage,die 2010 begonnen wurde, um fürchinesische Städte unter Expats zu werben,wurde von September bis Dezember 2012durchgeführt. Insgesamt 175.400 Expats,darunter Nobelpreisträger, Empfänger desFre<strong>und</strong>schaftspreises der ChinesischenRegierung <strong>und</strong> in China arbeitende Ausländer,nahmen an der Umfrage teil.Die zehn beliebtesten unter allen chinesischenStädten auf Präfekturebene <strong>und</strong> höher (ausschließlichHongkong, Taiwan <strong>und</strong> Macao)wurden auf Basis ihrer Bedingungen in denBereichen Politik, Verwaltung, <strong>und</strong> Arbeits- <strong>und</strong>Lebensbedingungen für Ausländer bewertet.Nehmen wir mal die Top 10 unter die Lupe:10. QingdaoQingdao im Südosten der Provinz Shandongist eine schöne Küstenstadt am GelbenMeer. Die Stadt ist ein wichtiger Hafen fürden heimischen <strong>und</strong> internationalen Handel.Qingdao hat es hauptsächlich dank der gutenLebensbedingungen auf die Liste geschafft.Die Verwaltung, die Schulbildung für Kinder<strong>und</strong> das Level an Globalisierung solltenallerdings laut den Antworten der Befragtenverbessert werden.9. XiamenXiamen an Chinas Südostküste ist seitaltersher ein wichtiger Seehafen. Die Stadtist eine der Vorreiter von Chinas Sonderverwaltungszonen.Sie wurde 2011 zurromantischsten Stadt Chinas gekürt.Xiamen liegt auf Platz neun dank der außerordentlichenLebensbedingungen der Stadt<strong>und</strong> der begünstigenden Bedingungen fürUnternehmer. Ein Nachteil ist allerdings,dass das Gehalt von Ausländern geringerals erwartet ausfällt.8. TianjinAls größte Küstenstadt in Nordchina ist Tianjinseit Mitte des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts ein wichtigerSeehafen <strong>und</strong> das Tor zur Hauptstadt desLandes, Beijing. Es ist die viertgrößte Stadt inChina nach Shanghai, Beijing <strong>und</strong> Guangzhou.Tianjin hat einen großen Vorteil in den BereichenGes<strong>und</strong>heitswesen <strong>und</strong> Arbeitsbedingungen.Auch wenn die Politik Verbesserungenbedarf, wurde die Stadt positivbewertet.7. NanjingNanjing in Ostchina, die Hauptstadt derProvinz Jiangsu, hat eine glanzvolle Geschichte,eine einzigartige Kultur <strong>und</strong> eineatemberaubende Nachtszenerie. Nanjingist seit langem ein nationales Zentrum fürBildung, Forschung, Verkehr <strong>und</strong> Tourismus.Die Stadt weist äußerst attraktive Lebens-


<strong>07</strong> I <strong>2013</strong> NACHRICHTEN 26bedingungen auf. Allerdings wird die Verwaltunggenerell wegen institutionellen <strong>und</strong>verfahrenstechnischen Angelegenheiten alsunzulänglich beschrieben. Nur wenige Ausländergaben Tianjin eine gute Bewertung inSachen Gehalt, auch wenn viele optimistischin die Zukunftsarbeit der Stadt <strong>und</strong> in dieKarrierechancen für Ausländer sind.6. HangzhouHangzhou ist die Hauptstadt <strong>und</strong> größteStadt der Provinz Zhejiang <strong>und</strong> auch dessenpolitisches, wirtschaftliches <strong>und</strong> kulturellesZentrum. Mit der atemberaubenden Naturschönheit<strong>und</strong> dem reichen Kulturerbe istdie Stadt bekannt als "Himmel auf Erden".Hangzhou hat es wegen der guten Lebensbedingungen,insbesondere der reichennatürlichen Umwelt, auf Platz sechs geschafft.Es bekam jedoch keine gute Bewertung fürArbeits- <strong>und</strong> Unternehmerbedingungen sowiefür Gehalt, doch viele Ausländer haben großeHoffnung in ihre eigenen künftigen Karrieremöglichkeitenin der Stadt.5. KunmingKunming ist das politische, wirtschaftliche,kommunikative <strong>und</strong> kulturelle Zentrum dersüdwestchinesischen Provinz Yunnan. DieStadt ist auch Heimat mehrerer Universitäten,Museen, Galerien <strong>und</strong> andererwichtiger wirtschaftlicher, kultureller <strong>und</strong>Bildungsinstitutionen. Kunming hat guteVerwaltungsbedingungen, aber es mangeltan Kohäsionspolitik, um Talente anzuziehen<strong>und</strong> anzustellen. Die Arbeits- <strong>und</strong> Unternehmerbedingungenin Kunming haben aucheinige Kritik abbekommen. Die Stadt hatattraktive Lebensbedingungen, doch dasGes<strong>und</strong>heitswesen <strong>und</strong> die Ausbildungsbedingungensollten laut der Umfrageverbessert werden.4. SuzhouSuzhou in der Provinz Jiangsu ist eine Stadtmit Flüssen, Kanälen <strong>und</strong> Gärten, daher wirdsie auch das "Venedig des Orients" genannt.Die Stadt ist bekannt für ihre Naturschönheiten<strong>und</strong> die exquisiten Gärten. Suzhouist eine Stadt mit ausgeglichener Entwicklung.Sie wurde hoch in den Bereichen Siedlungsbedingungen,Arbeits- <strong>und</strong> Unternehmerbedingungen<strong>und</strong> Aufstiegsmöglichkeitenbewertet. Allerdings sollte laut den Befragtendie Verwaltung verbessert werden.3. ShenzhenShenzhen im südlichen Teil der ProvinzGuangdong <strong>und</strong> an der Ostküste des Perl-Fluss-Deltas ist eine große Stadt in derProvinz. Die Gegend ist die erste <strong>und</strong> eineder erfolgreichsten Sonderwirtschaftszonen.Die moderne Stadtkulisse ist Beweis für diedynamische Wirtschaft. Shenzhen liegt aufPlatz drei der attraktivsten Städte dankder attraktiven Arbeitsbedingungen, insbesondereder hohen Gehälter. Die Stadt hatgute Bewertungen im Bereich ihres Entwicklungsplansbekommen, doch die Lebensbedingungenwurden als unzufriedenstellendbewertet, insbesondere in SachenGes<strong>und</strong>heitswesen <strong>und</strong> Schulbildung vonKindern.2. BeijingBeijing, die Hauptstadt von China, ist umgebenvon der Provinz Hebei, mit Ausnahme derNachbarstadt Tianjin im Südosten. Es ist daspolitische, kulturelle <strong>und</strong> Bildungszentrumsowie ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt.Die Stadt ist laut in China lebenden Ausländerndie zweitbeste Stadt, da sie hervorragendeVerwaltungsbedingungen, politischeBedingungen, ein gutes Ges<strong>und</strong>heitswesen<strong>und</strong> ein gute Schulbildung für Kinder aufweist.Allerdings sollten laut den Befragten dieUmwelt, die Arbeitsbedingungen <strong>und</strong> derVerkehr verbessert werden.1. ShanghaiShanghai im Jangtse-Fluss-Delta in Ostchinaist Chinas modischste <strong>und</strong> modernste Metropole.Die Stadt ist ein wichtiges Finanzzentrum<strong>und</strong> der größte Containerhafender Welt. Shaghai, bekannt für seine internationaleAtmosphäre <strong>und</strong> die multikulturelleUmwelt, ist die attraktivste Stadt für Ausländer.Ähnlich zu Beijing werden dasGes<strong>und</strong>heitswesen <strong>und</strong> die Schulbildungfür Kinder sehr gut bewertet. Die negativenMerkmale der Stadt sind ihre Verwaltungs-<strong>und</strong> Umweltbedingungen.Quelle: german.china.org.cnChinas Kohleunternehmen verzeichnendeutliche Rückgänge ihrer Umsätze <strong>und</strong>Gewinne. Vor allem der globale Wettbewerb<strong>und</strong> die sinkenden Preise für Kohle bereitender heimischen Branche dabei Probleme.Experten fordern wesentliche Reformen.Chinesische Kohleunternehmen verzeichnenangesichts der schleppenden Nachfrage <strong>und</strong>des Zustroms billiger Kohleimporte einenRückgang ihrer Gewinnspannen. Der Preis fürKohle, die in den ostchinesischen Hafen


<strong>07</strong> I <strong>2013</strong> NACHRICHTEN27Qinhuangdao verschifft wird, betrug zum Endedes ersten Quartals 618 Yuan (76,82 Euro)pro Tonne. Im vorherigen Quartal lag derPreis bei 633 Yuan (78,68 Euro) pro Tonne.Der Preis für Hüttenkohle stürzte von einemHöchststand von 2000 Yuan (248,60 Euro)pro Tonne im letzten Quartal des Jahres 2012auf nun 1025 Yuan (127,41 Euro) pro Tonne.Die Nachfrage nach Kohle hat auch aufgr<strong>und</strong>des langsameren Wirtschaftswachstums nachgelassen.Chinas Wirtschaftswachstum verlangsamtesich im ersten Quartal des Jahresauf 7,7 Prozent <strong>und</strong> lag damit deutlich unterdem zweistelligen Wert von vor der globalenFinanzkrise im Jahr 2008. Im gleichen Zeitraumsank das Wachstum der <strong>Industrie</strong>produktionauf 9,5 Prozent. Dies unterstreichtdie Anstrengungen der Kohleunternehmen,ihre Lagerbestände angesichts der schwachenNachfrage zu reduzieren. Die bescheidenenWachstumsraten haben sich negativ auf dieLeistung der <strong>Industrie</strong> ausgewirkt. 32 der43 Kohleunternehmen, die an Chinas Börsennotiert sind, verzeichneten gegenüber demVorjahr einen Ergebnisrückgang. Umsatz <strong>und</strong>Gewinn sanken um durchschnittlich 0,8 <strong>und</strong>51,4 Prozent. Darüber hinaus wird mehrKohle zu günstigeren Preisen nach Chinaimportiert. Laut Daten des Zollhauptamtesstiegen die Kohleimporte im ersten Quartalum 30,1 Prozentauf 80 Millionen Tonnen.Branchenexperten fordern wesentlicheReformen, um der Branche wieder auf dieBeine zu helfen, die unter zu großen Lagerbeständen<strong>und</strong> sinkenden Umsätzen leidet.Um die Effizienz zu steigern, solle dieBranche das Management verbessern <strong>und</strong>Innovationen fördern, sagte Bu Changsen,Vorstandsvorsitzender der Shandong EnergyGroup.Chinas schwache Exportzahlen lassenÖlpreis sinkenChinas Exporte nahmen im Mai um lediglichein Prozent gegenüber dem Vorjahr zu.Dies markiert einen drastischen Rückgangim Vergleich zum April, als die Exporteum 14,7 Prozent zunahmen. Der Exportrückganglies auch den Ölpreis sinken.Der Ölpreis sank am Montag angesichtseines starken Rückgangs der chinesischenExporte im Mai.Laut offiziellen Daten, die über das vergangeneWochenende veröffentlicht wurden,nahmen Chinas Exporte im Mai um lediglichein Prozent gegenüber dem Vorjahr zu. ImApril lag der Anstieg bei den Exporten nochbei 14,7 Prozent. Die Importe sanken im Maium 0,3 Prozent. Im Vormonat verzeichnetensie noch einen Anstieg um 16,8 Prozent.Da bis Montag keine Bekanntgabe wichtigerUS-Daten ansteht, haben Investoren dieRede des Präsidenten der Landeszentralbankvon St. Louis James Bullard über die globaleÖkonomie im Blick. Die Landeszentralbankwird ihre Sitzung über Geldpolitik in derkommenden Woche abhalten.Die US-Arbeitslosenquote stieg leicht von7,5 Prozent im April auf 7,6 Prozent im Mai.Da die Arbeitslosenquote im Mai im Wesentlichenunverändert blieb, nahmen die Befürchtungender Investoren ab, dass dieUS-Notenbank bald beginnen könnte, ihreAnreize zu reduzieren.Die Ratingagentur Standard & Poor’s stufteden US-Kreditausblick am Montagmorgenvon negativ auf stabil. Die Ratingagentur istdavon überzeugt, dass die US-Währungshütersowohl die starken Fähigkeiten als auchBereitschaft dazu haben, nachhaltigesWirtschaftswachstum zu fördern. Der US-Dollar legte am Montag gegenüber denmeisten großen Währungen zu, nachdemStandard & Poor’s den US-Kreditausblickhinaufgestuft hatten. Ein stärkerer US-Dollarmacht in US-Dollar denominiertes Öl wenigerattraktiv für ausländische Investoren. Leichtes,"süßes" Rohöl mit Lieferung im Juli sank um26 Cent (0,27 Prozent) <strong>und</strong> schloss bei 95,77US-Dollar pro Barrel an der New YorkMercantlie Exchange.beides Quelle: german.china.org.cnNeue Technologien: China setzt auf Kaufvon deutschen UnternehmenMittelständische Unternehmen <strong>und</strong> Patenteaus Europa <strong>und</strong> Deutschland sind beliebtbei chinesischen Investoren. Eine Studiebelegt, dass die chinesische Regierunggezielt vorgeht, um deutsche Unternehmenaufzukaufen. Chinesische Investoren stürzensich auf in Not geratene Mittelständler.Beispiele gibt es viele: Die Firma Putzmeister,führend im Bereich der Betonpumpen, wurdevon der chinesischen Firma Sany aufgekauft.Lenovo hat den Elektronikkonzern Medionübernommen. Einer der weltweit größtenGabestaplerkonzerne, Kion, hat in der FirmaWeichai Power einen neuen Investor ge-


<strong>07</strong> I <strong>2013</strong> NACHRICHTEN 28f<strong>und</strong>en, berichtet das FMM-<strong>Magazin</strong>. Diechinesischen Konkurrenten suchen sichmit Unterstützung der Regierung Zugriff<strong>und</strong> Kontrolle auf Technologien aus Europa<strong>und</strong> Deutschland. Die chinesischen Direktinvestitionenin die EU sind innerhalb einesJahres um 135 Prozent gestiegen. In Deutschlandgab es einen Anstieg von 20<strong>07</strong> bis2010 um 87 Prozent .In einer Studie der Technischen UniversitätMünchen <strong>und</strong> der München Innovation Groupwurden 50 chinesische Unternehmen analysiert.Die Forscher fanden heraus, dass derenVorgehensweise vor allem darauf abzielt,durch Standorte in Deutschland Erfahrungenzu sammeln sowie Zoll- <strong>und</strong> Einfuhrbeschränkungenin die EU zu umgehen. Die EU versuchtsich ihrerseits dagegen zu wehren:Durch Schutzzölle sollen bestimmte Branchen,vornehmlich die Elektroindustrie <strong>und</strong> dieTelekommunikation, von den chinesischenBilligproduzenten abgeschirmt werden.Die mit der Geldpresse subventioniertenchinesischen Firmen drängen auf den europäischenMarkt. Dabei nimmt die Regierungin China die Herausbildung einer gigantischenKreditblase in Kauf. Die Wirtschafts<strong>und</strong>Finanzkrise habe die Übernahme derdeutschen Unternehmen „erleichtert“, heißtes in der Studie. Auch in den kommendenJahren werde es zu Übernahmen kommen.Die Investitionen steigen weiter. In denmeisten Fällen führe das aber eher zueiner Weiterentwicklung der bestehendenFirmen, als zu einer bloßen Übernahme. Essei auch nicht selten, dass das deutscheManagement im Unternehmen bestehenbleibe, so die Studie.Das größte „Risiko“ bestehe allerdings ineinem drohenden Wissensverlust, wenndeutsche Unternehmen durch Insolvenzenoder Fusionen den „Abfluss von wichtigenSchutzrechten“ <strong>und</strong> „geistigem Eigentum“nicht verhindern können.China: Große Unternehmen werdenweniger Gewinn machenMehr als die Hälfte derbörsennotierten Unternehmenrechnen mit deutlich gesunkenenGewinnen für 2012. Die hohe Staatsverschuldung<strong>und</strong> die weltweite Wirtschaftsflautehaben vor allem das produzierende Gewerbehart getroffen. Fitch sieht bereits großeGefahren für das Wachstumsmodell Chinas.Der wirtschaftliche Abschwung in den USA <strong>und</strong>der Eurozone hat sich in den Gewinnen derchinesischen Unternehmen vom vergangenenJahr deutlich niedergeschlagen. Mehr als dieHälfte der 965 börsennotierten chinesischenUnternehmen auf dem Festland erwartet einendeutlichen Rückgang der jährlichen Gewinne.187 dieser rechnen sogar damit, dass sichihr Jahresüberschuss aus 2012 um 50Prozent verringert hat, wie der Finanzdienstleistungs-ProviderWind Info in einer aktuellenUmfrage zeigt. Besonders das produzierendeGewerbe ist betroffen. So wird der chinesischeStahlhersteller Guangdong ShaosteelSongshan Co beispielsweise 2012 einengeschätzten Verlust in Höhe von 285,7 Mio.Dollar verbuchen müssen – das entsprichteinem Einbruch um 58 Prozent gegenüberdem Vorjahr. „Der heimische Stahlmarkt bliebauch 2012 düster“, sagte das Unternehmender chinesischen Zeitung People’sDaily. Es gebe einfach ein Überangebot anStahl, was einen Rückgang der weltweitenStahlpreise zur Folge hatte. Und wenngleichdie Preise immerhin im vierten Quartal zusteigen begannen, erhöhten sich die Preisefür Brennmaterial, „was den Verlust nochverschlimmerte“, fügte der Stahlherstellerhinzu.Das Unternehmen Taiyuan Heavy IndustryCo., das Maschinen <strong>und</strong> Anlagen produziert,geht von einem jährlichen Verlust in Höhe vonfast 56 Millionen Dollar aus. Zwar kann diechinesische Wirtschaft auch in diesem Jahrinsgesamt noch mit einem Wachstum von etwa8 Prozent rechnen, aber die Geldpolitik derRegierung kann die Unternehmen schnellerals erwartet mit neuen Schwierigkeiten konfrontieren.Die Ratingagentur Fitch warntderzeit davor, dass die von Investitionen getrageneWirtschaftsentwicklung des Landesvor gravierenden Einschränkungen steht.Die massiv ansteigenden Kredite, insbesonderedie Fremdfinanzierung der lokalenRegierung, seien besorgniserregend, zitiert diePeople’s Daily die Ratingagentur. Der Gesamtumfangder Kredite in Chinas Wirtschaft liegtderzeit bei 190 Prozent des BIP, so Fitch.Ende 2008 waren es noch 124 Prozent. DieVerschuldung „erhöht sich immens“, warntAndrew Colquhoun von Fitch. Hinzu kämenauch die Schattenbanken, die ein potentiellesRisiko für die Stabilität des nationalenFinanzsektors darstellen.Beides Quelle: Deutsche Mittelstands Nachrichten


<strong>07</strong> I <strong>2013</strong> KUNST & KULTUR30Erfindungen „Made in China“Angst vor der Mumie?DieSpannendeGeschichte<strong>und</strong>derungewöhnliche„Gelben Gefahr“Geniestreicheaus dem Reich der MitteBild: Matthias Brinker / pixelio.de„Made in China“ ist heute kein Gütesiegel,sondern steht für Ramsch, Billigprodukte<strong>und</strong> Plagiate – meistens jedenfalls. Dochdas war nicht immer so. Bereits vor 5.000Jahren, als große Teile der Welt noch imkulturellen <strong>und</strong> wissenschaftlichen Tiefschlaflagen, existierte in Fernost eine derersten Hochkulturen der Menschheit.Porzellan herzustellen, war der Siegeszugdes „Weißen Goldes“ nicht mehr aufzuhalten.Bauwerke der SuperlativeDie Nase vorn hatten chinesische Wissenschaftlerlange Zeit auch in der Astronomie,bei der Erk<strong>und</strong>ung der Erde sowie in Architektur,Landwirtschaft <strong>und</strong> Technik. Schonfrüh gab es beispielsweise ausgeklügelte Bewässerungssysteme.Dämme haben in Chinaeine lange Tradition. Bauwerke wie derKaiserkanal, erste Teile entstanden angeblichbereits vor 2.400 Jahren, oder die chinesischeMauer, waren sogar einzigartig für ihre Zeit.Porzellan <strong>und</strong> noch viel mehrZu einem Exportschlager wurden jedoch vorallem die genialen Erfi ndungen aus China. Sowie beispielsweise die vermutlich um 620 nachChristus entwickelte Porzellankunst. Diese erreichteim Laufe der Zeit eine derartige Perfektion,dass berühmte Forschungsreisende <strong>und</strong>Kaufleute wie Marco Polo in ihren Berichtendavon schwärmten <strong>und</strong> Kostproben mit nachEuropa nahmen.Zwar schafften es die Chinesen das Rezept,das auf Materialien wie Kaolin, Feldspat <strong>und</strong>Quarz basierte, lange geheim zu halten.Spätestens als es zu Beginn des 18. Jahrh<strong>und</strong>ertsin Europa gelang erstmals selberFoto: CFalk / pixelio.deDoch es gibt noch viele weitere chinesischeGeniestreiche, die im Laufe der letzten 5.000Jahre die Welt revolutionierten, andere gebenWissenschaftlern sogar heute noch Rätsel auf.Steinzeit-Spaghetti vom Gelben FlussChinesen als erste Pasta-Produzenten?Italien ist bekannt für seine Mode, für Kunst<strong>und</strong> Architektur, für seine Strände <strong>und</strong> nicht


<strong>07</strong> I <strong>2013</strong> KUNST & KULTUR14 31 36zuletzt für seine Fußballer, die 2006 inDeutschland sogar Weltmeister wurden. Ganzbesonders stolz ist man im Land zwischenAlpen <strong>und</strong> Sizilien aber auf seine Küche.Neben Pizza <strong>und</strong> Polenta – einem „arme-Leute-Gericht“, das auf Maisgries basiert –gehören dazu vor allem auch die Nudeln.Egal ob Spaghetti, Makkaroni oder Canneloni:Alle diese Hartweizenprodukte gelten als typischitalienisch <strong>und</strong> sind selbstverständlichauch dort erf<strong>und</strong>en worden – sollte man zumindestmeinen. Dass dem offenbar dochnicht so ist, hat im Jahr 2005 ein Wissenschaftlerteamum Houyuan Lu von der chinesischenAkademie der Wissenschaften gezeigt.Wissenschaftler-Streit beendetIm Nordwesten Chinas stießen die Forscheram Oberlauf des Gelben Flusses auf Essensreste,die sich bei näherem Hinsehen alsdie ältesten bisher bekannten Nudeln derWelt entpuppten. Wie Radiocarbon-Datierungenergaben, sind die 50 Zentimeter langen<strong>und</strong> drei Millimeter dicken Steinzeit-Spaghettisaus der Ausgrabungsstätte Lajia r<strong>und</strong> 4.000Jahre alt.„Vor der Entdeckung der Nudeln in Lajiastammten die ältesten schriftlichen Belegeaus einem Buch, das während der ÖstlichenHan Dynastie irgendwann zwischen 25<strong>und</strong> 220 nach Christus geschrieben wurde.Trotzdem blieb es umstritten, ob Chinesen,Italiener oder Araber als erste die Nudelnerf<strong>und</strong>en haben“, sagt Lu, der am Institut fürGeologie <strong>und</strong> Geophysik in Peking forscht.Diese Debatte scheinen die Geowissenschaftler<strong>und</strong> Archäologen nun beendet zu haben.„Unsere F<strong>und</strong>e zeigen, dass Nudeln als erstesin China produziert wurden“, so Lu weiter.Aufgespürt hatten die Wissenschaftler die prähistorischePasta in einem Steinguttopf, derkopfüber unter einer drei Meter dicken Sedimentschichtbegraben war. Als sie vorsichtigden Behälter hochhoben, fanden sie darunterdie Nudelüberreste auf einem kleinen Tonhügelthronend.„Es war diese einzigartige Kombination vonUmständen, die für ein Vakuum oder luftleerenRaum zwischen der Spitze des Sedimentkegels<strong>und</strong> dem Boden der Schale sorgte<strong>und</strong> damit die Nudeln konservierte“, erklärtder Co-Autor der Studie Kambiu Liu von derLouisiana State University im Interviewmit der BBC.Fotos vor dem ZerfallNur der Reaktionsschnelligkeit von HouyuanLu ist es zu verdanken, dass die Steinzeit-Nudeln überhaupt für die Öffentlichkeit <strong>und</strong>die Wissenschaft festgehalten werden konnten:Denn nach dem Lüften des Topfesschoss der Forscher sofort einige Bilder vonder sensationellen Entdeckung. Anschließendzerfielen die Nudeln an der Luft noch vorseinen Augen zu Staub.Wie die Wissenschaftler bei Untersuchungender Überreste herausfanden, bestanden dieUr-Nudeln, die an die in China noch immergebräuchlichen La-Mian-Nudeln erinnerten,nicht aus Hartweizen wie die heutigen, sondernaus Mehl von Kolben- <strong>und</strong> Rispenhirse.Das „Pompeji“ ChinasDas Forscherteam geht zudem davon aus,dass zwei schnell aufeinanderfolgende Naturkatastrophen– ein verheerendes Erdbeben<strong>und</strong> eine ebenso zerstörerische Flutwelle - dieSiedlung in Lajia zerstörten. Die Menschen im„Pompeji Chinas“ wurden von den Naturereignissenquasi beim Mittagessen überrascht<strong>und</strong> konnten sich nicht mehr rechtzeitig inSicherheit bringen. Darauf deuten unteranderem einige in abnormen Stellungenentdeckte menschliche Skelette in Lajia hin.Doch trotz all dieser Erkenntnisse sind längstnoch nicht alle Rätsel um die Steinzeit-Pastagelöst. Warum waren die Nudeln mehr als50 Zentimeter lang? Wie wurden sie zubereitet?Handelt es sich dabei um Hausmannskostoder ein Festtagsessen? Auf diese Fragenmüssen die Wissenschaftler um HouyuanLu erst noch Antworten fi nden.Schwarzpulver, Feuerwerk <strong>und</strong> RaketenHandwerk mit langer TraditionEs war ein grandioses Schauspiel, ein überwältigendesLichtermeer, es blitzte, zischte<strong>und</strong> knallte, dass einem Hören <strong>und</strong> Sehenverging: Das Mega-Feuerwerk während derEröffnungsfeier der Olympischen Spiele inPeking 2008 setzte Maßstäbe – sowohl wasdie Qualität als auch was den Umfang betrifft.Denn über 30.000 Böller schossen die chinesischenVeranstalter am 8. August 2008 in denSmog-verseuchten Himmel <strong>und</strong> verzücktendamit die Menschen vor Ort <strong>und</strong> die MilliardenFernsehzuschauer weltweit. Manche derFeuerwerkskörper waren sogar extra für dieseVeranstaltung entwickelt worden.


<strong>07</strong> I <strong>2013</strong> KUNST & KULTUR32Explosive BambusrohreDass gerade ein Feuerwerk den Höhepunktder Veranstaltung bildete, ist keine Überraschung– ganz besonders in China. DennBöller <strong>und</strong> Raketen haben dort eine langeTradition. Angeblich hat es im Reich derMitte bereits im ersten Jahrh<strong>und</strong>ert nachChristus eine relativ einfache Form vonSchießpulver gegeben. Sie bestand vermutlichaus Kaliumnitrat oder Salpeter,Schwefel <strong>und</strong> Kohlenstaub <strong>und</strong> ähnelte damitbereits verblüffend dem berühmtenSchwarzpulver.Ungewöhnlich ist auch, dass in einem um 1330von den mongolischen Herrschern Chinasherausgegebenem Gesetz bei der Aufzählungaller bekannten Waffen weder Pulver nochSchusswaffen genannt werden. MancheForscher vermuten daher, dass die gefährlicheMischung aus 75 Prozent Kaliumnitrat, 15Prozent Holzkohle <strong>und</strong> zehn Prozent Schwefel,eher zufällig in Arabien entdeckt wurde.Die alten Chinesen füllten mit diesemMix Bambusrohre, warfen sie auf religiösenFesten ins Feuer <strong>und</strong> ließen esauf diese Wiese schon damals so richtigkrachen. Doch damit war die Experimentierfreudenoch längst nicht befriedigt.Einige Zeit später banden sie dieexplosiven Bambusböller schon an Pfeile <strong>und</strong>schossen die angezündeten „Raketen“ mitBogen in die Luft.Fliegendes FeuerWas als Spektakel auf religiösen Veranstaltungenseinen Anfang nahm, wurdedann auch für militärische Zwecke genutzt.So setzte die chinesische Armee währendder Schlacht von Kai-Keng im Kampf gegenmongolische Invasoren bereits im Jahr 1232nach Christus einen wahren Regen aus„fliegendem Feuer“ ein. Die Geschosseirritierten nicht nur die Pferde der Angreifer, sieversetzten anscheinend auch die wilden Reiterin Angst <strong>und</strong> Schrecken. Die mongolischeAttacke jedenfalls, soviel ist sicher, wurdeauch aufgr<strong>und</strong> der urtümlichen Raketenabgeschmettert.Ur-Raketen <strong>und</strong> Böller könnten demnach ausChina stammen. Aber was ist mit derErfindung des Schwarzpulvers, die ihnenhäufi g ebenfalls zugeschrieben wird? Da sindsich Archäologen <strong>und</strong> andere Wissenschaftlernicht einig.Erfinder gesuchtGegen eine Herkunft aus Fernost spricht unteranderem, dass historische chinesischeQuellen, wie das Werk Wu Ching Tsung Yaoaus dem Jahr 1044 nach Christus, zwar vonsalpeterhaltigen Brandsätzen sprechen. Dieälteste erhaltene Kopie dieser Schrift stammtaber nachweislich aus dem 16. Jahrh<strong>und</strong>ert<strong>und</strong> entsprechende Textstellen könntendaher auch später eingefügt worden sein.Foto: R_by_Lutz Stallknecht_pixelio.deAndere Wissenschaftler dagegen vertretendie Ansicht, dass der „Vater“ des leicht entzündlichenPulvers der FranziskanermönchRoger Bacon gewesen sein könnte. Baconexperimentierte Mitte des 13. Jahrh<strong>und</strong>ertsebenfalls mit den notwendigen Ingredienzen<strong>und</strong> berichtet in seinem Werk „Opus Majus“1268 nach Christus sogar über eine Nutzungdes Gemisches für Knallkörper.Natrium macht Böller gelbWie dem auch sei: Das Schwarzpulver jedenfallsverbreitete sich seit seiner Erfindungschnell über die ganze Welt <strong>und</strong> wurde langeZeit nicht nur für Feuerwerkskörper sondernauch als Explosivstoff <strong>und</strong> Antriebsmittelin Handwaffen <strong>und</strong> Kanonen eingesetzt.Heute ist der Hype um diesen Explosivstoffweitgehend vorbei. Meist leistet er nur nochbei der Produktion von spektakulärenBöllern<strong>und</strong> Silvesterraketen gute Dienste.


<strong>07</strong> I <strong>2013</strong> KUNST & KULTUR33Die intensiven Farben der explodierendenpyrotechnischen Produkte beruhen dabeiauf der Beimischung von Metallionen.Natriumionen sorgen beispielsweise für gelbesLicht, Kupfer- oder Kobaltionen für blaues<strong>und</strong> Strontiumionen für rotes.Schreiben, Abklatschen, DruckenAuch die Druckkunst stammt aus FernostEr wurde um das Jahr 1400 in Mainz geboren<strong>und</strong> sein berühmtestes Werk ist eine Bibel:Johannes Gutenberg gilt bei Vielen nochimmer als Erfinder des Buchdrucks <strong>und</strong> istbei uns ungeheuer bekannt <strong>und</strong> populär. Ineiner Zuschauerwahl der besten Deutschenkam er vor einigen Jahren sogar auf Rangacht - noch vor Albert Einstein. Dabei ist Kunstdes Druckens von Büchern nicht in Deutschlandentstanden, sondern erlebte in Chinabereits einige Jahrh<strong>und</strong>erte vor Gutenberg inder Song-Dynastie (960 bis 1279 nach Christus)eine Blütezeit. Begonnen hatte dort allesmit der Erfi ndung des Papiers vermutlich umdas Jahr 100. Von da an gab es die Möglichkeitwichtige Ereignisse, aber auch Gesetze<strong>und</strong> Verordnungen, problemlos schriftlich festzuhalten.Doch wie konnte man diese möglichsteinfach vervielfältigen, ohne sie immerwieder mühsam abschreiben zu müssen?Abklatschen statt DruckenIn China wurde man bei der Suche nach einerLösung für das Problem schon um 175 n. Chr.ansatzweise fündig. Wichtige Texte verewigtenSchreiber zunächst in Steinplatten. Vondiesem Muster erstellte man dann so genannteAbklatsche. Dabei handelte es sich um mithilfevon Tusche erzeugte Papierabdrucke, aufdenen die Schriftzeichen weiß auf dunklemUntergr<strong>und</strong> zu erkennen waren.Dieses Ur-Druckverfahren wurde anschliessendstetig weiter entwickelt bis es schließlichr<strong>und</strong> fünf h<strong>und</strong>ert Jahre später von einemHochdruckverfahren, dem so genannten Holztafeldruckabgelöst wurde. Die Technik beschreibtdas Team "Mainz. Gutenberg 2000"auf seiner Internetseite so: „Jedes Zeichenwurde seitenverkehrt in einen Holzstock geschnitten,indem man alles umgebende Holzentfernte. So entstanden erhabene Linien, dieentsprechend eingefärbt <strong>und</strong> auf Papier abgerieben,in positiver Gestalt den gewünschtenText abfärbten.“ Damit hatten die Chineseneine Möglichkeit gef<strong>und</strong>en, Bücher, Gesetzestexteoder einfache Zeichnungen problemloszu reproduzieren.Drucken mit beweglichen LetternSelbst der Druck mit beweglichen Lettern warin China schon vor r<strong>und</strong> 1.000 Jahren ansatzweisebekannt. Als Pionier dieser Technikgilt Bi Sheng, der die dafür notwendigenDruckstempel aus Keramik herstellte. „Umzu drucken, setzte er einen Eisenrahmen aufeine Eisenplatte <strong>und</strong> ordnete darin die Stempelan. War der Rahmen voll, dann ergab dieseinen Druckstock, den er dann erhitzte, bisdie Paste [an der Rückseite der Lettern] zuschmelzen begann. Mit einem Brett, das er andie Vorderseite drückte, ebnete er die Oberfläche des Druckstocks, damit sie glatt wurdewie geschliffen,“ beschreibt Tsuen Hsuin Tsienin Joseph Needhams Buch „Science andCivilisation in China“, die erstmals von Shengverwendete Technik. Vermutlich aufgr<strong>und</strong>der Vielzahl der chinesischen Schriftzeichenblieb dieses Verfahren im Reich der Mittejedoch ein Nischenprodukt. Erst im 20.Jahrh<strong>und</strong>ert setzte sich auch hier der Druckmit beweglichen Lettern endgültig durch.Gutenbergs LeistungBuchdruck? Wurde in China erf<strong>und</strong>en. DerDruck mit beweglichen Lettern? Vermutlichebenfalls. Warum aber ist dann der DeutscheGutenberg noch immer in aller M<strong>und</strong>e, wennes um das die Druckkunst geht? „Schreibtechnikenzu beherrschen - das war vor Gutenbergein exklusives <strong>und</strong> überaus teures Handwerk.Nur die wenigsten konnten lesen <strong>und</strong>schreiben, geschweige denn die wertvollen,weil einzeln kopierten Handschriften kaufen.Gutenbergs Erfindung des Setzkastens <strong>und</strong>des Druckstocks hat dieses tradierte Kunsthandwerkdemokratisiert. Übrigens ohnedies ausdrücklich zu wollen“, erklärt JochenHörisch, Professor für Neuere Germanistik<strong>und</strong> Medienanalyse an der Universität Mannheimin der Zeitung Rheinpfalz. Und weiter:„Gutenbergs Ziel war es vielmehr, besondersschöne Abschriften zu garantieren, also dieschönsten Kopistenleistungen zu überbieten.Eine unscheinbare Erfindung mit gewaltigenWirkungen. Um zu pointieren: ohne Gutenbergkeine Reformation, keine Schulpflicht, keineGoethe-Ausgaben, keine Aufklärung, keinQuelle-Katalog <strong>und</strong> keine Zeitungen - nichtauszudenken!“Quelle: scinexx - Das Wissensmagazin(www.scinexx.de)


<strong>07</strong> I <strong>2013</strong> MITGLIEDER SPEZIAL 34Kooperationstreffen mitVertretern der größtenGold-AbbauregionChinasbeim <strong>CIHD</strong>Bürgermeister Wang Guangyao, Prof. LuanDelegation der Stadt Zhaoyuan zu Gastbeim <strong>CIHD</strong>Am 8. Mai <strong>2013</strong> veranstaltete die StadtZhaoyuan <strong>und</strong> der <strong>CIHD</strong> ein "Kooperationstreffenmit Vertretern der größten Gold-Abbauregion Chinas". Dabei trafen ausgewähltedeutsche Teilnehmer auf eineDelegation der Stadtregierung vonZhaoyuan unter der Führung des Bürgermeistersder Stadt, Herr Wang Guangyao.Die kreisfreie Stadt Zhaoyuan gehört zumVerwaltungsgebiet der bezirksfreien StadtYantai auf der Jiaodong-Halbinsel in derostchinesischen Provinz Shandong, derwirtschaftlich am stärksten entwickeltenProvinz Chinas. Zhaoyuan hat eine Flächevon 1.433 km² <strong>und</strong> r<strong>und</strong> 580.000 Einwohner.Zu den Hauptindustrien der Stadt zählenGold, Maschinenbau, Elektronik, Autoteile<strong>und</strong> Reifen sowie die Lebensmittelproduktion.Im Jahr 2012 konnte die Stadt ein BIP von55,11 Milliarden RMB aufweisen, <strong>und</strong> hatdamit ein Wirtschaftswachstum von 12,6%erreicht. Die Stadt verfügt über ein hohesEdelmetall-Aufkommen (Gold) <strong>und</strong> gilt als"die goldene Stadt Chinas". Sie hat diegrößte Goldmine in China <strong>und</strong> stellt dielandesweit höchste Goldproduktion. Im Jahr1992 investierte die Stadt 130 Mio. RMB, umeine moderne Wirtschaftsentwicklungszonezu errichten. Bisher haben bereits über 110,mit ausländischem Kapital finanzierte,Unternehmen in dieser Stadt Niederlassungenoder Fabriken gegründet.Teilnehmer <strong>CIHD</strong>-KooperationsforumDas Konzept des Treffens sah ausführlicheInformationsgespräche deutscher Unternehmersowie weiterer ausgewählter Gäste<strong>und</strong> der Delegation <strong>und</strong> einen Erfahrungsaustauschim Chinageschäft vor. So traf dievon dem Oberbürgermeister, Herrn WangGuangyao, angeführte Delegation ausZhaoyuan, zu der unter anderem auch FrauHuang Jiying, Leiterin des Amtes für Wirtschaft<strong>und</strong> Handel der Stadt Zhaoyuan,Herr Xu Qinglin, Direktor des <strong>Industrie</strong>parksBinhai der Stadt Zhaoyuan <strong>und</strong>Herr Wang Liancheng, Leiter der Regierungdes Stadtbezirks Zhangxing von Zhaoyuangehören, auf folgende deutsche Gesprächspartner(Auswahl):- Herrn Dr. Hans-Peter Merz, Leiter derAbteilung International bei IHK Bochum- Reinhold Zimmermann, Geschäftsführerder Zimmermann Investment GmbH & Co.- Vertreter der Firma WAT- Waco-Plast GmbH- GTA Maschinensysteme GmbH- Bochumer Eisenhütte Heintzmann


<strong>07</strong> 05 I <strong>2013</strong> 2011 D MITGLIEDER – WIRTSCHAFT SPEZIAL14 35- Entex Rust & Mitschke GmbH- Hippler Beratung & Vermittlung- RAG Mining Solutions- RKW Architektur & Städdtebau- Hazemag & EPR GmbHAls Vertreter der Wirtschaftsförderung Düsseldorfnahm Frau Elisabeth Inhester an derVeranstaltung teil.Abschließend betrachtet kamen alle Teilnehmerüberein, dass ein direkter Erfahrungsaustauschim kleinen Kreis, so wieihn der <strong>CIHD</strong>, mit den regelmäßig stattfindenden Kooperationstreffen mit Wirtschaftsdelegationenanbietet, eine gute Gr<strong>und</strong>lagefür ein Networking auf hohem Niveau darstellt.In seiner Eröffnungsrede ging BürgermeisterWang Guangyao auf die Standortvorteile vonZhaoyuan ein, wobei er insbesondere dieverkehrsgünstige Lage der Stadt beschrieb.Darüber hinaus berichtete er über die bereitserfolgreiche Realisation einiger Projekte. HerrSun Huidong vom Amt für Wirtschaft <strong>und</strong>Handel der Stadt Zhaoyuan stellte den Gästendas Investitionsumfeld der Stadt vor.Im Anschluss an die Vorträge stellte Prof. Luander chinesischen Seite noch einmal imeinzelnen alle Vertreter der teilnehmendendeutschen Unternehmen vor. AnschließendeDiskussionspunkte waren unter anderemder Transfer deutscher Klimatechnik für denEinsatz der Goldmine der Stadt Zhaoyuan.Unterschrift im Gästebuch des <strong>CIHD</strong>Teilnehmer <strong>CIHD</strong>-Kooperationsforum mit der Stadt Zhaoyuan


<strong>07</strong> I <strong>2013</strong> MITGLIEDER SPEZIAL36Besuch der Shandong Fengyuan GroupCo., Ltd. bei FamousDüsseldorf – Am Mittwoch, dem 15.05.<strong>2013</strong>besuchte eine Delegation der ShandongFengyuan Group Co., Ltd. die FamousIndustrial Group in Düsseldorf. Vertreten warensowohl Mitglieder der Unternehmensführungals auch Chefi ngenieure. Angeführt wurde dieDelegation von dem General Manager derShandong Fengyuan Yuanhang Logistics &Trade Co., Ltd., Herrn Liu Jinghua.Die Shandong Fengyuan Group hat ihren Sitzin der Pronvinz Shandong <strong>und</strong> ist als eines dergrößten Bergbauunternehmen in China bekannt.Die Firma verfügt weiter über 20Zweigniederlassungen <strong>und</strong> beschäftigtmehr als 7000 Mitarbeiter. Das Gesellschaftsvermögender Firma beträgt ca.7,5 Mrd. RMB.Nach der Besichtigung sowie der ausführlichenVorstellung des Unternehmens Famousdiskutierten Herr Liu <strong>und</strong> der Vize-Geschäftsführerder Famous Industrial Group, HerrZhang Ze, über die Entwicklung der Bergbauindustrie,des chinesischen Marktes, sowieüber mögliche zukünftige Kooperationen.Nach den sehr konstruktiven Gesprächenfreuten sich alle auf ein gemeinsames Abendessen.Nach diesem erfolgreichen Treffen,lud Herr Liu die Famous Industrial Group, zueinem Gegenbesuch bei der ShandongFengyuan Group ein.Ein insgesamt erfolgreicher Besuch, der miteinem gemeinsamen Abendessen abschließ.Shandong Fengyuan Group Co., Ltd.Besuch der Xuzhou Coal Mining Group Co.,Ltd. bei FamousDüsseldorf – Am Mittwoch, dem 23.05.<strong>2013</strong>besuchten der Chef Ingenieur der ZecheZhangji von Xuzhou Coal Mining Group Co.,Ltd., Herr Ge Yiqun, sein engster Mitarbeiter,Herr Zhuang Houshun <strong>und</strong> ein Direktor derZeche Sanhejian die Firma Famous IndustrialGroup GmbH in Düsseldorf.Die Xuzhou Coal Mining Group Co., Ltd. hatihren Sitz in der Pronvinz Jiangsu <strong>und</strong> giltals eines der größten Bergbauunternehmenin China. Die Gruppe verfügt eine jährlicheKohleförderung über 20 Mio. t <strong>und</strong> beschäftigtmehr als 60.000 Mitarbeiter.Nach der Besichtigung <strong>und</strong> der Präsentationder Tätigkeitsfelder der Famous IndustrialGroup, informierte sich Herr Ge noch über dielaufenden Projekte von Famous <strong>und</strong> diskutierteim Anschluss mit dem Vize-Geschäftsführervon Famous, Herrn Zhang Ze, überdie Bergbauindustrie in China, die Problemebei der Kohlegewinnung, eine Aktualisierungder Maschinen sowie über mögliche zukünftigeKooperationen. Der Einladung derFirma WAT folgend, besichtigte die Delegationdas Werk des Unternehmens in Hamminkeln<strong>und</strong> konnte sich über den aktuellen Standder Arbeiten an den Maschinen informieren.Das gemeinsame Gespräch war eine guteGelegenheit für die Firma WAT, weitereMaschinen <strong>und</strong> Systeme vorzustellen, an derdie Delegation auch sehr interessiert war.Der anschließende Austausch über die Arbeitder Zeche <strong>und</strong> eine mögliche Unterstützungaus Deutschland war für beide Seiten sehrinformativ.


<strong>07</strong> I <strong>2013</strong> MITGLIEDER SPEZIAL37Herr Ge ist sehr aufgeschlossen für weitereKooperationen <strong>und</strong> lud die Famous IndustrialGroup zu einem Gegenbesuch bei derXuzhou Coal Mining Group Co., Ltd. ein.Xuzhou Coal Mining Group Co., Ltd.Besuch der China Coal Technology andEngineering Group (CCTEG) bei FamousDüsseldorf – Ebenfalls am Donnerstag, den23.05.<strong>2013</strong> besuchte eine Delegation derChina Coal Technology and EngineeringGroup (CCTEG) die Famous Industrial Groupin Düsseldorf. Teilnehmer waren die Mitgliederder Unternehmensführung <strong>und</strong> Chefingenieure.Angeführt wurde die Delegation vonProf. Luo Yongshun, dem Direktor desShanghai Research Institute der CCTEG.Die CCTEG ist ein Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungsunternehmen,das in China für dieEntwicklung von besonders umweltschonenden<strong>und</strong> sicheren Technologien steht. Aktuellhält das Unternehmen bereits über 80 Patentefür seine Eigenentwicklungen im Steinkohlebergbau.Zu den Eigenentwicklungen gehörenunter anderem:• Teilschnittmaschinen• Abbaumaschinen für dünne Flöze• Hydraulik für den Strebbau• Gepanzerte Abbaubandförderer• Emulsionspumpen-Stationen• Feuerfeste Fahrzeuge mit niedrigenAbgasen• Mobile Firsten-Stützen• FördersystemeNach der Besichtigung des Unternehmens sowieeiner Unternehmenspräsentation diskutiertenParteisekretär Prof. Luo <strong>und</strong> der Vize GeneralManager der Famous Industrial Group,Herr Alexander Zisser, über möglichezukünftige Kooperationen. Diese, für beideSeiten, sehr fruchtbaren Gespräche, wurdenbei einem gemeinsamen Abendessen fortgesetzt.China Coal Technology and Engineering Group (CCTEG)


<strong>07</strong> I <strong>2013</strong> MITGLIEDER SPEZIAL 38Der <strong>CIHD</strong> zu Besuch bei der China CoalTechnology and Engineering Group(CCTEG)Am 29. Mai <strong>2013</strong> besuchten Prof. Luan <strong>und</strong>Herr Tang Gongnan, General Manager derBeijing Defeima Technology & Trade Co.,Ltd. sowie Herr Liu Jincang, Vize GeneralManager der Beijing Defeima Technology &Trade Co., Ltd. auf Einladung die FirmaCCTEG zu einem Gegenbesuch <strong>und</strong> einemArbeitsgespräch .Von der Firma CCTEG waren Herr Wu Dezheng,General Manager <strong>und</strong> stellvertretenderParteisekretär der CCTEG, Herr Xiao Baogui,Vize General Manager derTiandi Science &Technology Corp. <strong>und</strong> Herr Luo Qingji, VizeDirektor <strong>und</strong> Parteisekretär des ShanghaiResearch Instituts der CCTEG anwesend.Besuch Prof. Luan bei CCTEGAm 23. Mai war eine Delegation der CCTEGunter Leitung von Prof. Luo Qingji, dem Vize-Direktor des Shanghai Research Instituteder CCTEG zu einem ersten Besuch <strong>und</strong>zur Information über den <strong>CIHD</strong> <strong>und</strong> dieFirma Famous in Düsseldorf. Dieser Gegenbesuchdiente nun dazu, die Kontakte zuvertiefen <strong>und</strong> um über eine Kooperationnachzudenken.Zunächst bedankte sich Prof. Luo bei derFamous Industrial Group herzlich für denfre<strong>und</strong>lichen Empfang in Deutschland. Erberichtete, dass er auch schon andereErlebnisse hatte <strong>und</strong> vor einigen Jahrenschlechte Erfahrungen mit einem anderendeutschen Verhandlungspartner machenmusste. Herr Wu bedankte sich bei Herrn Luanfür die Unterstützung <strong>und</strong> Hilfe.Herr Luan präsentierte den Anwesendenzunächst die Entwicklungsgeschichte derFamous Industrial Group GmbH. Die FirmaFamous verkaufte in den vergangenen Jahrensehr viele Bergbaumaschinen <strong>und</strong> -anlagennach China <strong>und</strong> führte moderne <strong>und</strong> innovativeBergbautechnik ein. Insbesonderedurch die Verlagerung einer komplettenKokerei mit 7,63 m Koksofen nach China,die durch Famous abgewickelt wurde, hatFamous der chinesischen Bergbautechnikeinen technischen Fortschritt von r<strong>und</strong> 15Jahren gebracht.Darüber hinaus stellte Herr Luan bei diesemTreffen auch den im Jahr 2002 gegründeten<strong>CIHD</strong> vor, der mit seinem Wirken für dieguten Beziehungen zur LandesregierungNRW <strong>und</strong> der chinesischen Botschaft inDeutschland aber auch in China gesorgt hat.Herr Luan informierte über einige enge Kooperationzwischen Famous <strong>und</strong> diversen deutschenUnternehmen, besonders den Bergbauunternehmenim Ruhrgebiet, wie z.B. dieFírmen Wärme-Austausch-GmbH (WAT) <strong>und</strong>GTA Maschinensysteme GmbH <strong>und</strong> erläutertedie Hauptprodukte <strong>und</strong> das Marktpotentialder beiden Unternehmen. Famous hat mitvielen chinesischen Bergbauunternehmen inden Provinzen Shandong <strong>und</strong> Anhui Partnerschaftenetabliert.Herr Luan möchte eine Bergbaugesellschaftgründen. Dazu bek<strong>und</strong>en derzeit bereits fünfdeutsche Bergbauunternehmen Kooperationsabsichten.Außerdem betonte Herr Luan, dasser auch sehr an einer Zusammenarbeit mitCCTEG interessiert ist, um dieses Projekt verwirklichenzu können.Herr Wu stellte die Entwicklungsgeschichte<strong>und</strong> den aktuellen Stand der CCTEG vor. DieCCTEG wurde 1999, nach der Fusion vonChina Coal Technology Research Institute <strong>und</strong>China Coal Design & Research Institute gegründet.Bis zum Jahr 2012 stieg das Gesellschaftsvermögender CCTEG von 34,3 Mrd.RMB auf 35 Mrd. RMB. In China gibt es achtgroße Coal Design & Research Institutes,wovon sechs zu CCTEG gehören.Herr Wu beschrieb die Geschäftsfelder derCCTEG: 1. Bergbaudesign: Fast 70% derProjekte in China werden von der CCTEGausgeführt. 2. Bergbaumaschinen: Für Kohle-Gewinnung, Vortrieb, Transport, Laden,Ausbau, Kontrolle, Kohlewäsche <strong>und</strong> Kohleverarbeitung.Für diese Bereiche ist dieTiandi Science & Technology Corp. zuständig.Der damit erzielte Umsatz beträgt ca. 30%des Gesamtumsatzes der CCTEG. 3. Bergbausicherheitinkl. Sicherheitstechnik <strong>und</strong> –anlagen: Der damit erzielte Umsatz beträgt70% - 80% des Gesamtumsatzes der CCTEG.


<strong>07</strong> I <strong>2013</strong> MITGLIEDER SPEZIAL39Nach der Firmenpräsentation der CCTEGsprach Herr Wu darüber, dass CCTEG sehrdaran interessiert sei, deutsche Unternehmenzu kaufen, vorausgesetzt, die Anlagen sowiedie dazugehörige Technik sind fortschrittlich<strong>und</strong> haben Marktpotenzial. Denn manchmalwird der Gewinn beim Vertragsabschluss sehrhoch kalkuliert, aber durch Unwägbarkeiten<strong>und</strong> höheren Kosten entstehen letztendlichdoch Verluste. Herr Wu führte aus, dassder Technikabstand zwischen Deutschland<strong>und</strong> China nicht mehr so groß ist wie früher<strong>und</strong> dass China in einigen Bereichen sogarbereits über bessere Techniken verfügt.Dies sei auch der Gr<strong>und</strong> dafür, dass chinesischeK<strong>und</strong>en nicht mehr unbedingt allesin Deutschland kaufen wollen. Herr Wu istdaran interessiert, dass für den Fall, dassCCTEG ein deutsches Unternehmen kauft,Famous sich an dem Unternehmen beteiligt.Herr Luan war sehr beeindruckt von derbew<strong>und</strong>ernswert schnellen Entwicklung derCCTEG. Die Firma Famous selbst hat in denletzten Jahren mehrere Werke, die mit führenderTechnik arbeiten in Europa erworben <strong>und</strong>nach China verlagert.Herr Luan gibt jedoch aus seinen Erfahrungenzu bedenken, dass der große Kulturunterschiedzwischen den beiden Ländern oft Missverständnissehervorruft, die schnell dazuführen können, dass Verhandlungen scheitern.Sollte es sich ergeben, dass Famous die Vermittlungübernimmt, seien diese Problemejedoch weitestgehend vermeidbar, da Famousüber langjährige Erfahrungen in diesemBereich verfügt. Wenn sich die Möglichkeitbietet, möchte Famous mit CCTEG zusammenein Joint-Venture gründen <strong>und</strong> unter diesemNamen deutsche Unternehmen kaufen.Dieses Joint Venture wäre eine Möglichkeitkostensparender zu agieren. Sollte es mitCCTEG zu einer Einigung darüber kommen,ist Famous bereit Geld zu investieren <strong>und</strong>Aktionär des vom Joint-Venture gekauftenUnternehmens zu werden.Nach diesen äußerst produktiven Gesprächenwar ein gemeinsames Abendessen sehrwillkommen. Eine gute Gelegenheit, diesePläne intensiver zu diskutieren.Famous zu Besuch bei der China Coal Technology and Engineering Group (CCTEG)


<strong>07</strong> I <strong>2013</strong> MITGLIEDER SPEZIAL 40Welches sind die wichtigsten Unternehmereigenschaften?Ethisches Handeln, was automatisch dazuführt, dass man langfristig ein zuverlässigerPartner wird. Beweglichkeit in der Reaktion aufMarktentwicklungen.Was ist Ihre Lieblingstätigkeit, wenn Sie nichtim Dienst sind?Meine große Leidenschaft ist die Seefahrt.Reinhold Zimmermann, GeschäftsführerZimmermann Investment für die Rubrik„Experten nachgefragt“Wann kamen Sie zum ersten Mal in Kontaktmit China?Mein erster Kontakt zu China entstand schonvor 30 Jahren durch eine Geschäftsreisenach Hongkong. Damals war keine Einreisein „Nationalchina“ möglich aber viele Produkteerreichten Hongkong aus China.Gemeinsame Reise im April 2009 mit HerrnProf. Luan. Wir haben u. a. Xi`an, Shanghai<strong>und</strong> Kunming besucht – es war eine sehrinteressante Reise an die ich mich gernezurück erinnere.Was verbinden Sie besonders mit China?Mein Sohn Patrick hat 1,5 Jahre in Shanghaigearbeitet. Besonders verb<strong>und</strong>en mit Chinabin über unser verb<strong>und</strong>enes Unternehmeneuro delkredere, welches den Herstellernin China über Hermes <strong>und</strong> oder Zürich eineZahlungsgarantie gibt.Was ist Ihr Motto im Chinageschäft?Chancen der Zusammenarbeit erkennen, vorzubereiten<strong>und</strong> zu vollenden. Stärken beiderKulturen zum Tragen zu bringen <strong>und</strong> zum Wohlbeider Parteien das Vorhaben zum Erfolgführen.Welche Stärken hat Ihrer Meinung nachChina?Durch die sehr lange handwerkliche Traditionder chinesischen Kultur, gepaart mit modernerProduktionstechnologie, stellt China bedeutendeKonsumgüter für den Weltmarkt her.Welche Defi zite muss China noch abbauen?Verbesserung in der Kommunikation.Welcher Film hat Sie zuletzt beeindruckt?Cloud Atlas - eine Literaturverfi lmung aus demJahr 2012 nach David Mitchells Roman "DerWolkenatlas". Hier hatte ich die Möglichkeit,bei der Produktion zuzusehen.Welchen Traum würden Sie sich gerneerfüllen?Ich würde gerne selbst einmal einen Filmproduzieren.Was sind Ihre prägenden Eigenschaften?VerlässlichkeitIhre Schwächen?Ich möchte immer alles gleichzeitig machen.Welche Eigenschaften schätzen Sie ammeisten an Ihren Mitmenschen?Handwerkliche PräzisionWo machen Sie am liebsten Urlaub?Auf meiner Motoryacht Be MineWas ist Ihre Lieblingsspeise?Bockwurst mit KartoffelsalatWie halten Sie sich fi t?Ich trainiere regelmäßig mindestens 3 x in derWoche.Wer ist Ihr Vorbild?Helmut SchmidtWelches Ereignis hat Sie zuletzt gefesselt?Besonders beeindruckt hat mich die Landungder Sonde Curiosity auf dem Mars <strong>und</strong> dieBilder im August 2012.Welche Sofortmaßnahmen würden Sie umsetzen,wenn Sie B<strong>und</strong>eskanzler wären?Einen Mehrgenerationenrat gründen, wo dasWissen, die Erfahrung <strong>und</strong> Können mit denjüngeren Generationen ausgetauscht werdenkann.


04 I <strong>2013</strong> IN EIGENER SACHE 41Unsere SchwerpunkteDie Mehrzahl der deutschen <strong>CIHD</strong> Mitgliedersind mittelständische Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen.Etwa die Hälfte ist im BereichMaschinen- <strong>und</strong> Anlagenbau inklusiveBergbau angesiedelt. Ein Drittel der Mitgliederverteilt sich auf den Dienstleistungssektor,wobei die Rechts-, Steuerberatung <strong>und</strong> Wirtschaftsprüfungdie größte Gruppe stellt. Auchdie Redaktion des <strong>CIHD</strong> <strong>Magazin</strong>s orientiertsich an diesem Profi l. Unser Ziel ist es, Informationenbedarfsorientiert zu selektieren<strong>und</strong> an Sie weiterzugeben. Den vom <strong>CIHD</strong>organisierten regelmäßigen Veranstaltungenstehen externe Referenten <strong>und</strong> Experten zurSeite, die einen regen Erfahrungs- <strong>und</strong> Informationsaustauschgewährleisten. Somit wirddas Netzwerk der Mitglieder untereinander gefördert<strong>und</strong> intensiviert.Für Fragen <strong>und</strong> Anregungen stehen wir Ihnenselbstverständlich jederzeit zur Verfügung.Leistungsangebot des <strong>CIHD</strong>Unseren Mitgliedern stehen insbesonderefolgende Leistungen zur Verfügung:• Informations- <strong>und</strong> Beratungsdienste• Zweimonatliche Publikation des <strong>CIHD</strong><strong>Magazin</strong>s• Recherche <strong>und</strong> Marktsondierung• Veröffentlichung von Projektgesuchen <strong>und</strong>Projektangeboten• Vermittlung von Investoren aus China• Kooperationsbegleitung• Regelmäßige Veranstaltungen mit themenbezogenemErfahrungsaustauschIhr Ansprechpartner:<strong>CIHD</strong> e.V.,Zülpicher Strasse 540459 DüsseldorfTel.: 0<strong>21</strong>1 500 81 30Fax: 0<strong>21</strong>1 500 81 31Email: info@cihd.deInternet. www.cihd.de<strong>CIHD</strong> Mitglieder nach Branchen4% 2%MaschinenbauAnlagenbau9%11%26%DienstleistungBergbauindustrielle Zulieferer15%24%9%Rechts- <strong>und</strong> SteuerberatungKunsthandwerkChemie


Präsidiumsmitglieder <strong>CIHD</strong>Ehrenpräsident: Canrong MaGesandter <strong>und</strong> bevollmächtigter<strong>Chinesischer</strong> Botschafter in Deutschland a. D.Vizepräsident: Dr.-jur. Matthias MitscherlichVorstandsvorsitzender a. D.MAN Ferrostaal AG (2002-2010) FerrostaalVorstandsvorsitzender a. D.Athens International Airport S.A.Präsident: Prof.-Ing. Wolfgang LuanGeschäftsführender GesellschafterFAMOUS Holding GmbH & Co. KG, GermanyVizepräsident: Yi LiuGeneral Manager AssistantState Development & Investment Corporation (SDIC)VorstandvorsitzenderSDIC Xinji Energy Co., Ltd. (börsennotierte AG)


Kuratorium (Beirat)In alphabetischer ReihenfolgeChangsen BuVorstandsvorsitzenderShandong Energy Group Co., Ltd.Dr. Jochen PleinesDirektorLandesspracheninstitut in derRuhr-Universität Bochum (LSI)Rongping CaoGeneral ManagerWanbei Coal-Electricity Group Co., Ltd.Dr. Ottilie ScholzOberbürgermeisterinStadt BochumHelmut DiegelHauptgeschäftsführerIHK Mittleres Ruhrgebiet, BochumZhiyuan TaoVorstandsvorsitzenderShandong Fengyuan Group CorporationLimitedDirk ElbersOberbürgermeisterLandeshauptstadt DüsseldorfMingsheng WangVorstandsvorsitzenderHuaibei Coal and Mining Group Co., Ltd.Dr. Gerhard EschenbaumStellvertr. HauptgeschäftsführerIHK DüsseldorfPetra WassnerGeschäftsführerinNRW.INVEST GmbHYouling LiGeneral ManagerKunming Iron & Steel Holding CorporationReinhold ZimmermannGeschäftsführerZimmermann Investment GmbH & Co. KGDr. Hans-Peter MerzLeiter InternationalIHK Mittleres Ruhrgebiet, Bochum

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