03.12.2012 Aufrufe

Journal - Marianne Strauss Klinik

Journal - Marianne Strauss Klinik

Journal - Marianne Strauss Klinik

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Erfolgreiche Einrichtung<br />

Mit der konkreten Umsetzung des<br />

Tagesklinikkonzepts, das bereits einige<br />

Jahre zuvor von Chefarzt Dr. Nicolaus<br />

König erarbeitet worden war,<br />

wurden Oberarzt Dr. Holger Albrecht<br />

und Christhild Wötzel (Leitende<br />

Physiotherapeutin) betraut, tatkräftig<br />

unterstützt von Gisela Hildebrandt-<br />

Deinert (Leitende Sozialpädagogin).<br />

Die Zwitterstellung der Tagesklinik<br />

zwischen ambulanter Versorgung<br />

und Krankenhaus war für alle Beteiligten<br />

zunächst etwas völlig Neues.<br />

Dies galt nicht zuletzt auch für die<br />

Sommerfest<br />

Nach tagelangem Dauerregen und<br />

kühlen Temperaturen zeigte sich der<br />

19. Juli bereits am Morgen von seiner<br />

besten Sommerseite, so dass die Organisatoren<br />

und Mitarbeiter der <strong>Klinik</strong><br />

erleichtert aufatmen konnten und<br />

sich darüber einig waren: „Wir feiern<br />

draußen!“ Mit viel Engagement wurde<br />

journal<br />

Die MS-Tagesklinik wird zwei Jahre alt<br />

Am 1. November 2002 feiert die Tagesklinik, die erste teilstationäre Akutklinik für Multiple Sklerose<br />

Kranke in Deutschland, ihr zweijähriges Jubiläum. Bereits durch den Bau des MS-Pflegeheimes<br />

(„Haus der Freunde“) 1999 im Park des Behandlungszentrums konnte die Betreuung der MS-Betroffenen<br />

um einen wesentlichen Bereich erweitert werden. Durch den Neubau ergaben sich zusätzliche<br />

räumliche Möglichkeiten für die Tagesklinik.<br />

Krankenkassen, mit denen die einzelnen<br />

Behandlungstage abgerechnet<br />

werden müssen und nicht mehr –<br />

wie sonst im vollstationären Krankenhausbereich<br />

üblich – ein bestimmter<br />

kalendarischer Zeitraum.<br />

Für die Patientenaufnahme und<br />

-betreuung, Terminierung und Abrechnung<br />

konnte mit Marlies Litterscheidt<br />

eine „Praxis“erfahrene Mitarbeiterin<br />

gewonnen werden. Eine gute<br />

Behandlungsqualität wurde durch<br />

die Erstbesetzung mit erfahrenen<br />

Therapeuten aus der MSK gewährlei-<br />

Fernöstliches im Einklang mit<br />

bayerischer Blasmusik<br />

Mit herrlichem Wetter und einfallsreichem Programm versprach<br />

das diesjährige Sommerfest in der <strong>Marianne</strong> Strauß <strong>Klinik</strong> schon<br />

gleich von Anfang an der Sommerhit zu werden. Die<br />

angekündigten Qi-Gong und Tae-Bo Vorführungen, Trommelsolo<br />

und Bauchtanz eingerahmt von bayerischer Blasmusik der<br />

Hohenschäftlarner Blaskapelle machten alle Teilnehmer neugierig<br />

auf diese exotisch-bayerisch bodenständige Mischung.<br />

ein Teil des Parks mit Girlanden und<br />

bunten Seidentüchern herausgeputzt.<br />

Große Grills, riesige Säcke mit<br />

Holzkohle und Bowlentöpfe ließen<br />

keine Zweifel aufkommen, dass die<br />

Party auch kulinarisch vom Küchenteam<br />

bestens vorbereitet worden<br />

Fortsetzung Seite 2<br />

stet. In der Physiotherapie, der Ergotherapie<br />

und der Physikalischen Therapie<br />

steht jeweils ein Therapeut zur<br />

Verfügung, wobei durch einen festen<br />

Rotationsplan mit der MSK einheitliche<br />

Behandlungsstrukturen und -inhalte<br />

gewährleistet sind. Behandlungen<br />

in der Logopädie, in der Neuround<br />

in der Klinischen Psychologie sowie<br />

sozialpädagogische Beratungen<br />

und Gespräche werden von MSK-<br />

Fachkräften auf Anforderung durchgeführt.<br />

Spezielle diagnostische Verfahren<br />

(Röntgen, Urodynamik, Sonographie,<br />

Nystagmographie) erfolgen<br />

in den Abteilungen der MSK.<br />

Gleich von Anfang an<br />

vielversprechend<br />

Nach großzügiger Ausstattung der<br />

Räumlichkeiten öffneten sich dann<br />

am 1. November 2000 um 9.00 Uhr<br />

erstmals die Pforten der Tagesklinik<br />

für einen MS-Patienten. Entgegen<br />

unseren Erwartungen, die von einem<br />

eher zaghaften Anstieg der Patientenzahlen<br />

im November und Dezember<br />

2000 und einer regulären Auslastung<br />

ab Januar 2001 ausgingen,<br />

wurde das Angebot einer tagesklinischen<br />

Untersuchungs- und Behandlungsmöglichkeit<br />

von MS-Betroffenen<br />

sehr positiv aufgenommen. Be-<br />

reits in den ersten beiden Monaten<br />

nach Eröffnung lag die Auslastung<br />

deutlich über 100 Prozent, wobei im<br />

Jahr 2002 zeitweise Werte von über<br />

180 Prozent erreicht wurden! Dabei<br />

war (und ist es bis heute) keineswegs<br />

so, dass die Tagesklinik nur von MS-<br />

Patienten aus München besucht<br />

wird. Circa 50 Prozent der Patienten<br />

kommen aus den umliegenden<br />

Landkreisen. Auch die Möglichkeit einer<br />

umfassenden Befundung im diagnostischen<br />

und therapeutischen<br />

Bereich über einen ganzen Tag mit<br />

kompetenter Beratung über das weitere<br />

Vorgehen im individuellen Fall<br />

wird von den MS-Patienten wahrgenommen.<br />

Was unterscheidet die Tagesklinik<br />

vom „richtigen“ Krankenhaus oder<br />

von einer ambulanten Versorgung?<br />

Für die meisten Patienten ist es<br />

schön, wenn sie nach den Behandlungen<br />

wieder nach Hause fahren<br />

können. In Einzelfällen – wenn etwa<br />

die Fahrten selbst bereits eine extreme<br />

Erschöpfung bewirken – wird der<br />

Arzt jedoch eher zu einer Behandlung<br />

im vollstationären Bereich raten.<br />

Da die Patienten zu sehr unterschiedlichen<br />

Behandlungszeiten<br />

kommen, gibt es in der Tagesklinik<br />

keine Visiten. Kontakte zum Arzt<br />

müssen daher (Notfälle natürlich ausgenommen)<br />

vorgeplant werden: Patienten<br />

sollten sich daher nicht<br />

scheuen, über die Arzthelferin einen<br />

Arzttermin zu vereinbaren. Ansonsten<br />

können in der Tagesklinik die<br />

Fortsetzung Seite 2<br />

Blaskapelle, Qi-Gong und Trommler sorgten für abwechslungsreiche Unterhaltung<br />

Behandlungszentrum für<br />

Multiple Sklerose GmbH<br />

Milchberg 21<br />

82335 Berg / Kempfenhausen<br />

Telefon (08151) 261-0<br />

Telefax (08151) 261-955<br />

www.marianne-strauss-klinik.de<br />

e-mail: info@ms-klinik.de<br />

Nr. 4 · Oktober 2002<br />

Aus dem Inhalt<br />

2 Editorial<br />

Vorstellung: <strong>Marianne</strong> Gilch<br />

Kurz berichtet<br />

2 Jahre Tagesklinik<br />

MSK-Sommerfest<br />

3 Patientenporträt<br />

Verpflegungskatalog<br />

4 Neuropsychologie<br />

MS und Sexualität<br />

Jubilare<br />

Impressum<br />

Kurz berichtet<br />

Kultur auf Rädern: Hinter diesem<br />

Namen verbirgt sich ein soziales<br />

Künstlerprojekt und eine mobile Theatervorstellung,<br />

die seit 1988 mit professionellen<br />

KünstlerInnen in und für<br />

soziale Einrichtungen stattfindet. Im<br />

April präsentierte das „mobile“ Ensemble<br />

mit fünf Schauspielern das<br />

Theaterstück „Die Kahle Sängerin“<br />

von Eugène Ionesco, einem Stück, in<br />

dem zwei Ehepaare durch ihre Konversation<br />

Sprache und Situationen<br />

theatralisch ins Absurde treiben. Eine<br />

Vorstellung, die den Patienten der <strong>Klinik</strong><br />

im vollbesetzten Veranstaltungsraum<br />

sehr gefallen hat. ■<br />

Betriebsausflug: Der diesjährige<br />

Ausflug aller MSK Mitarbeiter ging am<br />

10. und 18. September mit dem Museumsschiff<br />

über den Starnberger<br />

See nach Bernried. Auf dem Programm<br />

stand die Besichtigung des<br />

Buchheim Museums mit einer Führung<br />

durch die Ausstellungsräume.<br />

Nach diesen Kunsteindrücken entspannten<br />

sich die Mitarbeiter bei einer<br />

Wanderung nach Tutzing und einem<br />

anschließenden Mittagessen.<br />

Weitere Informationen zum Museum,<br />

Sammlungen, Veranstaltungen, Anfahrtsrouten<br />

etc. finden Sie unter<br />

www.buchheimmuseum.de ■<br />

Grillfest: Das Grillfest im Pflegeheim<br />

stand am 24. Juli unter keinem günstigen<br />

Wetter-Stern. So wurden die<br />

vielen Grillspezialitäten auf der Terrasse<br />

gegrillt und drinnen gegessen.<br />

Aber die Regenschauer verdarben<br />

weder den Bewohnern noch Organisatoren<br />

vom Freundeskreis oder den<br />

Mitarbeitern des Pflegeheims die<br />

gute Laune. ■<br />

Fortsetzung Seite 2


2 MSKjournal · Nr. 4 · Oktober 2002<br />

Liebe Patientinnen<br />

und Patienten!<br />

Liebe Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter!<br />

Die Sommerzeit unbeschwert und frei<br />

zu verbringen, ist ein Wunsch, den sicher<br />

viele von uns haben. Heiterkeit<br />

und Leichtigkeit, Sonne und Wärme<br />

gehören für uns zu diesen Monaten.<br />

Ein Stück dieser Leichtigkeit vermittelte<br />

in diesem Jahr unser Sommerfest.<br />

Trotz ihrer MS-Erkrankung, die soviel<br />

Kraft und Stärke erfordert, konnten<br />

unsere Patienten dieses Fest zusammen<br />

mit unseren Mitarbeitern ein wenig<br />

wie die farbigen Seidentücher im Wind<br />

genießen - unbeschwert und heiter. Einen<br />

kleinen Einblick in diese sommerlich<br />

harmonische Atmosphäre geben<br />

Ihnen vielleicht die Fotos und der Bericht<br />

in der vorliegenden Ausgabe.<br />

Ich möchte mich auf diesem Weg<br />

bei allen Gästen, Patienten und Mitwirkenden<br />

des Festes bedanken. Sie alle<br />

gemeinsam haben es möglich gemacht,<br />

dass der Tag vielen in schöner<br />

Erinnerung bleiben wird.<br />

Es bleibt mir nur zu wünschen, dass<br />

sie alle einen solchen Sommer hatten<br />

mit einem Stück der Heiterkeit und<br />

Harmonie dieses Nachmittags.<br />

Viel SpÏaß beim Lesen unseres vierten<br />

MSK-<strong>Journal</strong>s. Herzlichst Ihre<br />

Dr. Birgit Sälzer<br />

Verwaltungsdirektorin<br />

Fortsetzung Seite 1 · MS Tagesklinik…<br />

meisten Untersuchungen und Behandlungen<br />

genauso durchgeführt<br />

werden wie im vollstationären Bereich:<br />

Laboruntersuchungen, Neurophysiologie<br />

(z.B. evozierte Potentiale),<br />

Infusionsbehandlungen (z.B. Cortison,<br />

Mitoxantron), Einleitung immunmodulierender<br />

Therapien (z.B.<br />

Interferone, Glatirameracetat), Neuropsychologische<br />

Testung und Therapie,<br />

Physiotherapie (u.a. Laufbandtraining<br />

und Wassertherapie), Ergotherapie<br />

(u.a. Spritzentraining für<br />

schubprophylaktische Therapien),<br />

Physikalische Therapie (u.a. Vierzellenbad),<br />

Logopädie, psychologische<br />

Gespräche, sozialpädagogische Beratungen,<br />

Hilfsmittelanpassungen<br />

und Hilfsmitteltraining, um nur einige<br />

zu nennen.<br />

Im Unterschied zu einer Krankenhausbehandlung<br />

muss sich die Behandlung<br />

in einer Tagesklinik der Alltagsbewältigung<br />

des Patienten anpassen.<br />

Dies ist für Ärzte und Therapeuten,<br />

aber auch für die Patienten<br />

eine oftmals neue Erfahrung. Das<br />

dies in den meisten Fällen gut funktioniert,<br />

zeigt nicht zuletzt die Tatsache,<br />

dass in der Tagesklinik keineswegs<br />

nur weniger behinderte Patienten<br />

behandelt wurden und werden,<br />

sondern gerade auch schwerstbe-<br />

hinderte MS-Betroffene. Im Unterschied<br />

zur ambulanten Versorgung<br />

sind Therapien ausschließlich während<br />

des Behandlungsaufenthaltes<br />

möglich, auf keinen Fall jedoch auf<br />

Rezept und/oder über einen darüber<br />

hinausgehenden Zeitraum. Ferner ist<br />

eine tagesklinische Behandlung nur<br />

indiziert, wenn an einem Behandlungstag<br />

mehrere Therapie- oder Diagnostikverfahren<br />

angewendet werden.<br />

Die Behandlung muss deutlich<br />

umfangreicher sein als z.B. eine einzelne<br />

Behandlungseinheit. Da es sich<br />

bei der Tagesklinik um eine teilstationäre<br />

Einrichtung handelt, wird zur<br />

Abrechnung ein Einweisungsschein<br />

(wie für eine Krankenhausbehandlung)<br />

benötigt.<br />

Bisher ist es in den meisten Fällen<br />

gelungen, die rechtlichen, diagnostischen<br />

und therapeutischen Vorgaben<br />

mit den Wünschen der Patienten<br />

im Rahmen ihres Aufenthaltes in akzeptabler<br />

Weise zu verbinden. Der<br />

rege Zuspruch von Patientenseite ermutigt<br />

uns, das Diagnostik- und Therapiekonzept<br />

möglichst flexibel den<br />

aktuellen Anforderungen anzupassen,<br />

soweit dies im rechtlichen und<br />

vor allem auch im personellen Rahmen<br />

möglich ist. Weitere, auch kritische<br />

„Rückmeldungen“ seitens der<br />

Patienten sind hierbei ausdrücklich<br />

erwünscht. Entsprechende Aktionen<br />

zur Intensivierung dieses Dialogs<br />

(z.B. Fragebogen) sind in Vorbereitung.<br />

Die telefonische Anmeldung<br />

erfolgt unter 08151-261-370<br />

(Fax 08151-261-399). Weitere Informationen<br />

finden Sie auf der Internetseite<br />

des Behandlungszentrums<br />

(www.ms-klinik.de) sowie im Hausprospekt,<br />

der nach Anforderung<br />

unter obiger Telefonnummer zugesandt<br />

wird. ■<br />

Fortsetzung Seite 1 · Kurz berichtet…<br />

Aktionstag „Voll normal – behindert<br />

im Landkreis Starnberg“: Wie im<br />

letzten <strong>Journal</strong> berichtet fiel das<br />

100jährige Bestehen der Landkreises<br />

Starnberg zusammen mit dem<br />

weltweiten Tag zur Gleichberechtigung<br />

von Behinderten und Nicht-Behinderten<br />

auf Samstag, den 4. Mai,<br />

in Starnberg. Ab 11.00 Uhr fand<br />

dazu ein Aktionstag auf dem Kirchplatz<br />

statt. Intensive Regengüsse<br />

und schlechtes Wetter ließen leider<br />

viele Besucher zu Hause bleiben.<br />

Schade, für die Organisatoren, die<br />

ihre vielfältigen Aktivitäten auf den<br />

Ständen präsentierten.<br />

So hatte der Heimleiter<br />

des MSK Behandlungszentrums,Christian<br />

Kürten, wenig Gelegenheit,<br />

die Leistungen des Zentrums<br />

vorzustellen. ■<br />

Kaltes bleibt kalt und Warmes<br />

warm: Induktionstechnik und ein<br />

neues Speisenverteilsystem sorgen<br />

seit Anfang des Jahres durch schonendespunktgenauesErhitzen<br />

des<br />

Essens für<br />

einen optimalenService<br />

auf den Stationen<br />

und in den verschiedenen Einrichtungen<br />

des Behandlungszentrums.<br />

Mit einem Investitionsvolumen<br />

von über 150 000 € kommt beste<br />

Qualität auf ansprechendem Porzellan<br />

auf den Tisch. Die Mahlzeiten<br />

werden fertig gekocht portioniert und<br />

mit Induktionswagen auf die Stationen<br />

gebracht. Elektromagnetische<br />

Wellen setzen durch Reibung Energie<br />

frei, die nur auf die Porzellan und Geschirrteile<br />

mit Spezialbeschichtung<br />

Fortsetzung Seite 1 · Sommerfest – Fernöstliches im Einklang mit bayerischer…<br />

war. Die Damen des Freundeskreises<br />

waren ebenfalls seit Stunden damit<br />

beschäftigt, mit ihrer Tombola wieder<br />

einmal Akzente zu setzen.<br />

Pünktlich um 15.00 Uhr griff der<br />

ärztliche Direktor, Dr. Nicolaus König,<br />

zum Mikrofon, um alle Gäste, Patienten<br />

und Mitarbeiter willkommen zu<br />

heißen. Er bedankte sich bei den Mitarbeitern<br />

und Handwerkern der <strong>Klinik</strong><br />

für die schöne Gestaltung des Festes<br />

und wünschte allen viel Spaß bei den<br />

kommenden Darbietungen.<br />

Nach dem musikalischen Beginn<br />

durch die Blaskapelle begannen die<br />

Mitarbeiterinnen aus Krankengymnastik<br />

und physikalischer Therapie mit<br />

einer eindrucksvollen Qi-Gong und<br />

Tae-Bo Darbietung. Die ruhigen Qi-<br />

Gong Übungen sollen die Lebenskraft<br />

(das Qi) systematisch trainieren.<br />

Vitalität und Selbstheilungskraft von<br />

Körper und Geist werden angeregt,<br />

innere Ruhe kultiviert und geistige<br />

Entwicklung gefördert. In seiner viel<br />

lebendigeren, körperlichen Darbietung<br />

ist Tae-Bo ein Gegensatz dazu.<br />

Tae-Bo ist eine Mischung aus Selbstverteidigung,<br />

Tanz und Boxen, die mit<br />

Der Bauchtanz von Monika Poiger faszinierte alle Gäste<br />

schneller Musik kombiniert wird.<br />

Nach dieser Aufführung zeigten<br />

Trommelwirbel und orientalische Musik<br />

an, dass es exotisch spannend<br />

weitergehen würde. Die Physiotherapeutin<br />

Monika Poiger verzauberte die<br />

Zuschauer und entführte sie mit ihrem<br />

Bauchtanz in die Welt von „Tausend<br />

und einer Nacht“. Die Gäste<br />

waren so begeistert, dass immer wieder<br />

Rufe nach Zugaben laut wurden,<br />

die sie gern erfüllte. Ein beeindrukkend<br />

kraftvolles Trommelsolo beendete<br />

das Rahmenprogramm.<br />

Einige MS-Kranke waren extra für<br />

das Fest aus der näheren Umgebung<br />

angereist. Aber auch diejenigen, die<br />

zum ersten Mal dabei waren wie Stefan<br />

Hammerstingl, waren begeistert.<br />

Der 40jährige Münchner ist seit 12<br />

Jahren an MS erkrankt und zur Zeit<br />

Patient der Tagesklinik. Er hofft sehr,<br />

dass ihm die Therapien in der Tagesklinik<br />

helfen. An der angeregten<br />

Unterhaltung und guten Stimmung<br />

konnten die Veranstalter am Schluss<br />

des Festes sehen, dass sie auch in<br />

diesem Jahr wieder den Geschmack<br />

der Patienten getroffen hatten. ■<br />

geleitet wird. Suppe und Hauptgerichte<br />

werden erhitzt, während Salat<br />

und Dessert kalt bleiben. ■<br />

Neue Leiterin in der physikalischen<br />

Therapie: Seit 1. Oktober 2002 wird<br />

Vera Königbauer diese<br />

Abteilung leiten. Sie arbeitet<br />

bereits seit 1997<br />

in der <strong>Klinik</strong> und ist ausgebildete<br />

Masseurin<br />

und medizinische Bademeisterin. Mit<br />

ihren sechs MitarbeiterInnen gehören<br />

neben der klassischen Massage,<br />

Bindegewebsmassage und Fußreflexzonentherapie,<br />

die Hydrotherapie,<br />

die manuelle Lymphdrainage,<br />

Elektrotherapie sowie Eisapplikationen<br />

und Wärmeanwendung zu ihrem<br />

Angebot. ■<br />

Maria Henkel und Franz-Xaver<br />

Herrmann flogen nach Teneriffa: Am<br />

11. Mai reisten die ersten zwei Be-<br />

wohner des Pflegeheimes zusammen<br />

mit einer Freundin nach Teneriffa<br />

in das Kurhotel Mar y Sol. Nach<br />

dem anstrengenden vierstündigen<br />

Flug verbrachten sie, wie sie beide<br />

begeistert erzählten, 14 wunderbare<br />

Tage auf der Insel bei grandiosem<br />

Wetter. Das behinderten- und rollstuhlgerechte<br />

Hotel mit angeschlossenem<br />

Therapiezentrum und das<br />

gute Essen ließen ihrer Meinung nach<br />

keine Wünsche offen und boten alles,<br />

was man sich nur vorstellen konnte.<br />

Nach dem Studium<br />

der Sozialpädagogik<br />

kam Marieluise Gilch<br />

1967 als hauptamtliche<br />

Sozialpädagogin<br />

in die Bayerische MS-<br />

Gesellschaft, der damals<br />

Schwester Annelies Wirsing<br />

vorstand. Zusammen mit der späteren<br />

Geschäftsführerin Pia Näbauer<br />

wurde bereits in den 70er Jahren ein<br />

spezielles MS-Behandlungs-Zentrums<br />

angedacht, da sich sowohl die<br />

soziale Betreuung MS-Kranker als<br />

auch deren medizinische Versorgung<br />

als different erwiesen. 1978 übernahm<br />

Marieluise Gilch die Geschäftsführung<br />

der Bayerischen MS-Gesellschaft.<br />

In den folgenden Jahren wurde<br />

das Instrument "Beratungsarbeit"<br />

ausgebaut. Mit heute 7 Beratungsstellen<br />

und derzeit 170 Kontaktgruppen<br />

vor Ort, verfügt die Gesellschaft<br />

über ein flächendeckendes Betreuungsnetz<br />

. Es ist mit über 650 ehren-<br />

Konzert mit den Münchner Saitentratzern:<br />

Am 4. August gaben die<br />

drei jungen Musiker Susanne Eichner,<br />

Melanie Graßl und Harald Scharf<br />

ein Konzert in Kempfenhausen, das<br />

vom Feundeskreis der MS-<strong>Klinik</strong><br />

organisiert und veranstaltet wurde.<br />

Mit Harfe, Hackbrett und Kontrabass<br />

bereiteten die Künstler den Patienten<br />

einen abwechslungsreichen Sonntagnachmittag.<br />

Ausbildung zum Shiatsu-Therapeuten:<br />

Ab Juni 2002 kann sich das medizinische<br />

Fachpersonal in Kempfenhausen<br />

in Shiatsu fortbilden. Shiatsu<br />

ist eine in Japan anerkannte Körpertherapieform,<br />

die sich auf Kenntnisse<br />

der traditionellen chinesischen Medizin<br />

stützt. Weitere Informationen erhalten<br />

Sie bei der Kursleiterin,<br />

Monika Poiger<br />

(Physiotherapeutin, Bo-<br />

Meridian-Shiatsu-Therapeutin<br />

und lizensierte<br />

Lehrerin). Das Kursprogramm und Infoblatt<br />

gibt es unter Telefon 08171-<br />

489795. ■<br />

Neu gewählter Betriebsrat: Nach<br />

vier Jahren wurde am 15. April der<br />

neue Betriebsrat, der sich aus 7 Vollund<br />

7 Ersatzmitgliedern zusammensetzt,<br />

für die 186 Mitarbeiter<br />

des Behandlungszentrums gewählt:<br />

Wiedergewählt wurden Dr. Birgit Basedow-Rajwich,<br />

Gisela Hildebrandt-<br />

Deinert und Heinrich Schmidt. ■<br />

vlnr: Heike Jakobs (stellv. Betriebsratsvorsitzende), Michaela Wolfrath, Gisela Hildebrandt-Deinert<br />

(stellv. Betriebsratsvorsitzende), Tanja Bleyl, Christian Kürten, Heinrich<br />

Schmidt (Betriebsratsvorsitzender), Diana Zant, Tina Flerus, Anneliese Hälterlein,<br />

Viola Glatz, Dr. Birgit Basedow-Rajwich<br />

Führungskräfte des<br />

Behandlungszentrums im Portrait<br />

In dieser Ausgabe stellen wir Ihnen ein Mitglied im Verwaltungsausschuss<br />

vor und die Geschäftsführerin der DMSG, Landesverband Bayern:<br />

Dipl. Soz. Päd. (FH) Marieluise Gilch<br />

amtlichen Mitarbeitern bundesweit<br />

die größte Institution sozialer Betreuung<br />

innerhalb der DMSG. Auch das<br />

MS-Behandlungszentrum nahm Gestalt<br />

an. Nach Jahren der Vorbereitung,<br />

konnte 1988 mit der <strong>Marianne</strong>-<br />

Strauß-<strong>Klinik</strong> die erste Stufe realisiert<br />

werden. Das gleichzeitig von Marieluise<br />

Gilch initiierte Seminarhaus wurde<br />

1990 eröffnet. Auch ein Personalwohnheim<br />

und ein Schwerstpflegeheim<br />

wurden auf dem <strong>Klinik</strong>gelände<br />

gebaut. Die Bayerische MS-Gesellschaft<br />

war am Ziel. Marieluise Gilch<br />

ist in verschiedenen Gremien und im<br />

DMSG Bundesverband tätig, war an<br />

der Gründung des DMSG Landesverbandes<br />

Sachsen beteiligt und ist<br />

in anderen MS-Verbänden eine geschätzte<br />

Beratungspartnerin. Im Jahr<br />

1996 wurde sie von Ministerpräsident<br />

Edmund Stoiber für ihre Verdienste<br />

um behinderte Menschen mit<br />

dem Bayerischen Verdienstorden<br />

ausgezeichnet. (bsc) ■


Oktober 2002 · Nr. 4 · MSKjournal<br />

Patientenporträt<br />

In den nächsten Jahren will ich noch vieles sehen<br />

Für die Münchnerin war es von klein<br />

auf klar, was sie werden wollte: Ärztin.<br />

Damit war der Ausbildungsweg erst<br />

einmal vorgegeben und alles lief planmäßig.<br />

Nach dem Abitur legte Stefanie<br />

Stöger ein sogenanntes soziales<br />

Jahr in einer Behinderteneinrichtung<br />

ein, um dann im Alter von 20 sehr<br />

zielstrebig und voller Tatendrang mit<br />

dem Medizin-Studium zu beginnen.<br />

Erste, allerdings nicht erkennbare<br />

Zeichen der Krankheit traten 1998<br />

auf, als sie mit Studienkollegen zwei<br />

Monate in Nepal verbrachte, um dort<br />

in einer <strong>Klinik</strong> zu arbeiten und Urlaub<br />

zu machen. „Es ging mir super gut<br />

und ich war fit“, sagt sie rückblikkend.<br />

Mit einer starken Mittelohrentzündung,<br />

Gleichgewichtsstörungen<br />

und ausgeprägten Schwindelgefühlen<br />

flog sie nach Hause zurück, gleich<br />

in die Münchener Hals-, Nasen- und<br />

Ohrenklinik.<br />

Seit dieser Zeit erholte sich die Studentin<br />

nicht mehr so ganz, war<br />

müde, abgeschlagen und konnte<br />

sich durch den starken Schwindel<br />

manchmal kaum noch auf den Beinen<br />

halten. „Was mich am meisten<br />

belastete, war, dass ich nicht wusste,<br />

was ich hatte.“ Starke Depressionen<br />

Verpflegungskatalog<br />

Vor zwei Jahren erfuhr Stefanie Stöger (29) zum<br />

ersten Mal, dass sie an Multipler Sklerose<br />

erkrankt ist. Für einen jungen Menschen, der so<br />

aktiv und ehrgeizig ist, eine schreckliche<br />

Wahrheit und gleichzeitig Erkenntnis, dass sich<br />

vieles in ihrem Leben künftig nach dieser<br />

Erkrankung richten wird.<br />

Essen ist ein<br />

wichtiger Bestandteil<br />

unseres Lebens, mit dem<br />

wir unseren Gesundheitszustand selber<br />

aktiv beeinflussen. Wir können<br />

durch eine gesunde und ausgewogene<br />

Kost Krankheiten verhindern<br />

oder lindern, aber auch im Umkehrschluss<br />

durch Fehlernährung provozieren.<br />

Auf jeden Fall beeinflussen wir<br />

damit unsere Lebensqualität.<br />

Waren früher bis in die Mitte des<br />

20. Jahrhunderts hinein Unter- und<br />

Mangelernährung oder Hunger das<br />

verstärkten diesen<br />

Zustand. Heute im<br />

nachhinein ist anzunehmen,<br />

dass das<br />

damals der erste<br />

schwere Schub war.<br />

„Trotz der bekannten<br />

Symptome kam auch ich nicht auf<br />

die Idee, einen Neurologen aufzusuchen.“<br />

Reisen in ferne Länder<br />

Ihr Gesundheitszustand hielt sie aber<br />

nicht davon ab, weiter zu studieren<br />

und zeitweise in fernen Ländern zu<br />

arbeiten. Anfang 1999 ging eine Reise<br />

für vier Monate nach Australien,<br />

um ihren damaligen Lebensgefährten,<br />

ebenfalls Mediziner, in Perth zu<br />

besuchen und in der <strong>Klinik</strong> ihre Famulatur<br />

im Rahmen der klinischen<br />

Ausbildung abzuleisten. „In dieser<br />

Zeit ging es mir wieder besser, ich<br />

war fröhlicher und unbeschwerter.“<br />

Aber mit ihrer Rückkehr, dem Studium<br />

und einem Lebensgefährten in<br />

Australien kamen neue Belastungen:<br />

„Ich fühlte mich wie ein Wanderer<br />

zwischen zwei Welten“, so Stefanie<br />

Stöger heute. Das Reisen, die Entscheidungsfindung<br />

über ihre berufli-<br />

Problem großer Bevölkerungsteile,<br />

so ist es in unseren<br />

Breitengeraden heute umgekehrt:<br />

Übergewicht und Fehlernährung<br />

sind vielfach Themen<br />

im täglichen Leben. Wesentliche<br />

Volkskrankheiten wie Bluthokkdruck,<br />

Zuckerkrankheit, Blutfetterhöhung,<br />

Leber- und Darmerkrankungen,<br />

Gicht und vieles mehr sind<br />

Krankheiten, die nicht nur persönliches<br />

Leid hervorrufen, sondern auch<br />

unser Gesundheitssystem in einem<br />

inzwischen fast nicht mehr finanzierbaren<br />

Maße belasten.<br />

Aber natürlich gibt es auch Krankheiten,<br />

die schicksalhaft verlaufen<br />

und die wir durch besondere Ernährung<br />

keineswegs verhindern und nur,<br />

wenn überhaupt, in geringem Maße<br />

beeinflussen können. Dazu gehört<br />

leider auch die Multiple Sklerose.<br />

Trotz aller Versuche gibt es bisher keine<br />

überzeugenden Nachweise dafür,<br />

dass diese furchtbare Erkrankung in<br />

ihrem Verlauf nachhaltig beeinflusst<br />

werden kann.<br />

Mit dem Verpflegungskatalog soll<br />

ein wenig das Verständnis und Bewusstsein<br />

für eine gesunde Ernährung<br />

gewonnen werden, ohne dass<br />

der Patient auf Lebensqualität verzichten<br />

muss. Denn wie jeder Kranker<br />

kann auch ein MS-Betroffener<br />

che wie private Zukunft zerrten an ihrer<br />

Gesundheit. „Und Australien ist ja<br />

auch nicht gerade der nächste Weg<br />

für eine Beziehung – bei einem Flug<br />

von 24 Stunden.“<br />

Durch diese Anforderungen verschlechterte<br />

sich ihr Zustand und an<br />

einem Freitagabend im September<br />

2000 hörte sie nach intensiven neurologischen<br />

Untersuchungen zum ersten<br />

Mal die Diagnose: Multiple Sklerose.<br />

Fassungslosigkeit und Ungläubigkeit<br />

waren ihre ersten Gefühle,<br />

denn als Ärztin war sie sich darüber<br />

im klaren, was diese Diagnose bedeutete.<br />

Ohne weitere ärztliche Erklärungen<br />

und Hilfe begann sie das<br />

Wochenende. „Ich fühlte mich damals<br />

allein gelassen und nach Hause<br />

geschickt.“ Schlimme Stunden kamen<br />

auch für ihre Eltern, die ihrer einzigen<br />

Tochter so gern helfen wollten.<br />

Trotz allem ging es engagiert<br />

weiter<br />

Heute arbeitet Stefanie Stöger als<br />

Ärztin im Praktikum in einer Orthopädischen<br />

Praxis. Jahrelang hat sie damit<br />

geliebäugelt, Gynäkologin zu<br />

werden. Die Geburtshilfe hat es ihr<br />

besonders angetan. „Ich habe mein<br />

praktisches Jahr in diesem Bereich<br />

gemacht und gemerkt, dass diese<br />

Fachrichtung hinsichtlich der Arbeitszeiten<br />

und Anforderungen das stressigste<br />

wäre, was ich machen könnte.“<br />

Das war Grund genug, sich aufgrund<br />

der MS anders zu orientieren.<br />

„Inzwischen habe ich mich entschlossen,<br />

Allgemeinmedizinerin zu<br />

Mehr Lebensqualität durch richtige Ernährung<br />

Unsere Ernährung trägt wesentlich zu unserer guten oder schlechten Stimmung, Befindlichkeit<br />

und unserem körperlichen Leistungsvermögen bei. In den letzten drei Jahren hat die MSK-Diätassistentin<br />

und Diätküchenleiterin, Marietta Weindel (re.), mit der tatkräftigen Unterstützung<br />

der Küchemeister Jürgen Unger und Manfred Reichart einen Verpflegungskatalog zusammengestellt,<br />

der umfangreich zur gesunden Ernährung und zu gängigen Diätformen informiert.<br />

durch Fehl- und Überernährung zusätzliche<br />

Gesundheitsprobleme bekommen.<br />

Auf mehr als 70 Seiten erhalten die<br />

Patienten der <strong>Marianne</strong> Strauß <strong>Klinik</strong><br />

einen Überblick über Vollkost, aktuelle<br />

Ernährungstrends, Ernährungsempfehlungen<br />

bei Multipler Sklerose,<br />

Auskünfte über energiedefinierte,<br />

elektrolytdefinierte und gastroenterologische<br />

Diätformen. Zusätzlich gibt<br />

es zu den einzelnen Kapiteln Ernährungstabellen,<br />

gedruckte Informationen,<br />

Faltblätter und Leitfäden der<br />

DMSG (Deutsche Multiple Sklerose<br />

Gesellschaft), der DGE (Deutschen<br />

Gesellschaft für Ernährung) und anderen<br />

Institutionen sowie Ärzten.<br />

In den nächsten Ausgaben werden<br />

wir Auszüge und Empfehlungen zu<br />

einzelnen Themen aus dem Katalog<br />

herausgreifen und Ihnen detaillierter<br />

vorstellen. Bitte lesen Sie dazu in unserem<br />

heutigen MSKjournal unseren<br />

Ratgeber „Ernährung“ – Empfehlungen<br />

zur Stuhlregulierung.<br />

Ratgeber „Ernährung“<br />

In der Nr. 1 des MSKjournal haben<br />

wir Ihnen dazu einige Regeln zum<br />

vollwertigen Essen und Trinken vorgestellt.<br />

Heute möchten wir Ihnen<br />

aus unserem Verpflegungskatalog<br />

allgemeine Empfehlungen zur Stuhl-<br />

werden, weil ich hier die Chance<br />

habe, in einer fremden oder auch eigenen<br />

Praxis mehr Rücksicht auf<br />

meinen Gesundheitszustand zu nehmen.<br />

Da bin ich einfach flexibler.“<br />

Durch ihre Krankheit änderte sich<br />

auch die Beziehung in Australien, die<br />

sie im Mai 2001 beendete. Damit war<br />

auch eine Entscheidung<br />

über den künftigen<br />

Aufenthaltsort<br />

gefallen. Heute ein<br />

Jahr später hat Stefanie<br />

Stöger, wie sie<br />

selbst sagt, „ihre<br />

Mitte wiedergefunden“. Es geht ihr<br />

persönlich besser und sie weiß mit ihrer<br />

Erkrankung umzugehen. „Und<br />

wenn es mir schlechter geht, fahre<br />

ich in die Tagesklinik der MSK. Durch<br />

die intensiven medikamentösen und<br />

therapeutischen Behandlungen fühle<br />

ich mich dort gut aufgehoben.“ Als<br />

nächstes steht nun die Facharztausbildung<br />

auf dem Programm. Und<br />

auch privat gibt es viele Pläne - vor allem<br />

Fernreisen. „Bis ich alt bin, will ich<br />

auf jeden Fall noch viel von der Welt<br />

gesehen haben!“ ■<br />

regulierung von unserer staatlich geprüften<br />

Diätassistentin Marietta<br />

Weindel geben, die aus ihren Sprechstunden<br />

weiß, dass Obstipation<br />

ebenso wie Übergewicht häufig<br />

Gegenstand ihrer Beratung sind. Sofern<br />

keine anderen ärztlichen Verordnungen<br />

bestehen, können die nachfolgenden<br />

Tipps bedenkenlos angewandt<br />

werden.<br />

Empfehlungen zur<br />

Stuhlregulierung<br />

Wichtig ist es, die Nahrung gut zu<br />

kauen und sich beim Essen Zeit zu<br />

lassen. Empfohlen wird ballaststoffreiche<br />

Kost (mehr als 30 g Ballaststoffe/Tag).<br />

Die Umstellung von einer<br />

ballaststoffarmen auf eine ballaststoffreiche<br />

Ernährung sollte langsam,<br />

über mehrere Tage erfolgen. Sonst<br />

können Völlegefühl, Blähungen und<br />

Bauchschmerzen auftreten.<br />

Die Aufnahme von etwa 1,5 bis 2 l<br />

Flüssigkeit pro Tag ist notwendig.<br />

Empfohlen werden Wasser, Mineralwasser,<br />

ungesüßte Kräuter- und<br />

Früchtetees, Gemüsesäfte, verdünnte<br />

Obstsäfte, schwarzer Tee und Kaffee<br />

in Maßen. Über Essen und Trinken<br />

hinaus ist es wichtig, sich möglichst<br />

regelmäßig zu bewegen, keine<br />

zu enge Kleidung zu tragen oder eine<br />

einengende Körperhaltung einzunehmen.<br />

Auch der tägliche Gang zur Toilette<br />

sollte in Ruhe und zu einem bestimmten<br />

Zeitpunkt erfolgen, damit<br />

der Körper sich an den Rhythmus<br />

gewöhnt.<br />

Morgens: Nach dem Aufstehen trinken<br />

Sie nüchtern je nach Geschmack<br />

und wahlweise ein Glas Wasser /<br />

Sprudel, Milch oder Buttermilch,<br />

<strong>Klinik</strong>-Seelsorge<br />

Worte von<br />

Pater Raphael<br />

Wie sagte ich doch im MSKjournal<br />

Nr. 3 im Mai: „Trotz Tränen das Licht<br />

zu sehen, ist mehr, als Kaiser oder<br />

Papst zu sein.“ Was aber, wenn die<br />

MS ausgerechnet das Sehvermögen<br />

beeinträchtigt.<br />

Vielleicht kannst du dann mit mir so<br />

beten: „Herr, unser Gott! Gib mir die<br />

Kraft, zu tragen, was zu tragen du mir<br />

aufgetragen hast. Ich weiß nicht, warum<br />

ich Unheilbares zu ertragen<br />

habe, durch das Leben tragen muss.<br />

Aber ich weiß, ich habe es erfahren<br />

und erlebt, dass es sich tragen lässt,<br />

wenn ich offen bin und erkenne, was<br />

andere zu tragen haben, oft selbst zu<br />

tragen sich aufbürden. Ich habe nicht<br />

die Kraft in Beinen und Armen, die<br />

Leidenden zu stützen und zu tragen.<br />

Aber ich kann ihnen zeigen, dass sich<br />

Leid ertragen lässt durch Freundlichkeit,<br />

durch Mitmenschlichkeit und<br />

Liebe. Und das habe ich erfahren:<br />

Liebe ist mehr als Reichtum und<br />

Protz. Herr, ich will tragen, was zu<br />

tragen du mir aufgetragen hast.<br />

Ich, Pater Raphael, habe selbst<br />

durch eine Kriegsverwundung einen<br />

halbseitigen Gesichtsfeldausfall.<br />

Wenn ich so bete, dann ist das nicht<br />

nur Schönfärberei. ■<br />

Fruchtsaft, Sauerkrautsaft oder Saft<br />

von abends zuvor eingeweichten<br />

Trockenpflaumen. Bewährt hat sich<br />

nach unseren Erfahrungen auch ein 1<br />

Glas Wasser mit 1 EL Apfelessig<br />

eventuell mit Honig oder Süßstoff. Es<br />

können auch 2 – 3 TL Milchzucker in<br />

Wasser, Fruchtsaft oder Buttermilch<br />

aufgelöst werden.<br />

Zum Frühstück: Vollkornbrot (auch<br />

getoastet), Vollkornsemmeln und<br />

Knäckebrot; Frischkornmüsli oder<br />

Müsli aus 2-3 EL groben Haferflokken,<br />

1 EL Leinsamen, ganz oder<br />

frisch geschrotet, 1 EL Weizenkleie, 1<br />

Apfel kleingeschnitten, 1 Becher<br />

Joghurt. Weizenkleie kann pur oder<br />

gemischt mit Milch, Joghurt, Obstoder<br />

Gemüsesaft, Müsli,<br />

Suppen oder Hakkfleischgerichten,<br />

Eintöpfen und Gebäck<br />

verzehrt werden<br />

(1 EL Weizenkleie +<br />

200 ml Flüssigkeit).<br />

Als Zwischenmahlzeitvorundnachmittags<br />

eignen<br />

sich Obst,<br />

Trockenpflaumen,<br />

die am<br />

Abend eingeweicht<br />

wurden,<br />

Feigen, eine Portion<br />

Sauerkraut, Joghurt, Buttermilch...<br />

Zum Mittag- und Abendessen immer<br />

auch Gemüse, Salat oder Rohkost<br />

essen. Mehlspeisen, Teigwaren<br />

sind weniger geeignet. Günstig sind<br />

Vollkornprodukte, Kartoffeln und Hülsenfrüchte,<br />

soweit sie verträglich<br />

sind. ■<br />

3


4<br />

Neuropsychologie<br />

Geistig fit bleiben trotz Multipler Sklerose<br />

Multiple Sklerose kann außer körperlichen Beeinträchtigungen auch zu<br />

einem Nachlassen der geistigen Leistungsfähigkeit z.B. in Form von<br />

Konzentrationsproblemen oder Vergesslichkeit führen. In der <strong>Marianne</strong><br />

Strauß <strong>Klinik</strong> gibt es eine neuropsychologische Abteilung, die sich<br />

diagnostisch und therapeutisch damit beschäftigt, Patienten bei diesen<br />

krankheitsbedingten Störungen zu helfen.<br />

Seit Anfang Mai 2002 leitet Doris<br />

Wittmann die Neuropsychologie, in<br />

der sie zuvor fast ein Jahr gearbeitet<br />

hat. Neu zum Team dazu gekommen<br />

sind seit Mitte dieses Jahres Martin<br />

Spekl und Sylvia Roth. Die Verbindung<br />

von Medizin und Psychologie<br />

hat Doris Wittmann bereits während<br />

ihres Studiums angesprochen, so<br />

DMSG-Infoheft<br />

Sexualstörungen sind ein häufiges<br />

Symptom einer Multiplen Sklerose.<br />

60 - 90 % der Männer und 40 - 70 %<br />

der Frauen haben Probleme mit der<br />

Sexualität. Vielfach sind es tatsächlich<br />

neurologische Störungen, die die<br />

sexuellen Funktionen einschränken.<br />

Frauen klagen meist über eine veränderte<br />

Empfindungsfähigkeit, verminderte<br />

Feuchte der Scheide, Libidoverlust<br />

und Orgasmusprobleme. Bei<br />

Männern stehen meistens Erektionsstörungen<br />

und Ejakulations- bzw. Orgasmusstörungen<br />

im Vordergrund.<br />

Eine befriedigende Sexualität kann<br />

auch durch andere Symptome der<br />

Multiplen Sklerose, wie Inkontinenz,<br />

erhebliche Spastik, mangelnde Beweglichkeit<br />

und ausgeprägte Ermüdbarkeit<br />

eingeschränkt werden.<br />

Das Team<br />

der Neuropsychologie:<br />

Martin Spekl,<br />

Doris Wittmann,<br />

Sylvia<br />

Roth<br />

dass die Arbeit in der Neuropsychologie<br />

für sie genau das Richtige ist.<br />

Auch Martin Spekl hat sich nach seinem<br />

Studium und diversen Praktika<br />

gern auf diesen Bereich spezialisiert.<br />

Ganz typische Defizite, die sich bei<br />

MS Patienten zeigen können, sind<br />

Veränderungen in der Konzentration,<br />

der Aufmerksamkeit und der Ge-<br />

Zu diesen rein körperlichen Gründen<br />

für eine veränderte Sexualität bei<br />

MS kommen vielerlei seelische<br />

Aspekte hinzu. So kann das veränderte<br />

körperliche Selbstbild des Betroffenen<br />

zu Versagensängsten und<br />

Vermutungen führen, man habe<br />

gegenüber dem Partner an sexueller<br />

Attraktivität verloren. Im Rahmen dieser<br />

Befürchtungen werden psychische<br />

Prozesse in Gang gesetzt, die<br />

der sexuellen Erregung entgegenwirken.<br />

Oft kommt es dann wirklich zum<br />

Versagen (Ausbleiben der Erektion,<br />

Ejakulation oder mangelnde Befeuchtung<br />

der Scheide). Unsicherheit<br />

und Befürchtungen verstärken sich<br />

wie in einem Teufelskreis und verhindern<br />

sexuelle Erlebnissfähigkeit und<br />

Befriedigung. Extrem schwierig ist<br />

allerdings die Unterscheidung, ob die<br />

geschilderten Störungen rein körperlicher<br />

oder seelischer Art sind. Meist<br />

handelt es sich um eine Mischung<br />

aus beidem. Wichtig bei weitergehenden<br />

Untersuchungen und Therapien<br />

ist es, dass die Partner miteinander<br />

über diese Probleme sprechen<br />

und eine Vertrauensbasis neu herstellen.<br />

Manchmal reichen nur kleine<br />

schwindigkeit, Informationen zu verarbeiten.<br />

Patienten, die neu in der <strong>Klinik</strong><br />

sind, kommen zu einem Informationsgespräch<br />

in die Neuropsychologie.<br />

Bei diesem ersten Kontakt werden<br />

die diagnostischen und therapeutischen<br />

Leistungen der Abteilung<br />

vorgestellt, aber auch Defizite, die<br />

sich bei MS zeigen können, erläutert.<br />

Im Mittelpunkt der Beratung stehen<br />

Information, Aufklärung und Anregung,<br />

wie mit den erlebten Störungen<br />

umgegangen werden kann.<br />

Individuelle Therapien für<br />

jeden Patienten<br />

Eine ausführliche Diagnostik der geistigen<br />

Leistungsfähigkeit gibt wichtige<br />

Hinweise über intakte oder durch<br />

MS veränderte neuropsychologische<br />

Funktionen. Solche Tests und Untersuchungen<br />

erfolgen grundsätzlich<br />

nur mit dem Einverständnis des Betroffenen.<br />

Erst nachdem sich die individuelle<br />

Situation und Behinderung<br />

genau abschätzen lässt, werden den<br />

Patienten Möglichkeiten aufgezeigt,<br />

was sie für sich tun können, um Störungen<br />

wie Konzentrationsschwä-<br />

Die Broschüre „Sexualität und MS“ wurde überarbeitet<br />

Das DMSG-Infoheft „Sexualität<br />

und MS“ wurde 2001 von Renate<br />

Hofreiter, Ärztin an der <strong>Marianne</strong>-<br />

Strauß-<strong>Klinik</strong>, aktualisiert. Die Informationen<br />

in diesem Heft sollen<br />

MS-Patienten helfen, Ängste und<br />

Unsicherheiten zu mindern, die<br />

die Freude am Sexualleben beeinträchtigen<br />

können.<br />

Möchten Sie das MSK-<strong>Journal</strong> regelmäßig lesen?<br />

Unsere Hauszeitschrift für Patienten und Mitarbeiter erscheint<br />

zweimal im Jahr, im Frühjahr und Herbst.<br />

(Auch „online“ unter www.ms-klinik.de/600_aktuelles/640.html)<br />

Wenn Sie das <strong>Journal</strong> regelmäßig lesen möchten, schicken Sie uns Ihre<br />

Anschrift per Post, Fax oder E-Mail und Sie werden künftig jede neue<br />

Ausgabe druckfrisch und kostenlos erhalten:<br />

Name, Vorname<br />

Straße<br />

Ort<br />

Behandlungszentrum Kempfenhausen für Multiple Sklerose GmbH<br />

z.Hd. Frau Grimberg · Am Milchberg 21 · 82335 Berg<br />

Fax: 08151-261978 · Email: info@ms-klinik.de<br />

Verhaltensänderungen, um Probleme<br />

zu beseitigen. Beispielsweise die<br />

zeitlich abgestimmte Einnahme eines<br />

Antispastikums, Benutzung von<br />

Gleitcreme bei zu trockener Scheide<br />

oder Wahl des Zeitpunktes bei Ermüdungserscheinungen.<br />

Bei Inkontinenz<br />

sollte auf eine vorherige Entleerung<br />

der Blase ggf. auch des Darmes<br />

geachtet werden.<br />

Andere Sexualpraktiken werden oft<br />

fälschlicherweise als Ersatz für den<br />

eigentlichen Geschlechtsverkehr gesehen<br />

und nicht als eigenständige<br />

Form der Sexualität akzeptiert. Gelegentlich<br />

ist auch ein Umdenken bezüglich<br />

dessen nötig, was sexuell<br />

schön oder weniger schön ist. Liebkosen,<br />

Streicheln, Massieren und andere<br />

Formen der Berührung bringen<br />

auch Wärme und sexuelle Erregung.<br />

Masturbation, manuelle oder orale<br />

Stimulationen und Benutzung von<br />

Hilfsmitteln wie Vibratoren sind keine<br />

minderwertigen Sexualpraktiken und<br />

können zu einer befriedigenden Sexualität<br />

verhelfen. Manchmal reichen<br />

diese einfachen Umstellungen nicht<br />

aus oder die Patienten und ihre Partner<br />

können über ihre Wünsche und<br />

Am 01.09.1992 begann<br />

Manfred Dussler<br />

seine Tätigkeit bei der<br />

MSK. Seit 10 Jahren<br />

sorgt er als Maler mit<br />

dafür, dass das Behandlungszentrum<br />

immer wie neu ausschaut.<br />

Durch sein handwerkliches Geschick<br />

gehört auch so manche Arbeit<br />

aus dem Hausmeisterdienst dazu. Er<br />

lebt mit seiner Lebensgefährtin in<br />

Starnberg und entspannt sich am<br />

Wochenende gern auf seiner Hütte in<br />

Österreich.<br />

Sieglinde Kohlhöfer nahm am<br />

01.09.1992 ihre Arbeit in der <strong>Klinik</strong><br />

auf. Als medizinische Kosmetikerin<br />

hat sie in ihrem eigenen Studio in Ba-<br />

chen, Vergesslichkeit, oder Ermüdungserscheinungen<br />

im Alltag, zu<br />

Hause oder im Beruf besser zu bewältigen.<br />

Manche Patienten merken diese<br />

Behinderungen im Alltag schon, haben<br />

aber das Problem, das Ausmaß<br />

für sich selbst genau abschätzen zu<br />

können, da auch nur bestimmte Teilbereiche<br />

betroffen sein können. Basisbeeinträchtigungen,<br />

wie z.B. eine<br />

schnelle Ermüdung, können durch<br />

das therapeutische Spektrum in der<br />

<strong>Klinik</strong>, durch Gespräche und das Erarbeiten<br />

von Strategien für den Alltag<br />

gemindert werden. Die Patienten erfahren,<br />

wie die von ihnen beobachteten<br />

Symptome entstehen und wie sie<br />

die daraus entstehenden Probleme<br />

in Griff kriegen können. In dem individuellen<br />

„Angebot“ der MSK-Neuropsychologie<br />

finden sich Gruppenund<br />

spezifische Einzeltrainings, Angehörigen-<br />

und Familiengespräche<br />

Im Gespräch zu Diagnostik und Therapien<br />

Ängste nicht frei sprechen, so wird es<br />

sinnvoll, Sexualberatungs-, Partnerberatungsstellen<br />

und Verhaltenstherapeuten<br />

aufzusuchen. Entspannungstechniken<br />

können helfen.<br />

Viagra und die Apomorphinpräparate<br />

Ixense und Uprima helfen<br />

bei neurologisch bedingten sexuellen<br />

Störungen bei Männern (und Frauen?)<br />

mit geringen Nebenwirkungen<br />

sehr gut. Die SKAT-Therapie (Autoinjektionen<br />

in den Penis mit Prostaglandinen<br />

oder Papaverin) hilft oft<br />

dann noch, wenn Viagra keine Wirkung<br />

mehr zeigt, gehört aber auf<br />

Grund ihrer erheblichen Komplikationsrate<br />

(Priapismus: Dauererrektion)<br />

in die Hände eines erfahrenen<br />

Arztes, meistens Urologen. Für den<br />

Mann existieren außerdem Hilfsmittel<br />

wie Vakuumpumpen, die über Unterdruck<br />

den Penis mit Blut füllen und<br />

zur vollen Erektion verhelfen. Penisprothesen<br />

sind eine letzte Möglichkeit,<br />

die Erektionsfähigkeit wiederherzustellen.<br />

Die Infobroschüre stellt ausführlich<br />

die Einflüsse dar, die die MS auf die<br />

Sexualität haben kann. Es werden<br />

Themen diskutiert, die typisch für<br />

den-Württemberg gearbeitet,<br />

bevor sie<br />

1992 aus familiären<br />

Gründen nach Bayern<br />

zog. Heute ist sie als<br />

häufige „Anlaufstelle“ an der Rezeption<br />

vielen gut bekannt. Sie kümmert<br />

sich um die zahlreichen alltäglichen<br />

organisatorischen Kleinigkeiten der<br />

Patienten. Ihre Arbeit macht ihr viel<br />

Freude, da sie sich gern mit Menschen<br />

austauscht. In ihrer Freizeit hält<br />

sie sich mit Schwimmen und Tennis<br />

spielen fit.<br />

Seit dem 23.11.1992 ist Roswitha<br />

Kaissling im Haus der Begegnung.<br />

Zusammen mit Doris Hartmann und<br />

einigen Zivildienstleistenden sorgt die<br />

MSKjournal · Nr. 4 · Oktober 2002<br />

Techniken zur Entspannung und<br />

Stressbewältigung, Anregungen zur<br />

Ressourcenförderung und für Berufstätige<br />

auch eine Arbeitsplatzanalyse.<br />

Eine solche Analyse gibt Aufschluss<br />

darüber, welche Fähigkeiten<br />

an diesem Arbeitsplatz gebraucht<br />

werden, welche Tätigkeiten für den<br />

Patienten besonders anstrengend<br />

sind und welche ökonomischeren Arbeitstechniken<br />

sich bei eventueller<br />

Überforderung daraus ergeben.<br />

Inzwischen gibt es auch gute, neuropsychologisch<br />

fundierte Trainingsprogramme,<br />

die durch gezieltes<br />

Üben geistiger Funktionen wie Aufmerksamkeit,<br />

Gedächtnis, logisches<br />

Denken dazu beitragen, sich fit zu<br />

halten. Da Computer immer mehr unser<br />

Leben bestimmen, finden diese<br />

Trainings auch am PC statt.<br />

Nach Meinung der MSK-Psychologen<br />

ist es wichtig, MS-Kranken<br />

machbare Lösungswege aufzuzeigen<br />

und praktische Tipps zu geben,<br />

wie sie mit ihrer Behinderung und den<br />

dadurch empfundenen Schwächen<br />

umgehen können, vor allem aber ihre<br />

Stärken zu fördern, um ein völliges<br />

Auspowern zu verhindern. Unabhängig<br />

von der Therapieform ist das Ziel<br />

aller eine Verbesserung der Leistungsfähigkeit<br />

im täglichen Leben.<br />

Leute mit MS sind und praktische<br />

Tipps beim Umgang mit Symptomen<br />

gegeben; die Möglichkeiten der Medikamente<br />

und anderer Hilfsmittel in<br />

ihren Vor- und Nachteilen besprochen<br />

und Wege aufgezeigt, wie man<br />

besser miteinander reden kann.<br />

Randthemen wie Schwangerschaft,<br />

Homosexualität und die Probleme<br />

von Singles mit MS sind ebenfalls angesprochen.<br />

■<br />

Impressum:<br />

MSK-<strong>Journal</strong> – Zeitung des<br />

Behandlungszentrums Kempfenhausen<br />

Herausgeber:<br />

Behandlungszentrum Kempfenhausen<br />

für Multiple Sklerose GmbH,<br />

Milchberg 21, 82335 Berg<br />

Verantwortlich: Dr. Birgit Sälzer<br />

Redaktion: Ellen Klier Public Relations,<br />

82547 Eurasburg<br />

Photos: Klier Public Relations und Verlag<br />

Dr. Bahnmüller, 82538 Geretsried-Gelting<br />

Grafik und Layout: Vero Design Agentur,<br />

82515 Wolfratshausen<br />

Druck: Kreiter-Druck, 82515 Wolfratshausen<br />

Zu dieser Ausgabe haben beigetragen:<br />

Dr. Holger Albrecht, Christiane Dinkel, Marieluise<br />

Gilch, Stefan Hammerstingl, Maria Henkel,<br />

Franz-Xaver Herrmann, Renate Hofreiter,<br />

Christian Kürten, Monika Poiger, Pater Raphael,<br />

Stefanie Stöger, Martin Spekl, Jürgen<br />

Unger, Marietta Weindel, Doris Wittmann.<br />

Wir gratulieren herzlich zum 10. Betriebsjubiläum<br />

Kunsttherapeutin seit zehn Jahren<br />

nicht nur für den reibungslosen Ablauf<br />

und die Organisation aller Seminare<br />

und Veranstaltungen, die hier<br />

über die DMSG Gesellschaft gebucht<br />

werden, sondern auch dafür, dass<br />

Angehörige von Patienten gut untergebracht<br />

sind und im Haus übernachten<br />

können.<br />

Auch Pero Crnjak ist am<br />

15.12.2002 seit 10 Jahren bei der<br />

MSK. Als Pfleger arbeitet er heute auf<br />

der Station B. Da er bei der Erstellung<br />

unseres <strong>Journal</strong>s in Urlaub war,<br />

konnten wir ihn leider nicht persönlich<br />

erreichen und gratulieren ihm auf diesem<br />

Weg recht herzlich zu seinem<br />

Zehnjährigen. ■

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!