Bürgergutachten für Gesundheit 2004 - CoBeCe
Bürgergutachten für Gesundheit 2004 - CoBeCe
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<strong>Bürgergutachten</strong> <strong>für</strong> <strong>Gesundheit</strong><br />
im Auftrag des<br />
Bayerischen Staatsministeriums<br />
<strong>für</strong> Umwelt, <strong>Gesundheit</strong> und<br />
Verbraucherschutz<br />
erarbeitet von<br />
Bürgerinnen und Bürgern Bayerns<br />
herausgegeben von der<br />
Gesellschaft <strong>für</strong> <strong>Bürgergutachten</strong><br />
München und Landshut <strong>2004</strong>
IMPRESSUM<br />
Auftraggeber<br />
Bayerisches Staatsministerium <strong>für</strong> Umwelt, <strong>Gesundheit</strong> und Verbraucherschutz<br />
Postfach 81 01 40 · 81901 München<br />
Rosenkavalierplatz 2 · 81925 München<br />
poststelle@stmugv.bayern.de<br />
www.stmugv.bayern.de<br />
Telefon (0 89) 92 14 - 00 · Telefax (0 89) 92 14 - 22 66<br />
Herausgeber, unabhängige Durchführung, Organisation, Gestaltung<br />
Gesellschaft <strong>für</strong> <strong>Bürgergutachten</strong><br />
München und Landshut<br />
Dr. Hilmar Sturm<br />
Albanistraße 12 · 81541 München · Telefon (0 89) 44 14 04 60<br />
Christian Weilmeier, M. A.<br />
Füttererstraße 4 · 84032 Landshut · Telefon (08 71) 1 43 87 80<br />
info@buergergutachten.com<br />
www.buergergutachten.com<br />
Verfasser<br />
Die Inhalte dieses <strong>Bürgergutachten</strong>s stammen von den Bürgern.<br />
Zu Texten und Tabellen zusammengefasst wurden sie von:<br />
Christian Weilmeier, M. A.<br />
Dr. Hilmar Sturm<br />
Bastian Goßner<br />
Dr. Karin Roßkopf<br />
Druck<br />
Druckerei Rieder GmbH<br />
Magnusstraße 14 · 87437 Kempten (Allgäu)<br />
www.rieder-druck.de<br />
Der Innenteil besteht aus Recyclingpapier (Envirotop).<br />
Der Umschlagkarton besteht jeweils zur Hälfte aus Recycling- und<br />
chlorfrei gebleichten Zellstofffasern.<br />
Auflage: 3 000 Stück. Veröffentlicht im Juli <strong>2004</strong>.<br />
Dieses <strong>Bürgergutachten</strong> wird auch im Internet veröffentlicht:<br />
www.buergergutachten.com<br />
Wegen der besseren Lesbarkeit wurden viele Bezeichnungen nur in der maskulinen Form<br />
verwendet. Es sind aber beide Geschlechter gemeint.
4 Geleitwort von Staatsminister Dr. Werner Schnappauf<br />
5 Vorwort von Hilmar Sturm und Christian Weilmeier<br />
7<br />
17<br />
Auftrag und Arbeitsprogramm<br />
Liste aller Referenten<br />
21 Das Verfahren<br />
27<br />
35<br />
37<br />
41<br />
42<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Organisation und Ablauf<br />
Dank an Unterstützer<br />
Liste aller Mitarbeiter<br />
Die Bürgergutachter<br />
Liste aller Bürgergutachter<br />
51 Ergebnisse: Empfehlungen <strong>für</strong> die <strong>Gesundheit</strong>spolitik<br />
51 Einführung in den Ergebnisteil<br />
Ergebnisse der Arbeitseinheiten:<br />
53 Das <strong>Gesundheit</strong>swesen aus der Sicht der Bürger<br />
55 01 Stärken und Schwächen des deutschen <strong>Gesundheit</strong>swesens<br />
58 02 Volkskrankheiten, Vorsorgeuntersuchungen und Impfungen<br />
62 03 <strong>Gesundheit</strong>sförderliche Verhaltensweisen<br />
65 04 Förderung der geistigen und seelischen <strong>Gesundheit</strong><br />
69 05 Umwelt und <strong>Gesundheit</strong><br />
71 06 Arbeit und <strong>Gesundheit</strong><br />
72 07 <strong>Gesundheit</strong>sbildung und -erziehung<br />
74 08 Praxistest von <strong>Gesundheit</strong>skampagnen<br />
78 09 Zielgruppenspezifische <strong>Gesundheit</strong>sarbeit<br />
79 10 Mittelaufbringung der gesetzlichen Krankenversicherung<br />
81 11 Mittelverwendung der gesetzlichen Krankenversicherung<br />
84 12 Offene Arbeitseinheit – Politikeranhörung<br />
86 13 Grundansätze im <strong>Gesundheit</strong>swesen<br />
88 14 Eigenverantwortung und Solidarität<br />
90 15 Hauptergebnis – Gesamtkonzept:<br />
Empfehlungen <strong>für</strong> eine präventionsorientierte <strong>Gesundheit</strong>sreform<br />
101 Anhang I: Die Hauptergebnisse im Detail (AE 15)<br />
119 Anhang II: Statistiken<br />
125 Anhang III: Presseschau<br />
3
4<br />
Geleitwort<br />
von Staatsminister Dr. Werner Schnappauf<br />
Jüngsten, repräsentativen Umfragen zufolge machen sich die Deutschen,<br />
was ihre Zukunft anbetrifft, die meisten Sorgen über Arbeitslosigkeit.<br />
Das zweitwichtigste Anliegen ist das Thema <strong>Gesundheit</strong>svorsorge.<br />
Die Gesellschaft ist im Wandel: mehr Eigenverantwortung des<br />
Einzelnen <strong>für</strong> sich, <strong>für</strong> seine eigene <strong>Gesundheit</strong> und Lebensqualität.<br />
Mit dem Instrument „<strong>Bürgergutachten</strong>“ wollen wir die Bürgerinnen<br />
und Bürger an der Ausarbeitung der künftigen Grundlagen des<br />
<strong>Gesundheit</strong>swesens, insbesondere der <strong>Gesundheit</strong>svorsorge beteiligen,<br />
denn sie sollen den Nutzen draus ziehen. Deshalb ist es sinnvoll, ihre<br />
vielfältigen, sehr unterschiedlichen Erfahrungen einzubringen, eine<br />
begründete Meinung zu artikulieren und auf diese Weise eine bürgernahe<br />
Politik zu formulieren.<br />
Auch die EU-Ratsgruppe <strong>für</strong> <strong>Gesundheit</strong>sfragen sieht die Einbeziehung<br />
der Bürger als neues prioritäres Themenfeld ihrer künftigen<br />
<strong>Gesundheit</strong>sstrategie. Die bayerische Staatsregierung setzt dies bereits<br />
um. Sie wird die Ergebnisse des <strong>Bürgergutachten</strong>s zur Konzeption zukunftsweisender<br />
Präventionsstrategien <strong>für</strong> Bayern nutzen. Der längst<br />
überfällige Paradigmenwechsel „Weg von der Reparaturmedizin hin<br />
zu mehr <strong>Gesundheit</strong>svorsorge und -förderung“ muss vollzogen werden.<br />
Das Votum der Bürger verleiht unserer Mitarbeit an einem Präventionsgesetz<br />
Nachdruck.<br />
Dieser neuen Form der direkten Bürgerbeteiligung, vier Tage fundierte<br />
Auseinandersetzung mit dem Thema, haben sich ca. 400 Bürgerinnen<br />
und Bürger stellvertretend <strong>für</strong> alle bayerischen Bürgerinnen<br />
und Bürger gestellt. Zum zweiten Mal wurde dieses Instrument bayernweit<br />
in allen Regierungsbezirken eingesetzt. Die Bereitschaft zur<br />
Mitarbeit war außerordentlich groß. Die detaillierten Erkenntnisse,<br />
die in den 16 Arbeitsgruppen erarbeitet wurden, sind vielfältig, interessant<br />
und in hohem Maße zielführend.<br />
Ich danke allen Beteiligten, die diese Form der aktiven Bürgerbeteiligung<br />
um- und durchgesetzt haben. In erster Linie danke ich den<br />
Bürgerinnen und Bürgern, die sich intensiv in den Dienst der Allgemeinheit<br />
gestellt haben. Ich danke der Gesellschaft <strong>für</strong> <strong>Bürgergutachten</strong><br />
unter der Leitung von Herrn Dr. Hilmar Sturm und Christian<br />
Weilmeier, die in bewährter Weise als unabhängige Durchführungsträger<br />
des Projektes das <strong>Bürgergutachten</strong> <strong>für</strong> <strong>Gesundheit</strong> zeit- und<br />
termingerecht durchgeführt haben. Der Einsatz der Bürgerinnen und<br />
Bürger hat sich gelohnt. Die Ergebnisse kommen jedem von uns zu<br />
Gute.<br />
Ihr<br />
Dr. Werner Schnappauf<br />
Bayerischer Staatsminister<br />
<strong>für</strong> Umwelt, <strong>Gesundheit</strong> und Verbraucherschutz
Vorwort<br />
Über ein Jahr war dieses <strong>Bürgergutachten</strong> unser wichtigster Arbeitsinhalt<br />
– ein hochinteressanter, fast spannender. Mehr kann man von<br />
seiner Arbeit nicht erwarten.<br />
Den Menschen, mit denen und <strong>für</strong> die wir arbeiten durften, verdanken<br />
wir die schöne, herzliche und doch sachliche Atmosphäre, in uns inspiriert<br />
und geprägt hat.<br />
Möglich war diese Erfahrung durch den offenen Arbeitsstil des<br />
Verfahrens „<strong>Bürgergutachten</strong>“: Ganz verschiedene Menschen haben<br />
unbefangen gemeinsam Probleme bearbeitet, die alle unmittelbar<br />
angehen. Dabei waren sie immer beeindruckend stark an der Sache<br />
orientiert.<br />
Unsere Unabhängigkeit, die zum Verfahren gehört, wurde vom Auftraggeber<br />
jederzeit voll anerkannt. Die Inhalte des vorliegenden <strong>Bürgergutachten</strong>s<br />
<strong>für</strong> <strong>Gesundheit</strong> stammen von den Bürgern. Wir haben<br />
sie zusammengefasst und möglichst in deren eigenen Worten wiedergegeben,<br />
ohne eigene Urteile einfließen zu lassen.<br />
Die Empfehlungen der Bürgergutachter <strong>für</strong> die <strong>Gesundheit</strong>spolitik<br />
ergeben ein Bild mit Tiefe, vielen Farben und Nuancen. Umfangreich<br />
und differenziert, sind sie dem vielschichtigen Problem angemessen.<br />
Man wird sie genau ansehen müssen.<br />
Hilmar Sturm und Christian Weilmeier<br />
Gesellschaft <strong>für</strong> <strong>Bürgergutachten</strong><br />
5
Auftrag und Arbeitsprogramm<br />
7
8<br />
Auftrag und Arbeitsprogramm<br />
Ausgangspunkt<br />
Das <strong>Gesundheit</strong>swesen ist derzeit<br />
eines der wichtigsten Felder der<br />
Politik. Das Bayerische Staatsministerium<br />
<strong>für</strong> Umwelt, <strong>Gesundheit</strong><br />
und Verbraucherschutz<br />
beschreitet hier einen neuen Weg.<br />
Auf ihm verbindet es zwei Hauptanliegen:<br />
1. Schwerpunkte der <strong>Gesundheit</strong>spolitik<br />
sollen Prävention und<br />
<strong>Gesundheit</strong>sförderung sein.<br />
2. An der Ausarbeitung der künftigen<br />
Grundlagen des <strong>Gesundheit</strong>swesens<br />
sollen die beteiligt<br />
werden, die davon wesentlich<br />
betroffen sind: die Bürgerinnen<br />
und Bürger. Sie selbst sollen unmittelbar<br />
ihre Anliegen formulieren<br />
und Vorschläge erarbeiten.<br />
Davon sind sachgerechte und vor<br />
allem bürgernahe Lösungen zu<br />
erwarten.<br />
Diese Mitsprache muss in einem<br />
Verfahren geschehen, an dem<br />
Bürger aus allen Schichten mitwirken,<br />
das ihnen die notwendigen<br />
Informationen und die nötige<br />
Zeit zur Verfügung stellt, um sich<br />
grundlegend Gedanken über die<br />
Zukunft des <strong>Gesundheit</strong>swesens<br />
zu machen. Das Verfahren <strong>Bürgergutachten</strong><br />
hat sich bei solchen<br />
komplexen Aufgabenstellungen<br />
bereits bewährt.<br />
Das vorliegende <strong>Bürgergutachten</strong><br />
ist das zweite, das vom bayerischen<br />
<strong>Gesundheit</strong>s- und Verbraucherminister<br />
in Auftrag gegeben<br />
worden ist. In den Jahren 2001<br />
und 2002 ist das <strong>Bürgergutachten</strong><br />
zum Verbraucherschutz in Bayern<br />
entstanden. Auch darin maßen<br />
die Bürger der <strong>Gesundheit</strong> eine<br />
große Bedeutung zu.<br />
Das Verfahren, die Entstehung<br />
des <strong>Bürgergutachten</strong>s und seine<br />
Verfasser sind in den folgenden<br />
Kapiteln erläutert. Die Ergebnisse<br />
finden sich ab Seite 51.<br />
Auftrag<br />
Der Auftrag <strong>für</strong> das <strong>Bürgergutachten</strong><br />
<strong>für</strong> <strong>Gesundheit</strong> wurde bewusst<br />
offen formuliert: „Die nach<br />
dem Zufallsverfahren ausgewählten<br />
Einwohner sollen in einem<br />
viertägigen moderierten Arbeitsverfahren<br />
(16 Arbeitsgruppen)<br />
Zielvorstellungen und Lösungsvorschläge<br />
<strong>für</strong> eine präventions- und<br />
gesundheitsförderungsorientierte<br />
<strong>Gesundheit</strong>spolitik erarbeiten“.<br />
Die Vorgabe des Staatsministeriums<br />
war: Die Bürger sollen sagen,<br />
auf welche Weise der Staat die<br />
Prävention und die <strong>Gesundheit</strong>sförderung<br />
voranbringen kann<br />
und soll.<br />
Grundlagen des<br />
Arbeitsprogramms<br />
Als Grundlagen <strong>für</strong> das Arbeitsprogramm<br />
dienten Fachliteratur,<br />
Gespräche mit Fachleuten,<br />
zwei Runde Tische mit Verbänden,<br />
schriftliche Vorschläge von<br />
Organisationen sowie Anregungen<br />
der zuständigen Fachabteilung<br />
des Staatsministeriums.<br />
Entstehung des<br />
Arbeitsprogramms<br />
Nach ersten Überlegungen im<br />
Ministerium zusammen mit<br />
der Gesellschaft <strong>für</strong> <strong>Bürgergutachten</strong><br />
wurde ein erster grober<br />
Programmentwurf fertiggestellt.<br />
Dann wurden alle Mitglieder der<br />
Landeszentrale <strong>für</strong> <strong>Gesundheit</strong> in<br />
Bayern e. V. zur Vorstellung des
Auftrag und Arbeitsprogramm<br />
Vorhabens und Besprechung der<br />
Inhalte eingeladen. Bei diesem<br />
ersten Runden Tisch am 27. Juni<br />
2003 wurde außerdem das Verfahren<br />
vorgestellt. Die Verbände<br />
wurden gebeten, Vorschläge zum<br />
Arbeitsprogramm und <strong>für</strong> geeignete<br />
Referenten zu machen. Alle<br />
Vorschläge wurden bei der zweiten<br />
Sitzung am 18. Juli 2003 kurz<br />
besprochen und protokolliert.<br />
Zudem wurden die erschienenen<br />
Fachleute gebeten, weitere Vorschläge<br />
schriftlich mitzuteilen.<br />
Parallel dazu erarbeitete die<br />
<strong>Gesundheit</strong>s-Fachabteilung des<br />
Staatsministeriums – unter anderem<br />
auf der Grundlage des Gutachtens<br />
des Sachverständigenrats<br />
<strong>für</strong> die Konzertierte Aktion im<br />
<strong>Gesundheit</strong>swesen – wesentliche<br />
Punkte, die bearbeitet werden<br />
sollten. Insgesamt wurden beim<br />
Runden Tisch 36, von Verbänden<br />
auf schriftlichem Weg 89 und<br />
von der <strong>Gesundheit</strong>sabteilung des<br />
Staatsministeriums 27 einzelne<br />
Anregungen <strong>für</strong> Themen und<br />
mögliche Fragen an die Bürgergutachter<br />
eingebracht, insgesamt<br />
also 152. Zudem gingen nach den<br />
ersten Pressemeldungen einige<br />
Anregungen von interessierten<br />
Bürgern und Fachleuten ein, die<br />
ebenfalls, soweit sinnvoll, berücksichtigt<br />
wurden.<br />
Struktur des Arbeitsprogramms<br />
Das Arbeitsprogramm wurde<br />
von der Gesellschaft <strong>für</strong> <strong>Bürgergutachten</strong><br />
dann mit anderen<br />
erfahrenen Prozessbegleitern und<br />
Durchführungsträgern besprochen,<br />
leicht korrigiert, schließlich<br />
fertiggestellt und vom Staatsministerium<br />
gebilligt. Es hat die<br />
Form eines „Stundenplanes“ <strong>für</strong><br />
den viertägigen Arbeitsverlauf der<br />
9<br />
Bürgergutachter und ist auf der<br />
übernächsten Seite abgedruckt.<br />
Darin ist folgende Grundstruktur<br />
erkennbar: Nach einer Einführung<br />
wurde dargestellt, an welchen<br />
Volkskrankheiten statistisch<br />
die meisten Menschen leiden.<br />
Darauf folgte ein Block zur „Verhaltensprävention“.<br />
Dieser begann<br />
mit der Teilnahme an Vorsorgeuntersuchungen<br />
und Impfungen<br />
und behandelte dann Ernährung<br />
und Bewegung als zwei weitere<br />
wichtige Handlungsfelder <strong>für</strong> den<br />
Menschen, der gesund bleiben<br />
will. Mit einer Arbeitseinheit<br />
über geistige und seelische <strong>Gesundheit</strong><br />
wurde übergeleitet zum<br />
Block „Verhältnisprävention“,<br />
die anhand der Umwelt und der<br />
Arbeit thematisiert wurde. Die<br />
Arbeitseinheiten 7 und 8 als dritter<br />
Block befassten sich damit,<br />
wie auf den einzelnen eingewirkt<br />
werden kann und soll, damit er
10 Auftrag und Arbeitsprogramm<br />
In der Fachliteratur werden verschiedene<br />
Arten der <strong>Gesundheit</strong>spflege unterschieden.<br />
Es gibt offensichtlich da<strong>für</strong> keine<br />
gemeinsame Bezeichnung:<br />
Verhaltensprävention: durch das Verhalten<br />
des Einzelnen<br />
Verhältnisprävention: durch die Gestaltung<br />
der Verhältnisse, in der wir leben,<br />
also unserer Umwelt im weitesten Sinne<br />
Primärprävention: Vermeidung von<br />
Krankheiten<br />
Sekundärprävention: Früherkennung, um<br />
rechtzeitig behandeln zu können, bevor<br />
eine Krankheit ausbricht oder schlimmer<br />
wird<br />
Tertiärprävention: Vermeiden von Rückfällen<br />
oder Verschlimmerung von<br />
Krankheiten, die man schon hat oder<br />
gehabt hat<br />
<strong>Gesundheit</strong>sförderung: nicht nur vermeiden,<br />
dass man krank wird, sondern die<br />
<strong>Gesundheit</strong> fördern, die immer auch da<br />
ist (sogar wenn er an einer Krankheit<br />
leidet, ist nicht gleich alles an einem<br />
Menschen krank) – also an den Stärken<br />
ansetzen und nicht so sehr auf die<br />
Krankheit schauen<br />
Vorsorge: hierunter wird meistens die<br />
Früherkennung (durch Vorsorgeuntersuchungen)<br />
verstanden, das heißt die<br />
Sekundärprävention<br />
Prophylaxe: bedeutet soviel wie Vorbeugung,<br />
wird im <strong>Gesundheit</strong>swesen hauptsächlich<br />
<strong>für</strong> die Früherkennung von<br />
Zahnproblemen verwendet<br />
seine <strong>Gesundheit</strong> besser pflegt.<br />
Die Arbeitseinheit 9 diente dazu,<br />
Gruppen, die üblicherweise in<br />
der Zufallsauswahl nicht ausreichend<br />
erfasst werden oder die<br />
besondere Bedürfnisse haben, zu<br />
Wort kommen zu lassen, in diesem<br />
Fall besondere Zielgruppen<br />
<strong>für</strong> Präventionsbemühungen.<br />
Mit den Arbeitseinheiten 10 und<br />
11 – dem vierten Block – wurde<br />
das Thema „Geld“, das in der<br />
<strong>Gesundheit</strong>spolitik seit Jahren<br />
eine dominierende Rolle spielt,<br />
angesprochen. Der fünfte Block<br />
bestand aus drei Arbeitseinheiten:<br />
Die 12. Arbeitseinheit war in<br />
den ersten 5 Teilprojekten offen<br />
<strong>für</strong> eigene Ideen und Themen der<br />
Bürgergutachter, in den letzten<br />
3 Teilprojekten fand hier eine<br />
Politikeranhörung statt. Mit den<br />
Arbeitseinheiten 13 und 14 folgten<br />
weitere grundsätzliche Fragen:<br />
nach Grundansätzen der Medizin,<br />
die weiterverfolgt werden<br />
sollten, und nach der Abgrenzung<br />
von Eigenverantwortung und<br />
Solidarität. Die letzte Arbeitseinheit<br />
war dem Hauptergebnis<br />
gewidmet, einem Gesamtkonzept<br />
<strong>für</strong> eine präventionsorientierte<br />
<strong>Gesundheit</strong>sreform. Die Arbeitseinheiten<br />
sind im Folgenden kurz<br />
dargestellt. Die Ergebnisse finden<br />
sich ab Seite 51.<br />
Auf der Grundlage des „Stundenplans”<br />
wurden dann <strong>für</strong> jede<br />
Arbeitseinheit Fragen entworfen,<br />
die an die Bürgergutachter zu<br />
stellen waren: in einem Einzelfragebogen<br />
und 14 Gruppenarbeitsbögen.<br />
In einem Leitfaden<br />
erhielten die Prozessbegleiter<br />
genaue Vorgaben und Hinweise.<br />
Damit wurde sichergestellt, dass<br />
der Ablauf sich in allen Arbeitsgruppen<br />
im Wesentlichen nicht<br />
unterschied, damit die Ergebnisse<br />
vergleichbar wurden. Auch hier<br />
wurden zusätzlich beratend der<br />
Sachverstand und die Erfahrung<br />
anderer Personen, die sich intensiv<br />
mit <strong>Bürgergutachten</strong> beschäftigen,<br />
eingeholt.<br />
Die Arbeitseinheiten<br />
AE 01<br />
Stärken und Schwächen<br />
des <strong>Gesundheit</strong>swesens<br />
Arbeitseinheit 01 enthielt eine<br />
Einführung in Verfahren und<br />
Ablauf sowie eine kurze Übersicht<br />
über das <strong>Gesundheit</strong>swesen<br />
sowie die verschiedenen Begriffe,<br />
die oben erwähnt sind. Diese<br />
Übersicht wurde von der Projektleitung<br />
oder den Prozessbegleitern<br />
nach einem kurzen Papier<br />
vorgetragen. Dann ging es gleich<br />
an die erste Gruppenarbeit: Zuerst<br />
sollte eine Diagnose <strong>für</strong> das<br />
<strong>Gesundheit</strong>swesen gestellt werden.<br />
Welche Stärken und Schwächen<br />
sahen die Bürgergutachter<br />
vor allem daran?<br />
AE 02<br />
Volkskrankheiten,<br />
Vorsorgeuntersuchungen<br />
und Impfungen<br />
In der zweiten Arbeitseinheit<br />
gaben ein bis zwei Referenten<br />
einen Einblick in die am meisten<br />
verbreiteten Krankheiten – die<br />
sogenannten Volkskrankheiten.<br />
Außerdem sprachen sie über Bedeutung,<br />
Vor- und Nachteile von
Auftrag und Arbeitsprogramm<br />
Übersicht über das Arbeitsprogramm (AE = Arbeitseinheit)<br />
Zeit 1. Tag (Montag) 2. Tag (Dienstag) 3. Tag (Mittwoch) 4. Tag (Donnerstag)<br />
8 – 9.30 bzw.<br />
9 – 10.30 Uhr<br />
10 – 11.45 bzw.<br />
11 – 12.30 Uhr<br />
12.30 – 14<br />
bzw.<br />
13.30 – 15 Uhr<br />
14.30 – 16<br />
bzw.<br />
15.30 – 17 Uhr<br />
AE 01<br />
Begrüßungen, Einführung<br />
(Thema, Ziel, Verfahren,<br />
<strong>Gesundheit</strong>swesen,<br />
Prävention,<br />
<strong>Gesundheit</strong>sförderung);<br />
Stärken und Schwächen des<br />
<strong>Gesundheit</strong>swesens<br />
Impfungen und Vorsorgeuntersuchungen.<br />
Aufgabe der Bürgergutachter war<br />
es hier zu entscheiden, ob es <strong>für</strong><br />
Impfungen und Vorsorgeuntersuchungen<br />
Anreize geben soll oder<br />
nicht; wenn ja: was <strong>für</strong> Anreize;<br />
wenn nein: welche Gründe sprechen<br />
dagegen?<br />
AE 03<br />
<strong>Gesundheit</strong>sförderliche<br />
Verhaltensweisen<br />
Wer sich bewusst gesund ernährt<br />
und bewegt, kann seine <strong>Gesundheit</strong><br />
intensiv stärken und länger<br />
AE 05<br />
Umwelt und <strong>Gesundheit</strong><br />
erhalten, sogar wenn er schon<br />
krank ist, und auch im Alter. Es<br />
handelt sich hier um zwei einfache<br />
und wirkungsvolle Möglichkeiten,<br />
durch eigenes Verhalten<br />
etwas <strong>für</strong> seine <strong>Gesundheit</strong> zu<br />
tun. Sie wurden als Beispiel <strong>für</strong><br />
viele weitere Verhaltensweisen<br />
behandelt. Referiert wurde dazu<br />
von Sportmedizinern und Sportwissenschaftlern<br />
sowie Ernährungswissenschaftlerinnen.<br />
Die<br />
Bürgergutachter bearbeiteten die<br />
Fragen, ob die Folgen von „ungesundem“<br />
Verhalten weiterhin<br />
auf Kosten der Krankenkasse<br />
AE 09<br />
Zielgruppenspezifische<br />
<strong>Gesundheit</strong>sarbeit<br />
(nach Lebensaltern,<br />
chronisch Kranke,<br />
Behinderte u. a.)<br />
Kaffeepause<br />
Kaffeepause Kaffeepause AE 10<br />
AE 02<br />
Volkskrankheiten;<br />
Vorsorgeuntersuchungen<br />
und Impfungen<br />
AE 06<br />
Arbeit und <strong>Gesundheit</strong><br />
Mittelaufbringung<br />
der gesetzlichen<br />
Krankenversicherung<br />
(Beitragsgestaltung)<br />
11<br />
AE 13<br />
Grundansätze im<br />
<strong>Gesundheit</strong>swesen;<br />
Sichtweisen von <strong>Gesundheit</strong><br />
und Krankheit<br />
Kaffeepause<br />
AE 14<br />
Selbsthilfe des Einzelnen<br />
und von Gruppen<br />
(Aufgabenverteilung zwischen<br />
dem Einzelnen und<br />
der Gemeinschaft)<br />
Mittagessen Mittagessen Mittagessen Mittagessen<br />
AE 03<br />
<strong>Gesundheit</strong>sförderliche<br />
Verhaltensweisen<br />
(gesunde Ernährung,<br />
Bewegung usw.)<br />
AE 07<br />
<strong>Gesundheit</strong>sbildung und<br />
-erziehung<br />
Kaffeepause AE 08<br />
AE 04<br />
Förderung der geistigen und<br />
seelischen <strong>Gesundheit</strong><br />
AE 11<br />
Mittelverwendung<br />
der gesetzlichen<br />
Krankenversicherung<br />
(Leistungen)<br />
Kaffeepause Kaffeepause<br />
Praxistest<br />
von Informations- und<br />
Aufklärungskampagnen<br />
AE 12<br />
Offene AE<br />
(selbstgewählte Themen)<br />
ab Arbeitsgruppe 11:<br />
Politikeranhörung<br />
(beide Gruppen zusammen)<br />
AE 15<br />
Gesamtkonzept<br />
<strong>für</strong> eine präventionsorientierte<br />
<strong>Gesundheit</strong>sreform<br />
Kaffeepause<br />
AE 16<br />
Gesamtkonzept (2. Teil)<br />
Verfahrensbewertung,<br />
Statistische Erhebungen,<br />
Verabschiedung<br />
behandelt werden sollen oder<br />
nicht, wie gegebenenfalls Regeln<br />
aussehen könnten, nach denen<br />
bestimmte Behandlungen aus der<br />
Krankenkassenleistung ausgeschlossen<br />
werden könnten, oder<br />
aber was gegen einen derartigen<br />
Ausschluss spricht.<br />
AE 04<br />
Förderung der geistigen<br />
und seelischen <strong>Gesundheit</strong><br />
Häufig steht die körperliche <strong>Gesundheit</strong><br />
im Vordergrund, wenn<br />
man an Prävention und an das<br />
<strong>Gesundheit</strong>swesen denkt. Es gibt
12 Auftrag und Arbeitsprogramm<br />
jedoch auch seelische und geistige<br />
Krankheiten, denen man teilweise<br />
bis zu einem gewissen Grad<br />
vorbeugen kann, und die Seele<br />
beeinflusst auch die körperliche<br />
<strong>Gesundheit</strong> und umgekehrt; die<br />
Wechselwirkungen sind verwickelt<br />
und noch lange nicht<br />
bekannt. Daher wurde in der<br />
vierten Arbeitseinheit von einem<br />
Vertreter des Berufsverbandes<br />
Deutscher Psychologen Grundsätzliches<br />
zur psychischen <strong>Gesundheit</strong><br />
vorgetragen. Vor allem<br />
aber sollte auch hier die eigene<br />
Lebenserfahrung der Menschen<br />
in die Empfehlungen münden,<br />
die allgemein zur Frage, was getan<br />
werden sollte, um die geistige<br />
und seelische <strong>Gesundheit</strong> zu fördern,<br />
gesammelt wurden.<br />
AE 05<br />
Umwelt und <strong>Gesundheit</strong><br />
Die fünfte Arbeitseinheit lenkte<br />
den Blick vom einzelnen Menschen<br />
zu den Umständen, in denen<br />
er lebt, die ihn krank machen<br />
können oder sogar gesunden lassen.<br />
Im weitesten Sinne ist das die<br />
„Umwelt”. Vor allem war damit<br />
die natürliche Umwelt gemeint,<br />
das heißt Luft, Wasser, Boden,<br />
Klima, Tier- und Pflanzenwelt.<br />
Aber auch Orte, die Wohnung<br />
und was damit zusammenhängt<br />
sind Umwelten. Hier gaben die<br />
Bürgergutachter ihre Erfahrungen,<br />
ihr Gefühl und ihre Be<strong>für</strong>chtungen<br />
bekannt, welches ihrer<br />
Ansicht nach die größten Gefahren<br />
sind, die der <strong>Gesundheit</strong> von<br />
Umwelteinflüssen her drohen.<br />
In einem zweiten Schritt wurden<br />
Forderungen vorgetragen, wie<br />
diese umweltbedingten <strong>Gesundheit</strong>sgefahren<br />
vermindert oder<br />
beseitigt werden sollten.<br />
AE 06<br />
Arbeit und <strong>Gesundheit</strong><br />
Eine besondere Art von „Umwelt”<br />
ist der Arbeitsplatz. Dort<br />
beanspruchen nicht nur die Tätigkeit<br />
selbst, sondern auch Lärm,<br />
schlechte Luft, extreme Temperaturen,<br />
Beleuchtung usw. die <strong>Gesundheit</strong>skräfte<br />
des arbeitenden<br />
Menschen; auch die Beziehungen<br />
zu Chefs, Kollegen, Mitarbeitern<br />
und Kunden können belastend<br />
wirken. Nicht zuletzt beeinträchtigt<br />
auch die Angst vor der<br />
Arbeitslosigkeit oder die Arbeitslosigkeit<br />
selbst die <strong>Gesundheit</strong>.<br />
Jeder hat seine Erfahrungen mit<br />
der Arbeit (zu der auch die Haushaltsarbeit<br />
und die ehrenamtliche<br />
Arbeit zählen). In dieser Arbeitseinheit<br />
schlugen die Bürgergutachter,<br />
nachdem sie Vorträge von<br />
Referenten von Krankenkassen,<br />
Berufsgenossenschaften und Gewerkschaft<br />
gehört hatten und die<br />
Sache – wie immer – gründlich<br />
miteinander besprochen hatten,<br />
Maßnahmen vor, die die Arbeit<br />
„gesünder“ oder weniger „kränkend“<br />
machen sollen. Zu jeder<br />
Maßnahme wurde angegeben,<br />
wer da<strong>für</strong> zuständig sein soll. Da-<br />
mit kann der Auftraggeber – der<br />
Staat – klarer erkennen, welche<br />
Verantwortung die Bürger ihm<br />
zuweisen wollen und welche den<br />
Arbeitgebern, den Mitarbeitervertretungen,<br />
den Krankenkassen,<br />
den Berufsgenossenschaften<br />
und anderen obliegen.<br />
AE 07<br />
<strong>Gesundheit</strong>sbildung<br />
und -erziehung<br />
Der Staat, die Krankenkassen und<br />
viele andere bemühen sich seit<br />
langem, uns alle zu einem gesünderen<br />
Leben zu bewegen. Diese<br />
Versuche sind ein wichtiger Teil<br />
der <strong>Gesundheit</strong>spolitik. Sie sollen<br />
verbessert werden. Mehr Prävention<br />
bedeutet auch mehr <strong>Gesundheit</strong>saufklärung<br />
und –erziehung.<br />
Bildung und Erziehung sind jedermanns<br />
Lebenserfahrung. Kinder<br />
werden von den Eltern und in<br />
der Schule erzogen, Erwachsene<br />
erziehen sich vor allem selbst.<br />
Viele andere Einflüsse verändern<br />
uns aber quasi erziehend. Hier
Auftrag und Arbeitsprogramm<br />
war die praktische Lebenserfahrung<br />
der Teilnehmer – als Eltern,<br />
Kind und Selbsterzieher – gefragt.<br />
Es wurden Vorschläge gemacht,<br />
wie Menschen zu gesundheitsbewussterem<br />
Verhalten erzogen<br />
und über gesundheitsförderliche<br />
Lebensweisen aufgeklärt werden<br />
sollen.<br />
AE 08<br />
Praxistest von Informations-<br />
und Aufklärungskampagnen<br />
Wie diese Aufklärungskampagnen<br />
derzeit aussehen, konnten<br />
die Bürgergutachter in der Arbeitseinheit<br />
08 unter die Lupe<br />
nehmen: Organisationen wie die<br />
Apothekerkammer und der Apothekerverband,<br />
die Krebsgesellschaft,<br />
Krankenkassen und das<br />
bayerische <strong>Gesundheit</strong>sministerium<br />
selbst präsentierten Informationsstände,<br />
wie sie auch bei<br />
anderen Gelegenheiten angeboten<br />
werden. Die Bürger informierten<br />
sich bei diesem „Praxistest”,<br />
probierten sozusagen alles aus<br />
und gaben dann ihre Beurteilung<br />
ab, welche Ansätze, Materialen<br />
usw. besonders ansprechend und<br />
wirksam sind und welche noch<br />
verbessert werden könnten. Auch<br />
dazu gab es Vorschläge.<br />
AE 09<br />
Zielgruppenspezifische<br />
<strong>Gesundheit</strong>sarbeit<br />
Die Zufallsauswahl der Teilnehmer<br />
hat da<strong>für</strong> gesorgt, dass fast<br />
alle Schichten der Bevölkerung an<br />
diesem <strong>Bürgergutachten</strong> mitgearbeitet<br />
haben (siehe Kapitel „Die<br />
Bürgergutachter“). Es gibt jedoch<br />
Gruppen, die besondere Bedürfnisse<br />
haben und in jedem Verfahren<br />
zu wenig vertreten sind.<br />
Das sind Menschen, die bereits zu<br />
krank sind und nicht teilnehmen<br />
können, gebrechliche Personen<br />
usw. Obwohl in früheren Verfahren<br />
auch schon Begleitpersonen<br />
<strong>für</strong> Blinde und Gebärdendolmetscher<br />
<strong>für</strong> Gehörlose eingesetzt<br />
wurden und dies auch dieses Mal<br />
organisiert worden wäre, sind<br />
13<br />
Behinderte wohl ebenfalls unterrepräsentiert.<br />
Manche Mitglieder<br />
von bestimmten „Randgruppen“<br />
der Gesellschaft scheuen sich<br />
möglicherweise auch, das in ihrer<br />
Arbeitsgruppe zu thematisieren.<br />
Deshalb wurden Vertreter von<br />
einigen Verbänden eingeladen,<br />
die Menschen mit besonderen<br />
Bedürfnissen vertreten. Aber die<br />
Bürgergutachter dürften auch<br />
aus ihrem Lebenskreis Menschen<br />
kennen, die eine andere, besondere<br />
Art der <strong>Gesundheit</strong>sarbeit<br />
brauchen. Beispielsweise muss<br />
an Jugendliche anders herangetreten<br />
werden als an Erwachsene;<br />
Menschen mit bestimmten<br />
Behinderungen haben andere<br />
Krankheitsrisiken usw. Über diese<br />
sollte gesprochen werden. Diese<br />
Zielgruppen wurden lediglich<br />
auf Karten notiert, die dann aufgehängt<br />
wurden, damit bei den<br />
weiteren Schritten die Vielfalt der<br />
Menschen berücksichtigt wird,<br />
um deren <strong>Gesundheit</strong> es geht.
14 Auftrag und Arbeitsprogramm<br />
AE 10<br />
Mittelaufbringung der<br />
gesetzlichen Krankenversicherung<br />
Präventionsarbeit kostet Geld.<br />
Die Sozialversicherungen gelten<br />
ohnehin als ausgepumpt. Es wird<br />
über neue, andere Formen gesprochen,<br />
wie die Krankenkassen<br />
das nötige Geld bekommen. Dieses<br />
Thema war und ist so aktuell,<br />
dass es in der Arbeit am <strong>Bürgergutachten</strong><br />
nicht außen vor gelassen<br />
werden konnte. In der zehnten<br />
Arbeitseinheit wurden daher<br />
die Grundsätze besprochen, nach<br />
denen die Kassen ihre Beiträge<br />
erheben könnten und sollten.<br />
Vertreter der Wissenschaft und<br />
der Krankenkassen informierten<br />
über das derzeitige System und<br />
mögliche Alternativen.<br />
AE 11<br />
Mittelverwendung der<br />
gesetzlichen Krankenversicherung<br />
Ein Überblick darüber, wo<strong>für</strong><br />
die Krankenkassen das Geld der<br />
Versicherten derzeit ausgeben,<br />
wurde in der elften Arbeitseinheit<br />
geboten. Es referierten Vertreter<br />
der Krankenkassen und der<br />
Kassenärzte. Die Frage <strong>für</strong> die<br />
Bürgergutachter war nur, welche<br />
Leistungen <strong>für</strong> Prävention und<br />
<strong>Gesundheit</strong>sförderung von den<br />
Kassen bezahlt werden sollten –<br />
und welche also vom einzelnen zu<br />
tragen sind. Um den Stellenwert<br />
der Prävention in der gesetzlichen<br />
Krankenversicherung zu bestimmen,<br />
gaben die Bürgergutachter<br />
außerdem einen Prozentsatz an,<br />
auf den sich die Ausgaben <strong>für</strong><br />
Prävention als Anteil der Gesamtausgaben<br />
hin entwickeln sollen.<br />
AE 12<br />
Offene Arbeitseinheit –<br />
Politikeranhörung<br />
Üblicherweise gehört zum Verfahren<br />
eine Politikeranhörung, in<br />
der in diesem Fall Mitglieder der<br />
drei Fraktionen des Bayerischen<br />
Landtags den Bürgern kurz ihre<br />
präventionspolitischen Konzepte<br />
vorstellen und von den Bürgern<br />
befragt werden können. Wegen<br />
der Landtagswahl, die am 21.<br />
September 2003 stattfand, konnte<br />
die Politikeranhörung erst ab der<br />
Arbeitsgruppe 11 im Januar <strong>2004</strong><br />
in Starnberg tatsächlich organisiert<br />
werden. Die Arbeitsgruppen<br />
1 bis 10 bearbeiteten stattdessen<br />
in der Arbeitseinheit 12 selbstgestellte<br />
Themen. Diese wurden<br />
von Einzelnen vorgeschlagen,<br />
dann arbeitete jeder Teilnehmer<br />
bei dem Thema mit, das ihn am<br />
meisten interessierte. Damit war<br />
außerdem gesichert, dass auch<br />
andere Themen als die im Arbeitsprogramm<br />
vorgegebenen<br />
behandelt wurden.<br />
AE 13<br />
Grundansätze im<br />
<strong>Gesundheit</strong>swesen<br />
Der vierte und letzte Tag des Arbeitsprogramms<br />
bestand aus zwei<br />
Teilen: Im ersten Teil (AE 13 und<br />
14) ging es um grundsätzliche<br />
Fragen des <strong>Gesundheit</strong>swesens. In<br />
der AE 15 wurde dann das Endergebnis<br />
– ein Gesamtkonzept<br />
<strong>für</strong> eine gesundheitsorientierte<br />
<strong>Gesundheit</strong>sreform – erarbeitet.<br />
In der <strong>Gesundheit</strong>spolitik spielen<br />
immer wieder ganz grundsätzliche<br />
Fragen eine Rolle, die zum<br />
Teil philosophische und religiöse
Auftrag und Arbeitsprogramm<br />
Grundlagen haben. „Schulmedizin“<br />
und „Alternativmedizin“<br />
beruhen auf anderen Vorstellungen<br />
von Aufgaben und Methoden<br />
„der“ Medizin überhaupt, sogar<br />
auf verschiedenen Vorstellungen<br />
von Sinn und Bedeutung des<br />
Krankseins. Exemplarisch wurde<br />
in den Referaten unter anderem<br />
eine aktuelle Frage behandelt: die<br />
„evidence based medicine“ (auf<br />
wissenschaftlichen Studien begründete<br />
Medizin). Darunter versteht<br />
man, dass der Arzt sich bei<br />
der Behandlung nach Leitlinien<br />
richtet, die auf der Grundlage von<br />
Versuchen mit vielen Menschen<br />
erlassen worden sind und sozusagen<br />
die beste Therapie angeben,<br />
die derzeit wissenschaftlich bestätigt<br />
worden ist. Ein „Schulmediziner“<br />
und ein Heilpraktiker<br />
erläuterten ihre Sicht dieser Herangehensweise.<br />
Darüber hinaus<br />
wurden die Bürger aufgefordert,<br />
möglichst frei und aufgrund<br />
eigener Erfahrung und Weltanschauung<br />
zu empfehlen, welche<br />
grundsätzlichen Sichtweisen und<br />
Herangehensweisen weiterverfolgt<br />
werden sollten.<br />
AE 14<br />
Selbsthilfe und Solidarität<br />
In mehreren anderen Arbeitseinheiten<br />
ist das Thema der letzten<br />
„vorbereitenden“ Arbeitseinheit<br />
schon angeklungen: das Verhältnis<br />
von Selbst- und Fremdhilfe<br />
oder von Eigenverantwortung<br />
und Solidarität. Ohne Referate<br />
arbeiteten die Bürgergutachter<br />
gleich zu der Frage, welche Unterstützung<br />
die Gemeinschaft dem<br />
einzelnen geben sollte, damit dieser<br />
seine <strong>Gesundheit</strong> bewahren<br />
und fördern kann – und zu der<br />
anderen Frage, was der einzelne<br />
<strong>für</strong> die Gemeinschaft und <strong>für</strong> sich<br />
selbst tun sollte.<br />
AE 15<br />
Gesamtkonzept <strong>für</strong> eine<br />
präventionsorientierte<br />
<strong>Gesundheit</strong>sreform<br />
Für die letzte Arbeitseinheit stand<br />
der ganze Donnerstagnachmittag<br />
zur Verfügung. Auf der Grundlage<br />
einer Rückschau über alle erarbeiteten<br />
Zwischen- oder Detailergebnisse<br />
und einer intensiven<br />
Diskussion in den Kleingruppen<br />
stellte hier jede Kleingruppe ein<br />
15<br />
kurzes Gesamtkonzept auf, ein<br />
Konzept <strong>für</strong> eine <strong>Gesundheit</strong>sreform,<br />
die auf die Erhaltung der<br />
<strong>Gesundheit</strong> gerichtet ist. Nur die<br />
jeweils wichtigsten (fünf) Maßnahmen<br />
konnten vorgestellt werden.<br />
Zu jeder Maßnahme sollten<br />
die Bürger außerdem angeben,<br />
wie sie finanziert werden könnte.<br />
Die Bürger erarbeiteten hier eigene<br />
Plakate, die sie im Plenum vorstellten.<br />
Differenzierte Vorschläge<br />
waren möglich und wurden gemacht.<br />
In zwei Schritten wurden<br />
die Empfehlungen nach ihrer<br />
Wichtigkeit zuerst ausgewählt,<br />
dann mit Klebepunkten bewertet.<br />
Eine Aufgabe der Politik: Prioritäten<br />
zu setzen, ist damit von den<br />
Bürgergutachtern übernommen<br />
worden.<br />
Am Ende des Verfahrens standen<br />
eine Verfahrensbewertung und<br />
ein Fragebogen zur Person sowie<br />
eine Verabschiedung bei Sekt und<br />
Saft.
16 Auftrag und Arbeitsprogramm
Auftrag und Arbeitsprogramm: die Referenten<br />
Die Referenten<br />
In den meisten Arbeitseinheiten<br />
erhielten die Bürger von bis zu<br />
drei Referenten Informationen<br />
und Impulse zum eigenen Nachdenken.<br />
Die Referenten wurden<br />
zum Teil von Verbänden benannt,<br />
dabei wurden in den meisten<br />
Fällen Experten verschiedener<br />
Verbände eingeladen. Zum Teil<br />
handelte es sich um unabhängige<br />
Fachleute. Im Folgenden ist eine<br />
Liste der Referenten abgedruckt.<br />
Prof. Dr. Werner Bachmann,<br />
Chefarzt der Inneren Abteilung,<br />
Frankenwaldklinik Kronach<br />
gGmbH<br />
Benita Berge, Referat Öffentlichkeitsarbeit,<br />
Bayerisches<br />
Staatsministerium <strong>für</strong> Umwelt,<br />
<strong>Gesundheit</strong> und Verbraucherschutz<br />
H.-G. Ballmann, Dipl.-Psychologe,<br />
Psychologischer Psychotherapeut,<br />
Berufsverband Deutscher<br />
Psychologen<br />
Martin Baumann, Dipl.-<strong>Gesundheit</strong>sökonom,<br />
Oberender &<br />
Partner Unternehmensberatung<br />
im <strong>Gesundheit</strong>swesen<br />
Karlheinz Bayer, Dipl.-Sozialpädagoge,<br />
Berater <strong>für</strong> betriebliche<br />
<strong>Gesundheit</strong>sförderung, AOK<br />
Bayern, Zentrale – Abteilung<br />
<strong>Gesundheit</strong>sförderung<br />
Andreas Biebl, Apotheker<br />
Dr. med. Michael Bornhausen,<br />
Arzt <strong>für</strong> Umweltmedizin<br />
Richard Bott, Betreuungsstellenleiter,<br />
GEK<br />
Isabell Braumandl, Dipl.-Psychologin,<br />
Berufsverband Deutscher<br />
Psychologen<br />
Dr. Theo Denzel, Internist, Oberarzt,<br />
Medizinische Klinik 5,<br />
Klinikum Nürnberg<br />
Susanne und Uwe Diehl, Apotheker<br />
Prof. Dr. med. Hans Drexler,<br />
Direktor von Institut und Poliklinik<br />
<strong>für</strong> Arbeits-, Sozial- und<br />
Umweltmedizin der Friedrich-<br />
Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg<br />
Dr. Maximilian Freiherr du Prel,<br />
Internist, Vorsitzender, Ärztlicher<br />
Kreisverband Bad Kissingen<br />
17<br />
Oliver Dubben, Apotheker<br />
Sigurd Duschek, Geschäftsführer,<br />
Kassenärztliche Vereinigung<br />
Bayerns<br />
Horst Endlmaier, Geschäftsführer,<br />
GEK Rosenheim<br />
Dr. med. Christa Engl, SG-Leiterin,<br />
<strong>Gesundheit</strong>samt im Landratsamt<br />
Landshut<br />
Jürgen Englert, Barmer Bad Kissingen<br />
Markus Erdle, GEK<br />
Bernd Feuerpfeil, Betreuungsstellenleiter,<br />
GEK<br />
Dr. Paul Flämig, Vorsitzender des<br />
Umweltausschusses und HNO-<br />
Arzt, Ärztlicher Kreisverband<br />
Augsburg<br />
Richard Fleischmann, Apotheker<br />
Jochen Fleischmann, Dipl.-Volkswirt,<br />
Wissenschaftlicher Mitarbeiter,<br />
Universität Bayreuth,<br />
Lehrstuhl <strong>für</strong> Volkswirtschaftslehre<br />
– Wirtschaftstheorie<br />
– Prof. Dr. Peter Oberender<br />
Prof. Dr. Engelbert Fuchtmann,<br />
1. stv. Vorsitzender, Berufsverband<br />
Deutscher Psychologen<br />
Lorenz Ganterer, Forum <strong>Gesundheit</strong>,<br />
DGB Bayern<br />
Rainer Geisler, Bezirksgeschäftsführer,<br />
Barmer Ersatzkasse<br />
Uschi Geissler, Bayerische Krebsgesellschaft<br />
e. V.<br />
Dr. med. Robert Gissibl, Facharzt<br />
<strong>für</strong> Arbeitsmedizin, Arbeitsmedizinischer<br />
Dienst, Bauberufsgenossenschaft<br />
Christoph Gött, Geschäftsführer,<br />
Augsburger AIDS-Hilfe e. V.<br />
Edgar Grofmeyer, Dipl.-Sportlehrer<br />
(Univ.), AOK Augsburg<br />
Ludwig Gunkel, Dipl.-Psychologe,<br />
AOK Bayern, Zentrale <strong>Gesundheit</strong>sförderung
18<br />
Prof. Dr. Erik Guthy, Chefarzt<br />
und Ärztlicher Direktor, Klinikum<br />
Weiden<br />
Prof. Dr. med. Martin Halle,<br />
Lehrstuhl und Poliklinik <strong>für</strong><br />
Präventive und Rehabilitative<br />
Sportmedizin, Technische Universität<br />
München<br />
Dr. Franz-Xaver Heigenhauser,<br />
<strong>Gesundheit</strong>samt Traunstein<br />
Klement Heimerl, <strong>Gesundheit</strong>spädagoge,<br />
AOK Coburg<br />
Christina Herzog, AOK Nürnberg<br />
Dirk Jäger, GEK Bad Neustadt<br />
Christine Kamm, MdL (B90/<br />
Grüne), Bayerischer Landtag<br />
Dr. Rudolf Kibler, Ministerialrat,<br />
Referatsleiter Öffentlichkeitsarbeit,<br />
Bayerisches Staatsministerium<br />
<strong>für</strong> Umwelt, <strong>Gesundheit</strong><br />
und Verbraucherschutz<br />
Christian Kick, Bezirksgeschäftsführer<br />
Weiden, Barmer<br />
Johannes Kiep, Dipl.-Sportlehrer,<br />
Sportpädagoge, AOK Direktion<br />
Schweinfurt<br />
Reinhard Kirchner, Geschäftsführer,<br />
LAGH Bayern<br />
Christiane Klimsa, Bayerische<br />
Krebsgesellschaft<br />
Gabriele Knote, Apothekerin<br />
Ulrich Koczian, Apotheker<br />
Ingo Kuhlmann, stellv. Vorsitzender,<br />
Fachverband Deutscher<br />
Heilpraktiker<br />
Raimund Lederer, Regierungsrat,<br />
Referat Öffentlichkeitsarbeit,<br />
Bayerisches Staatsministerium<br />
<strong>für</strong> Umwelt, <strong>Gesundheit</strong> und<br />
Verbraucherschutz<br />
Thomas Lerchl, Barmer Starnberg<br />
Rita Leuner, Betreuungssstellenleiterin,<br />
GEK<br />
Dr. Bernd Lindemeier, Leiter des<br />
Referats Arbeitsmedizin, Tiefbauberufsgenossenschaft<br />
Armin, Lutz, Regionalgeschäftsführer,<br />
Barmer Nürnberg<br />
Christa Matschl, MdL (CSU),<br />
Bayerischer Landtag<br />
Arnold Mayer, Heilpraktiker<br />
Dr. Egon Mayer, Vorsitzender,<br />
Ärztlicher Bezirksverband<br />
Oberbayern<br />
Bettina Mayr, AOK Augsburg<br />
Prof. Dr. Horst Michna, Lehrstuhl<br />
<strong>für</strong> Sport und <strong>Gesundheit</strong>sförderung,<br />
Technische Universität<br />
München<br />
Dr. med. Manfred Möhring,<br />
HNO-Arzt<br />
Gerhard Müller, Technischer Aufsichtsbeamter,Landwirtschaftliche<br />
Berufsgenossenschaft<br />
Niederbayern-Oberpfalz<br />
Yvonne Müller, Diätassistentin,<br />
AOK Coburg<br />
B. Morgenstern-Junior, Psychologische<br />
Psychotherapeutin,<br />
Berufsverband Deutscher<br />
Psychologen<br />
Hans-Joachim Niermann, Vorsitzender<br />
des Bayer. Apothekerverbandes,<br />
Bezirk Schwaben<br />
Herr Dr. med. Paechtner, Allgemeinarzt<br />
Ruth Paulig, MdL (B90/Grüne),<br />
Bayerischer Landtag<br />
Michael Pausder, Pressesprecher,<br />
VdK Bayern<br />
Dr. Robert Pleier, Arzt, Bayerische<br />
Landesärztekammer<br />
Dr. Christof Potschka, <strong>Gesundheit</strong>samt<br />
Bad Kissingen<br />
Tilman Reinhardt, Heilpraktiker,<br />
Fachverband Deutscher Heilpraktiker<br />
e. V.<br />
Gertraud Resch, Dipl.-Sportlehrerin<br />
(Univ.), AOK Zentrale<br />
Auftrag und Arbeitsprogramm: die Referenten<br />
<strong>Gesundheit</strong>sförderung<br />
Cornelia Richter, Bayerische<br />
Krebsgesellschaft e. V.<br />
Carolline Rohrer, Diätassistentin<br />
und Ernährungsberaterin,<br />
PEP Präventions-Erziehungs-<br />
Programm, Beratungsstelle<br />
Nürnberg, Bayerische Krebsgesellschaft<br />
Anton Rösch, Bezirksgeschäftsführer,<br />
Barmer<br />
Thomas R. Rudolf, Dipl.-Volkswirt,<br />
Wissenschaftlicher Mitarbeiter,<br />
Universität Bayreuth,<br />
Lehrstuhl <strong>für</strong> Volkswirtschaftslehre<br />
– Wirtschaftstheorie<br />
– Prof. Dr. Peter Oberender<br />
Dorothea Rupprecht, <strong>Gesundheit</strong>spädagogin,<br />
Bayerische<br />
Krebsgesellschaft<br />
Martin Sailer, MdL (CSU), Bayerischer<br />
Landtag<br />
Dr. Ralf Schabik, Apotheker<br />
Karlheinz Schäck, Sicherheitsfachkraft,<br />
Verkehrsakademie<br />
Bayern e. V.<br />
Dr. Ulrich Schamberger, Chefarzt,<br />
Klinikum Coburg gGmbH<br />
Anja Schenkmann, Beraterin <strong>für</strong><br />
betriebliche <strong>Gesundheit</strong>sförderung,<br />
AOK, Direktion Neumarkt<br />
Prof. Dr. med. habil. Rainer<br />
Schiele, Institut <strong>für</strong> Arbeits-,<br />
Sozial- und Umweltmedizin,<br />
Friedrich-Schiller-Universität<br />
Jena, Klinikum<br />
Dr. Theodor Schmeer, Arzt <strong>für</strong><br />
Allgemeinmedizin<br />
Thomas Schmid, Bezirksgeschäftsführer<br />
Oberpfalz, VdK<br />
Bayern<br />
Dr. Herwart Schmidt, Arzt<br />
Manfred Schmidt, AIDS-Hilfe<br />
Nürnberg-Erlangen-Fürth e. V.
Auftrag und Arbeitsprogramm: die Referenten<br />
Hussein-Ralf Schmiede,<br />
Marketing/Presse München,<br />
Barmer<br />
Dr. Jens Schneider, Apotheker,<br />
Vizepräsident, Bayerische Landesapothekerkammer<br />
Dr. Markus Schneider, Dipl.-<br />
Volkswirt, BASYS Beratungsgesellschaft<br />
<strong>für</strong> angewandte<br />
Systemforschung mbH<br />
Wolfgang Schürch, Dipl.-Sozialpädagoge<br />
(FH), AIDS-Hilfe<br />
Regensburg e. V.<br />
Kai Schwab, Dipl.-Sportwissenschaftler,<br />
AOK Bayern, Deggendorf<br />
Peter-Johannes Selg, Lehrstuhl<br />
<strong>für</strong> Sport und <strong>Gesundheit</strong>sförderung<br />
(Prof. Dr. Michna),<br />
Technische Universität München<br />
Kathrin Sonnenholzner, MdL<br />
(SPD), Bayerischer Landtag<br />
Matthias Spickenreuther, Dipl.-<br />
Sportwiss. Univ., Direktor,<br />
AOK, Direktion Weiden<br />
Claudia Spiegel, Referentin <strong>für</strong><br />
Sozialpolitik, VdK-Landesverband<br />
Bayern<br />
Friedlinde Spitzbart, Dipl.-Ökotrophologin,<br />
AOK Starnberg<br />
Dr. Gerhard Spoerl, Apotheker<br />
<strong>für</strong> Offizin-Pharmazie<br />
Dr. Simone Strohmayr, MdL<br />
(SPD), Bayerischer Landtag<br />
Michael Tappe, Leiter der Beratungsstelle,<br />
Münchner AIDS-<br />
Hilfe e. V.<br />
Dr. Dietrich Tesch, Stellvertretender<br />
Leiter des Arbeitsmedizinischen<br />
Dienstes,<br />
Bauberufsgenossenschaft<br />
Bayern und Sachsen<br />
Susanna Tham, Praxis <strong>für</strong> Psychotherapie,<br />
Berufsverband<br />
Deutscher Psychologen<br />
Dr. med. Erhard Tögel, ehem.<br />
Chefarzt der Inneren Klinik<br />
Haunstetten<br />
Prof. Dr. Peter Trenkwalder,<br />
Chefarzt und Ärztlicher Direktor,<br />
Klinikum Starnberg<br />
Rainer Ullrich, Barmer Augsburg<br />
Susanne Ulrich, Referentin,<br />
LAGH<br />
Michael Wallner, Bewegungsfachkraft,<br />
AOK Direktion<br />
Brigitte Webs, Ernährungswissenschaftlerin,<br />
AOK Direktion<br />
Schweinfurt<br />
Dr. Johannes Weig, Medizinaldirektor,<br />
Kompetenzzentrum<br />
<strong>für</strong> <strong>Gesundheit</strong>, Ernährung<br />
und Verbraucherschutz des<br />
Landratsamtes Neustadt an der<br />
Waldnaab<br />
Angelika Weikert, MdL (SPD),<br />
Bayerischer Landtag<br />
Michael Wetzstein, Dipl.-Psychologe,<br />
Berufsverband Deutscher<br />
Psychologen<br />
Evi Wimberger, Ernährungsberaterin,<br />
AOK Landshut<br />
Werner Winter, Dipl.-Sozialpädagoge,<br />
AOK Zentrale <strong>Gesundheit</strong>sförderung<br />
Martin Wolf, Apotheker<br />
Yvonne Zankl, Kreisgeschäftsführerin,<br />
VdK Traunstein<br />
Dr. Peter Ziegler, Medizinaloberrat,<br />
SG-Leiter Umweltmedizin,<br />
<strong>Gesundheit</strong>samt im Landratsamt<br />
Landshut<br />
Dr. Thomas Zimmermann, MdL<br />
(CSU), Bayerischer Landtag<br />
Barmer = Barmer Ersatzkasse<br />
BAV = Bayerischer Apothekerverband<br />
GEK = Gmünder Ersatzkasse<br />
LAGH = Landesarbeitsgemeinschaft „Hilfe<br />
<strong>für</strong> Behinderte“ Bayern e. V.<br />
19
Wie ein <strong>Bürgergutachten</strong> entsteht:<br />
Das Verfahren<br />
21
22<br />
Wie ein <strong>Bürgergutachten</strong> entsteht:<br />
Das Verfahren<br />
Das <strong>Bürgergutachten</strong> ist ein Verfahren,<br />
das davon ausgeht und<br />
gleichzeitig beweist, dass jeder<br />
Bürger an der Lösung eines Problems<br />
mitarbeiten kann. Dazu<br />
werden ihm Informationen, eine<br />
Struktur und Zeit gegeben. Jeder<br />
bringt aus seinem Leben und<br />
seiner Arbeit Erfahrungen und<br />
Kenntnisse mit; diese Vielfalt der<br />
Sichtweisen hat kein Experte.<br />
An diesem Bürgergutachter haben<br />
über 405 Menschen mitgearbeitet.<br />
Sie haben das in einem<br />
strukturierten Programm getan.<br />
Viele Bilder in diesem Buch zeigen,<br />
dass das Menschen wie Sie<br />
und wir waren, und wie sie dabei<br />
vorgegangen sind. Das ist im Folgenden<br />
kurz beschrieben:<br />
Ein <strong>Bürgergutachten</strong> wird von<br />
Menschen gemacht, die in einem<br />
Zufallsverfahren aus den<br />
Einwohnerregistern der Gemeinden<br />
ausgewählt werden. Jeder<br />
Einwohner ab 16 Jahren kann<br />
gezogen werden. Niemand kann<br />
sich freiwillig melden. Nur das<br />
Los bestimmt, wer mitmachen<br />
darf. Dadurch ist gewährleistet,<br />
dass alle Schichten und Gruppen<br />
des Volkes gut vertreten sind. Die<br />
Teilnehmer werden in Arbeitsgruppen<br />
zu etwa 25 Personen tätig.<br />
Diese Gruppengröße hat sich<br />
als gut organisierbar erwiesen; sie<br />
umfasst genügend unterschiedliche<br />
Menschen. Damit möglichst<br />
viele Menschen der Einladung zur<br />
Mitarbeit am <strong>Bürgergutachten</strong><br />
folgen können, unterstützt sie ein<br />
Projektbüro vor Ort bei der Organisation<br />
von Kinderbetreuung,<br />
Bildung von Fahrgemeinschaften,<br />
Freistellung vom Arbeitsplatz und<br />
vielen anderen Fragen.<br />
Diese ganz verschiedenen Menschen,<br />
die sich vorher in fast<br />
allen Fällen nicht gekannt haben,<br />
arbeiten dann vier ganze<br />
Arbeitstage lang intensiv an der<br />
Aufgabe, die der Auftraggeber<br />
ihnen stellt. In diesem Fall handelte<br />
es sich um die Frage, wie das<br />
<strong>Gesundheit</strong>swesen durch mehr<br />
<strong>Gesundheit</strong>serhaltung und -förderung<br />
verbessert werden soll. In<br />
vier Tagen können viele Informationen<br />
gesammelt, bewertet und<br />
durchdacht werden; Meinungen<br />
können gebildet und umgebildet<br />
werden.<br />
Die Bürger arbeiten nach einem<br />
festen, gründlich vorbereiteten<br />
Arbeitsprogramm. Es sieht etwa<br />
alle eineinhalb Stunden eine<br />
neue Arbeitseinheit vor. So wird<br />
das Thema in seinen einzelnen<br />
Aspekten behandelt, und so<br />
kann Montag früh sofort mit der<br />
inhaltlichen Arbeit begonnen<br />
werden.<br />
Den Arbeitscharakter des <strong>Bürgergutachten</strong>s<br />
betont auch die<br />
Tatsache, dass die Bürgergutachter<br />
<strong>für</strong> ihre Mitarbeit eine Aufwandsentschädigung<br />
erhalten,<br />
die zwar bescheiden ist, aber<br />
signalisiert, dass es sich um echte,<br />
ernsthafte Arbeit handelt, die<br />
dem Auftraggeber – dem Staat<br />
– auch Geld wert ist.<br />
In diesen vier Tagen erhalten die<br />
Bürger eine Fülle von Informationen.<br />
Dazu werden Referenten<br />
eingeladen, die entweder als<br />
neutrale Wissenschaftler oder als
Das Verfahren<br />
besonders gut informierte Praktiker<br />
bekannt sind. Diese tragen in<br />
kurzen Vorträgen als Einführung<br />
wesentliche Informationen zu<br />
dem jeweiligen Thema vor. Auch<br />
Interessenvertreter können eingeladen<br />
werden, um ihre Sichtweise<br />
darzustellen. Den Bürgern ist<br />
dabei immer bewusst, dass es sich<br />
um die Sichtweise bestimmter<br />
wissenschaftlicher Ansätze oder<br />
Interessengruppen handelt. Deshalb<br />
werden, wo es zweckmäßig<br />
erscheint, auch zwei oder sogar<br />
mehr Referenten eingeladen. Die<br />
Referate dienen als Impuls <strong>für</strong> die<br />
Diskussion der Bürger. Die Referenten<br />
stehen <strong>für</strong> sachliche Fragen<br />
zur Verfügung; es gibt aber<br />
keine Diskussion im Plenum.<br />
Besprochen und diskutiert werden<br />
die Probleme ausschließlich<br />
in der Kleingruppe. Eine solche<br />
Kernelemente des Verfahrens<br />
„<strong>Bürgergutachten</strong>“<br />
Zufallsauswahl der Teilnehmer<br />
mehrtägige ernsthafte Arbeit<br />
mit Vergütung<br />
festes Arbeitsprogramm<br />
Information durch Experten<br />
neutrale Prozessbegleitung und<br />
Organisation (treuhänderisch)<br />
Dokumentation und Veröffentlichung<br />
der Ergebnisse (<strong>Bürgergutachten</strong>)<br />
Kleingruppe besteht aus meistens<br />
fünf Bürgergutachtern. Sie<br />
besprechen ohne Aufsicht und<br />
Moderation das Thema und<br />
bearbeiten die Teilaufgabe. Das<br />
heißt im Regelfall, dass sie ihre<br />
23<br />
Empfehlungen sammeln und die<br />
wichtigsten davon im Plenum<br />
vorstellen, wo sie dokumentiert<br />
werden. In jeder Arbeitseinheit<br />
werden alle Kleingruppen nach<br />
dem Zufallsverfahren neu zusammengesetzt.<br />
Dadurch wird<br />
vermieden, dass Einzelne zu<br />
Meinungsführern werden, und es<br />
wird erreicht, dass fast jeder mit<br />
jedem einmal zusammenkommt.<br />
Alle Sichtweisen und Lebenserfahrungen<br />
werden also nicht<br />
nur zusammengezählt, sondern<br />
ausgetauscht; man lernt voneinander.<br />
Im Plenum – der Arbeitsgruppe<br />
– werden die Ergebnisse vorgestellt<br />
und gesammelt. Dann erhält<br />
meistens jeder einzelne Teilnehmer<br />
nochmals die Möglichkeit,<br />
die Empfehlungen zu sichten und<br />
zu bewerten. Es werden also in<br />
dem Verfahren auf der Grundlage<br />
von mehrseitiger Information<br />
und ausgetauschter Berufs- und<br />
Lebenserfahrung sowie begründeter<br />
Haltungen Lösungsvorschläge<br />
entwickelt, ausgewählt<br />
und zusätzlich gewichtet. Schrittweise<br />
werden verschiedene Themen<br />
erarbeitet, bis am Ende auch<br />
diese von einem höheren Standpunkt<br />
aus neu betrachtet und aus<br />
ihnen ausgewählt oder auf ihnen<br />
aufgebaut wird.<br />
Für den ganzen Ablauf stehen je<br />
Arbeitsgruppe zwei erfahrene,<br />
inhaltlich völlig neutrale Prozessbegleiter<br />
zur Verfügung: eine<br />
Frau und ein Mann. Sie führen in<br />
die Themen ein, achten auf den<br />
Zeitplan und sichern den organi-
24<br />
satorischen Rahmen <strong>für</strong> die Arbeit<br />
der Bürgergutachter. Zudem<br />
steht <strong>für</strong> alle Fragen und Probleme<br />
sowie <strong>für</strong> die Verpflegung ein<br />
Tagungsassistent zur Verfügung.<br />
In verschiedenen Arbeitsgruppen<br />
sind immer wieder andere Prozessbegleiter<br />
tätig.<br />
Alle Ergebnisse werden fortlaufend<br />
dokumentiert und gesammelt,<br />
vom „unabhängigen<br />
Durchführungsträger“ (das heißt<br />
von der Gesellschaft <strong>für</strong> <strong>Bürgergutachten</strong>)<br />
verdichtet, in die<br />
Form von Texten und Tabellen<br />
gebracht und als gedrucktes <strong>Bürgergutachten</strong><br />
veröffentlicht. Vorher<br />
werden die Hauptergebnisse<br />
aber noch von je zwei Vertretern<br />
jeder Arbeitsgruppe geprüft (Redaktoren<br />
oder Prüfleser). Damit<br />
wird ausgeschlossen, dass die Organisation<br />
eigene Inhalte hineinschmuggelt,<br />
und etwaige Missverständnisse<br />
können vermieden<br />
werden (wenn beispielsweise eine<br />
Formulierung anders verstanden<br />
worden ist als sie von den Bürgern<br />
gemeint war).<br />
Das Verfahren<br />
Das ganze <strong>Bürgergutachten</strong> entsteht<br />
nach der Auftragsvergabe<br />
ohne jede Einflussnahme des<br />
Auftraggebers. Deshalb wird<br />
eine unabhängige, neutrale Institution<br />
damit beauftragt, es<br />
zu organisieren, vorzubereiten,<br />
auszuwerten und zu veröffentlichen<br />
(sogenannter „unabhängiger<br />
Durchführungsträger”). Diese<br />
Institution ist die Gesellschaft <strong>für</strong><br />
<strong>Bürgergutachten</strong>. Sie versteht sich<br />
als Treuhänder der Bürger und<br />
des Auftraggebers. Sie ist inhaltlich<br />
nur den Bürgergutachtern<br />
verantwortlich. Was das Verfahren<br />
angeht, ist sie den Bürgern,<br />
dem Auftraggeber und der Öffentlichkeit<br />
verpflichtet.<br />
Die Entscheidung, welche Empfehlungen<br />
der Bürgergutachter in<br />
welcher Form verwirklicht werden,<br />
trifft der Auftraggeber –<br />
meistens nicht allein, denn unser<br />
Staat hat die Zuständigkeiten auf<br />
viele Organe verteilt. Das <strong>Bürgergutachten</strong><br />
soll ja auch nicht die<br />
verfassungsmäßigen Staatsorgane<br />
und Entscheidungswege ersetzen,
Das Verfahren<br />
sondern sie ergänzen, beraten<br />
und bereichern. Der Auftraggeber<br />
ist an die Ergebnisse nicht gebunden.<br />
Etwa ein Jahr nach Vorliegen<br />
des <strong>Bürgergutachten</strong>s zum Verbraucherschutz<br />
in Bayern hat das<br />
Ministerium im Jahr 2003 einen<br />
schriftlichen Bericht darüber<br />
vorgelegt, welche Empfehlungen<br />
der Bürger verwirklicht worden<br />
sind und noch verwirklicht werden<br />
sollen. Möglicherweise wird<br />
ein ähnlicher Bericht ein bis zwei<br />
Jahre nach Veröffentlichung des<br />
<strong>Bürgergutachten</strong>s <strong>für</strong> <strong>Gesundheit</strong><br />
herausgegeben werden.<br />
<strong>Bürgergutachten</strong> werden seit<br />
etwa dreißig Jahren gemacht. Die<br />
Grundlagen des Verfahrens sind<br />
ursprünglich von Professor Dr.<br />
Peter C. Dienel an der Universität<br />
Wuppertal gelegt worden; seither<br />
ist es in der Praxis wesentlich<br />
weiterentwickelt worden. Innerhalb<br />
der Grundelemente des<br />
Verfahrens „<strong>Bürgergutachten</strong>”<br />
sind vielfältige Arbeitsformen<br />
angewandt worden und denkbar.<br />
Auch die Gesellschaft <strong>für</strong> <strong>Bürgergutachten</strong><br />
arbeitet an der Weiterentwicklung<br />
dieses Verfahrens<br />
und neuer Methoden.<br />
25
27<br />
Organisation und Ablauf
28<br />
Organisation und Ablauf<br />
Erste Ideen und Vorgespräche<br />
<strong>für</strong> ein mögliches <strong>Bürgergutachten</strong><br />
zum Thema „<strong>Gesundheit</strong>“<br />
ergaben sich aus dem <strong>Bürgergutachten</strong><br />
zum Verbraucherschutz<br />
in Bayern, in dem dieser Bereich<br />
eine große Rolle gespielt hatte,<br />
und aus der aktuellen politischen<br />
Diskussion. Im Mai 2003 wurden<br />
die Überlegungen konkreter, und<br />
die eigentlichen Vorbereitungen<br />
begannen.<br />
Parallel wurde am Arbeitsprogramm,<br />
der Auswahl der Tagungsorte,<br />
der Suche nach geeigneten<br />
Referenten und Personal<br />
und weiteren organisatorischen<br />
Dingen gearbeitet. Die Entstehung<br />
des Arbeitsprogramms<br />
ist genauer im Kapitel „Das Arbeitsprogramm“<br />
erläutert.<br />
Die ausgewählten Kommunen<br />
An einem <strong>Bürgergutachten</strong> arbeiten<br />
in Zufallsverfahren ausgewählte<br />
Menschen stellvertretend<br />
<strong>für</strong> die ganze Bevölkerung. Aus<br />
praktischen Gründen konnten<br />
am <strong>Bürgergutachten</strong> <strong>für</strong> <strong>Gesundheit</strong><br />
nicht Personen aus allen 2 056<br />
Gemeinden und 25 kreisfreien<br />
Städten Bayerns mitwirken. Dennoch<br />
wurde angestrebt, ein möglichst<br />
aussagekräftiges Ergebnis<br />
zu erhalten, das in hohem Maße<br />
<strong>für</strong> ganz Bayern repräsentativ ist.<br />
Daher wurden insgesamt acht<br />
Landkreise und kreisfreie Städte<br />
nach räumlichen, wirtschaftlichen<br />
und sozialen Gesichtspunkten<br />
ausgewählt; dies geschah in<br />
Abstimmung mit dem Auftraggeber.<br />
Um alle bayerischen Stämme<br />
ausreichend berücksichtigen zu<br />
können, tagten in allen Regierungsbezirken<br />
in je einem Landkreis<br />
oder einer kreisfreien Stadt<br />
jeweils zwei Arbeitsgruppen.<br />
Eine Ausnahme bildete Oberbayern.<br />
Dieser Regierungsbezirk ist<br />
mehr als doppelt so groß wie der<br />
nächstgroße, deshalb waren hier<br />
in zwei Landkreisen insgesamt<br />
vier Arbeitsgruppen tätig. Im<br />
Regierungsbezirk Niederbayern<br />
wurden Bürger aus der kreisfrei-<br />
Bad<br />
Kissingen<br />
Nürnberg<br />
Augsburg<br />
Starnberg<br />
Kronach<br />
en Stadt Landshut und aus dem<br />
Landkreis Landshut eingeladen,<br />
gemeinsam zu arbeiten; damit<br />
waren Menschen aus Stadt und<br />
Land gleichmäßig vertreten und<br />
konnten miteinander ins Gespräch<br />
kommen.<br />
Die Städte und Kreise wurden<br />
außerdem so ausgewählt, dass<br />
ländliche Gebiete, mittelgroße<br />
Städte mit ihrer Umgebung und<br />
Großstädte angemessen vertreten<br />
waren.<br />
FREISTAAT<br />
BAYERN<br />
Traunstein<br />
Neustadt an der<br />
Waldnaab<br />
Landshut
Organisation und Ablauf<br />
Die acht Arbeitstagungen fanden<br />
statt in Landshut, Kronach, Neustadt<br />
an der Waldnaab, Traunstein,<br />
Bad Kissingen, Starnberg,<br />
Nürnberg und Augsburg. Die<br />
Lage der Kommunen ist in der<br />
untenstehenden Karte ersichtlich.<br />
Genauere Angaben über die<br />
Tagungsorte und ihre Einzugsgebiete<br />
können der Tabelle unten<br />
entnommen werden.<br />
Stadt/Landkreis Einwohner Fläche<br />
in qkm<br />
Einwohner<br />
je qkm<br />
Planungsregion<br />
Regierungsbezirk<br />
29<br />
Nummern<br />
der Arbeitsgruppen<br />
Landkreis Landshut 142.442 1.348 106 Landshut Niederbayern 1 + 2<br />
Stadt Landshut 58.746 66 890<br />
Landkreis Kronach 75.591 651 116 Oberfranken-West Oberfranken 3 + 4<br />
Landkreis Neustadt<br />
an der Waldnaab<br />
Landkreis<br />
Traunstein<br />
Landkreis<br />
Bad Kissingen<br />
Landkreis<br />
Starnberg<br />
Landkreis Landshut<br />
Der Landkreis Landshut, der die<br />
gleichnamige Stadt umgibt, liegt<br />
im Regierungsbezirk Niederbayern.<br />
Nach seiner Fläche zählt<br />
der Landkreis zu den größten in<br />
Bayern, er ist jedoch unterdurchschnittlich<br />
dicht besiedelt. Der<br />
an der Isar liegende Landkreis<br />
wird landschaftlich geprägt vom<br />
Donau-Isar-Hügelland, einige<br />
Teile gehören bereits zum Hopfenanbaugebiet<br />
der Hallertau.<br />
101.001 1.430 71 Oberpfalz-Nord Oberpfalz 5 + 6<br />
167.646 1.534 109 Südostoberbayern Oberbayern 7 + 8<br />
109.328 1.137 96 Main-Rhön Unterfranken 9 + 10<br />
124.956 488 256 München Oberbayern 11 + 12<br />
Stadt Nürnberg 488.400 186 2.626 Industrieregion<br />
Mittelfranken<br />
Mittelfranken 13 + 14<br />
Stadt Augsburg 254.982 147 1.735 Augsburg Schwaben 15 + 16<br />
Freistaat Bayern 12.387.351 70.549 176<br />
Wichtigste zentrale Orte <strong>für</strong> den<br />
Landkreis sind das Oberzentrum<br />
Landshut, das zwar nicht dem<br />
Kreis angehört, mit ihm als Kreisstadt<br />
aber eng verwoben ist, sowie<br />
das Mittelzentrum Vilsbiburg.<br />
Insgesamt betrachtet lässt sich der<br />
Landkreis dem ländlichen Raum<br />
zuordnen.
30<br />
Stadt Landshut<br />
Landshut ist seit 1839 Sitz der<br />
Verwaltung des Regierungsbezirks<br />
Niederbayern und alte bairische<br />
Herzogstadt: vor genau 800<br />
Jahren wurde die heute kreisfreie<br />
Stadt als Hauptsitz der Wittelsbacher<br />
gegründet und blieb dies<br />
einige Jahrzehnte. Seine Glanzzeit<br />
hatte Landshut im ausgehenden<br />
Mittelalter. Landshut ist Sitz des<br />
Landratsamtes des gleichnamigen<br />
Landkreises, liegt im ländlichen<br />
Raum und ist ein Ort der zentralen<br />
Oberstufe. Die Wirtschaft<br />
der an der Isar gelegenen Stadt<br />
wird heute geprägt durch Handel,<br />
produzierendes Gewerbe sowie<br />
zahlreiche Verwaltungs- und<br />
Bildungseinrichtungen, darunter<br />
eine Fachhochschule. Aufgrund<br />
seiner gut erhaltenen historischen<br />
Stadtanlage ist Landshut<br />
ein beliebtes Ziel <strong>für</strong> Touristen;<br />
überregional bekannt sind die in<br />
regelmäßigen Abständen stattfi ndenden<br />
Aufführungen der Landshuter<br />
Hochzeit von 1475.<br />
Landkreis Kronach<br />
Der oberfränkische Landkreis<br />
Kronach liegt an der bayerischthüringischen<br />
Grenze im Einzugsbereich<br />
des Oberzentrums<br />
Coburg. Der Landkreis gehört<br />
von der Fläche her zu den kleineren<br />
Landkreisen Bayerns, ist <strong>für</strong><br />
eine ländliche Region allerdings<br />
relativ dicht besiedelt. Wichtigste<br />
Orte im Landkreis sind die Kreisstadt<br />
Kronach, die ein Mittelzentrum<br />
ist, sowie Ludwigstadt im<br />
nördlichen Kreis. Der Landkreis<br />
liegt zur Gänze im ländlichen<br />
Raum. Dem Tourismus in der Region<br />
kommt große Bedeutung zu:<br />
sie liegt innerhalb des Naturraumes<br />
Frankenwald; Teile des Kreises<br />
gehören dagegen naturräumlich<br />
bereits zum Obermainischen<br />
Hügelland. Bekannt ist außerdem<br />
die Kronacher Heunischenburg<br />
als eine der ältesten Befestigungsanlagen<br />
aus Stein nördlich der<br />
Alpen. In der Wirtschaft ist nach<br />
wie vor das verarbeitende Gewerbe<br />
führend.<br />
Organisation und Ablauf<br />
Landkreis Neustadt<br />
an der Waldnaab<br />
Der Landkreis Neustadt an der<br />
Waldnaab, der zu den am dünnsten<br />
besiedelten Landkreisen Bayerns<br />
zählt, liegt im Regierungsbezirk<br />
Oberpfalz und im deutschtschechischen<br />
Grenzraum. Der<br />
von der Fläche her große Landkreis<br />
liegt im Verfl echtungsbereich<br />
des Oberzentrums Weiden<br />
in der Oberpfalz, das gleichzeitig<br />
das geographische Zentrum des<br />
Landkreises ist, diesem aber<br />
nicht angehört. Wichtigste Orte<br />
im Landkreis sind die Kreisstadt<br />
Neustadt sowie Vohenstrauß und<br />
Grafenwöhr. Der Landkreis Neustadt<br />
an der Waldnaab liegt im<br />
ländlichen Raum, zu großen Teilen<br />
wird er als strukturschwach<br />
und in seiner Entwicklung in besonderem<br />
Maße zu stärken eingestuft.<br />
Die Region gehört zum<br />
Naturraum des Oberpfälzischen<br />
Hügellands sowie zum Oberpfälzer<br />
Wald, daher ist sie touristisch<br />
interessant. Eine Besonderheit im<br />
Landkreis ist der weltweit größte<br />
NATO-Truppenübungsplatz in<br />
Grafenwöhr. Bekannt sind aus<br />
der Region vor allem hochwertige<br />
Produkte aus Glas und Kristall.
Organisation und Ablauf<br />
Landkreis Traunstein<br />
Der zweitgrößte bayerische Landkreis<br />
Traunstein liegt im Regierungsbezirk<br />
Oberbayern und<br />
grenzt im Süden und Nordosten<br />
an Österreich. Nach Fläche und<br />
Bevölkerung ist er dem Landkreis<br />
Landshut vergleichbar. Der<br />
Landkreis liegt im ländlichen<br />
Raum, hat Anteil am Alpengebiet,<br />
das sich im Vorfeld in eine Hügellandschaft<br />
gliedert. Wichtige<br />
Einnahmequelle <strong>für</strong> die Region<br />
ist neben Gewerbe und Handel<br />
der Tourismus, insbesondere der<br />
Chiemsee ist hier als Attraktion<br />
zu nennen. Wichtigste Städte im<br />
Landkreis sind die Kreisstadt<br />
Traunstein, die ein mögliches<br />
Oberzentrum ist, sowie das Doppel-Mittelzentrum<br />
Trostberg/<br />
Traunreut; bekannt sind außerdem<br />
Ferienorte wie Ruhpolding,<br />
Waging am See und Reit im<br />
Winkl. Die nächstgelegene Großstadt<br />
ist Salzburg auf der österreichischen<br />
Seite der Grenze, das<br />
nächste Oberzentrum in Bayern<br />
ist Rosenheim.<br />
Landkreis Bad Kissingen<br />
Der an der fränkischen Saale gelegene<br />
Landkreis Bad Kissingen<br />
liegt im Regierungsbezirk Unterfranken<br />
an der Grenze zu Hessen,<br />
auch nach Thüringen ist es nicht<br />
weit. Der Landkreis ist damit einer<br />
der nördlichsten Kreise Bayerns.<br />
Insbesondere die Kreisstadt<br />
Bad Kissingen ist überregional als<br />
Kur- und <strong>Gesundheit</strong>sstadt bekannt.<br />
Weitere wichtige Orte im<br />
Landkreis sind die Mittelzentren<br />
Bad Brückenau und Hammelburg;<br />
die nächste Großstadt ist<br />
Würzburg. Der Landkreis gehört<br />
dem ländlichen Raum an. Naturräumlich<br />
gehört der Landkreis<br />
Bad Kissingen zur Rhön und ist<br />
daher besonders als touristisches<br />
Ziel sehr beliebt. Nach der Fläche<br />
gehört er zu den größeren bayerischen<br />
Kreisen, er ist allerdings<br />
recht dünn besiedelt.<br />
Landkreis Starnberg<br />
31<br />
Der oberbayerische Landkreis<br />
Starnberg ist einer der kleinsten<br />
und am dichtesten besiedelten<br />
Landkreise Bayerns. Bekannt ist<br />
die Region vor allem durch den<br />
Starnberger See, der ein beliebtes<br />
Ausfl ugsziel <strong>für</strong> die Bewohner der<br />
Landeshauptstadt München ist,<br />
die in unmittelbarer Nachbarschaft<br />
zum Landkreis liegt. Nur<br />
Teile des Landkreises sind stark<br />
verdichtet, die gesamte Region ist<br />
eng mit dem Oberzentrum München<br />
verwoben. Wichtigste Orte<br />
im Landkreis sind die Kreisstadt<br />
Starnberg, die ein Mittelzentrum<br />
ist, sowie das Unterzentrum Tutzing.<br />
Naturräumlich gehört der<br />
Landkreis Starnberg zum Ammer-Loisach-Hügelland<br />
und ist<br />
dem Alpenvorland zuzuordnen,<br />
was ihn auch überregional touristisch<br />
als Teil des Fünf-Seen-Gebiets<br />
interessant und erfolgreich<br />
macht.
32<br />
Stadt Nürnberg<br />
Nürnberg ist die zweitgrößte<br />
Stadt Bayerns und Zentrum des<br />
nördlichen Landesteils. Nürnberg<br />
liegt im Regierungsbezirk<br />
Mittelfranken im Ballungsraum<br />
Nürnberg-Fürth-Erlangen. Bekannt<br />
ist die Stadt durch zahlreiche<br />
Behörden und als Standort<br />
der Spielwarenmesse sowie des<br />
deutschen Verkehrsmuseums.<br />
Die mehr als 950 Jahre alte Stadt<br />
an der Pegnitz ist heute kreisfrei<br />
und beherbergt einen Teil der<br />
Universität Erlangen-Nürnberg<br />
sowie vier Fachhochschulen. Den<br />
Höhepunkt ihrer Macht erlebte<br />
die Stadt im 15. Jahrhundert, als<br />
die Reichskleinodien in Nürnberg<br />
verwahrt wurden. Nürnberg<br />
war eine der ersten industrialisierten<br />
Städte Bayerns, die erste<br />
deutsche Eisenbahn verkehrte<br />
ab 1835 zwischen Nürnberg und<br />
Fürth. Wichtige Wirtschaftszweige<br />
sind heute unter anderem<br />
die Kommunikations- und die<br />
Verkehrstechnik. Bemerkenswert<br />
ist das mittelalterliche Stadtbild,<br />
das sich Nürnberg bewahren<br />
konnte, international bekannt ist<br />
dabei vor allem die Burg, was die<br />
Stadt auch touristisch überdurchschnittlich<br />
beliebt macht. Naturräumlich<br />
gehört das Oberzentrum<br />
Nürnberg zum Randgebiet<br />
der Frankenalb beziehungsweise<br />
zum Mittelfränkischen Becken.<br />
Stadt Augsburg<br />
Die drittgrößte Stadt Bayerns<br />
liegt am Zusammenfl uss von<br />
Lech und Wertach im Regierungsbezirk<br />
Schwaben, dessen<br />
Verwaltungssitz sie ist. Augsburg<br />
ist eine der ältesten Städte<br />
Deutschlands: sie wurde als<br />
Hauptstadt der römischen Provinz<br />
Raetien bereits 15 vor Christus<br />
gegründet. Ihre historische<br />
Bedeutung als Finanz- und Handelsplatz<br />
erlangte sie vor allem<br />
durch die in ihr ansässigen Kaufmannsfamilien,<br />
allen voran die<br />
Fugger; im 16. Jahrhundert war<br />
Augsburg die größte Stadt Europas.<br />
Augsburgs Wirtschaft ist<br />
heute geprägt durch Computer-<br />
und Maschinenbau, Dienstleistungen<br />
und Verwaltungseinrich-<br />
Rathaus Nürnberg (aus dem Tagungsraum)<br />
Organisation und Ablauf<br />
tungen sowie zwei Fachhochschulen<br />
und die Universität. Als Stadt<br />
des Religionsfriedens von 1555<br />
hat Augsburg sogar einen eigenen<br />
gesetzlichen Feiertag, das Augsburger<br />
Hohe Friedensfest. Im<br />
Tourismus spielt Augsburg, auch<br />
aufgrund der zahlreichen Prachtbauten,<br />
eine wachsende Rolle.<br />
Weltbekannt sind Bertolt Brecht<br />
und die Augsburger Puppenkiste.<br />
Die oberzentrale und kreisfreie<br />
Stadt sowie ihr Umland sind stark<br />
verdichtet und liegen naturräumlich<br />
auf den Lech-Wertach-Ebenen.<br />
Umgeben wird die Stadt im<br />
Westen vom Landkreis Augsburg,<br />
dessen Landratsamt sie beherbergt.<br />
Rathaus Augsburg (aus dem Tagungsraum)
Organisation und Ablauf: Auswahlverfahren und Arbeitstagungen<br />
Zufallsauswahl und<br />
Einladungsverfahren<br />
Die Landratsämter und Stadtverwaltungen<br />
unterstützten das <strong>Bürgergutachten</strong><br />
in vielfältiger Weise.<br />
Zunächst wurden die Anschriften<br />
von Bürgerinnen und Bürgern im<br />
Zufallsverfahren aus den Einwohnerdateien<br />
der Gemeinden gezogen.<br />
Die Landratsämter übernahmen<br />
die Aufgabe, die Gemeinden<br />
darum zu bitten und teilweise<br />
die Adressdateien zu sammeln;<br />
in den Städten wurde dies vom<br />
Einwohnermeldeamt oder Statistischen<br />
Amt selbst vorgenommen.<br />
Die Zufallsauswahl erfolgte nach<br />
einigen festen Grundsätzen, die<br />
in dem Kasten rechts abgedruckt<br />
sind. Eingeladen wurde dann direkt<br />
von der Gesellschaft <strong>für</strong> <strong>Bürgergutachten</strong>.<br />
Begleitend wurde<br />
in der regionalen und örtlichen<br />
Presse darauf hingewiesen, dass<br />
das Verfahren stattfindet und<br />
Einladungen verschickt werden,<br />
die ernst zu nehmen sind. Dabei<br />
übernahmen die Pressestellen der<br />
Ämter den Hauptteil der Arbeit.<br />
Es wurden insgesamt etwa 3 800<br />
Personen angeschrieben. Tatsächlich<br />
haben dann 405 Personen<br />
regulär teilgenommen. Es hatten<br />
sich mehr bereit erklärt, mussten<br />
aber wegen kurzfristiger Erkrankung,<br />
familiärer oder beruflicher<br />
Unabkömmlichkeit absagen, und<br />
einigen musste wegen unerwartet<br />
vieler Zusagen doch noch<br />
abgesagt werden. (Dabei wurde<br />
nochmals eine Zufallsauswahl<br />
getroffen.)<br />
Projektbüros vor Ort<br />
An jedem Ort konnte im Landratsamt<br />
oder Rathaus ein Projektbüro<br />
eingerichtet werden. (Eine<br />
Übersicht über diese Räume und<br />
Büros gibt die Tabelle auf der<br />
nächsten Seite.) Dort stand Personal<br />
der Gesellschaft <strong>für</strong> <strong>Bürgergutachten</strong><br />
zur Verfügung. Das<br />
Projektbüro sammelte Zu- und<br />
Absagen, stand <strong>für</strong> Fragen und<br />
Unterstützung der Eingeladenen<br />
zur Verfügung, organisierte Kinderbetreuung<br />
und Fahrgemeinschaften.<br />
Zudem wurde vom Projektbüro<br />
aus die Tagung vor Ort<br />
vorbereitet.<br />
Die Arbeitstagungen selbst<br />
An allen Orten stellten Behörden<br />
geeignete Tagungsräume zur Verfügung,<br />
oft sogar den Stadtrats-<br />
oder Kreistagssitzungssaal (siehe<br />
die Tabelle auf der nächsten Seite).<br />
Über die Arbeit der Bürgergutachter<br />
informieren das Kapitel<br />
zum Arbeitsprogramm sowie der<br />
Ergebnisteil.<br />
Immer zwei Arbeitsgruppen<br />
tagten parallel im Abstand von<br />
Grundsätze der Zufallsauswahl<br />
Verfahren: Zufallsgenerator<br />
eines Computers oder Ziehen<br />
jeder n-ten Karte aus einer unsortierten<br />
Kartei.<br />
Grundgesamtheit: Personen ab<br />
16 Jahre, auch Ausländer und<br />
Personen mit Zweitwohnsitz.<br />
Start in Landshut: Oberbürgermeister Josef Deimer am Rednerpult, auf dem Podium: Hilmar<br />
Sturm, Josef Deimer, Minister Eberhard Sinner, Landrat Josef Eppeneder, Christian Weilmeier<br />
33<br />
einer Stunde. Alle notwendigen<br />
Arbeitsmaterialien wurden von<br />
der Gesellschaft <strong>für</strong> <strong>Bürgergutachten</strong><br />
bereitgestellt. Während<br />
der Arbeitstagungen erhielten die<br />
Teilnehmer vor- und nachmittags<br />
jeweils Pausenverpflegung,<br />
dazu ein Mittagessen in einem<br />
Gasthaus oder einer Kantine<br />
in der Nähe des Tagungslokals.<br />
Jeder Teilnehmer erhielt direkt<br />
vom Staatsministerium eine Aufwandsentschädigung.<br />
In besonderen<br />
Fällen wurden zusätzlich<br />
bestimmte Kosten, beispielsweise<br />
<strong>für</strong> die Betreuung von Angehörigen,<br />
übernommen. In Landshut<br />
und Starnberg wurde in der Nähe<br />
der Tagungsräume eine eigene<br />
Kinderbetreuung organisiert,<br />
um es Eltern zu ermöglichen, am<br />
<strong>Bürgergutachten</strong> mitzuwirken.
34<br />
Die Arbeitstagungen begannen<br />
am 15. September 2003 in<br />
Landshut und endeten am 19.<br />
Februar <strong>2004</strong> in Augsburg. In<br />
Landshut kam der bis Mitte Oktober<br />
zuständige Staatsminister<br />
Eberhard Sinner zum Start; die<br />
Arbeitsgruppen in Neustadt an<br />
der Waldnaab und in Augsburg<br />
wurden von der neuen Staatssekretärin<br />
Emilia Müller besucht.<br />
Grundsätzlich wurden die Bürgergutachter<br />
auch von den Hausherren<br />
begrüßt. Ein Vertreter des<br />
Ministeriums stellte ebenfalls<br />
allen Arbeitsgruppen Zweck und<br />
Auftrag des <strong>Bürgergutachten</strong>s <strong>für</strong><br />
<strong>Gesundheit</strong> dar.<br />
Nach der Phase der Arbeitstagungen<br />
hat die Gesellschaft <strong>für</strong><br />
<strong>Bürgergutachten</strong> alle Ergebnisse<br />
der 15 Arbeitseinheiten gesichtet,<br />
zusammengefasst und in die<br />
Form dieses <strong>Bürgergutachten</strong>s gebracht.<br />
Von jeder Arbeitsgruppe<br />
waren zwei Personen als Prüfleser<br />
oder Redaktoren gewählt worden,<br />
die Anfang Juni <strong>2004</strong> das Hauptergebnis<br />
prüften. Erst dann ging<br />
das <strong>Bürgergutachten</strong> in den Satz.<br />
Der Auftraggeber hat erst die fertige<br />
Fassung erhalten und hatte<br />
keinerlei Einfluss auf den Inhalt.<br />
Landkreis/Stadt Tagungszeit Tagungslokale Projektbüro Ansprechpartner<br />
Stadt und Landkreis<br />
Landshut<br />
Landkreis<br />
Kronach<br />
Landkreis<br />
Neustadt an<br />
der Waldnaab<br />
Landkreis<br />
Traunstein<br />
Landkreis<br />
Bad Kissingen<br />
Landkreis<br />
Starnberg<br />
15. – 18. September<br />
2003<br />
6. – 9. Oktober<br />
2003<br />
20. – 23. Oktober<br />
2003<br />
3. – 6. November<br />
2003<br />
12. – 15. Januar<br />
<strong>2004</strong><br />
19. – 22. Januar<br />
<strong>2004</strong><br />
Stadt Nürnberg 2. – 5. Februar<br />
<strong>2004</strong><br />
Stadt Augsburg 16. – 19. Februar<br />
<strong>2004</strong><br />
Stadtsäle Bernlochner Rathaus der Stadt<br />
Landshut<br />
Landratsamt Kronach<br />
und Rathaus Kronach<br />
Landratsamt (Kapelle<br />
im Neuen Schloss) und<br />
Rathaus der Stadt<br />
Neustadt a. d. Wn.<br />
(Ratssaal)<br />
Staatl. Berufsschule I<br />
Traunstein<br />
Landratsamt Bad<br />
Kissingen (Kreistagssitzungssaal<br />
und<br />
Medienzentrum)<br />
Karin Hösler<br />
Franz Steinhauser<br />
Landratsamt Kronach Christine Scherbel<br />
Landratsamt im<br />
Neuen Schloss<br />
Landratsamt<br />
Traunstein<br />
Landratsamt<br />
Bad Kissingen<br />
Klinikum Starnberg Landratsamt<br />
Starnberg<br />
<strong>Gesundheit</strong>samt der<br />
Stadt Nürnberg und<br />
Haus Eckstein der<br />
evangelischlutherischen<br />
Kirche<br />
Städtisches<br />
Verwaltungszentrum<br />
An der blauen Kappe<br />
Organisation und Ablauf: Arbeitstagungen<br />
<strong>Gesundheit</strong>samt<br />
der Stadt Nürnberg<br />
Städtisches Amt <strong>für</strong><br />
Verbraucherschutz<br />
und Marktwesen<br />
Karin Hannes<br />
Andrea Trenkler<br />
Nina Krämer<br />
Martin-Christoph<br />
Ziethe<br />
Ricarda Fey<br />
Frank Mardaus<br />
Bastian Goßner
Organisation und Ablauf: Dank<br />
Dank <strong>für</strong> die Hilfe bei der Organisation der<br />
Arbeitstagungen, <strong>für</strong> die Überlassung von<br />
Räumen und <strong>für</strong> vielfältige Unterstützung<br />
vor Ort<br />
Stadt Landshut<br />
Herrn Oberbürgermeister Josef Deimer<br />
Herrn Andreas Bohmeyer, Hauptamtsleiter<br />
Herrn Albert Scheuchl, Hauptamt<br />
Frau Ulrike Faber-Selmeier, Presse- und<br />
Öffentlichkeitsarbeit, Hauptamt<br />
Herrn Bernhard Seyller, Verwaltungsleiter<br />
der Stadtsäle Bernlochner<br />
Landratsamt Landshut<br />
Herrn Landrat Josef Eppeneder<br />
Herrn stellv. Landrat Josef Seidl<br />
Frau Franziska von Krezmar,<br />
<strong>Gesundheit</strong>samt<br />
Herrn Karlheinz Wittmann,<br />
geschäftsleitender Beamter<br />
Herrn Michael Will, Leiter der Abteilung 3<br />
Sicherheit und Ordnung<br />
Herrn Elmar Stöttner, Pressereferent<br />
Landratsamt Kronach<br />
Herrn Landrat Oswald Marr<br />
Frau Angelika Lugert, Leiterin der Abteilung<br />
<strong>für</strong> öffentliche Sicherheit und Ordnung<br />
Landratsamt Neustadt an der Waldnaab<br />
Herrn Landrat Simon Wittmann<br />
Herrn Rupert Troppmann,<br />
Wirtschaftsförderung<br />
Stadt Neustadt an der Waldnaab<br />
Herrn 1. Bürgermeister Gerd Werner<br />
Herrn Siegfried Fichtner, Geschäftsleitender<br />
Beamter<br />
Landratsamt Traunstein<br />
Herrn Landrat Hermann Steinmaßl<br />
Herrn Konrad Schupfner, Abteilungsleiter<br />
Frau Irmengard Kirschner, Abteilungsleiterin<br />
Frau Andrea Trenkler<br />
Landratsamt Bad Kissingen<br />
Herrn Landrat Thomas Bold<br />
Herrn Stefan Seufert<br />
Landratsamt Starnberg<br />
Frau Claudia Marx, Leiterin des Amtes <strong>für</strong><br />
Gewerberecht, Verbraucherschutz,<br />
Personenstands- und Ausländerwesen<br />
Klinikum Starnberg<br />
Frau Bärbel Schäfer<br />
Stadt Nürnberg, <strong>Gesundheit</strong>samt<br />
Herrn Karl Dittmar, Verwaltungsleiter<br />
Herrn Christoph Gürtler,<br />
<strong>Gesundheit</strong>sförderung<br />
Frau Ricarda Fey<br />
Frau Brigitte Schwab<br />
Stadt Augsburg<br />
Frau Petra Rößle und<br />
Frau Alexandra Rössler, Amt <strong>für</strong><br />
Verbraucherschutz und Marktwesen<br />
Herrn Thomas Schaller,<br />
berufsmäßiger Stadtrat<br />
Dank <strong>für</strong> die Unterstützung bei der Suche<br />
nach geeigneten Referenten:<br />
Allgemeiner Deutscher Fahrradclub e. V.<br />
Herrn Hubert Ströhle, Landesgeschäftsführer<br />
AOK Bayern<br />
Herrn Otto Gieseke, Leiter Zentrale<br />
<strong>Gesundheit</strong>sförderung<br />
Barmer Ersatzkasse<br />
Landesgeschäftsstelle Bayern<br />
Herrn Dirk Neugebauer, Geschäftsführer<br />
Herrn Hussein-Ralf Schmiede,<br />
Marketing/Presse München<br />
Frau Monika Auer, Präventionsbeauftragte<br />
Frau Stefani Meyer-Maricevic,<br />
Pressesprecherin<br />
Bayerischer Apothekerverband e. V.<br />
Herrn Dr. Wolfgang Schneider, Mitglied der<br />
Geschäftsführung<br />
Bayerische Krebsgesellschaft e. V.<br />
Frau Cornelia Richter, Leiterin Presse- und<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Bayerische Landesärztekammer<br />
Herrn Dr. med. Klaus Ottmann,<br />
Vizepräsident<br />
Bayerischer Sportärzteverband e. V.<br />
Herrn Dr. med. Helmut Pabst, Vizepräsident<br />
und Weiterbildungsreferent<br />
Berufsverband Deutscher Psychologen e. V.<br />
Frau Angelika Wagner-Link,<br />
Landesvorsitzende<br />
Deutscher Gewerkschaftsbund, Bezirk Bayern<br />
Herrn Fritz Schösser, MdB, Vorsitzender<br />
Fachverband Deutscher Heilpraktiker,<br />
Landesverband Bayern e. V.<br />
Frau Ursula Hilpert-Mühlig,<br />
Landesvorsitzende<br />
Fraktion der CSU im Bayerischen Landtag<br />
Herrn Herwig Heide, Leiter des Referats <strong>für</strong><br />
Sozialpolitik<br />
Fraktion der SPD im Bayerischen Landtag<br />
Herrn Waldemar Deischl, Referent <strong>für</strong><br />
Soziales und <strong>Gesundheit</strong><br />
Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen<br />
im Bayerischen Landtag<br />
Herrn Martin Senf, Geschäftsführer<br />
35<br />
Gmünder Ersatzkasse<br />
Herrn Hans-Peter Haslinger, Geschäftsführer<br />
Lehrstuhl <strong>für</strong> Sport und <strong>Gesundheit</strong>sförderung<br />
der Technischen Universität München<br />
Herrn Prof. Dr. Horst Michna<br />
Lehrstuhl <strong>für</strong> Volkswirtschaftslehre IV,<br />
Wirtschaftstheorie, der Universität Bayreuth<br />
Herrn Prof. Dr. Dr. h. c. Peter Oberender<br />
Münchner AIDS-Hilfe e. V.<br />
Herrn Michael Tappe<br />
Tiefbau-Berufsgenossenschaft<br />
Herrn Dr. med. Bernd Lindemeier,<br />
Referat Arbeitsmedizin<br />
VdK Landesverband Bayern e. V.<br />
Herrn Michael Pausder, Pressesprecher<br />
Dank <strong>für</strong> die Zusammenarbeit bei der<br />
Entwicklung des Arbeitsprogramms<br />
AOK Bayern<br />
Herrn Otto Gieseke, Leiter Zentrale<br />
<strong>Gesundheit</strong>sförderung<br />
Bayerischer Apothekerverband e. V.<br />
Herrn Josef Kammermeier, Mitglied des<br />
Vorstandes<br />
Bayerische Krebsgesellschaft e. V.<br />
Frau Cornelia Richter, Leiterin Presse- und<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Bayerische Landesärztekammer<br />
Herrn Dr. med. Klaus Ottmann,<br />
Vizepräsident<br />
Bayerisches Landesamt <strong>für</strong> <strong>Gesundheit</strong> und<br />
Lebensmittelsicherheit<br />
Herrn Priv.-Doz. Dr. Manfred Wildner, MPH<br />
Bayerische Landesapothekerkammer<br />
Herrn Dr. Helmut Schlager, Mitarbeiter der<br />
Geschäftsführung, Abteilung Weiterbildung<br />
Bayerische Landeszahnärztekammer<br />
Herrn Peter Knüpper, Hauptgeschäftsführer<br />
Bayerischer Landes-Sportverband e. V.<br />
Frau Birgit Dethlefsen, Schulsportreferentin<br />
Bayerischer Sportärzteverband e. V.<br />
Herrn Dr. med. Helmut Pabst, Vizepräsident<br />
und Weiterbildungsreferent
36 Organisation und Ablauf: Dank<br />
Blutspendedienst des BRK gGmbH<br />
Herrn Dr. Stephan Rapp, Leiter Neue<br />
Geschäftsfelder<br />
Bayerisches Staatsministerium <strong>für</strong> Umwelt,<br />
<strong>Gesundheit</strong> und Verbraucherschutz<br />
Herrn Josef Seidl, Leiter des Referats <strong>für</strong><br />
Verbraucherschutzpolitik<br />
Frau Dr. Elisabeth Baade, Referat <strong>für</strong><br />
Verbraucherschutzpolitik<br />
Herrn Wolfgang Klug, Leiter der Abteilung<br />
<strong>für</strong> Nachhaltige Entwicklung und Grundsatzfragen<br />
des Verbraucherschutzes<br />
Herrn Dr. Günther Kerscher, Leiter der<br />
Abteilung <strong>für</strong> <strong>Gesundheit</strong><br />
Herrn Prof. Dr. Wolfgang Caselmann, Leiter<br />
des Referats <strong>für</strong> Medizinische Fachangelegenheiten<br />
und Präventionsstrategien<br />
Herrn Dr. Rudolf Kibler, Leiter des Referats<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Bundesverband der pharmazeutischen<br />
Industrie e. V.<br />
Frau Maria Wiedemann<br />
Christophorus Hospizverein<br />
Frau Angelika Westrich, Geschäftsführerin<br />
Deutsche Rheuma-Liga, Landesverband<br />
Bayern e. V.<br />
Frau Ursula Fraterman, Geschäftsführerin<br />
Deutscher Verband <strong>für</strong> Physiotherapie<br />
– Zentralverband der Krankengymnasten/<br />
Physiotherapeuten e. V., Landesverband Bayern<br />
Herrn Rüdiger von Esebeck, 1. Vorsitzender<br />
Frau Dagmar Linz-Bruckelt, 2. Vorsitzende<br />
Frau Evelyn Borlinghaus, 3. Vorsitzende<br />
Dialog Münchner Ärzte und Selbsthilfegruppen<br />
Frau Dr. Dagmar Veith, Projektleitung<br />
Innungskrankenkasse Bayern<br />
Herrn Klaus Kamitz, Projektleiter Entwicklung<br />
Fachverband Deutscher Heilpraktiker,<br />
Landesverband Bayern<br />
Frau Ursula Hilpert-Mühlig,<br />
Landesvorsitzende<br />
Institut <strong>für</strong> Ganzheitsmedizin<br />
Herrn Prof. Dr. med. Dr. phil. Uwe<br />
Stocksmeier<br />
Kassenärztliche Vereinigung Bayerns<br />
Herrn Sigurd Duschek, Geschäftsführer<br />
Landesarbeitsgemeinschaft Hilfe <strong>für</strong><br />
Behinderte in Bayern e. V.<br />
Frau Helga Jäniche, stellvertretende<br />
Vorsitzende<br />
Herrn Reinhard Kirchner, Geschäftsführer<br />
Landesverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften<br />
Bayern und Sachsen<br />
Herrn Prof. Rudolf Scholbeck,<br />
Leiter AK Arbeitssicherheit<br />
Landesversicherungsanstalt Oberbayern<br />
Herrn Dr. Michael Hein, Reha-Bereichsleiter<br />
Landesversicherungsanstalt Oberfranken-<br />
Mittelfranken<br />
Herrn Klaus Diener, Regierungsdirektor<br />
Landeszentrale <strong>für</strong> <strong>Gesundheit</strong> in Bayern e. V.<br />
Herrn Prof. Dr. med. Johannes Gostomzyk,<br />
1. Vorsitzender<br />
Physiotherapieverband der Selbständigen,<br />
Landesverband Bayern e. V.<br />
Herrn Horst Theuer, 1. Vorstandsvorsitzender<br />
Tiefbau-Berufsgenossenschaft<br />
Herrn Dr. med. Bernd Lindemeier,<br />
Referat Arbeitsmedizin<br />
VdK Landesverband Bayern e. V.<br />
Frau Claudia Spiegel, Referentin <strong>für</strong><br />
Sozialpolitik<br />
Verband Bayerischer Schulmusiker e. V.<br />
Herrn Markus Köhler, Vorsitzender<br />
... und Dank an viele andere!
Organisation und Ablauf: Mitarbeiter<br />
Für die Gesellschaft <strong>für</strong> <strong>Bürgergutachten</strong><br />
waren organisierend,<br />
beratend und begleitend folgende<br />
Mitarbeiter tätig:<br />
Konzeptentwicklung,<br />
Organisation, Auswertung<br />
Dr. Hilmar Sturm<br />
Christian Weilmeier, M. A.<br />
Bastian Goßner<br />
Dr. Karin Roßkopf<br />
Prozessbegleitung<br />
Susanne Achterberg,<br />
Dipl.-Soz.-wiss.<br />
Ilse Burgass, Soziologin M. A.<br />
Dr. Beatrice Hungerland<br />
Karin Hösler, Dipl.-Ing.,<br />
Architektin<br />
Prof. Dr. Hans J. Lietzmann<br />
Grit Reschnar, Dipl.-Psych.<br />
Dr. Karin Roßkopf<br />
Dr. Hilmar Sturm<br />
Benno Trütken, Dipl.-Geogr.<br />
Christian Weilmeier, M. A.<br />
Martin-Christoph Ziethe,<br />
Dipl.-Ing., Architekt<br />
Tagungsassistenz<br />
Ricarda Fey<br />
Eva-Maria Frauenholz<br />
Bastian Goßner<br />
Karin Hannes<br />
Karin Hösler<br />
Nina Krämer<br />
Christine Scherbel<br />
Franz Steinhauser<br />
Beratung bei der Konzeptentwicklung<br />
Ilse Burgass, M. A.<br />
Benno Trütken, Dipl.-Geogr.<br />
Kinderbetreuung<br />
Barbara Hauser-Anderski<br />
Verena Rauch<br />
Einladungsversand<br />
Rudolf Meyer<br />
Franz Steinhauser<br />
Umschlaggestaltung und<br />
Gestaltungsberatung<br />
Joachim Daubenmerkl,<br />
Dipl.-Ing., Architekt<br />
37
38<br />
Verfahrensbewertung<br />
Das Verfahren Bürgergutachen,<br />
die Gesellschaft <strong>für</strong> <strong>Bürgergutachten</strong><br />
sowie ihre Mitarbeiter<br />
stellten sich jeweils ganz am Ende<br />
der vier Arbeitstage der Kritik der<br />
Teilnehmer. In einem Fragebogen,<br />
der offene und geschlossene<br />
Fragen („Ankreuzfragen“) enthielt,<br />
konnte jeder Bürgergutachter<br />
anonym verschiedene Aspekte<br />
bewerten. Außerdem gab es in<br />
der Regel eine Schlussrunde, bei<br />
der sich die Bürger direkt und<br />
persönlich äußern konnten.<br />
Noten<br />
Die Auswertung der „Ankreuzfragen“<br />
ergab, dass 99 Prozent<br />
der teilnehmenden Bürgerinnen<br />
und Bürger anderen empfehlen<br />
würden, an einem <strong>Bürgergutachten</strong><br />
mitzuwirken. Das bedeutet,<br />
dass von 390 Teilnehmenden, die<br />
diese Frage beantworteten, nur 4<br />
Personen dies nicht tun würden;<br />
6 Bürgergutachter beantworteten<br />
diese Frage nicht. Der Ablauf an<br />
den vier Arbeitstagen wurde im<br />
Durchschnitt mit der Schulnote<br />
1,7 (also „gut“ mit Tendenz zu<br />
„sehr gut“) beurteilt. Das Tagungspersonal<br />
der Gesellschaft<br />
<strong>für</strong> <strong>Bürgergutachten</strong> (Prozessbegleiter<br />
und Tagungsassistenten)<br />
wechselte von Arbeitsgruppe zu<br />
Arbeitsgruppe. Es wurde insgesamt<br />
mit 1,5 („gut“ mit Tendenz<br />
zu „sehr gut“) bewertet; die Note<br />
1,7 erhielten die Mitarbeiter <strong>für</strong><br />
die Betreuung der Projektbüros<br />
oder Anlaufstellen vor Ort, die<br />
meist im jeweiligen Landratsamt,<br />
Rathaus oder <strong>Gesundheit</strong>samt<br />
untergebracht waren. Ebenfalls<br />
eine gute Note (1,8) erhielt insgesamt<br />
das Einladungsschreiben,<br />
das an die per Zufall aus dem<br />
Melderegister gezogenen Bürger<br />
versendet wurde. Während<br />
die Pausenverpflegung mit 1,5<br />
Bitte beurteilen Sie mit<br />
Schulnoten<br />
(von 1 = sehr gut<br />
bis 6 = ungenügend):<br />
Ablauf<br />
Tagungspersonal<br />
bewertet wurde, erhielt das Mittagessen<br />
die Note 1,9. Auch das<br />
Arbeitsprogramm wurde mit 1,9<br />
beurteilt. Die Referenten wurden<br />
von den Bürgern mit einer glatten<br />
2 bewertet. Die Aufgabenblätter<br />
bzw. Arbeitsbögen, das heißt die<br />
konkreten Aufgabenstellungen,<br />
Arbeitsprogramm<br />
Arbeitsbögen<br />
Verfahrensbewertung<br />
Arbeitsgruppe 11 im Kreistagssitzungssaal Bad Kissingen beim Ausfüllen<br />
Referenten<br />
Pausenverpflegung<br />
Mittagessen<br />
Betreuung durch das<br />
Projektbüro vor Ort<br />
Alle Arbeitsgruppen 1,7 1,5 1,9 2,3 2,0 1,5 1,9 1,7<br />
Landshut 1,9 1,4 2,0 2,3 2,2 1,9 3,0 1,6<br />
Kronach 1,5 1,4 1,8 2,2 1,8 1,1 1,4 1,4<br />
Neustadt an der Waldnaab 1,6 1,3 1,7 2,1 1,8 1,3 2,0 1,4<br />
Traunstein 2,0 1,9 2,1 2,6 2,2 1,5 1,8 2,4<br />
Bad Kissingen 1,6 1,6 2,0 2,2 2,0 1,2 1,2 1,9<br />
Starnberg 1,6 1,4 1,8 2,1 1,9 1,4 1,8 1,7<br />
Nürnberg 1,9 1,5 2,2 2,3 2,1 1,7 1,8 1,8<br />
Augsburg 2,0 1,6 2,0 2,6 2,4 1,6 1,8 1,7
Verfahrensbewertung<br />
mit denen die Bürger zu arbeiten<br />
hatten, mit 2,3. (Wie die einzelnen<br />
Gesichtspunkte bei den verschiedenen<br />
Teilprojekten beurteilt<br />
wurden, entnehmen Sie bitte<br />
einer Tabelle im Anhang II).<br />
Gefragt wurde außerdem danach,<br />
welche Themen gefehlt haben,<br />
welche Themen die Bürgergutachter<br />
überflüssig fanden, was<br />
sie während der vier Arbeitstage<br />
am meisten gestört hat und was<br />
ihnen andererseits in den vier<br />
Arbeitstagen besonders gefallen<br />
hat. Es gab außerdem die Möglichkeit,<br />
weitere Anmerkungen<br />
zu machen. Hier sind nur die<br />
Nennungen wiedergegeben, die<br />
jeweils von mehr als zehn Bürgergutachtern<br />
notiert worden sind.<br />
44 Bürgergutachter hätten gern<br />
die Finanzierungsprobleme der<br />
Krankenkassen ausführlicher bearbeitet.<br />
14 fehlte ein Referent von<br />
der Pharmaindustrie. 11 wären<br />
gern genauer auf besondere Ziel-<br />
und Randgruppen eingegangen.<br />
Als überflüssig empfanden 13<br />
Teilnehmer die Arbeitseinheit 12<br />
und 10 die Arbeitseinheit 08.<br />
Als weniger schön wurde 121mal<br />
der Zeitdruck genannt. 12<br />
Mitwirkende kritisierten einzelne<br />
Referenten.<br />
Besonders gut gefallen hat 72<br />
Bürgern die gute Zusammenarbeit,<br />
66-mal wurde die gute<br />
Leitung und ihre Freundlichkeit<br />
gelobt. Jeweils 55 Teilnehmern<br />
gefiel, dass sie neue Informatio-<br />
nen, Sichtweisen und Erfahrungen<br />
gewonnen haben sowie die<br />
allgemeine Atmosphäre. Besonders<br />
die Arbeit in den Kleingruppen<br />
trug vermutlich dazu bei;<br />
sie wurde 46-mal als besonders<br />
positiv erwähnt. Die Qualität der<br />
Referenten und Vorträge wurde<br />
von 45 Bürgern hervorgehoben.<br />
Dass Teilnehmer aus allen gesellschaftlichen<br />
Gruppen zusammen<br />
waren, lobten 28 Personen, den<br />
Ablauf 22, die Zufallseinteilung<br />
der Gruppen 18, die Organisation<br />
14, die Verpflegung 13 und das<br />
Bepunktungssystem 10.<br />
Auf die Frage nach „weiteren<br />
Anmerkungen“ wurden sehr<br />
unterschiedliche Vorschläge gemacht,<br />
es wurde Lob und Kritik<br />
ausgesprochen. 20 Bürgergutachter<br />
betonten nochmals, dass sie<br />
die Arbeit informativ und reich<br />
an Eindrücken fanden, viel gelernt<br />
hätten usw. Auch Lob und<br />
„weiter so!“ wurde zusätzlich zu<br />
den vorigen Antworten nochmals<br />
ausgesprochen (18-mal). Einige<br />
(15) wünschten sich mehr Zeit<br />
<strong>für</strong> Referate, Diskussion und vor<br />
allem auch <strong>für</strong> Pausen, in denen<br />
Lockerungsübungen oder Spaziergänge<br />
zur Erholung dienen<br />
könnten. Solche Verfahren öfter<br />
durchzuführen, auch von anderen<br />
Ministerien und zu anderen<br />
Fragen, diesen Wunsch äußerten<br />
11 Teilnehmer. Die Darstellung<br />
der Politiker in der Politikeranhörung<br />
(die nur in den letzten<br />
drei Teilprojekten stattfand) wurde<br />
von 6 Bürgergutachtern kritisiert,<br />
vor allem, was die sachliche<br />
Informiertheit betrifft. Weitere<br />
39<br />
zusätzliche Anregungen bezogen<br />
sich auf die Aufgabenblätter, die<br />
klarer zu formulieren seien, auf<br />
eine größere Unterstützung bei<br />
der Freistellung vom Arbeitgeber<br />
und auf eine früher erfolgende<br />
Einladung. Manche hätten sich<br />
eine längere Arbeitstagung gewünscht,<br />
manche schrieben, vier<br />
Tage seien genug. Dass durch<br />
solche Verfahren der Bürgersinn<br />
geweckt werde, war 4 Teilnehmern<br />
einen eigenen Kommentar<br />
wert. Eine Fülle von weiteren Einzelanregungen<br />
wird <strong>für</strong> künftige<br />
Verfahren geprüft werden.
41<br />
Die Bürgergutachter
42<br />
Die Bürgergutachter<br />
Das <strong>Bürgergutachten</strong><br />
<strong>für</strong> <strong>Gesundheit</strong> ist<br />
von 405 Menschen<br />
erarbeitet worden,<br />
die in einem Zufallsverfahren<br />
aus den<br />
Einwohnerdateien<br />
der Gemeinden ausgewählt<br />
worden sind<br />
(siehe dazu Kapitel 3:<br />
Organisation und Ablauf,<br />
Seite 33).<br />
Auf dieser und den<br />
folgenden beiden Seiten<br />
sind zunächst ihre<br />
Namen aufgeführt.<br />
Danach werden einige<br />
statistische Angaben<br />
zu den Bürgergutachtern<br />
dargestellt und<br />
mit denen der Einwohner<br />
Bayerns verglichen.<br />
Wie bei früheren<strong>Bürgergutachten</strong>,<br />
so hat sich auch<br />
bei diesem gezeigt,<br />
dass die Teilnehmer<br />
im Wesentlichen die<br />
Gesamtbevölkerung<br />
widerspiegeln.<br />
Die Bürgergutachter<br />
Walburga Aicher<br />
Gerhard Albrecht<br />
Bruno Amann<br />
Dr. Heinz Angerer<br />
Christa Ansorge<br />
Roland Ansorge<br />
Thomas Apostolou<br />
Ernst Arm<br />
Monika Auer<br />
Karl Bächer<br />
Chalerm Backert<br />
Renate Ball<br />
Günter Bätz<br />
Frank Bauer<br />
Simone Bauer<br />
Kurt Baumann<br />
Tina Baumstark<br />
Ingrid Bayer<br />
Karl-Heinz Bayer<br />
Renate Bayer<br />
Birgid Bebensee<br />
Doris Beck<br />
Hilmar Beck<br />
Rosmarie Becker<br />
Wolfram Behrmann<br />
Martina Berg<br />
Erika Bergmann<br />
Laura Berthmann<br />
Ilse Berthold<br />
Harald Beyer<br />
Kerstin Beyreis<br />
Georg Beyschlag<br />
Gitta Binzenhöfer<br />
Renate Birkmüller<br />
Inge Birner<br />
Ulrike Blumenstock<br />
Astrid Blumentritt<br />
Esther Böhm<br />
Natalya Botterbrod<br />
Friedrich Brunner<br />
Gerda Busch<br />
Tetjana Butovetska<br />
Anna Capitanu<br />
Klaus Carl<br />
Brigitte Cembrowicz<br />
Liliane Christerer<br />
Gabriyela Cicek<br />
Ulrike Cichowicz<br />
Antonio Crucitti<br />
Reinhard Cwickel<br />
Karin Dannhäußer<br />
Birgit Daub<br />
Werner Dorfer<br />
Claudia Dörfler<br />
Michael Dorner (sen.)<br />
Kirsten Dressel<br />
Liane-Karin Drotleff<br />
Petra Dünkel<br />
Wolfgang Dürr<br />
Bianca Ebenhoch<br />
Lutz Eckebrecht<br />
Michael Endres<br />
Frieda Erdmann<br />
Johannes Erhard<br />
Theresia Erlwein<br />
Margarete Falkner<br />
Franz Feistl<br />
Tanja Fell<br />
Horst Ferrari<br />
Johannes Fischer<br />
Helga Förtsch<br />
Josef Fraunholz<br />
Josef Fredlmeier<br />
Sabine Friedrich<br />
Jürgen Fröba<br />
Maria Fröhlich<br />
Eva Fuchs<br />
Heinz Gaasch<br />
Lucia Gahn<br />
Gertrud Gams<br />
Markus Gasser<br />
Elisabeth Gastl-<br />
Pischetsrieder<br />
Walter Gedon<br />
Christa Gelbrich<br />
Markus Geltl<br />
Susanne Gerstner<br />
Inge Gigla<br />
Daniela Gineiger<br />
Erich Glink<br />
Rainer Glissnik<br />
Ursel Golder<br />
Gertraud Gollwitzer<br />
Sigurd Göpel<br />
Eckhardt Gottsche<br />
Astrid Götz<br />
Anita Greger<br />
Barbara Gretz<br />
Walter Grimm<br />
Dr. Michael Groß<br />
Stefan Grünauer<br />
Gerda Gumpp<br />
Otto Habermann<br />
Elisabeth Hadersbeck<br />
Elisabeth Hafner<br />
Herbert Hagelauer<br />
Georg Halbig<br />
Anneliese Härtl<br />
Egid Hauk<br />
Hubert Haumaier<br />
Franz-Xaver Hauser<br />
Adelheid Häusler<br />
Stefanie Heidbrecht<br />
Martha Heigl<br />
Werner Heim<br />
Theresia Hein<br />
Christine Heindl<br />
Otto Heinisch<br />
Tino Heinrich<br />
Gerda Heppers<br />
Gesine Heppt<br />
Dieter Herbst<br />
Karin Herzinger<br />
Siegfried Herzog<br />
Erwin Hilbert<br />
Gerhard Hilburger<br />
Angelika Himmelreich<br />
Monika Hindemith<br />
Katja Hirnickel<br />
Christl Hitzler<br />
Hanne Hoffmann<br />
Marielouise Hoffmann<br />
Ida Holzner
Die Bürgergutachter<br />
Traute Hönig<br />
Charlotte Hoser<br />
Sarah Hottenroth<br />
Karl-Heinz Huber<br />
Monika Huber<br />
Dr. Lydia Hufmann-<br />
Bisping<br />
Adolf Humpeneder<br />
Karolin Hunger<br />
Sabine Huppmann<br />
Lieselotte Ippenberger<br />
Karola Jackisch<br />
Margarete Jahn<br />
Jürgen Janott<br />
Siegfried Jaumann<br />
Hannelore Jörg<br />
Doris Jungkunz<br />
Elisabeth Kaiser<br />
Eudicée Kändler<br />
Anne Kaschube<br />
Jürgen Kattner<br />
Hans-Helmut Kiepfer<br />
Katharina Kindsmüller<br />
Erwin Kirner<br />
Martina Klimm<br />
Werner Kling<br />
Alfred Klinger<br />
Anke Klöckner<br />
Anton Kneidl<br />
Gabriele Koch<br />
Hubert Koch<br />
Gertraud Köhl<br />
Prof. Dr. Kathrin<br />
Kohlenberg-Müller<br />
Michael Kolodzie<br />
Madeleine Königer-<br />
Saupe<br />
Christa Körner<br />
Johann Kraus<br />
Stephanie Kraus<br />
Barbara Krause<br />
Barbara Krebs<br />
Lydia Kremer<br />
Carmen Kriener<br />
Karni Kuhla<br />
Maria Kuhn<br />
Andrea Kulik-<br />
Neumann<br />
Jakob Kurz<br />
Vladimir Landgraf<br />
Jakob Landler<br />
Markus Lang<br />
Franz Langschartner<br />
Lothar Leibl<br />
Ludwig Leidmann<br />
Eva Leierseder<br />
Martin Leiter<br />
Diemut Leonhard-<br />
Jäcklein<br />
Jörg Liebl<br />
Kurt Lindig<br />
Astrid Lindlacher<br />
Michael Lindner<br />
Bärbel Lippert<br />
Eva Löflath<br />
Rüdiger Loos<br />
Christa Lorenz<br />
Ingrid Mahrenholz<br />
Walburga Maier<br />
Irmgard Manhardt<br />
Bärbel Marsen<br />
Waldemar Martel<br />
Prof. Dr.-Ing.<br />
Hans Martens<br />
Helmut Maurer<br />
Elisabeth Mayer<br />
Gisela Theresia Mayer<br />
Hermann Mayer<br />
Roswitha Mayer<br />
Georg Mehler<br />
Axel Meier<br />
Karin Charlotte Melde<br />
Claudia Menth<br />
David Messner<br />
Hanne Meyer<br />
Dr. Gernot Michél<br />
Ruth Mikolasch<br />
Anna Maria Mintschke<br />
Julia Mühlratzer<br />
Inge Müller<br />
Karin Müller<br />
Oswald Müller<br />
Peter Müller<br />
Rita Müller<br />
Stefan Müller<br />
Stefan Müller<br />
Christoph Müllers<br />
Ricarda Müsel<br />
Bahra Mustafa Abdulla<br />
Claudia Nachtmann<br />
Rudolf Neder<br />
Marlies Neubauer<br />
Carolin Neudecker<br />
Beda Neumaier<br />
Sieglinde Neumaier<br />
Kevin Neuwirth<br />
Anette Niederberger<br />
Ellen Niedermeier<br />
Birgit Niquet<br />
Manuela Nowak<br />
Rosa Ohla<br />
Oliver Okyere-Darko<br />
Wolfgang Oppenländer<br />
Irene Ott<br />
Sebastian Paintner<br />
Ruth Paul<br />
Dorothea Pechtold<br />
Josef Pfahl<br />
Ursula Pfister<br />
Felix Pflug<br />
Andrea Pichler<br />
Helmut Pitzler<br />
Dennis Pleyer<br />
Gerd Pleyer<br />
Johann Plößner<br />
Doris Pohl<br />
Dieter Pöschl<br />
Rita Pregler<br />
Ingrid Preißer<br />
Nadine Prell<br />
Susanne Priller<br />
Karolin Prunhuber<br />
Wolfgang Pschorn<br />
Max Ramsperger<br />
Claudia Rathgeber<br />
43<br />
Hans Rauh<br />
Birgit Rebhan<br />
Gerda Redwitz<br />
Günter Reiner<br />
Heidi Reinhold<br />
Max Reisinger<br />
Ursula Reuter<br />
Lieselotte Riefer<br />
Nicole Rischer-<br />
Bäumler<br />
Brigitte Ritter<br />
Christian Ritter<br />
Harriet Rode<br />
Oskar Röder<br />
Dr. Thomas Rösch<br />
Petra Roßmanith<br />
Margit Rubel<br />
Markus Ruisinger<br />
Uschi Rutzmoser<br />
Janine Salzmann<br />
Johanna Säuberlich<br />
Reinalda Schäffer<br />
Rosa Schaller<br />
Jürgen Scharfenberg<br />
Andreas Schaupp<br />
Hannelore Schedel<br />
Stanislaus Scheftner<br />
Ernst Schemela<br />
Ursula Schenk<br />
Claudia Schermuly<br />
Elisabeth Schick<br />
Mechthild Schierl<br />
Ursula Schiffl<br />
Josef Schillinger<br />
Inge Schindlbeck<br />
Michael Schlembach<br />
Andrea Schlieper<br />
Georg Schmid<br />
Helga Schmid<br />
Joachim Schmidt<br />
Matthias Schmidt<br />
Stephan Schmidt<br />
Ofelia Schmidt-<br />
Fischer<br />
Helmut Schmitt
44 Die Bürgergutachter<br />
Heinz Schneider<br />
Kerstin Scholz<br />
Ute Scholz<br />
Andrea Schöner<br />
Christine Schönmann<br />
Wolfgang Schorer<br />
Markus Schramm<br />
Maria-Magdalena<br />
Schratzenstaller<br />
Daniela Schübel<br />
Ines Schultz<br />
Gabriele Schulz<br />
Anne Schürenberg<br />
Christian Schuster<br />
Erdmute Schwab<br />
Werner Schwab<br />
Christian Schwaighofer<br />
Renate Schwarz<br />
Michael Schwemmer<br />
Rosemarie Schwenkert<br />
Magdalena Schwindsackl<br />
Felix Sedlmeyer<br />
Stepanka Seifert<br />
Albert Sesselmann<br />
Gertrude Silberling<br />
Werner Simon<br />
Evi Sippel<br />
Ludwig Somer<br />
Karin Spörl<br />
Manfred Springer<br />
Hans-Werner Stallwitz<br />
Marianne Stangl<br />
Roland Stärker<br />
Agnes Stauch<br />
Manfred Steiner<br />
Gabriele Steinhauser<br />
Christine Steinike<br />
Annemarie Steller<br />
Wolfgang Stephl<br />
Ida Sterr<br />
Matthias Stettner<br />
Karin Stich<br />
Andrea Stöckl<br />
Birgit Strobl<br />
Gerda Strüber<br />
Helmut Tagliasachi<br />
Heinz Tews<br />
Ulrich Thöming<br />
Udo Thönnes<br />
Hermine Thorhauer<br />
Dr. Ursula Thut-Puscher<br />
Sönke Trahn<br />
Willi Trautwein<br />
Rudolf Ullmann<br />
Alexander Umgelter<br />
Ellen Unrath<br />
Anna Uschold<br />
Ludwig Vasall<br />
Joachim Vater<br />
Matthias Vatterodt<br />
Andrea Vieres<br />
Emma Vierheilig<br />
Susanne Viertel<br />
Karolin Vinsalek<br />
Peter Vogel<br />
Sabine Vogel<br />
Kreszentia Vögl<br />
Margarete Völkl<br />
Martin Vorwallner<br />
Elfriede Wagner<br />
Jörg Wallstab<br />
Armin Walter<br />
Gerhard Walter<br />
August Michael Walther<br />
Brigitte Wanner<br />
Kathrin Wasmeier<br />
Josef Webra<br />
Caroline Wehner<br />
Markus Weidner<br />
Hubert Weigelt<br />
Philipp Weißenbacher<br />
Brigitte Welk<br />
Ursula Welzenbach<br />
Katharina Wendlinger<br />
Karl Werthmüller<br />
Petra Wich<br />
Rita Wiedl<br />
Sylvia Wiedmann<br />
Evelyn Wieser<br />
Maria Wildenauer<br />
Robert Wildenauer<br />
Gerhard Will<br />
Elvira Willingstorfer<br />
Alois Winkler<br />
Maria Wisgickl<br />
Olga Wochnik<br />
Anna Wöhrl<br />
Maria Wolker<br />
Margit Wurmanstätter<br />
Wolfgang Zäuner<br />
Cornelia Zitzelsberger
Die Bürgergutachter<br />
Statistische Vergleiche<br />
Ein wesentlicher Vorzug des angewandten<br />
Verfahrens vor anderen<br />
Bürgerbeteiligungsverfahren<br />
ist die Zufallsauswahl der Bürgerinnen<br />
und Bürger. Sie führt aller<br />
Erfahrung nach dazu, dass die<br />
Teilnehmer aus fast allen gesellschaftlichen<br />
Gruppen, Generationen<br />
und Berufen stammen; sie<br />
bilden damit die Gesamtbevölkerung,<br />
in diesem Fall Bayerns,<br />
gut ab.<br />
Jeweils ganz zum Schluss der Arbeit<br />
in den Arbeitsgruppen wurde<br />
den Teilnehmern ein Fragebogen<br />
vorgelegt, der Vergleiche zwischen<br />
der Gesamtbevölkerung des<br />
Freistaates Bayern und den am<br />
Gutachten beteiligten Bürgerinnen<br />
und Bürgern ermöglicht. Dabei<br />
wurden Daten zu Geschlecht,<br />
Alter, Beruf, formalem Bildungsabschluss,<br />
bürgerschaftlichem<br />
Engagement, der Staatsangehörigkeit<br />
sowie dem subjektiven<br />
<strong>Gesundheit</strong>szustand erfragt.<br />
Alle Angaben waren freiwillig<br />
und wurden selbstverständlich<br />
anonym erfasst.<br />
Geschlecht<br />
In den Arbeitsgruppen haben zu<br />
57,5 Prozent Frauen und zu 42<br />
Prozent Männer mitgewirkt. In<br />
der bayerischen Gesamtbevölkerung<br />
ab 15 Jahren sind es 51,5<br />
Prozent Frauen und 48,5 Prozent<br />
Männer. Die Verteilung der<br />
Geschlechter bei den einzelnen<br />
Teilprojekten sowie die amtlichen<br />
Zahlen <strong>für</strong> diese Orte in der<br />
Altersgruppe ab 15 Jahren sind<br />
genau in einer Tabelle im Anhang<br />
II (Seite 119) dargestellt.<br />
Die Verteilung insgesamt zeigen<br />
die beiden Kreisdiagramme unten<br />
(dabei steht die hellere Farbe<br />
links <strong>für</strong> die Frauen, die dunklere<br />
rechts <strong>für</strong> die Männer).<br />
Alter<br />
An dem vorliegenden <strong>Bürgergutachten</strong><br />
haben Menschen im<br />
Alter von 16 bis 89 Jahren mitgewirkt.<br />
Um möglichst gut mit<br />
Geschlechteranteile-Vergleich<br />
alle Bürgergutachter Bayern<br />
Altersgruppen-Vergleich<br />
Prozent<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
15–18 18–19 20–24 25–29 30–39 40–49 50–64 65–75 75 +<br />
Arbeitsgruppen Bayern Alter<br />
45<br />
amtlichen Daten vergleichen zu<br />
können, wurden die Teilnehmer<br />
hier zu neun Altersgruppen zusammengefasst,<br />
entsprechend der<br />
Einteilung des Bayerischen Landesamtes<br />
<strong>für</strong> Statistik und Datenverarbeitung.<br />
Die Verteilung<br />
ist in den folgenden Abbildungen<br />
dargestellt. Im Anhang II ist eine<br />
Tabelle mit den entsprechenden<br />
Daten abgedruckt.<br />
Die Altersgruppe der 18- und<br />
19-jährigen Teilnehmer liegt mit<br />
2,3 Prozent recht nahe am entsprechenden<br />
Wert der Gesamtbe-<br />
links (hellgrau): Frauen<br />
rechts (dunkelgrau): Männer
46<br />
völkerung Bayerns (2,6 Prozent).<br />
Leicht überrepräsentiert war die<br />
Gruppe der 40- bis 49-Jährigen,<br />
deren Anteil an der bayerischen<br />
Bevölkerung bei 18 Prozent liegt:<br />
In den Arbeitsgruppen war diese<br />
Altersgruppe mit 21,7 Prozent der<br />
Teilnehmer vertreten, die Altersgruppe<br />
der 50- bis 64-Jährigen<br />
mit 27,4 Prozent (Bayern: 21,9<br />
Prozent) sowie die Gruppe der<br />
65- bis 74-Jährigen mit 18,5 Prozent<br />
(Bayern: 11,1 Prozent). Die<br />
weiteren Altersgruppen waren, im<br />
Vergleich zu Bayerns Gesamtbevölkerung,<br />
etwas unterrepräsentiert,<br />
vor allem Gruppe der über<br />
75-Jährigen; eine sehr geringe<br />
Abweichung besteht in der Altersgruppe<br />
der 25- bis 29-Jährigen.<br />
Zur Teilnahme an den Arbeitsgruppen<br />
wurden Einwohner<br />
Bayerns ab 16 Jahren eingeladen,<br />
das bedeutet, dass einer von den<br />
drei durch die amtliche Statistik<br />
zusammengefassten Jahrgängen<br />
von 15 bis 17 nicht vertreten sein<br />
konnte. Insofern ist die Abweichung<br />
zumindest teilweise statistikbedingt;<br />
über weitere Gründe<br />
(Schulpflicht, Eltern, mangelndes<br />
Interesse) kann nur spekuliert<br />
werden. 3 Teilnehmer hatten das<br />
Mindestalter <strong>für</strong> die Zufallsauswahl<br />
von 16 Jahren.<br />
Die Personen über 75 Jahre stellen<br />
einen Anteil von 9 Prozent<br />
an der Bevölkerung Bayerns; von<br />
den Bürgergutachtern waren 2,7<br />
Prozent der dieser Altersgruppe<br />
zuzuordnen. Wenn bedacht wird,<br />
dass viele Angehörige dieser Al-<br />
tersgruppe hochbetagt und deshalb<br />
teilweise wenig mobil oder<br />
durch Krankheiten eingeschränkt<br />
sind, erscheint die Abweichung<br />
erklärbar und vertretbar. (Die<br />
besonderen Bedürfnisse älterer<br />
Menschen wurden unter anderem<br />
in der Arbeitseinheit 09 eigens<br />
angesprochen.)<br />
Berufe<br />
Ingesamt wurden von den Bürgergutachtern<br />
283 verschiedene<br />
Berufe angegeben. Gefragt wurde<br />
nach den momentan ausgeübten<br />
sowie dem erlernten Beruf,<br />
so dass Mehrfachnennungen<br />
möglich waren. Insgesamt kann<br />
gesagt werden, dass die Teilnehmer<br />
den verschiedensten Berufen<br />
nachgehen und damit aus vielen<br />
verschiedenen Wirtschaftszweigen<br />
und unterschiedlichsten sozialen<br />
Gruppen stammen. Auf der<br />
nächsten und übernächsten Seite<br />
sind alle Berufe aufgeführt, die<br />
angegeben worden sind.<br />
Die Bürgergutachter
Die Bürgergutachter<br />
Berufe der<br />
Bürgergutachter<br />
Altenpflegerin<br />
Angestellter<br />
Angestellter im öffentlichen<br />
Dienst<br />
Arbeiter/in<br />
Arbeitslose/r<br />
Architekt<br />
Arzt<br />
Arzthelferin<br />
Assistentin<br />
Auszubildende/r<br />
Bäcker<br />
Bäckereifachverkäuferin<br />
Bandleiterin<br />
Bankkauffrau/-mann<br />
Batteriewart<br />
Bäuerin<br />
Bauhelfer<br />
Bauingenieur<br />
Bautechniker<br />
Beamter i. R.<br />
Beamter/-in<br />
Beratungs- und<br />
Betreuungskraft<br />
Berufskraftfahrer<br />
Berufssoldat<br />
Betriebsschlosser<br />
Betriebswirtin<br />
Bibliothekarin<br />
Bibliothekarin i. R.<br />
Bilanzbuchhalterin<br />
Buchhalterin<br />
Bundesbahnbeamter<br />
Büroangestellte<br />
Bürokauffrau/-mann<br />
Chefsekretärin<br />
Chemikant<br />
Damenschneiderin<br />
Dampferzeugerschlosser<br />
Datenverarbeitungskauffrau<br />
Dipl.-Bauingenieur<br />
Dipl.-Betriebswirtin<br />
Dipl.-Geologin<br />
Dipl.-Germanistin<br />
Dipl.-Handelslehrer<br />
Dipl.-Ing. chem.<br />
Verfahrenstechnik<br />
Dipl.-Ing. (FH)<br />
Dipl.-Ing. (FH)<br />
Elektrotechnik<br />
Dipl.-Ing. (FH)<br />
Forstwirtschaft<br />
Dipl.-Ing. (FH)<br />
Innenarchitektur<br />
Dipl.-Ing. (univ.)<br />
Elektrotechnik<br />
Dipl.-Ing. Agrartechnik<br />
Dipl.-Ing. Elektrotechnik<br />
Dipl.-Ing. <strong>für</strong> Milch-<br />
wirtschaft<br />
Dipl.-Ing. Innenarchitektur<br />
Dipl.-Ing. Starkstromtechnik<br />
Dipl.-Kaufmann<br />
Dipl.-Kulturwirtin<br />
Dipl.-Psychologe<br />
Dipl.-Religionspädagoge<br />
(FH)<br />
Dipl.-Sozialpädagogin<br />
Dipl.-Sozialpädagogin<br />
(FH)<br />
Dipl.-Techniker<br />
Dipl.-Verwaltungswirt<br />
Dipl.-Wirtschaftsingenieur<br />
Dolmetscherin<br />
Drahtweberin<br />
Dreher<br />
Drogistin<br />
Druckerin<br />
EDV-Administrator<br />
Ehrenamtsträger<br />
Einzelhandelskauffrau<br />
Elektriker<br />
Elektroanlageninstallateur<br />
Elektroinstallateur<br />
Elektroinstallationsmeister<br />
Elektromeister<br />
Elektrotechniker<br />
Ernährungswissenschaftlerin<br />
Erzieherin<br />
Europasekretärin<br />
Fachberater<br />
Fachkraft <strong>für</strong><br />
Rechnungswesen<br />
Fachkrankenpfleger<br />
Fachlehrer/in<br />
Fachverkäuferin<br />
Fachwirtin im Sozial-<br />
und <strong>Gesundheit</strong>swesen<br />
Familienfrau<br />
Feintäschner<br />
Fernmeldemonteur<br />
Fertigungsleiter<br />
Forstwirt<br />
Freiberuflerin<br />
Fremdsprachenkorrespondentin<br />
Friseurin<br />
Frühpensionär<br />
Gärtner<br />
Gehilfin der ländlichen<br />
Hauswirtschaft<br />
Gemeindereferentin i. A.<br />
Geometer<br />
Geschäftsmann<br />
Glaser<br />
Glasermeister<br />
Glasmacher<br />
Groß- und Außenhandelskauffrau<br />
Großhandelskauffrau/<br />
-mann<br />
Hausfrau<br />
Haushaltshilfe<br />
Haushaltsvorstand<br />
Hauskrankenpflegerin<br />
Hauswirtschafterin<br />
Heilerin<br />
Heilpraktikerin<br />
Heimleiterin<br />
Herrenschneiderin<br />
Hohlglasfeinschleiferin<br />
Hotelkauffrau<br />
Industrieelektroniker<br />
Industriekauffrau<br />
Industriekaufmann<br />
Industriemechaniker<br />
Industriemeister<br />
Industriemeister Metall<br />
Industrieschneiderin<br />
Ing. <strong>für</strong> Metallbau<br />
Innenarchitekt<br />
Innenarchitektin<br />
Instandhaltungsmechaniker<br />
Journalist/in<br />
Juristin<br />
Justizvollzugsbeamter<br />
Kassiererin<br />
Kauffrau <strong>für</strong> Bürokommunikation<br />
Kauffrau im Einzelhandel<br />
Kauffrau/-mann<br />
Kaufmännische/r<br />
Angestellte/r<br />
Kerammalerin<br />
KFZ-Mechaniker<br />
KFZ-Mechaniker (LKW)<br />
KFZ-Mechanikermeister<br />
Kinder- und Jugendpsychotherapeutin<br />
Kindergärtnerin<br />
Kinderkrankenschwester<br />
Kinderpflegerin<br />
Klärwärter<br />
Koch/Köchin<br />
Kommunikationsdesignerin<br />
Konditor/in<br />
Konstrukteur<br />
Kraftfahrerin<br />
Krankengymnastin<br />
Krankenpfleger/<br />
-schwester<br />
Kriminalbeamter<br />
Künstlerin<br />
Kurzarbeiter<br />
Landwirt/in<br />
Lehrer/in<br />
Leitender technischer<br />
Angestellter<br />
Leitender Verwaltungsdirektor<br />
Maler<br />
Manager/in<br />
Märchenerzählerin<br />
Maschinenbauer<br />
Maschinenbaumechaniker<br />
Maschinenbaumeister<br />
Maschinenbediener<br />
Maschineneinsteller<br />
Maschinenführer<br />
Maschinenschlosser<br />
Masseurin<br />
Mathematikerin<br />
Maurer<br />
Mechaniker<br />
Medizinisch-technische<br />
Assistentin<br />
Meisterin der ländlichen<br />
Hauswirtschaft<br />
Melker<br />
Metzger<br />
Metzgereifachverkäuferin<br />
Mitarbeiter eines Fastfood-Restaurants<br />
Mitarbeiterin in einer<br />
Werkstatt <strong>für</strong> Behinderte<br />
Modelschreiner<br />
Molkereifachmann<br />
Montiererin<br />
Musikpädagogin<br />
Mutter<br />
Näherin<br />
Ökonomin<br />
Orthopädiemechaniker<br />
Pädagoge, Betriebswissenschaftler<br />
Patentprüfer<br />
Pendlerin im Stationsdienst<br />
Pensionär/in<br />
Personal- und Unternehmensberaterin<br />
Personalsachbearbeiterin<br />
Pfarramtssekretärin<br />
Pfarrsekretärin<br />
Pflegerin<br />
Pharmazeutischtechnische<br />
Assistentin<br />
Physiotherapeut<br />
Pianistin<br />
Polizeibeamter<br />
Porzellandruckerin<br />
Postbeamter<br />
Projektmanager<br />
Psychologin<br />
Psychologische Beraterin<br />
Redakteur<br />
Reinigungskraft, Hausfrau<br />
Rektorin a. D.<br />
Restaurantfachmann<br />
Rentner im Unruhestand<br />
Rentner/in<br />
47<br />
Restaurantfachfrau<br />
Sachbearbeiterin<br />
Schichtführer<br />
Schleifer<br />
Schlosser<br />
Schlossermeister<br />
Schneiderin<br />
Schneidermeisterin<br />
Schreiner<br />
Schreinermeister<br />
Schriftsetzer<br />
Schriftstellerin<br />
Schüler/in<br />
Seelsorgerin<br />
Sekretärin<br />
Selbständige/r<br />
Siebdruckerin<br />
SL-Cargo Agent<br />
Sozialpädagogin<br />
Sozialpädagogin (FH)<br />
Sozialwirtschafterin<br />
Sozialwissenschaftlerin<br />
Speditionskauffrau<br />
Städtische Vertragsangestellte<br />
Steinmetzin<br />
Steuerbevollmächtigte<br />
Steuerfachangestellte/r<br />
Steuergehilfin<br />
Student/in<br />
System-Administrator<br />
(EDV)<br />
Systementwicklerin<br />
Datenverarbeitung<br />
Teamleiter<br />
Techniker<br />
Technischer Angestellter<br />
Technischer Direktor<br />
Technischer Oberamtsrat<br />
Technischer Sachbearbeiter<br />
Technischer Zeichner<br />
Tierarzthelferin<br />
Töpferin<br />
Universalfräser<br />
Vater<br />
Verkäuferin<br />
Verkaufsleiter<br />
Verlagskauffrau<br />
Verpackerin<br />
Versandleiter<br />
Versicherungsangestellte<br />
Versicherungskauffrau/<br />
-mann<br />
Vertriebsassistentin<br />
Vertriebssachbearbeiterin<br />
Vertriebstrainee<br />
Verwaltungsangestellte<br />
Verwaltungsbeamter<br />
Verwaltungsbetriebswirt<br />
Verwaltungsfachangestellte
48<br />
Verwaltungsfachangestellte<br />
<strong>für</strong> Kommunalverwaltung<br />
und allgemeine innere<br />
Verwaltung des Freistaates<br />
Bayern<br />
Verwaltungsjurist<br />
Vorarbeiter/in<br />
Vorstandsassistentin<br />
Wasserbauer<br />
Wassermeister<br />
Webdesignerin<br />
Werkzeugmacher<br />
Wissenschaftliche Mitarbeiterin<br />
Wissenschaftlicher Angestellter<br />
Zahnarzthelferin<br />
Zahnärztin<br />
Zahnmedizinische Angestellte<br />
Zimmerer<br />
Zimmermann<br />
Zwirnerin<br />
Die Bürgergutachter<br />
Formaler Bildungsabschluss<br />
Von den 392 Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmern, die auf diese<br />
Frage antworteten, haben 21,2<br />
Prozent einen Volks- bzw. Hauptschulabschluss,<br />
15,9 Prozent die<br />
Mittlere Reife und 10,9 Prozent<br />
ein (Fach-) Abitur; Mehrfachnennungen<br />
waren hier möglich.<br />
Diese und weitere Daten können<br />
der Tabelle im Anhang II entnommen<br />
werden.<br />
Bürgerschaftliches Engagement<br />
Für die Beurteilung eines Bürgerbeteiligungsverfahrens<br />
ist es<br />
ebenfalls von Interesse, wie viele<br />
der Teilnehmenden auch außerhalb<br />
der Erstellung des Gutachtens<br />
gesellschaftlich engagiert<br />
sind und ob tatsächlich auch Personen<br />
mitwirkten, die auf diesem<br />
Gebiet bislang nicht aktiv waren.<br />
Es wurde nach der Zugehörigkeit<br />
zu Vereinen, Bürgerinitiativen<br />
und Parteien gefragt. Von den<br />
393 Teilnehmern, die den Statistikbogen<br />
ausgefüllt haben, gaben<br />
257 (65 Prozent) an, dass sie Mitglied<br />
eines oder mehrerer Vereine<br />
seien. 21 (5 Prozent) kreuzten<br />
an, dass sie einer Bürgerinitiative<br />
angehören, und 32 (8 Prozent)<br />
sind Mitglied einer Partei. Verlässliche<br />
Vergleichszahlen <strong>für</strong> die<br />
ganze Bevölkerung gibt es nicht.<br />
Verschiedene Schätzungen <strong>für</strong><br />
ganz Deutschland sprechen von<br />
um die 60 Prozent, die Vereinsmitglied<br />
sind. In Parteien sind<br />
etwa 1,7 Millionen Deutsche<br />
Mitglieder (etwa 2,4 Prozent der<br />
Bevölkerung ab 15 Jahren).
Die Bürgergutachter<br />
Zu Bürgerinitiativen liegen so<br />
gut wie keine Daten vor. Regional<br />
dürften die Mitgliederzahlen bei<br />
allen Organisationen sehr unterschiedlich<br />
sein. Im Vergleich zum<br />
<strong>Bürgergutachten</strong> zum Verbraucherschutz<br />
in Bayern (2001/2002)<br />
haben beim <strong>Bürgergutachten</strong> <strong>für</strong><br />
<strong>Gesundheit</strong> etwas mehr Teilnehmer<br />
angegeben, Vereins-, Partei-<br />
oder Initiativmitglied zu sein.<br />
Insgesamt spiegeln die Bürgergutachter<br />
auch in Bezug auf die<br />
Zugehörigkeit zu Vereinigungen<br />
das Bild der ganzen Bürgerschaft<br />
wider. Es ist gelungen, eine sehr<br />
große Zahl von Menschen intensiv<br />
zu beteiligen, die bisher nicht<br />
gesellschaftlich aktiv sind und<br />
sich auch keiner gesellschaftlichen<br />
Gruppe angeschlossen<br />
haben.<br />
Staatsangehörigkeit<br />
An diesem <strong>Bürgergutachten</strong> nahmen<br />
Bürgerinnen und Bürger<br />
mit insgesamt 13 verschiedenen<br />
Staatsangehörigkeiten teil. 95,7<br />
Prozent der Teilnehmenden (oder<br />
376 Personen) sind allein deutsche<br />
Staatsbürger, 2 Personen haben<br />
die deutsche und eine weitere<br />
Staatsbürgerschaft. 3,7 Prozent<br />
(oder 10 Personen) gaben eine<br />
andere als die deutsche Staatsangehörigkeit<br />
an. Zum Vergleich:<br />
9,6 Prozent der Menschen ab 15<br />
Jahren, die in Bayern leben, sind<br />
Ausländer.<br />
Außer der deutschen wurden<br />
folgende Staatsangehörigkeiten<br />
angegeben: Argentinien, Ghana,<br />
Irak, Italien, Kasachstan, Niederlande,<br />
Österreich, Thailand,<br />
Tschechische Republik, Ukraine.<br />
5 der Teilnehmer mit ausländischer<br />
Staatsangehörigkeit kommen<br />
aus Staaten der Europäischen<br />
Union, weitere 5 kommen<br />
aus Staaten außerhalb der EU,<br />
wovon der überwiegende Teil<br />
(4 Personen) wiederum aus<br />
außereuropäischen Ländern<br />
kommt.<br />
<strong>Gesundheit</strong>szustand<br />
49<br />
Um festzustellen, ob vorwiegend<br />
Menschen mit persönlicher Betroffenheit<br />
sich zum Mitmachen<br />
bereiterklärt haben, wurde sehr<br />
allgemein nach der eigenen Einschätzung<br />
des eigenen <strong>Gesundheit</strong>szustandes<br />
gefragt.<br />
Von den 390 Bürgerinnen und<br />
Bürgern, die auf diese Frage<br />
antworteten, gaben 258 Personen<br />
(66,2 Prozent) an, dass ihr<br />
<strong>Gesundheit</strong>szustand gut sei. 122<br />
Personen (31,3 Prozent) gaben<br />
einen mittleren <strong>Gesundheit</strong>szustand<br />
an, und 10 (2,6 Prozent) der<br />
Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />
sprachen von einem schlechten<br />
Zustand ihrer <strong>Gesundheit</strong>. Das<br />
bedeutet, dass kranke Menschen<br />
vertreten waren, aber nicht die<br />
Mehrheit stellten und nicht überrepräsentiert<br />
waren.
51<br />
Die Ergebnisse:<br />
Empfehlungen <strong>für</strong> die<br />
<strong>Gesundheit</strong>spolitik
52<br />
Ergebnisse der Arbeitseinheiten<br />
Einführung<br />
In diesem Kapitel sind die Arbeitsergebnisse<br />
der Bürgergutachter<br />
abgedruckt: ihre Empfehlungen<br />
an den Auftraggeber und an<br />
die Politik im Allgemeinen.<br />
Zum besseren Verständnis sind<br />
ein paar Hinweise vorangestellt:<br />
1. Das Hauptergebnis bildet die<br />
Arbeitseinheit 15: das Gesamtkonzept;<br />
nicht nur, weil es eben<br />
das Gesamtkonzept ist und nicht<br />
nur eine Teilfrage behandelt, sondern<br />
auch deshalb, weil die Arbeit<br />
am <strong>Bürgergutachten</strong> ein viertägiger<br />
Vorgang ist. Dabei kommt<br />
man auf neue Gedanken und<br />
ändert auch in einigen Punkten<br />
seine Meinung. Diese Denkvorgänge<br />
und Haltungsänderungen<br />
sind beabsichtigt, sie machen einen<br />
Vorzug des Verfahrens „<strong>Bürgergutachten</strong>”<br />
aus. Alle Empfehlungen<br />
in den Arbeitseinheiten 1<br />
mit 14 sind deshalb im Lichte des<br />
Gesamtkonzepts zu sehen und<br />
können vor allem als dessen Ergänzung,<br />
Vertiefung und Erläuterung<br />
dienen.<br />
2. Zu jeder Arbeitseinheit gibt<br />
es eine oder mehrere Tabellen,<br />
in denen die Empfehlungen<br />
kurz und meist in den Worten<br />
der Bürgergutachter wiedergegeben<br />
sind. Die Tabellen geben<br />
außerdem zu jeder Forderung<br />
eine Punktzahl an. Diese Zahl<br />
ist so zustandegekommen: Jeder<br />
Bürgergutachter bekam zu jeder<br />
Frage fünf farbige Punkte. Diese<br />
konnte er frei auf die Empfehlungen<br />
anbringen, die er besonders<br />
unterstützt – ähnlich wie beim<br />
Häufeln und Panaschieren bei<br />
Kommunalwahlen. (Die Empfehlungen<br />
waren vorher von den<br />
Kleingruppen erarbeitet und<br />
im Plenum vorgestellt worden).<br />
Eine hohe Punktzahl bedeutet in<br />
der Regel, dass eine Empfehlung<br />
an mehreren Tagungsorten und<br />
in mehreren Arbeitsgruppen<br />
genannt worden ist. Niedrige<br />
Punktzahlen bedeuten aber nicht,<br />
dass diese Empfehlungen unwichtig<br />
wären. Manche Ideen sind<br />
nur in einzelnen Arbeitsgruppen<br />
überhaupt gefunden worden<br />
und konnten nur dort bepunktet<br />
werden. Wenn eine Forderung<br />
ungefähr 400 von 2 000 Punkten<br />
erhalten hat, kann das bedeuten,<br />
dass sie von jedem Teilnehmer einen<br />
Punkt erhalten hat (oder von<br />
20 Prozent der Teilnehmer je 5<br />
Punkte, was sehr unwahrscheinlich<br />
ist; in der Regel werden die<br />
Punkte eher auf mehrere Empfehlungen<br />
verteilt). Bei etwas über<br />
200 Punkten <strong>für</strong> eine Empfehlung<br />
kann also schon angenommen<br />
werden, dass die Mehrheit der<br />
Bürgergutachter sich da<strong>für</strong> ausgesprochen<br />
hat. Es hat eben keine<br />
übliche Abstimmung stattgefunden,<br />
sondern es wurde gewichtet.<br />
Damit wurde nicht eine Empfehlung<br />
ausgewählt, sondern eine<br />
Rangfolge mehrerer sinnvoller<br />
Empfehlungen aufgestellt.<br />
3. In den Tabellen und im<br />
Text wurden in aller Regel nur<br />
Empfehlungen aufgeführt, die<br />
mindestens 10 Punkte erhalten<br />
haben. Alle einzelnen Ergebnisse<br />
der letzten Arbeitseinheit – also<br />
alle Hauptergebnisse – sind in<br />
einer Tabelle im Anhang I abgedruckt.<br />
4. Regionale Unterschiede sind<br />
nur dort erwähnt, wo sie in nennenswertem<br />
Umfang auffällig<br />
waren.
Individuelle Erfahrungen und Bewertungen:<br />
Das <strong>Gesundheit</strong>swesen aus der Sicht der Bürger<br />
Zu Beginn erhielt jeder Teilnehmer<br />
einen Fragebogen zum<br />
Ausfüllen. Darin wurde nach den<br />
persönlichen Erfahrungen mit<br />
verschiedenen Einrichtungen des<br />
<strong>Gesundheit</strong>swesens gefragt.<br />
Zunächst wurden die Erfahrungen<br />
mit Dienstleistern des <strong>Gesundheit</strong>swesens<br />
mit Noten von<br />
1 (sehr gut) bis 5 (ganz schlecht)<br />
bewertet. Die Erfahrungen mit<br />
dem <strong>Gesundheit</strong>swesen sind ins-<br />
Wie sind Ihre bisherigen<br />
Erfahrungen mit …<br />
sehr gut<br />
(1)<br />
gesamt gut (Durchschnittsnote<br />
2,1). Ganz schlechte Erfahrungen<br />
sind sehr selten. Die Durchschnittsnoten<br />
reichen von 1,6 (<strong>für</strong><br />
die „anderen Therapeuten“) bis<br />
2,6 (<strong>für</strong> die <strong>Gesundheit</strong>sämter);<br />
bei diesen Extremwerten sollte<br />
berücksichtigt werden, dass jeweils<br />
über zwei Drittel der Befragten<br />
keine Erfahrungen damit<br />
hatten. Aber selbst der schlechteste<br />
Durchschnitt ist noch besser<br />
als befriedigend, fast sogar gut.<br />
eher gut<br />
(2)<br />
befriedigend<br />
(3)<br />
53<br />
Bei den Fachärzten, anderen Therapeuten<br />
und einigen weiteren<br />
Dienstleistern des <strong>Gesundheit</strong>swesens<br />
handelt es sich teilweise<br />
um sehr unterschiedliche Arten<br />
(Augenarzt, Orthopäde, Hals-Nasen-Ohren-Arzt<br />
usw.). Die einzelnen<br />
Ergebnisse sind in der Tabelle<br />
unten ablesbar.<br />
An Vorsorgeuntersuchungen haben<br />
die meisten Bürgergutachter<br />
schon teilgenommen; 37 Prozent<br />
Prozent Durch-<br />
eher<br />
schlecht<br />
(4)<br />
ganz<br />
schlecht<br />
(5)<br />
keine Erfahrung<br />
(–)<br />
schnittsnote<br />
(von 1<br />
bis 5)<br />
Hausarzt 35,1 39,0 18,0 4,9 0,2 2,7 1,9<br />
Fachärzten 26,0 36,4 21,0 9,4 0,9 6,2 2,2<br />
Zahnarzt 38,3 39,0 18,4 2,3 0,5 1,5 1,9<br />
Heilpraktikern 11,2 8,3 1,7 0,9 0,9 77,0 1,8<br />
anderen Therapeuten 13,7 8,9 3,2 0,3 0,0 73,9 1,6<br />
Krankenhaus 12,4 36,5 29,2 7,1 1,8 12,9 2,4<br />
Apotheke 29,3 42,8 23,5 2,0 0,3 2,3 2,0<br />
<strong>Gesundheit</strong>samt 3,2 11,6 13,5 2,9 1,6 67,2 2,6<br />
Krankenkasse 14,5 34,9 28,8 8,4 1,8 11,5 2,4<br />
Private<br />
Krankenversicherung 7,1 17,4 10,1 2,5 0,5 62,4 2,3<br />
Selbsthilfegruppen 3,0 2,7 1,1 0,5 0,0 92,7 1,9<br />
Kuren 12,2 12,8 8,9 3,9 1,0 61,2 2,2<br />
<strong>Gesundheit</strong>s- und<br />
Ernährungsberatung 5,7 9,8 5,2 1,4 0,3 77,0 2,1<br />
Gesamtdurchschnitt 16,3 23,1 14,0 3,6 0,8 42,2 2,1
54 Erfahrungen mit dem <strong>Gesundheit</strong>swesen<br />
oft, 32 Prozent manchmal, 19<br />
Prozent selten – und 12 Prozent<br />
nie. Auch geimpft sind die meisten,<br />
nämlich 96 Prozent; die Arten<br />
der Impfungen reichen von<br />
A wie Alle bis Z wie Zecken, die<br />
übergroße Mehrheit gab gleich<br />
mehrere Impfungen an. Die Erfahrungen<br />
mit diesen Impfungen<br />
werden von 48 Prozent als gut,<br />
von 43 Prozent als eher gut, von 7<br />
Prozent als eher schlecht und von<br />
2 Prozent als schlecht eingestuft.<br />
Durchschnittlich ist die Impferfahrung<br />
also eher gut (1,6 auf<br />
einer Skala von 1 bis 4).<br />
Den Zustand des deutschen <strong>Gesundheit</strong>swesens<br />
schätzten die<br />
Bürgergutachter vor Beginn der<br />
eigentlichen Arbeit unterschiedlich<br />
ein: 16 Prozent bewerten ihn<br />
als„gut“, 34 Prozent halten ihn<br />
<strong>für</strong> „befriedigend“, 29 Prozent<br />
sagen „geht schon“, und 22 Prozent<br />
sehen ihn als „schlecht” an.<br />
Insgesamt ergibt sich eine Durchschnittsbeurteilung<br />
von 2,6 auf<br />
einem Maßstab von 1 bis 4 – das<br />
ist fast genau die Mitte des Maßstabs<br />
und kann mit „geht schon,<br />
fast befriedigend“ bezeichnet<br />
werden. Nachdem die persönlichen<br />
Erfahrungen deutlich besser<br />
sind, kann vermutet werden, dass<br />
es hier vor allem um die Finanzprobleme<br />
des <strong>Gesundheit</strong>swesens<br />
geht und weniger um seine Leistungen.
Arbeitseinheit 01<br />
Stärken und Schwächen<br />
des deutschen <strong>Gesundheit</strong>swesens<br />
In der Arbeitseinheit 01 sagten<br />
die Bürgergutachter, was in ihren<br />
Augen die hauptsächlichen<br />
Stärken und Schwächen des deutschen<br />
<strong>Gesundheit</strong>swesens sind.<br />
Stärken<br />
Für die große Mehrheit der teilnehmenden<br />
Bürger ist die flächendeckende,<br />
gute Grund- und<br />
Notfallversorgung die große<br />
Stärke des deutschen <strong>Gesundheit</strong>swesens.<br />
Diese Feststellung<br />
liegt in allen Orten außer Augsburg<br />
an erster Stelle. In Augsburg<br />
schätzten die Bürger die hohe<br />
Qualifikation des <strong>Gesundheit</strong>spersonals<br />
als die größte Stärke des<br />
<strong>Gesundheit</strong>swesens in Deutschland<br />
ein.<br />
Sehr wichtig ist den Bürgergutachtern<br />
auch die Möglichkeit,<br />
Arzt und Krankenhäuser frei zu<br />
wählen.<br />
Überblickt man alle Feststellungen<br />
der Bürger, dann wird deutlich,<br />
dass insgesamt eine hohe<br />
Zufriedenheit herrscht mit der<br />
Qualität des <strong>Gesundheit</strong>swesens.<br />
Eine gute medizinische Versorgung<br />
ist in den Augen der Bürgergutachter<br />
in vielen Βerreichen<br />
gewährleistet.<br />
Stärken des deutschen <strong>Gesundheit</strong>swesens Punkte<br />
Flächendeckende, gute Grund- und Notfallversorgung 454<br />
Freie Arzt- und Krankenhauswahl 284<br />
Solidaritätsprinzip 201<br />
Hohe Qualifikation des <strong>Gesundheit</strong>spersonals,<br />
hoher Standard 201<br />
Vorsorgeuntersuchungen 136<br />
Hochentwickelte Technik 108<br />
Organisation der <strong>Gesundheit</strong>seinrichtungen 64<br />
Pflichtversicherung 58<br />
Pflegeversicherung 50<br />
Vielfalt an Behandlungsmöglichkeiten und Fachärzten 49<br />
Gute Versorgung mit Medikamenten 34<br />
Ambulante Kranken- und Altenpflege 34<br />
Freie Kassenwahl 21<br />
Zahlungsbefreiung (z. B. <strong>für</strong> chronisch Kranke, Kinder) 20<br />
<strong>Gesundheit</strong>swesen finanziell erschwinglich 20<br />
Aufklärung durch die Ärzte (z. B. vor Operationen) 20<br />
Alternativmedizin 16<br />
Reha-Anspruch 15<br />
Versorgung der Kinder und Jugendlichen 15<br />
Grundsätzliche Versorgung durch die Krankenkassen 15<br />
Impfsystem 11<br />
Sonstige Einzelfeststellungen 30<br />
Gesamtpunktzahl 1 856<br />
55
56<br />
Schwächen des deutschen <strong>Gesundheit</strong>swesens Punkte<br />
Aufgeblähte Verwaltungsapparate, prestigeträchtige<br />
Gebäude, Bürokratismus etc. 232<br />
Keine Kostentransparenz 214<br />
Doppeluntersuchungen 144<br />
Keine Kontrolle, keine Übersicht bei gesetzlicher<br />
und privater Krankenversicherung 138<br />
Minimale/keine Zuschüsse <strong>für</strong> Hilfsmittel, Zahnersatz,<br />
Brillen etc. 122<br />
Zwei-Klassen-Medizin (Unterschiede zwischen<br />
gesetzlicher und privater Krankenversicherung) 113<br />
Mangelnde Aufklärung und Kommunikationsschwierigkeiten<br />
93<br />
Zuviel Schulmedizin, zu wenig Alternativmedizin 76<br />
Wirtschaftliche Interessen und wirtschaftliches Denken<br />
stehen insgesamt zu sehr im Vordergrund 75<br />
Zu wenig individuelle Betreuung, „Durchschleusen“ der<br />
Patienten 74<br />
Mangelnde Prävention 69<br />
Mangelnde Eigenverantwortung 56<br />
Personalmangel 42<br />
Beitragssteigerungen bei Leistungskürzungen 41<br />
Missbrauch von Chipkarten, Reha etc.,<br />
zu hohes Anspruchsdenken 39<br />
Zu große Macht von Pharmaindustrie und Pharmalobby<br />
(zum Beispiel auf Ärzte-Fortbildung) 39<br />
Medikamente sind in Deutschland zu teuer 34<br />
Lange Wartezeiten zum Beispiel bei Fachärzten 33<br />
Versicherungsfremde Leistungen in der Krankenversicherung<br />
(Verwaltungsgehälter, Mutterschaftsgeld etc.) 33<br />
Praxisgebühr 32<br />
Einkommensabhängige Beitragsleistung 24<br />
Einfluss des Staates ist zu groß 16<br />
Fortsetzung der Tabelle auf der nächsten Seite<br />
Schwächen des <strong>Gesundheit</strong>swesens<br />
Schwächen des deutschen<br />
<strong>Gesundheit</strong>swesens<br />
Wenn es um die Schwächen des<br />
deutschen <strong>Gesundheit</strong>swesens<br />
geht, dann äußerten die teilnehmenden<br />
Bürger Kritik an den<br />
aufgeblähten Verwaltungsapparaten<br />
und an der Errichtung<br />
von prestigeträchtigen Gebäuden.<br />
Zunehmend mache sich Bürokratismus<br />
im deutschen <strong>Gesundheit</strong>swesen<br />
breit.<br />
Unzufrieden sind die Bürger<br />
auch mit der mangelnden Kostentransparenz,<br />
besonders in<br />
Kronach und Starnberg. Es ist<br />
<strong>für</strong> sie nicht durchsichtig, wer<br />
was und wieviel genau abrechnet.<br />
Die Bürgergutachter hätten gern<br />
Einblick darin, was der Arzt bezüglich<br />
ihrer Behandlung mit der<br />
Krankenkasse beziehungsweise<br />
der Kassenärztlichen Vereinigung<br />
abrechnet.
Schwächen des <strong>Gesundheit</strong>swesens<br />
Schwächen des deutschen <strong>Gesundheit</strong>swesens<br />
– Fortsetzung – Punkte<br />
Gewährleistungspflicht des Arztes fehlt 15<br />
Entsolidarisierung durch Krankenkassenwettbewerb 14<br />
Insgesamt Benachteiligung chronisch Kranker 14<br />
Nutzung durch Nichtbeitragszahler<br />
(zum Beispiel Asylanten, Sozialhilfeempfänger) 13<br />
Schlechte medizinische Betreuung in<br />
Behinderteneinrichtungen 13<br />
Qualität und Auswahl der Ärzte ist nur schwer<br />
zu beurteilen 13<br />
Kein Belohnungsprinzip 13<br />
Notdienste schwer erreichbar 12<br />
Sonstige Einzelfeststellungen 79<br />
Gesamtpunktzahl 1 925<br />
57<br />
Ein Dorn im Auge sind den teilnehmenden<br />
Bürgern die Fälle von<br />
Doppeluntersuchungen. Hier<br />
werde nicht nur Geld verschwendet,<br />
sondern auch die <strong>Gesundheit</strong><br />
gefährdet, z.B. bei Röntgenuntersuchungen.<br />
Insgesamt wird deutlich, dass<br />
die Bürger am deutschen <strong>Gesundheit</strong>swesen<br />
vor allem seine<br />
Unübersichtlichkeit und die<br />
zunehmende Ausbreitung einer<br />
Zwei-Klassen-Medizin zwischen<br />
gesetzlich und privat Versicherten<br />
bemängeln. Negativ schätzen die<br />
Bürger auch die wachsende Dominanz<br />
von rein ökonomischem<br />
Denkens und Lobbyismus ein.
58<br />
Arbeitseinheit 02<br />
Volkskrankheiten<br />
Vorsorgeuntersuchungen und Impfungen<br />
Durch Vorsorgeuntersuchungen<br />
werden Krankheiten so früh erkannt,<br />
dass sie leichter und besser<br />
behandelt werden können. Die<br />
Vorsorgeuntersuchung gehört<br />
damit zur so genannten „Sekundärprävention“<br />
(richtiger ist die<br />
Bezeichnung „Früherkennung“).<br />
Impfungen sollen den Körper <strong>für</strong><br />
den Fall schützen, dass später<br />
Krankheitserreger auf ihn eindringen.<br />
Man soll gar nicht erst<br />
krank werden, weil der Körper<br />
gleich mit den Erregern fertig<br />
wird. Das ist sozusagen „echte“<br />
Prävention („Primärprävention“),<br />
weil es nicht zur Krankheit<br />
kommt. Diese beiden Möglichkeiten,<br />
die <strong>Gesundheit</strong> zu schützen,<br />
sind relativ einfach und werden<br />
bereits in vielen Formen angeboten.<br />
Den Bürgergutachtern wurden in<br />
der zweiten Arbeitseinheit zwei<br />
Fragen gestellt: Soll es Anreize <strong>für</strong><br />
den Einzelnen geben, damit er<br />
zu Vorsorgeuntersuchungen geht<br />
und sich impfen lässt oder nicht?<br />
Welcher Art sollen diese Anreize<br />
sein? Wenn es keine Anreize geben<br />
soll: was spricht dagegen?<br />
AE 02 a: Vorsorgeuntersuchungen<br />
Eine große Mehrheit der Bürgergutachter<br />
entschied sich <strong>für</strong><br />
Anreize, das heißt, es soll dem<br />
Einzelnen schmackhaft gemacht<br />
werden, dass er sich untersuchen<br />
lässt. 97 Prozent der Punkte wurden<br />
<strong>für</strong> Anreize vergeben, nur 3<br />
Prozent der Punkte unterstützen<br />
die Gründe gegen solche Anreize.<br />
Soll es Anreize <strong>für</strong> Vorsorgeuntersuchungen geben?<br />
Wenn ja: welche? Punkte<br />
Aufklärung, Bewusstseinsbildung<br />
(darunter: allgemein: 192; Nutzen, Heilungschancen<br />
betonen: 116; <strong>für</strong> Kinder und Jugendliche besonders<br />
54; in öffentlichen Medien: 51; durch Arzt und Kasse,<br />
<strong>Gesundheit</strong>sämter usw. 46) 534<br />
Bonussystem<br />
(darunter: allgemein: 146; Beitragsnachlass, -erstattung,<br />
Prämien 151; Ermäßigung, weniger Zuzahlung bei Behandlung<br />
150) 447<br />
Kostenfreiheit der Vorsorgeuntersuchung 346<br />
Vorsorgepass oder -plan (Aufklärungsheft, mit<br />
Terminen) 130<br />
Benachrichtigungssystem, persönliche Erinnerung durch<br />
Arzt oder Kasse 86<br />
geringerer zeitlicher Aufwand, keine Wartezeiten,<br />
Dienstbefreiung 44<br />
„Malus“: höhere Beiträge oder Zuzahlungen bei<br />
Nichtuntersuchung 37<br />
Geld- oder Sachprämie 33<br />
Vermeiden späterer schwerer Krankheiten 22<br />
Vorbildfunktion (Eltern) 19<br />
Chip-Karte <strong>für</strong> Krankheitsvorgeschichte 16<br />
Honorierung der ärztlichen Leistung 16<br />
Offenlegung des Ergebnisses 12<br />
verpflichtende Anweisung an den Arzt, die Teilnahme an<br />
Vorsorgeuntersuchungen zu überprüfen 11<br />
sonstige Einzelempfehlungen 24<br />
Punkte <strong>für</strong> Anreize 1 789<br />
Gesamtpunktzahl 1 843
Vorsorgeuntersuchungen<br />
Die meisten Punkte fielen auf die<br />
Aufklärung und Bewusstseinsbildung<br />
(534). Wesentlich ist<br />
vielen Bürgergutachtern hier, dass<br />
der Nutzen, das heißt die Heilungschancen<br />
dargestellt werden.<br />
Durch Aufklärung soll die Eigenverantwortung<br />
gestärkt werden,<br />
und das bereits und insbesondere<br />
im Kindes- und Schulalter.<br />
Diese Informationsarbeit soll<br />
von öffentlichen Medien, durch<br />
Werbung in Fernsehen, Hörfunk<br />
und Zeitungen, aber auch in der<br />
Familie und im Betrieb geleistet<br />
werden. Auch <strong>für</strong> den Arzt ist das<br />
eine Aufgabe.<br />
Doch Aufklärung allein genügt<br />
vielen nicht: Es geht außerdem<br />
um Geld. Gefordert wird (mit 447<br />
Punkten) ein Bonussystem. Davon<br />
werden verschiedene Varianten<br />
vorgeschlagen: Die Einen hätten<br />
gern, dass bei nachgewiesenen<br />
Vorsorgeuntersuchungen der<br />
Krankenkassenbeitrag gesenkt<br />
wird (zum Beispiel als Beitragsrückgewähr<br />
am Jahresende), andere<br />
bevorzugen das Modell, wie<br />
es zurzeit noch beim Zahnersatz<br />
gilt: Wer regelmäßig Vorsorgeuntersuchungen<br />
machen lässt, muss<br />
<strong>für</strong> spätere Behandlungen weniger<br />
zuzahlen. 37 Punkte wurden<br />
sogar <strong>für</strong> einen „Malus“ abgegeben,<br />
das heißt <strong>für</strong> ausdrücklich<br />
höhere Beiträge oder Eigenbeteiligung<br />
<strong>für</strong> diejenigen, die nicht<br />
an Vorsorgeuntersuchungen<br />
teilnehmen. Einzelne Teilnehmer<br />
sprachen sich hingegen <strong>für</strong> direkte<br />
Geld- und Sachprämien <strong>für</strong> die<br />
Versicherten aus, die sich untersuchen<br />
lassen.<br />
Soll es Anreize <strong>für</strong> Vorsorgeuntersuchungen geben?<br />
Wenn nein, welche Gründe sprechen dagegen? Punkte<br />
Jeder ist <strong>für</strong> sich selbst verantwortlich 26<br />
Verunsicherung des Patienten steigt mit zunehmenden<br />
Vorsorgeuntersuchungen 15<br />
Statt Anreizen: umfassende, statistisch begründete Aufklärung<br />
(über positive und negative Auswirkungen) 10<br />
Einschränkung der persönlichen Freiheit/Individualität 3<br />
Punkte gegen Anreize 54<br />
Gesamtpunktzahl 1 843<br />
59
60<br />
Soll es Anreize <strong>für</strong> Impfungen geben? Wenn ja: welche?<br />
(AE 02 B) Punkte<br />
Bessere Information, mehr Aufklärungsarbeit<br />
(darunter: umfassende, nicht einseitige,<br />
objektive Information 103; Aufklärung der Schule 53;<br />
fachgerecht über die Notwendigkeit (Krankheiten) 41;<br />
objektive, individuelle Beratung beim Arzt 40;<br />
Öffentlichkeitsarbeit v. a. über die Medien 34) 524<br />
Prämien und Bonus, Kostenvorteile<br />
darunter: Beitragsrückgewährung, Prämienerstattung 52 251<br />
Kostenfreie Impfungen (ohne Quartalszahlung,<br />
die wichtigsten Impfungen) 212<br />
Erinnerung, schriftliche Aufforderung,<br />
Erinnerungsschreiben 95<br />
Impfpass, Eintrag in allgemeinem <strong>Gesundheit</strong>spass,<br />
Impfplan 61<br />
Eigenverantwortung fördern 46<br />
Angebot von Reihenimpfungen in Schulen und<br />
Kindergärten 38<br />
Anreize nur bei einzelnen Impfungsarten<br />
(z. B. Röteln bei Mädchen ab 15 J.) 35<br />
Pflichtimpfungen <strong>für</strong> den Grundschutz, bei bestimmten<br />
Krankheiten 29<br />
Aufwand verringern, kurze Wartezeiten bei Impfungen 28<br />
Verpflichtung der Ärzte zur Impfpasskontrolle 19<br />
Versicherungsschutz gegen Impfunfälle,<br />
Impfschadenentschädigung 17<br />
Förderung durch den Arbeitgeber (Freistellung),<br />
Aufklärung und Impfung durch Betriebsarzt 16<br />
bei Einreisenden Impfnachweise 15<br />
Angebot von Einzelimpfungen (statt Mehrfachimpfungen) 15<br />
Nutzen als Anreiz: Krankheitsvermeidung, Erreger werden<br />
ausgerottet 13<br />
gute Qualität <strong>für</strong> Impfstoffe 11<br />
Fortsetzung der Tabelle auf der nächsten Seite<br />
Impfungen<br />
Diese Vorsorgeuntersuchungen<br />
sollen selbst – so fordern viele<br />
Bürgergutachter – zuzahlungsfrei<br />
sein. (Das ist in der derzeitigen<br />
Regelung der so genannten „Praxisgebühr“<br />
schon so eingerichtet.)<br />
Ein Vorsorgepass oder -plan soll<br />
die Menschen daran erinnern,<br />
wann welche Vorsorgeuntersuchungen<br />
fällig sind, vielleicht als<br />
Teil eines umfassenden <strong>Gesundheit</strong>spasses.<br />
Einige Bürgergutachter<br />
empfehlen außerdem, dass<br />
der Arzt (oder auch die Krankenkasse)<br />
den Versicherten an die<br />
nächste Vorsorgeuntersuchung<br />
persönlich erinnern soll.<br />
Gegen die Anreize wurden von<br />
einer Minderheit folgende Gründe<br />
angeführt: Jeder sei <strong>für</strong> sich<br />
selbst verantwortlich und Vorsorgeuntersuchungen<br />
würden<br />
die Versicherten zu sehr verunsichern.<br />
Statt Anreizen wurde<br />
auch umfassende, also neutrale<br />
Information über positive und<br />
negative Folgen von Vorsorgeuntersuchungen<br />
gefordert.<br />
Die Empfehlungen unterscheiden<br />
sich teilweise deutlich von Ort zu<br />
Ort: Ein Bonussystem wird vor<br />
allem in Oberbayern angeregt,<br />
während die Landshuter Bürgergutachter<br />
besonders stark auf<br />
die Aufklärung setzen (102 von<br />
242 Punkten). In Bad Kissingen<br />
und Kronach stand ebenfalls die<br />
Aufklärung vor finanziellen Anreizen,<br />
allerdings mit geringerem<br />
Abstand. Umgekehrt war es in<br />
Nürnberg.
Impfungen<br />
Soll es Anreize <strong>für</strong> Impfungen geben? Wenn ja: welche?<br />
(AE 02 B) – Fortsetzung – Punkte<br />
Malus, höhere Zuzahlungen, höhere Beiträge<br />
(z. B. bei durch Impfung vermeidbarer Krankheit) 10<br />
weitere Einzelforderungen 34<br />
Punkte <strong>für</strong> Anreize zu Impfungen 1 481<br />
Gesamtpunktzahl 1 667<br />
Soll es Anreize <strong>für</strong> Impfungen geben? Wenn nein: was<br />
spricht dagegen? (AE 02 B) Punkte<br />
Jeder ist <strong>für</strong> sich selbst verantwortlich, jeder soll selbst<br />
entscheiden 99<br />
eingehende, umfangreiche Information genügt 48<br />
Impfungen sind umstritten, Sinn im Erwachsenenalter? 16<br />
weitere Einzelgründe 23<br />
Punkte gegen Anreize zu Impfungen 186<br />
Gesamtpunktzahl 1 667<br />
61<br />
Den Augsburger Teilnehmern<br />
war vor allem die Kostenfreiheit<br />
von Vorsorgeuntersuchungen ein<br />
wichtiger Anreiz (105 von 225<br />
Punkten). In der Oberpfalz lagen<br />
Bonussystem und Aufklärung<br />
nicht weit auseinander.<br />
Insgesamt zeigt sich, dass Anreize<br />
be<strong>für</strong>wortet werden; dabei<br />
gibt es nicht den Anreiz, sondern<br />
mehrere, die <strong>für</strong> geeignet gehalten<br />
werden, vor allem sind dies Aufklärung,<br />
Boni und Kostenfreiheit.
62<br />
Arbeitseinheit 03<br />
<strong>Gesundheit</strong>sförderliche Verhaltensweisen<br />
Nein, die Folgen ungesunder Verhaltensweisen sollen<br />
nicht mehr auf Kosten der Krankenkassen behandelt<br />
werden. Folgende Regelung sollte getroffen werden: Punkte<br />
Höherer Beitrag <strong>für</strong> Raucher und andere Risikogruppen 402<br />
Zusatzversicherung <strong>für</strong> Extremsportler 201<br />
Zweckgebundene Erhöhung der Alkohol- und Tabaksteuer<br />
<strong>für</strong> medizinische Zwecke 182<br />
Mehr Aufklärung über gesunde Verhaltensweisen 132<br />
Genauere Untersuchungen machen 88<br />
Höhere Zuzahlung <strong>für</strong> chronisch Kranke, wenn<br />
Selbstdisziplin fehlt 21<br />
Rauchverbot in Speiselokalen einführen 18<br />
Bonussystem <strong>für</strong> gesundes Verhalten 15<br />
Sport kompensiert evtl. Verletzung, deshalb<br />
weiterbezahlen 12<br />
Sanktionen <strong>für</strong> Nahrungsmittelindustrie <strong>für</strong> ungesunde<br />
Lebensmittel 12<br />
Stärkung der Eigenverantwortung 11<br />
Sonstige Einzelvorschläge 27<br />
Gesamtpunktzahl 1 121<br />
Die Arbeitseinheit 03 besteht aus<br />
zwei Teilen: Der erste Teil behandelte<br />
die Frage, ob die Folgen bestimmter<br />
besonders ungesunder<br />
Verhaltensweisen weiterhin vollständig<br />
auf Kosten der Krankenkassen<br />
behandelt werden sollen.<br />
Wenn die Bürgergutachter mit<br />
Ja antworteten, dann sollten<br />
Gründe da<strong>für</strong> angegeben werden.<br />
Wenn sie mit Nein antworteten,<br />
dann sollten alternative Regelungen<br />
vorgeschlagen werden. Im<br />
zweiten Teil ging es um Förderung<br />
von gesundheitlich positiv<br />
wirkenden Verhaltensweisen.<br />
Die Mehrheit der Bürgergutachter<br />
plädiert da<strong>für</strong>, dass die Folgen<br />
bestimmter besonders ungesunder<br />
Verhaltensweisen in Zukunft<br />
nicht mehr vollständig auf Kosten<br />
der Krankenkassen behandelt<br />
werden. Die meisten Punkte erhielt<br />
die Forderung, dass Raucher<br />
und andere Risikogruppen einen<br />
höheren Beitrag zahlen sollen.<br />
Unterstützung erhielt auch die<br />
Forderung, dass es eine Zusatzversicherung<br />
<strong>für</strong> Extremsportler<br />
geben solle. Weiters wird eine<br />
zweckgebundene Erhöhung der<br />
Alkohol- und Tabaksteuer <strong>für</strong><br />
medizinische Zwecke vorgeschlagen.
<strong>Gesundheit</strong>sförderliche Verhaltensweisen<br />
Die Minderheit der Bürger, die<br />
wollen, dass die Krankenkassen<br />
weiterhin alle Kosten übernehmen,<br />
begründet ihre Ansicht vor<br />
allem mit der Unmöglichkeit, die<br />
Umsetzung andersartiger Regelungen<br />
überhaupt zu kontrollieren.<br />
Zudem besteht die Be<strong>für</strong>chtung,<br />
dass eine Diskriminierung<br />
bestimmter Menschengruppen<br />
einreißen könnte und dass insgesamt<br />
ein viel zu hoher Aufwand<br />
entsteht. Aber auch bei diesen<br />
Bürgern gibt es vereinzelt die<br />
Meinung, dass vielleicht doch bei<br />
grob fahrlässigem Verhalten oder<br />
bei gefährlichen Sportarten eine<br />
Ausnahme gemacht werden sollte<br />
und die betreffenden Personen<br />
Zusatzversicherungen abschließen<br />
müssten.<br />
Ja, die Folgen ungesunder Verhaltensweisen sollen<br />
weiterhin auf Kosten der Krankenkassen behandelt<br />
werden. Gründe da<strong>für</strong> sind: Punkte<br />
Umsetzung und Kontrolle nicht möglich 260<br />
Keine Diskriminierung betreiben 126<br />
Krankenkassen müssen da<strong>für</strong> aufkommen, weil<br />
Beitragspflicht besteht 80<br />
Zweckgebundene Erhöhung der Alkohol- und Tabaksteuer<br />
<strong>für</strong> medizinische Zwecke 74<br />
Zu hoher Aufwand 54<br />
Eigenverantwortlichkeit propagieren 33<br />
Zuzahlungen könnte sich sonst fast keiner mehr leisten 20<br />
Zusatzversicherung <strong>für</strong> gefährliche Sportarten 15<br />
Mehr Aufklärung zur Minimierung ungesunder<br />
Verhaltensweisen 12<br />
Grobe Fahrlässigkeit soll ausgenommen werden 11<br />
Sonstige Einzelgründe 0<br />
Gesamtpunktzahl 685<br />
63
64<br />
Welche Verhaltensweisen sollten besonders gefördert<br />
werden, und auf welche Weise, um die Volksgesundheit<br />
zu erhalten oder zu verbessern? Punkte<br />
Förderung des Breitensports 290<br />
Mehr Aufklärung und Öffentlichkeitsarbeit 281<br />
Positive Lebenseinstellung vermitteln und selber<br />
entwickeln (Eigenverantwortlichkeit) 238<br />
Schulsport 224<br />
Gesunde Ernährung 143<br />
Schulungen anbieten über gesundes Verhalten 130<br />
Kooperation Schule, Sportverein, Krankenkassen 87<br />
Wer selten krank ist, sollte GKV-Beiträge zurückerstattet<br />
bekommen 77<br />
Klare und verständliche Kennzeichnung von Lebensmitteln 57<br />
Unterrichtsfach „<strong>Gesundheit</strong>“ einführen 49<br />
Mehr Bewegung im Alltag<br />
(zu Fuß zur Schule, Treppen steigen etc.) 44<br />
Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen und Impfungen 42<br />
Betriebssport fördern, Arbeitsmedizin verbessern 30<br />
Suchtmittel dürfen nicht frei verkäuflich sein 25<br />
Rauchverbot an Schulen 24<br />
Arbeitgeberverantwortung <strong>für</strong> gesunde Arbeitsplätze 21<br />
Änderung der Werbung in Sachen Ernährung<br />
(gegen Dickmacherwerbung) 16<br />
Nicht Rauchen 14<br />
Problem von Nachweis und Grenzziehung 13<br />
Vermeidung von Risikoverhalten 11<br />
Umfassende Kooperation<br />
(Bahn, Radweg, Stadtplanung etc.) 11<br />
Sonstige Einzelforderungen 39<br />
Gesamtpunktzahl 1 866<br />
<strong>Gesundheit</strong>sförderliche Verhaltensweisen<br />
Wenn es darum geht, welche<br />
Verhaltensweisen zur Verbesserung<br />
der Volksgesundheit besonders<br />
gefördert werden sollten,<br />
dann wollen die meisten Bürger<br />
eine verstärkte Förderung des<br />
Breitensports und mehr Aufklärung.<br />
Mehr Aufklärung und<br />
Öffentlichkeitsarbeit bekam eine<br />
besonders hohe Zustimmung in<br />
Nürnberg. Große Unterstützung<br />
fanden auch die Vermittlung einer<br />
positiven Lebenseinstellung,<br />
vor allem in Starnberg, und der<br />
Ausbau des Schulsportangebots.
Arbeitseinheit 04<br />
Förderung der geistigen und seelischen<br />
<strong>Gesundheit</strong><br />
Bei <strong>Gesundheit</strong> und Krankheit<br />
denkt man häufig vor allem an<br />
körperliche Probleme. Viele<br />
davon hängen aber mit Gefühlen<br />
und Gedanken zusammen.<br />
Zudem gibt es ausschließlich<br />
psychisch bedingte Krankheiten.<br />
Um diese beiden Themen ging es<br />
in der vierten Arbeitseinheit. Wie<br />
kann die seelische und geistige<br />
<strong>Gesundheit</strong> erhalten und gepflegt<br />
werden?<br />
Hier sehen die Bürgergutachter<br />
vor allem den einzelnen Menschen<br />
in der Verantwortung <strong>für</strong><br />
sich selbst. Er soll eine positive<br />
Einstellung suchen und sein<br />
Leben so einrichten, dass Stress<br />
vermieden und sinnvoll ausgeglichen<br />
wird. Höhere Werte soll er<br />
über rein materielle stellen, bescheidener<br />
und zufriedener sein.<br />
Allgemein soll er Eigeninitiative<br />
ergreifen. Im Verhältnis zu anderen<br />
Menschen müssten die Mitmenschen<br />
– um die geistige und<br />
Was sollte vorrangig getan werden, um seelische und<br />
geistige Krankheiten möglichst zu vermeiden und die<br />
geistige und seelische <strong>Gesundheit</strong> zu fördern? Punkte<br />
Aufgaben des Einzelnen:<br />
positives Denken und positive Lebenseinstellung, aktives<br />
Gegensteuern gegen negative Stimmungen, Stress erkennen<br />
und abbauen, sinnvolle Freizeitbeschäftigungen 136<br />
geistige und seelische Werte wieder wichtiger nehmen,<br />
mehr Bescheidenheit und Selbstbesinnung, Schwerpunkte<br />
setzen, Zufriedenheit, Rückkehr zu alten Werten 126<br />
Eigeninitiative des Einzelnen 91<br />
Menschen mehr Beachtung und Toleranz geben,<br />
Gemeinschaftsgeist und Solidarität, Vermeiden von<br />
Diskriminierung 83<br />
Kommunikation miteinander und <strong>für</strong>einander, Anschluss<br />
suchen, offene Aussprache 71<br />
Vermeiden von Stress (Ziele nicht zu hoch, Akzeptanz der<br />
Misserfolge) 15<br />
gesundes Umfeld schaffen (z. B. zuhause) 12<br />
Zivilcourage, Eigenverantwortung, positives Denken 10<br />
weitere Einzelempfehlungen 6<br />
Aufgaben des Einzelnen zusammen 550<br />
Aufgaben der Allgemeinheit und ohne besonderen Verantwortlichen:<br />
Enttabuisierung geistiger und seelischer Krankheit, der<br />
Inanspruchnahme von Therapie 60<br />
Entgegenwirken gegen gesellschaftliche Vereinsamung,<br />
Sozialkompetenz und -kontakt fördern 46<br />
Leistungsdruck reduzieren (und Bewältigungsmittel geben)<br />
33<br />
Stärkung der familiären Verhältnisse 32<br />
Bekämpfung der Arbeitslosigkeit, bessere Verteilung von<br />
Arbeit 28<br />
mehr Bestärkung erfahren in Schule und Beruf 23<br />
Elternkurse und Erziehungsberatung 16<br />
65<br />
Fortsetzung der Tabelle auf der nächsten Seite
66<br />
– Fortsetzung – Punkte<br />
Seniorenförderungsprogramme gegen Altersdepression,<br />
Ausbau von Altenzentren usw. 16<br />
Kontrolle der Verhältnisse, in die Kinder geboren werden 11<br />
bessere Eingliederung von Randgruppen in die Gesellschaft<br />
10<br />
weitere Einzelempfehlungen 62<br />
allgemeine Aufgaben zusammen 337<br />
Aufgaben von Eltern, Familie und Erziehung:<br />
in der Familie Geborgenheit, Liebe, Zuneigung vermitteln<br />
sowie Selbstbewusstsein, Halt, Sicherheit, Urvertrauen <strong>für</strong><br />
Kinder 68<br />
Wertvorstellungen in der Familie fördern (Ethik, Religion,<br />
Kultur) 36<br />
Eltern sollen gutes Beispiel vorleben 30<br />
offene Gespräche, Konflikte besprechen, mehr Zeit <strong>für</strong> die<br />
Erziehung durch das Elternhaus 24<br />
Verstärkung eines intakten Familienlebens 14<br />
frühzeitiges Erkennen von Auffälligkeiten 14<br />
Grenzen in der Erziehung setzen 11<br />
Entwicklung der Kinder durch Eltern ohne übertriebenen<br />
Ehrgeiz 10<br />
weitere Einzelempfehlungen 51<br />
Aufgaben von Eltern, Familie und Erziehung zusammen 258<br />
Aufgaben von Schule und Kindergarten:<br />
bessere psychologische und pädagogische Schulung von<br />
Lehrern und Erziehern 47<br />
kleinere Gruppen 22<br />
weniger Leistungsdruck 14<br />
Lehrer usw. sollen gutes Sozialverhalten fördern 11<br />
weitere Einzelempfehlungen 86<br />
Aufgaben <strong>für</strong> Schule und Kindergarten zusammen 180<br />
Fortsetzung der Tabelle auf der nächsten Seite<br />
Geistige und seelische <strong>Gesundheit</strong><br />
seelische <strong>Gesundheit</strong> zu fördern<br />
– Gemeinschaftsgeist, Solidarität<br />
und gegenseitige Achtung pflegen;<br />
überhaupt wird empfohlen,<br />
mehr Anschluss zu suchen und<br />
die Kommunikation zu pflegen.<br />
Der Erziehung wird ebenfalls<br />
große Verantwortung <strong>für</strong> die psychische<br />
<strong>Gesundheit</strong> zugewiesen.<br />
Im Elternhaus, in der Familie<br />
müssten Liebe, Geborgenheit<br />
und Wertvorstellungen vermittelt<br />
werden, auch durch das Vorbild<br />
der Eltern selbst. Unterstützung<br />
soll es dabei durch staatliche Familienpolitik<br />
geben. Schule und<br />
Kindergarten hätten ihren Beitrag<br />
da<strong>für</strong> zu leisten, indem zum Beispiel<br />
Lehrer und Erzieher besser<br />
psychologisch und pädagogisch<br />
geschult sowie kleinere Klassen<br />
und Gruppen eingerichtet werden.<br />
Hierzu lässt sich noch die<br />
Förderung der Familie durch den<br />
Staat zählen. Auch die Allgemeinheit<br />
wird aufgerufen, die familiären<br />
Verhältnisse zu fördern.
Geistige und seelische <strong>Gesundheit</strong><br />
– Fortsetzung – Punkte<br />
Aufgaben des Staates und der Politik:<br />
Familie politisch stärken und fördern 89<br />
Aufwertung und Förderung des Ehrenamts und der<br />
Beteiligung an Sport und Kultur 23<br />
Aufrechterhaltung von sozialer Sicherung und Kampagnen<br />
gegen Diskriminierung 12<br />
weitere Einzelempfehlungen 28<br />
Aufgaben des Staates zusammen 152<br />
Aufgaben <strong>für</strong> das <strong>Gesundheit</strong>swesen:<br />
Ärzte und Therapeuten müssen erkennen, dass Krankheiten<br />
oft seelische Ursachen haben, da<strong>für</strong> sensibilisiert sein 38<br />
ganzheitliche Therapie (unter Einbeziehung der ganzen<br />
Familie, auch Hausarzt sollte psychologisch betreuen,<br />
mehr Gespräche, auch alternative Methoden) 30<br />
ganzheitliche Ausbildung (auch psychologische) von Ärzten<br />
19<br />
bessere Kontrolle von Alten- und Pflegeheimen,<br />
dort <strong>für</strong>sorglichere Pflege mit Zuneigung 18<br />
Krankenkassen sollen Selbsthilfeorganisationen besser<br />
fördern 11<br />
weitere Einzelempfehlungen 35<br />
Aufgaben <strong>für</strong> das <strong>Gesundheit</strong>swesen zusammen 151<br />
Aufgaben der Betriebe und Arbeitgeber:<br />
gutes, gesundes Arbeitsklima schaffen 38<br />
Arbeitgeber sollen Mobbing verhindern, bei Mobbing<br />
‚aktiv helfen, Streit erkennen und schlichten 33<br />
Fortbildung von Führungskräften im Umgang mit psychischen<br />
Krankheiten und überhaupt psychologisch schulen 24<br />
Konflikt- und Mobbingberatung<br />
(dabei ist die Mitarbeitervertretung wichtig) 14<br />
weitere Einzelempfehlungen 25<br />
Aufgaben <strong>für</strong> Betriebe und Arbeitgeber zusammen 134<br />
Fortsetzung der Tabelle auf der nächsten Seite<br />
67<br />
Wenn man alle Empfehlungen,<br />
die irgendwie Familie und Erziehung<br />
betreffen, zusammenzählt,<br />
ergeben sich 586 Punkte. Damit<br />
wäre die Erziehung der am<br />
schwersten gewichtete Ansatzpunkt<br />
<strong>für</strong> die geistige und seelische<br />
<strong>Gesundheit</strong>.<br />
Das <strong>Gesundheit</strong>swesen selbst<br />
könnte mehr <strong>für</strong> psychische<br />
<strong>Gesundheit</strong> tun, wenn Ärzte<br />
und Therapeuten verstärkt auf<br />
mögliche seelische Ursachen <strong>für</strong><br />
körperliche Krankheiten achteten<br />
und sich eine ganzheitlichere<br />
Therapie verbreitete. Dazu wäre<br />
eine ganzheitlichere Ausbildung<br />
erforderlich.<br />
Auch am Arbeitsplatz entscheidet<br />
sich, wie gesund Menschen<br />
in geistiger und seelischer Hinsicht<br />
sein können. (Diese Fragen<br />
wurden in der Arbeitseinheit 6<br />
vertieft.) Ein gutes und gesundes<br />
Arbeitsklima ist dazu ein geeignetes<br />
Mittel, insbesondere sollen<br />
Mobbing und Streit rechtzeitig<br />
erkannt und geschlichtet werden.<br />
Hier ist vor allem der Arbeitgeber<br />
verantwortlich.
68<br />
Medien wie Fernsehen und Zeitungen<br />
werden darauf hingewiesen,<br />
dass sie durch bessere Qualität<br />
und sorgsame Auswahl ihrer<br />
Inhalte zur geistigen und seelischen<br />
<strong>Gesundheit</strong> beitragen können.<br />
Die Berichterstattung soll<br />
daher objektiver sein und auch<br />
das Positive darstellen. Wenn die<br />
Medien mehr über psychische<br />
Erkrankungen aufklären würden,<br />
könnte dies hilfreich sein.<br />
Weitere Organisationen, vor<br />
allem die Kirchen, werden von<br />
einigen Bürgergutachtern <strong>für</strong><br />
die Pflege der geistig-seelischen<br />
<strong>Gesundheit</strong> mitverantwortlich<br />
gesehen.<br />
Eine Vielzahl von Aspekten sollte<br />
also beachtet werden, damit auch<br />
die nicht körperliche <strong>Gesundheit</strong><br />
gefördert und erhalten wird. Verantwortlich<br />
sind die Menschen<br />
zunächst selbst, <strong>für</strong> sich, ihre<br />
und ihnen anvertraute Kinder. In<br />
zweiter Linie liegt hier aber auch<br />
eine Aufgabe <strong>für</strong> Staat, <strong>Gesundheit</strong>swesen,<br />
Betriebe und Medien.<br />
– Fortsetzung – Punkte<br />
Aufgaben der Medien:<br />
Qualität der Berichte und Sendungen erhöhen (objektivere<br />
und positivere Berichterstattung, weniger Gewalt, mehr<br />
auf die Psyche der Menschen achten, Jugendschutz) 74<br />
mehr Öffentlichkeitsarbeit und Aufklärung durch Medien<br />
über psychische Erkrankungen<br />
(Verständnis und Akzeptanz fördern) 25<br />
weitere Einzelempfehlungen 17<br />
Aufgaben <strong>für</strong> die Medien zusammen 116<br />
Aufgaben anderer Organisationen:<br />
Geistige und seelische <strong>Gesundheit</strong><br />
Kirchen und Glaubensgemeinschaften: Vermittlung von<br />
Helfern, mehr <strong>für</strong> Kinder machen, Glaube gibt Halt 17<br />
Beratungsstellen intensivieren (Kirche, <strong>für</strong> die Jugend,<br />
Schuldnerberatung usw.) 11<br />
sonstige Einzelempfehlungen (betreffend Vereine) 15<br />
Aufgaben <strong>für</strong> andere Organisationen zusammen 43<br />
Gesamtzahl der Punkte 1 921
Arbeitseinheit 05<br />
Umwelt und <strong>Gesundheit</strong><br />
Die Umwelt kann die <strong>Gesundheit</strong><br />
erhalten und fördern oder beeinträchtigen.<br />
Deshalb ist das Nachdenken<br />
über die Beziehungen<br />
zwischen Umwelt und <strong>Gesundheit</strong><br />
wichtig, wenn es darum geht,<br />
Möglichkeiten <strong>für</strong> die gesundheitliche<br />
Prävention aufzuzeigen.<br />
Die Arbeitseinheit 5 besteht aus<br />
zwei Teilen: Im ersten Teil benannten<br />
die Bürger die in ihren<br />
Augen fünf größten umweltbedingten<br />
<strong>Gesundheit</strong>sgefahren.<br />
Im zweiten Teil machten sie dann<br />
Vorschläge, wie diese Gefahren<br />
beseitigt oder vermindert werden<br />
können.<br />
Die größte umweltbedingte <strong>Gesundheit</strong>sgefahr<br />
machten die<br />
teilnehmenden Bürger in Nahrungsmitteln<br />
aus, die gesundheitsschädliche<br />
Stoffe enthalten.<br />
Die Gefahr durch belastete Nahrungsmittel<br />
sahen besonders viele<br />
Bürger in Traunstein. In Bad Kissingen<br />
und Augsburg wurde dies<br />
deutlich geringer bewertet.<br />
Dann erst kommen Luftverschmutzung,<br />
Lärm und Umweltgifte.<br />
Das erhöhte Risiko durch<br />
Umweltgifte lag in Bad Kissingen<br />
und Augsburg sogar noch vor der<br />
Nahrungsmittelthematik.<br />
Die Gefahr durch Strahlung gewichteten<br />
die Bürgergutachter in<br />
Bad Kissingen, Neustadt an der<br />
Waldnaab und Kronach deutlich<br />
höher als die Bürger in Traunstein,<br />
Nürnberg und Augsburg.<br />
Im Mittelfeld liegen die möglichen<br />
Bedrohungen durch Rauchen<br />
und Verkehr. Das Thema<br />
Rauchen beschäftigte in hohem<br />
Maße die Bürger in Traunstein<br />
und Neustadt an der Waldnaab.<br />
Beim Thema Rauchen wollten die<br />
Bürgergutachter die Gefahr durch<br />
das Passiv-Rauchen besonders<br />
genannt wissen.<br />
Auffällig ist, dass etliche Bürger<br />
auch in einem schwachen<br />
Immunsystem oder in den verbreiteten<br />
Klimaanlagen eine Ge-<br />
Worin sehen Sie die drei größten umweltbedingten<br />
<strong>Gesundheit</strong>sgefahren? Punkte<br />
Nahrungsmittel (Zusatzstoffe, Schwermetalle, Hormone,<br />
Antibiotika etc.) 309<br />
Luftverschmutzung 273<br />
Lärm 196<br />
Umweltgifte 180<br />
Strahlung durch Mobilfunk, Elektrosmog, UV-Licht etc. 155<br />
Rauchen und Passiv-Rauchen 121<br />
Verkehr (Auto, Flugzeug) 120<br />
Wasserverschmutzung 93<br />
Altlasten 83<br />
Ozonloch/Klimaveränderung 69<br />
Genmanipulierte Nahrung 49<br />
Kernenergie 48<br />
Konsumverhalten der Gesellschaft 47<br />
Massentierhaltung 32<br />
Schwaches Immunsystem 24<br />
Massenhysterie durch Medien 20<br />
Abholzung der Wälder 11<br />
Klimaanlagen 11<br />
Sonstige Einzelnennungen 4<br />
Gesamtpunktzahl 1 853<br />
69<br />
sundheitsgefahr erkennen. Das<br />
Immunsystem war ein Thema in<br />
Kronach und Bad Kissingen, die<br />
Klimaanlagen nur in Augsburg.
70<br />
Der mit Abstand am häufigsten<br />
gemachte Vorschlag der Bürgergutachter<br />
zur Verminderung oder<br />
Beseitigung von Umweltgefahren<br />
ist der weitere Ausbau der Förderung<br />
umweltfreundlicher Energien<br />
und Produkte. (Am meisten<br />
Punkte erhielt dieser Vorschlag in<br />
Augsburg, am wenigsten Punkte<br />
bekam er in Traunstein.)<br />
Viele Bürgergutachter wünschen<br />
sich einen verstärkten Kampf<br />
gegen das Rauchen. (In Neustadt<br />
an der Waldnaab und Traunstein<br />
war dies sogar die wichtigste Forderung.)<br />
Dies könne durch mehr<br />
Rauchverbote, zum Beispiel in<br />
Gaststätten und durch verschiedene<br />
Maßnahmen der Prävention<br />
geschehen.<br />
Ein weiterer Vorschlag ist die<br />
Ausweitung von Kontrollen allgemein.<br />
Weiters möchten die<br />
Bürger Grenzwerte reduzieren<br />
(besonders die Kronacher Bürger)<br />
und fordern zudem den verstärkten<br />
Einbau von Rußfiltern in<br />
Kraftfahrzeugen.<br />
Wichtig ist vielen Bürgergutachtern<br />
eine bessere Kennzeichnung<br />
von Inhaltsstoffen in Lebensmitteln,<br />
eine industrieunabhängige<br />
Forschung und Aufklärung<br />
und die Ausübung der eigenen<br />
Selbstverantwortung. Die Bürger<br />
plädieren aber nicht nur <strong>für</strong> mehr<br />
ausgeübte Selbstverantwortung,<br />
sie möchten diese auch insgesamt<br />
gestärkt und gefördert sehen.<br />
Umwelt und <strong>Gesundheit</strong><br />
Wie sollen diese Gefahren Ihrer Ansicht nach<br />
vermindert oder beseitigt werden? Punkte<br />
Noch mehr Förderung umweltfreundlicher<br />
Energien/Produkte 432<br />
Härtere Maßnahmen gegen das Rauchen<br />
(Rauchverbote, Prävention etc.) 172<br />
Mehr Kontrollen 160<br />
Preisgünstige öffentliche Verkehrsmittel 148<br />
Grenzwerte reduzieren 136<br />
Schädliche Emissionen vermindern durch technische<br />
Vorrichtungen (z.B. Russfilter) 133<br />
Bessere Kennzeichnung der Inhaltsstoffe von<br />
Nahrungsmitteln 115<br />
Industrieunabhängige Forschung und Aufklärung 115<br />
Selbstverantwortung ausüben und stärken 111<br />
Lärmgrenzwerte besser einhalten 107<br />
Weniger Gifteinsatz in der Landwirtschaft 62<br />
Bau von Mobilfunkmasten stärker beschränken/<br />
Elektrosmog vermindern 53<br />
Altlasten fachgerecht entsorgen/besseres Recycling 45<br />
Konsequentere Anwendung der Gesetze/Umsetzung<br />
der Forschungsergebnisse 40<br />
Massentierhaltung verbieten 22<br />
In Wirtschaft <strong>Gesundheit</strong> vor Profit stellen 22<br />
Gründlich recherchierte Medienberichterstattung 19<br />
Flugbenzin besteuern 17<br />
Stärkung des Immunsystems 13<br />
Tempolimit 12<br />
Sonstige Einzelforderungen 13<br />
Gesamtpunktzahl 1 947
Arbeitseinheit 06<br />
Arbeit und <strong>Gesundheit</strong><br />
In der Arbeitseinheit 06 bedachten<br />
die Bürgergutachter den Problemzusammenhang<br />
„Arbeit und<br />
<strong>Gesundheit</strong>“. Es ging um die Frage,<br />
wie die Arbeit zu organisieren<br />
ist, damit sie die <strong>Gesundheit</strong><br />
nicht beeinträchtigt oder diese<br />
vielleicht sogar fördert. Außerdem<br />
machten sich die teilnehmenden<br />
Bürger darüber Gedanken,<br />
wer <strong>für</strong> die Umsetzung von<br />
Maßnahmen in diesem Βereich<br />
zuvorderst zuständig sein sollte.<br />
Was soll vorrangig getan werden, damit die Arbeit und<br />
ihre Umstände die <strong>Gesundheit</strong> nicht beeinträchtigen<br />
oder sogar fördern? Punkte<br />
Aktueller Sicherheitsstandard soll beachtet/<br />
umgesetzt werden 292<br />
Förderung eines gesunden Betriebsklimas 272<br />
Regelmäßige Schulung und Aufklärung 218<br />
Offenes Besprechen der Mängel am Arbeitsplatz/<br />
im Betrieb 215<br />
Arbeitskräfte nicht überfordern 127<br />
Unangemeldete Kontrollen durch Gewerbeaufsicht etc. 116<br />
Bessere Regelung der Arbeitszeiten<br />
(<strong>für</strong> Kinderbetreuung etc.) 113<br />
Mehr eigenverantwortliches Handeln beim Arbeitnehmer/<br />
Unternehmer 103<br />
Regelmäßig erneuertes <strong>Gesundheit</strong>szeugnis/<br />
arbeitsmedizinische Betreuung 85<br />
Unabhängige Vertrauensleute im Betrieb <strong>für</strong> seelische und<br />
soziale Probleme 80<br />
Öfters kurze Verschnaufpausen<br />
(Gleichbehandlung Raucher – Nichtraucher) 74<br />
Für gute Mitarbeiter: Lob, Anerkennung, Anreize 69<br />
Erholungsorte im Betrieb schaffen (spezielle Räume<br />
oder in Kantine etc.) 27<br />
Schärfere Strafen bei Nichtbeachtung der Vorschriften 26<br />
Verstärkte Zusammenarbeit von Unternehmen,<br />
Krankenkassen, Berufsgenossenschaften etc. 24<br />
Sonstige Einzelvorschläge 41<br />
Gesamtpunktzahl 1 882<br />
71<br />
Die große Mehrheit der Bürger<br />
will erst einmal konsequent bestehende<br />
Regelungen angewendet<br />
wissen. Nur wenige wollen die<br />
Strafen verschärfen. (Hier gab es<br />
kaum Unterschiede zwischen den<br />
einzelnen Orten.) Wichtig ist den<br />
Bürgern zudem die Förderung<br />
eines gesunden Betriebsklimas.<br />
Zu diesem Zweck sollten Mängel<br />
am Arbeitsplatz offen besprochen<br />
werden. (In Traunstein und<br />
Nürnberg liegt diese Forderung<br />
sogar an erster Stelle.) Zählt man<br />
alle Forderungen zusammen,<br />
die mit Arbeitsorganisation und<br />
Verhaltensweisen im Betrieb zusammenhängen,<br />
dann liegt <strong>für</strong><br />
die Bürger der Ansatzpunkt <strong>für</strong><br />
Veränderungen besonders in diesem<br />
Bereich.<br />
Dazu passt, dass die meisten<br />
Bürgergutachter vor allem Arbeitgeber<br />
und Führungskräfte <strong>für</strong><br />
zuständig halten, wenn es um die<br />
Umsetzung der entsprechenden<br />
Maßnahmen geht. Erst in zweiter<br />
Linie wird eine Kooperation aller<br />
Beteiligten (Arbeitgeber, Arbeitnehmer,<br />
Betriebsrat, Sicherheitsbeauftragter<br />
etc.) gefordert. An<br />
dritter Stelle folgt dann der Staat<br />
mit Gewerbeaufsichtsamt, <strong>Gesundheit</strong>samt<br />
und Arbeitsamt,<br />
und an vierter Stelle setzen die<br />
Bürger auf die Eigenverantwortung<br />
der Arbeitnehmer.
72<br />
Arbeitseinheit 07<br />
<strong>Gesundheit</strong>sbildung und -erziehung<br />
Wenn es um Erziehung zu einem<br />
gesundheitsbewussten Verhalten<br />
geht, dann ist es <strong>für</strong> die große<br />
Mehrheit der Bürgergutachter<br />
am wichtigsten, eine Vorbildfunktion<br />
auszuüben. Vorbild<br />
sein in Familie, Schule, Verein<br />
und auch in den Medien, hat in<br />
den Augen der Bürger die größte<br />
Überzeugungskraft. Hier gibt<br />
es kaum Unterschiede zwischen<br />
den verschiedenen Orten. Bis<br />
auf Traunstein und Augsburg lag<br />
dieser Vorschlag überall an erster<br />
Stelle. Für die Augsburger war<br />
eine Verstärkung der Aufklärung<br />
am wichtigsten. Auf alle Orte<br />
bezogen liegt dieser Punkt sonst<br />
an zweiter Stelle.<br />
In Traunstein und Neustadt an<br />
der Waldnaab lag den Bürgergutachtern<br />
besonders die verstärkte<br />
Aufklärung im Kindergarten am<br />
Herzen. Diese frühe <strong>Gesundheit</strong>serziehung<br />
sollte nach der<br />
Meinung aller Bürgergutachter<br />
in jedem Fall spielerisch und mit<br />
praktischen Übungen geschehen.<br />
Viele Bürger fordern konkrete<br />
<strong>Gesundheit</strong>sspots in Hörfunk<br />
und Fernsehen. Die Medien<br />
müssten sich aktiv an der Ausbildung<br />
eines <strong>Gesundheit</strong>sbewusstseins<br />
und an der Verbreitung<br />
gesundheitlichen Wissens beteiligen.<br />
Bürgergutachter in allen Orten<br />
fordern die Einführung eines<br />
eigenen Schulfachs „<strong>Gesundheit</strong>serziehung“.<br />
Auch die Stärkung von Selbstvertrauen<br />
und Eigenverantwortung<br />
war den Bürgern wichtig. Hier<br />
besteht ein Zusammenhang mit<br />
Bitte sammeln Sie fünf konkrete Vorschläge, wie<br />
Menschen zu gesundheitsbewussterem Verhalten<br />
erzogen und über gesundheitsförderliche<br />
Lebensweisen aufgeklärt werden sollen. Punkte<br />
Vorbildfunktion wahrnehmen<br />
(Familie, Schulen, Vereine, Medien etc.) 446<br />
Mehr Aufklärung und Schulungen 215<br />
Konkrete <strong>Gesundheit</strong>sspots in Hörfunk und Fernsehen 182<br />
Schulfach „<strong>Gesundheit</strong>serziehung“ einführen 170<br />
Verstärkte Aufklärung im Kindergarten<br />
(spielerisch, mit praktischen Übungen) 158<br />
Stärkung von Selbstvertrauen und Eigenverantwortung,<br />
Gruppenzwänge aufbrechen 126<br />
Werbeverbot <strong>für</strong> Suchtmittel (Alkohol und Tabak) 103<br />
Mehr Förderung und Kontrolle durch den Staat 74<br />
Gemeinsames Essen in Schule/Kindergarten,<br />
gesundes Pausenbrot anbieten 70<br />
Bewegungsschule von Kindergarten bis Altenheim,<br />
Breitensport ausbauen 55<br />
Sportunterricht fördern in der Schule 45<br />
Anreizsysteme <strong>für</strong> gesundheitsbewusstes Verhalten<br />
(in Betrieben, Schulen, z. B. durch Wettbewerbe) 29<br />
der Wahrnehmung einer Vorbildfunktion.<br />
Entscheidend ist <strong>für</strong> die<br />
Bürgergutachter, dass bestehende<br />
Gruppenzwänge, die gesundheitsschädliches<br />
Verhalten zum Inhalt<br />
haben, aufgebrochen werden. Gedacht<br />
wurde dabei zum Beispiel<br />
an den Konsum von Drogen in<br />
Jugendcliquen.<br />
Vor allem in Landshut, Traunstein<br />
und Bad Kissingen fordern<br />
die teilnehmenden Bürger auch<br />
ein völliges Werbeverbot <strong>für</strong><br />
Suchtmittel.<br />
Fortsetzung der Tabelle auf der nächsten Seite
<strong>Gesundheit</strong>sbildung und -erziehung<br />
– Fortsetzung – Punkte<br />
Mehr <strong>Gesundheit</strong>serziehung in der Jugendarbeit 28<br />
Bonussysteme bei den Krankenkassen 25<br />
Bessere Kennzeichnung von Inhaltsstoffen bei Lebensmitteln<br />
21<br />
Kontrolle der Werbung (Eindämmung suggestiver<br />
Werbung etc.) 20<br />
Ärzte sollen Selbsthilfe der Patienten fördern 18<br />
Förderung der Naturerfahrung 12<br />
Förderung der Prävention 11<br />
Bessere Ernährung in Kantinen 10<br />
Sonstige Einzelvorschläge 69<br />
Gesamtpunktzahl 1 887<br />
73
74<br />
Arbeitseinheit 08<br />
Praxistest von <strong>Gesundheit</strong>skampagnen<br />
Als Beispiele <strong>für</strong> viele Kampagnen<br />
wurden in der Arbeitseinheit<br />
08 Stände von Organisationen<br />
aufgebaut, wie sie auch sonst zur<br />
Aufklärung über Gesunderhaltung<br />
und zur Anregung zu gesünderem<br />
Leben verwendet werden.<br />
Das diente vor allem zwei Zwecken:<br />
Zum einen sollten die Bürgergutachter<br />
sehen und erleben,<br />
wie jetzt schon Präventionsarbeit<br />
gemacht wird. Die Bürger sahen<br />
sich die Angebote genau an und<br />
probierten sie sozusagen aus; sie<br />
testeten die Praxis der <strong>Gesundheit</strong>saufklärung.<br />
Zum anderen<br />
sammelten sie die in ihren Augen<br />
besten Ansätze und gaben zu den<br />
anderen Verbesserungsvorschläge.<br />
Die Aufgabe war breit angelegt<br />
und konnte deshalb verschieden<br />
aufgefasst werden. Die Art der<br />
Darstellung war völlig frei.<br />
Informationsstände sind selbstverständlich<br />
nur einer von vielen<br />
Wegen der <strong>Gesundheit</strong>saufklärung.<br />
Er wurde aus praktischen<br />
Gründen ausgewählt. Die Bürgergutachter<br />
sollten deshalb nicht die<br />
wichtigsten Eigenschaften einer<br />
guten Gestaltung aufstellen.<br />
Lob und Tadel im Einzelnen werden<br />
hier nicht wiedergegeben, unter<br />
anderem weil es teilweise unterschiedlicheInformationsstände<br />
mit fast jedes Mal anderem<br />
Personal waren, die beurteilt worden<br />
sind. Es geht nicht darum,<br />
Noten zu verteilen oder Organisationen<br />
zu bewerten, sondern<br />
darum, von den Bürgern selbst zu<br />
erfahren, wie man sie am besten<br />
erreicht, ihre Aufmerksamkeit<br />
gewinnt und sie zum Nachden-
Praxistest von <strong>Gesundheit</strong>skampagnen<br />
75<br />
ken und Umgewöhnen anregt. In<br />
der Auswertung wurden deshalb<br />
einige Prinzipien oder Kriterien<br />
<strong>für</strong> die gute Gestaltung von Aufklärungsmaterial<br />
und -aktionen<br />
herausgearbeitet.<br />
Viele Kleingruppen haben eigene<br />
Vorschläge <strong>für</strong> Plakate gemacht,<br />
wobei die meisten Material der<br />
Informationsstände mit verwendet<br />
haben.<br />
Kriterien <strong>für</strong> die gute Gestaltung<br />
von <strong>Gesundheit</strong>saufklärung<br />
Am attraktivsten fanden die<br />
Bürgergutachter alles, wo etwas<br />
ausprobiert oder getan werden<br />
kann: Tests (etwa Blutdruckmessungen,<br />
Hörtests), Probierangebote<br />
(zum Beispiel von Obst in<br />
verschiedenen Formen), Aktivität<br />
zum Mitmachen oder praktische<br />
Vorführungen.<br />
In allen Arbeitsgruppen häufig<br />
als positiv oder weniger positiv<br />
genannt wurde die optische Aufmachung<br />
der Informationsstände<br />
und Materialien (zum Beispiel<br />
Informationsblätter). Sie müssen<br />
ansprechend gestaltet sein – sogar<br />
alle Sinne ansprechend, gut lesbar,<br />
farbig und lebendig.<br />
Die persönliche Beratung ist daher<br />
<strong>für</strong> sehr viele Kleingruppen<br />
entscheidend <strong>für</strong> die Wirkung<br />
von <strong>Gesundheit</strong>saufklärung. Man<br />
will angesprochen werden von<br />
höflichen, freundlichen, kompetenten<br />
und seriösen Menschen,<br />
die individuell beraten können.<br />
Altersgemäße Information ist<br />
besonders wichtig. Hier wurde<br />
häufig die Aktion als vorbildlich<br />
genannt, die zu 5 am Tag anregt,
76<br />
also dazu, fünf Portionen Obst<br />
und Gemüse pro Tag zu sich zu<br />
nehmen. Das wird <strong>für</strong> geeignet<br />
gehalten, Kinder anzusprechen.<br />
Recht genau sahen die Bürgergutachter<br />
auch auf den Informationsgehalt,<br />
der fast durchweg<br />
gelobt wurde. Nur einzelne Themen<br />
waren manchen zu wenig<br />
vertreten, während andere sich<br />
von der Informationsfülle ein<br />
wenig überfordert fühlten. So ist<br />
auch die Übersichtlichkeit ein<br />
Kriterium <strong>für</strong> gute Gestaltung<br />
von <strong>Gesundheit</strong>saufklärung. Der<br />
Anbieter, die Organisation, die<br />
dahintersteckt, soll erkennbar<br />
sein (deshalb wurden auch Namensschilder<br />
<strong>für</strong> Betreuer und<br />
Berater empfohlen).<br />
Manche Kleingruppen wiesen<br />
auf das Spannungsfeld zwischen<br />
Information und „Kommerz“<br />
hin. Es soll vermieden werden,<br />
Aufklärung zu eng mit (geschäftlicher)<br />
Werbung zu verbinden.<br />
Vorschläge <strong>für</strong> Slogans<br />
und Plakate<br />
In der kurzen Zeit gelang es einigen<br />
Kleingruppen, originelle<br />
Plakate zu entwerfen. Die meisten<br />
rufen zu gesünderem Verhalten<br />
auf und zeigen, woraus dieses gesunde<br />
Leben besteht. Einige Slogans<br />
daraus: „Wir sind gesund“,<br />
sagen zum Beispiel Menschen,<br />
und dazu „ich rauche nicht“, „ich<br />
laufe“ usw. „Es ist so einfach…“<br />
Praxistest von <strong>Gesundheit</strong>skampagnen<br />
„fit <strong>für</strong>s Leben“ zu werden, auf<br />
der Treppe „gesund – gesünder<br />
– fit“. „Ernährung + Bewegung +<br />
seelisches Gleichgewicht“ (auch<br />
genannt: Entspannung und<br />
Schlaf) sind „der Weg, um gesund<br />
alt zu werden“.<br />
Besonders hat die Kampagne<br />
5 am Tag angeregt. Mehrere<br />
Kleingruppen griffen sie auf und<br />
gestalteten mit ihr eigene Plakate.<br />
Einige Kleingruppen stellten<br />
die Freude an der <strong>Gesundheit</strong> in<br />
den Vordergrund: „<strong>Gesundheit</strong><br />
schmeckt“, „Bewegung, Ernährung,<br />
Entspannung → Wohlgefühl“,<br />
oder anders ausgedrückt:<br />
„<strong>Gesundheit</strong> ist geil – darum<br />
schütze sie!“
78<br />
Arbeitseinheit 09<br />
Zielgruppenspezifische <strong>Gesundheit</strong>sarbeit<br />
Thema der Arbeitseinheit 09<br />
war die zielgruppenspezifische<br />
<strong>Gesundheit</strong>sarbeit. Die Bürger<br />
wurden von Referenten des Sozialverbandes<br />
VdK, der LAGH<br />
(Landesarbeitsgemeinschaft<br />
„Hilfe <strong>für</strong> Behinderte“) und der<br />
AIDS-Hilfe stellvertretend über<br />
die gesundheitlichen Belange<br />
und Probleme spezieller Gruppen<br />
der Gesellschaft informiert. Im<br />
Rahmen des <strong>Bürgergutachten</strong>s<br />
sollte an dieser Stelle bedacht<br />
werden, dass es besondere Gruppen,<br />
oft zahlenmäßig klein, gibt,<br />
die besonderer Berücksichtigung<br />
bedürfen, weil deren Probleme<br />
meist der breiten Bevölkerung<br />
nicht unmittelbar präsent sind.<br />
In der Arbeitseinheit 09 ging es<br />
vorrangig um Information. Die<br />
Bürgergutachter sollten wichtige<br />
Aspekte erfahren und kurz besprechen,<br />
die sie <strong>für</strong> ihre weitere<br />
Arbeit am <strong>Bürgergutachten</strong> benötigten.<br />
Deshalb gab es in dieser<br />
Arbeitseinheit keine Bepunktung<br />
von Vorschlägen. Die Bürger<br />
sammelten in einer kurzen Gruppenarbeit<br />
nur Gedanken und<br />
Ideen, die <strong>für</strong> die weitere Arbeit<br />
in diesen vier Tagen bestimmt<br />
waren.<br />
Die Bürgergutachter möchten die<br />
Solidarität in der Gesellschaft erhalten.<br />
Menschliche Werte müssten<br />
wieder in den Vordergrund<br />
treten. Alte Menschen sollten<br />
respektiert und private Initiativen<br />
<strong>für</strong> Senioren sollten organisiert<br />
werden. Öffentliche Einrichtungen<br />
müssten behindertengerecht<br />
umgestaltet werden, eine Barrierefreiheit<br />
sei anzustreben. Es<br />
wird mehr Mitsprache chronisch<br />
Kranker durch die Sozialverbände<br />
gefordert, Selbsthilfegruppen<br />
müssten bekannt gemacht und<br />
unterstützt werden. Mehr Vorsorgeuntersuchungen<br />
werden<br />
gefordert. Vorbeugung solle auch<br />
durch Aufklärung geschehen,<br />
vor allem an Schulen. Speziell die<br />
AIDS-Aufklärung <strong>für</strong> die breite<br />
Bevölkerung müsse intensiviert<br />
werden.<br />
Mehr AIDS-Beratungsstellen<br />
seien einzurichten. Wünschenswert<br />
seien eine verstärkte Anerkennung<br />
von Ehrenamt und<br />
freiwilligen Diensten und ein<br />
Überdenken des Schönheits- und<br />
Jugendlichkeitsideals unserer<br />
Gesellschaft. Gefordert wird eine<br />
bessere Integration von Ausländern<br />
und deren regelmäßige<br />
gesundheitliche Untersuchung,<br />
eventuell ein Pflicht-AIDS-Test.<br />
Besprochen wurde von teilnehmenden<br />
Bürgern auch, dass die<br />
Wünsche Sterbender grundsätzlich<br />
respektiert werden sollten.
Arbeitseinheit 10<br />
Mittelaufbringung der gesetzlichen<br />
Krankenversicherung<br />
Bitte schlagen Sie vor, wie die Leistungen des<br />
<strong>Gesundheit</strong>swesens finanziert werden sollen. Punkte<br />
Alle sollen Beiträge zahlen (außer Kinder),<br />
<strong>für</strong> jede Einkommensart 340<br />
Mehr Kostentransparenz 186<br />
Alkohol- und Tabaksteuer soll zweckgebunden<br />
ins <strong>Gesundheit</strong>swesen fließen 133<br />
Bonussystem <strong>für</strong> Versicherte bei regelmäßiger Vorsorge 123<br />
Modell „Bürgerversicherung“ einführen 117<br />
Risikoversicherung (<strong>für</strong> Raucher, Extremsportler etc.) 112<br />
Solidarprinzip wahren (keine Risikoselektierung, weiterhin<br />
Unterstützung Bedürftiger) 93<br />
Beitragssatz gestaffelt nach Einkommen 77<br />
Mehr Prävention 72<br />
Strengere Kontrollen/Auflagen <strong>für</strong> Pharmaindustrie 60<br />
Bedarfsgerechter Beitragssatz 44<br />
Kassenärztliche Vereinigung abschaffen 44<br />
Allgemein bessere Organisation (z. B. Gemeinschaftspraxen<br />
einrichten, Doppeluntersuchungen vermeiden) 42<br />
Gesunde und arbeitsfähige Sozialhilfeempfänger sollen<br />
auch einen Beitrag leisten, evtl. als Sachleistung 40<br />
Mehr Wettbewerb 38<br />
Private Krankenversicherung auflösen 38<br />
Besserverdienende stärker belasten 37<br />
Versicherungsfremde Leistungen aus der GKV<br />
herausnehmen 28<br />
Keine Zuzahlung bei Präventivmaßnahmen 26<br />
Weniger Krankenkassen 25<br />
Zusatzversicherungen anbieten 25<br />
Zuzahlungen zu allen Leistungen<br />
(nach Einkommen gestaffelt) 24<br />
Fortsetzung der Tabelle auf der nächsten Seite<br />
79<br />
In AE 10 machten sich die Bürgergutachter<br />
Gedanken über die<br />
Finanzierung der Leistungen des<br />
<strong>Gesundheit</strong>ssystems, speziell der<br />
gesetzlichen Krankenversicherung<br />
(Krankenkassen). Diese Arbeitseinheit<br />
hatte nicht zum Ziel,<br />
eine <strong>für</strong> sich genommen perfekte<br />
Finanzierung <strong>für</strong> das deutsche<br />
<strong>Gesundheit</strong>swesen zu erfinden,<br />
sondern es handelt sich um<br />
Denkanstöße, die <strong>für</strong> die Bürger<br />
wichtig waren <strong>für</strong> ihre weitere<br />
Arbeit am <strong>Bürgergutachten</strong>. Nur<br />
Grundsätze der Mittelaufbringung<br />
waren aufzustellen.<br />
An erster Stelle steht die Forderung,<br />
dass alle Beiträge zahlen<br />
sollen, außer natürlich Kinder,<br />
und <strong>für</strong> jede Einkommensart,<br />
also zum Beispiel auch <strong>für</strong> Zinserträge<br />
und Mieteinnahmen. Dieser<br />
Wunsch wurde sehr allgemein<br />
verstanden und nicht ausdrücklich<br />
mit dem Modell „Bürgerversicherung“<br />
verbunden.
80<br />
– Fortsetzung –<br />
Ausschluss von im Ausland lebenden Angehörigen aus<br />
Leistungen der GKV (Ausländer) 21<br />
Fürsorgeversicherung (Einwanderer, Arbeitslose)<br />
aus Steuermitteln finanzieren 20<br />
Mehr Selbstverantwortung der Leistungsnehmer 18<br />
<strong>Gesundheit</strong>spass einführen 18<br />
Modell „Kopfpauschalen“ einführen 16<br />
Arzt soll sich mehr um Patienten kümmern<br />
(gründliche Anamnese etc.) 15<br />
Familien bevorzugen 14<br />
Strengere Kontrolle der Krankenkasse 13<br />
Zwei-Klassen-System abschaffen 10<br />
Sonstige Einzelempfehlungen 67<br />
Gesamtpunktzahl 1 936<br />
Mittelaufbringung der Krankenversicherung<br />
Die höchste Zustimmung erreichte<br />
dieser Vorschlag in Landshut,<br />
die niedrigste in Bad Kissingen.<br />
Die ausdrückliche Forderung, die<br />
Bürgerversicherung einzuführen,<br />
bildet einen eigenen Punkt, wobei<br />
hier die Zustimmung vor allem<br />
in Kronach und Neustadt an der<br />
Waldnaab hoch war.<br />
Sehr wichtig ist <strong>für</strong> die Bürger<br />
auch, eine Transparenz der Kosten<br />
herzustellen. Viele möchten,<br />
dass die Alkohol- und Tabaksteuer<br />
zweckgebunden <strong>für</strong> die<br />
Finanzierung der <strong>Gesundheit</strong>ssystems<br />
verwendet wird. Es sollte<br />
ein Bonussystem geben, mit dem<br />
regelmäßige Vorsorge belohnt<br />
wird. Manche wollen auch eine<br />
zusätzliche Risikoversicherung,<br />
<strong>für</strong> alle, die aus eigenem Willen<br />
ein besonderes <strong>Gesundheit</strong>srisiko<br />
in Kauf nehmen, also zum Beispiel<br />
Raucher oder Extremsportler.
Arbeitseinheit 11<br />
Mittelverwendung der gesetzlichen<br />
Krankenversicherung<br />
In der Arbeitseinheit 10 waren die<br />
Grundsätze bearbeitet worden,<br />
nach denen die Krankenkassen<br />
ihre Mittel erhalten sollen. Die<br />
Arbeitseinheit 11 behandelte die<br />
Ausgaben, und zwar die Ausgaben<br />
<strong>für</strong> die Prävention. Zunächst<br />
legten die Bürgergutachter fest,<br />
wie viel von den Gesamtausgaben<br />
<strong>für</strong> Prävention verwendet werden<br />
soll. Sie gaben dazu einen Prozentsatz<br />
an, der im Sinne einer<br />
Gewichtung der Prävention im<br />
System der gesetzlichen Krankenversicherung<br />
zu verstehen ist.<br />
Prozente <strong>für</strong> Prävention<br />
Von allen Ausgaben der Krankenkassen<br />
sollen 10,9 Prozent <strong>für</strong><br />
Prävention verwendet werden.<br />
Das ist der Durchschnitt aller<br />
einzelnen Prozentsätze, die gewählt<br />
wurden. (Derzeit sind es<br />
nach Angaben des Statistischen<br />
Bundesamtes etwa 2,9 Prozent.)<br />
Die vorgeschlagenen Größen reichen<br />
von 1 bis 50 Prozent. Am<br />
häufigsten wurde die Zahl von<br />
10 Prozent genannt (100 Bürgergutachter<br />
haben sich da<strong>für</strong><br />
entschieden). Am zweithäufigsten<br />
wurde ein Anteil von 5 Prozent<br />
gewünscht (von 57 Bürgergutachtern).<br />
Dabei gibt es auch örtliche Unterschiede:<br />
Die Landshuter entschieden<br />
sich mit durchschnittlich 17<br />
Prozent <strong>für</strong> den höchsten Präventionsanteil;<br />
die Augsburger mit<br />
durchschnittlich 7 Prozent <strong>für</strong><br />
den niedrigsten.<br />
Welche Leistungen <strong>für</strong> Prävention und <strong>Gesundheit</strong>sförderung<br />
sollen die Krankenkassen vorrangig<br />
bezahlen? Punkte<br />
Vorsorgeuntersuchungen<br />
(darunter: Krebsvorsorge 178; besonders <strong>für</strong> Kinder und<br />
Jugendliche 54; Zähne 51; Herz und Kreislauf 39;regelmäßig<br />
36; Augen 30) 880<br />
Kurse, Schulungen, Beratung, <strong>Gesundheit</strong>serziehung<br />
und Aufklärung<br />
(darunter: in Kindergarten und Schule 71; Kochkurse<br />
und Ernährung 57; Stressbewältigung und Entspannung<br />
35; Rückenschulung 26) 414<br />
Impfungen 151<br />
Sport und Bewegung 88<br />
Kuren 62<br />
Alternativmedizin (Homöopathie, Akupunktur, Naturheilkunde;<br />
mit entsprechender Ausbildung der Ärzte) 55<br />
Alle Präventionen 44<br />
Psychologische Beratung, Betreuung und Therapie 36<br />
Suchtberatung, -therapie und -prävention 32<br />
Selbsthilfe- und Therapiegruppen,<br />
Vereine, die Prävention anbieten 26<br />
Hilfsmittel (ausreichend, auch <strong>für</strong> Behinderte<br />
und chronisch Kranke) 20<br />
Zahnärztliche Versorgung, Zahnversiegelungen 19<br />
Ernährungsprogramme 18<br />
Frühfördermaßnahmen <strong>für</strong> Kinder bezüglich Motorik<br />
und Sprechen 15<br />
Volksbewegungen<br />
(z. B. „Auf zum Kirschenessen nach Kalchreuth“) 15<br />
Weitere Einzelempfehlungen 29<br />
Gesamtpunktzahl 1 904<br />
81
82<br />
Auch die Kronacher plädieren mit<br />
durchschnittlich 16 Prozent <strong>für</strong><br />
einen viel größeren Präventionsaufwand.<br />
Es wird insgesamt deutlich,<br />
dass alle Bürgergutachter bis<br />
auf 9 einen höheren Anteil der<br />
Krankenkassenausgaben <strong>für</strong> Prävention<br />
vorsehen als jetzt (als die<br />
genannten 3 Prozent also).<br />
Die Durchschnittswerte aller<br />
einzelnen Arbeitsgruppen und<br />
die Verteilung der Punkte auf die<br />
einzelnen Prozentsätze sind in<br />
zwei Schaubildern dargestellt.<br />
Leistungen der Krankenkassen<br />
<strong>für</strong> Prävention<br />
Wo<strong>für</strong> genau soll dieses Geld ausgegeben<br />
werden? An erster Stelle<br />
der Maßnahmen, die von den<br />
Krankenkassen (mit)finanziert<br />
werden sollen, stehen die Vorsorgeuntersuchungen.<br />
Eine<br />
drohende oder schon beginnende<br />
Zahl der Punkte (Teilnehmer), die <strong>für</strong> den jeweiligen Prozentsatz<br />
stimmen<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
Krankheit soll rechtzeitig erkannt<br />
werden, damit sie vermieden<br />
oder erfolgreich behandelt werden<br />
kann. Besonders gilt das<br />
<strong>für</strong> Krebserkrankungen, <strong>für</strong> die<br />
geeignete Untersuchungen angeboten<br />
werden müssten. Aber auch<br />
Untersuchungen in der Schwangerschaft,<br />
von Kindern und Jugendlichen,<br />
beim Zahnarzt, von<br />
Herz und Kreislauf sowie der<br />
Augen werden von einigen Bürgergutachtern<br />
hier ausdrücklich<br />
gefordert.<br />
Kurse, Schulungen, Bildung<br />
und Aufklärung sollen stärker<br />
von der Krankenversicherung<br />
gefördert werden. Gedacht wird<br />
insbesondere an praktische, lebensnahe<br />
Kurse und Beratung,<br />
auch bezüglich Ernährung; einige<br />
Punkte erhielten dabei Angebote,<br />
die sich besonders an Kinder und<br />
Jugendliche wenden, auch in den<br />
Schulen.<br />
Mittelverwendung der Krankenversicherung<br />
Den Schutz vor Krankheiten<br />
durch Impfungen sollen die<br />
Krankenkassen ebenfalls durch<br />
(Mit-) Finanzierung erleichtern.<br />
Damit sind alle grundlegenden<br />
Impfungen gemeint, nicht jedoch<br />
solche, die auf Fernreisen benötigt<br />
werden.<br />
Einige Bürgergutachter schlagen<br />
vor, auch im Feld „Sport und<br />
Bewegung” finanzielle Unterstützung<br />
durch die Krankenkassen zu<br />
gewähren. Kuren sehen manche<br />
ebenfalls als geeignete Mittel der<br />
Vorbeugung und Gesunderhaltung;<br />
in Form von sogenannten<br />
Vorsorgekuren und Mutter-Kind-<br />
Kuren sollten sie von den Kassen<br />
mit Zuschüssen gefördert werden.<br />
Ein Ausbau der Alternativmedizin<br />
(Naturheilkunde, Homöopathie,<br />
Akupunktur) vermag <strong>für</strong><br />
einige Teilnehmer ebenfalls präventiv<br />
zu wirken und ist deshalb<br />
zu unterstützen.<br />
0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40 42 44 46 48 50<br />
Prozentsatz der Ausgaben <strong>für</strong> Prävention an den Gesamtausgaben der GKV
Mittelverwendung der gesetzlichen Krankenversicherung<br />
Prozentsatz der Ausgaben <strong>für</strong> Prävention an den Gesamtausgaben der GKV:<br />
Durchschnitte der einzelnen Arbeitsgruppen<br />
Prozentsatz <strong>für</strong> Prävention<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 alle<br />
Arbeitsgruppe<br />
83
84<br />
Arbeitseinheit 12<br />
Offene Arbeitseinheit und<br />
Politikeranhörung<br />
Die Arbeitseinheit 12 wies im<br />
Rahmen des durchgeführten<br />
Verfahrens eine Zweiteilung auf.<br />
Wegen der bayerischen Landtagswahl<br />
am 21. September 2003 und<br />
der nachfolgenden Neukonstituierung<br />
des Landtags und seiner<br />
Ausschüsse konnte an den ersten<br />
fünf Orten nicht die übliche Politikeranhörung<br />
mit Abgeordneten<br />
der im Landtag vertretenen<br />
Parteien stattfinden. In Landshut,<br />
Kronach, Neustadt an der<br />
Waldnaab, Traunstein und Bad<br />
Kissingen wurde deshalb eine so<br />
genannte „offene Arbeitseinheit“<br />
durchgeführt. Konkret heißt das,<br />
dass die Bürgergutachter zu selbst<br />
vorgeschlagenen Themen eigene<br />
Arbeitsgruppen bildeten. Die Ergebnisse<br />
dieser Arbeitsgruppen<br />
wurden nicht bepunktet und<br />
waren auch nicht direkt <strong>für</strong> das<br />
Gesamtverfahren verwertbar, da<br />
natürlich an verschiedenen Orten<br />
oft sehr verschiedene Themen<br />
aufgegriffen wurden.<br />
Der Zweck dieser „offenen Arbeitseinheit“<br />
war es aber, den<br />
Bürgergutachtern Gelegenheit<br />
zu geben, im Laufe des Verfahrens<br />
aufgetauchte inhaltliche<br />
Fragestellungen eingehender<br />
miteinander zu besprechen und<br />
sich Klarheit über verschiedene<br />
Standpunkte zu verschaffen. Die<br />
daraus gewonnen Erkenntnisse<br />
konnten dann in die weitere Arbeit<br />
am <strong>Bürgergutachten</strong> einfließen.<br />
Folgende Themen wurden<br />
dabei von den Bürgergutachtern<br />
behandelt:<br />
Landshut<br />
Kostenkontrolle bei den Ärzten;<br />
Medizinische Technik – Segen<br />
oder Fluch? Sterbehilfe – Segen<br />
oder Fluch? Sterilisation; Alternativmedizin;<br />
Sucht und legale Drogen;<br />
Die Weiterentwicklung des<br />
<strong>Gesundheit</strong>ssystems; Kostenübernahme<br />
der GKV; Von der Region<br />
– <strong>für</strong> die Region; Was sollte von<br />
der GKV nicht bezahlt werden?<br />
Kronach<br />
Kassenärztliche Vereinigung;<br />
psychische – seelische Stärken<br />
finden und fördern; Eigenbereitschaft<br />
<strong>für</strong> Kostenselbstbeteiligung;<br />
Alternativmedizin; <strong>Gesundheit</strong>szeugnis;<br />
Vorschlag zur<br />
Verbesserung des Verhältnisses<br />
Arzt/GKV; Patientenkontrolle bei<br />
Abrechnung; Schulkinderbelastung;<br />
Preise der Pharmaindustrie;<br />
Kennzeichnungspflicht bei Le-<br />
bensmitteln <strong>für</strong> Kinder; Vorsorge<br />
ist besser als Heilen; Sport und<br />
<strong>Gesundheit</strong>; Bürgerversicherung;<br />
Ernährung und <strong>Gesundheit</strong><br />
Neustadt an der Waldnaab<br />
Prävention; Patient und Medikamente;<br />
Vorsorge; Alternative<br />
Heilmethoden; Vorsorge in Alten-<br />
und Pflegeheimen; Systemveränderungen<br />
im <strong>Gesundheit</strong>swesen;<br />
Naturheilverfahren; Praxisgebühr;<br />
Kontrollmechanismen<br />
<strong>für</strong> GKV<br />
Traunstein<br />
Alternativmedizin; Macht der<br />
Pharmaindustrie; Lebensführung<br />
– Konsumverhalten und Anspruchsdenken;Leistungsmissbrauch<br />
in der GKV; eigene <strong>Gesundheit</strong>svorsorge;<strong>Gesundheit</strong>sförderung<br />
durch Krankenkassen;<br />
Was tut mit gut?
Offene Arbeitseinheit<br />
Bad Kissingen<br />
Umweltverschmutzung; Nahrungsmittelkontrolle;<br />
soziales<br />
Jahr im <strong>Gesundheit</strong>swesen; Prävention;<br />
fernöstliche Medizin;<br />
Beitragssätze und Verwaltung<br />
in der GKV; Ganzheitsmedizin;<br />
Impfungen; Schulmedizin und<br />
Naturheilkunde; Beschädigten-<br />
Ausweis<br />
In Starnberg, Nürnberg und<br />
Augsburg konnte dann die Politikeranhörung<br />
stattfinden. Zufällig<br />
zusammengesetzte Kleingruppen<br />
haben Fragen an die Politiker<br />
entworfen, die dann in mehreren<br />
Durchgängen gestellt werden<br />
konnten. Die Fragen wurden wie<br />
beim Verfahren „<strong>Bürgergutachten</strong>“<br />
üblich nicht dokumentiert.<br />
Der Sinn der Arbeitseinheit besteht<br />
darin, dass die Bürger mit<br />
den sie vertretenden Abgeord-<br />
neten des Landtags ins Gespräch<br />
kommen und auch die Politiker<br />
die Möglichkeit bekommen, in<br />
einen Dialog mit den Bürgergutachtern<br />
zu treten. Dabei können<br />
sie ihre gesundheitspolitischen<br />
Konzepte vorstellen.<br />
85
86<br />
Arbeitseinheit 13<br />
Grundansätze im <strong>Gesundheit</strong>swesen<br />
Den vierten Arbeitstag eröffnete<br />
ein sehr allgemeines, übergreifendes<br />
Thema. Hier ging es darum,<br />
über Grundsätzliches nachzudenken.<br />
Die Frage war, in welche<br />
Richtungen man weiterdenken<br />
soll, um das <strong>Gesundheit</strong>swesen<br />
auf lange Frist fortzuentwickeln.<br />
Deutlich an erster Stelle steht die<br />
„Alternativmedizin“ im weiten<br />
Sinne. Die Schulmedizin soll sich<br />
besser mit der Naturheilkunde<br />
(auch diese ist weit zu verstehen)<br />
verbinden, sowohl grundsätzlich<br />
als auch in der Behandlung von<br />
Patienten. Auch die Krankenkassen<br />
sollen künftig naturheilkundliche<br />
Leistungen – auch von Heilpraktikern<br />
– finanziell mittragen<br />
(manche fordern, dass dann<br />
aber auch Erfolge nachgewiesen<br />
werden müssen). Um die Naturheilkunde<br />
und andere Ansätze zu<br />
fördern, müsste die Ausbildung<br />
der Heilpraktiker besser geregelt<br />
werden Es könnte staatliche Prüfungen<br />
der Ausbildung und der<br />
Arbeitsqualität geben. Umgekehrt<br />
soll auch im Medizinstudium<br />
und in der ärztlichen Fortbildung<br />
die Naturheilkunde eine größere<br />
Rolle spielen, vielleicht sogar als<br />
Pflichtfach. Naturmedizin, bewährte<br />
Heil- und Hausmittel sollen<br />
besser gefördert werden, dazu<br />
ist auch Forschung nötig.<br />
Mit deutlichem Abstand folgen<br />
weitere Punkte, die künftig bei<br />
der Diskussion um das <strong>Gesundheit</strong>swesen<br />
stärker zu berücksichtigen<br />
sind:<br />
Es gibt unterschiedliche (grundsätzliche) Sicht- und<br />
Herangehensweisen im <strong>Gesundheit</strong>swesen. Worüber<br />
sollte besonders weiter nachgedacht werden? Punkte<br />
Integration und Förderung der Alternativmedizin<br />
(Naturheilkunde, Homöopathie, Akupunktur usw.)<br />
(darunter: Verzahnung von Schulmedizin und Alternativmedizin<br />
239; (teilweise) Kostenübernahme durch die<br />
Krankenkassen 199; Qualitätsprüfung <strong>für</strong> Heilpraktiker<br />
69; verstärkte Ausbildung der Mediziner 41) 662<br />
Medikamente<br />
(darunter: Ausuferung der Macht der Pharmaindustrie<br />
stoppen: 70) 168<br />
Bessere Honorierung eines längeren<br />
Arzt-Patienten-Gesprächs, mehr Zeit nehmen 140<br />
Aus- und Fortbildung (der Ärzte) 123<br />
Ganzheitliche Krankenbehandlung fördern 119<br />
Eigenverantwortung (des Einzelnen) 68<br />
<strong>Gesundheit</strong>serziehung von klein an (u. a. Besuche von<br />
Heilberuflern in Schulen und Kindergärten) 37<br />
Mehrfachuntersuchungen und -behandlung vermeiden 33<br />
mehr Gemeinschaftspraxen, Polikliniken<br />
(verschiedene Fachrichtungen) 29<br />
Ursachenorientierung in Therapie und <strong>Gesundheit</strong>swesen<br />
(nicht nur Symptome lindern) 27<br />
Weniger an das Verdienen denken, mehr Idealismus in<br />
der Medizin 24<br />
Verwaltungsaufwand abbauen 24<br />
Förderung der Forschung 24<br />
Qualitätssicherung <strong>für</strong> Ärzte und Heilpraktiker<br />
(„Ärzte-TÜV“) 22<br />
Einrichtung einer Patientenvertretung, Verbraucherberatung<br />
im <strong>Gesundheit</strong>swesen 18<br />
Seelische <strong>Gesundheit</strong> fördern 18<br />
Nachweislich krankmachende Einrichtungen sollen<br />
verboten werden 18<br />
Fortsetzung der Tabelle auf der nächsten Seite
Grundansätze im <strong>Gesundheit</strong>swesen<br />
– Fortsetzung – Punkte<br />
Prävention stärker gewichten 17<br />
Selbstheilungskräfte (Krankheiten richtig ausheilen<br />
lassen, Medizin sanfter einsetzen) 14<br />
Stärkung des Hausarztprinzips = <strong>Gesundheit</strong>sberater 13<br />
Eine bessere Sterbekultur (Sterbehilfe gesetzlich<br />
gestalten) 13<br />
Bestmögliche Behandlung aller Patienten, egal ob arm<br />
oder reich 11<br />
Unabhängiges, lobbyfreies Medizinsystem 11<br />
Patientenverfügung (bekannter machen) 10<br />
Weitere Einzelanregungen 87<br />
Gesamtpunktzahl 1 730<br />
87<br />
Um den Themenbereich „Medikamente“<br />
gruppieren sich einige<br />
unterschiedliche Denkanregungen.<br />
Vor allem die Macht der<br />
Pharmaindustrie sei zu begrenzen.<br />
Über eine bessere Ausbildung,<br />
günstigere Preise und eine Eindämmung<br />
der Medikamentenflut<br />
sei außerdem nachzudenken.<br />
Mehr Zeit <strong>für</strong> längere Gespräche<br />
zwischen Patient und Arzt<br />
soll vor allem durch eine höhere<br />
Bezahlung der Ärzte <strong>für</strong> solche<br />
Gespräche ermöglicht werden.<br />
In solchen Gesprächen könnten<br />
die Ärzte den Ursachen einer<br />
Erkrankung besser auf die Spur<br />
kommen.<br />
Fortbildung soll <strong>für</strong> Ärzte Pflicht<br />
sein; sie soll neutral, vor allem<br />
unabhängig von der pharmazeutischen<br />
Industrie geschehen.<br />
Theorie und Praxis sollen schon<br />
in der medizinischen Ausbildung<br />
besser verzahnt werden.<br />
Nahe an den Empfehlungen zur<br />
Alternativmedizin liegen die<br />
Wünsche vieler Bürgergutachter,<br />
das <strong>Gesundheit</strong>swesen ganzheitlicher<br />
zu machen; ganzheitlich<br />
im Sinne der Betrachtung nicht<br />
nur der Krankheit, sondern des<br />
ganzen Menschen, also von Geist,<br />
Seele und Körper.<br />
Eine Fülle von weiteren Punkten,<br />
an denen weiteres Nachdenken<br />
über <strong>Gesundheit</strong> und Krankheit<br />
und die Zukunft des <strong>Gesundheit</strong>swesens<br />
ansetzen könnte, geht<br />
über das hinaus, was hier im Einzelnen<br />
dargestellt werden kann.
88<br />
Arbeitseinheit 14<br />
Eigenverantwortung und Solidarität<br />
In der Arbeitseinheit 14 sollten<br />
die Bürgergutachter die grundsätzliche<br />
Frage beantworten, was<br />
die Gemeinschaft <strong>für</strong> den Einzelnen<br />
die Prävention und <strong>Gesundheit</strong>sförderung<br />
betreffend tun soll<br />
und was der Einzelne selbst zu<br />
übernehmen bereit ist sowie <strong>für</strong><br />
die Gemeinschaft tun soll.<br />
Ziel war dabei nicht die endgültige<br />
Klärung dieser schwierigen<br />
Frage. Die Bürgergutachter sollten<br />
vielmehr in dieser Arbeitseinheit<br />
die Möglichkeit haben,<br />
sich grundsätzliche Gedanken zu<br />
einer Abgrenzung/zum Verhältnis<br />
von Eigenverantwortung und<br />
Solidarität zu machen; dies bereits<br />
im Hinblick auf das Gesamtkonzept,<br />
das in der Arbeitseinheit<br />
15 zu entwerfen war.<br />
Das Ergebnis zeigt klar, dass die<br />
Bürger von der Gemeinschaft,<br />
das heißt vom <strong>Gesundheit</strong>swesen,<br />
mehr Einsatz <strong>für</strong> die Prävention<br />
fordern. Es sollte mehr Angebote<br />
dazu geben, Prävention müsste<br />
insgesamt viel mehr im Mittelpunkt<br />
stehen. Am deutlichsten<br />
fordern dies die teilnehmenden<br />
Bürger in Kronach und Traunstein,<br />
während in Landshut und<br />
Bad Kissingen diese Forderung<br />
deutlich geringer bewertet wurde.<br />
Die zweitwichtigste Forderung ist<br />
die nach mehr Information und<br />
Aufklärung. Diese Forderung<br />
wurde am meisten in Starnberg<br />
und Nürnberg erhoben. In beiden<br />
Orten liegt sie sogar insgesamt an<br />
erster Stelle.<br />
Welche Unterstützung soll das <strong>Gesundheit</strong>swesen<br />
dem Einzelnen <strong>für</strong> seine Prävention und<br />
<strong>Gesundheit</strong>sförderung geben? Punkte<br />
Mehr Prävention 452<br />
Mehr Information und Aufklärung 436<br />
Bonus-Systeme einführen 267<br />
Bei Vorsorge und Impfungen keine Zuzahlung<br />
des Patienten 223<br />
Ärzte sollten mehr Zeit <strong>für</strong> Patienten haben 84<br />
Ganzheitliche und alternative Behandlungsmethoden<br />
sollten von den Krankenkassen bezahlt werden 40<br />
Thema „<strong>Gesundheit</strong>“ in Schullehrplan aufnehmen 38<br />
<strong>Gesundheit</strong>sfördernde Gestaltung des Arbeitsplatzes 36<br />
Weniger Bürokratismus 35<br />
Weiterhin Gewährleistung der Notfallversorgung 30<br />
Mehr Transparenz und Übersichtlichkeit<br />
(z. B. bei Arzneimitteln) 25<br />
Krankheit soll keine Existenzbedrohung sein 24<br />
Schaffung einer „Patientenlobby“ 21<br />
Bezahlbare, einheitliche Zusatzversicherung als Angebot 20<br />
(Schulungs-) Angebote zur Körperwahrnehmung 19<br />
<strong>Gesundheit</strong>spass einführen 19<br />
Kostensparender Agieren 18<br />
Bessere Sicherung gegen Missbräuche 18<br />
Zentrale Stelle <strong>für</strong> ganzheitliche <strong>Gesundheit</strong>sberatung 17<br />
Packungsgrößen von Medikamenten überdenken 17<br />
<strong>Gesundheit</strong> in den Vordergrund und nicht die Kosten 14<br />
Ausbau des ambulanten Pflegedienstes 14<br />
Mehr Lebensmittelkontrollen 11<br />
Sonstige Einzelforderungen 13<br />
Gesamtpunktzahl 1 891
Eigenverantwortung und Solidarität<br />
Viele Bürger wollen auch die<br />
Einführung von Bonus-Systemen<br />
und die Zusicherung, dass <strong>für</strong><br />
Vorsorge und Impfungen keine<br />
Zuzahlungen der Patienten fällig<br />
werden. Manche wünschen sich<br />
zudem, dass Ärzte mehr Zeit <strong>für</strong><br />
die Patienten haben sollten.<br />
Die Bürger erklären sich im Gegenzug<br />
bereit und fordern, mehr<br />
Eigenverantwortung zu leben.<br />
Dies wird besonders in Landshut<br />
und Starnberg deutlich. Sie sind<br />
darüber hinaus bereit, sich selbst<br />
an den Kosten zu beteiligen. Diese<br />
Bereitschaft wurde bemerkenswert<br />
stark in Kronach geäußert.<br />
Die Bürgergutachter sind auch<br />
bereit und verlangen von anderen,<br />
angebotene Präventionsmaßnahmen<br />
wahrzunehmen.<br />
Ganz deutlich wird von den Bürgergutachtern<br />
betont, dass sich<br />
die Menschen mehr gegenseitig<br />
helfen und beistehen müssten.<br />
Das ehrenamtliche Engagement<br />
im <strong>Gesundheit</strong>swesen müsse verstärkt<br />
werden. Würde man diese<br />
beiden ziemlich ähnlichen Forderungen<br />
zusammenzählen, so<br />
wäre dies sogar der Punkt mit der<br />
insgesamt höchsten Bewertung.<br />
Die teilnehmenden Bürger sehen<br />
also in der aktiven, auch ehrenamtlichen,<br />
Mitarbeit aller ein<br />
wesentliches Gestaltungselement<br />
<strong>für</strong> das <strong>Gesundheit</strong>swesen.<br />
Welche Unterstützung sollte die Gemeinschaft<br />
vom Einzelnen da<strong>für</strong> verlangen? Punkte<br />
Mehr Eigenverantwortung leben 282<br />
Bereitschaft zur Selbstbeteiligung entwickeln<br />
(z. B. über Bonus-Systeme) 265<br />
Präventions- und Vorsorgemaßnahmen wahrnehmen 204<br />
Menschen sollen sich gegenseitig helfen und unterstützen 177<br />
Ehrenamtliche Tätigkeiten im <strong>Gesundheit</strong>swesen stärken 177<br />
Selbst mehr <strong>Gesundheit</strong>sbewusstsein entwickeln 162<br />
Vorbildfunktion von Eltern, Erziehern und Prominenten 146<br />
Verantwortungsvoller und sparsamer Umgang mit<br />
Medikamenten und Hilfsmitteln 112<br />
Keinen Missbrauch üben 76<br />
Anspruchsdenken vermindern 66<br />
Bereit sein, sich informieren zu lassen 41<br />
Bewusstseinsschärfung <strong>für</strong> Umwelt 23<br />
Familie ist der Grundbaustein 21<br />
Langzeitarbeitslose sollen ihre Fähigkeiten dem sozialen<br />
Bereich zur Verfügung stellen 21<br />
Blutspende und Organspende 18<br />
Mehr Schulungen 16<br />
Erhöhung des Krankenkassenbeitrags 16<br />
Verantwortlich gegenüber der Gesellschaft und nicht<br />
asozial verhalten 16<br />
Sozialhilfeempfänger sollen Beitrag zur Prävention<br />
leisten 16<br />
Abgabe auf Suchtmittel an Krankenkassen abführen 10<br />
Gegebenenfalls Anschluss suchen an Selbsthilfegruppen 10<br />
Sonstige Einzelforderungen 7<br />
Gesamtpunktzahl 1 882<br />
89
90<br />
Arbeitseinheit 15<br />
Gesamtkonzept <strong>für</strong> eine präventionsorientierte<br />
<strong>Gesundheit</strong>sreform<br />
Zum Abschluss ihrer viertägigen<br />
Arbeit am <strong>Bürgergutachten</strong><br />
<strong>für</strong> <strong>Gesundheit</strong> entwarfen die<br />
teilnehmenden Bürger ein Gesamtkonzept<br />
<strong>für</strong> eine Reform des<br />
<strong>Gesundheit</strong>ssystems, die es mehr<br />
auf Prävention und <strong>Gesundheit</strong>sförderung<br />
ausrichten soll. Alle<br />
Einzelaspekte, die in der viertägigen<br />
Arbeit behandelt worden waren,<br />
flossen hier zusammen; weitere<br />
Fragen und Themen wurden<br />
eingebracht, und Gewichtungen<br />
der wünschenswerten Ansätze<br />
wurden getroffen. Erst diese, die<br />
letzte Arbeitseinheit ergibt die<br />
Gesamtschau – das Gesamtkonzept,<br />
das die Bürgergutachter<br />
vorschlagen.<br />
Dabei sollten auf der einen Seite<br />
Maßnahmen genannt werden,<br />
mit denen das <strong>Gesundheit</strong>swesen<br />
vom Krankenbehandlungs- zu<br />
einem echten <strong>Gesundheit</strong>s-Wesen<br />
werden kann; auf der anderen<br />
Seite sollten die Bürgergutachter<br />
Vorschläge machen, wie die genannten<br />
Maßnahmen zu finanzieren<br />
seien. Es war schon aufgrund<br />
der begrenzten Zeit nicht<br />
möglich, Finanzierungsmethoden<br />
und -modelle in den vier Tagen<br />
des <strong>Bürgergutachten</strong>s ausführlich<br />
zu behandeln. Daher ging es bei<br />
den Finanzierungsvorschlägen<br />
nur um die Angabe einer groben<br />
Richtung. Die Bürger behielten<br />
im Auge, dass alles seinen Preis<br />
hat. (Ihre Finanzierungsvorstellungen<br />
finden sich in der ausführlichen<br />
Tabelle „Maßnahmen und<br />
Finanzierung“.)<br />
Forderungen <strong>für</strong> die <strong>Gesundheit</strong>spolitik Punkte<br />
Mehr und bessere Prävention/Vorsorge 395<br />
Verstärkte Aufklärung 254<br />
<strong>Gesundheit</strong>serziehung in Kindergärten und Schulen,<br />
mehr Schulsport 177<br />
Eigenverantwortung (ver-)stärken 143<br />
Bonus-Systeme einführen 114<br />
Mehr alternative Heilmethoden, nicht nur Schulmedizin 85<br />
<strong>Gesundheit</strong>spass einführen 74<br />
Verbesserung der Arbeitsbedingungen 46<br />
Umweltschutz verstärken, härtere Strafen bei Verstößen 46<br />
Kontrollen verstärken 45<br />
Bestehende Leistungen des <strong>Gesundheit</strong>swesens sollen<br />
erhalten bleiben 41<br />
Gemeinnützige Arbeiten im <strong>Gesundheit</strong>swesen von<br />
arbeitsfähigen Bürgern, die keinen Kassenbeitrag leisten 39<br />
Bewegung und Breitensport fördern 35<br />
Mehr Transparenz im <strong>Gesundheit</strong>swesen 34<br />
Bürgerversicherung einführen 33<br />
Werbung <strong>für</strong> gesundheitsschädliche Produkte verbieten 29<br />
Bessere Eingliederung von Randgruppen 28<br />
Mehr Ursachenforschung bei Erkrankungen 27<br />
<strong>Gesundheit</strong>ssteuer auf gesundheitsschädliche Produkte,<br />
Inhaltsstoffe etc. 25<br />
Häusliche Erziehung fördern 24<br />
Ganzheitliche Betrachtungsweise in der Medizin 24<br />
Ernährungserziehung ausbauen 20<br />
Einrichtung von Patientenvertretungen im <strong>Gesundheit</strong>swesen<br />
mit gesicherter Einflussnahme auf<br />
Entscheidungen, „Patientenlobby“ 19<br />
Förderung des Verkaufs gesunder Lebensmittel 17<br />
Fortsetzung der Tabelle auf der nächsten Seite
Gesamtkonzept<br />
Demzufolge stehen die Maßnahmen<br />
im Zentrum und sind als<br />
das eigentliche Ergebnis des <strong>Bürgergutachten</strong>s<br />
<strong>für</strong> <strong>Gesundheit</strong><br />
anzusehen.<br />
Klar an erster Stelle fordern die<br />
Bürgergutachter eine verstärkte<br />
Prävention und Vorsorge im<br />
<strong>Gesundheit</strong>swesen. Sie verstehen<br />
hierunter eine Neuorientierung:<br />
Es geht den Bürgern darum,<br />
Krankheiten zu verhindern,<br />
anstatt sie später mit hohem<br />
organisatorischem und finanziellem<br />
Aufwand behandeln zu<br />
– Fortsetzung – Punkte<br />
Umstellung auf Grundversorgung und Modulsystem mit<br />
Wahlmöglichkeiten <strong>für</strong> Ausmaß und Umfang der Versorgung<br />
17<br />
Bei Extremsportverletzungen und Drogenkranken<br />
nur Grundversorgung 16<br />
Mehr und bessere ärztliche Beratung 16<br />
Mehr Fortbildung/Schulungen im <strong>Gesundheit</strong>swesen 13<br />
Solidaritätszuschlag den Krankenkassen zukommen<br />
lassen 13<br />
Förderung der ökologischen Landwirtschaft 13<br />
Mehr Service in Apotheken (<strong>Gesundheit</strong>stests etc.) 12<br />
Förderung der Geriatrie 12<br />
Bessere Kontrolle der Medikamentenabgabe 12<br />
Seniorenbetreuung verstärken 12<br />
Billigerer ÖPNV 11<br />
Umweltfreundliche Energieerzeugung 11<br />
Zahnvorsorge in Kindergarten und Schule 11<br />
Sonstige Einzelmaßnahmen 38<br />
Gesamtpunktzahl 1 981<br />
müssen. Unter dem Ausbau der<br />
Prävention verstehen die Bürger<br />
konkret etwa die Durchführung<br />
von Schutzimpfungen und Vorsorgeuntersuchungen,<br />
die Inanspruchnahme<br />
von Kuren und<br />
Reha-Maßnahmen. Hier sollte in<br />
den Augen der Bürger nicht an<br />
der falschen Stelle gespart werden.<br />
Wichtige Schutzimpfungen<br />
sollten zum Beispiel weiterhin<br />
von den Krankenkassen bezahlt<br />
werden. Überhaupt müsste es<br />
einen Einstellungswandel bei<br />
den Beteiligten geben. Es dürften<br />
nicht willkürlich Leistungen ge-<br />
91<br />
kürzt werden, sondern es sollten<br />
mehr die Folgewirkungen bedacht<br />
werden. Der Gedanke der<br />
Prävention muss mehr Bedeutung<br />
erlangen.<br />
Damit Prävention wirklich greifen<br />
kann, bedarf sie natürlich<br />
auch der Eigenverantwortung<br />
und Mitarbeit der Bürger und<br />
Patienten. Wenn der Einzelne<br />
mehr <strong>für</strong> seine Gesunderhaltung<br />
tun soll, dann braucht er da<strong>für</strong><br />
ausreichende, klar verständliche<br />
und leicht verfügbare Information.<br />
Deshalb ist die zweite
92<br />
Forderung der Bürgergutachter<br />
die nach mehr Aufklärung. Die<br />
Aufklärung sollte alle Medien<br />
umfassen, und alle Beteiligten im<br />
<strong>Gesundheit</strong>swesen sollten in diese<br />
Bemühungen eingebunden sein.<br />
Aufklärung ist nach der Meinung<br />
der teilnehmenden Bürger nicht<br />
nur eine Aufgabe des Staates,<br />
sondern auch Forderung an die<br />
Krankenkassen, Berufsgenossenschaften,<br />
Arbeitgeber und an die<br />
Industrie. Die gewünschten Mittel<br />
der Aufklärung reichen von<br />
Faltblättern bis hin zu <strong>Gesundheit</strong>sspots<br />
im Fernsehen. Bisher<br />
sehen die Bürger noch keine ausreichenden<br />
Anstrengungen auf<br />
diesem Gebiet, insbesondere sind<br />
sich ihrer Meinung nach etliche<br />
Entscheidungsträger im <strong>Gesundheit</strong>swesen<br />
und in den Medien<br />
nicht ihrer Verantwortung bewusst.<br />
Das betrifft besonders die<br />
Massenmedien.<br />
Die dritte Forderung ist eine<br />
Konsequenz aus der zweiten. Die<br />
Bürgergutachter wollen mehr<br />
<strong>Gesundheit</strong>serziehung in Kindergarten<br />
und Schule. Wenn<br />
gesundheitsbewusstes Verhalten<br />
erfolgreich vermittelt werden soll,<br />
dann müsse damit möglichst früh<br />
angefangen werden. Im Kindergarten<br />
sollte damit schon in spielerischer<br />
Weise begonnen werden;<br />
in der Schule dann müsse dies<br />
konsequent fortgesetzt werden.<br />
Hier werden die Kinder und Jugendlichen<br />
<strong>für</strong> ihr weiteres Leben<br />
geprägt. Es genügt nicht, den<br />
Kindern und Jugendlichen nur<br />
theoretisches Wissen zu vermitteln;<br />
wichtiger Bestandteil eines<br />
solchen Konzepts ist der Ausbau<br />
eines gesunden Sportunterrichts<br />
an den Schulen.<br />
Dies weist auf die vierte Maßnahme<br />
hin, die den Bürgergutachtern<br />
in besonderer Weise wichtig erscheint.<br />
Es handelt sich um die<br />
Stärkung und die Verstärkung<br />
der Eigenverantwortung jedes<br />
Einzelnen. Die teilnehmenden<br />
Bürger sind bereit, selbst Verantwortung<br />
<strong>für</strong> ihre <strong>Gesundheit</strong><br />
zu übernehmen, sich zum Beispiel<br />
gesünder zu ernähren und<br />
entstehende Kosten aus eigener<br />
Tasche zu bezahlen. Sie möchten<br />
diesen Willen zur Eigenverantwortung<br />
von anderen Beteiligten<br />
im <strong>Gesundheit</strong>swesen aber auch<br />
gestärkt und gewürdigt sehen.<br />
Eigenverantwortlich handeln<br />
kann nur der, der entsprechende<br />
Informationen besitzt und dem<br />
zum Beispiel von den Ärzten dies<br />
auch zugetraut wird. Der mündige<br />
Patient hat nicht nur Pflichten,<br />
sondern auch Rechte.<br />
Gesamtkonzept<br />
Viele Bürgergutachter möchten<br />
die Eigenverantwortung durch<br />
Bonus-Systeme gewürdigt und<br />
honoriert sehen. Wer etwas <strong>für</strong><br />
seine <strong>Gesundheit</strong> tut, der soll insgesamt<br />
finanziell besser gestellt<br />
sein als der, der nichts tut und<br />
sich auf die Therapiemöglichkeiten<br />
des <strong>Gesundheit</strong>ssystems<br />
verlässt, die von allen zu bezahlen<br />
sind.<br />
Diese fünf Maßnahmen stehen<br />
deutlich an der Spitze der gesamten<br />
Liste der Maßnahmen. Nur<br />
diese fünf Maßnahmen wurden<br />
mit unterschiedlichen Punktzahlen<br />
an allen Tagungsorten<br />
genannt und gefordert.<br />
Danach nehmen die Punktzahlen<br />
deutlich ab. Größere Bedeutung<br />
haben nur noch Maßnahmen<br />
wie die stärkere Betonung von<br />
alternativen Heilmethoden: Die<br />
Schulmedizin dürfe nicht alles<br />
dominieren (deutliche Forderung<br />
in Landshut), und die allgemeine<br />
Einführung eines <strong>Gesundheit</strong>spasses<br />
(deutliche Forderung in<br />
Kronach), der Angaben zu Impfungen,<br />
Vorsorgeuntersuchungen,<br />
Behinderungen, chronischen<br />
Krankheiten etc. enthält.<br />
Wenn man die Empfehlungen<br />
noch weiter zusammenfasst, verdeutlichen<br />
sich die Hauptbereiche
Gesamtkonzept – Fazit<br />
weiter: die Einwirkungen auf den<br />
Menschen durch Aufklärung,<br />
<strong>Gesundheit</strong>s-, Ernährungs- und<br />
häusliche Erziehung zusammen<br />
stehen dann mit 475 Punkten an<br />
erster Stelle (24 %). An zweiter<br />
Stelle folgt die hohe Punktzahl<br />
von 395 (20 %) <strong>für</strong> die allgemeine<br />
Forderung nach mehr und besserer<br />
Prävention. Die Bonussysteme<br />
können als eine Möglichkeit verstanden<br />
werden, die Eigenverantwortung<br />
zu stärken; werden sie<br />
dieser Empfehlung zugerechnet,<br />
dann ergeben sich zusammen 257<br />
Punkte (13 %).<br />
Die Vorschläge zur Finanzierung<br />
sind je nach Maßnahme verschiedene.<br />
Insgesamt werden sehr häufig<br />
die Krankenkassen genannt.<br />
Als Beispiel einer neuartigen<br />
Finanzierungsmethode <strong>für</strong> Präventionsmaßnahmen<br />
kann eine<br />
(möglicherweise) zweckgebundene<br />
Abgabe oder Steuer auf gesundheitsschädliche<br />
Genuss- und<br />
Suchtmittel angeführt werden<br />
oder die Umleitung von solchen<br />
Steuern <strong>für</strong> Präventionszwecke.<br />
Die beschriebenen Ergebnisse<br />
sind zusätzlich in mehreren Tabellen<br />
dargestellt: Eine Übersicht<br />
gibt die Tabelle „Maßnahmen<br />
<strong>für</strong> Präventionspolitik“ auf den<br />
Seiten 90 und 91. In ihr finden<br />
sich die empfohlenen Maßnahmen<br />
zusammengefasst und nach<br />
ihren Punktwerten geordnet. Die<br />
Gesamttabelle „Maßnahmen und<br />
Finanzierung“ gibt zu jeder Maßnahmenempfehlung<br />
die zugehörigen<br />
Finanzierungsvorschläge<br />
an, wiederum nach Punktzahlen<br />
gereiht (ab der nächsten Seite).<br />
Einen Vergleich der Punktwerte<br />
der wichtigsten Maßnahmenempfehlungen<br />
nach Orten bringt eine<br />
Tabelle im Anhang. Schließlich<br />
sind alle Empfehlungen aller<br />
Kleingruppen in einer mehrseitigen<br />
Tabelle im Anhang I aufgelistet.<br />
Damit wird das Ergebnis<br />
besser nachvollziehbar, und es<br />
geht kein einzelner Vorschlag<br />
verloren, der möglicherweise interessant<br />
und originell ist, aber<br />
wenig Punkte erhalten hat.<br />
Fazit<br />
Eigenverantwortung ist das Leitwort.<br />
Sie muss gefördert und<br />
ausgeübt werden, vor allem durch<br />
Aufklärung und Erziehung. Mehr<br />
und bessere Angebote <strong>für</strong> Prävention<br />
und Vorsorge sind notwendig.<br />
<strong>Gesundheit</strong>spolitik ist breit<br />
anzulegen: Das <strong>Gesundheit</strong>ssystem<br />
soll nicht nur in staatlicher<br />
Zuständigkeit sein; viele, zum<br />
Beispiel Krankenkassen, Berufsgenossenschaften,<br />
Journalisten,<br />
Ärzte, Vereine und Verbände<br />
können und sollen gemeinsam<br />
und vernetzt den Bürger in seiner<br />
Selbstverantwortung unterstützen.<br />
93
94<br />
Welche Maßnahmen empfehlen Sie, um das<br />
<strong>Gesundheit</strong>swesen mehr auf Prävention und<br />
<strong>Gesundheit</strong>sförderung auszurichten?<br />
Gesamtkonzept: Tabelle Maßnahmen und Finanzierung (1)<br />
Wie und von wem sollen diese Maßnahmen finanziert<br />
werden?<br />
Maßnahmen Punkte Finanzierung durch Punkte<br />
Mehr und bessere Prävention/Vorsorge 395 Krankenkassen 170<br />
Staat 119<br />
Erhöhung von Tabak- und Alkoholsteuer<br />
32<br />
Pflichtversicherung mit Eigenbeteiligung<br />
einführen 22<br />
Einsparungen vornehmen 20<br />
Industrie 16<br />
Bonus-System einführen 12<br />
Arbeitgeber 11<br />
Kostenreduktion durch Früherkennung 11<br />
Bürgerversicherung einführen 11<br />
Selbstbeteiligung 10<br />
<strong>Gesundheit</strong>slotto 7<br />
Risikoversicherung einführen 5<br />
Berufsgenossenschaften 3<br />
Reduzierung der Zahl der<br />
Krankenkassen 3<br />
Fortsetzung der Tabelle auf der nächsten Seite
Gesamtkonzept: Tabelle Maßnahmen und Finanzierung (2)<br />
Verstärkte Aufklärung 254 Staat 67<br />
<strong>Gesundheit</strong>serziehung in Kindergärten<br />
und Schulen, mehr Schulsport<br />
Krankenkassen 47<br />
Industrie 30<br />
Subventionsabbau 23<br />
Kürzungen von Diäten und<br />
Ministergehältern 17<br />
Zweckgebundene Steuern auf<br />
Suchtmittel 16<br />
Genussmittelsteuern 15<br />
Alkohol- und Tabaksteuern erhöhen 14<br />
Ärzte 10<br />
Verschlankung des <strong>Gesundheit</strong>ssystems 10<br />
Versicherte 8<br />
Kostenersparnis 7<br />
Kirchen 6<br />
Arbeitgeber 6<br />
177 Staat 130<br />
Krankenkassen 10<br />
Träger der Einrichtungen 8<br />
Eigenverantwortung (ver-)stärken 143 Kosten soll der Einzelne selber<br />
übernehmen 53<br />
Krankenkassen 17<br />
Bonus-System 17<br />
Praxisgebühr 10<br />
Mehrwertsteuer erhöhen 4<br />
Eigenverantwortung kann Kosten<br />
sparen 3<br />
95<br />
Fortsetzung der Tabelle auf der nächsten Seite
96 Gesamtkonzept: Tabelle Maßnahmen und Finanzierung (3)<br />
Bonus-Systeme einführen 114 Krankenkassen 68<br />
Mehr alternative Heilmethoden, nicht<br />
nur Schulmedizin<br />
Kopfprämie 17<br />
Staat 13<br />
Erhöhung der Steuern auf Suchtmittel 13<br />
System trägt sich selbst 10<br />
Risikoversicherung 4<br />
85 Krankenversicherung 44<br />
Einsparung von Arzneimitteln 14<br />
Staat 13<br />
Selbstbeteiligung 3<br />
<strong>Gesundheit</strong>spass einführen 74 Krankenversicherung 37<br />
Staat 3<br />
Verbesserung der Arbeitsbedingungen 46 Wirtschaft 31<br />
Umweltschutz verstärken, härtere Strafen<br />
bei Verstößen<br />
Arbeitgeber und Arbeitnehmer 6<br />
Krankenkassen 3<br />
46 Industrie 25<br />
Einnahmen durch Bußgelder 14<br />
Kommunen 6<br />
Erhöhung der Kfz-Steuer 5<br />
Staat 4<br />
Alle Bürger 3<br />
Kontrollen verstärken 45 Staat 22<br />
Genussmittelsteuer 10<br />
Kassenärztliche Vereinigung 8<br />
Arztpraxis 6<br />
Fortsetzung der Tabelle auf der nächsten Seite
Gesamtkonzept: Tabelle Maßnahmen und Finanzierung (4)<br />
Bestehende Leistungen des <strong>Gesundheit</strong>swesens<br />
sollen erhalten bleiben<br />
Gemeinnützige Arbeiten im <strong>Gesundheit</strong>swesen<br />
von arbeitsfähigen Bürgern,<br />
die keinen Kassenbeitrag leisten<br />
41<br />
Genussmittelsteuer 12<br />
Höhere Einkommen mehr belasten 12<br />
Risikogerechte Prämienversicherung<br />
einführen 11<br />
Anteile von Ökosteuer und<br />
Solidaritätszuschlag 7<br />
Reduktion der Zahl der Krankenkassen 6<br />
Krankenversicherung 6<br />
Zusatzversicherung <strong>für</strong> Risikosportler 4<br />
39 Kostenneutral durch Träger<br />
Bewegung und Breitensport fördern 35 Alkohol- und Tabaksteuer verwenden 14<br />
Mehr Transparenz im<br />
<strong>Gesundheit</strong>swesen<br />
Krankenversicherung 9<br />
Staat 8<br />
Kosten soll der Einzelne selbst<br />
übernehmen 2<br />
34 Dadurch Einsparung von Kosten 15<br />
Bürgerversicherung einführen 33 Arbeitgeber und Arbeitnehmer 8<br />
Werbung <strong>für</strong> gesundheitsschädliche<br />
Produkte verbieten<br />
Bessere Eingliederung von Randgruppen<br />
Mehr Ursachenforschung bei<br />
Erkrankungen<br />
<strong>Gesundheit</strong>ssteuer auf gesundheitsschädliche<br />
Produkte, Inhaltsstoffe etc.<br />
Staat 6<br />
29 Keine Kosten 10<br />
Industrie 5<br />
28 Pflegeversicherung 17<br />
Arbeitgeber 5<br />
Steuern 3<br />
Krankenkassen 2<br />
27 Staat<br />
25 Dadurch werden Einnahmen erzielt.<br />
97<br />
16<br />
22<br />
18<br />
Fortsetzung der Tabelle auf der nächsten Seite
98 Gesamtkonzept: Tabelle Maßnahmen und Finanzierung (5)<br />
Häusliche Erziehung fördern 24 Länger Erziehungsgeld bezahlen 8<br />
Ganzheitliche Betrachtungsweise in der<br />
Medizin<br />
Subventionsabbau 5<br />
24 Abschaffung der Kassenärztlichen<br />
Vereinigung 21<br />
Staat 8<br />
Krankenkassen 6<br />
Weniger Gerätemedizin 2<br />
Ernährungserziehung ausbauen 20 Steuern 5<br />
Einrichtung von Patientenvertretungen<br />
im <strong>Gesundheit</strong>swesen mit gesicherter<br />
Einflussnahme auf Entscheidungen,<br />
„Patientenlobby“<br />
Förderung des Verkaufs gesunder<br />
Lebensmittel<br />
Umstellung auf Grundversorgung und<br />
Modulsystem mit Wahlmöglichkeiten<br />
<strong>für</strong> Ausmaß und Umfang der<br />
Versorgung<br />
Bei Extremsportverletzungen und<br />
Drogenkranken nur Grundversorgung<br />
Pharmaindustrie 5<br />
Ärzte 4<br />
Apotheker 4<br />
19 Staat 7<br />
Krankenkassen 2<br />
Beitrag des Einzelnen 2<br />
17 Umschichtung der Agrarsubventionen 26<br />
Staat 3<br />
17 Arbeitende Bevölkerung und Staat<br />
16 Zusatzversicherung<br />
Mehr und bessere ärztliche Beratung 16 Mehr Geld an Arzt <strong>für</strong> Beratung 7<br />
Mehr Fortbildung/Schulungen im<br />
<strong>Gesundheit</strong>swesen<br />
Solidaritätszuschlag den Krankenkassen<br />
zukommen lassen<br />
Förderung der ökologischen<br />
Landwirtschaft<br />
Keine Folgekosten 2<br />
Zusatzversicherung 1<br />
Krankenversicherung 1<br />
13 Staat<br />
13<br />
13 Staatliche Subventionen 6<br />
Kürzung der Subventionen <strong>für</strong> die<br />
konventionelle Landwirtschaft 1<br />
10<br />
10<br />
Fortsetzung der Tabelle auf der nächsten Seite<br />
4
Gesamtkonzept: Tabelle Maßnahmen und Finanzierung (6)<br />
Mehr Service in Apotheken<br />
(<strong>Gesundheit</strong>stests etc.)<br />
12 Apotheken 3<br />
Pharmaindustrie 3<br />
Förderung der Geriatrie 12 Folgekosten werden dadurch vermieden 8<br />
Bessere Kontrolle der Medikamentenabgabe<br />
Staat 4<br />
Industrie 4<br />
12 Einsparung durch Umschichtungen<br />
Seniorenbetreuung verstärken 12 Ehrenamt 7<br />
Karitative Verbände 2<br />
Billigerer ÖPNV 11 Betreiber 2<br />
Umweltfreundliche Energieerzeugung 11 Unternehmen sollen zahlen 11<br />
Zahnvorsorge in Kindergarten und<br />
Schule<br />
Staat 10<br />
11 Zahnvorsorgesteuer auf Süßigkeiten<br />
einführen 12<br />
Krankenversicherung 2<br />
Zahnarzt 1<br />
Förderung häuslicher Pflege 8 Pflegeversicherung 7<br />
Förderung und Anerkennung von<br />
ehrenamtlichen Präventivmaßnahmen<br />
(z. B. Wasserwacht, Nachbarschaftshilfe<br />
etc.)<br />
Zutritt zu Kureinrichtungen auch ohne<br />
Verschreibung<br />
8 Staat 1<br />
Kommunen<br />
7 Selbstbeteiligung<br />
Doppeluntersuchungen vermeiden 6 Spart Kosten 5<br />
Stärkung des Hausarztes als erste<br />
Anlaufstelle<br />
Lohnausfallversicherung 2<br />
Rauchverbot in der Öffentlichkeit 2<br />
Einrichtung einer <strong>Gesundheit</strong>szentrale,<br />
ähnlich der Verbraucherzentrale<br />
3<br />
2 Staat, Krankenversicherung und<br />
Eigenbeteiligung 1<br />
Gesamtpunktzahl 1 981 Gesamtpunktzahl 1 833<br />
99<br />
13<br />
1<br />
9
100
101<br />
Anhang I<br />
Alle Hauptergebnisse im Detail
102<br />
Anhang zu Arbeitseinheit 15 – Gesamtkonzept<br />
Alle Hauptergebnisse im Detail<br />
Arbeitsgruppe 01 Landshut<br />
Kleingruppe A<br />
Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />
Vorsorgeuntersuchungen, 5 Krankenkassen 5<br />
Vorsorgekuren (psychosomatisch, Mutter-Kind-Kuren) 0<br />
Arbeitsbedingungen (Leistungsdruck, Stress, Mobbing) 4 Wirtschaft 4<br />
Zuzahlungen <strong>für</strong> Vorsorge/Kuren 2 Privat 3<br />
Psychosomatisch, Mutter-Kind-Kuren 2<br />
Aufklärung (kompetente Beratung an verschiedensten Institutionen,<br />
Aktionen, Medien, Schulen)<br />
2 Staat 13<br />
Impfungen 0<br />
Schwangerschaftsvorsorge 1<br />
Umweltbedingungen verbessern 2<br />
Arbeitsbedingungen 3<br />
Kleingruppe B<br />
Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />
<strong>Gesundheit</strong>serziehung in Kindergärten und Schulen 11 Krankenkassen, Familien und Kultusministerium 3<br />
Medienwirksame Information zur Bewusstseinsbildung<br />
des Einzelnen<br />
Kureinrichtungen sollen auch ohne Verschreibung zur Entspannung<br />
genutzt werden können<br />
7 Zweckgebundene Steuern auf Suchtmittel<br />
(Tabak, Alkohol)<br />
16<br />
7 Kassen und Eigenbeteiligung 9<br />
Vorsorgeuntersuchungen durch Bonusprogramme fördern 4 Krankenkassen (Einsparungen durch<br />
Nichterkrankungen)<br />
8<br />
Zweckgebundene, betriebsbedingte Vorsorgeuntersuchungen 3 Berufsgenossenschaften 3<br />
Kleingruppe C<br />
Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />
Billigere öffentliche Verkehrsmittel (Sammeltaxis, Busunternehmen,<br />
Deutsche Bahn)<br />
11 Betreiber selbst, das zahlt sich aus 2<br />
Alle medizinischen Richtungen zusammenführen<br />
7 Ausbildung durch Staat, Ausführung durch<br />
4<br />
(Naturheilkunde, Schulmedizin, Alternativmedizin)<br />
Krankenkassen<br />
Umweltfreundliche Energieerzeugung (Windräder, Solaranlagen,<br />
Brennstoffzelle)<br />
5 Staat, das zahlt sich aus 4<br />
Ernährungserziehung (jeder Einzelne, Eltern, Kindergarten, Schule) 3 (Mehrwert)Steuern 4<br />
Suchtprävention (frühzeitige Aufklärung, Suchtberatung, Seminare) 2 Krankenkassen, Zigaretten- und Alkoholsteuer 3<br />
Kleingruppe D<br />
Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />
Umweltschutz (Luftverschmutzung, Trinkwasserverschmutzung) 12 Industrie, Kommune 12<br />
<strong>Gesundheit</strong>serziehung (Eltern, Kindergarten, Schule) 9 Schule, Kindergarten, Staat 6<br />
Eigenverantwortung (Vorsorgeuntersuchung, Ernährung, Sport) 8 Krankenkasse 5<br />
Eigenbeteiligung 3<br />
Kleingruppe E<br />
Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />
Fernsehkochduell zwischen Krankenkassen mit Prominenten 11 Bezahlt von den Firmen, deren Produkte zur<br />
Anwendung kommen<br />
11<br />
Zahnvorsorge in Kindergärten und Schulen 8 Einführung der „Zahnvorsorgesteuer“ auf<br />
Süßigkeiten<br />
12<br />
Tanzkurse zum Stressabbau fördern 8 Finanziert aus den Steuereinnahmen der Suchtund<br />
Genussmittel<br />
8<br />
Impfungen als sinnvoll darstellen, z. B. TV-Spots mit Prominenten 3 Finanzierung aus Mitgliederbeiträgen 0
Anhang I: Hauptergebnisse im Detail<br />
Arbeitsgruppe 02 Landshut<br />
Kleingruppe A<br />
Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />
Mehr Ganzheitsmedizin 7 Verlagerung der Finanzierung 4<br />
Mehr Eigenverantwortung 6 Selbstbeteiligung 6<br />
Änderung der Lebensweise 5<br />
Bessere Kontrolle der Medikamentenabgabe<br />
(Menge und Wechselwirkung)<br />
3 Einsparung durch Umschichtung 4<br />
Vorsorgeleistung und medizinische Versorgung <strong>für</strong> alle Altersstufen,<br />
Mehr Prävention finanzieren<br />
3 Kostenreduzierung durch Früherkennung 4<br />
Förderung der Geriatrie 3 Vermeidung von Folgekosten 8<br />
Kleingruppe B<br />
Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />
Übernahme der Naturheilverfahren durch die Gesetzliche<br />
Krankenversicherung<br />
12 Gesetzliche Krankenversicherung 8<br />
Fach „<strong>Gesundheit</strong>slehre“ in Schulen (Inhalt: Ernährung, Bewegung,<br />
Drogen, Anatomie des Menschen)<br />
6 Gesetzliche Krankenversicherung 3<br />
Umwelt: Auf nachwachsende Rohstoffe umstellen 6 Staat 6<br />
Förderung besserer Arbeitsumstände 6 Arbeitgeber (80 Prozent) und Arbeitnehmer<br />
(20 Prozent)<br />
Erweiterung des Untersuchungsplanes (Zahnarzt ab 2. Lebensjahr<br />
Pflicht, Pflichtaufklärungsgespräch über Vorteile und Nachteile von<br />
Impfungen)<br />
2 Gesetzliche Krankenversicherung 5<br />
Kleingruppe C<br />
Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />
Transparenz im <strong>Gesundheit</strong>swesen 7 Kostenersparnis 7<br />
Mehr <strong>Gesundheit</strong>sbewusstsein des Einzelnen 7 Senkung des Beitragssatzes möglich 2<br />
Verstärkte Aufklärung über gesunde Lebensführung 6 Krankenkasse 8<br />
Stärkere Inanspruchnahme vorhandener Vorsorgeuntersuchungen 5 Krankenkasse 5<br />
Kooperation Alternativmedizin–Schulmedizin 2 Krankenkasse 4<br />
Kleingruppe D<br />
Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />
Bessere Eingliederung von Randgruppen (auch psychisch Kranke) 6 Steuern 3<br />
Kontrollen <strong>für</strong> Ärzte und Heilpraktiker 3 Steuern 2<br />
Aufklärung (z. B. <strong>Gesundheit</strong>slehre in den Schulen) 3 Steuern 2<br />
Vorsorge und Impfungen voll bezahlen 3 Vermeidung von Krankheiten und Kosten 3<br />
Eigenverantwortung (z. B. Vorsorge, Hygiene, Rauchverbote,<br />
besseres Betriebsklima)<br />
1 Vermeidung von Krankheiten 3<br />
Kleingruppe E<br />
Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />
Transparenz und Übersichtlichkeit des <strong>Gesundheit</strong>swesens 10 Kostenneutral bis kostensparend 3<br />
Aufklärung und Förderung der Eigenverantwortlichkeit 10 Kostenbeteiligung und Bonussystem 13<br />
Ganzheitliche Therapie 2 Angebote <strong>für</strong> zusätzliche günstige Versicherung<br />
auf freiwilliger Basis<br />
5<br />
Zahnärztliche Versorgung soll voll gewährleistet werden 1 Kassenbeiträge 0<br />
Vorsorgeuntersuchungen ab 40 Jahre 0 Kassenbeiträge 2<br />
103
104 Anhang I: Hauptergebnisse im Detail<br />
Arbeitsgruppe 03 Kronach<br />
Kleingruppe A<br />
Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />
Erziehung zu gesundem Verhalten in Elternhaus, Kindergarten,<br />
Schule, Betrieb<br />
10 Über die jeweilige Einrichtung getragen 0<br />
Bonus-System einführen 6 Kassenbeiträge (und evtl. <strong>Gesundheit</strong>ssteuern) 5<br />
Werbung <strong>für</strong> gesundheitsschädliche Sachen verbieten 6 Keine Kosten 5<br />
<strong>Gesundheit</strong>ssteuer auf gesundheitsschädigende Stoffe/Genussmittel/<br />
Lebensmittel (Tabak, Alkohol, Zucker, E-Stoffe)<br />
4 Es werden Einnahmen erzielt. 4<br />
Berufsbezogene <strong>Gesundheit</strong>saufklärung (Schulung durch<br />
1 Arbeitgeber, Arbeitnehmer und Krankenkassen 3<br />
Fachpersonal bei Berufsbeginn und in kontinuierlichen Abständen)<br />
zu je einem Drittel<br />
Kleingruppe B<br />
Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />
Bonus-System einführen (Krebsvorsorge, Check-up, Impfungen) 9 Kassenbeiträge 9<br />
Rechnungskopie <strong>für</strong> Patient zur Kosten- und Eigenkontrolle 7 Selbsttragend 3<br />
Tabak- und Alkoholkonsumenten mehr belasten 5 Industrie-Quellensteuer direkt an Kasse<br />
(25 Prozent)<br />
5<br />
<strong>Gesundheit</strong>spass einführen (besserer Überblick, Information) 4 Ärzte/Pharmaindustrie/Kassen 11<br />
Gesunde Ernährung (Eigenverantwortung, Schulen, Kantinen) 2 Selbstfinanzierung 3<br />
Kleingruppe C<br />
Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />
Aktionen in Apotheken als ständiger Service (Blutzucker, Blutdruck,<br />
Hörtest, Cholesterin usw.)<br />
12 Apotheker/Pharmaindustrie 6<br />
<strong>Gesundheit</strong>sprogramme in Betrieben (Stressbewältigung,<br />
Rückenschule, Sportprogramm usw.)<br />
9 Arbeitgeber 5<br />
Kurse/Seminare/Aufklärungsarbeit 7 Durch Arzt als kostenlose Zusatzleistung 10<br />
Ernährungs- und Bewegungsprogramme 5 Finanzierungspool aus Ärzten, Apothekern<br />
und Pharmaindustrie<br />
13<br />
Halbjährliche Zahnuntersuchungen in Kindergärten und Schulen 2 Kostenlos durch Zahnarzt 1<br />
Kleingruppe D<br />
Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />
<strong>Gesundheit</strong>sbuch mit Vorsorgeuntersuchungen und<br />
Schutzimpfungen<br />
17 Krankenkassen 9<br />
<strong>Gesundheit</strong>svorsorge (Schulungen <strong>für</strong> Ernährung,<br />
Wirbelsäulengymnastik usw.)<br />
3<br />
Schulen: <strong>Gesundheit</strong>sstunde einmal pro Woche, Gymnastikübungen<br />
täglich, gesundheitsfördernden Sportunterricht, richtiges Bewegen im<br />
Alltag, Pausenverkauf von gesundheitsfördernden Nahrungsmitteln<br />
5 Staat/Krankenkasse 7<br />
Kindergarten: <strong>Gesundheit</strong>swoche pro Monat, Gymnastikübungen<br />
täglich, richtiges Bewegen lernen<br />
4 Eltern/Kindergarten/Krankenkassen 1
Anhang I: Hauptergebnisse im Detail<br />
Kleingruppe E<br />
Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />
Nach Alter und Geschlecht genau spezifizierte<br />
9 Grund-Vorsorge durch Krankenkassen. Für dar- 6<br />
Vorsorgeuntersuchungen<br />
über hinaus gehende vom Patienten gewünschte<br />
Leistungen pauschale Eigenbeteiligung<br />
Eigenverantwortung (gesunde Lebensweise,<br />
Vorbild gegenüber Kindern)<br />
7 Jeder selbst 7<br />
Einführung eines Bonus-Systems (Belohnung bei Teilnahme<br />
an präventiven Maßnahmen, Inanspruchnahme von<br />
Vorsorgeuntersuchungen und Impfungen)<br />
4 Krankenkasse in Form von Beitragsrückerstattung 8<br />
Bekämpfung von Suchtgefahren (Werbeverbot <strong>für</strong> Suchtmittel,<br />
verstärkte und aggressive Werbung mittels Aufklärungskampagnen)<br />
4 Quellensteuer auf Alkohol und Tabak 5<br />
Arbeitsgruppe 04 Kronach<br />
Kleingruppe A<br />
Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />
Bürgerversicherung <strong>für</strong> Alle 5 Alle Einkommen zur Beitragsberechnung heranziehen,<br />
Höhe vom Einkommen abhängig, stärkere<br />
Belastung von Hochverdienern<br />
6<br />
Vorsorgeuntersuchungen <strong>für</strong> alle Alters- und Risikogruppen 4 Krankenkassen, es werden Folgekosten eingespart 3<br />
Ernährungs- und Bewegungsprogramme in Kindergärten und<br />
3 Kein Finanzierungsbedarf, Fachwissen soll wäh- 0<br />
Schulen<br />
rend der Ausbildung des Betreuungspersonals in<br />
Kindergärten und Schulen erworben werden<br />
Stärkere Zusammenarbeit von Schul- und Alternativmedizin 3 Senkung der Arzneimittelkosten, z. B. mehr Druck<br />
auf Pharmaindustrie<br />
5<br />
Stärkung des Hausarztes als erste Anlaufstelle 3<br />
Anreize zur Gesunderhaltung schaffen, z. B. Bonus-System 3 Stärkere Belastung von Personengruppen, die<br />
sich bewusst Risiken aussetzen, z. B. Raucher,<br />
Alkoholiker, Extremsportler<br />
4<br />
Verminderung der Medikamentenflut (Positivliste),<br />
Strafen <strong>für</strong> grob gesundheitsschädliches Verhalten<br />
(z. B. höhere Selbstbeteiligung), Mehrfachuntersuchungen<br />
einstellen, stärkere Überwachung<br />
der Pharmaindustrie (Kosteneinsparungen)<br />
7<br />
Kleingruppe B<br />
Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />
Irreführende Informationen in Werbung und Medien müssen<br />
verboten werden<br />
9 Industrie, Werbeagenturen 5<br />
Früherkennung, Reihenuntersuchungen (Krebs, Lunge, Herz/<br />
Kreislauf)<br />
7 Krankenkassen, BfA, LVA 6<br />
<strong>Gesundheit</strong>sbewusstsein fördern 4<br />
Impfungen 1 Krankenkassen 4<br />
Regelmäßige Untersuchungen <strong>für</strong> Personen gefährdeter<br />
Berufsgruppen<br />
1 Berufsgenossenschaft, BfA, LVA 3<br />
Kleingruppe C<br />
Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />
Förderung häuslicher Pflege 8 Pflegeversicherung (Einsparung gegenüber<br />
Heimpflege)<br />
7<br />
Luftverschmutzung vermindern 7 Verursacher (Industrie, Tabakindustrie) 3<br />
Förderung der sozial Schwachen 4 Sozialverbände, Sozialamt, Krankenkasse 2<br />
Vorsorgeuntersuchungspass, Impfpflicht 3 Krankenkasse 2<br />
Gesunder Arbeitsplatz 1 Arbeitgeber (staatlicher Zuschuss <strong>für</strong><br />
Kleinbetriebe)<br />
7<br />
105
106 Anhang I: Hauptergebnisse im Detail<br />
Kleingruppe D<br />
Maßnahmen Pkt. Maßnahmen Pkt.<br />
Versicherte, Staat und Arbeitgeber sollen<br />
<strong>Gesundheit</strong>ssystem finanzieren<br />
7<br />
Vorsorgeuntersuchungen <strong>für</strong> Kinder und Jugendliche 8 Staat 7<br />
Vorsorge <strong>für</strong> Berufstätige 3 Krankenversicherung 4<br />
<strong>Gesundheit</strong>ssport <strong>für</strong> Alle 3 Staat und Krankenversicherung 2<br />
Spezielle Berufsvorsorge 3 Arbeitgeber und Berufsgenossenschaften 2<br />
Mehr und bessere ärztliche Beratung 1 Grundversicherung durch Krankenkasse,<br />
Zusatzversicherung durch Patient<br />
2<br />
Kleingruppe E<br />
Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />
Bürgerversicherung (alle Bürger und alle Einkommen einbezogen) 11 Arbeitgeber und Arbeitnehmer 8<br />
Bestehende Leistungen der <strong>Gesundheit</strong>swesens sollen erhalten bleiben 9 Krankenkassen 6<br />
Aktionen <strong>für</strong> die Erhaltung der Volksgesundheit 6 Staat 9<br />
Arbeitsgruppe 05 Neustadt an der Waldnaab<br />
Kleingruppe A<br />
Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />
Verstärkte Aufklärung 20 Staat, Krankenkassen, Spenden 13<br />
Kleingruppe B<br />
Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />
Naturheilkunde und Schulmedizin sollen sich ergänzen<br />
14 Finanzierung der Naturheilkunde wie<br />
15<br />
(beide Verfahren haben Vor- und Nachteile)<br />
Schulmedizin (GKV)<br />
Aufklärung bereits in der Schule unter Einbindung der Ärzte und 13 Billigste Finanzierungsform;<br />
9<br />
Krankenkassen<br />
kein zusätzlicher Schulungsaufwand, da bereits<br />
Fachleute vorhanden<br />
Mehr Bereitschaft zur Inanspruchnahme von Vorsorgeangeboten 10 GKV 8<br />
Reduzierung der Vielzahl von Medikamenten auf dem Markt<br />
(Vorbild: skandinavische Länder und Schweiz)<br />
9 Es entstehen keine Kosten. 9<br />
Steuerung des Suchtmittelverbrauchs durch den Preis 7 Es entstehen keine Kosten. 9<br />
Kleingruppe C<br />
Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />
Umschlag des Solidaritätszuschlags zugunsten der Krankenkassen<br />
(z. B. <strong>für</strong> Krankenhäuser)<br />
12 Staat 0<br />
Massive Aufklärung in Kindergärten und Schulen 6 Staat und Krankenkassen 3<br />
Gemeinnützige Arbeiten im <strong>Gesundheit</strong>swesen von arbeitsfähigen<br />
Bürgern, die keinen Kassenbeitrag leisten<br />
3 Es entstehen keine Kosten. 0<br />
Routinevorsorge bis ins hohe Alter (zwecks Früherkennung) 2 Krankenkasse 0<br />
Für Extremsportverletzungen und Drogenkranke nur<br />
Grundversorgung<br />
2 Eigenversicherung <strong>für</strong> Nachsorge 0<br />
Lohnausfallversicherung 2 Eigenleistung des Einzelnen 0<br />
Frühvorsorge bei Risikogruppen (Erbkranke etc.) muss gesetzlich<br />
vorgeschrieben sein<br />
1 Staat 0<br />
Optimalste Rundumversorgung <strong>für</strong> Vor- und Nachsorge 0 Bürgerversicherung 11
Anhang I: Hauptergebnisse im Detail<br />
Kleingruppe D<br />
Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />
Pflichtfach „<strong>Gesundheit</strong>slehre“ in der Schulen (ab der Grundschule) 8 Staat 9<br />
Mehr Eigenverantwortung (gesunde Lebensweise, Ernährung,<br />
Bewegung, Vorsorgeangebote nutzen)<br />
7 Jeder Bürger 7<br />
Ausbildung und Seminare in <strong>Gesundheit</strong>slehre <strong>für</strong> Lehrer<br />
(z. B. Rückenschule, Gymnastik, Ernährung)<br />
3 Staat 2<br />
Leistungskatalog über Vorsorge und Bonussystem 2 Krankenkasse 0<br />
Spielerische „Vorträge“ in Kindergärten über Ernährung, Bewegung,<br />
Zahnpflege etc.<br />
2 Krankenkassen, KVB 1<br />
Mehr Information in den Medien über Vorsorge 0 Krankenkassen 1<br />
Kleingruppe E<br />
Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />
Schulung der leitenden Angestellten zur Mitarbeiterführung 7 Krankenkassen, Berufsgenossenschaft 3<br />
Pflichtschulungen <strong>für</strong> Arbeitnehmer 3<br />
Kostenfreie Vorsorgeuntersuchungen ohne Altersgrenze 3 Bürgerversicherung 5<br />
Erinnerung zu Grundimpfungen 1<br />
Intensive Information in Kindergärten und Schulen 2 Gesetzliche Beiträge mit Bonussystem 5<br />
Mittelbereitstellung <strong>für</strong> qualifizierte Ausbildung mit Abschluss, mehr<br />
Werbung <strong>für</strong> Prävention<br />
1 Staat, Bafög 3<br />
Arbeitsgruppe 06 Neustadt an der Waldnaab<br />
Kleingruppe A<br />
Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />
<strong>Gesundheit</strong>serziehung in der Schule 6 Staat 2<br />
Sozial-integrative Trainingsmaßnahmen 5 Arbeitgeberverbände/Arbeitgeber 5<br />
Erziehungsarbeit im Haus fördern (statt Kinder in Betreuungsstätten) 4 Erziehungsgeld länger bezahlen 8<br />
Soziales Jahr <strong>für</strong> Senioren 4 Ehrenamt, Bepunktungssystem 7<br />
Rentenbetreuung nach Eintritt ins Rentenalter (Umstellungshilfe) 3 Karitative Verbände 2<br />
Kleingruppe B<br />
Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />
<strong>Gesundheit</strong>sunterricht an Schulen und Kindergärten (Ernährung,<br />
Bewegung, Suchtprävention)<br />
10 Staat 11<br />
Ursachenforschung von Erkrankungen (Elektrosmog, Umweltgifte,<br />
psychische Probleme)<br />
8 Staat 7<br />
<strong>Gesundheit</strong>sfördernde Maßnahmen (Ernährungs- und Fitnesskurse,<br />
Rückenschule)<br />
5 Krankenkassen und Eigenanteil der Versicherten 5<br />
Vorsorgeuntersuchungen <strong>für</strong> Kinder und Erwachsene 4 Krankenkassen 4<br />
Informationsveranstaltungen zur <strong>Gesundheit</strong>sprävention auf<br />
4 Krankenkassen, Berufsverbände<br />
3<br />
öffentlichen Plätzen (Fußgängerzone, Kaufhäuser)<br />
(z. B. der Apotheker etc.)<br />
Kleingruppe C<br />
Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />
Vorsorgeuntersuchungen <strong>für</strong> Asylbewerber 17 Staat 13<br />
<strong>Gesundheit</strong>slehre als festes Fach an allen Schulen 6 Staat 7<br />
Vorsorgeuntersuchungen (Krebsvorsorge, Check up, Kinder,<br />
Impfungen etc.)<br />
3 Krankenkasse 5<br />
Förderung von Anlaufstellen <strong>für</strong> seelische und soziale Probleme 1 Caritas, Malteser, Kirche 0<br />
107
108 Anhang I: Hauptergebnisse im Detail<br />
Kleingruppe D<br />
Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />
Geld <strong>für</strong> Forschung und Ausbildung 7 Staat, Industrie 8<br />
Erziehung und Förderung in allen Altersklassen 5 Staat, Berufsgenossenschaften, Industrie,<br />
Krankenkassen<br />
6<br />
Vorsorgeuntersuchungen vom Baby bis zum Rentenalter 2 Staat, Berufsgenossenschaften, Krankenkassen 0<br />
Kleingruppe E<br />
Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />
Reihenuntersuchungen <strong>für</strong> Kinder (Impfungen, Hörtest, Sehtest,<br />
Zahnprophylaxe)<br />
6 <strong>Gesundheit</strong>samt 7<br />
Vorsorgeuntersuchungen <strong>für</strong> Kinder (Sprachstörungen,<br />
Lese- und Schreibschwächen, psychische und motorische Probleme)<br />
6 Krankenkasse, Staat (Jugendamt) 6<br />
Betreuung <strong>für</strong> Senioren (psychisch, sozial, Ernährungs- und<br />
Bewegungstherapien)<br />
5 Krankenkasse, Kirchengemeinde, Vereine 3<br />
Arbeitsgruppe 07 Traunstein<br />
Kleingruppe A<br />
Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />
Änderung des Abrechnungssystems (mehr Transparenz, bessere<br />
Bezahlung <strong>für</strong> Beratung und Präventionsmaßnahmen)<br />
9 Selbstfinanzierung (weniger Arzneimittel) 6<br />
Bonus-System der Krankenkassen (Vorsorgeuntersuchungen,<br />
7 Umverteilung der Alkohol- und Tabaksteuer<br />
13<br />
Impfungen, gesundheitsfördernde Maßnahmen)<br />
zugunsten des <strong>Gesundheit</strong>swesens, Erhöhung der<br />
Steuern auf Suchtmittel<br />
Feste Integration der Präventionsthematik in das Schul- und<br />
Ausbildungswesen<br />
5 Subventionsabbau 5<br />
Gesetzesänderungen zugunsten des <strong>Gesundheit</strong>sschutzes (besserer<br />
Lärmschutz, Einschränkung der Pharma-Lobby, weniger Zusatzstoffe<br />
in der Ernährung<br />
1<br />
Kleingruppe B<br />
Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />
Verschärfte Kontrollen des Jugendschutzgesetzes 11 Genussmittelsteuer 10<br />
Chip-Karte mit gespeicherter Krankengeschichte 9 Einsparungen durch weniger Doppelbehandlungen 3<br />
Regelmäßige Präventionsprojekte in der Schule 3 Einsparungen durch Verhinderung von<br />
Krankheiten<br />
5<br />
Mehr Eigenleistung der Versicherten 0 Jeder Versicherungsnehmer ohne Ausnahme 1<br />
Umstrukturierung der kassenärztlichen Abrechnung 0 Reduzierung der Steuerverschwendung im<br />
Bundeshaushalt<br />
2<br />
Kleingruppe C<br />
Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />
Verstärkte bildliche Aufklärung über irreparable Schäden 8 Langfristig über Kostenersparnis <strong>für</strong><br />
Krankheitsbehandlung<br />
7<br />
Aktivierung/Sensibilisierung der Bevölkerung <strong>für</strong> bereits vorhandene<br />
Angebote (z. B. Werbespots, Presse) auch im ländlichen Bereich<br />
6 Bundesgesundheitsministerium 1<br />
Rauchverbot in der Öffentlichkeit 2 Keine Kosten 0<br />
Permanente Aufklärung (Fahrradhelm, Handy, HIV etc.) 0 Industrie (Hersteller der Geräte etc.) 7<br />
Dezentrale berufsspezifische <strong>Gesundheit</strong>svorsorge 0 Arbeitgeber, Arbeitnehmer, Krankenkassen 0
Anhang I: Hauptergebnisse im Detail<br />
Kleingruppe D<br />
Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />
Animative Ferienprogramme 8 Staat mit Selbstbeteiligung 4<br />
Bessere Schwangerenberatung 4 Krankenkassen 2<br />
In der Schule mehr über Ernährung, Körper und Bewegung<br />
vermitteln<br />
3 Staat 0<br />
Bewusstseinsförderung <strong>für</strong> Ernährung und Körper durch<br />
Kindergärtnerinnen<br />
2 Staat 1<br />
Bewusster Konsum, mehr Kontrolle <strong>für</strong> Lebensmittel 2 Hersteller, Krankenkassen 2<br />
Bessere Ergonomie am Arbeitsplatz 0 Arbeitgeber 6<br />
Kleingruppe E<br />
Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />
Lehrstuhl an Universität <strong>für</strong> Alternativmedizin 11 Staat 13<br />
Erziehungskurse <strong>für</strong> Eltern mit entsprechender Öffentlichkeitsarbeit 10 Zuschuss von Krankenkassen 7<br />
Pflicht-Checkup ab dem 20. Lebensjahr mit umfassender Aufklärung 9 Krankenkassen 6<br />
Größere Transparenz der Behandlungskosten 7 Arzt, Krankenkasse 16<br />
Mehr Erziehung zur Eigenverantwortlichkeit in Kindergärten und<br />
Schulen<br />
1 Bildungs- und <strong>Gesundheit</strong>swesen 0<br />
Arbeitsgruppe 08 Traunstein<br />
Kleingruppe A<br />
Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />
Einführung „Soziales Jahr“ im <strong>Gesundheit</strong>swesen 13 Kostenneutral durch Träger 4<br />
Erhöhung der Mittel <strong>für</strong> Prävention 8 Anschubfinanzierung durch Tabak- und<br />
Genusssteuern, später durch Umverteilung der<br />
GKV-Ausgaben<br />
14<br />
<strong>Gesundheit</strong>serziehung ausbauen in Kindergarten, Schule und<br />
Erwachsenenbildung<br />
4 Staat 5<br />
Mehr Öffentlichkeitsarbeit 3 Staat 3<br />
Motivation zur Eigenverantwortung 3 Krankenkassen 1<br />
Belohung der Eigenverantwortung 0 Krankenkassen 0<br />
Förderung der Eigenverantwortung 0 Krankenkassen 2<br />
Kleingruppe B<br />
Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />
Verpflichtung und Bezahlung von häufigeren<br />
7 Herausnahme versicherungsfremder Leistungen 4<br />
Vorsorgeuntersuchungen<br />
aus der Krankenversicherung<br />
Werbeverbot <strong>für</strong> potentielle Suchtmittel (Tabak und Alkohol etc.) 6 Nicht alles, was gut ist, kostet Geld. 1<br />
Verpflichtendes soziales Jahr <strong>für</strong> alle Bürger 6<br />
Nutzung der Medien <strong>für</strong> gesundheitliche Aufklärung und Motivation<br />
<strong>für</strong> gesundes Verhalten<br />
4 Streichung von Subventionen (z. B. Steinkohle) 8<br />
Aufklärungskampagnen in Kindergarten und Schule 2 Heranziehung des gesamten zu versteuernden<br />
Einkommens <strong>für</strong> die Beitragsberechnung der GKV<br />
4<br />
Bonusregelungen <strong>für</strong> Arbeitgeber und Arbeitnehmer <strong>für</strong> Erhalt der 1 Herausnahmen von Unfällen aus dem GKV-<br />
<strong>Gesundheit</strong><br />
Leistungskatalog und Abdeckung über private<br />
Pflichtversicherung<br />
109
110 Anhang I: Hauptergebnisse im Detail<br />
Kleingruppe C<br />
Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />
Vorsorgeuntersuchungen erweitern 7 Krankenkassen 0<br />
Kontinuierliche <strong>Gesundheit</strong>serziehung (Bewegung, Ernährung,<br />
Hygiene etc.)<br />
5 Eltern und Staat 4<br />
Kuren zur Prävention 3 Krankenkassen und Eigenbeteiligung 0<br />
Gesunde Arbeitsplätze 1 Betriebe 5<br />
Projekte: Fit durch Bewegung und Ernährung 1 Eigenbeitrag, Krankenkasse, staatliche Zuschüsse 0<br />
Kleingruppe D<br />
Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />
Verpflichtung eines jeden Schulabgängers zu Sozialdienst 8 Berufsgenossenschaft, Krankenkasse 3<br />
Gesamtes <strong>Gesundheit</strong>ssystem finanzierbar durch<br />
Steuergelder aus Alkohol- und Tabaksteuer und<br />
durch Krankenkasse<br />
9<br />
Fachliche Beratung über Vermeidung von Mobbing 5 Krankenkassen, Berufsgenossenschaften 5<br />
Aufklärung über gesunde Lebensweise in Kindergarten und Schulen 3 Staat 5<br />
Spezielle Seminare <strong>für</strong> Risikogruppen (Raucher, Drogensüchtige,<br />
Alkoholiker etc.)<br />
2 Pharmaindustrie 3<br />
Kleingruppe E<br />
Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />
Suchtprävention, Raucherentwöhnung und -behandlung 15 Tabak- und Alkoholsteuer 16<br />
Früherkennung psychisch Belasteter durch den psychologisch<br />
geschulten Hausarzt<br />
6 Krankenkassen 8<br />
Impfungen und Vorsorge fördern 1<br />
<strong>Gesundheit</strong>svorsorge durch psychische Stabilisierung 2<br />
Aufklärung über Folgen gesundheitsschädlichen Verhaltens 4 Steuern 4<br />
Arbeitsgruppe 09 Bad Kissingen<br />
Kleingruppe A<br />
Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />
Bonus-System einführen 8 KV-Mitglieder 5<br />
Zertifizierung von Arztpraxen 7 KVB 8<br />
Arztpraxis 6<br />
<strong>Gesundheit</strong>serziehung als Schulfach, Schulsport nicht<br />
Leistungsorientiert<br />
4 Staat 6<br />
Supervision am Arbeitsplatz 4 Arbeitgeber 3<br />
Kleingruppe B<br />
Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />
Bio-Lebensmittel 7 Mehrwertsteuer 4<br />
Vorsorge und Impfungen 5 Krankenkassen 4<br />
<strong>Gesundheit</strong>serziehung als Schulfach 5 Staat 5<br />
Praktischer Schulunterricht 2 Staat 4<br />
Kleingruppe C<br />
Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />
Mehr Eigenverantwortung in der Prävention 10 Kopfprämie (Finanzierung der Selbsthilfegruppen<br />
durch den Staat)<br />
17<br />
Bonus-System einführen 10
Anhang I: Hauptergebnisse im Detail<br />
Kleingruppe D<br />
Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />
Beibehaltung und Einführung eines differenzierten Sportunterrichts 5<br />
Vorbild und Eigenverantwortung 5<br />
<strong>Gesundheit</strong>saktionen starten und durchführen 4<br />
Regelmäßige anonyme Befragungen 3<br />
<strong>Gesundheit</strong>serziehung als Schulfach 2<br />
Vorsorgecheckheft einführen 2 Genussmittelsteuer 2<br />
Globale Standards 2<br />
Medizinische Ausbildung reformieren 5<br />
Kleingruppe E<br />
Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />
Bonus-System <strong>für</strong> gesundheitsfördernde Lebensweise 4<br />
Prävention als Schwerpunkt in der Ausbildung <strong>für</strong> Ärzte und andere<br />
Heil- und Pflegeberufe<br />
3 Träger der Ausbildungsstätten 0<br />
Vorsorgeuntersuchungen als Pflicht(altersspezifisch, nach<br />
internationalem Standard)<br />
<strong>Gesundheit</strong>serziehung, <strong>Gesundheit</strong>sbildung in Schulen, Vereinen,<br />
Betrieben, Alten- und Pflegeeinrichtungen etc.<br />
Arbeitsplatzgestaltung im Sinne der <strong>Gesundheit</strong>sförderung<br />
(Ergonomie, positives Betriebsklima)<br />
111<br />
3 Krankenkassen ohne zusätzliche eigene<br />
Beteiligung<br />
13<br />
3 Träger der Einrichtungen 4<br />
2 Arbeitgeber 4<br />
Stärkung von Verbraucherschutz und Verbraucherbildung 0 Staat, Nahrungs- und Genussmittelindustrie 7<br />
Arbeitsgruppe 10 Bad Kissingen<br />
Kleingruppe A<br />
Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />
Rehabilitation fördern 15 Steueranteile aus der Belastung der höheren<br />
Einkommen<br />
12<br />
Abgabe auf Genussmittel 12<br />
Vorsorgen 8 Reduktion der bestehenden Krankenkassen 6<br />
Förderung von Impfungen 4 Umstellung der Krankenversicherung auf<br />
risikogerechte Prämienversicherung<br />
11<br />
Ernährungsberatung ausbauen 4 Solidaritätszuschlag 4<br />
Anteile von der Ökosteuer 3<br />
Zusatzversicherung <strong>für</strong> Hochrisikosportler 4<br />
Kleingruppe B<br />
Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />
Kuren zur Prävention ausbauen 6 Krankenkassen und Versicherte 3<br />
Vermeidung von Doppeluntersuchungen 6 Spart Kosten 5<br />
Lehrpläne auf Sportunterricht und <strong>Gesundheit</strong>sförderung ausrichten 5 Staat 4<br />
Bessere Zusammenarbeit von klassischer Medizin und<br />
Naturheilkunde<br />
4 Krankenkassen und Versicherte 4<br />
Blut- und Organspenden 3 Krankenkassen 1<br />
Alle sollen 10 Euro Praxisgebühr bezahlen. 10
112 Anhang I: Hauptergebnisse im Detail<br />
Kleingruppe C<br />
Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />
Bonusprogramme in allen Bereichen (Augen, Krebs, Herz etc.) 7 Kassenleistung 1<br />
Zusatzversicherung <strong>für</strong> Extremsport 3 Sportler sollen sich selbst versichern. 5<br />
Mehr Schulung im <strong>Gesundheit</strong>sbereich 2 Staat 2<br />
Ernährungsinformation durch Medien und Kurse 1 Staat (Steuer) 1<br />
Vorsorge ausweiten, Altersgrenzen heruntersetzen 0 Krankenkassen und Staat (Steuer) 1<br />
Kleingruppe D<br />
Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />
Bessere Vorsorge <strong>für</strong> Kleinkinder 8 Staat und GKV 3<br />
Erwachsene: gesunde Lebensweise vorleben 7 Krankenkassen, Eigenanteil, Rententräger 5<br />
Präventivkuren gewähren, alterspezifische Vorsorge 7<br />
Jugendzeit: Verhütung von Suchtanfälligkeit,<br />
Legalisierung weicher Drogen<br />
4 Staat, Krankenkassen 4<br />
Mehr Aufklärung <strong>für</strong> Jugendliche 3<br />
Kinder: Schulfach „<strong>Gesundheit</strong>serziehung, mehr Sport 4 Staat und Gesellschaft 3<br />
Senioren: auch Psyche und Geist pflegen 1<br />
Kleingruppe E<br />
Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />
Zusammenarbeit von Schulmedizin und Naturheilkunde 8<br />
Mehr und bessere Information 7 Verschlankung des Systems<br />
Vorsorge von Kindesbeinen an, mit Bonus-Systemen fördern 6 Jeder Bürger zahlt in die GKV ein, außer Kinder 11<br />
Bessere Schulungen <strong>für</strong> chronisch Kranke 5<br />
Risikoversicherung über private Anbieter,<br />
jeder zahlt ein<br />
3<br />
Arbeitgruppe 11 Starnberg<br />
Kleingruppe A<br />
Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />
Erweiterung der Pflege <strong>für</strong> Alte, Kranke und Behinderte 13 Pflegeversicherung, „soziales Jahr“,<br />
Krankenversicherung<br />
17<br />
Vorsorge und Impfungen gesteuert über <strong>Gesundheit</strong>spass 5 Krankenversicherung 0<br />
Tabak- und Alkoholsteuer erhöhen, Umweltsünder härter bestrafen 3 Steuer- und Bußgeldeinnahmen 9<br />
Information und Aufklärung mittels TV-Spots 2 Krankenversicherung und Staat 0<br />
Förderung der ökologischen Landwirtschaft 0 EU, Landwirtschaftsministerien 2<br />
Kleingruppe B<br />
Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />
Bewusstsein <strong>für</strong> mehr Eigenverantwortung 10 Kostet Eigeninitiative 11<br />
Initiativen zur Motivation der Bürger mehr auf ihre <strong>Gesundheit</strong> zu<br />
achten<br />
Größeren Schwerpunkt auf Prävention und <strong>Gesundheit</strong>sförderung im<br />
Kinder- und Jugendbereich legen<br />
6 Fonds der Industrie bzw. Einnahmen aus der<br />
Alkohol- und Tabaksteuer<br />
10<br />
6 Zuschüsse vom Staat 7<br />
<strong>Gesundheit</strong>spass einführen 3 Krankenkassen aus Mitgliederbeiträgen 2<br />
Bürger, die ihre <strong>Gesundheit</strong> bewusst gefährden, müssen höhere<br />
Beiträge zahlen<br />
3 Kostet den Bürger 3
Anhang I: Hauptergebnisse im Detail<br />
Kleingruppe C<br />
Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />
Einführung eines <strong>Gesundheit</strong>scheckheftes 13 Umstrukturierung der Krankenkasse,<br />
Pflichtversicherung mit Eigenbeteiligung<br />
20<br />
Mehr Zeit <strong>für</strong> ganzheitliche Beratung beim Arzt 7 Höhere Bewertung von Beratung im Punktesystem<br />
der Kassenärztlichen Vereinigung<br />
7<br />
Unterstützung der Vereine <strong>für</strong> Jugendfreizeitangebote 5 Staatliche Zuschüsse und Eigeninitiative der<br />
Bürger<br />
2<br />
Angebot von gesundem Essen in Schulen 4<br />
Verbot von Alkoholwerbung 4<br />
Kleingruppe D<br />
Maßnahmen Pkt Finanzierung Pkt.<br />
Mehr Sensibilisierung unserer Gesellschaft durch Spots Impfungen,<br />
Vorsorgeuntersuchungen und gesunde Lebensweisen in den Medien<br />
12 Genussmittelsteuern 11<br />
Tägliche Auflockerung des Unterrichts durch spielerische Bewegung<br />
und Sport<br />
9 Staat 4<br />
Kostenlose Durchführung von Impfungen, Vorsorgeuntersuchungen<br />
und Sekundärprävention<br />
5 Krankenkassen 7<br />
Kostenlose Pausenverpflegung mit Obst und Gemüse in allen Schulen 3 Genussmittelsteuern 3<br />
Präventive Medikation von zu erwartenden Krankheiten nach<br />
Ausnutzung alles Möglichkeiten durch gesunde Lebensführung<br />
0 Krankenkassen und Selbstbehalt 0<br />
Kleingruppe E<br />
Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />
Anreize <strong>für</strong> Präventionsmaßnahmen schaffen 11 Staat 10<br />
Luftverschmutzung reduzieren 3 Industrie 5<br />
Arbeitsgruppe 12 Starnberg<br />
Kleingruppe A<br />
Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />
Familienpolitische Maßnahmen: Teilzeitarbeit <strong>für</strong> Erziehende,<br />
Förderung von Betriebskindergärten, mehr Zeit <strong>für</strong> Familie<br />
19 Subventionsabbau 5<br />
Vorsorgeuntersuchungen 5 Reduzierung der Krankenkassen 3<br />
Gezielte Förderung des ökologischen Anbaus 5 Kürzungen der Subventionen beim<br />
konventionellen Anbau<br />
1<br />
Informationskampagnen (AIDS, Volkskrankheiten, richtige<br />
Ernährung)<br />
3 Kürzungen von Diäten und Ministergehältern 17<br />
Förderung des Breitensports 2 Steuerzuschläge auf Alkohol und Tabak<br />
Kleingruppe B<br />
Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />
Förderung des Verkaufs gesunder Nahrungsmittel 12 Umschichtung der Agrarsubventionen 19<br />
Suchprävention verstärken (Alkohol und Nikotin) 8 Staat (Steuern) 7<br />
Förderung des Sports: Schulsport, Sportvereine, Ausbau der Radwege 4 Gemeinden, Privatinitiativen 1<br />
Kostenlose Impfungen 2 Krankenkassen 1<br />
Förderung der Vorsorgeuntersuchungen 1 Krankenkassen, Bonus-System 2<br />
113
114 Anhang I: Hauptergebnisse im Detail<br />
Kleingruppe C<br />
Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />
Sozial verhalten, positiv gestalten 9 Jeder selbst 5<br />
Strikte Kontrolle und Kennzeichnung von Lebensmitteln (vom<br />
Anbau bis zum Endverbrauch)<br />
7 Staat 5<br />
Umfassende Vorsorge und Impfschutz (außer Reiseschutzimpfungen) 5 Gemeinschaft der Versicherten 5<br />
Preiswerte, ökologisch angebaute Lebensmittel 5 Subventionsverschiebung durch Staat 7<br />
Gesunde Lebensweise 4 Eigenverantwortung 5<br />
Suchprävention 4 Höhere Besteuerung 6<br />
<strong>Gesundheit</strong>saufklärung <strong>für</strong> jeden zugänglich 0 Staat, Wirtschaft, Sponsoren, Versicherungen 0<br />
Kleingruppe D<br />
Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />
Vermehrter Einsatz alternativer Heilmethoden 8 Einsparungen bei Arzneimitteln und<br />
Gerätemedizin, Selbstbeteiligung<br />
6<br />
Sensibilisierung der Kinder und Jugendlichen in Ernährung und<br />
Körperbewusstsein<br />
7 Kostet fast nichts, Ehrenamt 3<br />
Ganzheitlicher Therapieansatz mit Berücksichtigung der<br />
Psychosomatik<br />
5 Abschaffung der Kassenärztlichen Vereinigung 12<br />
Vorbeugende Kurmaßnahmen 5 Arbeitnehmer spendet anteilig Urlaubstage,<br />
Kostenbeteiligung<br />
2<br />
Mobilität und geistige Fitness von Senioren erhalten 4 Spart Kosten 0<br />
Kleingruppe E<br />
Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />
Förderung und Anerkennung ehrenamtlicher Präventivmaßnahmen<br />
(Wasserwacht, Nachbarschaftshilfe etc.)<br />
6 Staat 1<br />
Bonus-System 7<br />
Eine positive Lebenseinstellung pflegen 3<br />
An die nächste Generation denken 1 Grundversicherung mit Zusatzversicherung,<br />
Sonderregelung <strong>für</strong> sozial Schwache<br />
3<br />
Pharmaindustrie soll Anteil vom Umsatz <strong>für</strong><br />
Präventionsmaßnahmen im <strong>Gesundheit</strong>swesen<br />
geben<br />
16<br />
Kuren 1 Krankenkassen 2<br />
Arbeitsgruppe 13 Nürnberg<br />
Kleingruppe A<br />
Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />
Förderung der Erziehung von Kindern und Jugendlichen 11 Öffentliche Hand, Aufgabe Aller 12<br />
Bessere Krebsvorsorge 7 Krankenkassen 9<br />
Kleingruppe B<br />
Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />
Steigerung der sozialen Kompetenz durch psychologisch geführte<br />
Gesprächsrunden<br />
8 Arbeitgeber, Staat und Kommune 3<br />
Förderung der unabhängigen medizinischen Forschung 5 Staat 3<br />
Förderung der Erzeugung und des Konsums von regionalen und<br />
saisonalen Lebensmitteln<br />
0 Staat 3<br />
Förderung der Ergonomie am Arbeitsplatz 0 Arbeitgeber, Staat 2<br />
Bewegung des Einzelnen animieren (Betriebssport, Schulsport,<br />
0 Arbeitgeber, Berufsgenossenschaften,<br />
2<br />
Bewegung im Kindergarten)<br />
Krankenkassen, Staat, Träger der Einrichtungen
Anhang I: Hauptergebnisse im Detail<br />
Kleingruppe C<br />
Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />
Schule: Mehr Sport und Ernährungslehre 7 Bundesländer 16<br />
Aufstockung der Forschungsetats: Umwelt, Medizin, <strong>Gesundheit</strong> 7 Bund und Länder 4<br />
Vorsorgepass einführen 4 Krankenkassen 5<br />
Mehr Umweltschutz: Russfilterpflicht, Benzolreduzierung 4 Steuervorteile <strong>für</strong> Autofahrer 4<br />
Sportangebote im Betrieb 2 Arbeitgeber, Arbeitnehmer, Krankenkassen 4<br />
Kleingruppe D<br />
Maßnahmen Pkt. Reduzierung Pkt<br />
Psychische <strong>Gesundheit</strong> schaffen in Familie und Arbeitsplatz 12 Arbeitgeber, Krankenkassen, Staat 9<br />
Erziehung und Aufklärung zu <strong>Gesundheit</strong>sthemen 8 Staat 5<br />
Vorsorge und Prävention (Rückenschule, Krebsvorsorge, Integration<br />
von Behinderten)<br />
7 Krankenkassen, Bürger 6<br />
Materielle Anreize (Bonus-System) 6 System trägt sich selbst 7<br />
Umweltschutz (Lärmreduktion, Passivrauchen verhindern) 6 Industrie, Bürger 5<br />
Kleingruppe E<br />
Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />
Einrichtung von Patientenvertretungen im <strong>Gesundheit</strong>swesen mit<br />
gesicherter Einflussnahme auf Entscheidungen<br />
10 Staat 6<br />
Bonus-System einführen 5 Krankenkassen 9<br />
Theoretischer und praktischer <strong>Gesundheit</strong>sunterricht in<br />
Kindergärten, Schulen und Berufsschulen<br />
4 Staat 2<br />
Vorsorgeuntersuchungen zur Pflicht machen, gegebenenfalls mit<br />
Sanktionen<br />
3 Krankenkassen 3<br />
Öffentlichkeitsarbeit <strong>für</strong> altbewährte Hausmittel und Impfungen 1 Staat, Krankenkassen 0<br />
Arbeitsgruppe 14 Nürnberg<br />
Kleingruppe A<br />
Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />
Strengere gesetzliche Auflagen und Überwachung der<br />
gemeinschaftlichen Nutzung von Wasser, Erde, Luft<br />
10 Staat, Kommunen 11<br />
Aufklärung über gesunde Lebensführung 4 Mischfinanzierung 5<br />
Kostenfreie Vorsorgeuntersuchungen und Anschlussbehandlungen 4 Krankenkassen 3<br />
Förderung ehrenamtlicher Tätigkeiten im <strong>Gesundheit</strong>swesen 2 Kommunen 1<br />
Impfungen 0 Krankenkassen 6<br />
Kleingruppe B<br />
Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />
Umstellung auf Grundversorgung und Modulsystem<br />
(z. B. Wahlmöglichkeit Naturheilverfahren)<br />
17 Arbeitende Bevölkerung und Staat 10<br />
Risikogerechte Prämienregelung 6 Arbeitende Bevölkerung und Staat 6<br />
Verpflichtende Präventionsangebote <strong>für</strong> Kinder aus sozial schwachen<br />
Familien<br />
3 Social sponsoring und Staat 8<br />
Einrichtung einer <strong>Gesundheit</strong>szentrale, ähnlich der<br />
Verbraucherzentrale<br />
2 Staat, GKV, Eigenbeteiligung 1<br />
Finanzielle Beteiligung der GKV an breitgefächerten<br />
Präventionskursen<br />
2 GKV, Arbeitnehmer durch Eigenbeteiligung 4<br />
115
116<br />
Kleingruppe C<br />
Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />
Entwicklung einer <strong>Gesundheit</strong>spasses nach Altersstufen 8 Krankenkassen, Eigenbeteiligung 7<br />
Belohnungssystem <strong>für</strong> <strong>Gesundheit</strong> 7 Krankenkasse 5<br />
Verstärkte gesundheitsfördernde Programme in den Medien 3 Steuergelder, kommerzielle Träger 3<br />
<strong>Gesundheit</strong>streffs nach Altersstufen in Begegnungsstätten 1 Öffentliche Mittel, Eigenbeteiligung,<br />
Krankenkassen<br />
1<br />
Verstärkte Suchtprävention in Schulen und Betrieben 1 Betrieb, Steuergelder 0<br />
Kleingruppe D<br />
Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />
Lebenslange <strong>Gesundheit</strong>sbildung 11 Staat 10<br />
Einrichtung einer zentralen Informationsstelle 4<br />
Impfplan und Erinnerung 4 Krankenkassen 7<br />
Einrichtung von Mediation und Konfliktberatung in Schulen und<br />
Betrieben<br />
3 Arbeitgeber 3<br />
Information und Aufforderung zu Vorsorgeuntersuchungen 2 Kirchen 6<br />
Kleingruppe E<br />
Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />
Vorsorge mit <strong>Gesundheit</strong>spass 8 Krankenkassen 7<br />
Lebensmittelüberwachung 7 Staat 4<br />
Breitensport 6 Staat, Krankenkassen, Eigenbeteiligung<br />
(je ein Drittel)<br />
5<br />
Schulmedizin mit Naturheilverfahren 4 Staat 4<br />
Arbeitsgruppe 15 Augsburg<br />
Kleingruppe A<br />
Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />
Aufklärung/Werbung <strong>für</strong> Prävention durch Massenmedien 11 Alkohol- und Tabaksteuer sowie Kostenersparnis<br />
durch Abschaffung der Kassenärztlichen<br />
Vereinigung<br />
12<br />
Beitragssteigerungen bei bewussten Fehlverhalten<br />
(Sozialfälle werden vom Staat abgefangen)<br />
8 Umverteilung der Ausgaben aus Steuereinnahmen 2<br />
Kostenlose Impfungen und Vorsorgeuntersuchungen <strong>für</strong> die<br />
Krankheiten mit dem größten Kostenblock<br />
7 Beitragssteigerungen bei bewusstem Fehlverhalten 5<br />
Aufklärung/Werbung <strong>für</strong> Prävention durch Schulen und<br />
Kindergärten<br />
3 Staat (Einführung neuer Programme) 1<br />
Aufklärung/Werbung <strong>für</strong> Prävention durch Arztpraxen und<br />
1 GKV-Beitragserhöhung von 3 Prozent innerhalb 5<br />
Krankenhäuser<br />
von drei Jahren (bis Prävention greift und dadurch<br />
Kosten gespart werden)<br />
Kleingruppe B<br />
Anhang I: Hauptergebnisse im Detail<br />
Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />
<strong>Gesundheit</strong>serziehung und Sportförderung in Kindergarten, Schule<br />
und Ausbildung<br />
Durch nachhaltige Einsparungen 15<br />
Kostengünstige Nachsorge zur Vermeidung von Rückfällen 6<br />
Kostenlose Vorsorgeuntersuchungen und Impfungen in sinnvollen<br />
Zeitabständen<br />
5<br />
Sonderzuzahlung bei durch extrem ungesunde Lebensführung<br />
herbeigeführten Krankheiten<br />
0<br />
Bonus-System <strong>für</strong> besonders gesunde Lebensweise 0
Anhang I: Hauptergebnisse im Detail<br />
Kleingruppe C<br />
Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />
Naturheilverfahren stärken und anerkennen 10 Krankenkassen, Einsparungen bei Medikamenten 5<br />
Verpflichtung der Ärzte zu mehr ganzheitlicher Medizin 8 Bessere Koordination der Behandlungen 6<br />
Förderung des Schul- und Breitensports 4 Einzelner, Vereine, Staat 2<br />
Bewusstseinsbildung durch Aufklärung 3 Staat, Medien, Träger der Einrichtungen 3<br />
Kostenlose medizinische Angebote (z. B. Impfungen und<br />
Vorsorgeuntersuchungen)<br />
2 Krankenkassen durch spätere Einsparungen 5<br />
Kleingruppe D<br />
Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />
Impfung 3 Einsparungen durch Abschaffung der KVB 9<br />
Bonus-System 2 <strong>Gesundheit</strong>slotto 7<br />
Information 2 Strafgelder <strong>für</strong> Verletzung der<br />
Emissionsgrenzwerte<br />
6<br />
Vorsorgeuntersuchungen 2 Alkohol- und Tabaksteuer 2<br />
Soziale Kontakte 1<br />
Ernährung 1 Süßigkeitenindustrie 1<br />
Bewegung 1 Einsparungen durch Verwaltungsabbau 1<br />
Kuren 1<br />
Kleingruppe E<br />
Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />
Einflussnahme auf die Medienlandschaft 6 Staat, Krankenkassen, Industrie 16<br />
Individuelles Vorsorge- und Impfkonzept 5<br />
Anreize <strong>für</strong> gesundheitsbewusstes Verhalten schaffen 3 Krankenkassen 0<br />
Negative Maßnahme mit präventivem Charakter 3 Risikozusatzversicherung durch/<strong>für</strong> Verursacher<br />
und Leistungskürzung<br />
5<br />
Förderung des Sports 0 Staat, Krankenkassen 0<br />
Arbeitsgruppe 16 Augsburg<br />
Kleingruppe A<br />
Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />
Sämtliche Vorsorgeuntersuchungen kostenfrei 9<br />
Familien geben Vorbild <strong>für</strong> Kinder 8<br />
Eigenverantwortung 5 Bonusprogramme der Krankenkassen 4<br />
Sportangebote an Schulen ausbauen 5<br />
Förderung von Fahrgemeinschaften (PkW, Firmenbusse) 5<br />
Kleingruppe B<br />
Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />
Nahverkehr verbessern, Fahrradwege ausbauen 15 Erhöhung der Kfz-Steuer 5<br />
Schulen: mehr Wert auf musische Fächer und Bewegung legen 11 Neueinstellung von Fachkräften durch den Staat,<br />
Schulgeld<br />
6<br />
Aufklärung verstärken 10<br />
Mehr und bessere Öffentlichkeitsarbeit durch Staat und<br />
Krankenkassen<br />
8<br />
Ärztliches Recall-System <strong>für</strong> Impfungen und Vorsorge erlauben 6 Pharmaindustrie als Produzent der Impfstoffe 11<br />
Bonus-System <strong>für</strong> Impfungen und Vorsorge 0 Krankenkassen: Bonusheft mit<br />
Beitragsrückerstattung<br />
6<br />
117
118 Anhang I: Hauptergebnisse im Detail<br />
Kleingruppe C<br />
Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />
Investitionen in die Geriatrie 9 Staat, Industrie 8<br />
Ernährungsprogramm mit Praxisbezug 8 Krankenkassen, Staat 1<br />
Ökologische Landwirtschaft fördern 8 Staatliche Subventionen 7<br />
Emissionsschutz verstärken 7 Kommunen, Industrie, Staat 12<br />
Entspannungskurse in allen Schulen und Betrieben 5 Krankenkasse, Arbeitgeber 5<br />
Kleingruppe D<br />
Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />
Ärzte besser schulen 8 Spart Kosten 2<br />
Mehr Öffentlichkeitsarbeit <strong>für</strong> gesunde Lebensweise 5 Hersteller gesundheitsgefährdender Produkte 10<br />
Rückerstattung von GKV-Beiträgen bei gesunder Lebensweise bzw.<br />
Wahrnehmung von Präventionsangeboten<br />
0 Gesunde Krankenkassenmitglieder sparen Geld. 3<br />
Kleingruppe E<br />
Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />
Bundesweiter Patientenverband als Lobby 9 Staat, Krankenkasse, Mitglieder 5<br />
Rückbesinnung auf Hausmittel bei leichten Krankheiten 5 Das kostet nichts. 12<br />
Altersunabhängige Vorsorge <strong>für</strong> Risikogruppen 4 Staat, Krankenkasse, Eigenleistung 4<br />
Frühzeitige Vorsorge gegen Alterskrankheiten 4 Staat, Krankenkasse, Eigenleistung 0<br />
Verstärkte <strong>Gesundheit</strong>saufklärung (Unterweisung bei Kindern,<br />
Jugendlichen und Familien)<br />
2 Industrie/Handel 3<br />
Krankenkassen 2<br />
Staat (Steuern) 2
119<br />
Anhang II<br />
Statistiken
120 Anhang II: Statistiken<br />
Statistiken<br />
zu den Bürgergutachtern<br />
Vergleich der Bürgergutachter mit der Bevölkerung nach Alter und Geschlecht<br />
Alter Freistaat Bayern Alle<br />
Arbeitsgruppen<br />
Vergleich Freistaat Bayern – alle Bürgergutachter (16 Arbeitsgruppen)<br />
Freistaat Bayern<br />
Frauen<br />
Alle<br />
Arbeitsgruppen<br />
Frauen<br />
Freistaat Bayern<br />
Männer<br />
Alle<br />
Arbeitsgruppen<br />
Männer<br />
Anzahl Prozent Anzahl Prozent Anzahl Prozent Anzahl Prozent Anzahl Prozent Anzahl Prozent<br />
15 – 18 402 678 3,9 8 2,0 195 757 3,7 3 1,3 206 921 4,1 5 3,1<br />
18 – 19 267 581 2,6 9 2,3 131 419 2,5 6 2,7 136 162 2,7 3 1,9<br />
20 – 24 720 195 6,9 17 4,3 359 342 6,7 8 3,6 360 853 7,2 9 5,6<br />
25 – 29 726 929 7,0 23 5,9 359 834 6,7 19 8,5 367 095 7,3 4 2,5<br />
30 – 39 2 051 755 19,7 54 13,8 1 000 787 18,7 32 14,3 1 050 968 20,8 22 13,6<br />
40 – 49 1 875 436 18,0 85 21,7 920 610 17,2 54 24,1 954 826 18,9 31 19,1<br />
50 – 64 2 276 773 21,9 108 27,6 1 142 666 21,3 67 29,9 1 134 107 22,5 41 25,3<br />
65 – 75 1 156 693 11,1 72 18,4 622 834 11,6 31 13,8 533 859 10,6 41 25,3<br />
75 + 929 241 8,9 10 2,6 629 774 11,7 4 1,8 299 467 5,9 6 3,7<br />
fehlend 6 1,5<br />
Gesamt 10 407 281 100,0 392 100,0 5363023 100,0 224 100,0 5 044 258 100,0 162 100,0<br />
Vergleich Stadt und Landkreis Landshut – Arbeitsgruppen 1 und 2<br />
Alter Stadt und Landkreis Arbeitsgruppen Stadt und Landkreis<br />
Frauen<br />
Arbeitsgruppen<br />
Frauen<br />
Stadt und Landkreis<br />
Männer<br />
Arbeitsgruppen<br />
Männer<br />
Anzahl Prozent Anzahl Prozent Anzahl Prozent Anzahl Prozent Anzahl Prozent Anzahl Prozent<br />
15 – 18 6 793 4,0 2 3,8 3 299 3,7 0 0,0 3 494 4,4 2 11,1<br />
18 – 19 4 482 2,7 2 3,8 2 217 2,5 2 5,9 2 265 2,8 0 0,0<br />
20 – 24 11 814 7,0 4 7,7 5 910 6,7 3 8,8 5 904 7,4 1 5,6<br />
25 – 29 12 252 7,3 1 1,9 6 043 6,9 1 2,9 6 209 7,8 0 0,0<br />
30 – 39 34 535 20,5 5 9,6 16 866 19,1 2 5,9 17 669 22,1 3 16,7<br />
40 – 49 32 131 19,1 15 28,8 15 745 17,9 10 29,4 16 386 20,5 5 27,8<br />
50 – 64 36 748 21,8 12 23,1 18 280 20,7 9 26,5 18 468 23,1 3 16,7<br />
65 – 75 18 122 10,8 11 21,2 9 782 11,1 7 20,6 8 340 10,4 4 22,2<br />
75 + 11 381 6,8 0 0,0 10 038 11,4 0 0,0 1 343 1,7 0 0,0<br />
Gesamt 168 258 100 52 100,0 88 180 100,0 34 100,0 80 078 100,0 18 100,0<br />
Alter Landkreis Arbeitsgruppen Landkreis<br />
Frauen<br />
Vergleich Landkreis Kronach – Arbeitsgruppen 3 und 4<br />
Arbeitsgruppen<br />
Frauen<br />
Landkreis<br />
Männer<br />
Arbeitsgruppen<br />
Männer<br />
Anzahl Prozent Anzahl Prozent Anzahl Prozent Anzahl Prozent Anzahl Prozent Anzahl Prozent<br />
15 – 18 2 469 3,9 0 0,0 1 223 3,7 0 0,0 1 246 4,0 0 0,0<br />
18 – 19 1 626 2,5 0 0,0 788 2,4 0 0,0 838 2,7 0 0,0<br />
20 – 24 3 960 6,2 3 6,1 1 900 5,8 0 0,0 2 060 6,6 3 12,0<br />
25 – 29 3 941 6,2 1 2,0 1 902 5,8 1 4,2 2 039 6,6 0 0,0<br />
30 – 39 11 768 18,4 7 14,3 5 630 17,2 4 16,7 6 138 19,7 3 12,0<br />
40 – 49 11 826 18,5 17 34,7 5 700 17,4 10 41,7 6 126 19,7 7 28,0<br />
50 – 64 13 615 21,3 12 24,5 6 704 20,5 6 25,0 6 911 22,2 6 24,0<br />
65 – 75 8 516 13,3 9 18,4 4 670 14,3 3 12,5 3 846 12,4 6 24,0<br />
75 + 6 132 9,6 0 0,0 4 208 12,9 0 0,0 1 924 6,2 0 0,0<br />
Gesamt 63 853 100,0 49 100,0 32 725 100,0 24 100,0 31 128 100,0 25 100,0
Anhang II: Statistiken<br />
Vergleich Landkreis Neustadt an der Waldnaab – Arbeitsgruppen 5 und 6<br />
Alter Landkreis Arbeitsgruppen Landkreis<br />
Frauen<br />
Arbeitsgruppen<br />
Frauen<br />
Landkreis<br />
Männer<br />
Arbeitsgruppen<br />
Männer<br />
Anzahl Prozent Anzahl Prozent Anzahl Prozent Anzahl Prozent Anzahl Prozent Anzahl Prozent<br />
15 – 18 3 924 4,7 1 2,1 1 891 4,4 0 0,0 2 033 5,0 1 5,6<br />
18 – 19 2 502 3,0 1 2,1 1 224 2,9 0 0,0 1 278 3,1 1 5,6<br />
20 – 24 5 915 7,1 0 0,0 2 781 6,5 0 0,0 3 134 7,6 0 0,0<br />
25 – 29 5 391 6,4 5 10,6 2 604 6,1 5 17,2 2 787 6,8 0 0,0<br />
30 – 39 16 156 19,3 6 12,8 7 972 18,7 3 10,3 8 184 19,9 3 16,7<br />
40 – 49 15 815 18,9 12 25,5 7 542 17,7 10 34,5 8 273 20,2 2 11,1<br />
50 – 64 17 039 20,4 15 31,9 8 430 19,8 8 27,6 8 609 21,0 7 38,9<br />
65 – 75 9 908 11,9 6 12,8 5 411 12,7 3 10,3 4 497 11,0 3 16,7<br />
75 + 6 955 8,3 1 2,1 4 704 11,1 0 0,0 2 251 5,5 1 5,6<br />
Gesamt 83 605 100,0 47 100,0 42 559 100,0 29 100,0 41046 100,0 18 100,0<br />
Alter Landkreis Arbeitsgruppen Landkreis<br />
Frauen<br />
Vergleich Landkreis Traunstein – Arbeitsgruppen 7 und 8<br />
Arbeitsgruppen<br />
Frauen<br />
Landkreis<br />
Männer<br />
Arbeitsgruppen<br />
Männer<br />
Anzahl Prozent Anzahl Prozent Anzahl Prozent Anzahl Prozent Anzahl Prozent Anzahl Prozent<br />
15 – 18 5 726 4,0 1 2,1 2 811 3,8 1 3,4 2 915 4,3 0 0,0<br />
18 – 19 3 814 2,7 0 0,0 1 793 2,4 0 0,0 2 021 3,0 0 0,0<br />
20 – 24 9 094 6,4 2 4,3 4 521 6,1 0 0,0 4 573 6,7 2 11,1<br />
25 – 29 9 016 6,4 3 6,4 4 522 6,1 3 10,3 4 494 6,6 0 0,0<br />
30 – 39 26 164 18,4 12 25,5 12 964 17,5 8 27,6 13 200 19,5 4 22,2<br />
40 – 49 24 891 17,5 8 17,0 12 460 16,8 4 13,8 12 431 18,3 4 22,2<br />
50 – 64 32 090 22,6 15 31,9 16 437 22,2 10 34,5 15 653 23,1 5 27,8<br />
65 – 75 16 667 11,7 6 12,8 8 857 11,9 3 10,3 7 810 11,5 3 16,7<br />
75 + 14 470 10,2 0 0,0 9 770 13,2 0 0,0 4 700 6,9 0 0,0<br />
Gesamt 141 932 100,0 47 100,0 74 135 100,0 29 100,0 67 797 100,0 18 100,0<br />
Alter Landkreis Arbeitsgruppen Landkreis<br />
Frauen<br />
Vergleich Landkreis Bad Kissingen – Arbeitsgruppen 9 und 10<br />
Arbeitsgruppen<br />
Frauen<br />
Landkreis<br />
Männer<br />
Arbeitsgruppen<br />
Männer<br />
Anzahl Prozent Anzahl Prozent Anzahl Prozent Anzahl Prozent Anzahl Prozent Anzahl Prozent<br />
15 – 18 4 131 4,5 1 2,3 1 991 4,2 1 4,2 2 140 4,8 0 0,0<br />
18 – 19 2 653 2,9 2 4,7 1 299 2,7 1 4,2 1 354 3,1 1 5,3<br />
20 – 24 5 844 6,4 1 2,3 2 778 5,9 1 4,2 3 066 6,9 0 0,0<br />
25 – 29 5 507 6,0 3 7,0 2 687 5,7 3 12,5 2 820 6,4 0 0,0<br />
30 – 39 16 096 17,6 3 7,0 7 842 16,6 2 8,3 8 254 18,7 1 5,3<br />
40 – 49 16 786 18,3 11 25,6 8 209 17,3 7 29,2 8 577 19,4 4 21,1<br />
50 – 64 19 328 21,1 14 32,6 9 629 20,3 7 29,2 9 699 21,9 7 36,8<br />
65 – 75 11 056 12,1 4 9,3 5 969 12,6 1 4,2 5 087 11,5 3 15,8<br />
75 + 10 232 11,2 4 9,3 6 975 14,7 1 4,2 3 257 7,4 3 15,8<br />
Gesamt 91 633 100,0 43 100,0 47 379 100,0 24 100,0 44 254 100,0 19 100,0<br />
121
122<br />
Alter Landkreis Arbeitsgruppen Landkreis<br />
Frauen<br />
Vergleich Landkreis Starnberg – Arbeitsgruppen 11 und 12<br />
Arbeitsgruppen<br />
Frauen<br />
Landkreis<br />
Männer<br />
Arbeitsgruppen<br />
Männer<br />
Anzahl Prozent Anzahl Prozent Anzahl Prozent Anzahl Prozent Anzahl Prozent Anzahl Prozent<br />
15 – 18 3 546 3,3 1 1,9 1 748 3,1 1 2,8 1 798 3,6 0 0,0<br />
18 – 19 2 410 2,2 0 0,0 1 197 2,1 0 0,0 1 213 2,4 0 0,0<br />
20 – 24 6 616 6,1 1 1,9 3 492 6,1 1 2,8 3 124 6,2 0 0,0<br />
25 – 29 6 520 6,0 3 5,6 3 399 5,9 2 5,6 3 121 6,2 1 5,6<br />
30 – 39 20 939 19,4 7 13,0 10 671 18,6 4 11,1 10 268 20,3 3 16,7<br />
40 – 49 18625 17,3 7 13,0 9 641 16,8 5 13,9 8 984 17,8 2 11,1<br />
50 – 64 27084 25,1 17 31,5 14 123 24,6 15 41,7 12 961 25,6 2 11,1<br />
65 – 75 11499 10,7 17 31,5 5 984 10,4 7 19,4 5 515 10,9 10 55,6<br />
75 + 10 620 9,8 1 1,9 7 046 12,3 1 2,8 3 574 7,1 0 0,0<br />
Gesamt 107 859 100,0 54 100,0 57 301 100,0 36 100,0 50 558 100,0 18 100,0<br />
Alter Stadt Arbeitsgruppen Stadt<br />
Frauen<br />
Vergleich Stadt Nürnberg – Arbeitsgruppen 13 und 14<br />
Arbeitsgruppen<br />
Frauen<br />
Stadt<br />
Männer<br />
Arbeitsgruppen<br />
Männer<br />
Anzahl Prozent Anzahl Prozent Anzahl Prozent Anzahl Prozent Anzahl Prozent Anzahl Prozent<br />
15 – 18 13 010 3,0 1 2,1 6 245 2,8 0 0,0 6 765 3,3 1 4,3<br />
18 – 19 9 243 2,2 2 4,3 4 652 2,1 1 4,2 4 591 2,2 1 4,3<br />
20 – 24 29 506 6,9 2 4,3 15 481 6,9 2 8,3 14 025 6,9 0 0,0<br />
25 – 29 32 861 7,7 2 4,3 16 662 7,4 1 4,2 16 199 7,9 1 4,3<br />
30 – 39 83 002 19,3 8 17,0 39 297 17,5 5 20,8 43 705 21,4 3 13,0<br />
40 – 49 71 556 16,7 8 17,0 35 078 15,6 6 25,0 36 478 17,8 2 8,7<br />
50 – 64 96 428 22,5 9 19,1 49 550 22,1 7 29,2 46 878 22,9 2 8,7<br />
65 – 75 50 757 11,8 12 25,5 28 103 12,5 1 4,2 22 654 11,1 11 47,8<br />
75 + 42 609 9,9 3 6,4 29 508 13,1 1 4,2 13 101 6,4 2 8,7<br />
Gesamt 428 972 100,0 47 100,0 224 576 100,0 24 100,0 204 396 100,0 23 100,0<br />
Alter Stadt Arbeitsgruppen Stadt<br />
Frauen<br />
Vergleich Stadt Augsburg – Arbeitsgruppen 15 und 16<br />
Arbeitsgruppen<br />
Frauen<br />
Stadt<br />
Männer<br />
Anhang II: Statistiken<br />
Arbeitsgruppen<br />
Männer<br />
Anzahl Prozent Anzahl Prozent Anzahl Prozent Anzahl Prozent Anzahl Prozent Anzahl Prozent<br />
15 – 18 7 130 3,2 2 4,3 3 436 2,9 1 4,2 3 694 3,5 1 4,3<br />
18 – 19 5 004 2,2 1 2,1 2 558 2,2 1 4,2 2 446 2,3 0 0,0<br />
20 – 24 15 808 7,1 4 8,5 8 254 7,1 1 4,2 7 554 7,1 3 13,0<br />
25 – 29 17 140 7,7 5 10,6 8 469 7,2 3 12,5 8 671 8,2 2 8,7<br />
30 – 39 43 406 19,5 6 12,8 20 567 17,6 4 16,7 22 839 21,6 2 8,7<br />
40 – 49 36 566 16,4 7 14,9 18 009 15,4 2 8,3 18 557 17,6 5 21,7<br />
50 – 64 47 991 21,6 14 29,8 24 731 21,1 5 20,8 23 260 22,0 9 39,1<br />
65 – 75 26 156 11,7 7 14,9 14 645 12,5 6 25,0 11 511 10,9 1 4,3<br />
75 + 23 480 10,5 1 2,1 16 308 13,9 1 4,2 7 172 6,8 0 0,0<br />
Gesamt 222 681 100,0 47 100,0 116 977 100,0 24 100,0 105 704 100,0 23 100,0<br />
Quelle der Angaben <strong>für</strong> Bayern, Städte und Landkreise: Bayerisches Landesamt <strong>für</strong> Statistik und Datenverarbeitung: Statistische Berichte, Die Bevölkerung<br />
Bayerns nach Altersgruppen und Geschlecht, 2003; Statistisches Jahrbuch <strong>für</strong> Bayern 2003
Anhang II: Statistiken<br />
Formale Bildungsabschlüsse der Bürgergutachter<br />
Art Bürgergutachter*<br />
Schulabschluss<br />
Bayern**<br />
beruflicher<br />
Abschluss<br />
ohne Abschluss 1,5 2,5 26,2<br />
noch in Ausbildung 2,5 3,5 keine Angabe<br />
Volks-/Hauptschule 40,6 49,2 –<br />
Mittlere Reife 30,4 18,8 –<br />
(Fach-)Abitur 20,9 17,3 –<br />
Lehre 42,3 – 41<br />
(Berufs-)Fachschule, Meister, Techniker,<br />
Fachwirt und dergleichen 26,3 – 10,2<br />
Hochschulabschluss 18,6 – 9<br />
Sonstige 7,6 8,8 3<br />
ohne Angabe – 6,5 10,5<br />
Die angegeben Bildungsabschlüsse sind nur eingeschränkt mit amtlichen Statistiken vergleichbar.<br />
* Mehrfachangaben möglich (mehrere Abschlüsse pro Person); Antworten insgesamt: 392<br />
** nur jeweils „höchster“ Bildungsabschluss; schulisch-allgemeinbildende und berufliche<br />
Abschlüsse getrennt erfasst; Quelle: Bayerisches Landesamt <strong>für</strong> Statistik und Datenverarbeitung:<br />
Statistische Berichte, Kennziffer A VI 2-2 j 2003, Bevölkerung und Erwerbstätige Bayerns<br />
im Mai 2003, Teil II der Ergebnisse der 1-%-Mikrozensuserhebung Mai 2003; veröffentlicht:<br />
München, Mai <strong>2004</strong>, S. 21 und 24 (www.statistik.bayern.de)<br />
123
124<br />
Statistik<br />
zur Verfahrensbewertung<br />
Noten der Teilprojekte (Arbeitstagungen) im Vergleich<br />
(Notendurchschnitte)<br />
„Bitte beurteilen Sie mit<br />
Schulnoten<br />
(von 1 = sehr gut bis<br />
6 = ungenügend)“<br />
Ablauf an den vier Tagen<br />
Tagungspersonal der<br />
Gesellschaft <strong>für</strong><br />
<strong>Bürgergutachten</strong><br />
Arbeitsprogramm<br />
Alle Arbeitsgruppen 1,7 1,5 1,9 2,3 2,0 1,5 1,9 1,7 1,8<br />
Landshut 1,9 1,4 2,0 2,3 2,2 1,9 3,0 1,6 2,0<br />
Kronach 1,5 1,4 1,8 2,2 1,8 1,1 1,4 1,4 1,6<br />
Neustadt an der Waldnaab 1,6 1,3 1,7 2,1 1,8 1,3 2,0 1,4 1,7<br />
Traunstein 2,0 1,9 2,1 2,6 2,2 1,5 1,8 2,4 2,1<br />
Bad Kissingen 1,6 1,6 2,0 2,2 2,0 1,2 1,2 1,9 1,7<br />
Starnberg 1,6 1,4 1,8 2,1 1,9 1,4 1,8 1,7 1,7<br />
Nürnberg 1,9 1,5 2,2 2,3 2,1 1,7 1,8 1,8 1,9<br />
Augsburg 2,0 1,6 2,0 2,6 2,4 1,6 1,8 1,7 2,0<br />
Arbeitsbögen/<br />
Aufgabenblätter<br />
Referent(inn)en<br />
Pausenverpflegung<br />
Mittagessen<br />
Betreuung durch das<br />
Projektbüro vor Ort<br />
Anhang II: Statistiken<br />
Durchschnitt insgesamt
125<br />
Anhang III<br />
Presseschau<br />
Zeitungsberichte<br />
zu den<br />
Arbeitstagungen
126 Anhang III: Presseschau<br />
Hier sind einige von den Zeitungsartikeln wiedergegeben, die während seiner Entstehung<br />
über das <strong>Bürgergutachten</strong> <strong>für</strong> <strong>Gesundheit</strong> erschienen sind.<br />
Augsburger Allgemeine/Allgäuer Zeitung vom 30. Juli 2003<br />
Frankfurter Rundschau vom 19. August 2003
Anhang III: Presseschau<br />
Landshut aktuell vom 20. August 2003<br />
127
128 Anhang III: Presseschau<br />
FOCUS<br />
vom<br />
11. August 2003<br />
Der neue Tag, Weiden i. d. Opf., September 2003<br />
Münchner Merkur<br />
vom<br />
19. August 2003
Anhang III: Presseschau<br />
Landshuter Zeitung vom 18. September 2003<br />
129
130 Anhang III: Presseschau<br />
Neue Presse, Coburg, vom 9. Oktober 2003 ↓<br />
Saale-Zeitung<br />
vom<br />
14. Januar <strong>2004</strong><br />
→
Anhang III: Presseschau<br />
131
132 Anhang III: Presseschau<br />
Nürnberger Zeitung ↓ Augsburger Allgemeine vom 19. Februar <strong>2004</strong>
Anhang III: Presseschau<br />
Süddeutsche Zeitung, München, vom 19. Februar <strong>2004</strong><br />
133
134 Anhang III: Presseschau<br />
Bundespräsident Johannes Rau lässt sich auf einer Tagung in Berlin von Staatssekretärin Emilia Müller<br />
Ansatz und Ziele des <strong>Bürgergutachten</strong>s <strong>für</strong> <strong>Gesundheit</strong> anhand eines von Bürgergutachtern gestalteten<br />
Präventionsplakates erklären (26. Mai <strong>2004</strong>)