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Bürgergutachten für Gesundheit 2004 - CoBeCe

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<strong>Bürgergutachten</strong> <strong>für</strong> <strong>Gesundheit</strong><br />

im Auftrag des<br />

Bayerischen Staatsministeriums<br />

<strong>für</strong> Umwelt, <strong>Gesundheit</strong> und<br />

Verbraucherschutz<br />

erarbeitet von<br />

Bürgerinnen und Bürgern Bayerns<br />

herausgegeben von der<br />

Gesellschaft <strong>für</strong> <strong>Bürgergutachten</strong><br />

München und Landshut <strong>2004</strong>


IMPRESSUM<br />

Auftraggeber<br />

Bayerisches Staatsministerium <strong>für</strong> Umwelt, <strong>Gesundheit</strong> und Verbraucherschutz<br />

Postfach 81 01 40 · 81901 München<br />

Rosenkavalierplatz 2 · 81925 München<br />

poststelle@stmugv.bayern.de<br />

www.stmugv.bayern.de<br />

Telefon (0 89) 92 14 - 00 · Telefax (0 89) 92 14 - 22 66<br />

Herausgeber, unabhängige Durchführung, Organisation, Gestaltung<br />

Gesellschaft <strong>für</strong> <strong>Bürgergutachten</strong><br />

München und Landshut<br />

Dr. Hilmar Sturm<br />

Albanistraße 12 · 81541 München · Telefon (0 89) 44 14 04 60<br />

Christian Weilmeier, M. A.<br />

Füttererstraße 4 · 84032 Landshut · Telefon (08 71) 1 43 87 80<br />

info@buergergutachten.com<br />

www.buergergutachten.com<br />

Verfasser<br />

Die Inhalte dieses <strong>Bürgergutachten</strong>s stammen von den Bürgern.<br />

Zu Texten und Tabellen zusammengefasst wurden sie von:<br />

Christian Weilmeier, M. A.<br />

Dr. Hilmar Sturm<br />

Bastian Goßner<br />

Dr. Karin Roßkopf<br />

Druck<br />

Druckerei Rieder GmbH<br />

Magnusstraße 14 · 87437 Kempten (Allgäu)<br />

www.rieder-druck.de<br />

Der Innenteil besteht aus Recyclingpapier (Envirotop).<br />

Der Umschlagkarton besteht jeweils zur Hälfte aus Recycling- und<br />

chlorfrei gebleichten Zellstofffasern.<br />

Auflage: 3 000 Stück. Veröffentlicht im Juli <strong>2004</strong>.<br />

Dieses <strong>Bürgergutachten</strong> wird auch im Internet veröffentlicht:<br />

www.buergergutachten.com<br />

Wegen der besseren Lesbarkeit wurden viele Bezeichnungen nur in der maskulinen Form<br />

verwendet. Es sind aber beide Geschlechter gemeint.


4 Geleitwort von Staatsminister Dr. Werner Schnappauf<br />

5 Vorwort von Hilmar Sturm und Christian Weilmeier<br />

7<br />

17<br />

Auftrag und Arbeitsprogramm<br />

Liste aller Referenten<br />

21 Das Verfahren<br />

27<br />

35<br />

37<br />

41<br />

42<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Organisation und Ablauf<br />

Dank an Unterstützer<br />

Liste aller Mitarbeiter<br />

Die Bürgergutachter<br />

Liste aller Bürgergutachter<br />

51 Ergebnisse: Empfehlungen <strong>für</strong> die <strong>Gesundheit</strong>spolitik<br />

51 Einführung in den Ergebnisteil<br />

Ergebnisse der Arbeitseinheiten:<br />

53 Das <strong>Gesundheit</strong>swesen aus der Sicht der Bürger<br />

55 01 Stärken und Schwächen des deutschen <strong>Gesundheit</strong>swesens<br />

58 02 Volkskrankheiten, Vorsorgeuntersuchungen und Impfungen<br />

62 03 <strong>Gesundheit</strong>sförderliche Verhaltensweisen<br />

65 04 Förderung der geistigen und seelischen <strong>Gesundheit</strong><br />

69 05 Umwelt und <strong>Gesundheit</strong><br />

71 06 Arbeit und <strong>Gesundheit</strong><br />

72 07 <strong>Gesundheit</strong>sbildung und -erziehung<br />

74 08 Praxistest von <strong>Gesundheit</strong>skampagnen<br />

78 09 Zielgruppenspezifische <strong>Gesundheit</strong>sarbeit<br />

79 10 Mittelaufbringung der gesetzlichen Krankenversicherung<br />

81 11 Mittelverwendung der gesetzlichen Krankenversicherung<br />

84 12 Offene Arbeitseinheit – Politikeranhörung<br />

86 13 Grundansätze im <strong>Gesundheit</strong>swesen<br />

88 14 Eigenverantwortung und Solidarität<br />

90 15 Hauptergebnis – Gesamtkonzept:<br />

Empfehlungen <strong>für</strong> eine präventionsorientierte <strong>Gesundheit</strong>sreform<br />

101 Anhang I: Die Hauptergebnisse im Detail (AE 15)<br />

119 Anhang II: Statistiken<br />

125 Anhang III: Presseschau<br />

3


4<br />

Geleitwort<br />

von Staatsminister Dr. Werner Schnappauf<br />

Jüngsten, repräsentativen Umfragen zufolge machen sich die Deutschen,<br />

was ihre Zukunft anbetrifft, die meisten Sorgen über Arbeitslosigkeit.<br />

Das zweitwichtigste Anliegen ist das Thema <strong>Gesundheit</strong>svorsorge.<br />

Die Gesellschaft ist im Wandel: mehr Eigenverantwortung des<br />

Einzelnen <strong>für</strong> sich, <strong>für</strong> seine eigene <strong>Gesundheit</strong> und Lebensqualität.<br />

Mit dem Instrument „<strong>Bürgergutachten</strong>“ wollen wir die Bürgerinnen<br />

und Bürger an der Ausarbeitung der künftigen Grundlagen des<br />

<strong>Gesundheit</strong>swesens, insbesondere der <strong>Gesundheit</strong>svorsorge beteiligen,<br />

denn sie sollen den Nutzen draus ziehen. Deshalb ist es sinnvoll, ihre<br />

vielfältigen, sehr unterschiedlichen Erfahrungen einzubringen, eine<br />

begründete Meinung zu artikulieren und auf diese Weise eine bürgernahe<br />

Politik zu formulieren.<br />

Auch die EU-Ratsgruppe <strong>für</strong> <strong>Gesundheit</strong>sfragen sieht die Einbeziehung<br />

der Bürger als neues prioritäres Themenfeld ihrer künftigen<br />

<strong>Gesundheit</strong>sstrategie. Die bayerische Staatsregierung setzt dies bereits<br />

um. Sie wird die Ergebnisse des <strong>Bürgergutachten</strong>s zur Konzeption zukunftsweisender<br />

Präventionsstrategien <strong>für</strong> Bayern nutzen. Der längst<br />

überfällige Paradigmenwechsel „Weg von der Reparaturmedizin hin<br />

zu mehr <strong>Gesundheit</strong>svorsorge und -förderung“ muss vollzogen werden.<br />

Das Votum der Bürger verleiht unserer Mitarbeit an einem Präventionsgesetz<br />

Nachdruck.<br />

Dieser neuen Form der direkten Bürgerbeteiligung, vier Tage fundierte<br />

Auseinandersetzung mit dem Thema, haben sich ca. 400 Bürgerinnen<br />

und Bürger stellvertretend <strong>für</strong> alle bayerischen Bürgerinnen<br />

und Bürger gestellt. Zum zweiten Mal wurde dieses Instrument bayernweit<br />

in allen Regierungsbezirken eingesetzt. Die Bereitschaft zur<br />

Mitarbeit war außerordentlich groß. Die detaillierten Erkenntnisse,<br />

die in den 16 Arbeitsgruppen erarbeitet wurden, sind vielfältig, interessant<br />

und in hohem Maße zielführend.<br />

Ich danke allen Beteiligten, die diese Form der aktiven Bürgerbeteiligung<br />

um- und durchgesetzt haben. In erster Linie danke ich den<br />

Bürgerinnen und Bürgern, die sich intensiv in den Dienst der Allgemeinheit<br />

gestellt haben. Ich danke der Gesellschaft <strong>für</strong> <strong>Bürgergutachten</strong><br />

unter der Leitung von Herrn Dr. Hilmar Sturm und Christian<br />

Weilmeier, die in bewährter Weise als unabhängige Durchführungsträger<br />

des Projektes das <strong>Bürgergutachten</strong> <strong>für</strong> <strong>Gesundheit</strong> zeit- und<br />

termingerecht durchgeführt haben. Der Einsatz der Bürgerinnen und<br />

Bürger hat sich gelohnt. Die Ergebnisse kommen jedem von uns zu<br />

Gute.<br />

Ihr<br />

Dr. Werner Schnappauf<br />

Bayerischer Staatsminister<br />

<strong>für</strong> Umwelt, <strong>Gesundheit</strong> und Verbraucherschutz


Vorwort<br />

Über ein Jahr war dieses <strong>Bürgergutachten</strong> unser wichtigster Arbeitsinhalt<br />

– ein hochinteressanter, fast spannender. Mehr kann man von<br />

seiner Arbeit nicht erwarten.<br />

Den Menschen, mit denen und <strong>für</strong> die wir arbeiten durften, verdanken<br />

wir die schöne, herzliche und doch sachliche Atmosphäre, in uns inspiriert<br />

und geprägt hat.<br />

Möglich war diese Erfahrung durch den offenen Arbeitsstil des<br />

Verfahrens „<strong>Bürgergutachten</strong>“: Ganz verschiedene Menschen haben<br />

unbefangen gemeinsam Probleme bearbeitet, die alle unmittelbar<br />

angehen. Dabei waren sie immer beeindruckend stark an der Sache<br />

orientiert.<br />

Unsere Unabhängigkeit, die zum Verfahren gehört, wurde vom Auftraggeber<br />

jederzeit voll anerkannt. Die Inhalte des vorliegenden <strong>Bürgergutachten</strong>s<br />

<strong>für</strong> <strong>Gesundheit</strong> stammen von den Bürgern. Wir haben<br />

sie zusammengefasst und möglichst in deren eigenen Worten wiedergegeben,<br />

ohne eigene Urteile einfließen zu lassen.<br />

Die Empfehlungen der Bürgergutachter <strong>für</strong> die <strong>Gesundheit</strong>spolitik<br />

ergeben ein Bild mit Tiefe, vielen Farben und Nuancen. Umfangreich<br />

und differenziert, sind sie dem vielschichtigen Problem angemessen.<br />

Man wird sie genau ansehen müssen.<br />

Hilmar Sturm und Christian Weilmeier<br />

Gesellschaft <strong>für</strong> <strong>Bürgergutachten</strong><br />

5


Auftrag und Arbeitsprogramm<br />

7


8<br />

Auftrag und Arbeitsprogramm<br />

Ausgangspunkt<br />

Das <strong>Gesundheit</strong>swesen ist derzeit<br />

eines der wichtigsten Felder der<br />

Politik. Das Bayerische Staatsministerium<br />

<strong>für</strong> Umwelt, <strong>Gesundheit</strong><br />

und Verbraucherschutz<br />

beschreitet hier einen neuen Weg.<br />

Auf ihm verbindet es zwei Hauptanliegen:<br />

1. Schwerpunkte der <strong>Gesundheit</strong>spolitik<br />

sollen Prävention und<br />

<strong>Gesundheit</strong>sförderung sein.<br />

2. An der Ausarbeitung der künftigen<br />

Grundlagen des <strong>Gesundheit</strong>swesens<br />

sollen die beteiligt<br />

werden, die davon wesentlich<br />

betroffen sind: die Bürgerinnen<br />

und Bürger. Sie selbst sollen unmittelbar<br />

ihre Anliegen formulieren<br />

und Vorschläge erarbeiten.<br />

Davon sind sachgerechte und vor<br />

allem bürgernahe Lösungen zu<br />

erwarten.<br />

Diese Mitsprache muss in einem<br />

Verfahren geschehen, an dem<br />

Bürger aus allen Schichten mitwirken,<br />

das ihnen die notwendigen<br />

Informationen und die nötige<br />

Zeit zur Verfügung stellt, um sich<br />

grundlegend Gedanken über die<br />

Zukunft des <strong>Gesundheit</strong>swesens<br />

zu machen. Das Verfahren <strong>Bürgergutachten</strong><br />

hat sich bei solchen<br />

komplexen Aufgabenstellungen<br />

bereits bewährt.<br />

Das vorliegende <strong>Bürgergutachten</strong><br />

ist das zweite, das vom bayerischen<br />

<strong>Gesundheit</strong>s- und Verbraucherminister<br />

in Auftrag gegeben<br />

worden ist. In den Jahren 2001<br />

und 2002 ist das <strong>Bürgergutachten</strong><br />

zum Verbraucherschutz in Bayern<br />

entstanden. Auch darin maßen<br />

die Bürger der <strong>Gesundheit</strong> eine<br />

große Bedeutung zu.<br />

Das Verfahren, die Entstehung<br />

des <strong>Bürgergutachten</strong>s und seine<br />

Verfasser sind in den folgenden<br />

Kapiteln erläutert. Die Ergebnisse<br />

finden sich ab Seite 51.<br />

Auftrag<br />

Der Auftrag <strong>für</strong> das <strong>Bürgergutachten</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>Gesundheit</strong> wurde bewusst<br />

offen formuliert: „Die nach<br />

dem Zufallsverfahren ausgewählten<br />

Einwohner sollen in einem<br />

viertägigen moderierten Arbeitsverfahren<br />

(16 Arbeitsgruppen)<br />

Zielvorstellungen und Lösungsvorschläge<br />

<strong>für</strong> eine präventions- und<br />

gesundheitsförderungsorientierte<br />

<strong>Gesundheit</strong>spolitik erarbeiten“.<br />

Die Vorgabe des Staatsministeriums<br />

war: Die Bürger sollen sagen,<br />

auf welche Weise der Staat die<br />

Prävention und die <strong>Gesundheit</strong>sförderung<br />

voranbringen kann<br />

und soll.<br />

Grundlagen des<br />

Arbeitsprogramms<br />

Als Grundlagen <strong>für</strong> das Arbeitsprogramm<br />

dienten Fachliteratur,<br />

Gespräche mit Fachleuten,<br />

zwei Runde Tische mit Verbänden,<br />

schriftliche Vorschläge von<br />

Organisationen sowie Anregungen<br />

der zuständigen Fachabteilung<br />

des Staatsministeriums.<br />

Entstehung des<br />

Arbeitsprogramms<br />

Nach ersten Überlegungen im<br />

Ministerium zusammen mit<br />

der Gesellschaft <strong>für</strong> <strong>Bürgergutachten</strong><br />

wurde ein erster grober<br />

Programmentwurf fertiggestellt.<br />

Dann wurden alle Mitglieder der<br />

Landeszentrale <strong>für</strong> <strong>Gesundheit</strong> in<br />

Bayern e. V. zur Vorstellung des


Auftrag und Arbeitsprogramm<br />

Vorhabens und Besprechung der<br />

Inhalte eingeladen. Bei diesem<br />

ersten Runden Tisch am 27. Juni<br />

2003 wurde außerdem das Verfahren<br />

vorgestellt. Die Verbände<br />

wurden gebeten, Vorschläge zum<br />

Arbeitsprogramm und <strong>für</strong> geeignete<br />

Referenten zu machen. Alle<br />

Vorschläge wurden bei der zweiten<br />

Sitzung am 18. Juli 2003 kurz<br />

besprochen und protokolliert.<br />

Zudem wurden die erschienenen<br />

Fachleute gebeten, weitere Vorschläge<br />

schriftlich mitzuteilen.<br />

Parallel dazu erarbeitete die<br />

<strong>Gesundheit</strong>s-Fachabteilung des<br />

Staatsministeriums – unter anderem<br />

auf der Grundlage des Gutachtens<br />

des Sachverständigenrats<br />

<strong>für</strong> die Konzertierte Aktion im<br />

<strong>Gesundheit</strong>swesen – wesentliche<br />

Punkte, die bearbeitet werden<br />

sollten. Insgesamt wurden beim<br />

Runden Tisch 36, von Verbänden<br />

auf schriftlichem Weg 89 und<br />

von der <strong>Gesundheit</strong>sabteilung des<br />

Staatsministeriums 27 einzelne<br />

Anregungen <strong>für</strong> Themen und<br />

mögliche Fragen an die Bürgergutachter<br />

eingebracht, insgesamt<br />

also 152. Zudem gingen nach den<br />

ersten Pressemeldungen einige<br />

Anregungen von interessierten<br />

Bürgern und Fachleuten ein, die<br />

ebenfalls, soweit sinnvoll, berücksichtigt<br />

wurden.<br />

Struktur des Arbeitsprogramms<br />

Das Arbeitsprogramm wurde<br />

von der Gesellschaft <strong>für</strong> <strong>Bürgergutachten</strong><br />

dann mit anderen<br />

erfahrenen Prozessbegleitern und<br />

Durchführungsträgern besprochen,<br />

leicht korrigiert, schließlich<br />

fertiggestellt und vom Staatsministerium<br />

gebilligt. Es hat die<br />

Form eines „Stundenplanes“ <strong>für</strong><br />

den viertägigen Arbeitsverlauf der<br />

9<br />

Bürgergutachter und ist auf der<br />

übernächsten Seite abgedruckt.<br />

Darin ist folgende Grundstruktur<br />

erkennbar: Nach einer Einführung<br />

wurde dargestellt, an welchen<br />

Volkskrankheiten statistisch<br />

die meisten Menschen leiden.<br />

Darauf folgte ein Block zur „Verhaltensprävention“.<br />

Dieser begann<br />

mit der Teilnahme an Vorsorgeuntersuchungen<br />

und Impfungen<br />

und behandelte dann Ernährung<br />

und Bewegung als zwei weitere<br />

wichtige Handlungsfelder <strong>für</strong> den<br />

Menschen, der gesund bleiben<br />

will. Mit einer Arbeitseinheit<br />

über geistige und seelische <strong>Gesundheit</strong><br />

wurde übergeleitet zum<br />

Block „Verhältnisprävention“,<br />

die anhand der Umwelt und der<br />

Arbeit thematisiert wurde. Die<br />

Arbeitseinheiten 7 und 8 als dritter<br />

Block befassten sich damit,<br />

wie auf den einzelnen eingewirkt<br />

werden kann und soll, damit er


10 Auftrag und Arbeitsprogramm<br />

In der Fachliteratur werden verschiedene<br />

Arten der <strong>Gesundheit</strong>spflege unterschieden.<br />

Es gibt offensichtlich da<strong>für</strong> keine<br />

gemeinsame Bezeichnung:<br />

Verhaltensprävention: durch das Verhalten<br />

des Einzelnen<br />

Verhältnisprävention: durch die Gestaltung<br />

der Verhältnisse, in der wir leben,<br />

also unserer Umwelt im weitesten Sinne<br />

Primärprävention: Vermeidung von<br />

Krankheiten<br />

Sekundärprävention: Früherkennung, um<br />

rechtzeitig behandeln zu können, bevor<br />

eine Krankheit ausbricht oder schlimmer<br />

wird<br />

Tertiärprävention: Vermeiden von Rückfällen<br />

oder Verschlimmerung von<br />

Krankheiten, die man schon hat oder<br />

gehabt hat<br />

<strong>Gesundheit</strong>sförderung: nicht nur vermeiden,<br />

dass man krank wird, sondern die<br />

<strong>Gesundheit</strong> fördern, die immer auch da<br />

ist (sogar wenn er an einer Krankheit<br />

leidet, ist nicht gleich alles an einem<br />

Menschen krank) – also an den Stärken<br />

ansetzen und nicht so sehr auf die<br />

Krankheit schauen<br />

Vorsorge: hierunter wird meistens die<br />

Früherkennung (durch Vorsorgeuntersuchungen)<br />

verstanden, das heißt die<br />

Sekundärprävention<br />

Prophylaxe: bedeutet soviel wie Vorbeugung,<br />

wird im <strong>Gesundheit</strong>swesen hauptsächlich<br />

<strong>für</strong> die Früherkennung von<br />

Zahnproblemen verwendet<br />

seine <strong>Gesundheit</strong> besser pflegt.<br />

Die Arbeitseinheit 9 diente dazu,<br />

Gruppen, die üblicherweise in<br />

der Zufallsauswahl nicht ausreichend<br />

erfasst werden oder die<br />

besondere Bedürfnisse haben, zu<br />

Wort kommen zu lassen, in diesem<br />

Fall besondere Zielgruppen<br />

<strong>für</strong> Präventionsbemühungen.<br />

Mit den Arbeitseinheiten 10 und<br />

11 – dem vierten Block – wurde<br />

das Thema „Geld“, das in der<br />

<strong>Gesundheit</strong>spolitik seit Jahren<br />

eine dominierende Rolle spielt,<br />

angesprochen. Der fünfte Block<br />

bestand aus drei Arbeitseinheiten:<br />

Die 12. Arbeitseinheit war in<br />

den ersten 5 Teilprojekten offen<br />

<strong>für</strong> eigene Ideen und Themen der<br />

Bürgergutachter, in den letzten<br />

3 Teilprojekten fand hier eine<br />

Politikeranhörung statt. Mit den<br />

Arbeitseinheiten 13 und 14 folgten<br />

weitere grundsätzliche Fragen:<br />

nach Grundansätzen der Medizin,<br />

die weiterverfolgt werden<br />

sollten, und nach der Abgrenzung<br />

von Eigenverantwortung und<br />

Solidarität. Die letzte Arbeitseinheit<br />

war dem Hauptergebnis<br />

gewidmet, einem Gesamtkonzept<br />

<strong>für</strong> eine präventionsorientierte<br />

<strong>Gesundheit</strong>sreform. Die Arbeitseinheiten<br />

sind im Folgenden kurz<br />

dargestellt. Die Ergebnisse finden<br />

sich ab Seite 51.<br />

Auf der Grundlage des „Stundenplans”<br />

wurden dann <strong>für</strong> jede<br />

Arbeitseinheit Fragen entworfen,<br />

die an die Bürgergutachter zu<br />

stellen waren: in einem Einzelfragebogen<br />

und 14 Gruppenarbeitsbögen.<br />

In einem Leitfaden<br />

erhielten die Prozessbegleiter<br />

genaue Vorgaben und Hinweise.<br />

Damit wurde sichergestellt, dass<br />

der Ablauf sich in allen Arbeitsgruppen<br />

im Wesentlichen nicht<br />

unterschied, damit die Ergebnisse<br />

vergleichbar wurden. Auch hier<br />

wurden zusätzlich beratend der<br />

Sachverstand und die Erfahrung<br />

anderer Personen, die sich intensiv<br />

mit <strong>Bürgergutachten</strong> beschäftigen,<br />

eingeholt.<br />

Die Arbeitseinheiten<br />

AE 01<br />

Stärken und Schwächen<br />

des <strong>Gesundheit</strong>swesens<br />

Arbeitseinheit 01 enthielt eine<br />

Einführung in Verfahren und<br />

Ablauf sowie eine kurze Übersicht<br />

über das <strong>Gesundheit</strong>swesen<br />

sowie die verschiedenen Begriffe,<br />

die oben erwähnt sind. Diese<br />

Übersicht wurde von der Projektleitung<br />

oder den Prozessbegleitern<br />

nach einem kurzen Papier<br />

vorgetragen. Dann ging es gleich<br />

an die erste Gruppenarbeit: Zuerst<br />

sollte eine Diagnose <strong>für</strong> das<br />

<strong>Gesundheit</strong>swesen gestellt werden.<br />

Welche Stärken und Schwächen<br />

sahen die Bürgergutachter<br />

vor allem daran?<br />

AE 02<br />

Volkskrankheiten,<br />

Vorsorgeuntersuchungen<br />

und Impfungen<br />

In der zweiten Arbeitseinheit<br />

gaben ein bis zwei Referenten<br />

einen Einblick in die am meisten<br />

verbreiteten Krankheiten – die<br />

sogenannten Volkskrankheiten.<br />

Außerdem sprachen sie über Bedeutung,<br />

Vor- und Nachteile von


Auftrag und Arbeitsprogramm<br />

Übersicht über das Arbeitsprogramm (AE = Arbeitseinheit)<br />

Zeit 1. Tag (Montag) 2. Tag (Dienstag) 3. Tag (Mittwoch) 4. Tag (Donnerstag)<br />

8 – 9.30 bzw.<br />

9 – 10.30 Uhr<br />

10 – 11.45 bzw.<br />

11 – 12.30 Uhr<br />

12.30 – 14<br />

bzw.<br />

13.30 – 15 Uhr<br />

14.30 – 16<br />

bzw.<br />

15.30 – 17 Uhr<br />

AE 01<br />

Begrüßungen, Einführung<br />

(Thema, Ziel, Verfahren,<br />

<strong>Gesundheit</strong>swesen,<br />

Prävention,<br />

<strong>Gesundheit</strong>sförderung);<br />

Stärken und Schwächen des<br />

<strong>Gesundheit</strong>swesens<br />

Impfungen und Vorsorgeuntersuchungen.<br />

Aufgabe der Bürgergutachter war<br />

es hier zu entscheiden, ob es <strong>für</strong><br />

Impfungen und Vorsorgeuntersuchungen<br />

Anreize geben soll oder<br />

nicht; wenn ja: was <strong>für</strong> Anreize;<br />

wenn nein: welche Gründe sprechen<br />

dagegen?<br />

AE 03<br />

<strong>Gesundheit</strong>sförderliche<br />

Verhaltensweisen<br />

Wer sich bewusst gesund ernährt<br />

und bewegt, kann seine <strong>Gesundheit</strong><br />

intensiv stärken und länger<br />

AE 05<br />

Umwelt und <strong>Gesundheit</strong><br />

erhalten, sogar wenn er schon<br />

krank ist, und auch im Alter. Es<br />

handelt sich hier um zwei einfache<br />

und wirkungsvolle Möglichkeiten,<br />

durch eigenes Verhalten<br />

etwas <strong>für</strong> seine <strong>Gesundheit</strong> zu<br />

tun. Sie wurden als Beispiel <strong>für</strong><br />

viele weitere Verhaltensweisen<br />

behandelt. Referiert wurde dazu<br />

von Sportmedizinern und Sportwissenschaftlern<br />

sowie Ernährungswissenschaftlerinnen.<br />

Die<br />

Bürgergutachter bearbeiteten die<br />

Fragen, ob die Folgen von „ungesundem“<br />

Verhalten weiterhin<br />

auf Kosten der Krankenkasse<br />

AE 09<br />

Zielgruppenspezifische<br />

<strong>Gesundheit</strong>sarbeit<br />

(nach Lebensaltern,<br />

chronisch Kranke,<br />

Behinderte u. a.)<br />

Kaffeepause<br />

Kaffeepause Kaffeepause AE 10<br />

AE 02<br />

Volkskrankheiten;<br />

Vorsorgeuntersuchungen<br />

und Impfungen<br />

AE 06<br />

Arbeit und <strong>Gesundheit</strong><br />

Mittelaufbringung<br />

der gesetzlichen<br />

Krankenversicherung<br />

(Beitragsgestaltung)<br />

11<br />

AE 13<br />

Grundansätze im<br />

<strong>Gesundheit</strong>swesen;<br />

Sichtweisen von <strong>Gesundheit</strong><br />

und Krankheit<br />

Kaffeepause<br />

AE 14<br />

Selbsthilfe des Einzelnen<br />

und von Gruppen<br />

(Aufgabenverteilung zwischen<br />

dem Einzelnen und<br />

der Gemeinschaft)<br />

Mittagessen Mittagessen Mittagessen Mittagessen<br />

AE 03<br />

<strong>Gesundheit</strong>sförderliche<br />

Verhaltensweisen<br />

(gesunde Ernährung,<br />

Bewegung usw.)<br />

AE 07<br />

<strong>Gesundheit</strong>sbildung und<br />

-erziehung<br />

Kaffeepause AE 08<br />

AE 04<br />

Förderung der geistigen und<br />

seelischen <strong>Gesundheit</strong><br />

AE 11<br />

Mittelverwendung<br />

der gesetzlichen<br />

Krankenversicherung<br />

(Leistungen)<br />

Kaffeepause Kaffeepause<br />

Praxistest<br />

von Informations- und<br />

Aufklärungskampagnen<br />

AE 12<br />

Offene AE<br />

(selbstgewählte Themen)<br />

ab Arbeitsgruppe 11:<br />

Politikeranhörung<br />

(beide Gruppen zusammen)<br />

AE 15<br />

Gesamtkonzept<br />

<strong>für</strong> eine präventionsorientierte<br />

<strong>Gesundheit</strong>sreform<br />

Kaffeepause<br />

AE 16<br />

Gesamtkonzept (2. Teil)<br />

Verfahrensbewertung,<br />

Statistische Erhebungen,<br />

Verabschiedung<br />

behandelt werden sollen oder<br />

nicht, wie gegebenenfalls Regeln<br />

aussehen könnten, nach denen<br />

bestimmte Behandlungen aus der<br />

Krankenkassenleistung ausgeschlossen<br />

werden könnten, oder<br />

aber was gegen einen derartigen<br />

Ausschluss spricht.<br />

AE 04<br />

Förderung der geistigen<br />

und seelischen <strong>Gesundheit</strong><br />

Häufig steht die körperliche <strong>Gesundheit</strong><br />

im Vordergrund, wenn<br />

man an Prävention und an das<br />

<strong>Gesundheit</strong>swesen denkt. Es gibt


12 Auftrag und Arbeitsprogramm<br />

jedoch auch seelische und geistige<br />

Krankheiten, denen man teilweise<br />

bis zu einem gewissen Grad<br />

vorbeugen kann, und die Seele<br />

beeinflusst auch die körperliche<br />

<strong>Gesundheit</strong> und umgekehrt; die<br />

Wechselwirkungen sind verwickelt<br />

und noch lange nicht<br />

bekannt. Daher wurde in der<br />

vierten Arbeitseinheit von einem<br />

Vertreter des Berufsverbandes<br />

Deutscher Psychologen Grundsätzliches<br />

zur psychischen <strong>Gesundheit</strong><br />

vorgetragen. Vor allem<br />

aber sollte auch hier die eigene<br />

Lebenserfahrung der Menschen<br />

in die Empfehlungen münden,<br />

die allgemein zur Frage, was getan<br />

werden sollte, um die geistige<br />

und seelische <strong>Gesundheit</strong> zu fördern,<br />

gesammelt wurden.<br />

AE 05<br />

Umwelt und <strong>Gesundheit</strong><br />

Die fünfte Arbeitseinheit lenkte<br />

den Blick vom einzelnen Menschen<br />

zu den Umständen, in denen<br />

er lebt, die ihn krank machen<br />

können oder sogar gesunden lassen.<br />

Im weitesten Sinne ist das die<br />

„Umwelt”. Vor allem war damit<br />

die natürliche Umwelt gemeint,<br />

das heißt Luft, Wasser, Boden,<br />

Klima, Tier- und Pflanzenwelt.<br />

Aber auch Orte, die Wohnung<br />

und was damit zusammenhängt<br />

sind Umwelten. Hier gaben die<br />

Bürgergutachter ihre Erfahrungen,<br />

ihr Gefühl und ihre Be<strong>für</strong>chtungen<br />

bekannt, welches ihrer<br />

Ansicht nach die größten Gefahren<br />

sind, die der <strong>Gesundheit</strong> von<br />

Umwelteinflüssen her drohen.<br />

In einem zweiten Schritt wurden<br />

Forderungen vorgetragen, wie<br />

diese umweltbedingten <strong>Gesundheit</strong>sgefahren<br />

vermindert oder<br />

beseitigt werden sollten.<br />

AE 06<br />

Arbeit und <strong>Gesundheit</strong><br />

Eine besondere Art von „Umwelt”<br />

ist der Arbeitsplatz. Dort<br />

beanspruchen nicht nur die Tätigkeit<br />

selbst, sondern auch Lärm,<br />

schlechte Luft, extreme Temperaturen,<br />

Beleuchtung usw. die <strong>Gesundheit</strong>skräfte<br />

des arbeitenden<br />

Menschen; auch die Beziehungen<br />

zu Chefs, Kollegen, Mitarbeitern<br />

und Kunden können belastend<br />

wirken. Nicht zuletzt beeinträchtigt<br />

auch die Angst vor der<br />

Arbeitslosigkeit oder die Arbeitslosigkeit<br />

selbst die <strong>Gesundheit</strong>.<br />

Jeder hat seine Erfahrungen mit<br />

der Arbeit (zu der auch die Haushaltsarbeit<br />

und die ehrenamtliche<br />

Arbeit zählen). In dieser Arbeitseinheit<br />

schlugen die Bürgergutachter,<br />

nachdem sie Vorträge von<br />

Referenten von Krankenkassen,<br />

Berufsgenossenschaften und Gewerkschaft<br />

gehört hatten und die<br />

Sache – wie immer – gründlich<br />

miteinander besprochen hatten,<br />

Maßnahmen vor, die die Arbeit<br />

„gesünder“ oder weniger „kränkend“<br />

machen sollen. Zu jeder<br />

Maßnahme wurde angegeben,<br />

wer da<strong>für</strong> zuständig sein soll. Da-<br />

mit kann der Auftraggeber – der<br />

Staat – klarer erkennen, welche<br />

Verantwortung die Bürger ihm<br />

zuweisen wollen und welche den<br />

Arbeitgebern, den Mitarbeitervertretungen,<br />

den Krankenkassen,<br />

den Berufsgenossenschaften<br />

und anderen obliegen.<br />

AE 07<br />

<strong>Gesundheit</strong>sbildung<br />

und -erziehung<br />

Der Staat, die Krankenkassen und<br />

viele andere bemühen sich seit<br />

langem, uns alle zu einem gesünderen<br />

Leben zu bewegen. Diese<br />

Versuche sind ein wichtiger Teil<br />

der <strong>Gesundheit</strong>spolitik. Sie sollen<br />

verbessert werden. Mehr Prävention<br />

bedeutet auch mehr <strong>Gesundheit</strong>saufklärung<br />

und –erziehung.<br />

Bildung und Erziehung sind jedermanns<br />

Lebenserfahrung. Kinder<br />

werden von den Eltern und in<br />

der Schule erzogen, Erwachsene<br />

erziehen sich vor allem selbst.<br />

Viele andere Einflüsse verändern<br />

uns aber quasi erziehend. Hier


Auftrag und Arbeitsprogramm<br />

war die praktische Lebenserfahrung<br />

der Teilnehmer – als Eltern,<br />

Kind und Selbsterzieher – gefragt.<br />

Es wurden Vorschläge gemacht,<br />

wie Menschen zu gesundheitsbewussterem<br />

Verhalten erzogen<br />

und über gesundheitsförderliche<br />

Lebensweisen aufgeklärt werden<br />

sollen.<br />

AE 08<br />

Praxistest von Informations-<br />

und Aufklärungskampagnen<br />

Wie diese Aufklärungskampagnen<br />

derzeit aussehen, konnten<br />

die Bürgergutachter in der Arbeitseinheit<br />

08 unter die Lupe<br />

nehmen: Organisationen wie die<br />

Apothekerkammer und der Apothekerverband,<br />

die Krebsgesellschaft,<br />

Krankenkassen und das<br />

bayerische <strong>Gesundheit</strong>sministerium<br />

selbst präsentierten Informationsstände,<br />

wie sie auch bei<br />

anderen Gelegenheiten angeboten<br />

werden. Die Bürger informierten<br />

sich bei diesem „Praxistest”,<br />

probierten sozusagen alles aus<br />

und gaben dann ihre Beurteilung<br />

ab, welche Ansätze, Materialen<br />

usw. besonders ansprechend und<br />

wirksam sind und welche noch<br />

verbessert werden könnten. Auch<br />

dazu gab es Vorschläge.<br />

AE 09<br />

Zielgruppenspezifische<br />

<strong>Gesundheit</strong>sarbeit<br />

Die Zufallsauswahl der Teilnehmer<br />

hat da<strong>für</strong> gesorgt, dass fast<br />

alle Schichten der Bevölkerung an<br />

diesem <strong>Bürgergutachten</strong> mitgearbeitet<br />

haben (siehe Kapitel „Die<br />

Bürgergutachter“). Es gibt jedoch<br />

Gruppen, die besondere Bedürfnisse<br />

haben und in jedem Verfahren<br />

zu wenig vertreten sind.<br />

Das sind Menschen, die bereits zu<br />

krank sind und nicht teilnehmen<br />

können, gebrechliche Personen<br />

usw. Obwohl in früheren Verfahren<br />

auch schon Begleitpersonen<br />

<strong>für</strong> Blinde und Gebärdendolmetscher<br />

<strong>für</strong> Gehörlose eingesetzt<br />

wurden und dies auch dieses Mal<br />

organisiert worden wäre, sind<br />

13<br />

Behinderte wohl ebenfalls unterrepräsentiert.<br />

Manche Mitglieder<br />

von bestimmten „Randgruppen“<br />

der Gesellschaft scheuen sich<br />

möglicherweise auch, das in ihrer<br />

Arbeitsgruppe zu thematisieren.<br />

Deshalb wurden Vertreter von<br />

einigen Verbänden eingeladen,<br />

die Menschen mit besonderen<br />

Bedürfnissen vertreten. Aber die<br />

Bürgergutachter dürften auch<br />

aus ihrem Lebenskreis Menschen<br />

kennen, die eine andere, besondere<br />

Art der <strong>Gesundheit</strong>sarbeit<br />

brauchen. Beispielsweise muss<br />

an Jugendliche anders herangetreten<br />

werden als an Erwachsene;<br />

Menschen mit bestimmten<br />

Behinderungen haben andere<br />

Krankheitsrisiken usw. Über diese<br />

sollte gesprochen werden. Diese<br />

Zielgruppen wurden lediglich<br />

auf Karten notiert, die dann aufgehängt<br />

wurden, damit bei den<br />

weiteren Schritten die Vielfalt der<br />

Menschen berücksichtigt wird,<br />

um deren <strong>Gesundheit</strong> es geht.


14 Auftrag und Arbeitsprogramm<br />

AE 10<br />

Mittelaufbringung der<br />

gesetzlichen Krankenversicherung<br />

Präventionsarbeit kostet Geld.<br />

Die Sozialversicherungen gelten<br />

ohnehin als ausgepumpt. Es wird<br />

über neue, andere Formen gesprochen,<br />

wie die Krankenkassen<br />

das nötige Geld bekommen. Dieses<br />

Thema war und ist so aktuell,<br />

dass es in der Arbeit am <strong>Bürgergutachten</strong><br />

nicht außen vor gelassen<br />

werden konnte. In der zehnten<br />

Arbeitseinheit wurden daher<br />

die Grundsätze besprochen, nach<br />

denen die Kassen ihre Beiträge<br />

erheben könnten und sollten.<br />

Vertreter der Wissenschaft und<br />

der Krankenkassen informierten<br />

über das derzeitige System und<br />

mögliche Alternativen.<br />

AE 11<br />

Mittelverwendung der<br />

gesetzlichen Krankenversicherung<br />

Ein Überblick darüber, wo<strong>für</strong><br />

die Krankenkassen das Geld der<br />

Versicherten derzeit ausgeben,<br />

wurde in der elften Arbeitseinheit<br />

geboten. Es referierten Vertreter<br />

der Krankenkassen und der<br />

Kassenärzte. Die Frage <strong>für</strong> die<br />

Bürgergutachter war nur, welche<br />

Leistungen <strong>für</strong> Prävention und<br />

<strong>Gesundheit</strong>sförderung von den<br />

Kassen bezahlt werden sollten –<br />

und welche also vom einzelnen zu<br />

tragen sind. Um den Stellenwert<br />

der Prävention in der gesetzlichen<br />

Krankenversicherung zu bestimmen,<br />

gaben die Bürgergutachter<br />

außerdem einen Prozentsatz an,<br />

auf den sich die Ausgaben <strong>für</strong><br />

Prävention als Anteil der Gesamtausgaben<br />

hin entwickeln sollen.<br />

AE 12<br />

Offene Arbeitseinheit –<br />

Politikeranhörung<br />

Üblicherweise gehört zum Verfahren<br />

eine Politikeranhörung, in<br />

der in diesem Fall Mitglieder der<br />

drei Fraktionen des Bayerischen<br />

Landtags den Bürgern kurz ihre<br />

präventionspolitischen Konzepte<br />

vorstellen und von den Bürgern<br />

befragt werden können. Wegen<br />

der Landtagswahl, die am 21.<br />

September 2003 stattfand, konnte<br />

die Politikeranhörung erst ab der<br />

Arbeitsgruppe 11 im Januar <strong>2004</strong><br />

in Starnberg tatsächlich organisiert<br />

werden. Die Arbeitsgruppen<br />

1 bis 10 bearbeiteten stattdessen<br />

in der Arbeitseinheit 12 selbstgestellte<br />

Themen. Diese wurden<br />

von Einzelnen vorgeschlagen,<br />

dann arbeitete jeder Teilnehmer<br />

bei dem Thema mit, das ihn am<br />

meisten interessierte. Damit war<br />

außerdem gesichert, dass auch<br />

andere Themen als die im Arbeitsprogramm<br />

vorgegebenen<br />

behandelt wurden.<br />

AE 13<br />

Grundansätze im<br />

<strong>Gesundheit</strong>swesen<br />

Der vierte und letzte Tag des Arbeitsprogramms<br />

bestand aus zwei<br />

Teilen: Im ersten Teil (AE 13 und<br />

14) ging es um grundsätzliche<br />

Fragen des <strong>Gesundheit</strong>swesens. In<br />

der AE 15 wurde dann das Endergebnis<br />

– ein Gesamtkonzept<br />

<strong>für</strong> eine gesundheitsorientierte<br />

<strong>Gesundheit</strong>sreform – erarbeitet.<br />

In der <strong>Gesundheit</strong>spolitik spielen<br />

immer wieder ganz grundsätzliche<br />

Fragen eine Rolle, die zum<br />

Teil philosophische und religiöse


Auftrag und Arbeitsprogramm<br />

Grundlagen haben. „Schulmedizin“<br />

und „Alternativmedizin“<br />

beruhen auf anderen Vorstellungen<br />

von Aufgaben und Methoden<br />

„der“ Medizin überhaupt, sogar<br />

auf verschiedenen Vorstellungen<br />

von Sinn und Bedeutung des<br />

Krankseins. Exemplarisch wurde<br />

in den Referaten unter anderem<br />

eine aktuelle Frage behandelt: die<br />

„evidence based medicine“ (auf<br />

wissenschaftlichen Studien begründete<br />

Medizin). Darunter versteht<br />

man, dass der Arzt sich bei<br />

der Behandlung nach Leitlinien<br />

richtet, die auf der Grundlage von<br />

Versuchen mit vielen Menschen<br />

erlassen worden sind und sozusagen<br />

die beste Therapie angeben,<br />

die derzeit wissenschaftlich bestätigt<br />

worden ist. Ein „Schulmediziner“<br />

und ein Heilpraktiker<br />

erläuterten ihre Sicht dieser Herangehensweise.<br />

Darüber hinaus<br />

wurden die Bürger aufgefordert,<br />

möglichst frei und aufgrund<br />

eigener Erfahrung und Weltanschauung<br />

zu empfehlen, welche<br />

grundsätzlichen Sichtweisen und<br />

Herangehensweisen weiterverfolgt<br />

werden sollten.<br />

AE 14<br />

Selbsthilfe und Solidarität<br />

In mehreren anderen Arbeitseinheiten<br />

ist das Thema der letzten<br />

„vorbereitenden“ Arbeitseinheit<br />

schon angeklungen: das Verhältnis<br />

von Selbst- und Fremdhilfe<br />

oder von Eigenverantwortung<br />

und Solidarität. Ohne Referate<br />

arbeiteten die Bürgergutachter<br />

gleich zu der Frage, welche Unterstützung<br />

die Gemeinschaft dem<br />

einzelnen geben sollte, damit dieser<br />

seine <strong>Gesundheit</strong> bewahren<br />

und fördern kann – und zu der<br />

anderen Frage, was der einzelne<br />

<strong>für</strong> die Gemeinschaft und <strong>für</strong> sich<br />

selbst tun sollte.<br />

AE 15<br />

Gesamtkonzept <strong>für</strong> eine<br />

präventionsorientierte<br />

<strong>Gesundheit</strong>sreform<br />

Für die letzte Arbeitseinheit stand<br />

der ganze Donnerstagnachmittag<br />

zur Verfügung. Auf der Grundlage<br />

einer Rückschau über alle erarbeiteten<br />

Zwischen- oder Detailergebnisse<br />

und einer intensiven<br />

Diskussion in den Kleingruppen<br />

stellte hier jede Kleingruppe ein<br />

15<br />

kurzes Gesamtkonzept auf, ein<br />

Konzept <strong>für</strong> eine <strong>Gesundheit</strong>sreform,<br />

die auf die Erhaltung der<br />

<strong>Gesundheit</strong> gerichtet ist. Nur die<br />

jeweils wichtigsten (fünf) Maßnahmen<br />

konnten vorgestellt werden.<br />

Zu jeder Maßnahme sollten<br />

die Bürger außerdem angeben,<br />

wie sie finanziert werden könnte.<br />

Die Bürger erarbeiteten hier eigene<br />

Plakate, die sie im Plenum vorstellten.<br />

Differenzierte Vorschläge<br />

waren möglich und wurden gemacht.<br />

In zwei Schritten wurden<br />

die Empfehlungen nach ihrer<br />

Wichtigkeit zuerst ausgewählt,<br />

dann mit Klebepunkten bewertet.<br />

Eine Aufgabe der Politik: Prioritäten<br />

zu setzen, ist damit von den<br />

Bürgergutachtern übernommen<br />

worden.<br />

Am Ende des Verfahrens standen<br />

eine Verfahrensbewertung und<br />

ein Fragebogen zur Person sowie<br />

eine Verabschiedung bei Sekt und<br />

Saft.


16 Auftrag und Arbeitsprogramm


Auftrag und Arbeitsprogramm: die Referenten<br />

Die Referenten<br />

In den meisten Arbeitseinheiten<br />

erhielten die Bürger von bis zu<br />

drei Referenten Informationen<br />

und Impulse zum eigenen Nachdenken.<br />

Die Referenten wurden<br />

zum Teil von Verbänden benannt,<br />

dabei wurden in den meisten<br />

Fällen Experten verschiedener<br />

Verbände eingeladen. Zum Teil<br />

handelte es sich um unabhängige<br />

Fachleute. Im Folgenden ist eine<br />

Liste der Referenten abgedruckt.<br />

Prof. Dr. Werner Bachmann,<br />

Chefarzt der Inneren Abteilung,<br />

Frankenwaldklinik Kronach<br />

gGmbH<br />

Benita Berge, Referat Öffentlichkeitsarbeit,<br />

Bayerisches<br />

Staatsministerium <strong>für</strong> Umwelt,<br />

<strong>Gesundheit</strong> und Verbraucherschutz<br />

H.-G. Ballmann, Dipl.-Psychologe,<br />

Psychologischer Psychotherapeut,<br />

Berufsverband Deutscher<br />

Psychologen<br />

Martin Baumann, Dipl.-<strong>Gesundheit</strong>sökonom,<br />

Oberender &<br />

Partner Unternehmensberatung<br />

im <strong>Gesundheit</strong>swesen<br />

Karlheinz Bayer, Dipl.-Sozialpädagoge,<br />

Berater <strong>für</strong> betriebliche<br />

<strong>Gesundheit</strong>sförderung, AOK<br />

Bayern, Zentrale – Abteilung<br />

<strong>Gesundheit</strong>sförderung<br />

Andreas Biebl, Apotheker<br />

Dr. med. Michael Bornhausen,<br />

Arzt <strong>für</strong> Umweltmedizin<br />

Richard Bott, Betreuungsstellenleiter,<br />

GEK<br />

Isabell Braumandl, Dipl.-Psychologin,<br />

Berufsverband Deutscher<br />

Psychologen<br />

Dr. Theo Denzel, Internist, Oberarzt,<br />

Medizinische Klinik 5,<br />

Klinikum Nürnberg<br />

Susanne und Uwe Diehl, Apotheker<br />

Prof. Dr. med. Hans Drexler,<br />

Direktor von Institut und Poliklinik<br />

<strong>für</strong> Arbeits-, Sozial- und<br />

Umweltmedizin der Friedrich-<br />

Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg<br />

Dr. Maximilian Freiherr du Prel,<br />

Internist, Vorsitzender, Ärztlicher<br />

Kreisverband Bad Kissingen<br />

17<br />

Oliver Dubben, Apotheker<br />

Sigurd Duschek, Geschäftsführer,<br />

Kassenärztliche Vereinigung<br />

Bayerns<br />

Horst Endlmaier, Geschäftsführer,<br />

GEK Rosenheim<br />

Dr. med. Christa Engl, SG-Leiterin,<br />

<strong>Gesundheit</strong>samt im Landratsamt<br />

Landshut<br />

Jürgen Englert, Barmer Bad Kissingen<br />

Markus Erdle, GEK<br />

Bernd Feuerpfeil, Betreuungsstellenleiter,<br />

GEK<br />

Dr. Paul Flämig, Vorsitzender des<br />

Umweltausschusses und HNO-<br />

Arzt, Ärztlicher Kreisverband<br />

Augsburg<br />

Richard Fleischmann, Apotheker<br />

Jochen Fleischmann, Dipl.-Volkswirt,<br />

Wissenschaftlicher Mitarbeiter,<br />

Universität Bayreuth,<br />

Lehrstuhl <strong>für</strong> Volkswirtschaftslehre<br />

– Wirtschaftstheorie<br />

– Prof. Dr. Peter Oberender<br />

Prof. Dr. Engelbert Fuchtmann,<br />

1. stv. Vorsitzender, Berufsverband<br />

Deutscher Psychologen<br />

Lorenz Ganterer, Forum <strong>Gesundheit</strong>,<br />

DGB Bayern<br />

Rainer Geisler, Bezirksgeschäftsführer,<br />

Barmer Ersatzkasse<br />

Uschi Geissler, Bayerische Krebsgesellschaft<br />

e. V.<br />

Dr. med. Robert Gissibl, Facharzt<br />

<strong>für</strong> Arbeitsmedizin, Arbeitsmedizinischer<br />

Dienst, Bauberufsgenossenschaft<br />

Christoph Gött, Geschäftsführer,<br />

Augsburger AIDS-Hilfe e. V.<br />

Edgar Grofmeyer, Dipl.-Sportlehrer<br />

(Univ.), AOK Augsburg<br />

Ludwig Gunkel, Dipl.-Psychologe,<br />

AOK Bayern, Zentrale <strong>Gesundheit</strong>sförderung


18<br />

Prof. Dr. Erik Guthy, Chefarzt<br />

und Ärztlicher Direktor, Klinikum<br />

Weiden<br />

Prof. Dr. med. Martin Halle,<br />

Lehrstuhl und Poliklinik <strong>für</strong><br />

Präventive und Rehabilitative<br />

Sportmedizin, Technische Universität<br />

München<br />

Dr. Franz-Xaver Heigenhauser,<br />

<strong>Gesundheit</strong>samt Traunstein<br />

Klement Heimerl, <strong>Gesundheit</strong>spädagoge,<br />

AOK Coburg<br />

Christina Herzog, AOK Nürnberg<br />

Dirk Jäger, GEK Bad Neustadt<br />

Christine Kamm, MdL (B90/<br />

Grüne), Bayerischer Landtag<br />

Dr. Rudolf Kibler, Ministerialrat,<br />

Referatsleiter Öffentlichkeitsarbeit,<br />

Bayerisches Staatsministerium<br />

<strong>für</strong> Umwelt, <strong>Gesundheit</strong><br />

und Verbraucherschutz<br />

Christian Kick, Bezirksgeschäftsführer<br />

Weiden, Barmer<br />

Johannes Kiep, Dipl.-Sportlehrer,<br />

Sportpädagoge, AOK Direktion<br />

Schweinfurt<br />

Reinhard Kirchner, Geschäftsführer,<br />

LAGH Bayern<br />

Christiane Klimsa, Bayerische<br />

Krebsgesellschaft<br />

Gabriele Knote, Apothekerin<br />

Ulrich Koczian, Apotheker<br />

Ingo Kuhlmann, stellv. Vorsitzender,<br />

Fachverband Deutscher<br />

Heilpraktiker<br />

Raimund Lederer, Regierungsrat,<br />

Referat Öffentlichkeitsarbeit,<br />

Bayerisches Staatsministerium<br />

<strong>für</strong> Umwelt, <strong>Gesundheit</strong> und<br />

Verbraucherschutz<br />

Thomas Lerchl, Barmer Starnberg<br />

Rita Leuner, Betreuungssstellenleiterin,<br />

GEK<br />

Dr. Bernd Lindemeier, Leiter des<br />

Referats Arbeitsmedizin, Tiefbauberufsgenossenschaft<br />

Armin, Lutz, Regionalgeschäftsführer,<br />

Barmer Nürnberg<br />

Christa Matschl, MdL (CSU),<br />

Bayerischer Landtag<br />

Arnold Mayer, Heilpraktiker<br />

Dr. Egon Mayer, Vorsitzender,<br />

Ärztlicher Bezirksverband<br />

Oberbayern<br />

Bettina Mayr, AOK Augsburg<br />

Prof. Dr. Horst Michna, Lehrstuhl<br />

<strong>für</strong> Sport und <strong>Gesundheit</strong>sförderung,<br />

Technische Universität<br />

München<br />

Dr. med. Manfred Möhring,<br />

HNO-Arzt<br />

Gerhard Müller, Technischer Aufsichtsbeamter,Landwirtschaftliche<br />

Berufsgenossenschaft<br />

Niederbayern-Oberpfalz<br />

Yvonne Müller, Diätassistentin,<br />

AOK Coburg<br />

B. Morgenstern-Junior, Psychologische<br />

Psychotherapeutin,<br />

Berufsverband Deutscher<br />

Psychologen<br />

Hans-Joachim Niermann, Vorsitzender<br />

des Bayer. Apothekerverbandes,<br />

Bezirk Schwaben<br />

Herr Dr. med. Paechtner, Allgemeinarzt<br />

Ruth Paulig, MdL (B90/Grüne),<br />

Bayerischer Landtag<br />

Michael Pausder, Pressesprecher,<br />

VdK Bayern<br />

Dr. Robert Pleier, Arzt, Bayerische<br />

Landesärztekammer<br />

Dr. Christof Potschka, <strong>Gesundheit</strong>samt<br />

Bad Kissingen<br />

Tilman Reinhardt, Heilpraktiker,<br />

Fachverband Deutscher Heilpraktiker<br />

e. V.<br />

Gertraud Resch, Dipl.-Sportlehrerin<br />

(Univ.), AOK Zentrale<br />

Auftrag und Arbeitsprogramm: die Referenten<br />

<strong>Gesundheit</strong>sförderung<br />

Cornelia Richter, Bayerische<br />

Krebsgesellschaft e. V.<br />

Carolline Rohrer, Diätassistentin<br />

und Ernährungsberaterin,<br />

PEP Präventions-Erziehungs-<br />

Programm, Beratungsstelle<br />

Nürnberg, Bayerische Krebsgesellschaft<br />

Anton Rösch, Bezirksgeschäftsführer,<br />

Barmer<br />

Thomas R. Rudolf, Dipl.-Volkswirt,<br />

Wissenschaftlicher Mitarbeiter,<br />

Universität Bayreuth,<br />

Lehrstuhl <strong>für</strong> Volkswirtschaftslehre<br />

– Wirtschaftstheorie<br />

– Prof. Dr. Peter Oberender<br />

Dorothea Rupprecht, <strong>Gesundheit</strong>spädagogin,<br />

Bayerische<br />

Krebsgesellschaft<br />

Martin Sailer, MdL (CSU), Bayerischer<br />

Landtag<br />

Dr. Ralf Schabik, Apotheker<br />

Karlheinz Schäck, Sicherheitsfachkraft,<br />

Verkehrsakademie<br />

Bayern e. V.<br />

Dr. Ulrich Schamberger, Chefarzt,<br />

Klinikum Coburg gGmbH<br />

Anja Schenkmann, Beraterin <strong>für</strong><br />

betriebliche <strong>Gesundheit</strong>sförderung,<br />

AOK, Direktion Neumarkt<br />

Prof. Dr. med. habil. Rainer<br />

Schiele, Institut <strong>für</strong> Arbeits-,<br />

Sozial- und Umweltmedizin,<br />

Friedrich-Schiller-Universität<br />

Jena, Klinikum<br />

Dr. Theodor Schmeer, Arzt <strong>für</strong><br />

Allgemeinmedizin<br />

Thomas Schmid, Bezirksgeschäftsführer<br />

Oberpfalz, VdK<br />

Bayern<br />

Dr. Herwart Schmidt, Arzt<br />

Manfred Schmidt, AIDS-Hilfe<br />

Nürnberg-Erlangen-Fürth e. V.


Auftrag und Arbeitsprogramm: die Referenten<br />

Hussein-Ralf Schmiede,<br />

Marketing/Presse München,<br />

Barmer<br />

Dr. Jens Schneider, Apotheker,<br />

Vizepräsident, Bayerische Landesapothekerkammer<br />

Dr. Markus Schneider, Dipl.-<br />

Volkswirt, BASYS Beratungsgesellschaft<br />

<strong>für</strong> angewandte<br />

Systemforschung mbH<br />

Wolfgang Schürch, Dipl.-Sozialpädagoge<br />

(FH), AIDS-Hilfe<br />

Regensburg e. V.<br />

Kai Schwab, Dipl.-Sportwissenschaftler,<br />

AOK Bayern, Deggendorf<br />

Peter-Johannes Selg, Lehrstuhl<br />

<strong>für</strong> Sport und <strong>Gesundheit</strong>sförderung<br />

(Prof. Dr. Michna),<br />

Technische Universität München<br />

Kathrin Sonnenholzner, MdL<br />

(SPD), Bayerischer Landtag<br />

Matthias Spickenreuther, Dipl.-<br />

Sportwiss. Univ., Direktor,<br />

AOK, Direktion Weiden<br />

Claudia Spiegel, Referentin <strong>für</strong><br />

Sozialpolitik, VdK-Landesverband<br />

Bayern<br />

Friedlinde Spitzbart, Dipl.-Ökotrophologin,<br />

AOK Starnberg<br />

Dr. Gerhard Spoerl, Apotheker<br />

<strong>für</strong> Offizin-Pharmazie<br />

Dr. Simone Strohmayr, MdL<br />

(SPD), Bayerischer Landtag<br />

Michael Tappe, Leiter der Beratungsstelle,<br />

Münchner AIDS-<br />

Hilfe e. V.<br />

Dr. Dietrich Tesch, Stellvertretender<br />

Leiter des Arbeitsmedizinischen<br />

Dienstes,<br />

Bauberufsgenossenschaft<br />

Bayern und Sachsen<br />

Susanna Tham, Praxis <strong>für</strong> Psychotherapie,<br />

Berufsverband<br />

Deutscher Psychologen<br />

Dr. med. Erhard Tögel, ehem.<br />

Chefarzt der Inneren Klinik<br />

Haunstetten<br />

Prof. Dr. Peter Trenkwalder,<br />

Chefarzt und Ärztlicher Direktor,<br />

Klinikum Starnberg<br />

Rainer Ullrich, Barmer Augsburg<br />

Susanne Ulrich, Referentin,<br />

LAGH<br />

Michael Wallner, Bewegungsfachkraft,<br />

AOK Direktion<br />

Brigitte Webs, Ernährungswissenschaftlerin,<br />

AOK Direktion<br />

Schweinfurt<br />

Dr. Johannes Weig, Medizinaldirektor,<br />

Kompetenzzentrum<br />

<strong>für</strong> <strong>Gesundheit</strong>, Ernährung<br />

und Verbraucherschutz des<br />

Landratsamtes Neustadt an der<br />

Waldnaab<br />

Angelika Weikert, MdL (SPD),<br />

Bayerischer Landtag<br />

Michael Wetzstein, Dipl.-Psychologe,<br />

Berufsverband Deutscher<br />

Psychologen<br />

Evi Wimberger, Ernährungsberaterin,<br />

AOK Landshut<br />

Werner Winter, Dipl.-Sozialpädagoge,<br />

AOK Zentrale <strong>Gesundheit</strong>sförderung<br />

Martin Wolf, Apotheker<br />

Yvonne Zankl, Kreisgeschäftsführerin,<br />

VdK Traunstein<br />

Dr. Peter Ziegler, Medizinaloberrat,<br />

SG-Leiter Umweltmedizin,<br />

<strong>Gesundheit</strong>samt im Landratsamt<br />

Landshut<br />

Dr. Thomas Zimmermann, MdL<br />

(CSU), Bayerischer Landtag<br />

Barmer = Barmer Ersatzkasse<br />

BAV = Bayerischer Apothekerverband<br />

GEK = Gmünder Ersatzkasse<br />

LAGH = Landesarbeitsgemeinschaft „Hilfe<br />

<strong>für</strong> Behinderte“ Bayern e. V.<br />

19


Wie ein <strong>Bürgergutachten</strong> entsteht:<br />

Das Verfahren<br />

21


22<br />

Wie ein <strong>Bürgergutachten</strong> entsteht:<br />

Das Verfahren<br />

Das <strong>Bürgergutachten</strong> ist ein Verfahren,<br />

das davon ausgeht und<br />

gleichzeitig beweist, dass jeder<br />

Bürger an der Lösung eines Problems<br />

mitarbeiten kann. Dazu<br />

werden ihm Informationen, eine<br />

Struktur und Zeit gegeben. Jeder<br />

bringt aus seinem Leben und<br />

seiner Arbeit Erfahrungen und<br />

Kenntnisse mit; diese Vielfalt der<br />

Sichtweisen hat kein Experte.<br />

An diesem Bürgergutachter haben<br />

über 405 Menschen mitgearbeitet.<br />

Sie haben das in einem<br />

strukturierten Programm getan.<br />

Viele Bilder in diesem Buch zeigen,<br />

dass das Menschen wie Sie<br />

und wir waren, und wie sie dabei<br />

vorgegangen sind. Das ist im Folgenden<br />

kurz beschrieben:<br />

Ein <strong>Bürgergutachten</strong> wird von<br />

Menschen gemacht, die in einem<br />

Zufallsverfahren aus den<br />

Einwohnerregistern der Gemeinden<br />

ausgewählt werden. Jeder<br />

Einwohner ab 16 Jahren kann<br />

gezogen werden. Niemand kann<br />

sich freiwillig melden. Nur das<br />

Los bestimmt, wer mitmachen<br />

darf. Dadurch ist gewährleistet,<br />

dass alle Schichten und Gruppen<br />

des Volkes gut vertreten sind. Die<br />

Teilnehmer werden in Arbeitsgruppen<br />

zu etwa 25 Personen tätig.<br />

Diese Gruppengröße hat sich<br />

als gut organisierbar erwiesen; sie<br />

umfasst genügend unterschiedliche<br />

Menschen. Damit möglichst<br />

viele Menschen der Einladung zur<br />

Mitarbeit am <strong>Bürgergutachten</strong><br />

folgen können, unterstützt sie ein<br />

Projektbüro vor Ort bei der Organisation<br />

von Kinderbetreuung,<br />

Bildung von Fahrgemeinschaften,<br />

Freistellung vom Arbeitsplatz und<br />

vielen anderen Fragen.<br />

Diese ganz verschiedenen Menschen,<br />

die sich vorher in fast<br />

allen Fällen nicht gekannt haben,<br />

arbeiten dann vier ganze<br />

Arbeitstage lang intensiv an der<br />

Aufgabe, die der Auftraggeber<br />

ihnen stellt. In diesem Fall handelte<br />

es sich um die Frage, wie das<br />

<strong>Gesundheit</strong>swesen durch mehr<br />

<strong>Gesundheit</strong>serhaltung und -förderung<br />

verbessert werden soll. In<br />

vier Tagen können viele Informationen<br />

gesammelt, bewertet und<br />

durchdacht werden; Meinungen<br />

können gebildet und umgebildet<br />

werden.<br />

Die Bürger arbeiten nach einem<br />

festen, gründlich vorbereiteten<br />

Arbeitsprogramm. Es sieht etwa<br />

alle eineinhalb Stunden eine<br />

neue Arbeitseinheit vor. So wird<br />

das Thema in seinen einzelnen<br />

Aspekten behandelt, und so<br />

kann Montag früh sofort mit der<br />

inhaltlichen Arbeit begonnen<br />

werden.<br />

Den Arbeitscharakter des <strong>Bürgergutachten</strong>s<br />

betont auch die<br />

Tatsache, dass die Bürgergutachter<br />

<strong>für</strong> ihre Mitarbeit eine Aufwandsentschädigung<br />

erhalten,<br />

die zwar bescheiden ist, aber<br />

signalisiert, dass es sich um echte,<br />

ernsthafte Arbeit handelt, die<br />

dem Auftraggeber – dem Staat<br />

– auch Geld wert ist.<br />

In diesen vier Tagen erhalten die<br />

Bürger eine Fülle von Informationen.<br />

Dazu werden Referenten<br />

eingeladen, die entweder als<br />

neutrale Wissenschaftler oder als


Das Verfahren<br />

besonders gut informierte Praktiker<br />

bekannt sind. Diese tragen in<br />

kurzen Vorträgen als Einführung<br />

wesentliche Informationen zu<br />

dem jeweiligen Thema vor. Auch<br />

Interessenvertreter können eingeladen<br />

werden, um ihre Sichtweise<br />

darzustellen. Den Bürgern ist<br />

dabei immer bewusst, dass es sich<br />

um die Sichtweise bestimmter<br />

wissenschaftlicher Ansätze oder<br />

Interessengruppen handelt. Deshalb<br />

werden, wo es zweckmäßig<br />

erscheint, auch zwei oder sogar<br />

mehr Referenten eingeladen. Die<br />

Referate dienen als Impuls <strong>für</strong> die<br />

Diskussion der Bürger. Die Referenten<br />

stehen <strong>für</strong> sachliche Fragen<br />

zur Verfügung; es gibt aber<br />

keine Diskussion im Plenum.<br />

Besprochen und diskutiert werden<br />

die Probleme ausschließlich<br />

in der Kleingruppe. Eine solche<br />

Kernelemente des Verfahrens<br />

„<strong>Bürgergutachten</strong>“<br />

Zufallsauswahl der Teilnehmer<br />

mehrtägige ernsthafte Arbeit<br />

mit Vergütung<br />

festes Arbeitsprogramm<br />

Information durch Experten<br />

neutrale Prozessbegleitung und<br />

Organisation (treuhänderisch)<br />

Dokumentation und Veröffentlichung<br />

der Ergebnisse (<strong>Bürgergutachten</strong>)<br />

Kleingruppe besteht aus meistens<br />

fünf Bürgergutachtern. Sie<br />

besprechen ohne Aufsicht und<br />

Moderation das Thema und<br />

bearbeiten die Teilaufgabe. Das<br />

heißt im Regelfall, dass sie ihre<br />

23<br />

Empfehlungen sammeln und die<br />

wichtigsten davon im Plenum<br />

vorstellen, wo sie dokumentiert<br />

werden. In jeder Arbeitseinheit<br />

werden alle Kleingruppen nach<br />

dem Zufallsverfahren neu zusammengesetzt.<br />

Dadurch wird<br />

vermieden, dass Einzelne zu<br />

Meinungsführern werden, und es<br />

wird erreicht, dass fast jeder mit<br />

jedem einmal zusammenkommt.<br />

Alle Sichtweisen und Lebenserfahrungen<br />

werden also nicht<br />

nur zusammengezählt, sondern<br />

ausgetauscht; man lernt voneinander.<br />

Im Plenum – der Arbeitsgruppe<br />

– werden die Ergebnisse vorgestellt<br />

und gesammelt. Dann erhält<br />

meistens jeder einzelne Teilnehmer<br />

nochmals die Möglichkeit,<br />

die Empfehlungen zu sichten und<br />

zu bewerten. Es werden also in<br />

dem Verfahren auf der Grundlage<br />

von mehrseitiger Information<br />

und ausgetauschter Berufs- und<br />

Lebenserfahrung sowie begründeter<br />

Haltungen Lösungsvorschläge<br />

entwickelt, ausgewählt<br />

und zusätzlich gewichtet. Schrittweise<br />

werden verschiedene Themen<br />

erarbeitet, bis am Ende auch<br />

diese von einem höheren Standpunkt<br />

aus neu betrachtet und aus<br />

ihnen ausgewählt oder auf ihnen<br />

aufgebaut wird.<br />

Für den ganzen Ablauf stehen je<br />

Arbeitsgruppe zwei erfahrene,<br />

inhaltlich völlig neutrale Prozessbegleiter<br />

zur Verfügung: eine<br />

Frau und ein Mann. Sie führen in<br />

die Themen ein, achten auf den<br />

Zeitplan und sichern den organi-


24<br />

satorischen Rahmen <strong>für</strong> die Arbeit<br />

der Bürgergutachter. Zudem<br />

steht <strong>für</strong> alle Fragen und Probleme<br />

sowie <strong>für</strong> die Verpflegung ein<br />

Tagungsassistent zur Verfügung.<br />

In verschiedenen Arbeitsgruppen<br />

sind immer wieder andere Prozessbegleiter<br />

tätig.<br />

Alle Ergebnisse werden fortlaufend<br />

dokumentiert und gesammelt,<br />

vom „unabhängigen<br />

Durchführungsträger“ (das heißt<br />

von der Gesellschaft <strong>für</strong> <strong>Bürgergutachten</strong>)<br />

verdichtet, in die<br />

Form von Texten und Tabellen<br />

gebracht und als gedrucktes <strong>Bürgergutachten</strong><br />

veröffentlicht. Vorher<br />

werden die Hauptergebnisse<br />

aber noch von je zwei Vertretern<br />

jeder Arbeitsgruppe geprüft (Redaktoren<br />

oder Prüfleser). Damit<br />

wird ausgeschlossen, dass die Organisation<br />

eigene Inhalte hineinschmuggelt,<br />

und etwaige Missverständnisse<br />

können vermieden<br />

werden (wenn beispielsweise eine<br />

Formulierung anders verstanden<br />

worden ist als sie von den Bürgern<br />

gemeint war).<br />

Das Verfahren<br />

Das ganze <strong>Bürgergutachten</strong> entsteht<br />

nach der Auftragsvergabe<br />

ohne jede Einflussnahme des<br />

Auftraggebers. Deshalb wird<br />

eine unabhängige, neutrale Institution<br />

damit beauftragt, es<br />

zu organisieren, vorzubereiten,<br />

auszuwerten und zu veröffentlichen<br />

(sogenannter „unabhängiger<br />

Durchführungsträger”). Diese<br />

Institution ist die Gesellschaft <strong>für</strong><br />

<strong>Bürgergutachten</strong>. Sie versteht sich<br />

als Treuhänder der Bürger und<br />

des Auftraggebers. Sie ist inhaltlich<br />

nur den Bürgergutachtern<br />

verantwortlich. Was das Verfahren<br />

angeht, ist sie den Bürgern,<br />

dem Auftraggeber und der Öffentlichkeit<br />

verpflichtet.<br />

Die Entscheidung, welche Empfehlungen<br />

der Bürgergutachter in<br />

welcher Form verwirklicht werden,<br />

trifft der Auftraggeber –<br />

meistens nicht allein, denn unser<br />

Staat hat die Zuständigkeiten auf<br />

viele Organe verteilt. Das <strong>Bürgergutachten</strong><br />

soll ja auch nicht die<br />

verfassungsmäßigen Staatsorgane<br />

und Entscheidungswege ersetzen,


Das Verfahren<br />

sondern sie ergänzen, beraten<br />

und bereichern. Der Auftraggeber<br />

ist an die Ergebnisse nicht gebunden.<br />

Etwa ein Jahr nach Vorliegen<br />

des <strong>Bürgergutachten</strong>s zum Verbraucherschutz<br />

in Bayern hat das<br />

Ministerium im Jahr 2003 einen<br />

schriftlichen Bericht darüber<br />

vorgelegt, welche Empfehlungen<br />

der Bürger verwirklicht worden<br />

sind und noch verwirklicht werden<br />

sollen. Möglicherweise wird<br />

ein ähnlicher Bericht ein bis zwei<br />

Jahre nach Veröffentlichung des<br />

<strong>Bürgergutachten</strong>s <strong>für</strong> <strong>Gesundheit</strong><br />

herausgegeben werden.<br />

<strong>Bürgergutachten</strong> werden seit<br />

etwa dreißig Jahren gemacht. Die<br />

Grundlagen des Verfahrens sind<br />

ursprünglich von Professor Dr.<br />

Peter C. Dienel an der Universität<br />

Wuppertal gelegt worden; seither<br />

ist es in der Praxis wesentlich<br />

weiterentwickelt worden. Innerhalb<br />

der Grundelemente des<br />

Verfahrens „<strong>Bürgergutachten</strong>”<br />

sind vielfältige Arbeitsformen<br />

angewandt worden und denkbar.<br />

Auch die Gesellschaft <strong>für</strong> <strong>Bürgergutachten</strong><br />

arbeitet an der Weiterentwicklung<br />

dieses Verfahrens<br />

und neuer Methoden.<br />

25


27<br />

Organisation und Ablauf


28<br />

Organisation und Ablauf<br />

Erste Ideen und Vorgespräche<br />

<strong>für</strong> ein mögliches <strong>Bürgergutachten</strong><br />

zum Thema „<strong>Gesundheit</strong>“<br />

ergaben sich aus dem <strong>Bürgergutachten</strong><br />

zum Verbraucherschutz<br />

in Bayern, in dem dieser Bereich<br />

eine große Rolle gespielt hatte,<br />

und aus der aktuellen politischen<br />

Diskussion. Im Mai 2003 wurden<br />

die Überlegungen konkreter, und<br />

die eigentlichen Vorbereitungen<br />

begannen.<br />

Parallel wurde am Arbeitsprogramm,<br />

der Auswahl der Tagungsorte,<br />

der Suche nach geeigneten<br />

Referenten und Personal<br />

und weiteren organisatorischen<br />

Dingen gearbeitet. Die Entstehung<br />

des Arbeitsprogramms<br />

ist genauer im Kapitel „Das Arbeitsprogramm“<br />

erläutert.<br />

Die ausgewählten Kommunen<br />

An einem <strong>Bürgergutachten</strong> arbeiten<br />

in Zufallsverfahren ausgewählte<br />

Menschen stellvertretend<br />

<strong>für</strong> die ganze Bevölkerung. Aus<br />

praktischen Gründen konnten<br />

am <strong>Bürgergutachten</strong> <strong>für</strong> <strong>Gesundheit</strong><br />

nicht Personen aus allen 2 056<br />

Gemeinden und 25 kreisfreien<br />

Städten Bayerns mitwirken. Dennoch<br />

wurde angestrebt, ein möglichst<br />

aussagekräftiges Ergebnis<br />

zu erhalten, das in hohem Maße<br />

<strong>für</strong> ganz Bayern repräsentativ ist.<br />

Daher wurden insgesamt acht<br />

Landkreise und kreisfreie Städte<br />

nach räumlichen, wirtschaftlichen<br />

und sozialen Gesichtspunkten<br />

ausgewählt; dies geschah in<br />

Abstimmung mit dem Auftraggeber.<br />

Um alle bayerischen Stämme<br />

ausreichend berücksichtigen zu<br />

können, tagten in allen Regierungsbezirken<br />

in je einem Landkreis<br />

oder einer kreisfreien Stadt<br />

jeweils zwei Arbeitsgruppen.<br />

Eine Ausnahme bildete Oberbayern.<br />

Dieser Regierungsbezirk ist<br />

mehr als doppelt so groß wie der<br />

nächstgroße, deshalb waren hier<br />

in zwei Landkreisen insgesamt<br />

vier Arbeitsgruppen tätig. Im<br />

Regierungsbezirk Niederbayern<br />

wurden Bürger aus der kreisfrei-<br />

Bad<br />

Kissingen<br />

Nürnberg<br />

Augsburg<br />

Starnberg<br />

Kronach<br />

en Stadt Landshut und aus dem<br />

Landkreis Landshut eingeladen,<br />

gemeinsam zu arbeiten; damit<br />

waren Menschen aus Stadt und<br />

Land gleichmäßig vertreten und<br />

konnten miteinander ins Gespräch<br />

kommen.<br />

Die Städte und Kreise wurden<br />

außerdem so ausgewählt, dass<br />

ländliche Gebiete, mittelgroße<br />

Städte mit ihrer Umgebung und<br />

Großstädte angemessen vertreten<br />

waren.<br />

FREISTAAT<br />

BAYERN<br />

Traunstein<br />

Neustadt an der<br />

Waldnaab<br />

Landshut


Organisation und Ablauf<br />

Die acht Arbeitstagungen fanden<br />

statt in Landshut, Kronach, Neustadt<br />

an der Waldnaab, Traunstein,<br />

Bad Kissingen, Starnberg,<br />

Nürnberg und Augsburg. Die<br />

Lage der Kommunen ist in der<br />

untenstehenden Karte ersichtlich.<br />

Genauere Angaben über die<br />

Tagungsorte und ihre Einzugsgebiete<br />

können der Tabelle unten<br />

entnommen werden.<br />

Stadt/Landkreis Einwohner Fläche<br />

in qkm<br />

Einwohner<br />

je qkm<br />

Planungsregion<br />

Regierungsbezirk<br />

29<br />

Nummern<br />

der Arbeitsgruppen<br />

Landkreis Landshut 142.442 1.348 106 Landshut Niederbayern 1 + 2<br />

Stadt Landshut 58.746 66 890<br />

Landkreis Kronach 75.591 651 116 Oberfranken-West Oberfranken 3 + 4<br />

Landkreis Neustadt<br />

an der Waldnaab<br />

Landkreis<br />

Traunstein<br />

Landkreis<br />

Bad Kissingen<br />

Landkreis<br />

Starnberg<br />

Landkreis Landshut<br />

Der Landkreis Landshut, der die<br />

gleichnamige Stadt umgibt, liegt<br />

im Regierungsbezirk Niederbayern.<br />

Nach seiner Fläche zählt<br />

der Landkreis zu den größten in<br />

Bayern, er ist jedoch unterdurchschnittlich<br />

dicht besiedelt. Der<br />

an der Isar liegende Landkreis<br />

wird landschaftlich geprägt vom<br />

Donau-Isar-Hügelland, einige<br />

Teile gehören bereits zum Hopfenanbaugebiet<br />

der Hallertau.<br />

101.001 1.430 71 Oberpfalz-Nord Oberpfalz 5 + 6<br />

167.646 1.534 109 Südostoberbayern Oberbayern 7 + 8<br />

109.328 1.137 96 Main-Rhön Unterfranken 9 + 10<br />

124.956 488 256 München Oberbayern 11 + 12<br />

Stadt Nürnberg 488.400 186 2.626 Industrieregion<br />

Mittelfranken<br />

Mittelfranken 13 + 14<br />

Stadt Augsburg 254.982 147 1.735 Augsburg Schwaben 15 + 16<br />

Freistaat Bayern 12.387.351 70.549 176<br />

Wichtigste zentrale Orte <strong>für</strong> den<br />

Landkreis sind das Oberzentrum<br />

Landshut, das zwar nicht dem<br />

Kreis angehört, mit ihm als Kreisstadt<br />

aber eng verwoben ist, sowie<br />

das Mittelzentrum Vilsbiburg.<br />

Insgesamt betrachtet lässt sich der<br />

Landkreis dem ländlichen Raum<br />

zuordnen.


30<br />

Stadt Landshut<br />

Landshut ist seit 1839 Sitz der<br />

Verwaltung des Regierungsbezirks<br />

Niederbayern und alte bairische<br />

Herzogstadt: vor genau 800<br />

Jahren wurde die heute kreisfreie<br />

Stadt als Hauptsitz der Wittelsbacher<br />

gegründet und blieb dies<br />

einige Jahrzehnte. Seine Glanzzeit<br />

hatte Landshut im ausgehenden<br />

Mittelalter. Landshut ist Sitz des<br />

Landratsamtes des gleichnamigen<br />

Landkreises, liegt im ländlichen<br />

Raum und ist ein Ort der zentralen<br />

Oberstufe. Die Wirtschaft<br />

der an der Isar gelegenen Stadt<br />

wird heute geprägt durch Handel,<br />

produzierendes Gewerbe sowie<br />

zahlreiche Verwaltungs- und<br />

Bildungseinrichtungen, darunter<br />

eine Fachhochschule. Aufgrund<br />

seiner gut erhaltenen historischen<br />

Stadtanlage ist Landshut<br />

ein beliebtes Ziel <strong>für</strong> Touristen;<br />

überregional bekannt sind die in<br />

regelmäßigen Abständen stattfi ndenden<br />

Aufführungen der Landshuter<br />

Hochzeit von 1475.<br />

Landkreis Kronach<br />

Der oberfränkische Landkreis<br />

Kronach liegt an der bayerischthüringischen<br />

Grenze im Einzugsbereich<br />

des Oberzentrums<br />

Coburg. Der Landkreis gehört<br />

von der Fläche her zu den kleineren<br />

Landkreisen Bayerns, ist <strong>für</strong><br />

eine ländliche Region allerdings<br />

relativ dicht besiedelt. Wichtigste<br />

Orte im Landkreis sind die Kreisstadt<br />

Kronach, die ein Mittelzentrum<br />

ist, sowie Ludwigstadt im<br />

nördlichen Kreis. Der Landkreis<br />

liegt zur Gänze im ländlichen<br />

Raum. Dem Tourismus in der Region<br />

kommt große Bedeutung zu:<br />

sie liegt innerhalb des Naturraumes<br />

Frankenwald; Teile des Kreises<br />

gehören dagegen naturräumlich<br />

bereits zum Obermainischen<br />

Hügelland. Bekannt ist außerdem<br />

die Kronacher Heunischenburg<br />

als eine der ältesten Befestigungsanlagen<br />

aus Stein nördlich der<br />

Alpen. In der Wirtschaft ist nach<br />

wie vor das verarbeitende Gewerbe<br />

führend.<br />

Organisation und Ablauf<br />

Landkreis Neustadt<br />

an der Waldnaab<br />

Der Landkreis Neustadt an der<br />

Waldnaab, der zu den am dünnsten<br />

besiedelten Landkreisen Bayerns<br />

zählt, liegt im Regierungsbezirk<br />

Oberpfalz und im deutschtschechischen<br />

Grenzraum. Der<br />

von der Fläche her große Landkreis<br />

liegt im Verfl echtungsbereich<br />

des Oberzentrums Weiden<br />

in der Oberpfalz, das gleichzeitig<br />

das geographische Zentrum des<br />

Landkreises ist, diesem aber<br />

nicht angehört. Wichtigste Orte<br />

im Landkreis sind die Kreisstadt<br />

Neustadt sowie Vohenstrauß und<br />

Grafenwöhr. Der Landkreis Neustadt<br />

an der Waldnaab liegt im<br />

ländlichen Raum, zu großen Teilen<br />

wird er als strukturschwach<br />

und in seiner Entwicklung in besonderem<br />

Maße zu stärken eingestuft.<br />

Die Region gehört zum<br />

Naturraum des Oberpfälzischen<br />

Hügellands sowie zum Oberpfälzer<br />

Wald, daher ist sie touristisch<br />

interessant. Eine Besonderheit im<br />

Landkreis ist der weltweit größte<br />

NATO-Truppenübungsplatz in<br />

Grafenwöhr. Bekannt sind aus<br />

der Region vor allem hochwertige<br />

Produkte aus Glas und Kristall.


Organisation und Ablauf<br />

Landkreis Traunstein<br />

Der zweitgrößte bayerische Landkreis<br />

Traunstein liegt im Regierungsbezirk<br />

Oberbayern und<br />

grenzt im Süden und Nordosten<br />

an Österreich. Nach Fläche und<br />

Bevölkerung ist er dem Landkreis<br />

Landshut vergleichbar. Der<br />

Landkreis liegt im ländlichen<br />

Raum, hat Anteil am Alpengebiet,<br />

das sich im Vorfeld in eine Hügellandschaft<br />

gliedert. Wichtige<br />

Einnahmequelle <strong>für</strong> die Region<br />

ist neben Gewerbe und Handel<br />

der Tourismus, insbesondere der<br />

Chiemsee ist hier als Attraktion<br />

zu nennen. Wichtigste Städte im<br />

Landkreis sind die Kreisstadt<br />

Traunstein, die ein mögliches<br />

Oberzentrum ist, sowie das Doppel-Mittelzentrum<br />

Trostberg/<br />

Traunreut; bekannt sind außerdem<br />

Ferienorte wie Ruhpolding,<br />

Waging am See und Reit im<br />

Winkl. Die nächstgelegene Großstadt<br />

ist Salzburg auf der österreichischen<br />

Seite der Grenze, das<br />

nächste Oberzentrum in Bayern<br />

ist Rosenheim.<br />

Landkreis Bad Kissingen<br />

Der an der fränkischen Saale gelegene<br />

Landkreis Bad Kissingen<br />

liegt im Regierungsbezirk Unterfranken<br />

an der Grenze zu Hessen,<br />

auch nach Thüringen ist es nicht<br />

weit. Der Landkreis ist damit einer<br />

der nördlichsten Kreise Bayerns.<br />

Insbesondere die Kreisstadt<br />

Bad Kissingen ist überregional als<br />

Kur- und <strong>Gesundheit</strong>sstadt bekannt.<br />

Weitere wichtige Orte im<br />

Landkreis sind die Mittelzentren<br />

Bad Brückenau und Hammelburg;<br />

die nächste Großstadt ist<br />

Würzburg. Der Landkreis gehört<br />

dem ländlichen Raum an. Naturräumlich<br />

gehört der Landkreis<br />

Bad Kissingen zur Rhön und ist<br />

daher besonders als touristisches<br />

Ziel sehr beliebt. Nach der Fläche<br />

gehört er zu den größeren bayerischen<br />

Kreisen, er ist allerdings<br />

recht dünn besiedelt.<br />

Landkreis Starnberg<br />

31<br />

Der oberbayerische Landkreis<br />

Starnberg ist einer der kleinsten<br />

und am dichtesten besiedelten<br />

Landkreise Bayerns. Bekannt ist<br />

die Region vor allem durch den<br />

Starnberger See, der ein beliebtes<br />

Ausfl ugsziel <strong>für</strong> die Bewohner der<br />

Landeshauptstadt München ist,<br />

die in unmittelbarer Nachbarschaft<br />

zum Landkreis liegt. Nur<br />

Teile des Landkreises sind stark<br />

verdichtet, die gesamte Region ist<br />

eng mit dem Oberzentrum München<br />

verwoben. Wichtigste Orte<br />

im Landkreis sind die Kreisstadt<br />

Starnberg, die ein Mittelzentrum<br />

ist, sowie das Unterzentrum Tutzing.<br />

Naturräumlich gehört der<br />

Landkreis Starnberg zum Ammer-Loisach-Hügelland<br />

und ist<br />

dem Alpenvorland zuzuordnen,<br />

was ihn auch überregional touristisch<br />

als Teil des Fünf-Seen-Gebiets<br />

interessant und erfolgreich<br />

macht.


32<br />

Stadt Nürnberg<br />

Nürnberg ist die zweitgrößte<br />

Stadt Bayerns und Zentrum des<br />

nördlichen Landesteils. Nürnberg<br />

liegt im Regierungsbezirk<br />

Mittelfranken im Ballungsraum<br />

Nürnberg-Fürth-Erlangen. Bekannt<br />

ist die Stadt durch zahlreiche<br />

Behörden und als Standort<br />

der Spielwarenmesse sowie des<br />

deutschen Verkehrsmuseums.<br />

Die mehr als 950 Jahre alte Stadt<br />

an der Pegnitz ist heute kreisfrei<br />

und beherbergt einen Teil der<br />

Universität Erlangen-Nürnberg<br />

sowie vier Fachhochschulen. Den<br />

Höhepunkt ihrer Macht erlebte<br />

die Stadt im 15. Jahrhundert, als<br />

die Reichskleinodien in Nürnberg<br />

verwahrt wurden. Nürnberg<br />

war eine der ersten industrialisierten<br />

Städte Bayerns, die erste<br />

deutsche Eisenbahn verkehrte<br />

ab 1835 zwischen Nürnberg und<br />

Fürth. Wichtige Wirtschaftszweige<br />

sind heute unter anderem<br />

die Kommunikations- und die<br />

Verkehrstechnik. Bemerkenswert<br />

ist das mittelalterliche Stadtbild,<br />

das sich Nürnberg bewahren<br />

konnte, international bekannt ist<br />

dabei vor allem die Burg, was die<br />

Stadt auch touristisch überdurchschnittlich<br />

beliebt macht. Naturräumlich<br />

gehört das Oberzentrum<br />

Nürnberg zum Randgebiet<br />

der Frankenalb beziehungsweise<br />

zum Mittelfränkischen Becken.<br />

Stadt Augsburg<br />

Die drittgrößte Stadt Bayerns<br />

liegt am Zusammenfl uss von<br />

Lech und Wertach im Regierungsbezirk<br />

Schwaben, dessen<br />

Verwaltungssitz sie ist. Augsburg<br />

ist eine der ältesten Städte<br />

Deutschlands: sie wurde als<br />

Hauptstadt der römischen Provinz<br />

Raetien bereits 15 vor Christus<br />

gegründet. Ihre historische<br />

Bedeutung als Finanz- und Handelsplatz<br />

erlangte sie vor allem<br />

durch die in ihr ansässigen Kaufmannsfamilien,<br />

allen voran die<br />

Fugger; im 16. Jahrhundert war<br />

Augsburg die größte Stadt Europas.<br />

Augsburgs Wirtschaft ist<br />

heute geprägt durch Computer-<br />

und Maschinenbau, Dienstleistungen<br />

und Verwaltungseinrich-<br />

Rathaus Nürnberg (aus dem Tagungsraum)<br />

Organisation und Ablauf<br />

tungen sowie zwei Fachhochschulen<br />

und die Universität. Als Stadt<br />

des Religionsfriedens von 1555<br />

hat Augsburg sogar einen eigenen<br />

gesetzlichen Feiertag, das Augsburger<br />

Hohe Friedensfest. Im<br />

Tourismus spielt Augsburg, auch<br />

aufgrund der zahlreichen Prachtbauten,<br />

eine wachsende Rolle.<br />

Weltbekannt sind Bertolt Brecht<br />

und die Augsburger Puppenkiste.<br />

Die oberzentrale und kreisfreie<br />

Stadt sowie ihr Umland sind stark<br />

verdichtet und liegen naturräumlich<br />

auf den Lech-Wertach-Ebenen.<br />

Umgeben wird die Stadt im<br />

Westen vom Landkreis Augsburg,<br />

dessen Landratsamt sie beherbergt.<br />

Rathaus Augsburg (aus dem Tagungsraum)


Organisation und Ablauf: Auswahlverfahren und Arbeitstagungen<br />

Zufallsauswahl und<br />

Einladungsverfahren<br />

Die Landratsämter und Stadtverwaltungen<br />

unterstützten das <strong>Bürgergutachten</strong><br />

in vielfältiger Weise.<br />

Zunächst wurden die Anschriften<br />

von Bürgerinnen und Bürgern im<br />

Zufallsverfahren aus den Einwohnerdateien<br />

der Gemeinden gezogen.<br />

Die Landratsämter übernahmen<br />

die Aufgabe, die Gemeinden<br />

darum zu bitten und teilweise<br />

die Adressdateien zu sammeln;<br />

in den Städten wurde dies vom<br />

Einwohnermeldeamt oder Statistischen<br />

Amt selbst vorgenommen.<br />

Die Zufallsauswahl erfolgte nach<br />

einigen festen Grundsätzen, die<br />

in dem Kasten rechts abgedruckt<br />

sind. Eingeladen wurde dann direkt<br />

von der Gesellschaft <strong>für</strong> <strong>Bürgergutachten</strong>.<br />

Begleitend wurde<br />

in der regionalen und örtlichen<br />

Presse darauf hingewiesen, dass<br />

das Verfahren stattfindet und<br />

Einladungen verschickt werden,<br />

die ernst zu nehmen sind. Dabei<br />

übernahmen die Pressestellen der<br />

Ämter den Hauptteil der Arbeit.<br />

Es wurden insgesamt etwa 3 800<br />

Personen angeschrieben. Tatsächlich<br />

haben dann 405 Personen<br />

regulär teilgenommen. Es hatten<br />

sich mehr bereit erklärt, mussten<br />

aber wegen kurzfristiger Erkrankung,<br />

familiärer oder beruflicher<br />

Unabkömmlichkeit absagen, und<br />

einigen musste wegen unerwartet<br />

vieler Zusagen doch noch<br />

abgesagt werden. (Dabei wurde<br />

nochmals eine Zufallsauswahl<br />

getroffen.)<br />

Projektbüros vor Ort<br />

An jedem Ort konnte im Landratsamt<br />

oder Rathaus ein Projektbüro<br />

eingerichtet werden. (Eine<br />

Übersicht über diese Räume und<br />

Büros gibt die Tabelle auf der<br />

nächsten Seite.) Dort stand Personal<br />

der Gesellschaft <strong>für</strong> <strong>Bürgergutachten</strong><br />

zur Verfügung. Das<br />

Projektbüro sammelte Zu- und<br />

Absagen, stand <strong>für</strong> Fragen und<br />

Unterstützung der Eingeladenen<br />

zur Verfügung, organisierte Kinderbetreuung<br />

und Fahrgemeinschaften.<br />

Zudem wurde vom Projektbüro<br />

aus die Tagung vor Ort<br />

vorbereitet.<br />

Die Arbeitstagungen selbst<br />

An allen Orten stellten Behörden<br />

geeignete Tagungsräume zur Verfügung,<br />

oft sogar den Stadtrats-<br />

oder Kreistagssitzungssaal (siehe<br />

die Tabelle auf der nächsten Seite).<br />

Über die Arbeit der Bürgergutachter<br />

informieren das Kapitel<br />

zum Arbeitsprogramm sowie der<br />

Ergebnisteil.<br />

Immer zwei Arbeitsgruppen<br />

tagten parallel im Abstand von<br />

Grundsätze der Zufallsauswahl<br />

Verfahren: Zufallsgenerator<br />

eines Computers oder Ziehen<br />

jeder n-ten Karte aus einer unsortierten<br />

Kartei.<br />

Grundgesamtheit: Personen ab<br />

16 Jahre, auch Ausländer und<br />

Personen mit Zweitwohnsitz.<br />

Start in Landshut: Oberbürgermeister Josef Deimer am Rednerpult, auf dem Podium: Hilmar<br />

Sturm, Josef Deimer, Minister Eberhard Sinner, Landrat Josef Eppeneder, Christian Weilmeier<br />

33<br />

einer Stunde. Alle notwendigen<br />

Arbeitsmaterialien wurden von<br />

der Gesellschaft <strong>für</strong> <strong>Bürgergutachten</strong><br />

bereitgestellt. Während<br />

der Arbeitstagungen erhielten die<br />

Teilnehmer vor- und nachmittags<br />

jeweils Pausenverpflegung,<br />

dazu ein Mittagessen in einem<br />

Gasthaus oder einer Kantine<br />

in der Nähe des Tagungslokals.<br />

Jeder Teilnehmer erhielt direkt<br />

vom Staatsministerium eine Aufwandsentschädigung.<br />

In besonderen<br />

Fällen wurden zusätzlich<br />

bestimmte Kosten, beispielsweise<br />

<strong>für</strong> die Betreuung von Angehörigen,<br />

übernommen. In Landshut<br />

und Starnberg wurde in der Nähe<br />

der Tagungsräume eine eigene<br />

Kinderbetreuung organisiert,<br />

um es Eltern zu ermöglichen, am<br />

<strong>Bürgergutachten</strong> mitzuwirken.


34<br />

Die Arbeitstagungen begannen<br />

am 15. September 2003 in<br />

Landshut und endeten am 19.<br />

Februar <strong>2004</strong> in Augsburg. In<br />

Landshut kam der bis Mitte Oktober<br />

zuständige Staatsminister<br />

Eberhard Sinner zum Start; die<br />

Arbeitsgruppen in Neustadt an<br />

der Waldnaab und in Augsburg<br />

wurden von der neuen Staatssekretärin<br />

Emilia Müller besucht.<br />

Grundsätzlich wurden die Bürgergutachter<br />

auch von den Hausherren<br />

begrüßt. Ein Vertreter des<br />

Ministeriums stellte ebenfalls<br />

allen Arbeitsgruppen Zweck und<br />

Auftrag des <strong>Bürgergutachten</strong>s <strong>für</strong><br />

<strong>Gesundheit</strong> dar.<br />

Nach der Phase der Arbeitstagungen<br />

hat die Gesellschaft <strong>für</strong><br />

<strong>Bürgergutachten</strong> alle Ergebnisse<br />

der 15 Arbeitseinheiten gesichtet,<br />

zusammengefasst und in die<br />

Form dieses <strong>Bürgergutachten</strong>s gebracht.<br />

Von jeder Arbeitsgruppe<br />

waren zwei Personen als Prüfleser<br />

oder Redaktoren gewählt worden,<br />

die Anfang Juni <strong>2004</strong> das Hauptergebnis<br />

prüften. Erst dann ging<br />

das <strong>Bürgergutachten</strong> in den Satz.<br />

Der Auftraggeber hat erst die fertige<br />

Fassung erhalten und hatte<br />

keinerlei Einfluss auf den Inhalt.<br />

Landkreis/Stadt Tagungszeit Tagungslokale Projektbüro Ansprechpartner<br />

Stadt und Landkreis<br />

Landshut<br />

Landkreis<br />

Kronach<br />

Landkreis<br />

Neustadt an<br />

der Waldnaab<br />

Landkreis<br />

Traunstein<br />

Landkreis<br />

Bad Kissingen<br />

Landkreis<br />

Starnberg<br />

15. – 18. September<br />

2003<br />

6. – 9. Oktober<br />

2003<br />

20. – 23. Oktober<br />

2003<br />

3. – 6. November<br />

2003<br />

12. – 15. Januar<br />

<strong>2004</strong><br />

19. – 22. Januar<br />

<strong>2004</strong><br />

Stadt Nürnberg 2. – 5. Februar<br />

<strong>2004</strong><br />

Stadt Augsburg 16. – 19. Februar<br />

<strong>2004</strong><br />

Stadtsäle Bernlochner Rathaus der Stadt<br />

Landshut<br />

Landratsamt Kronach<br />

und Rathaus Kronach<br />

Landratsamt (Kapelle<br />

im Neuen Schloss) und<br />

Rathaus der Stadt<br />

Neustadt a. d. Wn.<br />

(Ratssaal)<br />

Staatl. Berufsschule I<br />

Traunstein<br />

Landratsamt Bad<br />

Kissingen (Kreistagssitzungssaal<br />

und<br />

Medienzentrum)<br />

Karin Hösler<br />

Franz Steinhauser<br />

Landratsamt Kronach Christine Scherbel<br />

Landratsamt im<br />

Neuen Schloss<br />

Landratsamt<br />

Traunstein<br />

Landratsamt<br />

Bad Kissingen<br />

Klinikum Starnberg Landratsamt<br />

Starnberg<br />

<strong>Gesundheit</strong>samt der<br />

Stadt Nürnberg und<br />

Haus Eckstein der<br />

evangelischlutherischen<br />

Kirche<br />

Städtisches<br />

Verwaltungszentrum<br />

An der blauen Kappe<br />

Organisation und Ablauf: Arbeitstagungen<br />

<strong>Gesundheit</strong>samt<br />

der Stadt Nürnberg<br />

Städtisches Amt <strong>für</strong><br />

Verbraucherschutz<br />

und Marktwesen<br />

Karin Hannes<br />

Andrea Trenkler<br />

Nina Krämer<br />

Martin-Christoph<br />

Ziethe<br />

Ricarda Fey<br />

Frank Mardaus<br />

Bastian Goßner


Organisation und Ablauf: Dank<br />

Dank <strong>für</strong> die Hilfe bei der Organisation der<br />

Arbeitstagungen, <strong>für</strong> die Überlassung von<br />

Räumen und <strong>für</strong> vielfältige Unterstützung<br />

vor Ort<br />

Stadt Landshut<br />

Herrn Oberbürgermeister Josef Deimer<br />

Herrn Andreas Bohmeyer, Hauptamtsleiter<br />

Herrn Albert Scheuchl, Hauptamt<br />

Frau Ulrike Faber-Selmeier, Presse- und<br />

Öffentlichkeitsarbeit, Hauptamt<br />

Herrn Bernhard Seyller, Verwaltungsleiter<br />

der Stadtsäle Bernlochner<br />

Landratsamt Landshut<br />

Herrn Landrat Josef Eppeneder<br />

Herrn stellv. Landrat Josef Seidl<br />

Frau Franziska von Krezmar,<br />

<strong>Gesundheit</strong>samt<br />

Herrn Karlheinz Wittmann,<br />

geschäftsleitender Beamter<br />

Herrn Michael Will, Leiter der Abteilung 3<br />

Sicherheit und Ordnung<br />

Herrn Elmar Stöttner, Pressereferent<br />

Landratsamt Kronach<br />

Herrn Landrat Oswald Marr<br />

Frau Angelika Lugert, Leiterin der Abteilung<br />

<strong>für</strong> öffentliche Sicherheit und Ordnung<br />

Landratsamt Neustadt an der Waldnaab<br />

Herrn Landrat Simon Wittmann<br />

Herrn Rupert Troppmann,<br />

Wirtschaftsförderung<br />

Stadt Neustadt an der Waldnaab<br />

Herrn 1. Bürgermeister Gerd Werner<br />

Herrn Siegfried Fichtner, Geschäftsleitender<br />

Beamter<br />

Landratsamt Traunstein<br />

Herrn Landrat Hermann Steinmaßl<br />

Herrn Konrad Schupfner, Abteilungsleiter<br />

Frau Irmengard Kirschner, Abteilungsleiterin<br />

Frau Andrea Trenkler<br />

Landratsamt Bad Kissingen<br />

Herrn Landrat Thomas Bold<br />

Herrn Stefan Seufert<br />

Landratsamt Starnberg<br />

Frau Claudia Marx, Leiterin des Amtes <strong>für</strong><br />

Gewerberecht, Verbraucherschutz,<br />

Personenstands- und Ausländerwesen<br />

Klinikum Starnberg<br />

Frau Bärbel Schäfer<br />

Stadt Nürnberg, <strong>Gesundheit</strong>samt<br />

Herrn Karl Dittmar, Verwaltungsleiter<br />

Herrn Christoph Gürtler,<br />

<strong>Gesundheit</strong>sförderung<br />

Frau Ricarda Fey<br />

Frau Brigitte Schwab<br />

Stadt Augsburg<br />

Frau Petra Rößle und<br />

Frau Alexandra Rössler, Amt <strong>für</strong><br />

Verbraucherschutz und Marktwesen<br />

Herrn Thomas Schaller,<br />

berufsmäßiger Stadtrat<br />

Dank <strong>für</strong> die Unterstützung bei der Suche<br />

nach geeigneten Referenten:<br />

Allgemeiner Deutscher Fahrradclub e. V.<br />

Herrn Hubert Ströhle, Landesgeschäftsführer<br />

AOK Bayern<br />

Herrn Otto Gieseke, Leiter Zentrale<br />

<strong>Gesundheit</strong>sförderung<br />

Barmer Ersatzkasse<br />

Landesgeschäftsstelle Bayern<br />

Herrn Dirk Neugebauer, Geschäftsführer<br />

Herrn Hussein-Ralf Schmiede,<br />

Marketing/Presse München<br />

Frau Monika Auer, Präventionsbeauftragte<br />

Frau Stefani Meyer-Maricevic,<br />

Pressesprecherin<br />

Bayerischer Apothekerverband e. V.<br />

Herrn Dr. Wolfgang Schneider, Mitglied der<br />

Geschäftsführung<br />

Bayerische Krebsgesellschaft e. V.<br />

Frau Cornelia Richter, Leiterin Presse- und<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Bayerische Landesärztekammer<br />

Herrn Dr. med. Klaus Ottmann,<br />

Vizepräsident<br />

Bayerischer Sportärzteverband e. V.<br />

Herrn Dr. med. Helmut Pabst, Vizepräsident<br />

und Weiterbildungsreferent<br />

Berufsverband Deutscher Psychologen e. V.<br />

Frau Angelika Wagner-Link,<br />

Landesvorsitzende<br />

Deutscher Gewerkschaftsbund, Bezirk Bayern<br />

Herrn Fritz Schösser, MdB, Vorsitzender<br />

Fachverband Deutscher Heilpraktiker,<br />

Landesverband Bayern e. V.<br />

Frau Ursula Hilpert-Mühlig,<br />

Landesvorsitzende<br />

Fraktion der CSU im Bayerischen Landtag<br />

Herrn Herwig Heide, Leiter des Referats <strong>für</strong><br />

Sozialpolitik<br />

Fraktion der SPD im Bayerischen Landtag<br />

Herrn Waldemar Deischl, Referent <strong>für</strong><br />

Soziales und <strong>Gesundheit</strong><br />

Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen<br />

im Bayerischen Landtag<br />

Herrn Martin Senf, Geschäftsführer<br />

35<br />

Gmünder Ersatzkasse<br />

Herrn Hans-Peter Haslinger, Geschäftsführer<br />

Lehrstuhl <strong>für</strong> Sport und <strong>Gesundheit</strong>sförderung<br />

der Technischen Universität München<br />

Herrn Prof. Dr. Horst Michna<br />

Lehrstuhl <strong>für</strong> Volkswirtschaftslehre IV,<br />

Wirtschaftstheorie, der Universität Bayreuth<br />

Herrn Prof. Dr. Dr. h. c. Peter Oberender<br />

Münchner AIDS-Hilfe e. V.<br />

Herrn Michael Tappe<br />

Tiefbau-Berufsgenossenschaft<br />

Herrn Dr. med. Bernd Lindemeier,<br />

Referat Arbeitsmedizin<br />

VdK Landesverband Bayern e. V.<br />

Herrn Michael Pausder, Pressesprecher<br />

Dank <strong>für</strong> die Zusammenarbeit bei der<br />

Entwicklung des Arbeitsprogramms<br />

AOK Bayern<br />

Herrn Otto Gieseke, Leiter Zentrale<br />

<strong>Gesundheit</strong>sförderung<br />

Bayerischer Apothekerverband e. V.<br />

Herrn Josef Kammermeier, Mitglied des<br />

Vorstandes<br />

Bayerische Krebsgesellschaft e. V.<br />

Frau Cornelia Richter, Leiterin Presse- und<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Bayerische Landesärztekammer<br />

Herrn Dr. med. Klaus Ottmann,<br />

Vizepräsident<br />

Bayerisches Landesamt <strong>für</strong> <strong>Gesundheit</strong> und<br />

Lebensmittelsicherheit<br />

Herrn Priv.-Doz. Dr. Manfred Wildner, MPH<br />

Bayerische Landesapothekerkammer<br />

Herrn Dr. Helmut Schlager, Mitarbeiter der<br />

Geschäftsführung, Abteilung Weiterbildung<br />

Bayerische Landeszahnärztekammer<br />

Herrn Peter Knüpper, Hauptgeschäftsführer<br />

Bayerischer Landes-Sportverband e. V.<br />

Frau Birgit Dethlefsen, Schulsportreferentin<br />

Bayerischer Sportärzteverband e. V.<br />

Herrn Dr. med. Helmut Pabst, Vizepräsident<br />

und Weiterbildungsreferent


36 Organisation und Ablauf: Dank<br />

Blutspendedienst des BRK gGmbH<br />

Herrn Dr. Stephan Rapp, Leiter Neue<br />

Geschäftsfelder<br />

Bayerisches Staatsministerium <strong>für</strong> Umwelt,<br />

<strong>Gesundheit</strong> und Verbraucherschutz<br />

Herrn Josef Seidl, Leiter des Referats <strong>für</strong><br />

Verbraucherschutzpolitik<br />

Frau Dr. Elisabeth Baade, Referat <strong>für</strong><br />

Verbraucherschutzpolitik<br />

Herrn Wolfgang Klug, Leiter der Abteilung<br />

<strong>für</strong> Nachhaltige Entwicklung und Grundsatzfragen<br />

des Verbraucherschutzes<br />

Herrn Dr. Günther Kerscher, Leiter der<br />

Abteilung <strong>für</strong> <strong>Gesundheit</strong><br />

Herrn Prof. Dr. Wolfgang Caselmann, Leiter<br />

des Referats <strong>für</strong> Medizinische Fachangelegenheiten<br />

und Präventionsstrategien<br />

Herrn Dr. Rudolf Kibler, Leiter des Referats<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Bundesverband der pharmazeutischen<br />

Industrie e. V.<br />

Frau Maria Wiedemann<br />

Christophorus Hospizverein<br />

Frau Angelika Westrich, Geschäftsführerin<br />

Deutsche Rheuma-Liga, Landesverband<br />

Bayern e. V.<br />

Frau Ursula Fraterman, Geschäftsführerin<br />

Deutscher Verband <strong>für</strong> Physiotherapie<br />

– Zentralverband der Krankengymnasten/<br />

Physiotherapeuten e. V., Landesverband Bayern<br />

Herrn Rüdiger von Esebeck, 1. Vorsitzender<br />

Frau Dagmar Linz-Bruckelt, 2. Vorsitzende<br />

Frau Evelyn Borlinghaus, 3. Vorsitzende<br />

Dialog Münchner Ärzte und Selbsthilfegruppen<br />

Frau Dr. Dagmar Veith, Projektleitung<br />

Innungskrankenkasse Bayern<br />

Herrn Klaus Kamitz, Projektleiter Entwicklung<br />

Fachverband Deutscher Heilpraktiker,<br />

Landesverband Bayern<br />

Frau Ursula Hilpert-Mühlig,<br />

Landesvorsitzende<br />

Institut <strong>für</strong> Ganzheitsmedizin<br />

Herrn Prof. Dr. med. Dr. phil. Uwe<br />

Stocksmeier<br />

Kassenärztliche Vereinigung Bayerns<br />

Herrn Sigurd Duschek, Geschäftsführer<br />

Landesarbeitsgemeinschaft Hilfe <strong>für</strong><br />

Behinderte in Bayern e. V.<br />

Frau Helga Jäniche, stellvertretende<br />

Vorsitzende<br />

Herrn Reinhard Kirchner, Geschäftsführer<br />

Landesverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften<br />

Bayern und Sachsen<br />

Herrn Prof. Rudolf Scholbeck,<br />

Leiter AK Arbeitssicherheit<br />

Landesversicherungsanstalt Oberbayern<br />

Herrn Dr. Michael Hein, Reha-Bereichsleiter<br />

Landesversicherungsanstalt Oberfranken-<br />

Mittelfranken<br />

Herrn Klaus Diener, Regierungsdirektor<br />

Landeszentrale <strong>für</strong> <strong>Gesundheit</strong> in Bayern e. V.<br />

Herrn Prof. Dr. med. Johannes Gostomzyk,<br />

1. Vorsitzender<br />

Physiotherapieverband der Selbständigen,<br />

Landesverband Bayern e. V.<br />

Herrn Horst Theuer, 1. Vorstandsvorsitzender<br />

Tiefbau-Berufsgenossenschaft<br />

Herrn Dr. med. Bernd Lindemeier,<br />

Referat Arbeitsmedizin<br />

VdK Landesverband Bayern e. V.<br />

Frau Claudia Spiegel, Referentin <strong>für</strong><br />

Sozialpolitik<br />

Verband Bayerischer Schulmusiker e. V.<br />

Herrn Markus Köhler, Vorsitzender<br />

... und Dank an viele andere!


Organisation und Ablauf: Mitarbeiter<br />

Für die Gesellschaft <strong>für</strong> <strong>Bürgergutachten</strong><br />

waren organisierend,<br />

beratend und begleitend folgende<br />

Mitarbeiter tätig:<br />

Konzeptentwicklung,<br />

Organisation, Auswertung<br />

Dr. Hilmar Sturm<br />

Christian Weilmeier, M. A.<br />

Bastian Goßner<br />

Dr. Karin Roßkopf<br />

Prozessbegleitung<br />

Susanne Achterberg,<br />

Dipl.-Soz.-wiss.<br />

Ilse Burgass, Soziologin M. A.<br />

Dr. Beatrice Hungerland<br />

Karin Hösler, Dipl.-Ing.,<br />

Architektin<br />

Prof. Dr. Hans J. Lietzmann<br />

Grit Reschnar, Dipl.-Psych.<br />

Dr. Karin Roßkopf<br />

Dr. Hilmar Sturm<br />

Benno Trütken, Dipl.-Geogr.<br />

Christian Weilmeier, M. A.<br />

Martin-Christoph Ziethe,<br />

Dipl.-Ing., Architekt<br />

Tagungsassistenz<br />

Ricarda Fey<br />

Eva-Maria Frauenholz<br />

Bastian Goßner<br />

Karin Hannes<br />

Karin Hösler<br />

Nina Krämer<br />

Christine Scherbel<br />

Franz Steinhauser<br />

Beratung bei der Konzeptentwicklung<br />

Ilse Burgass, M. A.<br />

Benno Trütken, Dipl.-Geogr.<br />

Kinderbetreuung<br />

Barbara Hauser-Anderski<br />

Verena Rauch<br />

Einladungsversand<br />

Rudolf Meyer<br />

Franz Steinhauser<br />

Umschlaggestaltung und<br />

Gestaltungsberatung<br />

Joachim Daubenmerkl,<br />

Dipl.-Ing., Architekt<br />

37


38<br />

Verfahrensbewertung<br />

Das Verfahren Bürgergutachen,<br />

die Gesellschaft <strong>für</strong> <strong>Bürgergutachten</strong><br />

sowie ihre Mitarbeiter<br />

stellten sich jeweils ganz am Ende<br />

der vier Arbeitstage der Kritik der<br />

Teilnehmer. In einem Fragebogen,<br />

der offene und geschlossene<br />

Fragen („Ankreuzfragen“) enthielt,<br />

konnte jeder Bürgergutachter<br />

anonym verschiedene Aspekte<br />

bewerten. Außerdem gab es in<br />

der Regel eine Schlussrunde, bei<br />

der sich die Bürger direkt und<br />

persönlich äußern konnten.<br />

Noten<br />

Die Auswertung der „Ankreuzfragen“<br />

ergab, dass 99 Prozent<br />

der teilnehmenden Bürgerinnen<br />

und Bürger anderen empfehlen<br />

würden, an einem <strong>Bürgergutachten</strong><br />

mitzuwirken. Das bedeutet,<br />

dass von 390 Teilnehmenden, die<br />

diese Frage beantworteten, nur 4<br />

Personen dies nicht tun würden;<br />

6 Bürgergutachter beantworteten<br />

diese Frage nicht. Der Ablauf an<br />

den vier Arbeitstagen wurde im<br />

Durchschnitt mit der Schulnote<br />

1,7 (also „gut“ mit Tendenz zu<br />

„sehr gut“) beurteilt. Das Tagungspersonal<br />

der Gesellschaft<br />

<strong>für</strong> <strong>Bürgergutachten</strong> (Prozessbegleiter<br />

und Tagungsassistenten)<br />

wechselte von Arbeitsgruppe zu<br />

Arbeitsgruppe. Es wurde insgesamt<br />

mit 1,5 („gut“ mit Tendenz<br />

zu „sehr gut“) bewertet; die Note<br />

1,7 erhielten die Mitarbeiter <strong>für</strong><br />

die Betreuung der Projektbüros<br />

oder Anlaufstellen vor Ort, die<br />

meist im jeweiligen Landratsamt,<br />

Rathaus oder <strong>Gesundheit</strong>samt<br />

untergebracht waren. Ebenfalls<br />

eine gute Note (1,8) erhielt insgesamt<br />

das Einladungsschreiben,<br />

das an die per Zufall aus dem<br />

Melderegister gezogenen Bürger<br />

versendet wurde. Während<br />

die Pausenverpflegung mit 1,5<br />

Bitte beurteilen Sie mit<br />

Schulnoten<br />

(von 1 = sehr gut<br />

bis 6 = ungenügend):<br />

Ablauf<br />

Tagungspersonal<br />

bewertet wurde, erhielt das Mittagessen<br />

die Note 1,9. Auch das<br />

Arbeitsprogramm wurde mit 1,9<br />

beurteilt. Die Referenten wurden<br />

von den Bürgern mit einer glatten<br />

2 bewertet. Die Aufgabenblätter<br />

bzw. Arbeitsbögen, das heißt die<br />

konkreten Aufgabenstellungen,<br />

Arbeitsprogramm<br />

Arbeitsbögen<br />

Verfahrensbewertung<br />

Arbeitsgruppe 11 im Kreistagssitzungssaal Bad Kissingen beim Ausfüllen<br />

Referenten<br />

Pausenverpflegung<br />

Mittagessen<br />

Betreuung durch das<br />

Projektbüro vor Ort<br />

Alle Arbeitsgruppen 1,7 1,5 1,9 2,3 2,0 1,5 1,9 1,7<br />

Landshut 1,9 1,4 2,0 2,3 2,2 1,9 3,0 1,6<br />

Kronach 1,5 1,4 1,8 2,2 1,8 1,1 1,4 1,4<br />

Neustadt an der Waldnaab 1,6 1,3 1,7 2,1 1,8 1,3 2,0 1,4<br />

Traunstein 2,0 1,9 2,1 2,6 2,2 1,5 1,8 2,4<br />

Bad Kissingen 1,6 1,6 2,0 2,2 2,0 1,2 1,2 1,9<br />

Starnberg 1,6 1,4 1,8 2,1 1,9 1,4 1,8 1,7<br />

Nürnberg 1,9 1,5 2,2 2,3 2,1 1,7 1,8 1,8<br />

Augsburg 2,0 1,6 2,0 2,6 2,4 1,6 1,8 1,7


Verfahrensbewertung<br />

mit denen die Bürger zu arbeiten<br />

hatten, mit 2,3. (Wie die einzelnen<br />

Gesichtspunkte bei den verschiedenen<br />

Teilprojekten beurteilt<br />

wurden, entnehmen Sie bitte<br />

einer Tabelle im Anhang II).<br />

Gefragt wurde außerdem danach,<br />

welche Themen gefehlt haben,<br />

welche Themen die Bürgergutachter<br />

überflüssig fanden, was<br />

sie während der vier Arbeitstage<br />

am meisten gestört hat und was<br />

ihnen andererseits in den vier<br />

Arbeitstagen besonders gefallen<br />

hat. Es gab außerdem die Möglichkeit,<br />

weitere Anmerkungen<br />

zu machen. Hier sind nur die<br />

Nennungen wiedergegeben, die<br />

jeweils von mehr als zehn Bürgergutachtern<br />

notiert worden sind.<br />

44 Bürgergutachter hätten gern<br />

die Finanzierungsprobleme der<br />

Krankenkassen ausführlicher bearbeitet.<br />

14 fehlte ein Referent von<br />

der Pharmaindustrie. 11 wären<br />

gern genauer auf besondere Ziel-<br />

und Randgruppen eingegangen.<br />

Als überflüssig empfanden 13<br />

Teilnehmer die Arbeitseinheit 12<br />

und 10 die Arbeitseinheit 08.<br />

Als weniger schön wurde 121mal<br />

der Zeitdruck genannt. 12<br />

Mitwirkende kritisierten einzelne<br />

Referenten.<br />

Besonders gut gefallen hat 72<br />

Bürgern die gute Zusammenarbeit,<br />

66-mal wurde die gute<br />

Leitung und ihre Freundlichkeit<br />

gelobt. Jeweils 55 Teilnehmern<br />

gefiel, dass sie neue Informatio-<br />

nen, Sichtweisen und Erfahrungen<br />

gewonnen haben sowie die<br />

allgemeine Atmosphäre. Besonders<br />

die Arbeit in den Kleingruppen<br />

trug vermutlich dazu bei;<br />

sie wurde 46-mal als besonders<br />

positiv erwähnt. Die Qualität der<br />

Referenten und Vorträge wurde<br />

von 45 Bürgern hervorgehoben.<br />

Dass Teilnehmer aus allen gesellschaftlichen<br />

Gruppen zusammen<br />

waren, lobten 28 Personen, den<br />

Ablauf 22, die Zufallseinteilung<br />

der Gruppen 18, die Organisation<br />

14, die Verpflegung 13 und das<br />

Bepunktungssystem 10.<br />

Auf die Frage nach „weiteren<br />

Anmerkungen“ wurden sehr<br />

unterschiedliche Vorschläge gemacht,<br />

es wurde Lob und Kritik<br />

ausgesprochen. 20 Bürgergutachter<br />

betonten nochmals, dass sie<br />

die Arbeit informativ und reich<br />

an Eindrücken fanden, viel gelernt<br />

hätten usw. Auch Lob und<br />

„weiter so!“ wurde zusätzlich zu<br />

den vorigen Antworten nochmals<br />

ausgesprochen (18-mal). Einige<br />

(15) wünschten sich mehr Zeit<br />

<strong>für</strong> Referate, Diskussion und vor<br />

allem auch <strong>für</strong> Pausen, in denen<br />

Lockerungsübungen oder Spaziergänge<br />

zur Erholung dienen<br />

könnten. Solche Verfahren öfter<br />

durchzuführen, auch von anderen<br />

Ministerien und zu anderen<br />

Fragen, diesen Wunsch äußerten<br />

11 Teilnehmer. Die Darstellung<br />

der Politiker in der Politikeranhörung<br />

(die nur in den letzten<br />

drei Teilprojekten stattfand) wurde<br />

von 6 Bürgergutachtern kritisiert,<br />

vor allem, was die sachliche<br />

Informiertheit betrifft. Weitere<br />

39<br />

zusätzliche Anregungen bezogen<br />

sich auf die Aufgabenblätter, die<br />

klarer zu formulieren seien, auf<br />

eine größere Unterstützung bei<br />

der Freistellung vom Arbeitgeber<br />

und auf eine früher erfolgende<br />

Einladung. Manche hätten sich<br />

eine längere Arbeitstagung gewünscht,<br />

manche schrieben, vier<br />

Tage seien genug. Dass durch<br />

solche Verfahren der Bürgersinn<br />

geweckt werde, war 4 Teilnehmern<br />

einen eigenen Kommentar<br />

wert. Eine Fülle von weiteren Einzelanregungen<br />

wird <strong>für</strong> künftige<br />

Verfahren geprüft werden.


41<br />

Die Bürgergutachter


42<br />

Die Bürgergutachter<br />

Das <strong>Bürgergutachten</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>Gesundheit</strong> ist<br />

von 405 Menschen<br />

erarbeitet worden,<br />

die in einem Zufallsverfahren<br />

aus den<br />

Einwohnerdateien<br />

der Gemeinden ausgewählt<br />

worden sind<br />

(siehe dazu Kapitel 3:<br />

Organisation und Ablauf,<br />

Seite 33).<br />

Auf dieser und den<br />

folgenden beiden Seiten<br />

sind zunächst ihre<br />

Namen aufgeführt.<br />

Danach werden einige<br />

statistische Angaben<br />

zu den Bürgergutachtern<br />

dargestellt und<br />

mit denen der Einwohner<br />

Bayerns verglichen.<br />

Wie bei früheren<strong>Bürgergutachten</strong>,<br />

so hat sich auch<br />

bei diesem gezeigt,<br />

dass die Teilnehmer<br />

im Wesentlichen die<br />

Gesamtbevölkerung<br />

widerspiegeln.<br />

Die Bürgergutachter<br />

Walburga Aicher<br />

Gerhard Albrecht<br />

Bruno Amann<br />

Dr. Heinz Angerer<br />

Christa Ansorge<br />

Roland Ansorge<br />

Thomas Apostolou<br />

Ernst Arm<br />

Monika Auer<br />

Karl Bächer<br />

Chalerm Backert<br />

Renate Ball<br />

Günter Bätz<br />

Frank Bauer<br />

Simone Bauer<br />

Kurt Baumann<br />

Tina Baumstark<br />

Ingrid Bayer<br />

Karl-Heinz Bayer<br />

Renate Bayer<br />

Birgid Bebensee<br />

Doris Beck<br />

Hilmar Beck<br />

Rosmarie Becker<br />

Wolfram Behrmann<br />

Martina Berg<br />

Erika Bergmann<br />

Laura Berthmann<br />

Ilse Berthold<br />

Harald Beyer<br />

Kerstin Beyreis<br />

Georg Beyschlag<br />

Gitta Binzenhöfer<br />

Renate Birkmüller<br />

Inge Birner<br />

Ulrike Blumenstock<br />

Astrid Blumentritt<br />

Esther Böhm<br />

Natalya Botterbrod<br />

Friedrich Brunner<br />

Gerda Busch<br />

Tetjana Butovetska<br />

Anna Capitanu<br />

Klaus Carl<br />

Brigitte Cembrowicz<br />

Liliane Christerer<br />

Gabriyela Cicek<br />

Ulrike Cichowicz<br />

Antonio Crucitti<br />

Reinhard Cwickel<br />

Karin Dannhäußer<br />

Birgit Daub<br />

Werner Dorfer<br />

Claudia Dörfler<br />

Michael Dorner (sen.)<br />

Kirsten Dressel<br />

Liane-Karin Drotleff<br />

Petra Dünkel<br />

Wolfgang Dürr<br />

Bianca Ebenhoch<br />

Lutz Eckebrecht<br />

Michael Endres<br />

Frieda Erdmann<br />

Johannes Erhard<br />

Theresia Erlwein<br />

Margarete Falkner<br />

Franz Feistl<br />

Tanja Fell<br />

Horst Ferrari<br />

Johannes Fischer<br />

Helga Förtsch<br />

Josef Fraunholz<br />

Josef Fredlmeier<br />

Sabine Friedrich<br />

Jürgen Fröba<br />

Maria Fröhlich<br />

Eva Fuchs<br />

Heinz Gaasch<br />

Lucia Gahn<br />

Gertrud Gams<br />

Markus Gasser<br />

Elisabeth Gastl-<br />

Pischetsrieder<br />

Walter Gedon<br />

Christa Gelbrich<br />

Markus Geltl<br />

Susanne Gerstner<br />

Inge Gigla<br />

Daniela Gineiger<br />

Erich Glink<br />

Rainer Glissnik<br />

Ursel Golder<br />

Gertraud Gollwitzer<br />

Sigurd Göpel<br />

Eckhardt Gottsche<br />

Astrid Götz<br />

Anita Greger<br />

Barbara Gretz<br />

Walter Grimm<br />

Dr. Michael Groß<br />

Stefan Grünauer<br />

Gerda Gumpp<br />

Otto Habermann<br />

Elisabeth Hadersbeck<br />

Elisabeth Hafner<br />

Herbert Hagelauer<br />

Georg Halbig<br />

Anneliese Härtl<br />

Egid Hauk<br />

Hubert Haumaier<br />

Franz-Xaver Hauser<br />

Adelheid Häusler<br />

Stefanie Heidbrecht<br />

Martha Heigl<br />

Werner Heim<br />

Theresia Hein<br />

Christine Heindl<br />

Otto Heinisch<br />

Tino Heinrich<br />

Gerda Heppers<br />

Gesine Heppt<br />

Dieter Herbst<br />

Karin Herzinger<br />

Siegfried Herzog<br />

Erwin Hilbert<br />

Gerhard Hilburger<br />

Angelika Himmelreich<br />

Monika Hindemith<br />

Katja Hirnickel<br />

Christl Hitzler<br />

Hanne Hoffmann<br />

Marielouise Hoffmann<br />

Ida Holzner


Die Bürgergutachter<br />

Traute Hönig<br />

Charlotte Hoser<br />

Sarah Hottenroth<br />

Karl-Heinz Huber<br />

Monika Huber<br />

Dr. Lydia Hufmann-<br />

Bisping<br />

Adolf Humpeneder<br />

Karolin Hunger<br />

Sabine Huppmann<br />

Lieselotte Ippenberger<br />

Karola Jackisch<br />

Margarete Jahn<br />

Jürgen Janott<br />

Siegfried Jaumann<br />

Hannelore Jörg<br />

Doris Jungkunz<br />

Elisabeth Kaiser<br />

Eudicée Kändler<br />

Anne Kaschube<br />

Jürgen Kattner<br />

Hans-Helmut Kiepfer<br />

Katharina Kindsmüller<br />

Erwin Kirner<br />

Martina Klimm<br />

Werner Kling<br />

Alfred Klinger<br />

Anke Klöckner<br />

Anton Kneidl<br />

Gabriele Koch<br />

Hubert Koch<br />

Gertraud Köhl<br />

Prof. Dr. Kathrin<br />

Kohlenberg-Müller<br />

Michael Kolodzie<br />

Madeleine Königer-<br />

Saupe<br />

Christa Körner<br />

Johann Kraus<br />

Stephanie Kraus<br />

Barbara Krause<br />

Barbara Krebs<br />

Lydia Kremer<br />

Carmen Kriener<br />

Karni Kuhla<br />

Maria Kuhn<br />

Andrea Kulik-<br />

Neumann<br />

Jakob Kurz<br />

Vladimir Landgraf<br />

Jakob Landler<br />

Markus Lang<br />

Franz Langschartner<br />

Lothar Leibl<br />

Ludwig Leidmann<br />

Eva Leierseder<br />

Martin Leiter<br />

Diemut Leonhard-<br />

Jäcklein<br />

Jörg Liebl<br />

Kurt Lindig<br />

Astrid Lindlacher<br />

Michael Lindner<br />

Bärbel Lippert<br />

Eva Löflath<br />

Rüdiger Loos<br />

Christa Lorenz<br />

Ingrid Mahrenholz<br />

Walburga Maier<br />

Irmgard Manhardt<br />

Bärbel Marsen<br />

Waldemar Martel<br />

Prof. Dr.-Ing.<br />

Hans Martens<br />

Helmut Maurer<br />

Elisabeth Mayer<br />

Gisela Theresia Mayer<br />

Hermann Mayer<br />

Roswitha Mayer<br />

Georg Mehler<br />

Axel Meier<br />

Karin Charlotte Melde<br />

Claudia Menth<br />

David Messner<br />

Hanne Meyer<br />

Dr. Gernot Michél<br />

Ruth Mikolasch<br />

Anna Maria Mintschke<br />

Julia Mühlratzer<br />

Inge Müller<br />

Karin Müller<br />

Oswald Müller<br />

Peter Müller<br />

Rita Müller<br />

Stefan Müller<br />

Stefan Müller<br />

Christoph Müllers<br />

Ricarda Müsel<br />

Bahra Mustafa Abdulla<br />

Claudia Nachtmann<br />

Rudolf Neder<br />

Marlies Neubauer<br />

Carolin Neudecker<br />

Beda Neumaier<br />

Sieglinde Neumaier<br />

Kevin Neuwirth<br />

Anette Niederberger<br />

Ellen Niedermeier<br />

Birgit Niquet<br />

Manuela Nowak<br />

Rosa Ohla<br />

Oliver Okyere-Darko<br />

Wolfgang Oppenländer<br />

Irene Ott<br />

Sebastian Paintner<br />

Ruth Paul<br />

Dorothea Pechtold<br />

Josef Pfahl<br />

Ursula Pfister<br />

Felix Pflug<br />

Andrea Pichler<br />

Helmut Pitzler<br />

Dennis Pleyer<br />

Gerd Pleyer<br />

Johann Plößner<br />

Doris Pohl<br />

Dieter Pöschl<br />

Rita Pregler<br />

Ingrid Preißer<br />

Nadine Prell<br />

Susanne Priller<br />

Karolin Prunhuber<br />

Wolfgang Pschorn<br />

Max Ramsperger<br />

Claudia Rathgeber<br />

43<br />

Hans Rauh<br />

Birgit Rebhan<br />

Gerda Redwitz<br />

Günter Reiner<br />

Heidi Reinhold<br />

Max Reisinger<br />

Ursula Reuter<br />

Lieselotte Riefer<br />

Nicole Rischer-<br />

Bäumler<br />

Brigitte Ritter<br />

Christian Ritter<br />

Harriet Rode<br />

Oskar Röder<br />

Dr. Thomas Rösch<br />

Petra Roßmanith<br />

Margit Rubel<br />

Markus Ruisinger<br />

Uschi Rutzmoser<br />

Janine Salzmann<br />

Johanna Säuberlich<br />

Reinalda Schäffer<br />

Rosa Schaller<br />

Jürgen Scharfenberg<br />

Andreas Schaupp<br />

Hannelore Schedel<br />

Stanislaus Scheftner<br />

Ernst Schemela<br />

Ursula Schenk<br />

Claudia Schermuly<br />

Elisabeth Schick<br />

Mechthild Schierl<br />

Ursula Schiffl<br />

Josef Schillinger<br />

Inge Schindlbeck<br />

Michael Schlembach<br />

Andrea Schlieper<br />

Georg Schmid<br />

Helga Schmid<br />

Joachim Schmidt<br />

Matthias Schmidt<br />

Stephan Schmidt<br />

Ofelia Schmidt-<br />

Fischer<br />

Helmut Schmitt


44 Die Bürgergutachter<br />

Heinz Schneider<br />

Kerstin Scholz<br />

Ute Scholz<br />

Andrea Schöner<br />

Christine Schönmann<br />

Wolfgang Schorer<br />

Markus Schramm<br />

Maria-Magdalena<br />

Schratzenstaller<br />

Daniela Schübel<br />

Ines Schultz<br />

Gabriele Schulz<br />

Anne Schürenberg<br />

Christian Schuster<br />

Erdmute Schwab<br />

Werner Schwab<br />

Christian Schwaighofer<br />

Renate Schwarz<br />

Michael Schwemmer<br />

Rosemarie Schwenkert<br />

Magdalena Schwindsackl<br />

Felix Sedlmeyer<br />

Stepanka Seifert<br />

Albert Sesselmann<br />

Gertrude Silberling<br />

Werner Simon<br />

Evi Sippel<br />

Ludwig Somer<br />

Karin Spörl<br />

Manfred Springer<br />

Hans-Werner Stallwitz<br />

Marianne Stangl<br />

Roland Stärker<br />

Agnes Stauch<br />

Manfred Steiner<br />

Gabriele Steinhauser<br />

Christine Steinike<br />

Annemarie Steller<br />

Wolfgang Stephl<br />

Ida Sterr<br />

Matthias Stettner<br />

Karin Stich<br />

Andrea Stöckl<br />

Birgit Strobl<br />

Gerda Strüber<br />

Helmut Tagliasachi<br />

Heinz Tews<br />

Ulrich Thöming<br />

Udo Thönnes<br />

Hermine Thorhauer<br />

Dr. Ursula Thut-Puscher<br />

Sönke Trahn<br />

Willi Trautwein<br />

Rudolf Ullmann<br />

Alexander Umgelter<br />

Ellen Unrath<br />

Anna Uschold<br />

Ludwig Vasall<br />

Joachim Vater<br />

Matthias Vatterodt<br />

Andrea Vieres<br />

Emma Vierheilig<br />

Susanne Viertel<br />

Karolin Vinsalek<br />

Peter Vogel<br />

Sabine Vogel<br />

Kreszentia Vögl<br />

Margarete Völkl<br />

Martin Vorwallner<br />

Elfriede Wagner<br />

Jörg Wallstab<br />

Armin Walter<br />

Gerhard Walter<br />

August Michael Walther<br />

Brigitte Wanner<br />

Kathrin Wasmeier<br />

Josef Webra<br />

Caroline Wehner<br />

Markus Weidner<br />

Hubert Weigelt<br />

Philipp Weißenbacher<br />

Brigitte Welk<br />

Ursula Welzenbach<br />

Katharina Wendlinger<br />

Karl Werthmüller<br />

Petra Wich<br />

Rita Wiedl<br />

Sylvia Wiedmann<br />

Evelyn Wieser<br />

Maria Wildenauer<br />

Robert Wildenauer<br />

Gerhard Will<br />

Elvira Willingstorfer<br />

Alois Winkler<br />

Maria Wisgickl<br />

Olga Wochnik<br />

Anna Wöhrl<br />

Maria Wolker<br />

Margit Wurmanstätter<br />

Wolfgang Zäuner<br />

Cornelia Zitzelsberger


Die Bürgergutachter<br />

Statistische Vergleiche<br />

Ein wesentlicher Vorzug des angewandten<br />

Verfahrens vor anderen<br />

Bürgerbeteiligungsverfahren<br />

ist die Zufallsauswahl der Bürgerinnen<br />

und Bürger. Sie führt aller<br />

Erfahrung nach dazu, dass die<br />

Teilnehmer aus fast allen gesellschaftlichen<br />

Gruppen, Generationen<br />

und Berufen stammen; sie<br />

bilden damit die Gesamtbevölkerung,<br />

in diesem Fall Bayerns,<br />

gut ab.<br />

Jeweils ganz zum Schluss der Arbeit<br />

in den Arbeitsgruppen wurde<br />

den Teilnehmern ein Fragebogen<br />

vorgelegt, der Vergleiche zwischen<br />

der Gesamtbevölkerung des<br />

Freistaates Bayern und den am<br />

Gutachten beteiligten Bürgerinnen<br />

und Bürgern ermöglicht. Dabei<br />

wurden Daten zu Geschlecht,<br />

Alter, Beruf, formalem Bildungsabschluss,<br />

bürgerschaftlichem<br />

Engagement, der Staatsangehörigkeit<br />

sowie dem subjektiven<br />

<strong>Gesundheit</strong>szustand erfragt.<br />

Alle Angaben waren freiwillig<br />

und wurden selbstverständlich<br />

anonym erfasst.<br />

Geschlecht<br />

In den Arbeitsgruppen haben zu<br />

57,5 Prozent Frauen und zu 42<br />

Prozent Männer mitgewirkt. In<br />

der bayerischen Gesamtbevölkerung<br />

ab 15 Jahren sind es 51,5<br />

Prozent Frauen und 48,5 Prozent<br />

Männer. Die Verteilung der<br />

Geschlechter bei den einzelnen<br />

Teilprojekten sowie die amtlichen<br />

Zahlen <strong>für</strong> diese Orte in der<br />

Altersgruppe ab 15 Jahren sind<br />

genau in einer Tabelle im Anhang<br />

II (Seite 119) dargestellt.<br />

Die Verteilung insgesamt zeigen<br />

die beiden Kreisdiagramme unten<br />

(dabei steht die hellere Farbe<br />

links <strong>für</strong> die Frauen, die dunklere<br />

rechts <strong>für</strong> die Männer).<br />

Alter<br />

An dem vorliegenden <strong>Bürgergutachten</strong><br />

haben Menschen im<br />

Alter von 16 bis 89 Jahren mitgewirkt.<br />

Um möglichst gut mit<br />

Geschlechteranteile-Vergleich<br />

alle Bürgergutachter Bayern<br />

Altersgruppen-Vergleich<br />

Prozent<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

15–18 18–19 20–24 25–29 30–39 40–49 50–64 65–75 75 +<br />

Arbeitsgruppen Bayern Alter<br />

45<br />

amtlichen Daten vergleichen zu<br />

können, wurden die Teilnehmer<br />

hier zu neun Altersgruppen zusammengefasst,<br />

entsprechend der<br />

Einteilung des Bayerischen Landesamtes<br />

<strong>für</strong> Statistik und Datenverarbeitung.<br />

Die Verteilung<br />

ist in den folgenden Abbildungen<br />

dargestellt. Im Anhang II ist eine<br />

Tabelle mit den entsprechenden<br />

Daten abgedruckt.<br />

Die Altersgruppe der 18- und<br />

19-jährigen Teilnehmer liegt mit<br />

2,3 Prozent recht nahe am entsprechenden<br />

Wert der Gesamtbe-<br />

links (hellgrau): Frauen<br />

rechts (dunkelgrau): Männer


46<br />

völkerung Bayerns (2,6 Prozent).<br />

Leicht überrepräsentiert war die<br />

Gruppe der 40- bis 49-Jährigen,<br />

deren Anteil an der bayerischen<br />

Bevölkerung bei 18 Prozent liegt:<br />

In den Arbeitsgruppen war diese<br />

Altersgruppe mit 21,7 Prozent der<br />

Teilnehmer vertreten, die Altersgruppe<br />

der 50- bis 64-Jährigen<br />

mit 27,4 Prozent (Bayern: 21,9<br />

Prozent) sowie die Gruppe der<br />

65- bis 74-Jährigen mit 18,5 Prozent<br />

(Bayern: 11,1 Prozent). Die<br />

weiteren Altersgruppen waren, im<br />

Vergleich zu Bayerns Gesamtbevölkerung,<br />

etwas unterrepräsentiert,<br />

vor allem Gruppe der über<br />

75-Jährigen; eine sehr geringe<br />

Abweichung besteht in der Altersgruppe<br />

der 25- bis 29-Jährigen.<br />

Zur Teilnahme an den Arbeitsgruppen<br />

wurden Einwohner<br />

Bayerns ab 16 Jahren eingeladen,<br />

das bedeutet, dass einer von den<br />

drei durch die amtliche Statistik<br />

zusammengefassten Jahrgängen<br />

von 15 bis 17 nicht vertreten sein<br />

konnte. Insofern ist die Abweichung<br />

zumindest teilweise statistikbedingt;<br />

über weitere Gründe<br />

(Schulpflicht, Eltern, mangelndes<br />

Interesse) kann nur spekuliert<br />

werden. 3 Teilnehmer hatten das<br />

Mindestalter <strong>für</strong> die Zufallsauswahl<br />

von 16 Jahren.<br />

Die Personen über 75 Jahre stellen<br />

einen Anteil von 9 Prozent<br />

an der Bevölkerung Bayerns; von<br />

den Bürgergutachtern waren 2,7<br />

Prozent der dieser Altersgruppe<br />

zuzuordnen. Wenn bedacht wird,<br />

dass viele Angehörige dieser Al-<br />

tersgruppe hochbetagt und deshalb<br />

teilweise wenig mobil oder<br />

durch Krankheiten eingeschränkt<br />

sind, erscheint die Abweichung<br />

erklärbar und vertretbar. (Die<br />

besonderen Bedürfnisse älterer<br />

Menschen wurden unter anderem<br />

in der Arbeitseinheit 09 eigens<br />

angesprochen.)<br />

Berufe<br />

Ingesamt wurden von den Bürgergutachtern<br />

283 verschiedene<br />

Berufe angegeben. Gefragt wurde<br />

nach den momentan ausgeübten<br />

sowie dem erlernten Beruf,<br />

so dass Mehrfachnennungen<br />

möglich waren. Insgesamt kann<br />

gesagt werden, dass die Teilnehmer<br />

den verschiedensten Berufen<br />

nachgehen und damit aus vielen<br />

verschiedenen Wirtschaftszweigen<br />

und unterschiedlichsten sozialen<br />

Gruppen stammen. Auf der<br />

nächsten und übernächsten Seite<br />

sind alle Berufe aufgeführt, die<br />

angegeben worden sind.<br />

Die Bürgergutachter


Die Bürgergutachter<br />

Berufe der<br />

Bürgergutachter<br />

Altenpflegerin<br />

Angestellter<br />

Angestellter im öffentlichen<br />

Dienst<br />

Arbeiter/in<br />

Arbeitslose/r<br />

Architekt<br />

Arzt<br />

Arzthelferin<br />

Assistentin<br />

Auszubildende/r<br />

Bäcker<br />

Bäckereifachverkäuferin<br />

Bandleiterin<br />

Bankkauffrau/-mann<br />

Batteriewart<br />

Bäuerin<br />

Bauhelfer<br />

Bauingenieur<br />

Bautechniker<br />

Beamter i. R.<br />

Beamter/-in<br />

Beratungs- und<br />

Betreuungskraft<br />

Berufskraftfahrer<br />

Berufssoldat<br />

Betriebsschlosser<br />

Betriebswirtin<br />

Bibliothekarin<br />

Bibliothekarin i. R.<br />

Bilanzbuchhalterin<br />

Buchhalterin<br />

Bundesbahnbeamter<br />

Büroangestellte<br />

Bürokauffrau/-mann<br />

Chefsekretärin<br />

Chemikant<br />

Damenschneiderin<br />

Dampferzeugerschlosser<br />

Datenverarbeitungskauffrau<br />

Dipl.-Bauingenieur<br />

Dipl.-Betriebswirtin<br />

Dipl.-Geologin<br />

Dipl.-Germanistin<br />

Dipl.-Handelslehrer<br />

Dipl.-Ing. chem.<br />

Verfahrenstechnik<br />

Dipl.-Ing. (FH)<br />

Dipl.-Ing. (FH)<br />

Elektrotechnik<br />

Dipl.-Ing. (FH)<br />

Forstwirtschaft<br />

Dipl.-Ing. (FH)<br />

Innenarchitektur<br />

Dipl.-Ing. (univ.)<br />

Elektrotechnik<br />

Dipl.-Ing. Agrartechnik<br />

Dipl.-Ing. Elektrotechnik<br />

Dipl.-Ing. <strong>für</strong> Milch-<br />

wirtschaft<br />

Dipl.-Ing. Innenarchitektur<br />

Dipl.-Ing. Starkstromtechnik<br />

Dipl.-Kaufmann<br />

Dipl.-Kulturwirtin<br />

Dipl.-Psychologe<br />

Dipl.-Religionspädagoge<br />

(FH)<br />

Dipl.-Sozialpädagogin<br />

Dipl.-Sozialpädagogin<br />

(FH)<br />

Dipl.-Techniker<br />

Dipl.-Verwaltungswirt<br />

Dipl.-Wirtschaftsingenieur<br />

Dolmetscherin<br />

Drahtweberin<br />

Dreher<br />

Drogistin<br />

Druckerin<br />

EDV-Administrator<br />

Ehrenamtsträger<br />

Einzelhandelskauffrau<br />

Elektriker<br />

Elektroanlageninstallateur<br />

Elektroinstallateur<br />

Elektroinstallationsmeister<br />

Elektromeister<br />

Elektrotechniker<br />

Ernährungswissenschaftlerin<br />

Erzieherin<br />

Europasekretärin<br />

Fachberater<br />

Fachkraft <strong>für</strong><br />

Rechnungswesen<br />

Fachkrankenpfleger<br />

Fachlehrer/in<br />

Fachverkäuferin<br />

Fachwirtin im Sozial-<br />

und <strong>Gesundheit</strong>swesen<br />

Familienfrau<br />

Feintäschner<br />

Fernmeldemonteur<br />

Fertigungsleiter<br />

Forstwirt<br />

Freiberuflerin<br />

Fremdsprachenkorrespondentin<br />

Friseurin<br />

Frühpensionär<br />

Gärtner<br />

Gehilfin der ländlichen<br />

Hauswirtschaft<br />

Gemeindereferentin i. A.<br />

Geometer<br />

Geschäftsmann<br />

Glaser<br />

Glasermeister<br />

Glasmacher<br />

Groß- und Außenhandelskauffrau<br />

Großhandelskauffrau/<br />

-mann<br />

Hausfrau<br />

Haushaltshilfe<br />

Haushaltsvorstand<br />

Hauskrankenpflegerin<br />

Hauswirtschafterin<br />

Heilerin<br />

Heilpraktikerin<br />

Heimleiterin<br />

Herrenschneiderin<br />

Hohlglasfeinschleiferin<br />

Hotelkauffrau<br />

Industrieelektroniker<br />

Industriekauffrau<br />

Industriekaufmann<br />

Industriemechaniker<br />

Industriemeister<br />

Industriemeister Metall<br />

Industrieschneiderin<br />

Ing. <strong>für</strong> Metallbau<br />

Innenarchitekt<br />

Innenarchitektin<br />

Instandhaltungsmechaniker<br />

Journalist/in<br />

Juristin<br />

Justizvollzugsbeamter<br />

Kassiererin<br />

Kauffrau <strong>für</strong> Bürokommunikation<br />

Kauffrau im Einzelhandel<br />

Kauffrau/-mann<br />

Kaufmännische/r<br />

Angestellte/r<br />

Kerammalerin<br />

KFZ-Mechaniker<br />

KFZ-Mechaniker (LKW)<br />

KFZ-Mechanikermeister<br />

Kinder- und Jugendpsychotherapeutin<br />

Kindergärtnerin<br />

Kinderkrankenschwester<br />

Kinderpflegerin<br />

Klärwärter<br />

Koch/Köchin<br />

Kommunikationsdesignerin<br />

Konditor/in<br />

Konstrukteur<br />

Kraftfahrerin<br />

Krankengymnastin<br />

Krankenpfleger/<br />

-schwester<br />

Kriminalbeamter<br />

Künstlerin<br />

Kurzarbeiter<br />

Landwirt/in<br />

Lehrer/in<br />

Leitender technischer<br />

Angestellter<br />

Leitender Verwaltungsdirektor<br />

Maler<br />

Manager/in<br />

Märchenerzählerin<br />

Maschinenbauer<br />

Maschinenbaumechaniker<br />

Maschinenbaumeister<br />

Maschinenbediener<br />

Maschineneinsteller<br />

Maschinenführer<br />

Maschinenschlosser<br />

Masseurin<br />

Mathematikerin<br />

Maurer<br />

Mechaniker<br />

Medizinisch-technische<br />

Assistentin<br />

Meisterin der ländlichen<br />

Hauswirtschaft<br />

Melker<br />

Metzger<br />

Metzgereifachverkäuferin<br />

Mitarbeiter eines Fastfood-Restaurants<br />

Mitarbeiterin in einer<br />

Werkstatt <strong>für</strong> Behinderte<br />

Modelschreiner<br />

Molkereifachmann<br />

Montiererin<br />

Musikpädagogin<br />

Mutter<br />

Näherin<br />

Ökonomin<br />

Orthopädiemechaniker<br />

Pädagoge, Betriebswissenschaftler<br />

Patentprüfer<br />

Pendlerin im Stationsdienst<br />

Pensionär/in<br />

Personal- und Unternehmensberaterin<br />

Personalsachbearbeiterin<br />

Pfarramtssekretärin<br />

Pfarrsekretärin<br />

Pflegerin<br />

Pharmazeutischtechnische<br />

Assistentin<br />

Physiotherapeut<br />

Pianistin<br />

Polizeibeamter<br />

Porzellandruckerin<br />

Postbeamter<br />

Projektmanager<br />

Psychologin<br />

Psychologische Beraterin<br />

Redakteur<br />

Reinigungskraft, Hausfrau<br />

Rektorin a. D.<br />

Restaurantfachmann<br />

Rentner im Unruhestand<br />

Rentner/in<br />

47<br />

Restaurantfachfrau<br />

Sachbearbeiterin<br />

Schichtführer<br />

Schleifer<br />

Schlosser<br />

Schlossermeister<br />

Schneiderin<br />

Schneidermeisterin<br />

Schreiner<br />

Schreinermeister<br />

Schriftsetzer<br />

Schriftstellerin<br />

Schüler/in<br />

Seelsorgerin<br />

Sekretärin<br />

Selbständige/r<br />

Siebdruckerin<br />

SL-Cargo Agent<br />

Sozialpädagogin<br />

Sozialpädagogin (FH)<br />

Sozialwirtschafterin<br />

Sozialwissenschaftlerin<br />

Speditionskauffrau<br />

Städtische Vertragsangestellte<br />

Steinmetzin<br />

Steuerbevollmächtigte<br />

Steuerfachangestellte/r<br />

Steuergehilfin<br />

Student/in<br />

System-Administrator<br />

(EDV)<br />

Systementwicklerin<br />

Datenverarbeitung<br />

Teamleiter<br />

Techniker<br />

Technischer Angestellter<br />

Technischer Direktor<br />

Technischer Oberamtsrat<br />

Technischer Sachbearbeiter<br />

Technischer Zeichner<br />

Tierarzthelferin<br />

Töpferin<br />

Universalfräser<br />

Vater<br />

Verkäuferin<br />

Verkaufsleiter<br />

Verlagskauffrau<br />

Verpackerin<br />

Versandleiter<br />

Versicherungsangestellte<br />

Versicherungskauffrau/<br />

-mann<br />

Vertriebsassistentin<br />

Vertriebssachbearbeiterin<br />

Vertriebstrainee<br />

Verwaltungsangestellte<br />

Verwaltungsbeamter<br />

Verwaltungsbetriebswirt<br />

Verwaltungsfachangestellte


48<br />

Verwaltungsfachangestellte<br />

<strong>für</strong> Kommunalverwaltung<br />

und allgemeine innere<br />

Verwaltung des Freistaates<br />

Bayern<br />

Verwaltungsjurist<br />

Vorarbeiter/in<br />

Vorstandsassistentin<br />

Wasserbauer<br />

Wassermeister<br />

Webdesignerin<br />

Werkzeugmacher<br />

Wissenschaftliche Mitarbeiterin<br />

Wissenschaftlicher Angestellter<br />

Zahnarzthelferin<br />

Zahnärztin<br />

Zahnmedizinische Angestellte<br />

Zimmerer<br />

Zimmermann<br />

Zwirnerin<br />

Die Bürgergutachter<br />

Formaler Bildungsabschluss<br />

Von den 392 Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmern, die auf diese<br />

Frage antworteten, haben 21,2<br />

Prozent einen Volks- bzw. Hauptschulabschluss,<br />

15,9 Prozent die<br />

Mittlere Reife und 10,9 Prozent<br />

ein (Fach-) Abitur; Mehrfachnennungen<br />

waren hier möglich.<br />

Diese und weitere Daten können<br />

der Tabelle im Anhang II entnommen<br />

werden.<br />

Bürgerschaftliches Engagement<br />

Für die Beurteilung eines Bürgerbeteiligungsverfahrens<br />

ist es<br />

ebenfalls von Interesse, wie viele<br />

der Teilnehmenden auch außerhalb<br />

der Erstellung des Gutachtens<br />

gesellschaftlich engagiert<br />

sind und ob tatsächlich auch Personen<br />

mitwirkten, die auf diesem<br />

Gebiet bislang nicht aktiv waren.<br />

Es wurde nach der Zugehörigkeit<br />

zu Vereinen, Bürgerinitiativen<br />

und Parteien gefragt. Von den<br />

393 Teilnehmern, die den Statistikbogen<br />

ausgefüllt haben, gaben<br />

257 (65 Prozent) an, dass sie Mitglied<br />

eines oder mehrerer Vereine<br />

seien. 21 (5 Prozent) kreuzten<br />

an, dass sie einer Bürgerinitiative<br />

angehören, und 32 (8 Prozent)<br />

sind Mitglied einer Partei. Verlässliche<br />

Vergleichszahlen <strong>für</strong> die<br />

ganze Bevölkerung gibt es nicht.<br />

Verschiedene Schätzungen <strong>für</strong><br />

ganz Deutschland sprechen von<br />

um die 60 Prozent, die Vereinsmitglied<br />

sind. In Parteien sind<br />

etwa 1,7 Millionen Deutsche<br />

Mitglieder (etwa 2,4 Prozent der<br />

Bevölkerung ab 15 Jahren).


Die Bürgergutachter<br />

Zu Bürgerinitiativen liegen so<br />

gut wie keine Daten vor. Regional<br />

dürften die Mitgliederzahlen bei<br />

allen Organisationen sehr unterschiedlich<br />

sein. Im Vergleich zum<br />

<strong>Bürgergutachten</strong> zum Verbraucherschutz<br />

in Bayern (2001/2002)<br />

haben beim <strong>Bürgergutachten</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>Gesundheit</strong> etwas mehr Teilnehmer<br />

angegeben, Vereins-, Partei-<br />

oder Initiativmitglied zu sein.<br />

Insgesamt spiegeln die Bürgergutachter<br />

auch in Bezug auf die<br />

Zugehörigkeit zu Vereinigungen<br />

das Bild der ganzen Bürgerschaft<br />

wider. Es ist gelungen, eine sehr<br />

große Zahl von Menschen intensiv<br />

zu beteiligen, die bisher nicht<br />

gesellschaftlich aktiv sind und<br />

sich auch keiner gesellschaftlichen<br />

Gruppe angeschlossen<br />

haben.<br />

Staatsangehörigkeit<br />

An diesem <strong>Bürgergutachten</strong> nahmen<br />

Bürgerinnen und Bürger<br />

mit insgesamt 13 verschiedenen<br />

Staatsangehörigkeiten teil. 95,7<br />

Prozent der Teilnehmenden (oder<br />

376 Personen) sind allein deutsche<br />

Staatsbürger, 2 Personen haben<br />

die deutsche und eine weitere<br />

Staatsbürgerschaft. 3,7 Prozent<br />

(oder 10 Personen) gaben eine<br />

andere als die deutsche Staatsangehörigkeit<br />

an. Zum Vergleich:<br />

9,6 Prozent der Menschen ab 15<br />

Jahren, die in Bayern leben, sind<br />

Ausländer.<br />

Außer der deutschen wurden<br />

folgende Staatsangehörigkeiten<br />

angegeben: Argentinien, Ghana,<br />

Irak, Italien, Kasachstan, Niederlande,<br />

Österreich, Thailand,<br />

Tschechische Republik, Ukraine.<br />

5 der Teilnehmer mit ausländischer<br />

Staatsangehörigkeit kommen<br />

aus Staaten der Europäischen<br />

Union, weitere 5 kommen<br />

aus Staaten außerhalb der EU,<br />

wovon der überwiegende Teil<br />

(4 Personen) wiederum aus<br />

außereuropäischen Ländern<br />

kommt.<br />

<strong>Gesundheit</strong>szustand<br />

49<br />

Um festzustellen, ob vorwiegend<br />

Menschen mit persönlicher Betroffenheit<br />

sich zum Mitmachen<br />

bereiterklärt haben, wurde sehr<br />

allgemein nach der eigenen Einschätzung<br />

des eigenen <strong>Gesundheit</strong>szustandes<br />

gefragt.<br />

Von den 390 Bürgerinnen und<br />

Bürgern, die auf diese Frage<br />

antworteten, gaben 258 Personen<br />

(66,2 Prozent) an, dass ihr<br />

<strong>Gesundheit</strong>szustand gut sei. 122<br />

Personen (31,3 Prozent) gaben<br />

einen mittleren <strong>Gesundheit</strong>szustand<br />

an, und 10 (2,6 Prozent) der<br />

Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />

sprachen von einem schlechten<br />

Zustand ihrer <strong>Gesundheit</strong>. Das<br />

bedeutet, dass kranke Menschen<br />

vertreten waren, aber nicht die<br />

Mehrheit stellten und nicht überrepräsentiert<br />

waren.


51<br />

Die Ergebnisse:<br />

Empfehlungen <strong>für</strong> die<br />

<strong>Gesundheit</strong>spolitik


52<br />

Ergebnisse der Arbeitseinheiten<br />

Einführung<br />

In diesem Kapitel sind die Arbeitsergebnisse<br />

der Bürgergutachter<br />

abgedruckt: ihre Empfehlungen<br />

an den Auftraggeber und an<br />

die Politik im Allgemeinen.<br />

Zum besseren Verständnis sind<br />

ein paar Hinweise vorangestellt:<br />

1. Das Hauptergebnis bildet die<br />

Arbeitseinheit 15: das Gesamtkonzept;<br />

nicht nur, weil es eben<br />

das Gesamtkonzept ist und nicht<br />

nur eine Teilfrage behandelt, sondern<br />

auch deshalb, weil die Arbeit<br />

am <strong>Bürgergutachten</strong> ein viertägiger<br />

Vorgang ist. Dabei kommt<br />

man auf neue Gedanken und<br />

ändert auch in einigen Punkten<br />

seine Meinung. Diese Denkvorgänge<br />

und Haltungsänderungen<br />

sind beabsichtigt, sie machen einen<br />

Vorzug des Verfahrens „<strong>Bürgergutachten</strong>”<br />

aus. Alle Empfehlungen<br />

in den Arbeitseinheiten 1<br />

mit 14 sind deshalb im Lichte des<br />

Gesamtkonzepts zu sehen und<br />

können vor allem als dessen Ergänzung,<br />

Vertiefung und Erläuterung<br />

dienen.<br />

2. Zu jeder Arbeitseinheit gibt<br />

es eine oder mehrere Tabellen,<br />

in denen die Empfehlungen<br />

kurz und meist in den Worten<br />

der Bürgergutachter wiedergegeben<br />

sind. Die Tabellen geben<br />

außerdem zu jeder Forderung<br />

eine Punktzahl an. Diese Zahl<br />

ist so zustandegekommen: Jeder<br />

Bürgergutachter bekam zu jeder<br />

Frage fünf farbige Punkte. Diese<br />

konnte er frei auf die Empfehlungen<br />

anbringen, die er besonders<br />

unterstützt – ähnlich wie beim<br />

Häufeln und Panaschieren bei<br />

Kommunalwahlen. (Die Empfehlungen<br />

waren vorher von den<br />

Kleingruppen erarbeitet und<br />

im Plenum vorgestellt worden).<br />

Eine hohe Punktzahl bedeutet in<br />

der Regel, dass eine Empfehlung<br />

an mehreren Tagungsorten und<br />

in mehreren Arbeitsgruppen<br />

genannt worden ist. Niedrige<br />

Punktzahlen bedeuten aber nicht,<br />

dass diese Empfehlungen unwichtig<br />

wären. Manche Ideen sind<br />

nur in einzelnen Arbeitsgruppen<br />

überhaupt gefunden worden<br />

und konnten nur dort bepunktet<br />

werden. Wenn eine Forderung<br />

ungefähr 400 von 2 000 Punkten<br />

erhalten hat, kann das bedeuten,<br />

dass sie von jedem Teilnehmer einen<br />

Punkt erhalten hat (oder von<br />

20 Prozent der Teilnehmer je 5<br />

Punkte, was sehr unwahrscheinlich<br />

ist; in der Regel werden die<br />

Punkte eher auf mehrere Empfehlungen<br />

verteilt). Bei etwas über<br />

200 Punkten <strong>für</strong> eine Empfehlung<br />

kann also schon angenommen<br />

werden, dass die Mehrheit der<br />

Bürgergutachter sich da<strong>für</strong> ausgesprochen<br />

hat. Es hat eben keine<br />

übliche Abstimmung stattgefunden,<br />

sondern es wurde gewichtet.<br />

Damit wurde nicht eine Empfehlung<br />

ausgewählt, sondern eine<br />

Rangfolge mehrerer sinnvoller<br />

Empfehlungen aufgestellt.<br />

3. In den Tabellen und im<br />

Text wurden in aller Regel nur<br />

Empfehlungen aufgeführt, die<br />

mindestens 10 Punkte erhalten<br />

haben. Alle einzelnen Ergebnisse<br />

der letzten Arbeitseinheit – also<br />

alle Hauptergebnisse – sind in<br />

einer Tabelle im Anhang I abgedruckt.<br />

4. Regionale Unterschiede sind<br />

nur dort erwähnt, wo sie in nennenswertem<br />

Umfang auffällig<br />

waren.


Individuelle Erfahrungen und Bewertungen:<br />

Das <strong>Gesundheit</strong>swesen aus der Sicht der Bürger<br />

Zu Beginn erhielt jeder Teilnehmer<br />

einen Fragebogen zum<br />

Ausfüllen. Darin wurde nach den<br />

persönlichen Erfahrungen mit<br />

verschiedenen Einrichtungen des<br />

<strong>Gesundheit</strong>swesens gefragt.<br />

Zunächst wurden die Erfahrungen<br />

mit Dienstleistern des <strong>Gesundheit</strong>swesens<br />

mit Noten von<br />

1 (sehr gut) bis 5 (ganz schlecht)<br />

bewertet. Die Erfahrungen mit<br />

dem <strong>Gesundheit</strong>swesen sind ins-<br />

Wie sind Ihre bisherigen<br />

Erfahrungen mit …<br />

sehr gut<br />

(1)<br />

gesamt gut (Durchschnittsnote<br />

2,1). Ganz schlechte Erfahrungen<br />

sind sehr selten. Die Durchschnittsnoten<br />

reichen von 1,6 (<strong>für</strong><br />

die „anderen Therapeuten“) bis<br />

2,6 (<strong>für</strong> die <strong>Gesundheit</strong>sämter);<br />

bei diesen Extremwerten sollte<br />

berücksichtigt werden, dass jeweils<br />

über zwei Drittel der Befragten<br />

keine Erfahrungen damit<br />

hatten. Aber selbst der schlechteste<br />

Durchschnitt ist noch besser<br />

als befriedigend, fast sogar gut.<br />

eher gut<br />

(2)<br />

befriedigend<br />

(3)<br />

53<br />

Bei den Fachärzten, anderen Therapeuten<br />

und einigen weiteren<br />

Dienstleistern des <strong>Gesundheit</strong>swesens<br />

handelt es sich teilweise<br />

um sehr unterschiedliche Arten<br />

(Augenarzt, Orthopäde, Hals-Nasen-Ohren-Arzt<br />

usw.). Die einzelnen<br />

Ergebnisse sind in der Tabelle<br />

unten ablesbar.<br />

An Vorsorgeuntersuchungen haben<br />

die meisten Bürgergutachter<br />

schon teilgenommen; 37 Prozent<br />

Prozent Durch-<br />

eher<br />

schlecht<br />

(4)<br />

ganz<br />

schlecht<br />

(5)<br />

keine Erfahrung<br />

(–)<br />

schnittsnote<br />

(von 1<br />

bis 5)<br />

Hausarzt 35,1 39,0 18,0 4,9 0,2 2,7 1,9<br />

Fachärzten 26,0 36,4 21,0 9,4 0,9 6,2 2,2<br />

Zahnarzt 38,3 39,0 18,4 2,3 0,5 1,5 1,9<br />

Heilpraktikern 11,2 8,3 1,7 0,9 0,9 77,0 1,8<br />

anderen Therapeuten 13,7 8,9 3,2 0,3 0,0 73,9 1,6<br />

Krankenhaus 12,4 36,5 29,2 7,1 1,8 12,9 2,4<br />

Apotheke 29,3 42,8 23,5 2,0 0,3 2,3 2,0<br />

<strong>Gesundheit</strong>samt 3,2 11,6 13,5 2,9 1,6 67,2 2,6<br />

Krankenkasse 14,5 34,9 28,8 8,4 1,8 11,5 2,4<br />

Private<br />

Krankenversicherung 7,1 17,4 10,1 2,5 0,5 62,4 2,3<br />

Selbsthilfegruppen 3,0 2,7 1,1 0,5 0,0 92,7 1,9<br />

Kuren 12,2 12,8 8,9 3,9 1,0 61,2 2,2<br />

<strong>Gesundheit</strong>s- und<br />

Ernährungsberatung 5,7 9,8 5,2 1,4 0,3 77,0 2,1<br />

Gesamtdurchschnitt 16,3 23,1 14,0 3,6 0,8 42,2 2,1


54 Erfahrungen mit dem <strong>Gesundheit</strong>swesen<br />

oft, 32 Prozent manchmal, 19<br />

Prozent selten – und 12 Prozent<br />

nie. Auch geimpft sind die meisten,<br />

nämlich 96 Prozent; die Arten<br />

der Impfungen reichen von<br />

A wie Alle bis Z wie Zecken, die<br />

übergroße Mehrheit gab gleich<br />

mehrere Impfungen an. Die Erfahrungen<br />

mit diesen Impfungen<br />

werden von 48 Prozent als gut,<br />

von 43 Prozent als eher gut, von 7<br />

Prozent als eher schlecht und von<br />

2 Prozent als schlecht eingestuft.<br />

Durchschnittlich ist die Impferfahrung<br />

also eher gut (1,6 auf<br />

einer Skala von 1 bis 4).<br />

Den Zustand des deutschen <strong>Gesundheit</strong>swesens<br />

schätzten die<br />

Bürgergutachter vor Beginn der<br />

eigentlichen Arbeit unterschiedlich<br />

ein: 16 Prozent bewerten ihn<br />

als„gut“, 34 Prozent halten ihn<br />

<strong>für</strong> „befriedigend“, 29 Prozent<br />

sagen „geht schon“, und 22 Prozent<br />

sehen ihn als „schlecht” an.<br />

Insgesamt ergibt sich eine Durchschnittsbeurteilung<br />

von 2,6 auf<br />

einem Maßstab von 1 bis 4 – das<br />

ist fast genau die Mitte des Maßstabs<br />

und kann mit „geht schon,<br />

fast befriedigend“ bezeichnet<br />

werden. Nachdem die persönlichen<br />

Erfahrungen deutlich besser<br />

sind, kann vermutet werden, dass<br />

es hier vor allem um die Finanzprobleme<br />

des <strong>Gesundheit</strong>swesens<br />

geht und weniger um seine Leistungen.


Arbeitseinheit 01<br />

Stärken und Schwächen<br />

des deutschen <strong>Gesundheit</strong>swesens<br />

In der Arbeitseinheit 01 sagten<br />

die Bürgergutachter, was in ihren<br />

Augen die hauptsächlichen<br />

Stärken und Schwächen des deutschen<br />

<strong>Gesundheit</strong>swesens sind.<br />

Stärken<br />

Für die große Mehrheit der teilnehmenden<br />

Bürger ist die flächendeckende,<br />

gute Grund- und<br />

Notfallversorgung die große<br />

Stärke des deutschen <strong>Gesundheit</strong>swesens.<br />

Diese Feststellung<br />

liegt in allen Orten außer Augsburg<br />

an erster Stelle. In Augsburg<br />

schätzten die Bürger die hohe<br />

Qualifikation des <strong>Gesundheit</strong>spersonals<br />

als die größte Stärke des<br />

<strong>Gesundheit</strong>swesens in Deutschland<br />

ein.<br />

Sehr wichtig ist den Bürgergutachtern<br />

auch die Möglichkeit,<br />

Arzt und Krankenhäuser frei zu<br />

wählen.<br />

Überblickt man alle Feststellungen<br />

der Bürger, dann wird deutlich,<br />

dass insgesamt eine hohe<br />

Zufriedenheit herrscht mit der<br />

Qualität des <strong>Gesundheit</strong>swesens.<br />

Eine gute medizinische Versorgung<br />

ist in den Augen der Bürgergutachter<br />

in vielen Βerreichen<br />

gewährleistet.<br />

Stärken des deutschen <strong>Gesundheit</strong>swesens Punkte<br />

Flächendeckende, gute Grund- und Notfallversorgung 454<br />

Freie Arzt- und Krankenhauswahl 284<br />

Solidaritätsprinzip 201<br />

Hohe Qualifikation des <strong>Gesundheit</strong>spersonals,<br />

hoher Standard 201<br />

Vorsorgeuntersuchungen 136<br />

Hochentwickelte Technik 108<br />

Organisation der <strong>Gesundheit</strong>seinrichtungen 64<br />

Pflichtversicherung 58<br />

Pflegeversicherung 50<br />

Vielfalt an Behandlungsmöglichkeiten und Fachärzten 49<br />

Gute Versorgung mit Medikamenten 34<br />

Ambulante Kranken- und Altenpflege 34<br />

Freie Kassenwahl 21<br />

Zahlungsbefreiung (z. B. <strong>für</strong> chronisch Kranke, Kinder) 20<br />

<strong>Gesundheit</strong>swesen finanziell erschwinglich 20<br />

Aufklärung durch die Ärzte (z. B. vor Operationen) 20<br />

Alternativmedizin 16<br />

Reha-Anspruch 15<br />

Versorgung der Kinder und Jugendlichen 15<br />

Grundsätzliche Versorgung durch die Krankenkassen 15<br />

Impfsystem 11<br />

Sonstige Einzelfeststellungen 30<br />

Gesamtpunktzahl 1 856<br />

55


56<br />

Schwächen des deutschen <strong>Gesundheit</strong>swesens Punkte<br />

Aufgeblähte Verwaltungsapparate, prestigeträchtige<br />

Gebäude, Bürokratismus etc. 232<br />

Keine Kostentransparenz 214<br />

Doppeluntersuchungen 144<br />

Keine Kontrolle, keine Übersicht bei gesetzlicher<br />

und privater Krankenversicherung 138<br />

Minimale/keine Zuschüsse <strong>für</strong> Hilfsmittel, Zahnersatz,<br />

Brillen etc. 122<br />

Zwei-Klassen-Medizin (Unterschiede zwischen<br />

gesetzlicher und privater Krankenversicherung) 113<br />

Mangelnde Aufklärung und Kommunikationsschwierigkeiten<br />

93<br />

Zuviel Schulmedizin, zu wenig Alternativmedizin 76<br />

Wirtschaftliche Interessen und wirtschaftliches Denken<br />

stehen insgesamt zu sehr im Vordergrund 75<br />

Zu wenig individuelle Betreuung, „Durchschleusen“ der<br />

Patienten 74<br />

Mangelnde Prävention 69<br />

Mangelnde Eigenverantwortung 56<br />

Personalmangel 42<br />

Beitragssteigerungen bei Leistungskürzungen 41<br />

Missbrauch von Chipkarten, Reha etc.,<br />

zu hohes Anspruchsdenken 39<br />

Zu große Macht von Pharmaindustrie und Pharmalobby<br />

(zum Beispiel auf Ärzte-Fortbildung) 39<br />

Medikamente sind in Deutschland zu teuer 34<br />

Lange Wartezeiten zum Beispiel bei Fachärzten 33<br />

Versicherungsfremde Leistungen in der Krankenversicherung<br />

(Verwaltungsgehälter, Mutterschaftsgeld etc.) 33<br />

Praxisgebühr 32<br />

Einkommensabhängige Beitragsleistung 24<br />

Einfluss des Staates ist zu groß 16<br />

Fortsetzung der Tabelle auf der nächsten Seite<br />

Schwächen des <strong>Gesundheit</strong>swesens<br />

Schwächen des deutschen<br />

<strong>Gesundheit</strong>swesens<br />

Wenn es um die Schwächen des<br />

deutschen <strong>Gesundheit</strong>swesens<br />

geht, dann äußerten die teilnehmenden<br />

Bürger Kritik an den<br />

aufgeblähten Verwaltungsapparaten<br />

und an der Errichtung<br />

von prestigeträchtigen Gebäuden.<br />

Zunehmend mache sich Bürokratismus<br />

im deutschen <strong>Gesundheit</strong>swesen<br />

breit.<br />

Unzufrieden sind die Bürger<br />

auch mit der mangelnden Kostentransparenz,<br />

besonders in<br />

Kronach und Starnberg. Es ist<br />

<strong>für</strong> sie nicht durchsichtig, wer<br />

was und wieviel genau abrechnet.<br />

Die Bürgergutachter hätten gern<br />

Einblick darin, was der Arzt bezüglich<br />

ihrer Behandlung mit der<br />

Krankenkasse beziehungsweise<br />

der Kassenärztlichen Vereinigung<br />

abrechnet.


Schwächen des <strong>Gesundheit</strong>swesens<br />

Schwächen des deutschen <strong>Gesundheit</strong>swesens<br />

– Fortsetzung – Punkte<br />

Gewährleistungspflicht des Arztes fehlt 15<br />

Entsolidarisierung durch Krankenkassenwettbewerb 14<br />

Insgesamt Benachteiligung chronisch Kranker 14<br />

Nutzung durch Nichtbeitragszahler<br />

(zum Beispiel Asylanten, Sozialhilfeempfänger) 13<br />

Schlechte medizinische Betreuung in<br />

Behinderteneinrichtungen 13<br />

Qualität und Auswahl der Ärzte ist nur schwer<br />

zu beurteilen 13<br />

Kein Belohnungsprinzip 13<br />

Notdienste schwer erreichbar 12<br />

Sonstige Einzelfeststellungen 79<br />

Gesamtpunktzahl 1 925<br />

57<br />

Ein Dorn im Auge sind den teilnehmenden<br />

Bürgern die Fälle von<br />

Doppeluntersuchungen. Hier<br />

werde nicht nur Geld verschwendet,<br />

sondern auch die <strong>Gesundheit</strong><br />

gefährdet, z.B. bei Röntgenuntersuchungen.<br />

Insgesamt wird deutlich, dass<br />

die Bürger am deutschen <strong>Gesundheit</strong>swesen<br />

vor allem seine<br />

Unübersichtlichkeit und die<br />

zunehmende Ausbreitung einer<br />

Zwei-Klassen-Medizin zwischen<br />

gesetzlich und privat Versicherten<br />

bemängeln. Negativ schätzen die<br />

Bürger auch die wachsende Dominanz<br />

von rein ökonomischem<br />

Denkens und Lobbyismus ein.


58<br />

Arbeitseinheit 02<br />

Volkskrankheiten<br />

Vorsorgeuntersuchungen und Impfungen<br />

Durch Vorsorgeuntersuchungen<br />

werden Krankheiten so früh erkannt,<br />

dass sie leichter und besser<br />

behandelt werden können. Die<br />

Vorsorgeuntersuchung gehört<br />

damit zur so genannten „Sekundärprävention“<br />

(richtiger ist die<br />

Bezeichnung „Früherkennung“).<br />

Impfungen sollen den Körper <strong>für</strong><br />

den Fall schützen, dass später<br />

Krankheitserreger auf ihn eindringen.<br />

Man soll gar nicht erst<br />

krank werden, weil der Körper<br />

gleich mit den Erregern fertig<br />

wird. Das ist sozusagen „echte“<br />

Prävention („Primärprävention“),<br />

weil es nicht zur Krankheit<br />

kommt. Diese beiden Möglichkeiten,<br />

die <strong>Gesundheit</strong> zu schützen,<br />

sind relativ einfach und werden<br />

bereits in vielen Formen angeboten.<br />

Den Bürgergutachtern wurden in<br />

der zweiten Arbeitseinheit zwei<br />

Fragen gestellt: Soll es Anreize <strong>für</strong><br />

den Einzelnen geben, damit er<br />

zu Vorsorgeuntersuchungen geht<br />

und sich impfen lässt oder nicht?<br />

Welcher Art sollen diese Anreize<br />

sein? Wenn es keine Anreize geben<br />

soll: was spricht dagegen?<br />

AE 02 a: Vorsorgeuntersuchungen<br />

Eine große Mehrheit der Bürgergutachter<br />

entschied sich <strong>für</strong><br />

Anreize, das heißt, es soll dem<br />

Einzelnen schmackhaft gemacht<br />

werden, dass er sich untersuchen<br />

lässt. 97 Prozent der Punkte wurden<br />

<strong>für</strong> Anreize vergeben, nur 3<br />

Prozent der Punkte unterstützen<br />

die Gründe gegen solche Anreize.<br />

Soll es Anreize <strong>für</strong> Vorsorgeuntersuchungen geben?<br />

Wenn ja: welche? Punkte<br />

Aufklärung, Bewusstseinsbildung<br />

(darunter: allgemein: 192; Nutzen, Heilungschancen<br />

betonen: 116; <strong>für</strong> Kinder und Jugendliche besonders<br />

54; in öffentlichen Medien: 51; durch Arzt und Kasse,<br />

<strong>Gesundheit</strong>sämter usw. 46) 534<br />

Bonussystem<br />

(darunter: allgemein: 146; Beitragsnachlass, -erstattung,<br />

Prämien 151; Ermäßigung, weniger Zuzahlung bei Behandlung<br />

150) 447<br />

Kostenfreiheit der Vorsorgeuntersuchung 346<br />

Vorsorgepass oder -plan (Aufklärungsheft, mit<br />

Terminen) 130<br />

Benachrichtigungssystem, persönliche Erinnerung durch<br />

Arzt oder Kasse 86<br />

geringerer zeitlicher Aufwand, keine Wartezeiten,<br />

Dienstbefreiung 44<br />

„Malus“: höhere Beiträge oder Zuzahlungen bei<br />

Nichtuntersuchung 37<br />

Geld- oder Sachprämie 33<br />

Vermeiden späterer schwerer Krankheiten 22<br />

Vorbildfunktion (Eltern) 19<br />

Chip-Karte <strong>für</strong> Krankheitsvorgeschichte 16<br />

Honorierung der ärztlichen Leistung 16<br />

Offenlegung des Ergebnisses 12<br />

verpflichtende Anweisung an den Arzt, die Teilnahme an<br />

Vorsorgeuntersuchungen zu überprüfen 11<br />

sonstige Einzelempfehlungen 24<br />

Punkte <strong>für</strong> Anreize 1 789<br />

Gesamtpunktzahl 1 843


Vorsorgeuntersuchungen<br />

Die meisten Punkte fielen auf die<br />

Aufklärung und Bewusstseinsbildung<br />

(534). Wesentlich ist<br />

vielen Bürgergutachtern hier, dass<br />

der Nutzen, das heißt die Heilungschancen<br />

dargestellt werden.<br />

Durch Aufklärung soll die Eigenverantwortung<br />

gestärkt werden,<br />

und das bereits und insbesondere<br />

im Kindes- und Schulalter.<br />

Diese Informationsarbeit soll<br />

von öffentlichen Medien, durch<br />

Werbung in Fernsehen, Hörfunk<br />

und Zeitungen, aber auch in der<br />

Familie und im Betrieb geleistet<br />

werden. Auch <strong>für</strong> den Arzt ist das<br />

eine Aufgabe.<br />

Doch Aufklärung allein genügt<br />

vielen nicht: Es geht außerdem<br />

um Geld. Gefordert wird (mit 447<br />

Punkten) ein Bonussystem. Davon<br />

werden verschiedene Varianten<br />

vorgeschlagen: Die Einen hätten<br />

gern, dass bei nachgewiesenen<br />

Vorsorgeuntersuchungen der<br />

Krankenkassenbeitrag gesenkt<br />

wird (zum Beispiel als Beitragsrückgewähr<br />

am Jahresende), andere<br />

bevorzugen das Modell, wie<br />

es zurzeit noch beim Zahnersatz<br />

gilt: Wer regelmäßig Vorsorgeuntersuchungen<br />

machen lässt, muss<br />

<strong>für</strong> spätere Behandlungen weniger<br />

zuzahlen. 37 Punkte wurden<br />

sogar <strong>für</strong> einen „Malus“ abgegeben,<br />

das heißt <strong>für</strong> ausdrücklich<br />

höhere Beiträge oder Eigenbeteiligung<br />

<strong>für</strong> diejenigen, die nicht<br />

an Vorsorgeuntersuchungen<br />

teilnehmen. Einzelne Teilnehmer<br />

sprachen sich hingegen <strong>für</strong> direkte<br />

Geld- und Sachprämien <strong>für</strong> die<br />

Versicherten aus, die sich untersuchen<br />

lassen.<br />

Soll es Anreize <strong>für</strong> Vorsorgeuntersuchungen geben?<br />

Wenn nein, welche Gründe sprechen dagegen? Punkte<br />

Jeder ist <strong>für</strong> sich selbst verantwortlich 26<br />

Verunsicherung des Patienten steigt mit zunehmenden<br />

Vorsorgeuntersuchungen 15<br />

Statt Anreizen: umfassende, statistisch begründete Aufklärung<br />

(über positive und negative Auswirkungen) 10<br />

Einschränkung der persönlichen Freiheit/Individualität 3<br />

Punkte gegen Anreize 54<br />

Gesamtpunktzahl 1 843<br />

59


60<br />

Soll es Anreize <strong>für</strong> Impfungen geben? Wenn ja: welche?<br />

(AE 02 B) Punkte<br />

Bessere Information, mehr Aufklärungsarbeit<br />

(darunter: umfassende, nicht einseitige,<br />

objektive Information 103; Aufklärung der Schule 53;<br />

fachgerecht über die Notwendigkeit (Krankheiten) 41;<br />

objektive, individuelle Beratung beim Arzt 40;<br />

Öffentlichkeitsarbeit v. a. über die Medien 34) 524<br />

Prämien und Bonus, Kostenvorteile<br />

darunter: Beitragsrückgewährung, Prämienerstattung 52 251<br />

Kostenfreie Impfungen (ohne Quartalszahlung,<br />

die wichtigsten Impfungen) 212<br />

Erinnerung, schriftliche Aufforderung,<br />

Erinnerungsschreiben 95<br />

Impfpass, Eintrag in allgemeinem <strong>Gesundheit</strong>spass,<br />

Impfplan 61<br />

Eigenverantwortung fördern 46<br />

Angebot von Reihenimpfungen in Schulen und<br />

Kindergärten 38<br />

Anreize nur bei einzelnen Impfungsarten<br />

(z. B. Röteln bei Mädchen ab 15 J.) 35<br />

Pflichtimpfungen <strong>für</strong> den Grundschutz, bei bestimmten<br />

Krankheiten 29<br />

Aufwand verringern, kurze Wartezeiten bei Impfungen 28<br />

Verpflichtung der Ärzte zur Impfpasskontrolle 19<br />

Versicherungsschutz gegen Impfunfälle,<br />

Impfschadenentschädigung 17<br />

Förderung durch den Arbeitgeber (Freistellung),<br />

Aufklärung und Impfung durch Betriebsarzt 16<br />

bei Einreisenden Impfnachweise 15<br />

Angebot von Einzelimpfungen (statt Mehrfachimpfungen) 15<br />

Nutzen als Anreiz: Krankheitsvermeidung, Erreger werden<br />

ausgerottet 13<br />

gute Qualität <strong>für</strong> Impfstoffe 11<br />

Fortsetzung der Tabelle auf der nächsten Seite<br />

Impfungen<br />

Diese Vorsorgeuntersuchungen<br />

sollen selbst – so fordern viele<br />

Bürgergutachter – zuzahlungsfrei<br />

sein. (Das ist in der derzeitigen<br />

Regelung der so genannten „Praxisgebühr“<br />

schon so eingerichtet.)<br />

Ein Vorsorgepass oder -plan soll<br />

die Menschen daran erinnern,<br />

wann welche Vorsorgeuntersuchungen<br />

fällig sind, vielleicht als<br />

Teil eines umfassenden <strong>Gesundheit</strong>spasses.<br />

Einige Bürgergutachter<br />

empfehlen außerdem, dass<br />

der Arzt (oder auch die Krankenkasse)<br />

den Versicherten an die<br />

nächste Vorsorgeuntersuchung<br />

persönlich erinnern soll.<br />

Gegen die Anreize wurden von<br />

einer Minderheit folgende Gründe<br />

angeführt: Jeder sei <strong>für</strong> sich<br />

selbst verantwortlich und Vorsorgeuntersuchungen<br />

würden<br />

die Versicherten zu sehr verunsichern.<br />

Statt Anreizen wurde<br />

auch umfassende, also neutrale<br />

Information über positive und<br />

negative Folgen von Vorsorgeuntersuchungen<br />

gefordert.<br />

Die Empfehlungen unterscheiden<br />

sich teilweise deutlich von Ort zu<br />

Ort: Ein Bonussystem wird vor<br />

allem in Oberbayern angeregt,<br />

während die Landshuter Bürgergutachter<br />

besonders stark auf<br />

die Aufklärung setzen (102 von<br />

242 Punkten). In Bad Kissingen<br />

und Kronach stand ebenfalls die<br />

Aufklärung vor finanziellen Anreizen,<br />

allerdings mit geringerem<br />

Abstand. Umgekehrt war es in<br />

Nürnberg.


Impfungen<br />

Soll es Anreize <strong>für</strong> Impfungen geben? Wenn ja: welche?<br />

(AE 02 B) – Fortsetzung – Punkte<br />

Malus, höhere Zuzahlungen, höhere Beiträge<br />

(z. B. bei durch Impfung vermeidbarer Krankheit) 10<br />

weitere Einzelforderungen 34<br />

Punkte <strong>für</strong> Anreize zu Impfungen 1 481<br />

Gesamtpunktzahl 1 667<br />

Soll es Anreize <strong>für</strong> Impfungen geben? Wenn nein: was<br />

spricht dagegen? (AE 02 B) Punkte<br />

Jeder ist <strong>für</strong> sich selbst verantwortlich, jeder soll selbst<br />

entscheiden 99<br />

eingehende, umfangreiche Information genügt 48<br />

Impfungen sind umstritten, Sinn im Erwachsenenalter? 16<br />

weitere Einzelgründe 23<br />

Punkte gegen Anreize zu Impfungen 186<br />

Gesamtpunktzahl 1 667<br />

61<br />

Den Augsburger Teilnehmern<br />

war vor allem die Kostenfreiheit<br />

von Vorsorgeuntersuchungen ein<br />

wichtiger Anreiz (105 von 225<br />

Punkten). In der Oberpfalz lagen<br />

Bonussystem und Aufklärung<br />

nicht weit auseinander.<br />

Insgesamt zeigt sich, dass Anreize<br />

be<strong>für</strong>wortet werden; dabei<br />

gibt es nicht den Anreiz, sondern<br />

mehrere, die <strong>für</strong> geeignet gehalten<br />

werden, vor allem sind dies Aufklärung,<br />

Boni und Kostenfreiheit.


62<br />

Arbeitseinheit 03<br />

<strong>Gesundheit</strong>sförderliche Verhaltensweisen<br />

Nein, die Folgen ungesunder Verhaltensweisen sollen<br />

nicht mehr auf Kosten der Krankenkassen behandelt<br />

werden. Folgende Regelung sollte getroffen werden: Punkte<br />

Höherer Beitrag <strong>für</strong> Raucher und andere Risikogruppen 402<br />

Zusatzversicherung <strong>für</strong> Extremsportler 201<br />

Zweckgebundene Erhöhung der Alkohol- und Tabaksteuer<br />

<strong>für</strong> medizinische Zwecke 182<br />

Mehr Aufklärung über gesunde Verhaltensweisen 132<br />

Genauere Untersuchungen machen 88<br />

Höhere Zuzahlung <strong>für</strong> chronisch Kranke, wenn<br />

Selbstdisziplin fehlt 21<br />

Rauchverbot in Speiselokalen einführen 18<br />

Bonussystem <strong>für</strong> gesundes Verhalten 15<br />

Sport kompensiert evtl. Verletzung, deshalb<br />

weiterbezahlen 12<br />

Sanktionen <strong>für</strong> Nahrungsmittelindustrie <strong>für</strong> ungesunde<br />

Lebensmittel 12<br />

Stärkung der Eigenverantwortung 11<br />

Sonstige Einzelvorschläge 27<br />

Gesamtpunktzahl 1 121<br />

Die Arbeitseinheit 03 besteht aus<br />

zwei Teilen: Der erste Teil behandelte<br />

die Frage, ob die Folgen bestimmter<br />

besonders ungesunder<br />

Verhaltensweisen weiterhin vollständig<br />

auf Kosten der Krankenkassen<br />

behandelt werden sollen.<br />

Wenn die Bürgergutachter mit<br />

Ja antworteten, dann sollten<br />

Gründe da<strong>für</strong> angegeben werden.<br />

Wenn sie mit Nein antworteten,<br />

dann sollten alternative Regelungen<br />

vorgeschlagen werden. Im<br />

zweiten Teil ging es um Förderung<br />

von gesundheitlich positiv<br />

wirkenden Verhaltensweisen.<br />

Die Mehrheit der Bürgergutachter<br />

plädiert da<strong>für</strong>, dass die Folgen<br />

bestimmter besonders ungesunder<br />

Verhaltensweisen in Zukunft<br />

nicht mehr vollständig auf Kosten<br />

der Krankenkassen behandelt<br />

werden. Die meisten Punkte erhielt<br />

die Forderung, dass Raucher<br />

und andere Risikogruppen einen<br />

höheren Beitrag zahlen sollen.<br />

Unterstützung erhielt auch die<br />

Forderung, dass es eine Zusatzversicherung<br />

<strong>für</strong> Extremsportler<br />

geben solle. Weiters wird eine<br />

zweckgebundene Erhöhung der<br />

Alkohol- und Tabaksteuer <strong>für</strong><br />

medizinische Zwecke vorgeschlagen.


<strong>Gesundheit</strong>sförderliche Verhaltensweisen<br />

Die Minderheit der Bürger, die<br />

wollen, dass die Krankenkassen<br />

weiterhin alle Kosten übernehmen,<br />

begründet ihre Ansicht vor<br />

allem mit der Unmöglichkeit, die<br />

Umsetzung andersartiger Regelungen<br />

überhaupt zu kontrollieren.<br />

Zudem besteht die Be<strong>für</strong>chtung,<br />

dass eine Diskriminierung<br />

bestimmter Menschengruppen<br />

einreißen könnte und dass insgesamt<br />

ein viel zu hoher Aufwand<br />

entsteht. Aber auch bei diesen<br />

Bürgern gibt es vereinzelt die<br />

Meinung, dass vielleicht doch bei<br />

grob fahrlässigem Verhalten oder<br />

bei gefährlichen Sportarten eine<br />

Ausnahme gemacht werden sollte<br />

und die betreffenden Personen<br />

Zusatzversicherungen abschließen<br />

müssten.<br />

Ja, die Folgen ungesunder Verhaltensweisen sollen<br />

weiterhin auf Kosten der Krankenkassen behandelt<br />

werden. Gründe da<strong>für</strong> sind: Punkte<br />

Umsetzung und Kontrolle nicht möglich 260<br />

Keine Diskriminierung betreiben 126<br />

Krankenkassen müssen da<strong>für</strong> aufkommen, weil<br />

Beitragspflicht besteht 80<br />

Zweckgebundene Erhöhung der Alkohol- und Tabaksteuer<br />

<strong>für</strong> medizinische Zwecke 74<br />

Zu hoher Aufwand 54<br />

Eigenverantwortlichkeit propagieren 33<br />

Zuzahlungen könnte sich sonst fast keiner mehr leisten 20<br />

Zusatzversicherung <strong>für</strong> gefährliche Sportarten 15<br />

Mehr Aufklärung zur Minimierung ungesunder<br />

Verhaltensweisen 12<br />

Grobe Fahrlässigkeit soll ausgenommen werden 11<br />

Sonstige Einzelgründe 0<br />

Gesamtpunktzahl 685<br />

63


64<br />

Welche Verhaltensweisen sollten besonders gefördert<br />

werden, und auf welche Weise, um die Volksgesundheit<br />

zu erhalten oder zu verbessern? Punkte<br />

Förderung des Breitensports 290<br />

Mehr Aufklärung und Öffentlichkeitsarbeit 281<br />

Positive Lebenseinstellung vermitteln und selber<br />

entwickeln (Eigenverantwortlichkeit) 238<br />

Schulsport 224<br />

Gesunde Ernährung 143<br />

Schulungen anbieten über gesundes Verhalten 130<br />

Kooperation Schule, Sportverein, Krankenkassen 87<br />

Wer selten krank ist, sollte GKV-Beiträge zurückerstattet<br />

bekommen 77<br />

Klare und verständliche Kennzeichnung von Lebensmitteln 57<br />

Unterrichtsfach „<strong>Gesundheit</strong>“ einführen 49<br />

Mehr Bewegung im Alltag<br />

(zu Fuß zur Schule, Treppen steigen etc.) 44<br />

Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen und Impfungen 42<br />

Betriebssport fördern, Arbeitsmedizin verbessern 30<br />

Suchtmittel dürfen nicht frei verkäuflich sein 25<br />

Rauchverbot an Schulen 24<br />

Arbeitgeberverantwortung <strong>für</strong> gesunde Arbeitsplätze 21<br />

Änderung der Werbung in Sachen Ernährung<br />

(gegen Dickmacherwerbung) 16<br />

Nicht Rauchen 14<br />

Problem von Nachweis und Grenzziehung 13<br />

Vermeidung von Risikoverhalten 11<br />

Umfassende Kooperation<br />

(Bahn, Radweg, Stadtplanung etc.) 11<br />

Sonstige Einzelforderungen 39<br />

Gesamtpunktzahl 1 866<br />

<strong>Gesundheit</strong>sförderliche Verhaltensweisen<br />

Wenn es darum geht, welche<br />

Verhaltensweisen zur Verbesserung<br />

der Volksgesundheit besonders<br />

gefördert werden sollten,<br />

dann wollen die meisten Bürger<br />

eine verstärkte Förderung des<br />

Breitensports und mehr Aufklärung.<br />

Mehr Aufklärung und<br />

Öffentlichkeitsarbeit bekam eine<br />

besonders hohe Zustimmung in<br />

Nürnberg. Große Unterstützung<br />

fanden auch die Vermittlung einer<br />

positiven Lebenseinstellung,<br />

vor allem in Starnberg, und der<br />

Ausbau des Schulsportangebots.


Arbeitseinheit 04<br />

Förderung der geistigen und seelischen<br />

<strong>Gesundheit</strong><br />

Bei <strong>Gesundheit</strong> und Krankheit<br />

denkt man häufig vor allem an<br />

körperliche Probleme. Viele<br />

davon hängen aber mit Gefühlen<br />

und Gedanken zusammen.<br />

Zudem gibt es ausschließlich<br />

psychisch bedingte Krankheiten.<br />

Um diese beiden Themen ging es<br />

in der vierten Arbeitseinheit. Wie<br />

kann die seelische und geistige<br />

<strong>Gesundheit</strong> erhalten und gepflegt<br />

werden?<br />

Hier sehen die Bürgergutachter<br />

vor allem den einzelnen Menschen<br />

in der Verantwortung <strong>für</strong><br />

sich selbst. Er soll eine positive<br />

Einstellung suchen und sein<br />

Leben so einrichten, dass Stress<br />

vermieden und sinnvoll ausgeglichen<br />

wird. Höhere Werte soll er<br />

über rein materielle stellen, bescheidener<br />

und zufriedener sein.<br />

Allgemein soll er Eigeninitiative<br />

ergreifen. Im Verhältnis zu anderen<br />

Menschen müssten die Mitmenschen<br />

– um die geistige und<br />

Was sollte vorrangig getan werden, um seelische und<br />

geistige Krankheiten möglichst zu vermeiden und die<br />

geistige und seelische <strong>Gesundheit</strong> zu fördern? Punkte<br />

Aufgaben des Einzelnen:<br />

positives Denken und positive Lebenseinstellung, aktives<br />

Gegensteuern gegen negative Stimmungen, Stress erkennen<br />

und abbauen, sinnvolle Freizeitbeschäftigungen 136<br />

geistige und seelische Werte wieder wichtiger nehmen,<br />

mehr Bescheidenheit und Selbstbesinnung, Schwerpunkte<br />

setzen, Zufriedenheit, Rückkehr zu alten Werten 126<br />

Eigeninitiative des Einzelnen 91<br />

Menschen mehr Beachtung und Toleranz geben,<br />

Gemeinschaftsgeist und Solidarität, Vermeiden von<br />

Diskriminierung 83<br />

Kommunikation miteinander und <strong>für</strong>einander, Anschluss<br />

suchen, offene Aussprache 71<br />

Vermeiden von Stress (Ziele nicht zu hoch, Akzeptanz der<br />

Misserfolge) 15<br />

gesundes Umfeld schaffen (z. B. zuhause) 12<br />

Zivilcourage, Eigenverantwortung, positives Denken 10<br />

weitere Einzelempfehlungen 6<br />

Aufgaben des Einzelnen zusammen 550<br />

Aufgaben der Allgemeinheit und ohne besonderen Verantwortlichen:<br />

Enttabuisierung geistiger und seelischer Krankheit, der<br />

Inanspruchnahme von Therapie 60<br />

Entgegenwirken gegen gesellschaftliche Vereinsamung,<br />

Sozialkompetenz und -kontakt fördern 46<br />

Leistungsdruck reduzieren (und Bewältigungsmittel geben)<br />

33<br />

Stärkung der familiären Verhältnisse 32<br />

Bekämpfung der Arbeitslosigkeit, bessere Verteilung von<br />

Arbeit 28<br />

mehr Bestärkung erfahren in Schule und Beruf 23<br />

Elternkurse und Erziehungsberatung 16<br />

65<br />

Fortsetzung der Tabelle auf der nächsten Seite


66<br />

– Fortsetzung – Punkte<br />

Seniorenförderungsprogramme gegen Altersdepression,<br />

Ausbau von Altenzentren usw. 16<br />

Kontrolle der Verhältnisse, in die Kinder geboren werden 11<br />

bessere Eingliederung von Randgruppen in die Gesellschaft<br />

10<br />

weitere Einzelempfehlungen 62<br />

allgemeine Aufgaben zusammen 337<br />

Aufgaben von Eltern, Familie und Erziehung:<br />

in der Familie Geborgenheit, Liebe, Zuneigung vermitteln<br />

sowie Selbstbewusstsein, Halt, Sicherheit, Urvertrauen <strong>für</strong><br />

Kinder 68<br />

Wertvorstellungen in der Familie fördern (Ethik, Religion,<br />

Kultur) 36<br />

Eltern sollen gutes Beispiel vorleben 30<br />

offene Gespräche, Konflikte besprechen, mehr Zeit <strong>für</strong> die<br />

Erziehung durch das Elternhaus 24<br />

Verstärkung eines intakten Familienlebens 14<br />

frühzeitiges Erkennen von Auffälligkeiten 14<br />

Grenzen in der Erziehung setzen 11<br />

Entwicklung der Kinder durch Eltern ohne übertriebenen<br />

Ehrgeiz 10<br />

weitere Einzelempfehlungen 51<br />

Aufgaben von Eltern, Familie und Erziehung zusammen 258<br />

Aufgaben von Schule und Kindergarten:<br />

bessere psychologische und pädagogische Schulung von<br />

Lehrern und Erziehern 47<br />

kleinere Gruppen 22<br />

weniger Leistungsdruck 14<br />

Lehrer usw. sollen gutes Sozialverhalten fördern 11<br />

weitere Einzelempfehlungen 86<br />

Aufgaben <strong>für</strong> Schule und Kindergarten zusammen 180<br />

Fortsetzung der Tabelle auf der nächsten Seite<br />

Geistige und seelische <strong>Gesundheit</strong><br />

seelische <strong>Gesundheit</strong> zu fördern<br />

– Gemeinschaftsgeist, Solidarität<br />

und gegenseitige Achtung pflegen;<br />

überhaupt wird empfohlen,<br />

mehr Anschluss zu suchen und<br />

die Kommunikation zu pflegen.<br />

Der Erziehung wird ebenfalls<br />

große Verantwortung <strong>für</strong> die psychische<br />

<strong>Gesundheit</strong> zugewiesen.<br />

Im Elternhaus, in der Familie<br />

müssten Liebe, Geborgenheit<br />

und Wertvorstellungen vermittelt<br />

werden, auch durch das Vorbild<br />

der Eltern selbst. Unterstützung<br />

soll es dabei durch staatliche Familienpolitik<br />

geben. Schule und<br />

Kindergarten hätten ihren Beitrag<br />

da<strong>für</strong> zu leisten, indem zum Beispiel<br />

Lehrer und Erzieher besser<br />

psychologisch und pädagogisch<br />

geschult sowie kleinere Klassen<br />

und Gruppen eingerichtet werden.<br />

Hierzu lässt sich noch die<br />

Förderung der Familie durch den<br />

Staat zählen. Auch die Allgemeinheit<br />

wird aufgerufen, die familiären<br />

Verhältnisse zu fördern.


Geistige und seelische <strong>Gesundheit</strong><br />

– Fortsetzung – Punkte<br />

Aufgaben des Staates und der Politik:<br />

Familie politisch stärken und fördern 89<br />

Aufwertung und Förderung des Ehrenamts und der<br />

Beteiligung an Sport und Kultur 23<br />

Aufrechterhaltung von sozialer Sicherung und Kampagnen<br />

gegen Diskriminierung 12<br />

weitere Einzelempfehlungen 28<br />

Aufgaben des Staates zusammen 152<br />

Aufgaben <strong>für</strong> das <strong>Gesundheit</strong>swesen:<br />

Ärzte und Therapeuten müssen erkennen, dass Krankheiten<br />

oft seelische Ursachen haben, da<strong>für</strong> sensibilisiert sein 38<br />

ganzheitliche Therapie (unter Einbeziehung der ganzen<br />

Familie, auch Hausarzt sollte psychologisch betreuen,<br />

mehr Gespräche, auch alternative Methoden) 30<br />

ganzheitliche Ausbildung (auch psychologische) von Ärzten<br />

19<br />

bessere Kontrolle von Alten- und Pflegeheimen,<br />

dort <strong>für</strong>sorglichere Pflege mit Zuneigung 18<br />

Krankenkassen sollen Selbsthilfeorganisationen besser<br />

fördern 11<br />

weitere Einzelempfehlungen 35<br />

Aufgaben <strong>für</strong> das <strong>Gesundheit</strong>swesen zusammen 151<br />

Aufgaben der Betriebe und Arbeitgeber:<br />

gutes, gesundes Arbeitsklima schaffen 38<br />

Arbeitgeber sollen Mobbing verhindern, bei Mobbing<br />

‚aktiv helfen, Streit erkennen und schlichten 33<br />

Fortbildung von Führungskräften im Umgang mit psychischen<br />

Krankheiten und überhaupt psychologisch schulen 24<br />

Konflikt- und Mobbingberatung<br />

(dabei ist die Mitarbeitervertretung wichtig) 14<br />

weitere Einzelempfehlungen 25<br />

Aufgaben <strong>für</strong> Betriebe und Arbeitgeber zusammen 134<br />

Fortsetzung der Tabelle auf der nächsten Seite<br />

67<br />

Wenn man alle Empfehlungen,<br />

die irgendwie Familie und Erziehung<br />

betreffen, zusammenzählt,<br />

ergeben sich 586 Punkte. Damit<br />

wäre die Erziehung der am<br />

schwersten gewichtete Ansatzpunkt<br />

<strong>für</strong> die geistige und seelische<br />

<strong>Gesundheit</strong>.<br />

Das <strong>Gesundheit</strong>swesen selbst<br />

könnte mehr <strong>für</strong> psychische<br />

<strong>Gesundheit</strong> tun, wenn Ärzte<br />

und Therapeuten verstärkt auf<br />

mögliche seelische Ursachen <strong>für</strong><br />

körperliche Krankheiten achteten<br />

und sich eine ganzheitlichere<br />

Therapie verbreitete. Dazu wäre<br />

eine ganzheitlichere Ausbildung<br />

erforderlich.<br />

Auch am Arbeitsplatz entscheidet<br />

sich, wie gesund Menschen<br />

in geistiger und seelischer Hinsicht<br />

sein können. (Diese Fragen<br />

wurden in der Arbeitseinheit 6<br />

vertieft.) Ein gutes und gesundes<br />

Arbeitsklima ist dazu ein geeignetes<br />

Mittel, insbesondere sollen<br />

Mobbing und Streit rechtzeitig<br />

erkannt und geschlichtet werden.<br />

Hier ist vor allem der Arbeitgeber<br />

verantwortlich.


68<br />

Medien wie Fernsehen und Zeitungen<br />

werden darauf hingewiesen,<br />

dass sie durch bessere Qualität<br />

und sorgsame Auswahl ihrer<br />

Inhalte zur geistigen und seelischen<br />

<strong>Gesundheit</strong> beitragen können.<br />

Die Berichterstattung soll<br />

daher objektiver sein und auch<br />

das Positive darstellen. Wenn die<br />

Medien mehr über psychische<br />

Erkrankungen aufklären würden,<br />

könnte dies hilfreich sein.<br />

Weitere Organisationen, vor<br />

allem die Kirchen, werden von<br />

einigen Bürgergutachtern <strong>für</strong><br />

die Pflege der geistig-seelischen<br />

<strong>Gesundheit</strong> mitverantwortlich<br />

gesehen.<br />

Eine Vielzahl von Aspekten sollte<br />

also beachtet werden, damit auch<br />

die nicht körperliche <strong>Gesundheit</strong><br />

gefördert und erhalten wird. Verantwortlich<br />

sind die Menschen<br />

zunächst selbst, <strong>für</strong> sich, ihre<br />

und ihnen anvertraute Kinder. In<br />

zweiter Linie liegt hier aber auch<br />

eine Aufgabe <strong>für</strong> Staat, <strong>Gesundheit</strong>swesen,<br />

Betriebe und Medien.<br />

– Fortsetzung – Punkte<br />

Aufgaben der Medien:<br />

Qualität der Berichte und Sendungen erhöhen (objektivere<br />

und positivere Berichterstattung, weniger Gewalt, mehr<br />

auf die Psyche der Menschen achten, Jugendschutz) 74<br />

mehr Öffentlichkeitsarbeit und Aufklärung durch Medien<br />

über psychische Erkrankungen<br />

(Verständnis und Akzeptanz fördern) 25<br />

weitere Einzelempfehlungen 17<br />

Aufgaben <strong>für</strong> die Medien zusammen 116<br />

Aufgaben anderer Organisationen:<br />

Geistige und seelische <strong>Gesundheit</strong><br />

Kirchen und Glaubensgemeinschaften: Vermittlung von<br />

Helfern, mehr <strong>für</strong> Kinder machen, Glaube gibt Halt 17<br />

Beratungsstellen intensivieren (Kirche, <strong>für</strong> die Jugend,<br />

Schuldnerberatung usw.) 11<br />

sonstige Einzelempfehlungen (betreffend Vereine) 15<br />

Aufgaben <strong>für</strong> andere Organisationen zusammen 43<br />

Gesamtzahl der Punkte 1 921


Arbeitseinheit 05<br />

Umwelt und <strong>Gesundheit</strong><br />

Die Umwelt kann die <strong>Gesundheit</strong><br />

erhalten und fördern oder beeinträchtigen.<br />

Deshalb ist das Nachdenken<br />

über die Beziehungen<br />

zwischen Umwelt und <strong>Gesundheit</strong><br />

wichtig, wenn es darum geht,<br />

Möglichkeiten <strong>für</strong> die gesundheitliche<br />

Prävention aufzuzeigen.<br />

Die Arbeitseinheit 5 besteht aus<br />

zwei Teilen: Im ersten Teil benannten<br />

die Bürger die in ihren<br />

Augen fünf größten umweltbedingten<br />

<strong>Gesundheit</strong>sgefahren.<br />

Im zweiten Teil machten sie dann<br />

Vorschläge, wie diese Gefahren<br />

beseitigt oder vermindert werden<br />

können.<br />

Die größte umweltbedingte <strong>Gesundheit</strong>sgefahr<br />

machten die<br />

teilnehmenden Bürger in Nahrungsmitteln<br />

aus, die gesundheitsschädliche<br />

Stoffe enthalten.<br />

Die Gefahr durch belastete Nahrungsmittel<br />

sahen besonders viele<br />

Bürger in Traunstein. In Bad Kissingen<br />

und Augsburg wurde dies<br />

deutlich geringer bewertet.<br />

Dann erst kommen Luftverschmutzung,<br />

Lärm und Umweltgifte.<br />

Das erhöhte Risiko durch<br />

Umweltgifte lag in Bad Kissingen<br />

und Augsburg sogar noch vor der<br />

Nahrungsmittelthematik.<br />

Die Gefahr durch Strahlung gewichteten<br />

die Bürgergutachter in<br />

Bad Kissingen, Neustadt an der<br />

Waldnaab und Kronach deutlich<br />

höher als die Bürger in Traunstein,<br />

Nürnberg und Augsburg.<br />

Im Mittelfeld liegen die möglichen<br />

Bedrohungen durch Rauchen<br />

und Verkehr. Das Thema<br />

Rauchen beschäftigte in hohem<br />

Maße die Bürger in Traunstein<br />

und Neustadt an der Waldnaab.<br />

Beim Thema Rauchen wollten die<br />

Bürgergutachter die Gefahr durch<br />

das Passiv-Rauchen besonders<br />

genannt wissen.<br />

Auffällig ist, dass etliche Bürger<br />

auch in einem schwachen<br />

Immunsystem oder in den verbreiteten<br />

Klimaanlagen eine Ge-<br />

Worin sehen Sie die drei größten umweltbedingten<br />

<strong>Gesundheit</strong>sgefahren? Punkte<br />

Nahrungsmittel (Zusatzstoffe, Schwermetalle, Hormone,<br />

Antibiotika etc.) 309<br />

Luftverschmutzung 273<br />

Lärm 196<br />

Umweltgifte 180<br />

Strahlung durch Mobilfunk, Elektrosmog, UV-Licht etc. 155<br />

Rauchen und Passiv-Rauchen 121<br />

Verkehr (Auto, Flugzeug) 120<br />

Wasserverschmutzung 93<br />

Altlasten 83<br />

Ozonloch/Klimaveränderung 69<br />

Genmanipulierte Nahrung 49<br />

Kernenergie 48<br />

Konsumverhalten der Gesellschaft 47<br />

Massentierhaltung 32<br />

Schwaches Immunsystem 24<br />

Massenhysterie durch Medien 20<br />

Abholzung der Wälder 11<br />

Klimaanlagen 11<br />

Sonstige Einzelnennungen 4<br />

Gesamtpunktzahl 1 853<br />

69<br />

sundheitsgefahr erkennen. Das<br />

Immunsystem war ein Thema in<br />

Kronach und Bad Kissingen, die<br />

Klimaanlagen nur in Augsburg.


70<br />

Der mit Abstand am häufigsten<br />

gemachte Vorschlag der Bürgergutachter<br />

zur Verminderung oder<br />

Beseitigung von Umweltgefahren<br />

ist der weitere Ausbau der Förderung<br />

umweltfreundlicher Energien<br />

und Produkte. (Am meisten<br />

Punkte erhielt dieser Vorschlag in<br />

Augsburg, am wenigsten Punkte<br />

bekam er in Traunstein.)<br />

Viele Bürgergutachter wünschen<br />

sich einen verstärkten Kampf<br />

gegen das Rauchen. (In Neustadt<br />

an der Waldnaab und Traunstein<br />

war dies sogar die wichtigste Forderung.)<br />

Dies könne durch mehr<br />

Rauchverbote, zum Beispiel in<br />

Gaststätten und durch verschiedene<br />

Maßnahmen der Prävention<br />

geschehen.<br />

Ein weiterer Vorschlag ist die<br />

Ausweitung von Kontrollen allgemein.<br />

Weiters möchten die<br />

Bürger Grenzwerte reduzieren<br />

(besonders die Kronacher Bürger)<br />

und fordern zudem den verstärkten<br />

Einbau von Rußfiltern in<br />

Kraftfahrzeugen.<br />

Wichtig ist vielen Bürgergutachtern<br />

eine bessere Kennzeichnung<br />

von Inhaltsstoffen in Lebensmitteln,<br />

eine industrieunabhängige<br />

Forschung und Aufklärung<br />

und die Ausübung der eigenen<br />

Selbstverantwortung. Die Bürger<br />

plädieren aber nicht nur <strong>für</strong> mehr<br />

ausgeübte Selbstverantwortung,<br />

sie möchten diese auch insgesamt<br />

gestärkt und gefördert sehen.<br />

Umwelt und <strong>Gesundheit</strong><br />

Wie sollen diese Gefahren Ihrer Ansicht nach<br />

vermindert oder beseitigt werden? Punkte<br />

Noch mehr Förderung umweltfreundlicher<br />

Energien/Produkte 432<br />

Härtere Maßnahmen gegen das Rauchen<br />

(Rauchverbote, Prävention etc.) 172<br />

Mehr Kontrollen 160<br />

Preisgünstige öffentliche Verkehrsmittel 148<br />

Grenzwerte reduzieren 136<br />

Schädliche Emissionen vermindern durch technische<br />

Vorrichtungen (z.B. Russfilter) 133<br />

Bessere Kennzeichnung der Inhaltsstoffe von<br />

Nahrungsmitteln 115<br />

Industrieunabhängige Forschung und Aufklärung 115<br />

Selbstverantwortung ausüben und stärken 111<br />

Lärmgrenzwerte besser einhalten 107<br />

Weniger Gifteinsatz in der Landwirtschaft 62<br />

Bau von Mobilfunkmasten stärker beschränken/<br />

Elektrosmog vermindern 53<br />

Altlasten fachgerecht entsorgen/besseres Recycling 45<br />

Konsequentere Anwendung der Gesetze/Umsetzung<br />

der Forschungsergebnisse 40<br />

Massentierhaltung verbieten 22<br />

In Wirtschaft <strong>Gesundheit</strong> vor Profit stellen 22<br />

Gründlich recherchierte Medienberichterstattung 19<br />

Flugbenzin besteuern 17<br />

Stärkung des Immunsystems 13<br />

Tempolimit 12<br />

Sonstige Einzelforderungen 13<br />

Gesamtpunktzahl 1 947


Arbeitseinheit 06<br />

Arbeit und <strong>Gesundheit</strong><br />

In der Arbeitseinheit 06 bedachten<br />

die Bürgergutachter den Problemzusammenhang<br />

„Arbeit und<br />

<strong>Gesundheit</strong>“. Es ging um die Frage,<br />

wie die Arbeit zu organisieren<br />

ist, damit sie die <strong>Gesundheit</strong><br />

nicht beeinträchtigt oder diese<br />

vielleicht sogar fördert. Außerdem<br />

machten sich die teilnehmenden<br />

Bürger darüber Gedanken,<br />

wer <strong>für</strong> die Umsetzung von<br />

Maßnahmen in diesem Βereich<br />

zuvorderst zuständig sein sollte.<br />

Was soll vorrangig getan werden, damit die Arbeit und<br />

ihre Umstände die <strong>Gesundheit</strong> nicht beeinträchtigen<br />

oder sogar fördern? Punkte<br />

Aktueller Sicherheitsstandard soll beachtet/<br />

umgesetzt werden 292<br />

Förderung eines gesunden Betriebsklimas 272<br />

Regelmäßige Schulung und Aufklärung 218<br />

Offenes Besprechen der Mängel am Arbeitsplatz/<br />

im Betrieb 215<br />

Arbeitskräfte nicht überfordern 127<br />

Unangemeldete Kontrollen durch Gewerbeaufsicht etc. 116<br />

Bessere Regelung der Arbeitszeiten<br />

(<strong>für</strong> Kinderbetreuung etc.) 113<br />

Mehr eigenverantwortliches Handeln beim Arbeitnehmer/<br />

Unternehmer 103<br />

Regelmäßig erneuertes <strong>Gesundheit</strong>szeugnis/<br />

arbeitsmedizinische Betreuung 85<br />

Unabhängige Vertrauensleute im Betrieb <strong>für</strong> seelische und<br />

soziale Probleme 80<br />

Öfters kurze Verschnaufpausen<br />

(Gleichbehandlung Raucher – Nichtraucher) 74<br />

Für gute Mitarbeiter: Lob, Anerkennung, Anreize 69<br />

Erholungsorte im Betrieb schaffen (spezielle Räume<br />

oder in Kantine etc.) 27<br />

Schärfere Strafen bei Nichtbeachtung der Vorschriften 26<br />

Verstärkte Zusammenarbeit von Unternehmen,<br />

Krankenkassen, Berufsgenossenschaften etc. 24<br />

Sonstige Einzelvorschläge 41<br />

Gesamtpunktzahl 1 882<br />

71<br />

Die große Mehrheit der Bürger<br />

will erst einmal konsequent bestehende<br />

Regelungen angewendet<br />

wissen. Nur wenige wollen die<br />

Strafen verschärfen. (Hier gab es<br />

kaum Unterschiede zwischen den<br />

einzelnen Orten.) Wichtig ist den<br />

Bürgern zudem die Förderung<br />

eines gesunden Betriebsklimas.<br />

Zu diesem Zweck sollten Mängel<br />

am Arbeitsplatz offen besprochen<br />

werden. (In Traunstein und<br />

Nürnberg liegt diese Forderung<br />

sogar an erster Stelle.) Zählt man<br />

alle Forderungen zusammen,<br />

die mit Arbeitsorganisation und<br />

Verhaltensweisen im Betrieb zusammenhängen,<br />

dann liegt <strong>für</strong><br />

die Bürger der Ansatzpunkt <strong>für</strong><br />

Veränderungen besonders in diesem<br />

Bereich.<br />

Dazu passt, dass die meisten<br />

Bürgergutachter vor allem Arbeitgeber<br />

und Führungskräfte <strong>für</strong><br />

zuständig halten, wenn es um die<br />

Umsetzung der entsprechenden<br />

Maßnahmen geht. Erst in zweiter<br />

Linie wird eine Kooperation aller<br />

Beteiligten (Arbeitgeber, Arbeitnehmer,<br />

Betriebsrat, Sicherheitsbeauftragter<br />

etc.) gefordert. An<br />

dritter Stelle folgt dann der Staat<br />

mit Gewerbeaufsichtsamt, <strong>Gesundheit</strong>samt<br />

und Arbeitsamt,<br />

und an vierter Stelle setzen die<br />

Bürger auf die Eigenverantwortung<br />

der Arbeitnehmer.


72<br />

Arbeitseinheit 07<br />

<strong>Gesundheit</strong>sbildung und -erziehung<br />

Wenn es um Erziehung zu einem<br />

gesundheitsbewussten Verhalten<br />

geht, dann ist es <strong>für</strong> die große<br />

Mehrheit der Bürgergutachter<br />

am wichtigsten, eine Vorbildfunktion<br />

auszuüben. Vorbild<br />

sein in Familie, Schule, Verein<br />

und auch in den Medien, hat in<br />

den Augen der Bürger die größte<br />

Überzeugungskraft. Hier gibt<br />

es kaum Unterschiede zwischen<br />

den verschiedenen Orten. Bis<br />

auf Traunstein und Augsburg lag<br />

dieser Vorschlag überall an erster<br />

Stelle. Für die Augsburger war<br />

eine Verstärkung der Aufklärung<br />

am wichtigsten. Auf alle Orte<br />

bezogen liegt dieser Punkt sonst<br />

an zweiter Stelle.<br />

In Traunstein und Neustadt an<br />

der Waldnaab lag den Bürgergutachtern<br />

besonders die verstärkte<br />

Aufklärung im Kindergarten am<br />

Herzen. Diese frühe <strong>Gesundheit</strong>serziehung<br />

sollte nach der<br />

Meinung aller Bürgergutachter<br />

in jedem Fall spielerisch und mit<br />

praktischen Übungen geschehen.<br />

Viele Bürger fordern konkrete<br />

<strong>Gesundheit</strong>sspots in Hörfunk<br />

und Fernsehen. Die Medien<br />

müssten sich aktiv an der Ausbildung<br />

eines <strong>Gesundheit</strong>sbewusstseins<br />

und an der Verbreitung<br />

gesundheitlichen Wissens beteiligen.<br />

Bürgergutachter in allen Orten<br />

fordern die Einführung eines<br />

eigenen Schulfachs „<strong>Gesundheit</strong>serziehung“.<br />

Auch die Stärkung von Selbstvertrauen<br />

und Eigenverantwortung<br />

war den Bürgern wichtig. Hier<br />

besteht ein Zusammenhang mit<br />

Bitte sammeln Sie fünf konkrete Vorschläge, wie<br />

Menschen zu gesundheitsbewussterem Verhalten<br />

erzogen und über gesundheitsförderliche<br />

Lebensweisen aufgeklärt werden sollen. Punkte<br />

Vorbildfunktion wahrnehmen<br />

(Familie, Schulen, Vereine, Medien etc.) 446<br />

Mehr Aufklärung und Schulungen 215<br />

Konkrete <strong>Gesundheit</strong>sspots in Hörfunk und Fernsehen 182<br />

Schulfach „<strong>Gesundheit</strong>serziehung“ einführen 170<br />

Verstärkte Aufklärung im Kindergarten<br />

(spielerisch, mit praktischen Übungen) 158<br />

Stärkung von Selbstvertrauen und Eigenverantwortung,<br />

Gruppenzwänge aufbrechen 126<br />

Werbeverbot <strong>für</strong> Suchtmittel (Alkohol und Tabak) 103<br />

Mehr Förderung und Kontrolle durch den Staat 74<br />

Gemeinsames Essen in Schule/Kindergarten,<br />

gesundes Pausenbrot anbieten 70<br />

Bewegungsschule von Kindergarten bis Altenheim,<br />

Breitensport ausbauen 55<br />

Sportunterricht fördern in der Schule 45<br />

Anreizsysteme <strong>für</strong> gesundheitsbewusstes Verhalten<br />

(in Betrieben, Schulen, z. B. durch Wettbewerbe) 29<br />

der Wahrnehmung einer Vorbildfunktion.<br />

Entscheidend ist <strong>für</strong> die<br />

Bürgergutachter, dass bestehende<br />

Gruppenzwänge, die gesundheitsschädliches<br />

Verhalten zum Inhalt<br />

haben, aufgebrochen werden. Gedacht<br />

wurde dabei zum Beispiel<br />

an den Konsum von Drogen in<br />

Jugendcliquen.<br />

Vor allem in Landshut, Traunstein<br />

und Bad Kissingen fordern<br />

die teilnehmenden Bürger auch<br />

ein völliges Werbeverbot <strong>für</strong><br />

Suchtmittel.<br />

Fortsetzung der Tabelle auf der nächsten Seite


<strong>Gesundheit</strong>sbildung und -erziehung<br />

– Fortsetzung – Punkte<br />

Mehr <strong>Gesundheit</strong>serziehung in der Jugendarbeit 28<br />

Bonussysteme bei den Krankenkassen 25<br />

Bessere Kennzeichnung von Inhaltsstoffen bei Lebensmitteln<br />

21<br />

Kontrolle der Werbung (Eindämmung suggestiver<br />

Werbung etc.) 20<br />

Ärzte sollen Selbsthilfe der Patienten fördern 18<br />

Förderung der Naturerfahrung 12<br />

Förderung der Prävention 11<br />

Bessere Ernährung in Kantinen 10<br />

Sonstige Einzelvorschläge 69<br />

Gesamtpunktzahl 1 887<br />

73


74<br />

Arbeitseinheit 08<br />

Praxistest von <strong>Gesundheit</strong>skampagnen<br />

Als Beispiele <strong>für</strong> viele Kampagnen<br />

wurden in der Arbeitseinheit<br />

08 Stände von Organisationen<br />

aufgebaut, wie sie auch sonst zur<br />

Aufklärung über Gesunderhaltung<br />

und zur Anregung zu gesünderem<br />

Leben verwendet werden.<br />

Das diente vor allem zwei Zwecken:<br />

Zum einen sollten die Bürgergutachter<br />

sehen und erleben,<br />

wie jetzt schon Präventionsarbeit<br />

gemacht wird. Die Bürger sahen<br />

sich die Angebote genau an und<br />

probierten sie sozusagen aus; sie<br />

testeten die Praxis der <strong>Gesundheit</strong>saufklärung.<br />

Zum anderen<br />

sammelten sie die in ihren Augen<br />

besten Ansätze und gaben zu den<br />

anderen Verbesserungsvorschläge.<br />

Die Aufgabe war breit angelegt<br />

und konnte deshalb verschieden<br />

aufgefasst werden. Die Art der<br />

Darstellung war völlig frei.<br />

Informationsstände sind selbstverständlich<br />

nur einer von vielen<br />

Wegen der <strong>Gesundheit</strong>saufklärung.<br />

Er wurde aus praktischen<br />

Gründen ausgewählt. Die Bürgergutachter<br />

sollten deshalb nicht die<br />

wichtigsten Eigenschaften einer<br />

guten Gestaltung aufstellen.<br />

Lob und Tadel im Einzelnen werden<br />

hier nicht wiedergegeben, unter<br />

anderem weil es teilweise unterschiedlicheInformationsstände<br />

mit fast jedes Mal anderem<br />

Personal waren, die beurteilt worden<br />

sind. Es geht nicht darum,<br />

Noten zu verteilen oder Organisationen<br />

zu bewerten, sondern<br />

darum, von den Bürgern selbst zu<br />

erfahren, wie man sie am besten<br />

erreicht, ihre Aufmerksamkeit<br />

gewinnt und sie zum Nachden-


Praxistest von <strong>Gesundheit</strong>skampagnen<br />

75<br />

ken und Umgewöhnen anregt. In<br />

der Auswertung wurden deshalb<br />

einige Prinzipien oder Kriterien<br />

<strong>für</strong> die gute Gestaltung von Aufklärungsmaterial<br />

und -aktionen<br />

herausgearbeitet.<br />

Viele Kleingruppen haben eigene<br />

Vorschläge <strong>für</strong> Plakate gemacht,<br />

wobei die meisten Material der<br />

Informationsstände mit verwendet<br />

haben.<br />

Kriterien <strong>für</strong> die gute Gestaltung<br />

von <strong>Gesundheit</strong>saufklärung<br />

Am attraktivsten fanden die<br />

Bürgergutachter alles, wo etwas<br />

ausprobiert oder getan werden<br />

kann: Tests (etwa Blutdruckmessungen,<br />

Hörtests), Probierangebote<br />

(zum Beispiel von Obst in<br />

verschiedenen Formen), Aktivität<br />

zum Mitmachen oder praktische<br />

Vorführungen.<br />

In allen Arbeitsgruppen häufig<br />

als positiv oder weniger positiv<br />

genannt wurde die optische Aufmachung<br />

der Informationsstände<br />

und Materialien (zum Beispiel<br />

Informationsblätter). Sie müssen<br />

ansprechend gestaltet sein – sogar<br />

alle Sinne ansprechend, gut lesbar,<br />

farbig und lebendig.<br />

Die persönliche Beratung ist daher<br />

<strong>für</strong> sehr viele Kleingruppen<br />

entscheidend <strong>für</strong> die Wirkung<br />

von <strong>Gesundheit</strong>saufklärung. Man<br />

will angesprochen werden von<br />

höflichen, freundlichen, kompetenten<br />

und seriösen Menschen,<br />

die individuell beraten können.<br />

Altersgemäße Information ist<br />

besonders wichtig. Hier wurde<br />

häufig die Aktion als vorbildlich<br />

genannt, die zu 5 am Tag anregt,


76<br />

also dazu, fünf Portionen Obst<br />

und Gemüse pro Tag zu sich zu<br />

nehmen. Das wird <strong>für</strong> geeignet<br />

gehalten, Kinder anzusprechen.<br />

Recht genau sahen die Bürgergutachter<br />

auch auf den Informationsgehalt,<br />

der fast durchweg<br />

gelobt wurde. Nur einzelne Themen<br />

waren manchen zu wenig<br />

vertreten, während andere sich<br />

von der Informationsfülle ein<br />

wenig überfordert fühlten. So ist<br />

auch die Übersichtlichkeit ein<br />

Kriterium <strong>für</strong> gute Gestaltung<br />

von <strong>Gesundheit</strong>saufklärung. Der<br />

Anbieter, die Organisation, die<br />

dahintersteckt, soll erkennbar<br />

sein (deshalb wurden auch Namensschilder<br />

<strong>für</strong> Betreuer und<br />

Berater empfohlen).<br />

Manche Kleingruppen wiesen<br />

auf das Spannungsfeld zwischen<br />

Information und „Kommerz“<br />

hin. Es soll vermieden werden,<br />

Aufklärung zu eng mit (geschäftlicher)<br />

Werbung zu verbinden.<br />

Vorschläge <strong>für</strong> Slogans<br />

und Plakate<br />

In der kurzen Zeit gelang es einigen<br />

Kleingruppen, originelle<br />

Plakate zu entwerfen. Die meisten<br />

rufen zu gesünderem Verhalten<br />

auf und zeigen, woraus dieses gesunde<br />

Leben besteht. Einige Slogans<br />

daraus: „Wir sind gesund“,<br />

sagen zum Beispiel Menschen,<br />

und dazu „ich rauche nicht“, „ich<br />

laufe“ usw. „Es ist so einfach…“<br />

Praxistest von <strong>Gesundheit</strong>skampagnen<br />

„fit <strong>für</strong>s Leben“ zu werden, auf<br />

der Treppe „gesund – gesünder<br />

– fit“. „Ernährung + Bewegung +<br />

seelisches Gleichgewicht“ (auch<br />

genannt: Entspannung und<br />

Schlaf) sind „der Weg, um gesund<br />

alt zu werden“.<br />

Besonders hat die Kampagne<br />

5 am Tag angeregt. Mehrere<br />

Kleingruppen griffen sie auf und<br />

gestalteten mit ihr eigene Plakate.<br />

Einige Kleingruppen stellten<br />

die Freude an der <strong>Gesundheit</strong> in<br />

den Vordergrund: „<strong>Gesundheit</strong><br />

schmeckt“, „Bewegung, Ernährung,<br />

Entspannung → Wohlgefühl“,<br />

oder anders ausgedrückt:<br />

„<strong>Gesundheit</strong> ist geil – darum<br />

schütze sie!“


78<br />

Arbeitseinheit 09<br />

Zielgruppenspezifische <strong>Gesundheit</strong>sarbeit<br />

Thema der Arbeitseinheit 09<br />

war die zielgruppenspezifische<br />

<strong>Gesundheit</strong>sarbeit. Die Bürger<br />

wurden von Referenten des Sozialverbandes<br />

VdK, der LAGH<br />

(Landesarbeitsgemeinschaft<br />

„Hilfe <strong>für</strong> Behinderte“) und der<br />

AIDS-Hilfe stellvertretend über<br />

die gesundheitlichen Belange<br />

und Probleme spezieller Gruppen<br />

der Gesellschaft informiert. Im<br />

Rahmen des <strong>Bürgergutachten</strong>s<br />

sollte an dieser Stelle bedacht<br />

werden, dass es besondere Gruppen,<br />

oft zahlenmäßig klein, gibt,<br />

die besonderer Berücksichtigung<br />

bedürfen, weil deren Probleme<br />

meist der breiten Bevölkerung<br />

nicht unmittelbar präsent sind.<br />

In der Arbeitseinheit 09 ging es<br />

vorrangig um Information. Die<br />

Bürgergutachter sollten wichtige<br />

Aspekte erfahren und kurz besprechen,<br />

die sie <strong>für</strong> ihre weitere<br />

Arbeit am <strong>Bürgergutachten</strong> benötigten.<br />

Deshalb gab es in dieser<br />

Arbeitseinheit keine Bepunktung<br />

von Vorschlägen. Die Bürger<br />

sammelten in einer kurzen Gruppenarbeit<br />

nur Gedanken und<br />

Ideen, die <strong>für</strong> die weitere Arbeit<br />

in diesen vier Tagen bestimmt<br />

waren.<br />

Die Bürgergutachter möchten die<br />

Solidarität in der Gesellschaft erhalten.<br />

Menschliche Werte müssten<br />

wieder in den Vordergrund<br />

treten. Alte Menschen sollten<br />

respektiert und private Initiativen<br />

<strong>für</strong> Senioren sollten organisiert<br />

werden. Öffentliche Einrichtungen<br />

müssten behindertengerecht<br />

umgestaltet werden, eine Barrierefreiheit<br />

sei anzustreben. Es<br />

wird mehr Mitsprache chronisch<br />

Kranker durch die Sozialverbände<br />

gefordert, Selbsthilfegruppen<br />

müssten bekannt gemacht und<br />

unterstützt werden. Mehr Vorsorgeuntersuchungen<br />

werden<br />

gefordert. Vorbeugung solle auch<br />

durch Aufklärung geschehen,<br />

vor allem an Schulen. Speziell die<br />

AIDS-Aufklärung <strong>für</strong> die breite<br />

Bevölkerung müsse intensiviert<br />

werden.<br />

Mehr AIDS-Beratungsstellen<br />

seien einzurichten. Wünschenswert<br />

seien eine verstärkte Anerkennung<br />

von Ehrenamt und<br />

freiwilligen Diensten und ein<br />

Überdenken des Schönheits- und<br />

Jugendlichkeitsideals unserer<br />

Gesellschaft. Gefordert wird eine<br />

bessere Integration von Ausländern<br />

und deren regelmäßige<br />

gesundheitliche Untersuchung,<br />

eventuell ein Pflicht-AIDS-Test.<br />

Besprochen wurde von teilnehmenden<br />

Bürgern auch, dass die<br />

Wünsche Sterbender grundsätzlich<br />

respektiert werden sollten.


Arbeitseinheit 10<br />

Mittelaufbringung der gesetzlichen<br />

Krankenversicherung<br />

Bitte schlagen Sie vor, wie die Leistungen des<br />

<strong>Gesundheit</strong>swesens finanziert werden sollen. Punkte<br />

Alle sollen Beiträge zahlen (außer Kinder),<br />

<strong>für</strong> jede Einkommensart 340<br />

Mehr Kostentransparenz 186<br />

Alkohol- und Tabaksteuer soll zweckgebunden<br />

ins <strong>Gesundheit</strong>swesen fließen 133<br />

Bonussystem <strong>für</strong> Versicherte bei regelmäßiger Vorsorge 123<br />

Modell „Bürgerversicherung“ einführen 117<br />

Risikoversicherung (<strong>für</strong> Raucher, Extremsportler etc.) 112<br />

Solidarprinzip wahren (keine Risikoselektierung, weiterhin<br />

Unterstützung Bedürftiger) 93<br />

Beitragssatz gestaffelt nach Einkommen 77<br />

Mehr Prävention 72<br />

Strengere Kontrollen/Auflagen <strong>für</strong> Pharmaindustrie 60<br />

Bedarfsgerechter Beitragssatz 44<br />

Kassenärztliche Vereinigung abschaffen 44<br />

Allgemein bessere Organisation (z. B. Gemeinschaftspraxen<br />

einrichten, Doppeluntersuchungen vermeiden) 42<br />

Gesunde und arbeitsfähige Sozialhilfeempfänger sollen<br />

auch einen Beitrag leisten, evtl. als Sachleistung 40<br />

Mehr Wettbewerb 38<br />

Private Krankenversicherung auflösen 38<br />

Besserverdienende stärker belasten 37<br />

Versicherungsfremde Leistungen aus der GKV<br />

herausnehmen 28<br />

Keine Zuzahlung bei Präventivmaßnahmen 26<br />

Weniger Krankenkassen 25<br />

Zusatzversicherungen anbieten 25<br />

Zuzahlungen zu allen Leistungen<br />

(nach Einkommen gestaffelt) 24<br />

Fortsetzung der Tabelle auf der nächsten Seite<br />

79<br />

In AE 10 machten sich die Bürgergutachter<br />

Gedanken über die<br />

Finanzierung der Leistungen des<br />

<strong>Gesundheit</strong>ssystems, speziell der<br />

gesetzlichen Krankenversicherung<br />

(Krankenkassen). Diese Arbeitseinheit<br />

hatte nicht zum Ziel,<br />

eine <strong>für</strong> sich genommen perfekte<br />

Finanzierung <strong>für</strong> das deutsche<br />

<strong>Gesundheit</strong>swesen zu erfinden,<br />

sondern es handelt sich um<br />

Denkanstöße, die <strong>für</strong> die Bürger<br />

wichtig waren <strong>für</strong> ihre weitere<br />

Arbeit am <strong>Bürgergutachten</strong>. Nur<br />

Grundsätze der Mittelaufbringung<br />

waren aufzustellen.<br />

An erster Stelle steht die Forderung,<br />

dass alle Beiträge zahlen<br />

sollen, außer natürlich Kinder,<br />

und <strong>für</strong> jede Einkommensart,<br />

also zum Beispiel auch <strong>für</strong> Zinserträge<br />

und Mieteinnahmen. Dieser<br />

Wunsch wurde sehr allgemein<br />

verstanden und nicht ausdrücklich<br />

mit dem Modell „Bürgerversicherung“<br />

verbunden.


80<br />

– Fortsetzung –<br />

Ausschluss von im Ausland lebenden Angehörigen aus<br />

Leistungen der GKV (Ausländer) 21<br />

Fürsorgeversicherung (Einwanderer, Arbeitslose)<br />

aus Steuermitteln finanzieren 20<br />

Mehr Selbstverantwortung der Leistungsnehmer 18<br />

<strong>Gesundheit</strong>spass einführen 18<br />

Modell „Kopfpauschalen“ einführen 16<br />

Arzt soll sich mehr um Patienten kümmern<br />

(gründliche Anamnese etc.) 15<br />

Familien bevorzugen 14<br />

Strengere Kontrolle der Krankenkasse 13<br />

Zwei-Klassen-System abschaffen 10<br />

Sonstige Einzelempfehlungen 67<br />

Gesamtpunktzahl 1 936<br />

Mittelaufbringung der Krankenversicherung<br />

Die höchste Zustimmung erreichte<br />

dieser Vorschlag in Landshut,<br />

die niedrigste in Bad Kissingen.<br />

Die ausdrückliche Forderung, die<br />

Bürgerversicherung einzuführen,<br />

bildet einen eigenen Punkt, wobei<br />

hier die Zustimmung vor allem<br />

in Kronach und Neustadt an der<br />

Waldnaab hoch war.<br />

Sehr wichtig ist <strong>für</strong> die Bürger<br />

auch, eine Transparenz der Kosten<br />

herzustellen. Viele möchten,<br />

dass die Alkohol- und Tabaksteuer<br />

zweckgebunden <strong>für</strong> die<br />

Finanzierung der <strong>Gesundheit</strong>ssystems<br />

verwendet wird. Es sollte<br />

ein Bonussystem geben, mit dem<br />

regelmäßige Vorsorge belohnt<br />

wird. Manche wollen auch eine<br />

zusätzliche Risikoversicherung,<br />

<strong>für</strong> alle, die aus eigenem Willen<br />

ein besonderes <strong>Gesundheit</strong>srisiko<br />

in Kauf nehmen, also zum Beispiel<br />

Raucher oder Extremsportler.


Arbeitseinheit 11<br />

Mittelverwendung der gesetzlichen<br />

Krankenversicherung<br />

In der Arbeitseinheit 10 waren die<br />

Grundsätze bearbeitet worden,<br />

nach denen die Krankenkassen<br />

ihre Mittel erhalten sollen. Die<br />

Arbeitseinheit 11 behandelte die<br />

Ausgaben, und zwar die Ausgaben<br />

<strong>für</strong> die Prävention. Zunächst<br />

legten die Bürgergutachter fest,<br />

wie viel von den Gesamtausgaben<br />

<strong>für</strong> Prävention verwendet werden<br />

soll. Sie gaben dazu einen Prozentsatz<br />

an, der im Sinne einer<br />

Gewichtung der Prävention im<br />

System der gesetzlichen Krankenversicherung<br />

zu verstehen ist.<br />

Prozente <strong>für</strong> Prävention<br />

Von allen Ausgaben der Krankenkassen<br />

sollen 10,9 Prozent <strong>für</strong><br />

Prävention verwendet werden.<br />

Das ist der Durchschnitt aller<br />

einzelnen Prozentsätze, die gewählt<br />

wurden. (Derzeit sind es<br />

nach Angaben des Statistischen<br />

Bundesamtes etwa 2,9 Prozent.)<br />

Die vorgeschlagenen Größen reichen<br />

von 1 bis 50 Prozent. Am<br />

häufigsten wurde die Zahl von<br />

10 Prozent genannt (100 Bürgergutachter<br />

haben sich da<strong>für</strong><br />

entschieden). Am zweithäufigsten<br />

wurde ein Anteil von 5 Prozent<br />

gewünscht (von 57 Bürgergutachtern).<br />

Dabei gibt es auch örtliche Unterschiede:<br />

Die Landshuter entschieden<br />

sich mit durchschnittlich 17<br />

Prozent <strong>für</strong> den höchsten Präventionsanteil;<br />

die Augsburger mit<br />

durchschnittlich 7 Prozent <strong>für</strong><br />

den niedrigsten.<br />

Welche Leistungen <strong>für</strong> Prävention und <strong>Gesundheit</strong>sförderung<br />

sollen die Krankenkassen vorrangig<br />

bezahlen? Punkte<br />

Vorsorgeuntersuchungen<br />

(darunter: Krebsvorsorge 178; besonders <strong>für</strong> Kinder und<br />

Jugendliche 54; Zähne 51; Herz und Kreislauf 39;regelmäßig<br />

36; Augen 30) 880<br />

Kurse, Schulungen, Beratung, <strong>Gesundheit</strong>serziehung<br />

und Aufklärung<br />

(darunter: in Kindergarten und Schule 71; Kochkurse<br />

und Ernährung 57; Stressbewältigung und Entspannung<br />

35; Rückenschulung 26) 414<br />

Impfungen 151<br />

Sport und Bewegung 88<br />

Kuren 62<br />

Alternativmedizin (Homöopathie, Akupunktur, Naturheilkunde;<br />

mit entsprechender Ausbildung der Ärzte) 55<br />

Alle Präventionen 44<br />

Psychologische Beratung, Betreuung und Therapie 36<br />

Suchtberatung, -therapie und -prävention 32<br />

Selbsthilfe- und Therapiegruppen,<br />

Vereine, die Prävention anbieten 26<br />

Hilfsmittel (ausreichend, auch <strong>für</strong> Behinderte<br />

und chronisch Kranke) 20<br />

Zahnärztliche Versorgung, Zahnversiegelungen 19<br />

Ernährungsprogramme 18<br />

Frühfördermaßnahmen <strong>für</strong> Kinder bezüglich Motorik<br />

und Sprechen 15<br />

Volksbewegungen<br />

(z. B. „Auf zum Kirschenessen nach Kalchreuth“) 15<br />

Weitere Einzelempfehlungen 29<br />

Gesamtpunktzahl 1 904<br />

81


82<br />

Auch die Kronacher plädieren mit<br />

durchschnittlich 16 Prozent <strong>für</strong><br />

einen viel größeren Präventionsaufwand.<br />

Es wird insgesamt deutlich,<br />

dass alle Bürgergutachter bis<br />

auf 9 einen höheren Anteil der<br />

Krankenkassenausgaben <strong>für</strong> Prävention<br />

vorsehen als jetzt (als die<br />

genannten 3 Prozent also).<br />

Die Durchschnittswerte aller<br />

einzelnen Arbeitsgruppen und<br />

die Verteilung der Punkte auf die<br />

einzelnen Prozentsätze sind in<br />

zwei Schaubildern dargestellt.<br />

Leistungen der Krankenkassen<br />

<strong>für</strong> Prävention<br />

Wo<strong>für</strong> genau soll dieses Geld ausgegeben<br />

werden? An erster Stelle<br />

der Maßnahmen, die von den<br />

Krankenkassen (mit)finanziert<br />

werden sollen, stehen die Vorsorgeuntersuchungen.<br />

Eine<br />

drohende oder schon beginnende<br />

Zahl der Punkte (Teilnehmer), die <strong>für</strong> den jeweiligen Prozentsatz<br />

stimmen<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Krankheit soll rechtzeitig erkannt<br />

werden, damit sie vermieden<br />

oder erfolgreich behandelt werden<br />

kann. Besonders gilt das<br />

<strong>für</strong> Krebserkrankungen, <strong>für</strong> die<br />

geeignete Untersuchungen angeboten<br />

werden müssten. Aber auch<br />

Untersuchungen in der Schwangerschaft,<br />

von Kindern und Jugendlichen,<br />

beim Zahnarzt, von<br />

Herz und Kreislauf sowie der<br />

Augen werden von einigen Bürgergutachtern<br />

hier ausdrücklich<br />

gefordert.<br />

Kurse, Schulungen, Bildung<br />

und Aufklärung sollen stärker<br />

von der Krankenversicherung<br />

gefördert werden. Gedacht wird<br />

insbesondere an praktische, lebensnahe<br />

Kurse und Beratung,<br />

auch bezüglich Ernährung; einige<br />

Punkte erhielten dabei Angebote,<br />

die sich besonders an Kinder und<br />

Jugendliche wenden, auch in den<br />

Schulen.<br />

Mittelverwendung der Krankenversicherung<br />

Den Schutz vor Krankheiten<br />

durch Impfungen sollen die<br />

Krankenkassen ebenfalls durch<br />

(Mit-) Finanzierung erleichtern.<br />

Damit sind alle grundlegenden<br />

Impfungen gemeint, nicht jedoch<br />

solche, die auf Fernreisen benötigt<br />

werden.<br />

Einige Bürgergutachter schlagen<br />

vor, auch im Feld „Sport und<br />

Bewegung” finanzielle Unterstützung<br />

durch die Krankenkassen zu<br />

gewähren. Kuren sehen manche<br />

ebenfalls als geeignete Mittel der<br />

Vorbeugung und Gesunderhaltung;<br />

in Form von sogenannten<br />

Vorsorgekuren und Mutter-Kind-<br />

Kuren sollten sie von den Kassen<br />

mit Zuschüssen gefördert werden.<br />

Ein Ausbau der Alternativmedizin<br />

(Naturheilkunde, Homöopathie,<br />

Akupunktur) vermag <strong>für</strong><br />

einige Teilnehmer ebenfalls präventiv<br />

zu wirken und ist deshalb<br />

zu unterstützen.<br />

0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40 42 44 46 48 50<br />

Prozentsatz der Ausgaben <strong>für</strong> Prävention an den Gesamtausgaben der GKV


Mittelverwendung der gesetzlichen Krankenversicherung<br />

Prozentsatz der Ausgaben <strong>für</strong> Prävention an den Gesamtausgaben der GKV:<br />

Durchschnitte der einzelnen Arbeitsgruppen<br />

Prozentsatz <strong>für</strong> Prävention<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 alle<br />

Arbeitsgruppe<br />

83


84<br />

Arbeitseinheit 12<br />

Offene Arbeitseinheit und<br />

Politikeranhörung<br />

Die Arbeitseinheit 12 wies im<br />

Rahmen des durchgeführten<br />

Verfahrens eine Zweiteilung auf.<br />

Wegen der bayerischen Landtagswahl<br />

am 21. September 2003 und<br />

der nachfolgenden Neukonstituierung<br />

des Landtags und seiner<br />

Ausschüsse konnte an den ersten<br />

fünf Orten nicht die übliche Politikeranhörung<br />

mit Abgeordneten<br />

der im Landtag vertretenen<br />

Parteien stattfinden. In Landshut,<br />

Kronach, Neustadt an der<br />

Waldnaab, Traunstein und Bad<br />

Kissingen wurde deshalb eine so<br />

genannte „offene Arbeitseinheit“<br />

durchgeführt. Konkret heißt das,<br />

dass die Bürgergutachter zu selbst<br />

vorgeschlagenen Themen eigene<br />

Arbeitsgruppen bildeten. Die Ergebnisse<br />

dieser Arbeitsgruppen<br />

wurden nicht bepunktet und<br />

waren auch nicht direkt <strong>für</strong> das<br />

Gesamtverfahren verwertbar, da<br />

natürlich an verschiedenen Orten<br />

oft sehr verschiedene Themen<br />

aufgegriffen wurden.<br />

Der Zweck dieser „offenen Arbeitseinheit“<br />

war es aber, den<br />

Bürgergutachtern Gelegenheit<br />

zu geben, im Laufe des Verfahrens<br />

aufgetauchte inhaltliche<br />

Fragestellungen eingehender<br />

miteinander zu besprechen und<br />

sich Klarheit über verschiedene<br />

Standpunkte zu verschaffen. Die<br />

daraus gewonnen Erkenntnisse<br />

konnten dann in die weitere Arbeit<br />

am <strong>Bürgergutachten</strong> einfließen.<br />

Folgende Themen wurden<br />

dabei von den Bürgergutachtern<br />

behandelt:<br />

Landshut<br />

Kostenkontrolle bei den Ärzten;<br />

Medizinische Technik – Segen<br />

oder Fluch? Sterbehilfe – Segen<br />

oder Fluch? Sterilisation; Alternativmedizin;<br />

Sucht und legale Drogen;<br />

Die Weiterentwicklung des<br />

<strong>Gesundheit</strong>ssystems; Kostenübernahme<br />

der GKV; Von der Region<br />

– <strong>für</strong> die Region; Was sollte von<br />

der GKV nicht bezahlt werden?<br />

Kronach<br />

Kassenärztliche Vereinigung;<br />

psychische – seelische Stärken<br />

finden und fördern; Eigenbereitschaft<br />

<strong>für</strong> Kostenselbstbeteiligung;<br />

Alternativmedizin; <strong>Gesundheit</strong>szeugnis;<br />

Vorschlag zur<br />

Verbesserung des Verhältnisses<br />

Arzt/GKV; Patientenkontrolle bei<br />

Abrechnung; Schulkinderbelastung;<br />

Preise der Pharmaindustrie;<br />

Kennzeichnungspflicht bei Le-<br />

bensmitteln <strong>für</strong> Kinder; Vorsorge<br />

ist besser als Heilen; Sport und<br />

<strong>Gesundheit</strong>; Bürgerversicherung;<br />

Ernährung und <strong>Gesundheit</strong><br />

Neustadt an der Waldnaab<br />

Prävention; Patient und Medikamente;<br />

Vorsorge; Alternative<br />

Heilmethoden; Vorsorge in Alten-<br />

und Pflegeheimen; Systemveränderungen<br />

im <strong>Gesundheit</strong>swesen;<br />

Naturheilverfahren; Praxisgebühr;<br />

Kontrollmechanismen<br />

<strong>für</strong> GKV<br />

Traunstein<br />

Alternativmedizin; Macht der<br />

Pharmaindustrie; Lebensführung<br />

– Konsumverhalten und Anspruchsdenken;Leistungsmissbrauch<br />

in der GKV; eigene <strong>Gesundheit</strong>svorsorge;<strong>Gesundheit</strong>sförderung<br />

durch Krankenkassen;<br />

Was tut mit gut?


Offene Arbeitseinheit<br />

Bad Kissingen<br />

Umweltverschmutzung; Nahrungsmittelkontrolle;<br />

soziales<br />

Jahr im <strong>Gesundheit</strong>swesen; Prävention;<br />

fernöstliche Medizin;<br />

Beitragssätze und Verwaltung<br />

in der GKV; Ganzheitsmedizin;<br />

Impfungen; Schulmedizin und<br />

Naturheilkunde; Beschädigten-<br />

Ausweis<br />

In Starnberg, Nürnberg und<br />

Augsburg konnte dann die Politikeranhörung<br />

stattfinden. Zufällig<br />

zusammengesetzte Kleingruppen<br />

haben Fragen an die Politiker<br />

entworfen, die dann in mehreren<br />

Durchgängen gestellt werden<br />

konnten. Die Fragen wurden wie<br />

beim Verfahren „<strong>Bürgergutachten</strong>“<br />

üblich nicht dokumentiert.<br />

Der Sinn der Arbeitseinheit besteht<br />

darin, dass die Bürger mit<br />

den sie vertretenden Abgeord-<br />

neten des Landtags ins Gespräch<br />

kommen und auch die Politiker<br />

die Möglichkeit bekommen, in<br />

einen Dialog mit den Bürgergutachtern<br />

zu treten. Dabei können<br />

sie ihre gesundheitspolitischen<br />

Konzepte vorstellen.<br />

85


86<br />

Arbeitseinheit 13<br />

Grundansätze im <strong>Gesundheit</strong>swesen<br />

Den vierten Arbeitstag eröffnete<br />

ein sehr allgemeines, übergreifendes<br />

Thema. Hier ging es darum,<br />

über Grundsätzliches nachzudenken.<br />

Die Frage war, in welche<br />

Richtungen man weiterdenken<br />

soll, um das <strong>Gesundheit</strong>swesen<br />

auf lange Frist fortzuentwickeln.<br />

Deutlich an erster Stelle steht die<br />

„Alternativmedizin“ im weiten<br />

Sinne. Die Schulmedizin soll sich<br />

besser mit der Naturheilkunde<br />

(auch diese ist weit zu verstehen)<br />

verbinden, sowohl grundsätzlich<br />

als auch in der Behandlung von<br />

Patienten. Auch die Krankenkassen<br />

sollen künftig naturheilkundliche<br />

Leistungen – auch von Heilpraktikern<br />

– finanziell mittragen<br />

(manche fordern, dass dann<br />

aber auch Erfolge nachgewiesen<br />

werden müssen). Um die Naturheilkunde<br />

und andere Ansätze zu<br />

fördern, müsste die Ausbildung<br />

der Heilpraktiker besser geregelt<br />

werden Es könnte staatliche Prüfungen<br />

der Ausbildung und der<br />

Arbeitsqualität geben. Umgekehrt<br />

soll auch im Medizinstudium<br />

und in der ärztlichen Fortbildung<br />

die Naturheilkunde eine größere<br />

Rolle spielen, vielleicht sogar als<br />

Pflichtfach. Naturmedizin, bewährte<br />

Heil- und Hausmittel sollen<br />

besser gefördert werden, dazu<br />

ist auch Forschung nötig.<br />

Mit deutlichem Abstand folgen<br />

weitere Punkte, die künftig bei<br />

der Diskussion um das <strong>Gesundheit</strong>swesen<br />

stärker zu berücksichtigen<br />

sind:<br />

Es gibt unterschiedliche (grundsätzliche) Sicht- und<br />

Herangehensweisen im <strong>Gesundheit</strong>swesen. Worüber<br />

sollte besonders weiter nachgedacht werden? Punkte<br />

Integration und Förderung der Alternativmedizin<br />

(Naturheilkunde, Homöopathie, Akupunktur usw.)<br />

(darunter: Verzahnung von Schulmedizin und Alternativmedizin<br />

239; (teilweise) Kostenübernahme durch die<br />

Krankenkassen 199; Qualitätsprüfung <strong>für</strong> Heilpraktiker<br />

69; verstärkte Ausbildung der Mediziner 41) 662<br />

Medikamente<br />

(darunter: Ausuferung der Macht der Pharmaindustrie<br />

stoppen: 70) 168<br />

Bessere Honorierung eines längeren<br />

Arzt-Patienten-Gesprächs, mehr Zeit nehmen 140<br />

Aus- und Fortbildung (der Ärzte) 123<br />

Ganzheitliche Krankenbehandlung fördern 119<br />

Eigenverantwortung (des Einzelnen) 68<br />

<strong>Gesundheit</strong>serziehung von klein an (u. a. Besuche von<br />

Heilberuflern in Schulen und Kindergärten) 37<br />

Mehrfachuntersuchungen und -behandlung vermeiden 33<br />

mehr Gemeinschaftspraxen, Polikliniken<br />

(verschiedene Fachrichtungen) 29<br />

Ursachenorientierung in Therapie und <strong>Gesundheit</strong>swesen<br />

(nicht nur Symptome lindern) 27<br />

Weniger an das Verdienen denken, mehr Idealismus in<br />

der Medizin 24<br />

Verwaltungsaufwand abbauen 24<br />

Förderung der Forschung 24<br />

Qualitätssicherung <strong>für</strong> Ärzte und Heilpraktiker<br />

(„Ärzte-TÜV“) 22<br />

Einrichtung einer Patientenvertretung, Verbraucherberatung<br />

im <strong>Gesundheit</strong>swesen 18<br />

Seelische <strong>Gesundheit</strong> fördern 18<br />

Nachweislich krankmachende Einrichtungen sollen<br />

verboten werden 18<br />

Fortsetzung der Tabelle auf der nächsten Seite


Grundansätze im <strong>Gesundheit</strong>swesen<br />

– Fortsetzung – Punkte<br />

Prävention stärker gewichten 17<br />

Selbstheilungskräfte (Krankheiten richtig ausheilen<br />

lassen, Medizin sanfter einsetzen) 14<br />

Stärkung des Hausarztprinzips = <strong>Gesundheit</strong>sberater 13<br />

Eine bessere Sterbekultur (Sterbehilfe gesetzlich<br />

gestalten) 13<br />

Bestmögliche Behandlung aller Patienten, egal ob arm<br />

oder reich 11<br />

Unabhängiges, lobbyfreies Medizinsystem 11<br />

Patientenverfügung (bekannter machen) 10<br />

Weitere Einzelanregungen 87<br />

Gesamtpunktzahl 1 730<br />

87<br />

Um den Themenbereich „Medikamente“<br />

gruppieren sich einige<br />

unterschiedliche Denkanregungen.<br />

Vor allem die Macht der<br />

Pharmaindustrie sei zu begrenzen.<br />

Über eine bessere Ausbildung,<br />

günstigere Preise und eine Eindämmung<br />

der Medikamentenflut<br />

sei außerdem nachzudenken.<br />

Mehr Zeit <strong>für</strong> längere Gespräche<br />

zwischen Patient und Arzt<br />

soll vor allem durch eine höhere<br />

Bezahlung der Ärzte <strong>für</strong> solche<br />

Gespräche ermöglicht werden.<br />

In solchen Gesprächen könnten<br />

die Ärzte den Ursachen einer<br />

Erkrankung besser auf die Spur<br />

kommen.<br />

Fortbildung soll <strong>für</strong> Ärzte Pflicht<br />

sein; sie soll neutral, vor allem<br />

unabhängig von der pharmazeutischen<br />

Industrie geschehen.<br />

Theorie und Praxis sollen schon<br />

in der medizinischen Ausbildung<br />

besser verzahnt werden.<br />

Nahe an den Empfehlungen zur<br />

Alternativmedizin liegen die<br />

Wünsche vieler Bürgergutachter,<br />

das <strong>Gesundheit</strong>swesen ganzheitlicher<br />

zu machen; ganzheitlich<br />

im Sinne der Betrachtung nicht<br />

nur der Krankheit, sondern des<br />

ganzen Menschen, also von Geist,<br />

Seele und Körper.<br />

Eine Fülle von weiteren Punkten,<br />

an denen weiteres Nachdenken<br />

über <strong>Gesundheit</strong> und Krankheit<br />

und die Zukunft des <strong>Gesundheit</strong>swesens<br />

ansetzen könnte, geht<br />

über das hinaus, was hier im Einzelnen<br />

dargestellt werden kann.


88<br />

Arbeitseinheit 14<br />

Eigenverantwortung und Solidarität<br />

In der Arbeitseinheit 14 sollten<br />

die Bürgergutachter die grundsätzliche<br />

Frage beantworten, was<br />

die Gemeinschaft <strong>für</strong> den Einzelnen<br />

die Prävention und <strong>Gesundheit</strong>sförderung<br />

betreffend tun soll<br />

und was der Einzelne selbst zu<br />

übernehmen bereit ist sowie <strong>für</strong><br />

die Gemeinschaft tun soll.<br />

Ziel war dabei nicht die endgültige<br />

Klärung dieser schwierigen<br />

Frage. Die Bürgergutachter sollten<br />

vielmehr in dieser Arbeitseinheit<br />

die Möglichkeit haben,<br />

sich grundsätzliche Gedanken zu<br />

einer Abgrenzung/zum Verhältnis<br />

von Eigenverantwortung und<br />

Solidarität zu machen; dies bereits<br />

im Hinblick auf das Gesamtkonzept,<br />

das in der Arbeitseinheit<br />

15 zu entwerfen war.<br />

Das Ergebnis zeigt klar, dass die<br />

Bürger von der Gemeinschaft,<br />

das heißt vom <strong>Gesundheit</strong>swesen,<br />

mehr Einsatz <strong>für</strong> die Prävention<br />

fordern. Es sollte mehr Angebote<br />

dazu geben, Prävention müsste<br />

insgesamt viel mehr im Mittelpunkt<br />

stehen. Am deutlichsten<br />

fordern dies die teilnehmenden<br />

Bürger in Kronach und Traunstein,<br />

während in Landshut und<br />

Bad Kissingen diese Forderung<br />

deutlich geringer bewertet wurde.<br />

Die zweitwichtigste Forderung ist<br />

die nach mehr Information und<br />

Aufklärung. Diese Forderung<br />

wurde am meisten in Starnberg<br />

und Nürnberg erhoben. In beiden<br />

Orten liegt sie sogar insgesamt an<br />

erster Stelle.<br />

Welche Unterstützung soll das <strong>Gesundheit</strong>swesen<br />

dem Einzelnen <strong>für</strong> seine Prävention und<br />

<strong>Gesundheit</strong>sförderung geben? Punkte<br />

Mehr Prävention 452<br />

Mehr Information und Aufklärung 436<br />

Bonus-Systeme einführen 267<br />

Bei Vorsorge und Impfungen keine Zuzahlung<br />

des Patienten 223<br />

Ärzte sollten mehr Zeit <strong>für</strong> Patienten haben 84<br />

Ganzheitliche und alternative Behandlungsmethoden<br />

sollten von den Krankenkassen bezahlt werden 40<br />

Thema „<strong>Gesundheit</strong>“ in Schullehrplan aufnehmen 38<br />

<strong>Gesundheit</strong>sfördernde Gestaltung des Arbeitsplatzes 36<br />

Weniger Bürokratismus 35<br />

Weiterhin Gewährleistung der Notfallversorgung 30<br />

Mehr Transparenz und Übersichtlichkeit<br />

(z. B. bei Arzneimitteln) 25<br />

Krankheit soll keine Existenzbedrohung sein 24<br />

Schaffung einer „Patientenlobby“ 21<br />

Bezahlbare, einheitliche Zusatzversicherung als Angebot 20<br />

(Schulungs-) Angebote zur Körperwahrnehmung 19<br />

<strong>Gesundheit</strong>spass einführen 19<br />

Kostensparender Agieren 18<br />

Bessere Sicherung gegen Missbräuche 18<br />

Zentrale Stelle <strong>für</strong> ganzheitliche <strong>Gesundheit</strong>sberatung 17<br />

Packungsgrößen von Medikamenten überdenken 17<br />

<strong>Gesundheit</strong> in den Vordergrund und nicht die Kosten 14<br />

Ausbau des ambulanten Pflegedienstes 14<br />

Mehr Lebensmittelkontrollen 11<br />

Sonstige Einzelforderungen 13<br />

Gesamtpunktzahl 1 891


Eigenverantwortung und Solidarität<br />

Viele Bürger wollen auch die<br />

Einführung von Bonus-Systemen<br />

und die Zusicherung, dass <strong>für</strong><br />

Vorsorge und Impfungen keine<br />

Zuzahlungen der Patienten fällig<br />

werden. Manche wünschen sich<br />

zudem, dass Ärzte mehr Zeit <strong>für</strong><br />

die Patienten haben sollten.<br />

Die Bürger erklären sich im Gegenzug<br />

bereit und fordern, mehr<br />

Eigenverantwortung zu leben.<br />

Dies wird besonders in Landshut<br />

und Starnberg deutlich. Sie sind<br />

darüber hinaus bereit, sich selbst<br />

an den Kosten zu beteiligen. Diese<br />

Bereitschaft wurde bemerkenswert<br />

stark in Kronach geäußert.<br />

Die Bürgergutachter sind auch<br />

bereit und verlangen von anderen,<br />

angebotene Präventionsmaßnahmen<br />

wahrzunehmen.<br />

Ganz deutlich wird von den Bürgergutachtern<br />

betont, dass sich<br />

die Menschen mehr gegenseitig<br />

helfen und beistehen müssten.<br />

Das ehrenamtliche Engagement<br />

im <strong>Gesundheit</strong>swesen müsse verstärkt<br />

werden. Würde man diese<br />

beiden ziemlich ähnlichen Forderungen<br />

zusammenzählen, so<br />

wäre dies sogar der Punkt mit der<br />

insgesamt höchsten Bewertung.<br />

Die teilnehmenden Bürger sehen<br />

also in der aktiven, auch ehrenamtlichen,<br />

Mitarbeit aller ein<br />

wesentliches Gestaltungselement<br />

<strong>für</strong> das <strong>Gesundheit</strong>swesen.<br />

Welche Unterstützung sollte die Gemeinschaft<br />

vom Einzelnen da<strong>für</strong> verlangen? Punkte<br />

Mehr Eigenverantwortung leben 282<br />

Bereitschaft zur Selbstbeteiligung entwickeln<br />

(z. B. über Bonus-Systeme) 265<br />

Präventions- und Vorsorgemaßnahmen wahrnehmen 204<br />

Menschen sollen sich gegenseitig helfen und unterstützen 177<br />

Ehrenamtliche Tätigkeiten im <strong>Gesundheit</strong>swesen stärken 177<br />

Selbst mehr <strong>Gesundheit</strong>sbewusstsein entwickeln 162<br />

Vorbildfunktion von Eltern, Erziehern und Prominenten 146<br />

Verantwortungsvoller und sparsamer Umgang mit<br />

Medikamenten und Hilfsmitteln 112<br />

Keinen Missbrauch üben 76<br />

Anspruchsdenken vermindern 66<br />

Bereit sein, sich informieren zu lassen 41<br />

Bewusstseinsschärfung <strong>für</strong> Umwelt 23<br />

Familie ist der Grundbaustein 21<br />

Langzeitarbeitslose sollen ihre Fähigkeiten dem sozialen<br />

Bereich zur Verfügung stellen 21<br />

Blutspende und Organspende 18<br />

Mehr Schulungen 16<br />

Erhöhung des Krankenkassenbeitrags 16<br />

Verantwortlich gegenüber der Gesellschaft und nicht<br />

asozial verhalten 16<br />

Sozialhilfeempfänger sollen Beitrag zur Prävention<br />

leisten 16<br />

Abgabe auf Suchtmittel an Krankenkassen abführen 10<br />

Gegebenenfalls Anschluss suchen an Selbsthilfegruppen 10<br />

Sonstige Einzelforderungen 7<br />

Gesamtpunktzahl 1 882<br />

89


90<br />

Arbeitseinheit 15<br />

Gesamtkonzept <strong>für</strong> eine präventionsorientierte<br />

<strong>Gesundheit</strong>sreform<br />

Zum Abschluss ihrer viertägigen<br />

Arbeit am <strong>Bürgergutachten</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>Gesundheit</strong> entwarfen die<br />

teilnehmenden Bürger ein Gesamtkonzept<br />

<strong>für</strong> eine Reform des<br />

<strong>Gesundheit</strong>ssystems, die es mehr<br />

auf Prävention und <strong>Gesundheit</strong>sförderung<br />

ausrichten soll. Alle<br />

Einzelaspekte, die in der viertägigen<br />

Arbeit behandelt worden waren,<br />

flossen hier zusammen; weitere<br />

Fragen und Themen wurden<br />

eingebracht, und Gewichtungen<br />

der wünschenswerten Ansätze<br />

wurden getroffen. Erst diese, die<br />

letzte Arbeitseinheit ergibt die<br />

Gesamtschau – das Gesamtkonzept,<br />

das die Bürgergutachter<br />

vorschlagen.<br />

Dabei sollten auf der einen Seite<br />

Maßnahmen genannt werden,<br />

mit denen das <strong>Gesundheit</strong>swesen<br />

vom Krankenbehandlungs- zu<br />

einem echten <strong>Gesundheit</strong>s-Wesen<br />

werden kann; auf der anderen<br />

Seite sollten die Bürgergutachter<br />

Vorschläge machen, wie die genannten<br />

Maßnahmen zu finanzieren<br />

seien. Es war schon aufgrund<br />

der begrenzten Zeit nicht<br />

möglich, Finanzierungsmethoden<br />

und -modelle in den vier Tagen<br />

des <strong>Bürgergutachten</strong>s ausführlich<br />

zu behandeln. Daher ging es bei<br />

den Finanzierungsvorschlägen<br />

nur um die Angabe einer groben<br />

Richtung. Die Bürger behielten<br />

im Auge, dass alles seinen Preis<br />

hat. (Ihre Finanzierungsvorstellungen<br />

finden sich in der ausführlichen<br />

Tabelle „Maßnahmen und<br />

Finanzierung“.)<br />

Forderungen <strong>für</strong> die <strong>Gesundheit</strong>spolitik Punkte<br />

Mehr und bessere Prävention/Vorsorge 395<br />

Verstärkte Aufklärung 254<br />

<strong>Gesundheit</strong>serziehung in Kindergärten und Schulen,<br />

mehr Schulsport 177<br />

Eigenverantwortung (ver-)stärken 143<br />

Bonus-Systeme einführen 114<br />

Mehr alternative Heilmethoden, nicht nur Schulmedizin 85<br />

<strong>Gesundheit</strong>spass einführen 74<br />

Verbesserung der Arbeitsbedingungen 46<br />

Umweltschutz verstärken, härtere Strafen bei Verstößen 46<br />

Kontrollen verstärken 45<br />

Bestehende Leistungen des <strong>Gesundheit</strong>swesens sollen<br />

erhalten bleiben 41<br />

Gemeinnützige Arbeiten im <strong>Gesundheit</strong>swesen von<br />

arbeitsfähigen Bürgern, die keinen Kassenbeitrag leisten 39<br />

Bewegung und Breitensport fördern 35<br />

Mehr Transparenz im <strong>Gesundheit</strong>swesen 34<br />

Bürgerversicherung einführen 33<br />

Werbung <strong>für</strong> gesundheitsschädliche Produkte verbieten 29<br />

Bessere Eingliederung von Randgruppen 28<br />

Mehr Ursachenforschung bei Erkrankungen 27<br />

<strong>Gesundheit</strong>ssteuer auf gesundheitsschädliche Produkte,<br />

Inhaltsstoffe etc. 25<br />

Häusliche Erziehung fördern 24<br />

Ganzheitliche Betrachtungsweise in der Medizin 24<br />

Ernährungserziehung ausbauen 20<br />

Einrichtung von Patientenvertretungen im <strong>Gesundheit</strong>swesen<br />

mit gesicherter Einflussnahme auf<br />

Entscheidungen, „Patientenlobby“ 19<br />

Förderung des Verkaufs gesunder Lebensmittel 17<br />

Fortsetzung der Tabelle auf der nächsten Seite


Gesamtkonzept<br />

Demzufolge stehen die Maßnahmen<br />

im Zentrum und sind als<br />

das eigentliche Ergebnis des <strong>Bürgergutachten</strong>s<br />

<strong>für</strong> <strong>Gesundheit</strong><br />

anzusehen.<br />

Klar an erster Stelle fordern die<br />

Bürgergutachter eine verstärkte<br />

Prävention und Vorsorge im<br />

<strong>Gesundheit</strong>swesen. Sie verstehen<br />

hierunter eine Neuorientierung:<br />

Es geht den Bürgern darum,<br />

Krankheiten zu verhindern,<br />

anstatt sie später mit hohem<br />

organisatorischem und finanziellem<br />

Aufwand behandeln zu<br />

– Fortsetzung – Punkte<br />

Umstellung auf Grundversorgung und Modulsystem mit<br />

Wahlmöglichkeiten <strong>für</strong> Ausmaß und Umfang der Versorgung<br />

17<br />

Bei Extremsportverletzungen und Drogenkranken<br />

nur Grundversorgung 16<br />

Mehr und bessere ärztliche Beratung 16<br />

Mehr Fortbildung/Schulungen im <strong>Gesundheit</strong>swesen 13<br />

Solidaritätszuschlag den Krankenkassen zukommen<br />

lassen 13<br />

Förderung der ökologischen Landwirtschaft 13<br />

Mehr Service in Apotheken (<strong>Gesundheit</strong>stests etc.) 12<br />

Förderung der Geriatrie 12<br />

Bessere Kontrolle der Medikamentenabgabe 12<br />

Seniorenbetreuung verstärken 12<br />

Billigerer ÖPNV 11<br />

Umweltfreundliche Energieerzeugung 11<br />

Zahnvorsorge in Kindergarten und Schule 11<br />

Sonstige Einzelmaßnahmen 38<br />

Gesamtpunktzahl 1 981<br />

müssen. Unter dem Ausbau der<br />

Prävention verstehen die Bürger<br />

konkret etwa die Durchführung<br />

von Schutzimpfungen und Vorsorgeuntersuchungen,<br />

die Inanspruchnahme<br />

von Kuren und<br />

Reha-Maßnahmen. Hier sollte in<br />

den Augen der Bürger nicht an<br />

der falschen Stelle gespart werden.<br />

Wichtige Schutzimpfungen<br />

sollten zum Beispiel weiterhin<br />

von den Krankenkassen bezahlt<br />

werden. Überhaupt müsste es<br />

einen Einstellungswandel bei<br />

den Beteiligten geben. Es dürften<br />

nicht willkürlich Leistungen ge-<br />

91<br />

kürzt werden, sondern es sollten<br />

mehr die Folgewirkungen bedacht<br />

werden. Der Gedanke der<br />

Prävention muss mehr Bedeutung<br />

erlangen.<br />

Damit Prävention wirklich greifen<br />

kann, bedarf sie natürlich<br />

auch der Eigenverantwortung<br />

und Mitarbeit der Bürger und<br />

Patienten. Wenn der Einzelne<br />

mehr <strong>für</strong> seine Gesunderhaltung<br />

tun soll, dann braucht er da<strong>für</strong><br />

ausreichende, klar verständliche<br />

und leicht verfügbare Information.<br />

Deshalb ist die zweite


92<br />

Forderung der Bürgergutachter<br />

die nach mehr Aufklärung. Die<br />

Aufklärung sollte alle Medien<br />

umfassen, und alle Beteiligten im<br />

<strong>Gesundheit</strong>swesen sollten in diese<br />

Bemühungen eingebunden sein.<br />

Aufklärung ist nach der Meinung<br />

der teilnehmenden Bürger nicht<br />

nur eine Aufgabe des Staates,<br />

sondern auch Forderung an die<br />

Krankenkassen, Berufsgenossenschaften,<br />

Arbeitgeber und an die<br />

Industrie. Die gewünschten Mittel<br />

der Aufklärung reichen von<br />

Faltblättern bis hin zu <strong>Gesundheit</strong>sspots<br />

im Fernsehen. Bisher<br />

sehen die Bürger noch keine ausreichenden<br />

Anstrengungen auf<br />

diesem Gebiet, insbesondere sind<br />

sich ihrer Meinung nach etliche<br />

Entscheidungsträger im <strong>Gesundheit</strong>swesen<br />

und in den Medien<br />

nicht ihrer Verantwortung bewusst.<br />

Das betrifft besonders die<br />

Massenmedien.<br />

Die dritte Forderung ist eine<br />

Konsequenz aus der zweiten. Die<br />

Bürgergutachter wollen mehr<br />

<strong>Gesundheit</strong>serziehung in Kindergarten<br />

und Schule. Wenn<br />

gesundheitsbewusstes Verhalten<br />

erfolgreich vermittelt werden soll,<br />

dann müsse damit möglichst früh<br />

angefangen werden. Im Kindergarten<br />

sollte damit schon in spielerischer<br />

Weise begonnen werden;<br />

in der Schule dann müsse dies<br />

konsequent fortgesetzt werden.<br />

Hier werden die Kinder und Jugendlichen<br />

<strong>für</strong> ihr weiteres Leben<br />

geprägt. Es genügt nicht, den<br />

Kindern und Jugendlichen nur<br />

theoretisches Wissen zu vermitteln;<br />

wichtiger Bestandteil eines<br />

solchen Konzepts ist der Ausbau<br />

eines gesunden Sportunterrichts<br />

an den Schulen.<br />

Dies weist auf die vierte Maßnahme<br />

hin, die den Bürgergutachtern<br />

in besonderer Weise wichtig erscheint.<br />

Es handelt sich um die<br />

Stärkung und die Verstärkung<br />

der Eigenverantwortung jedes<br />

Einzelnen. Die teilnehmenden<br />

Bürger sind bereit, selbst Verantwortung<br />

<strong>für</strong> ihre <strong>Gesundheit</strong><br />

zu übernehmen, sich zum Beispiel<br />

gesünder zu ernähren und<br />

entstehende Kosten aus eigener<br />

Tasche zu bezahlen. Sie möchten<br />

diesen Willen zur Eigenverantwortung<br />

von anderen Beteiligten<br />

im <strong>Gesundheit</strong>swesen aber auch<br />

gestärkt und gewürdigt sehen.<br />

Eigenverantwortlich handeln<br />

kann nur der, der entsprechende<br />

Informationen besitzt und dem<br />

zum Beispiel von den Ärzten dies<br />

auch zugetraut wird. Der mündige<br />

Patient hat nicht nur Pflichten,<br />

sondern auch Rechte.<br />

Gesamtkonzept<br />

Viele Bürgergutachter möchten<br />

die Eigenverantwortung durch<br />

Bonus-Systeme gewürdigt und<br />

honoriert sehen. Wer etwas <strong>für</strong><br />

seine <strong>Gesundheit</strong> tut, der soll insgesamt<br />

finanziell besser gestellt<br />

sein als der, der nichts tut und<br />

sich auf die Therapiemöglichkeiten<br />

des <strong>Gesundheit</strong>ssystems<br />

verlässt, die von allen zu bezahlen<br />

sind.<br />

Diese fünf Maßnahmen stehen<br />

deutlich an der Spitze der gesamten<br />

Liste der Maßnahmen. Nur<br />

diese fünf Maßnahmen wurden<br />

mit unterschiedlichen Punktzahlen<br />

an allen Tagungsorten<br />

genannt und gefordert.<br />

Danach nehmen die Punktzahlen<br />

deutlich ab. Größere Bedeutung<br />

haben nur noch Maßnahmen<br />

wie die stärkere Betonung von<br />

alternativen Heilmethoden: Die<br />

Schulmedizin dürfe nicht alles<br />

dominieren (deutliche Forderung<br />

in Landshut), und die allgemeine<br />

Einführung eines <strong>Gesundheit</strong>spasses<br />

(deutliche Forderung in<br />

Kronach), der Angaben zu Impfungen,<br />

Vorsorgeuntersuchungen,<br />

Behinderungen, chronischen<br />

Krankheiten etc. enthält.<br />

Wenn man die Empfehlungen<br />

noch weiter zusammenfasst, verdeutlichen<br />

sich die Hauptbereiche


Gesamtkonzept – Fazit<br />

weiter: die Einwirkungen auf den<br />

Menschen durch Aufklärung,<br />

<strong>Gesundheit</strong>s-, Ernährungs- und<br />

häusliche Erziehung zusammen<br />

stehen dann mit 475 Punkten an<br />

erster Stelle (24 %). An zweiter<br />

Stelle folgt die hohe Punktzahl<br />

von 395 (20 %) <strong>für</strong> die allgemeine<br />

Forderung nach mehr und besserer<br />

Prävention. Die Bonussysteme<br />

können als eine Möglichkeit verstanden<br />

werden, die Eigenverantwortung<br />

zu stärken; werden sie<br />

dieser Empfehlung zugerechnet,<br />

dann ergeben sich zusammen 257<br />

Punkte (13 %).<br />

Die Vorschläge zur Finanzierung<br />

sind je nach Maßnahme verschiedene.<br />

Insgesamt werden sehr häufig<br />

die Krankenkassen genannt.<br />

Als Beispiel einer neuartigen<br />

Finanzierungsmethode <strong>für</strong> Präventionsmaßnahmen<br />

kann eine<br />

(möglicherweise) zweckgebundene<br />

Abgabe oder Steuer auf gesundheitsschädliche<br />

Genuss- und<br />

Suchtmittel angeführt werden<br />

oder die Umleitung von solchen<br />

Steuern <strong>für</strong> Präventionszwecke.<br />

Die beschriebenen Ergebnisse<br />

sind zusätzlich in mehreren Tabellen<br />

dargestellt: Eine Übersicht<br />

gibt die Tabelle „Maßnahmen<br />

<strong>für</strong> Präventionspolitik“ auf den<br />

Seiten 90 und 91. In ihr finden<br />

sich die empfohlenen Maßnahmen<br />

zusammengefasst und nach<br />

ihren Punktwerten geordnet. Die<br />

Gesamttabelle „Maßnahmen und<br />

Finanzierung“ gibt zu jeder Maßnahmenempfehlung<br />

die zugehörigen<br />

Finanzierungsvorschläge<br />

an, wiederum nach Punktzahlen<br />

gereiht (ab der nächsten Seite).<br />

Einen Vergleich der Punktwerte<br />

der wichtigsten Maßnahmenempfehlungen<br />

nach Orten bringt eine<br />

Tabelle im Anhang. Schließlich<br />

sind alle Empfehlungen aller<br />

Kleingruppen in einer mehrseitigen<br />

Tabelle im Anhang I aufgelistet.<br />

Damit wird das Ergebnis<br />

besser nachvollziehbar, und es<br />

geht kein einzelner Vorschlag<br />

verloren, der möglicherweise interessant<br />

und originell ist, aber<br />

wenig Punkte erhalten hat.<br />

Fazit<br />

Eigenverantwortung ist das Leitwort.<br />

Sie muss gefördert und<br />

ausgeübt werden, vor allem durch<br />

Aufklärung und Erziehung. Mehr<br />

und bessere Angebote <strong>für</strong> Prävention<br />

und Vorsorge sind notwendig.<br />

<strong>Gesundheit</strong>spolitik ist breit<br />

anzulegen: Das <strong>Gesundheit</strong>ssystem<br />

soll nicht nur in staatlicher<br />

Zuständigkeit sein; viele, zum<br />

Beispiel Krankenkassen, Berufsgenossenschaften,<br />

Journalisten,<br />

Ärzte, Vereine und Verbände<br />

können und sollen gemeinsam<br />

und vernetzt den Bürger in seiner<br />

Selbstverantwortung unterstützen.<br />

93


94<br />

Welche Maßnahmen empfehlen Sie, um das<br />

<strong>Gesundheit</strong>swesen mehr auf Prävention und<br />

<strong>Gesundheit</strong>sförderung auszurichten?<br />

Gesamtkonzept: Tabelle Maßnahmen und Finanzierung (1)<br />

Wie und von wem sollen diese Maßnahmen finanziert<br />

werden?<br />

Maßnahmen Punkte Finanzierung durch Punkte<br />

Mehr und bessere Prävention/Vorsorge 395 Krankenkassen 170<br />

Staat 119<br />

Erhöhung von Tabak- und Alkoholsteuer<br />

32<br />

Pflichtversicherung mit Eigenbeteiligung<br />

einführen 22<br />

Einsparungen vornehmen 20<br />

Industrie 16<br />

Bonus-System einführen 12<br />

Arbeitgeber 11<br />

Kostenreduktion durch Früherkennung 11<br />

Bürgerversicherung einführen 11<br />

Selbstbeteiligung 10<br />

<strong>Gesundheit</strong>slotto 7<br />

Risikoversicherung einführen 5<br />

Berufsgenossenschaften 3<br />

Reduzierung der Zahl der<br />

Krankenkassen 3<br />

Fortsetzung der Tabelle auf der nächsten Seite


Gesamtkonzept: Tabelle Maßnahmen und Finanzierung (2)<br />

Verstärkte Aufklärung 254 Staat 67<br />

<strong>Gesundheit</strong>serziehung in Kindergärten<br />

und Schulen, mehr Schulsport<br />

Krankenkassen 47<br />

Industrie 30<br />

Subventionsabbau 23<br />

Kürzungen von Diäten und<br />

Ministergehältern 17<br />

Zweckgebundene Steuern auf<br />

Suchtmittel 16<br />

Genussmittelsteuern 15<br />

Alkohol- und Tabaksteuern erhöhen 14<br />

Ärzte 10<br />

Verschlankung des <strong>Gesundheit</strong>ssystems 10<br />

Versicherte 8<br />

Kostenersparnis 7<br />

Kirchen 6<br />

Arbeitgeber 6<br />

177 Staat 130<br />

Krankenkassen 10<br />

Träger der Einrichtungen 8<br />

Eigenverantwortung (ver-)stärken 143 Kosten soll der Einzelne selber<br />

übernehmen 53<br />

Krankenkassen 17<br />

Bonus-System 17<br />

Praxisgebühr 10<br />

Mehrwertsteuer erhöhen 4<br />

Eigenverantwortung kann Kosten<br />

sparen 3<br />

95<br />

Fortsetzung der Tabelle auf der nächsten Seite


96 Gesamtkonzept: Tabelle Maßnahmen und Finanzierung (3)<br />

Bonus-Systeme einführen 114 Krankenkassen 68<br />

Mehr alternative Heilmethoden, nicht<br />

nur Schulmedizin<br />

Kopfprämie 17<br />

Staat 13<br />

Erhöhung der Steuern auf Suchtmittel 13<br />

System trägt sich selbst 10<br />

Risikoversicherung 4<br />

85 Krankenversicherung 44<br />

Einsparung von Arzneimitteln 14<br />

Staat 13<br />

Selbstbeteiligung 3<br />

<strong>Gesundheit</strong>spass einführen 74 Krankenversicherung 37<br />

Staat 3<br />

Verbesserung der Arbeitsbedingungen 46 Wirtschaft 31<br />

Umweltschutz verstärken, härtere Strafen<br />

bei Verstößen<br />

Arbeitgeber und Arbeitnehmer 6<br />

Krankenkassen 3<br />

46 Industrie 25<br />

Einnahmen durch Bußgelder 14<br />

Kommunen 6<br />

Erhöhung der Kfz-Steuer 5<br />

Staat 4<br />

Alle Bürger 3<br />

Kontrollen verstärken 45 Staat 22<br />

Genussmittelsteuer 10<br />

Kassenärztliche Vereinigung 8<br />

Arztpraxis 6<br />

Fortsetzung der Tabelle auf der nächsten Seite


Gesamtkonzept: Tabelle Maßnahmen und Finanzierung (4)<br />

Bestehende Leistungen des <strong>Gesundheit</strong>swesens<br />

sollen erhalten bleiben<br />

Gemeinnützige Arbeiten im <strong>Gesundheit</strong>swesen<br />

von arbeitsfähigen Bürgern,<br />

die keinen Kassenbeitrag leisten<br />

41<br />

Genussmittelsteuer 12<br />

Höhere Einkommen mehr belasten 12<br />

Risikogerechte Prämienversicherung<br />

einführen 11<br />

Anteile von Ökosteuer und<br />

Solidaritätszuschlag 7<br />

Reduktion der Zahl der Krankenkassen 6<br />

Krankenversicherung 6<br />

Zusatzversicherung <strong>für</strong> Risikosportler 4<br />

39 Kostenneutral durch Träger<br />

Bewegung und Breitensport fördern 35 Alkohol- und Tabaksteuer verwenden 14<br />

Mehr Transparenz im<br />

<strong>Gesundheit</strong>swesen<br />

Krankenversicherung 9<br />

Staat 8<br />

Kosten soll der Einzelne selbst<br />

übernehmen 2<br />

34 Dadurch Einsparung von Kosten 15<br />

Bürgerversicherung einführen 33 Arbeitgeber und Arbeitnehmer 8<br />

Werbung <strong>für</strong> gesundheitsschädliche<br />

Produkte verbieten<br />

Bessere Eingliederung von Randgruppen<br />

Mehr Ursachenforschung bei<br />

Erkrankungen<br />

<strong>Gesundheit</strong>ssteuer auf gesundheitsschädliche<br />

Produkte, Inhaltsstoffe etc.<br />

Staat 6<br />

29 Keine Kosten 10<br />

Industrie 5<br />

28 Pflegeversicherung 17<br />

Arbeitgeber 5<br />

Steuern 3<br />

Krankenkassen 2<br />

27 Staat<br />

25 Dadurch werden Einnahmen erzielt.<br />

97<br />

16<br />

22<br />

18<br />

Fortsetzung der Tabelle auf der nächsten Seite


98 Gesamtkonzept: Tabelle Maßnahmen und Finanzierung (5)<br />

Häusliche Erziehung fördern 24 Länger Erziehungsgeld bezahlen 8<br />

Ganzheitliche Betrachtungsweise in der<br />

Medizin<br />

Subventionsabbau 5<br />

24 Abschaffung der Kassenärztlichen<br />

Vereinigung 21<br />

Staat 8<br />

Krankenkassen 6<br />

Weniger Gerätemedizin 2<br />

Ernährungserziehung ausbauen 20 Steuern 5<br />

Einrichtung von Patientenvertretungen<br />

im <strong>Gesundheit</strong>swesen mit gesicherter<br />

Einflussnahme auf Entscheidungen,<br />

„Patientenlobby“<br />

Förderung des Verkaufs gesunder<br />

Lebensmittel<br />

Umstellung auf Grundversorgung und<br />

Modulsystem mit Wahlmöglichkeiten<br />

<strong>für</strong> Ausmaß und Umfang der<br />

Versorgung<br />

Bei Extremsportverletzungen und<br />

Drogenkranken nur Grundversorgung<br />

Pharmaindustrie 5<br />

Ärzte 4<br />

Apotheker 4<br />

19 Staat 7<br />

Krankenkassen 2<br />

Beitrag des Einzelnen 2<br />

17 Umschichtung der Agrarsubventionen 26<br />

Staat 3<br />

17 Arbeitende Bevölkerung und Staat<br />

16 Zusatzversicherung<br />

Mehr und bessere ärztliche Beratung 16 Mehr Geld an Arzt <strong>für</strong> Beratung 7<br />

Mehr Fortbildung/Schulungen im<br />

<strong>Gesundheit</strong>swesen<br />

Solidaritätszuschlag den Krankenkassen<br />

zukommen lassen<br />

Förderung der ökologischen<br />

Landwirtschaft<br />

Keine Folgekosten 2<br />

Zusatzversicherung 1<br />

Krankenversicherung 1<br />

13 Staat<br />

13<br />

13 Staatliche Subventionen 6<br />

Kürzung der Subventionen <strong>für</strong> die<br />

konventionelle Landwirtschaft 1<br />

10<br />

10<br />

Fortsetzung der Tabelle auf der nächsten Seite<br />

4


Gesamtkonzept: Tabelle Maßnahmen und Finanzierung (6)<br />

Mehr Service in Apotheken<br />

(<strong>Gesundheit</strong>stests etc.)<br />

12 Apotheken 3<br />

Pharmaindustrie 3<br />

Förderung der Geriatrie 12 Folgekosten werden dadurch vermieden 8<br />

Bessere Kontrolle der Medikamentenabgabe<br />

Staat 4<br />

Industrie 4<br />

12 Einsparung durch Umschichtungen<br />

Seniorenbetreuung verstärken 12 Ehrenamt 7<br />

Karitative Verbände 2<br />

Billigerer ÖPNV 11 Betreiber 2<br />

Umweltfreundliche Energieerzeugung 11 Unternehmen sollen zahlen 11<br />

Zahnvorsorge in Kindergarten und<br />

Schule<br />

Staat 10<br />

11 Zahnvorsorgesteuer auf Süßigkeiten<br />

einführen 12<br />

Krankenversicherung 2<br />

Zahnarzt 1<br />

Förderung häuslicher Pflege 8 Pflegeversicherung 7<br />

Förderung und Anerkennung von<br />

ehrenamtlichen Präventivmaßnahmen<br />

(z. B. Wasserwacht, Nachbarschaftshilfe<br />

etc.)<br />

Zutritt zu Kureinrichtungen auch ohne<br />

Verschreibung<br />

8 Staat 1<br />

Kommunen<br />

7 Selbstbeteiligung<br />

Doppeluntersuchungen vermeiden 6 Spart Kosten 5<br />

Stärkung des Hausarztes als erste<br />

Anlaufstelle<br />

Lohnausfallversicherung 2<br />

Rauchverbot in der Öffentlichkeit 2<br />

Einrichtung einer <strong>Gesundheit</strong>szentrale,<br />

ähnlich der Verbraucherzentrale<br />

3<br />

2 Staat, Krankenversicherung und<br />

Eigenbeteiligung 1<br />

Gesamtpunktzahl 1 981 Gesamtpunktzahl 1 833<br />

99<br />

13<br />

1<br />

9


100


101<br />

Anhang I<br />

Alle Hauptergebnisse im Detail


102<br />

Anhang zu Arbeitseinheit 15 – Gesamtkonzept<br />

Alle Hauptergebnisse im Detail<br />

Arbeitsgruppe 01 Landshut<br />

Kleingruppe A<br />

Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />

Vorsorgeuntersuchungen, 5 Krankenkassen 5<br />

Vorsorgekuren (psychosomatisch, Mutter-Kind-Kuren) 0<br />

Arbeitsbedingungen (Leistungsdruck, Stress, Mobbing) 4 Wirtschaft 4<br />

Zuzahlungen <strong>für</strong> Vorsorge/Kuren 2 Privat 3<br />

Psychosomatisch, Mutter-Kind-Kuren 2<br />

Aufklärung (kompetente Beratung an verschiedensten Institutionen,<br />

Aktionen, Medien, Schulen)<br />

2 Staat 13<br />

Impfungen 0<br />

Schwangerschaftsvorsorge 1<br />

Umweltbedingungen verbessern 2<br />

Arbeitsbedingungen 3<br />

Kleingruppe B<br />

Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />

<strong>Gesundheit</strong>serziehung in Kindergärten und Schulen 11 Krankenkassen, Familien und Kultusministerium 3<br />

Medienwirksame Information zur Bewusstseinsbildung<br />

des Einzelnen<br />

Kureinrichtungen sollen auch ohne Verschreibung zur Entspannung<br />

genutzt werden können<br />

7 Zweckgebundene Steuern auf Suchtmittel<br />

(Tabak, Alkohol)<br />

16<br />

7 Kassen und Eigenbeteiligung 9<br />

Vorsorgeuntersuchungen durch Bonusprogramme fördern 4 Krankenkassen (Einsparungen durch<br />

Nichterkrankungen)<br />

8<br />

Zweckgebundene, betriebsbedingte Vorsorgeuntersuchungen 3 Berufsgenossenschaften 3<br />

Kleingruppe C<br />

Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />

Billigere öffentliche Verkehrsmittel (Sammeltaxis, Busunternehmen,<br />

Deutsche Bahn)<br />

11 Betreiber selbst, das zahlt sich aus 2<br />

Alle medizinischen Richtungen zusammenführen<br />

7 Ausbildung durch Staat, Ausführung durch<br />

4<br />

(Naturheilkunde, Schulmedizin, Alternativmedizin)<br />

Krankenkassen<br />

Umweltfreundliche Energieerzeugung (Windräder, Solaranlagen,<br />

Brennstoffzelle)<br />

5 Staat, das zahlt sich aus 4<br />

Ernährungserziehung (jeder Einzelne, Eltern, Kindergarten, Schule) 3 (Mehrwert)Steuern 4<br />

Suchtprävention (frühzeitige Aufklärung, Suchtberatung, Seminare) 2 Krankenkassen, Zigaretten- und Alkoholsteuer 3<br />

Kleingruppe D<br />

Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />

Umweltschutz (Luftverschmutzung, Trinkwasserverschmutzung) 12 Industrie, Kommune 12<br />

<strong>Gesundheit</strong>serziehung (Eltern, Kindergarten, Schule) 9 Schule, Kindergarten, Staat 6<br />

Eigenverantwortung (Vorsorgeuntersuchung, Ernährung, Sport) 8 Krankenkasse 5<br />

Eigenbeteiligung 3<br />

Kleingruppe E<br />

Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />

Fernsehkochduell zwischen Krankenkassen mit Prominenten 11 Bezahlt von den Firmen, deren Produkte zur<br />

Anwendung kommen<br />

11<br />

Zahnvorsorge in Kindergärten und Schulen 8 Einführung der „Zahnvorsorgesteuer“ auf<br />

Süßigkeiten<br />

12<br />

Tanzkurse zum Stressabbau fördern 8 Finanziert aus den Steuereinnahmen der Suchtund<br />

Genussmittel<br />

8<br />

Impfungen als sinnvoll darstellen, z. B. TV-Spots mit Prominenten 3 Finanzierung aus Mitgliederbeiträgen 0


Anhang I: Hauptergebnisse im Detail<br />

Arbeitsgruppe 02 Landshut<br />

Kleingruppe A<br />

Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />

Mehr Ganzheitsmedizin 7 Verlagerung der Finanzierung 4<br />

Mehr Eigenverantwortung 6 Selbstbeteiligung 6<br />

Änderung der Lebensweise 5<br />

Bessere Kontrolle der Medikamentenabgabe<br />

(Menge und Wechselwirkung)<br />

3 Einsparung durch Umschichtung 4<br />

Vorsorgeleistung und medizinische Versorgung <strong>für</strong> alle Altersstufen,<br />

Mehr Prävention finanzieren<br />

3 Kostenreduzierung durch Früherkennung 4<br />

Förderung der Geriatrie 3 Vermeidung von Folgekosten 8<br />

Kleingruppe B<br />

Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />

Übernahme der Naturheilverfahren durch die Gesetzliche<br />

Krankenversicherung<br />

12 Gesetzliche Krankenversicherung 8<br />

Fach „<strong>Gesundheit</strong>slehre“ in Schulen (Inhalt: Ernährung, Bewegung,<br />

Drogen, Anatomie des Menschen)<br />

6 Gesetzliche Krankenversicherung 3<br />

Umwelt: Auf nachwachsende Rohstoffe umstellen 6 Staat 6<br />

Förderung besserer Arbeitsumstände 6 Arbeitgeber (80 Prozent) und Arbeitnehmer<br />

(20 Prozent)<br />

Erweiterung des Untersuchungsplanes (Zahnarzt ab 2. Lebensjahr<br />

Pflicht, Pflichtaufklärungsgespräch über Vorteile und Nachteile von<br />

Impfungen)<br />

2 Gesetzliche Krankenversicherung 5<br />

Kleingruppe C<br />

Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />

Transparenz im <strong>Gesundheit</strong>swesen 7 Kostenersparnis 7<br />

Mehr <strong>Gesundheit</strong>sbewusstsein des Einzelnen 7 Senkung des Beitragssatzes möglich 2<br />

Verstärkte Aufklärung über gesunde Lebensführung 6 Krankenkasse 8<br />

Stärkere Inanspruchnahme vorhandener Vorsorgeuntersuchungen 5 Krankenkasse 5<br />

Kooperation Alternativmedizin–Schulmedizin 2 Krankenkasse 4<br />

Kleingruppe D<br />

Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />

Bessere Eingliederung von Randgruppen (auch psychisch Kranke) 6 Steuern 3<br />

Kontrollen <strong>für</strong> Ärzte und Heilpraktiker 3 Steuern 2<br />

Aufklärung (z. B. <strong>Gesundheit</strong>slehre in den Schulen) 3 Steuern 2<br />

Vorsorge und Impfungen voll bezahlen 3 Vermeidung von Krankheiten und Kosten 3<br />

Eigenverantwortung (z. B. Vorsorge, Hygiene, Rauchverbote,<br />

besseres Betriebsklima)<br />

1 Vermeidung von Krankheiten 3<br />

Kleingruppe E<br />

Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />

Transparenz und Übersichtlichkeit des <strong>Gesundheit</strong>swesens 10 Kostenneutral bis kostensparend 3<br />

Aufklärung und Förderung der Eigenverantwortlichkeit 10 Kostenbeteiligung und Bonussystem 13<br />

Ganzheitliche Therapie 2 Angebote <strong>für</strong> zusätzliche günstige Versicherung<br />

auf freiwilliger Basis<br />

5<br />

Zahnärztliche Versorgung soll voll gewährleistet werden 1 Kassenbeiträge 0<br />

Vorsorgeuntersuchungen ab 40 Jahre 0 Kassenbeiträge 2<br />

103


104 Anhang I: Hauptergebnisse im Detail<br />

Arbeitsgruppe 03 Kronach<br />

Kleingruppe A<br />

Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />

Erziehung zu gesundem Verhalten in Elternhaus, Kindergarten,<br />

Schule, Betrieb<br />

10 Über die jeweilige Einrichtung getragen 0<br />

Bonus-System einführen 6 Kassenbeiträge (und evtl. <strong>Gesundheit</strong>ssteuern) 5<br />

Werbung <strong>für</strong> gesundheitsschädliche Sachen verbieten 6 Keine Kosten 5<br />

<strong>Gesundheit</strong>ssteuer auf gesundheitsschädigende Stoffe/Genussmittel/<br />

Lebensmittel (Tabak, Alkohol, Zucker, E-Stoffe)<br />

4 Es werden Einnahmen erzielt. 4<br />

Berufsbezogene <strong>Gesundheit</strong>saufklärung (Schulung durch<br />

1 Arbeitgeber, Arbeitnehmer und Krankenkassen 3<br />

Fachpersonal bei Berufsbeginn und in kontinuierlichen Abständen)<br />

zu je einem Drittel<br />

Kleingruppe B<br />

Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />

Bonus-System einführen (Krebsvorsorge, Check-up, Impfungen) 9 Kassenbeiträge 9<br />

Rechnungskopie <strong>für</strong> Patient zur Kosten- und Eigenkontrolle 7 Selbsttragend 3<br />

Tabak- und Alkoholkonsumenten mehr belasten 5 Industrie-Quellensteuer direkt an Kasse<br />

(25 Prozent)<br />

5<br />

<strong>Gesundheit</strong>spass einführen (besserer Überblick, Information) 4 Ärzte/Pharmaindustrie/Kassen 11<br />

Gesunde Ernährung (Eigenverantwortung, Schulen, Kantinen) 2 Selbstfinanzierung 3<br />

Kleingruppe C<br />

Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />

Aktionen in Apotheken als ständiger Service (Blutzucker, Blutdruck,<br />

Hörtest, Cholesterin usw.)<br />

12 Apotheker/Pharmaindustrie 6<br />

<strong>Gesundheit</strong>sprogramme in Betrieben (Stressbewältigung,<br />

Rückenschule, Sportprogramm usw.)<br />

9 Arbeitgeber 5<br />

Kurse/Seminare/Aufklärungsarbeit 7 Durch Arzt als kostenlose Zusatzleistung 10<br />

Ernährungs- und Bewegungsprogramme 5 Finanzierungspool aus Ärzten, Apothekern<br />

und Pharmaindustrie<br />

13<br />

Halbjährliche Zahnuntersuchungen in Kindergärten und Schulen 2 Kostenlos durch Zahnarzt 1<br />

Kleingruppe D<br />

Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />

<strong>Gesundheit</strong>sbuch mit Vorsorgeuntersuchungen und<br />

Schutzimpfungen<br />

17 Krankenkassen 9<br />

<strong>Gesundheit</strong>svorsorge (Schulungen <strong>für</strong> Ernährung,<br />

Wirbelsäulengymnastik usw.)<br />

3<br />

Schulen: <strong>Gesundheit</strong>sstunde einmal pro Woche, Gymnastikübungen<br />

täglich, gesundheitsfördernden Sportunterricht, richtiges Bewegen im<br />

Alltag, Pausenverkauf von gesundheitsfördernden Nahrungsmitteln<br />

5 Staat/Krankenkasse 7<br />

Kindergarten: <strong>Gesundheit</strong>swoche pro Monat, Gymnastikübungen<br />

täglich, richtiges Bewegen lernen<br />

4 Eltern/Kindergarten/Krankenkassen 1


Anhang I: Hauptergebnisse im Detail<br />

Kleingruppe E<br />

Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />

Nach Alter und Geschlecht genau spezifizierte<br />

9 Grund-Vorsorge durch Krankenkassen. Für dar- 6<br />

Vorsorgeuntersuchungen<br />

über hinaus gehende vom Patienten gewünschte<br />

Leistungen pauschale Eigenbeteiligung<br />

Eigenverantwortung (gesunde Lebensweise,<br />

Vorbild gegenüber Kindern)<br />

7 Jeder selbst 7<br />

Einführung eines Bonus-Systems (Belohnung bei Teilnahme<br />

an präventiven Maßnahmen, Inanspruchnahme von<br />

Vorsorgeuntersuchungen und Impfungen)<br />

4 Krankenkasse in Form von Beitragsrückerstattung 8<br />

Bekämpfung von Suchtgefahren (Werbeverbot <strong>für</strong> Suchtmittel,<br />

verstärkte und aggressive Werbung mittels Aufklärungskampagnen)<br />

4 Quellensteuer auf Alkohol und Tabak 5<br />

Arbeitsgruppe 04 Kronach<br />

Kleingruppe A<br />

Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />

Bürgerversicherung <strong>für</strong> Alle 5 Alle Einkommen zur Beitragsberechnung heranziehen,<br />

Höhe vom Einkommen abhängig, stärkere<br />

Belastung von Hochverdienern<br />

6<br />

Vorsorgeuntersuchungen <strong>für</strong> alle Alters- und Risikogruppen 4 Krankenkassen, es werden Folgekosten eingespart 3<br />

Ernährungs- und Bewegungsprogramme in Kindergärten und<br />

3 Kein Finanzierungsbedarf, Fachwissen soll wäh- 0<br />

Schulen<br />

rend der Ausbildung des Betreuungspersonals in<br />

Kindergärten und Schulen erworben werden<br />

Stärkere Zusammenarbeit von Schul- und Alternativmedizin 3 Senkung der Arzneimittelkosten, z. B. mehr Druck<br />

auf Pharmaindustrie<br />

5<br />

Stärkung des Hausarztes als erste Anlaufstelle 3<br />

Anreize zur Gesunderhaltung schaffen, z. B. Bonus-System 3 Stärkere Belastung von Personengruppen, die<br />

sich bewusst Risiken aussetzen, z. B. Raucher,<br />

Alkoholiker, Extremsportler<br />

4<br />

Verminderung der Medikamentenflut (Positivliste),<br />

Strafen <strong>für</strong> grob gesundheitsschädliches Verhalten<br />

(z. B. höhere Selbstbeteiligung), Mehrfachuntersuchungen<br />

einstellen, stärkere Überwachung<br />

der Pharmaindustrie (Kosteneinsparungen)<br />

7<br />

Kleingruppe B<br />

Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />

Irreführende Informationen in Werbung und Medien müssen<br />

verboten werden<br />

9 Industrie, Werbeagenturen 5<br />

Früherkennung, Reihenuntersuchungen (Krebs, Lunge, Herz/<br />

Kreislauf)<br />

7 Krankenkassen, BfA, LVA 6<br />

<strong>Gesundheit</strong>sbewusstsein fördern 4<br />

Impfungen 1 Krankenkassen 4<br />

Regelmäßige Untersuchungen <strong>für</strong> Personen gefährdeter<br />

Berufsgruppen<br />

1 Berufsgenossenschaft, BfA, LVA 3<br />

Kleingruppe C<br />

Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />

Förderung häuslicher Pflege 8 Pflegeversicherung (Einsparung gegenüber<br />

Heimpflege)<br />

7<br />

Luftverschmutzung vermindern 7 Verursacher (Industrie, Tabakindustrie) 3<br />

Förderung der sozial Schwachen 4 Sozialverbände, Sozialamt, Krankenkasse 2<br />

Vorsorgeuntersuchungspass, Impfpflicht 3 Krankenkasse 2<br />

Gesunder Arbeitsplatz 1 Arbeitgeber (staatlicher Zuschuss <strong>für</strong><br />

Kleinbetriebe)<br />

7<br />

105


106 Anhang I: Hauptergebnisse im Detail<br />

Kleingruppe D<br />

Maßnahmen Pkt. Maßnahmen Pkt.<br />

Versicherte, Staat und Arbeitgeber sollen<br />

<strong>Gesundheit</strong>ssystem finanzieren<br />

7<br />

Vorsorgeuntersuchungen <strong>für</strong> Kinder und Jugendliche 8 Staat 7<br />

Vorsorge <strong>für</strong> Berufstätige 3 Krankenversicherung 4<br />

<strong>Gesundheit</strong>ssport <strong>für</strong> Alle 3 Staat und Krankenversicherung 2<br />

Spezielle Berufsvorsorge 3 Arbeitgeber und Berufsgenossenschaften 2<br />

Mehr und bessere ärztliche Beratung 1 Grundversicherung durch Krankenkasse,<br />

Zusatzversicherung durch Patient<br />

2<br />

Kleingruppe E<br />

Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />

Bürgerversicherung (alle Bürger und alle Einkommen einbezogen) 11 Arbeitgeber und Arbeitnehmer 8<br />

Bestehende Leistungen der <strong>Gesundheit</strong>swesens sollen erhalten bleiben 9 Krankenkassen 6<br />

Aktionen <strong>für</strong> die Erhaltung der Volksgesundheit 6 Staat 9<br />

Arbeitsgruppe 05 Neustadt an der Waldnaab<br />

Kleingruppe A<br />

Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />

Verstärkte Aufklärung 20 Staat, Krankenkassen, Spenden 13<br />

Kleingruppe B<br />

Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />

Naturheilkunde und Schulmedizin sollen sich ergänzen<br />

14 Finanzierung der Naturheilkunde wie<br />

15<br />

(beide Verfahren haben Vor- und Nachteile)<br />

Schulmedizin (GKV)<br />

Aufklärung bereits in der Schule unter Einbindung der Ärzte und 13 Billigste Finanzierungsform;<br />

9<br />

Krankenkassen<br />

kein zusätzlicher Schulungsaufwand, da bereits<br />

Fachleute vorhanden<br />

Mehr Bereitschaft zur Inanspruchnahme von Vorsorgeangeboten 10 GKV 8<br />

Reduzierung der Vielzahl von Medikamenten auf dem Markt<br />

(Vorbild: skandinavische Länder und Schweiz)<br />

9 Es entstehen keine Kosten. 9<br />

Steuerung des Suchtmittelverbrauchs durch den Preis 7 Es entstehen keine Kosten. 9<br />

Kleingruppe C<br />

Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />

Umschlag des Solidaritätszuschlags zugunsten der Krankenkassen<br />

(z. B. <strong>für</strong> Krankenhäuser)<br />

12 Staat 0<br />

Massive Aufklärung in Kindergärten und Schulen 6 Staat und Krankenkassen 3<br />

Gemeinnützige Arbeiten im <strong>Gesundheit</strong>swesen von arbeitsfähigen<br />

Bürgern, die keinen Kassenbeitrag leisten<br />

3 Es entstehen keine Kosten. 0<br />

Routinevorsorge bis ins hohe Alter (zwecks Früherkennung) 2 Krankenkasse 0<br />

Für Extremsportverletzungen und Drogenkranke nur<br />

Grundversorgung<br />

2 Eigenversicherung <strong>für</strong> Nachsorge 0<br />

Lohnausfallversicherung 2 Eigenleistung des Einzelnen 0<br />

Frühvorsorge bei Risikogruppen (Erbkranke etc.) muss gesetzlich<br />

vorgeschrieben sein<br />

1 Staat 0<br />

Optimalste Rundumversorgung <strong>für</strong> Vor- und Nachsorge 0 Bürgerversicherung 11


Anhang I: Hauptergebnisse im Detail<br />

Kleingruppe D<br />

Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />

Pflichtfach „<strong>Gesundheit</strong>slehre“ in der Schulen (ab der Grundschule) 8 Staat 9<br />

Mehr Eigenverantwortung (gesunde Lebensweise, Ernährung,<br />

Bewegung, Vorsorgeangebote nutzen)<br />

7 Jeder Bürger 7<br />

Ausbildung und Seminare in <strong>Gesundheit</strong>slehre <strong>für</strong> Lehrer<br />

(z. B. Rückenschule, Gymnastik, Ernährung)<br />

3 Staat 2<br />

Leistungskatalog über Vorsorge und Bonussystem 2 Krankenkasse 0<br />

Spielerische „Vorträge“ in Kindergärten über Ernährung, Bewegung,<br />

Zahnpflege etc.<br />

2 Krankenkassen, KVB 1<br />

Mehr Information in den Medien über Vorsorge 0 Krankenkassen 1<br />

Kleingruppe E<br />

Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />

Schulung der leitenden Angestellten zur Mitarbeiterführung 7 Krankenkassen, Berufsgenossenschaft 3<br />

Pflichtschulungen <strong>für</strong> Arbeitnehmer 3<br />

Kostenfreie Vorsorgeuntersuchungen ohne Altersgrenze 3 Bürgerversicherung 5<br />

Erinnerung zu Grundimpfungen 1<br />

Intensive Information in Kindergärten und Schulen 2 Gesetzliche Beiträge mit Bonussystem 5<br />

Mittelbereitstellung <strong>für</strong> qualifizierte Ausbildung mit Abschluss, mehr<br />

Werbung <strong>für</strong> Prävention<br />

1 Staat, Bafög 3<br />

Arbeitsgruppe 06 Neustadt an der Waldnaab<br />

Kleingruppe A<br />

Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />

<strong>Gesundheit</strong>serziehung in der Schule 6 Staat 2<br />

Sozial-integrative Trainingsmaßnahmen 5 Arbeitgeberverbände/Arbeitgeber 5<br />

Erziehungsarbeit im Haus fördern (statt Kinder in Betreuungsstätten) 4 Erziehungsgeld länger bezahlen 8<br />

Soziales Jahr <strong>für</strong> Senioren 4 Ehrenamt, Bepunktungssystem 7<br />

Rentenbetreuung nach Eintritt ins Rentenalter (Umstellungshilfe) 3 Karitative Verbände 2<br />

Kleingruppe B<br />

Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />

<strong>Gesundheit</strong>sunterricht an Schulen und Kindergärten (Ernährung,<br />

Bewegung, Suchtprävention)<br />

10 Staat 11<br />

Ursachenforschung von Erkrankungen (Elektrosmog, Umweltgifte,<br />

psychische Probleme)<br />

8 Staat 7<br />

<strong>Gesundheit</strong>sfördernde Maßnahmen (Ernährungs- und Fitnesskurse,<br />

Rückenschule)<br />

5 Krankenkassen und Eigenanteil der Versicherten 5<br />

Vorsorgeuntersuchungen <strong>für</strong> Kinder und Erwachsene 4 Krankenkassen 4<br />

Informationsveranstaltungen zur <strong>Gesundheit</strong>sprävention auf<br />

4 Krankenkassen, Berufsverbände<br />

3<br />

öffentlichen Plätzen (Fußgängerzone, Kaufhäuser)<br />

(z. B. der Apotheker etc.)<br />

Kleingruppe C<br />

Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />

Vorsorgeuntersuchungen <strong>für</strong> Asylbewerber 17 Staat 13<br />

<strong>Gesundheit</strong>slehre als festes Fach an allen Schulen 6 Staat 7<br />

Vorsorgeuntersuchungen (Krebsvorsorge, Check up, Kinder,<br />

Impfungen etc.)<br />

3 Krankenkasse 5<br />

Förderung von Anlaufstellen <strong>für</strong> seelische und soziale Probleme 1 Caritas, Malteser, Kirche 0<br />

107


108 Anhang I: Hauptergebnisse im Detail<br />

Kleingruppe D<br />

Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />

Geld <strong>für</strong> Forschung und Ausbildung 7 Staat, Industrie 8<br />

Erziehung und Förderung in allen Altersklassen 5 Staat, Berufsgenossenschaften, Industrie,<br />

Krankenkassen<br />

6<br />

Vorsorgeuntersuchungen vom Baby bis zum Rentenalter 2 Staat, Berufsgenossenschaften, Krankenkassen 0<br />

Kleingruppe E<br />

Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />

Reihenuntersuchungen <strong>für</strong> Kinder (Impfungen, Hörtest, Sehtest,<br />

Zahnprophylaxe)<br />

6 <strong>Gesundheit</strong>samt 7<br />

Vorsorgeuntersuchungen <strong>für</strong> Kinder (Sprachstörungen,<br />

Lese- und Schreibschwächen, psychische und motorische Probleme)<br />

6 Krankenkasse, Staat (Jugendamt) 6<br />

Betreuung <strong>für</strong> Senioren (psychisch, sozial, Ernährungs- und<br />

Bewegungstherapien)<br />

5 Krankenkasse, Kirchengemeinde, Vereine 3<br />

Arbeitsgruppe 07 Traunstein<br />

Kleingruppe A<br />

Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />

Änderung des Abrechnungssystems (mehr Transparenz, bessere<br />

Bezahlung <strong>für</strong> Beratung und Präventionsmaßnahmen)<br />

9 Selbstfinanzierung (weniger Arzneimittel) 6<br />

Bonus-System der Krankenkassen (Vorsorgeuntersuchungen,<br />

7 Umverteilung der Alkohol- und Tabaksteuer<br />

13<br />

Impfungen, gesundheitsfördernde Maßnahmen)<br />

zugunsten des <strong>Gesundheit</strong>swesens, Erhöhung der<br />

Steuern auf Suchtmittel<br />

Feste Integration der Präventionsthematik in das Schul- und<br />

Ausbildungswesen<br />

5 Subventionsabbau 5<br />

Gesetzesänderungen zugunsten des <strong>Gesundheit</strong>sschutzes (besserer<br />

Lärmschutz, Einschränkung der Pharma-Lobby, weniger Zusatzstoffe<br />

in der Ernährung<br />

1<br />

Kleingruppe B<br />

Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />

Verschärfte Kontrollen des Jugendschutzgesetzes 11 Genussmittelsteuer 10<br />

Chip-Karte mit gespeicherter Krankengeschichte 9 Einsparungen durch weniger Doppelbehandlungen 3<br />

Regelmäßige Präventionsprojekte in der Schule 3 Einsparungen durch Verhinderung von<br />

Krankheiten<br />

5<br />

Mehr Eigenleistung der Versicherten 0 Jeder Versicherungsnehmer ohne Ausnahme 1<br />

Umstrukturierung der kassenärztlichen Abrechnung 0 Reduzierung der Steuerverschwendung im<br />

Bundeshaushalt<br />

2<br />

Kleingruppe C<br />

Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />

Verstärkte bildliche Aufklärung über irreparable Schäden 8 Langfristig über Kostenersparnis <strong>für</strong><br />

Krankheitsbehandlung<br />

7<br />

Aktivierung/Sensibilisierung der Bevölkerung <strong>für</strong> bereits vorhandene<br />

Angebote (z. B. Werbespots, Presse) auch im ländlichen Bereich<br />

6 Bundesgesundheitsministerium 1<br />

Rauchverbot in der Öffentlichkeit 2 Keine Kosten 0<br />

Permanente Aufklärung (Fahrradhelm, Handy, HIV etc.) 0 Industrie (Hersteller der Geräte etc.) 7<br />

Dezentrale berufsspezifische <strong>Gesundheit</strong>svorsorge 0 Arbeitgeber, Arbeitnehmer, Krankenkassen 0


Anhang I: Hauptergebnisse im Detail<br />

Kleingruppe D<br />

Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />

Animative Ferienprogramme 8 Staat mit Selbstbeteiligung 4<br />

Bessere Schwangerenberatung 4 Krankenkassen 2<br />

In der Schule mehr über Ernährung, Körper und Bewegung<br />

vermitteln<br />

3 Staat 0<br />

Bewusstseinsförderung <strong>für</strong> Ernährung und Körper durch<br />

Kindergärtnerinnen<br />

2 Staat 1<br />

Bewusster Konsum, mehr Kontrolle <strong>für</strong> Lebensmittel 2 Hersteller, Krankenkassen 2<br />

Bessere Ergonomie am Arbeitsplatz 0 Arbeitgeber 6<br />

Kleingruppe E<br />

Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />

Lehrstuhl an Universität <strong>für</strong> Alternativmedizin 11 Staat 13<br />

Erziehungskurse <strong>für</strong> Eltern mit entsprechender Öffentlichkeitsarbeit 10 Zuschuss von Krankenkassen 7<br />

Pflicht-Checkup ab dem 20. Lebensjahr mit umfassender Aufklärung 9 Krankenkassen 6<br />

Größere Transparenz der Behandlungskosten 7 Arzt, Krankenkasse 16<br />

Mehr Erziehung zur Eigenverantwortlichkeit in Kindergärten und<br />

Schulen<br />

1 Bildungs- und <strong>Gesundheit</strong>swesen 0<br />

Arbeitsgruppe 08 Traunstein<br />

Kleingruppe A<br />

Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />

Einführung „Soziales Jahr“ im <strong>Gesundheit</strong>swesen 13 Kostenneutral durch Träger 4<br />

Erhöhung der Mittel <strong>für</strong> Prävention 8 Anschubfinanzierung durch Tabak- und<br />

Genusssteuern, später durch Umverteilung der<br />

GKV-Ausgaben<br />

14<br />

<strong>Gesundheit</strong>serziehung ausbauen in Kindergarten, Schule und<br />

Erwachsenenbildung<br />

4 Staat 5<br />

Mehr Öffentlichkeitsarbeit 3 Staat 3<br />

Motivation zur Eigenverantwortung 3 Krankenkassen 1<br />

Belohung der Eigenverantwortung 0 Krankenkassen 0<br />

Förderung der Eigenverantwortung 0 Krankenkassen 2<br />

Kleingruppe B<br />

Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />

Verpflichtung und Bezahlung von häufigeren<br />

7 Herausnahme versicherungsfremder Leistungen 4<br />

Vorsorgeuntersuchungen<br />

aus der Krankenversicherung<br />

Werbeverbot <strong>für</strong> potentielle Suchtmittel (Tabak und Alkohol etc.) 6 Nicht alles, was gut ist, kostet Geld. 1<br />

Verpflichtendes soziales Jahr <strong>für</strong> alle Bürger 6<br />

Nutzung der Medien <strong>für</strong> gesundheitliche Aufklärung und Motivation<br />

<strong>für</strong> gesundes Verhalten<br />

4 Streichung von Subventionen (z. B. Steinkohle) 8<br />

Aufklärungskampagnen in Kindergarten und Schule 2 Heranziehung des gesamten zu versteuernden<br />

Einkommens <strong>für</strong> die Beitragsberechnung der GKV<br />

4<br />

Bonusregelungen <strong>für</strong> Arbeitgeber und Arbeitnehmer <strong>für</strong> Erhalt der 1 Herausnahmen von Unfällen aus dem GKV-<br />

<strong>Gesundheit</strong><br />

Leistungskatalog und Abdeckung über private<br />

Pflichtversicherung<br />

109


110 Anhang I: Hauptergebnisse im Detail<br />

Kleingruppe C<br />

Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />

Vorsorgeuntersuchungen erweitern 7 Krankenkassen 0<br />

Kontinuierliche <strong>Gesundheit</strong>serziehung (Bewegung, Ernährung,<br />

Hygiene etc.)<br />

5 Eltern und Staat 4<br />

Kuren zur Prävention 3 Krankenkassen und Eigenbeteiligung 0<br />

Gesunde Arbeitsplätze 1 Betriebe 5<br />

Projekte: Fit durch Bewegung und Ernährung 1 Eigenbeitrag, Krankenkasse, staatliche Zuschüsse 0<br />

Kleingruppe D<br />

Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />

Verpflichtung eines jeden Schulabgängers zu Sozialdienst 8 Berufsgenossenschaft, Krankenkasse 3<br />

Gesamtes <strong>Gesundheit</strong>ssystem finanzierbar durch<br />

Steuergelder aus Alkohol- und Tabaksteuer und<br />

durch Krankenkasse<br />

9<br />

Fachliche Beratung über Vermeidung von Mobbing 5 Krankenkassen, Berufsgenossenschaften 5<br />

Aufklärung über gesunde Lebensweise in Kindergarten und Schulen 3 Staat 5<br />

Spezielle Seminare <strong>für</strong> Risikogruppen (Raucher, Drogensüchtige,<br />

Alkoholiker etc.)<br />

2 Pharmaindustrie 3<br />

Kleingruppe E<br />

Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />

Suchtprävention, Raucherentwöhnung und -behandlung 15 Tabak- und Alkoholsteuer 16<br />

Früherkennung psychisch Belasteter durch den psychologisch<br />

geschulten Hausarzt<br />

6 Krankenkassen 8<br />

Impfungen und Vorsorge fördern 1<br />

<strong>Gesundheit</strong>svorsorge durch psychische Stabilisierung 2<br />

Aufklärung über Folgen gesundheitsschädlichen Verhaltens 4 Steuern 4<br />

Arbeitsgruppe 09 Bad Kissingen<br />

Kleingruppe A<br />

Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />

Bonus-System einführen 8 KV-Mitglieder 5<br />

Zertifizierung von Arztpraxen 7 KVB 8<br />

Arztpraxis 6<br />

<strong>Gesundheit</strong>serziehung als Schulfach, Schulsport nicht<br />

Leistungsorientiert<br />

4 Staat 6<br />

Supervision am Arbeitsplatz 4 Arbeitgeber 3<br />

Kleingruppe B<br />

Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />

Bio-Lebensmittel 7 Mehrwertsteuer 4<br />

Vorsorge und Impfungen 5 Krankenkassen 4<br />

<strong>Gesundheit</strong>serziehung als Schulfach 5 Staat 5<br />

Praktischer Schulunterricht 2 Staat 4<br />

Kleingruppe C<br />

Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />

Mehr Eigenverantwortung in der Prävention 10 Kopfprämie (Finanzierung der Selbsthilfegruppen<br />

durch den Staat)<br />

17<br />

Bonus-System einführen 10


Anhang I: Hauptergebnisse im Detail<br />

Kleingruppe D<br />

Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />

Beibehaltung und Einführung eines differenzierten Sportunterrichts 5<br />

Vorbild und Eigenverantwortung 5<br />

<strong>Gesundheit</strong>saktionen starten und durchführen 4<br />

Regelmäßige anonyme Befragungen 3<br />

<strong>Gesundheit</strong>serziehung als Schulfach 2<br />

Vorsorgecheckheft einführen 2 Genussmittelsteuer 2<br />

Globale Standards 2<br />

Medizinische Ausbildung reformieren 5<br />

Kleingruppe E<br />

Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />

Bonus-System <strong>für</strong> gesundheitsfördernde Lebensweise 4<br />

Prävention als Schwerpunkt in der Ausbildung <strong>für</strong> Ärzte und andere<br />

Heil- und Pflegeberufe<br />

3 Träger der Ausbildungsstätten 0<br />

Vorsorgeuntersuchungen als Pflicht(altersspezifisch, nach<br />

internationalem Standard)<br />

<strong>Gesundheit</strong>serziehung, <strong>Gesundheit</strong>sbildung in Schulen, Vereinen,<br />

Betrieben, Alten- und Pflegeeinrichtungen etc.<br />

Arbeitsplatzgestaltung im Sinne der <strong>Gesundheit</strong>sförderung<br />

(Ergonomie, positives Betriebsklima)<br />

111<br />

3 Krankenkassen ohne zusätzliche eigene<br />

Beteiligung<br />

13<br />

3 Träger der Einrichtungen 4<br />

2 Arbeitgeber 4<br />

Stärkung von Verbraucherschutz und Verbraucherbildung 0 Staat, Nahrungs- und Genussmittelindustrie 7<br />

Arbeitsgruppe 10 Bad Kissingen<br />

Kleingruppe A<br />

Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />

Rehabilitation fördern 15 Steueranteile aus der Belastung der höheren<br />

Einkommen<br />

12<br />

Abgabe auf Genussmittel 12<br />

Vorsorgen 8 Reduktion der bestehenden Krankenkassen 6<br />

Förderung von Impfungen 4 Umstellung der Krankenversicherung auf<br />

risikogerechte Prämienversicherung<br />

11<br />

Ernährungsberatung ausbauen 4 Solidaritätszuschlag 4<br />

Anteile von der Ökosteuer 3<br />

Zusatzversicherung <strong>für</strong> Hochrisikosportler 4<br />

Kleingruppe B<br />

Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />

Kuren zur Prävention ausbauen 6 Krankenkassen und Versicherte 3<br />

Vermeidung von Doppeluntersuchungen 6 Spart Kosten 5<br />

Lehrpläne auf Sportunterricht und <strong>Gesundheit</strong>sförderung ausrichten 5 Staat 4<br />

Bessere Zusammenarbeit von klassischer Medizin und<br />

Naturheilkunde<br />

4 Krankenkassen und Versicherte 4<br />

Blut- und Organspenden 3 Krankenkassen 1<br />

Alle sollen 10 Euro Praxisgebühr bezahlen. 10


112 Anhang I: Hauptergebnisse im Detail<br />

Kleingruppe C<br />

Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />

Bonusprogramme in allen Bereichen (Augen, Krebs, Herz etc.) 7 Kassenleistung 1<br />

Zusatzversicherung <strong>für</strong> Extremsport 3 Sportler sollen sich selbst versichern. 5<br />

Mehr Schulung im <strong>Gesundheit</strong>sbereich 2 Staat 2<br />

Ernährungsinformation durch Medien und Kurse 1 Staat (Steuer) 1<br />

Vorsorge ausweiten, Altersgrenzen heruntersetzen 0 Krankenkassen und Staat (Steuer) 1<br />

Kleingruppe D<br />

Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />

Bessere Vorsorge <strong>für</strong> Kleinkinder 8 Staat und GKV 3<br />

Erwachsene: gesunde Lebensweise vorleben 7 Krankenkassen, Eigenanteil, Rententräger 5<br />

Präventivkuren gewähren, alterspezifische Vorsorge 7<br />

Jugendzeit: Verhütung von Suchtanfälligkeit,<br />

Legalisierung weicher Drogen<br />

4 Staat, Krankenkassen 4<br />

Mehr Aufklärung <strong>für</strong> Jugendliche 3<br />

Kinder: Schulfach „<strong>Gesundheit</strong>serziehung, mehr Sport 4 Staat und Gesellschaft 3<br />

Senioren: auch Psyche und Geist pflegen 1<br />

Kleingruppe E<br />

Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />

Zusammenarbeit von Schulmedizin und Naturheilkunde 8<br />

Mehr und bessere Information 7 Verschlankung des Systems<br />

Vorsorge von Kindesbeinen an, mit Bonus-Systemen fördern 6 Jeder Bürger zahlt in die GKV ein, außer Kinder 11<br />

Bessere Schulungen <strong>für</strong> chronisch Kranke 5<br />

Risikoversicherung über private Anbieter,<br />

jeder zahlt ein<br />

3<br />

Arbeitgruppe 11 Starnberg<br />

Kleingruppe A<br />

Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />

Erweiterung der Pflege <strong>für</strong> Alte, Kranke und Behinderte 13 Pflegeversicherung, „soziales Jahr“,<br />

Krankenversicherung<br />

17<br />

Vorsorge und Impfungen gesteuert über <strong>Gesundheit</strong>spass 5 Krankenversicherung 0<br />

Tabak- und Alkoholsteuer erhöhen, Umweltsünder härter bestrafen 3 Steuer- und Bußgeldeinnahmen 9<br />

Information und Aufklärung mittels TV-Spots 2 Krankenversicherung und Staat 0<br />

Förderung der ökologischen Landwirtschaft 0 EU, Landwirtschaftsministerien 2<br />

Kleingruppe B<br />

Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />

Bewusstsein <strong>für</strong> mehr Eigenverantwortung 10 Kostet Eigeninitiative 11<br />

Initiativen zur Motivation der Bürger mehr auf ihre <strong>Gesundheit</strong> zu<br />

achten<br />

Größeren Schwerpunkt auf Prävention und <strong>Gesundheit</strong>sförderung im<br />

Kinder- und Jugendbereich legen<br />

6 Fonds der Industrie bzw. Einnahmen aus der<br />

Alkohol- und Tabaksteuer<br />

10<br />

6 Zuschüsse vom Staat 7<br />

<strong>Gesundheit</strong>spass einführen 3 Krankenkassen aus Mitgliederbeiträgen 2<br />

Bürger, die ihre <strong>Gesundheit</strong> bewusst gefährden, müssen höhere<br />

Beiträge zahlen<br />

3 Kostet den Bürger 3


Anhang I: Hauptergebnisse im Detail<br />

Kleingruppe C<br />

Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />

Einführung eines <strong>Gesundheit</strong>scheckheftes 13 Umstrukturierung der Krankenkasse,<br />

Pflichtversicherung mit Eigenbeteiligung<br />

20<br />

Mehr Zeit <strong>für</strong> ganzheitliche Beratung beim Arzt 7 Höhere Bewertung von Beratung im Punktesystem<br />

der Kassenärztlichen Vereinigung<br />

7<br />

Unterstützung der Vereine <strong>für</strong> Jugendfreizeitangebote 5 Staatliche Zuschüsse und Eigeninitiative der<br />

Bürger<br />

2<br />

Angebot von gesundem Essen in Schulen 4<br />

Verbot von Alkoholwerbung 4<br />

Kleingruppe D<br />

Maßnahmen Pkt Finanzierung Pkt.<br />

Mehr Sensibilisierung unserer Gesellschaft durch Spots Impfungen,<br />

Vorsorgeuntersuchungen und gesunde Lebensweisen in den Medien<br />

12 Genussmittelsteuern 11<br />

Tägliche Auflockerung des Unterrichts durch spielerische Bewegung<br />

und Sport<br />

9 Staat 4<br />

Kostenlose Durchführung von Impfungen, Vorsorgeuntersuchungen<br />

und Sekundärprävention<br />

5 Krankenkassen 7<br />

Kostenlose Pausenverpflegung mit Obst und Gemüse in allen Schulen 3 Genussmittelsteuern 3<br />

Präventive Medikation von zu erwartenden Krankheiten nach<br />

Ausnutzung alles Möglichkeiten durch gesunde Lebensführung<br />

0 Krankenkassen und Selbstbehalt 0<br />

Kleingruppe E<br />

Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />

Anreize <strong>für</strong> Präventionsmaßnahmen schaffen 11 Staat 10<br />

Luftverschmutzung reduzieren 3 Industrie 5<br />

Arbeitsgruppe 12 Starnberg<br />

Kleingruppe A<br />

Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />

Familienpolitische Maßnahmen: Teilzeitarbeit <strong>für</strong> Erziehende,<br />

Förderung von Betriebskindergärten, mehr Zeit <strong>für</strong> Familie<br />

19 Subventionsabbau 5<br />

Vorsorgeuntersuchungen 5 Reduzierung der Krankenkassen 3<br />

Gezielte Förderung des ökologischen Anbaus 5 Kürzungen der Subventionen beim<br />

konventionellen Anbau<br />

1<br />

Informationskampagnen (AIDS, Volkskrankheiten, richtige<br />

Ernährung)<br />

3 Kürzungen von Diäten und Ministergehältern 17<br />

Förderung des Breitensports 2 Steuerzuschläge auf Alkohol und Tabak<br />

Kleingruppe B<br />

Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />

Förderung des Verkaufs gesunder Nahrungsmittel 12 Umschichtung der Agrarsubventionen 19<br />

Suchprävention verstärken (Alkohol und Nikotin) 8 Staat (Steuern) 7<br />

Förderung des Sports: Schulsport, Sportvereine, Ausbau der Radwege 4 Gemeinden, Privatinitiativen 1<br />

Kostenlose Impfungen 2 Krankenkassen 1<br />

Förderung der Vorsorgeuntersuchungen 1 Krankenkassen, Bonus-System 2<br />

113


114 Anhang I: Hauptergebnisse im Detail<br />

Kleingruppe C<br />

Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />

Sozial verhalten, positiv gestalten 9 Jeder selbst 5<br />

Strikte Kontrolle und Kennzeichnung von Lebensmitteln (vom<br />

Anbau bis zum Endverbrauch)<br />

7 Staat 5<br />

Umfassende Vorsorge und Impfschutz (außer Reiseschutzimpfungen) 5 Gemeinschaft der Versicherten 5<br />

Preiswerte, ökologisch angebaute Lebensmittel 5 Subventionsverschiebung durch Staat 7<br />

Gesunde Lebensweise 4 Eigenverantwortung 5<br />

Suchprävention 4 Höhere Besteuerung 6<br />

<strong>Gesundheit</strong>saufklärung <strong>für</strong> jeden zugänglich 0 Staat, Wirtschaft, Sponsoren, Versicherungen 0<br />

Kleingruppe D<br />

Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />

Vermehrter Einsatz alternativer Heilmethoden 8 Einsparungen bei Arzneimitteln und<br />

Gerätemedizin, Selbstbeteiligung<br />

6<br />

Sensibilisierung der Kinder und Jugendlichen in Ernährung und<br />

Körperbewusstsein<br />

7 Kostet fast nichts, Ehrenamt 3<br />

Ganzheitlicher Therapieansatz mit Berücksichtigung der<br />

Psychosomatik<br />

5 Abschaffung der Kassenärztlichen Vereinigung 12<br />

Vorbeugende Kurmaßnahmen 5 Arbeitnehmer spendet anteilig Urlaubstage,<br />

Kostenbeteiligung<br />

2<br />

Mobilität und geistige Fitness von Senioren erhalten 4 Spart Kosten 0<br />

Kleingruppe E<br />

Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />

Förderung und Anerkennung ehrenamtlicher Präventivmaßnahmen<br />

(Wasserwacht, Nachbarschaftshilfe etc.)<br />

6 Staat 1<br />

Bonus-System 7<br />

Eine positive Lebenseinstellung pflegen 3<br />

An die nächste Generation denken 1 Grundversicherung mit Zusatzversicherung,<br />

Sonderregelung <strong>für</strong> sozial Schwache<br />

3<br />

Pharmaindustrie soll Anteil vom Umsatz <strong>für</strong><br />

Präventionsmaßnahmen im <strong>Gesundheit</strong>swesen<br />

geben<br />

16<br />

Kuren 1 Krankenkassen 2<br />

Arbeitsgruppe 13 Nürnberg<br />

Kleingruppe A<br />

Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />

Förderung der Erziehung von Kindern und Jugendlichen 11 Öffentliche Hand, Aufgabe Aller 12<br />

Bessere Krebsvorsorge 7 Krankenkassen 9<br />

Kleingruppe B<br />

Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />

Steigerung der sozialen Kompetenz durch psychologisch geführte<br />

Gesprächsrunden<br />

8 Arbeitgeber, Staat und Kommune 3<br />

Förderung der unabhängigen medizinischen Forschung 5 Staat 3<br />

Förderung der Erzeugung und des Konsums von regionalen und<br />

saisonalen Lebensmitteln<br />

0 Staat 3<br />

Förderung der Ergonomie am Arbeitsplatz 0 Arbeitgeber, Staat 2<br />

Bewegung des Einzelnen animieren (Betriebssport, Schulsport,<br />

0 Arbeitgeber, Berufsgenossenschaften,<br />

2<br />

Bewegung im Kindergarten)<br />

Krankenkassen, Staat, Träger der Einrichtungen


Anhang I: Hauptergebnisse im Detail<br />

Kleingruppe C<br />

Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />

Schule: Mehr Sport und Ernährungslehre 7 Bundesländer 16<br />

Aufstockung der Forschungsetats: Umwelt, Medizin, <strong>Gesundheit</strong> 7 Bund und Länder 4<br />

Vorsorgepass einführen 4 Krankenkassen 5<br />

Mehr Umweltschutz: Russfilterpflicht, Benzolreduzierung 4 Steuervorteile <strong>für</strong> Autofahrer 4<br />

Sportangebote im Betrieb 2 Arbeitgeber, Arbeitnehmer, Krankenkassen 4<br />

Kleingruppe D<br />

Maßnahmen Pkt. Reduzierung Pkt<br />

Psychische <strong>Gesundheit</strong> schaffen in Familie und Arbeitsplatz 12 Arbeitgeber, Krankenkassen, Staat 9<br />

Erziehung und Aufklärung zu <strong>Gesundheit</strong>sthemen 8 Staat 5<br />

Vorsorge und Prävention (Rückenschule, Krebsvorsorge, Integration<br />

von Behinderten)<br />

7 Krankenkassen, Bürger 6<br />

Materielle Anreize (Bonus-System) 6 System trägt sich selbst 7<br />

Umweltschutz (Lärmreduktion, Passivrauchen verhindern) 6 Industrie, Bürger 5<br />

Kleingruppe E<br />

Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />

Einrichtung von Patientenvertretungen im <strong>Gesundheit</strong>swesen mit<br />

gesicherter Einflussnahme auf Entscheidungen<br />

10 Staat 6<br />

Bonus-System einführen 5 Krankenkassen 9<br />

Theoretischer und praktischer <strong>Gesundheit</strong>sunterricht in<br />

Kindergärten, Schulen und Berufsschulen<br />

4 Staat 2<br />

Vorsorgeuntersuchungen zur Pflicht machen, gegebenenfalls mit<br />

Sanktionen<br />

3 Krankenkassen 3<br />

Öffentlichkeitsarbeit <strong>für</strong> altbewährte Hausmittel und Impfungen 1 Staat, Krankenkassen 0<br />

Arbeitsgruppe 14 Nürnberg<br />

Kleingruppe A<br />

Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />

Strengere gesetzliche Auflagen und Überwachung der<br />

gemeinschaftlichen Nutzung von Wasser, Erde, Luft<br />

10 Staat, Kommunen 11<br />

Aufklärung über gesunde Lebensführung 4 Mischfinanzierung 5<br />

Kostenfreie Vorsorgeuntersuchungen und Anschlussbehandlungen 4 Krankenkassen 3<br />

Förderung ehrenamtlicher Tätigkeiten im <strong>Gesundheit</strong>swesen 2 Kommunen 1<br />

Impfungen 0 Krankenkassen 6<br />

Kleingruppe B<br />

Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />

Umstellung auf Grundversorgung und Modulsystem<br />

(z. B. Wahlmöglichkeit Naturheilverfahren)<br />

17 Arbeitende Bevölkerung und Staat 10<br />

Risikogerechte Prämienregelung 6 Arbeitende Bevölkerung und Staat 6<br />

Verpflichtende Präventionsangebote <strong>für</strong> Kinder aus sozial schwachen<br />

Familien<br />

3 Social sponsoring und Staat 8<br />

Einrichtung einer <strong>Gesundheit</strong>szentrale, ähnlich der<br />

Verbraucherzentrale<br />

2 Staat, GKV, Eigenbeteiligung 1<br />

Finanzielle Beteiligung der GKV an breitgefächerten<br />

Präventionskursen<br />

2 GKV, Arbeitnehmer durch Eigenbeteiligung 4<br />

115


116<br />

Kleingruppe C<br />

Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />

Entwicklung einer <strong>Gesundheit</strong>spasses nach Altersstufen 8 Krankenkassen, Eigenbeteiligung 7<br />

Belohnungssystem <strong>für</strong> <strong>Gesundheit</strong> 7 Krankenkasse 5<br />

Verstärkte gesundheitsfördernde Programme in den Medien 3 Steuergelder, kommerzielle Träger 3<br />

<strong>Gesundheit</strong>streffs nach Altersstufen in Begegnungsstätten 1 Öffentliche Mittel, Eigenbeteiligung,<br />

Krankenkassen<br />

1<br />

Verstärkte Suchtprävention in Schulen und Betrieben 1 Betrieb, Steuergelder 0<br />

Kleingruppe D<br />

Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />

Lebenslange <strong>Gesundheit</strong>sbildung 11 Staat 10<br />

Einrichtung einer zentralen Informationsstelle 4<br />

Impfplan und Erinnerung 4 Krankenkassen 7<br />

Einrichtung von Mediation und Konfliktberatung in Schulen und<br />

Betrieben<br />

3 Arbeitgeber 3<br />

Information und Aufforderung zu Vorsorgeuntersuchungen 2 Kirchen 6<br />

Kleingruppe E<br />

Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />

Vorsorge mit <strong>Gesundheit</strong>spass 8 Krankenkassen 7<br />

Lebensmittelüberwachung 7 Staat 4<br />

Breitensport 6 Staat, Krankenkassen, Eigenbeteiligung<br />

(je ein Drittel)<br />

5<br />

Schulmedizin mit Naturheilverfahren 4 Staat 4<br />

Arbeitsgruppe 15 Augsburg<br />

Kleingruppe A<br />

Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />

Aufklärung/Werbung <strong>für</strong> Prävention durch Massenmedien 11 Alkohol- und Tabaksteuer sowie Kostenersparnis<br />

durch Abschaffung der Kassenärztlichen<br />

Vereinigung<br />

12<br />

Beitragssteigerungen bei bewussten Fehlverhalten<br />

(Sozialfälle werden vom Staat abgefangen)<br />

8 Umverteilung der Ausgaben aus Steuereinnahmen 2<br />

Kostenlose Impfungen und Vorsorgeuntersuchungen <strong>für</strong> die<br />

Krankheiten mit dem größten Kostenblock<br />

7 Beitragssteigerungen bei bewusstem Fehlverhalten 5<br />

Aufklärung/Werbung <strong>für</strong> Prävention durch Schulen und<br />

Kindergärten<br />

3 Staat (Einführung neuer Programme) 1<br />

Aufklärung/Werbung <strong>für</strong> Prävention durch Arztpraxen und<br />

1 GKV-Beitragserhöhung von 3 Prozent innerhalb 5<br />

Krankenhäuser<br />

von drei Jahren (bis Prävention greift und dadurch<br />

Kosten gespart werden)<br />

Kleingruppe B<br />

Anhang I: Hauptergebnisse im Detail<br />

Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />

<strong>Gesundheit</strong>serziehung und Sportförderung in Kindergarten, Schule<br />

und Ausbildung<br />

Durch nachhaltige Einsparungen 15<br />

Kostengünstige Nachsorge zur Vermeidung von Rückfällen 6<br />

Kostenlose Vorsorgeuntersuchungen und Impfungen in sinnvollen<br />

Zeitabständen<br />

5<br />

Sonderzuzahlung bei durch extrem ungesunde Lebensführung<br />

herbeigeführten Krankheiten<br />

0<br />

Bonus-System <strong>für</strong> besonders gesunde Lebensweise 0


Anhang I: Hauptergebnisse im Detail<br />

Kleingruppe C<br />

Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />

Naturheilverfahren stärken und anerkennen 10 Krankenkassen, Einsparungen bei Medikamenten 5<br />

Verpflichtung der Ärzte zu mehr ganzheitlicher Medizin 8 Bessere Koordination der Behandlungen 6<br />

Förderung des Schul- und Breitensports 4 Einzelner, Vereine, Staat 2<br />

Bewusstseinsbildung durch Aufklärung 3 Staat, Medien, Träger der Einrichtungen 3<br />

Kostenlose medizinische Angebote (z. B. Impfungen und<br />

Vorsorgeuntersuchungen)<br />

2 Krankenkassen durch spätere Einsparungen 5<br />

Kleingruppe D<br />

Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />

Impfung 3 Einsparungen durch Abschaffung der KVB 9<br />

Bonus-System 2 <strong>Gesundheit</strong>slotto 7<br />

Information 2 Strafgelder <strong>für</strong> Verletzung der<br />

Emissionsgrenzwerte<br />

6<br />

Vorsorgeuntersuchungen 2 Alkohol- und Tabaksteuer 2<br />

Soziale Kontakte 1<br />

Ernährung 1 Süßigkeitenindustrie 1<br />

Bewegung 1 Einsparungen durch Verwaltungsabbau 1<br />

Kuren 1<br />

Kleingruppe E<br />

Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />

Einflussnahme auf die Medienlandschaft 6 Staat, Krankenkassen, Industrie 16<br />

Individuelles Vorsorge- und Impfkonzept 5<br />

Anreize <strong>für</strong> gesundheitsbewusstes Verhalten schaffen 3 Krankenkassen 0<br />

Negative Maßnahme mit präventivem Charakter 3 Risikozusatzversicherung durch/<strong>für</strong> Verursacher<br />

und Leistungskürzung<br />

5<br />

Förderung des Sports 0 Staat, Krankenkassen 0<br />

Arbeitsgruppe 16 Augsburg<br />

Kleingruppe A<br />

Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />

Sämtliche Vorsorgeuntersuchungen kostenfrei 9<br />

Familien geben Vorbild <strong>für</strong> Kinder 8<br />

Eigenverantwortung 5 Bonusprogramme der Krankenkassen 4<br />

Sportangebote an Schulen ausbauen 5<br />

Förderung von Fahrgemeinschaften (PkW, Firmenbusse) 5<br />

Kleingruppe B<br />

Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />

Nahverkehr verbessern, Fahrradwege ausbauen 15 Erhöhung der Kfz-Steuer 5<br />

Schulen: mehr Wert auf musische Fächer und Bewegung legen 11 Neueinstellung von Fachkräften durch den Staat,<br />

Schulgeld<br />

6<br />

Aufklärung verstärken 10<br />

Mehr und bessere Öffentlichkeitsarbeit durch Staat und<br />

Krankenkassen<br />

8<br />

Ärztliches Recall-System <strong>für</strong> Impfungen und Vorsorge erlauben 6 Pharmaindustrie als Produzent der Impfstoffe 11<br />

Bonus-System <strong>für</strong> Impfungen und Vorsorge 0 Krankenkassen: Bonusheft mit<br />

Beitragsrückerstattung<br />

6<br />

117


118 Anhang I: Hauptergebnisse im Detail<br />

Kleingruppe C<br />

Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />

Investitionen in die Geriatrie 9 Staat, Industrie 8<br />

Ernährungsprogramm mit Praxisbezug 8 Krankenkassen, Staat 1<br />

Ökologische Landwirtschaft fördern 8 Staatliche Subventionen 7<br />

Emissionsschutz verstärken 7 Kommunen, Industrie, Staat 12<br />

Entspannungskurse in allen Schulen und Betrieben 5 Krankenkasse, Arbeitgeber 5<br />

Kleingruppe D<br />

Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />

Ärzte besser schulen 8 Spart Kosten 2<br />

Mehr Öffentlichkeitsarbeit <strong>für</strong> gesunde Lebensweise 5 Hersteller gesundheitsgefährdender Produkte 10<br />

Rückerstattung von GKV-Beiträgen bei gesunder Lebensweise bzw.<br />

Wahrnehmung von Präventionsangeboten<br />

0 Gesunde Krankenkassenmitglieder sparen Geld. 3<br />

Kleingruppe E<br />

Maßnahmen Pkt. Finanzierung Pkt.<br />

Bundesweiter Patientenverband als Lobby 9 Staat, Krankenkasse, Mitglieder 5<br />

Rückbesinnung auf Hausmittel bei leichten Krankheiten 5 Das kostet nichts. 12<br />

Altersunabhängige Vorsorge <strong>für</strong> Risikogruppen 4 Staat, Krankenkasse, Eigenleistung 4<br />

Frühzeitige Vorsorge gegen Alterskrankheiten 4 Staat, Krankenkasse, Eigenleistung 0<br />

Verstärkte <strong>Gesundheit</strong>saufklärung (Unterweisung bei Kindern,<br />

Jugendlichen und Familien)<br />

2 Industrie/Handel 3<br />

Krankenkassen 2<br />

Staat (Steuern) 2


119<br />

Anhang II<br />

Statistiken


120 Anhang II: Statistiken<br />

Statistiken<br />

zu den Bürgergutachtern<br />

Vergleich der Bürgergutachter mit der Bevölkerung nach Alter und Geschlecht<br />

Alter Freistaat Bayern Alle<br />

Arbeitsgruppen<br />

Vergleich Freistaat Bayern – alle Bürgergutachter (16 Arbeitsgruppen)<br />

Freistaat Bayern<br />

Frauen<br />

Alle<br />

Arbeitsgruppen<br />

Frauen<br />

Freistaat Bayern<br />

Männer<br />

Alle<br />

Arbeitsgruppen<br />

Männer<br />

Anzahl Prozent Anzahl Prozent Anzahl Prozent Anzahl Prozent Anzahl Prozent Anzahl Prozent<br />

15 – 18 402 678 3,9 8 2,0 195 757 3,7 3 1,3 206 921 4,1 5 3,1<br />

18 – 19 267 581 2,6 9 2,3 131 419 2,5 6 2,7 136 162 2,7 3 1,9<br />

20 – 24 720 195 6,9 17 4,3 359 342 6,7 8 3,6 360 853 7,2 9 5,6<br />

25 – 29 726 929 7,0 23 5,9 359 834 6,7 19 8,5 367 095 7,3 4 2,5<br />

30 – 39 2 051 755 19,7 54 13,8 1 000 787 18,7 32 14,3 1 050 968 20,8 22 13,6<br />

40 – 49 1 875 436 18,0 85 21,7 920 610 17,2 54 24,1 954 826 18,9 31 19,1<br />

50 – 64 2 276 773 21,9 108 27,6 1 142 666 21,3 67 29,9 1 134 107 22,5 41 25,3<br />

65 – 75 1 156 693 11,1 72 18,4 622 834 11,6 31 13,8 533 859 10,6 41 25,3<br />

75 + 929 241 8,9 10 2,6 629 774 11,7 4 1,8 299 467 5,9 6 3,7<br />

fehlend 6 1,5<br />

Gesamt 10 407 281 100,0 392 100,0 5363023 100,0 224 100,0 5 044 258 100,0 162 100,0<br />

Vergleich Stadt und Landkreis Landshut – Arbeitsgruppen 1 und 2<br />

Alter Stadt und Landkreis Arbeitsgruppen Stadt und Landkreis<br />

Frauen<br />

Arbeitsgruppen<br />

Frauen<br />

Stadt und Landkreis<br />

Männer<br />

Arbeitsgruppen<br />

Männer<br />

Anzahl Prozent Anzahl Prozent Anzahl Prozent Anzahl Prozent Anzahl Prozent Anzahl Prozent<br />

15 – 18 6 793 4,0 2 3,8 3 299 3,7 0 0,0 3 494 4,4 2 11,1<br />

18 – 19 4 482 2,7 2 3,8 2 217 2,5 2 5,9 2 265 2,8 0 0,0<br />

20 – 24 11 814 7,0 4 7,7 5 910 6,7 3 8,8 5 904 7,4 1 5,6<br />

25 – 29 12 252 7,3 1 1,9 6 043 6,9 1 2,9 6 209 7,8 0 0,0<br />

30 – 39 34 535 20,5 5 9,6 16 866 19,1 2 5,9 17 669 22,1 3 16,7<br />

40 – 49 32 131 19,1 15 28,8 15 745 17,9 10 29,4 16 386 20,5 5 27,8<br />

50 – 64 36 748 21,8 12 23,1 18 280 20,7 9 26,5 18 468 23,1 3 16,7<br />

65 – 75 18 122 10,8 11 21,2 9 782 11,1 7 20,6 8 340 10,4 4 22,2<br />

75 + 11 381 6,8 0 0,0 10 038 11,4 0 0,0 1 343 1,7 0 0,0<br />

Gesamt 168 258 100 52 100,0 88 180 100,0 34 100,0 80 078 100,0 18 100,0<br />

Alter Landkreis Arbeitsgruppen Landkreis<br />

Frauen<br />

Vergleich Landkreis Kronach – Arbeitsgruppen 3 und 4<br />

Arbeitsgruppen<br />

Frauen<br />

Landkreis<br />

Männer<br />

Arbeitsgruppen<br />

Männer<br />

Anzahl Prozent Anzahl Prozent Anzahl Prozent Anzahl Prozent Anzahl Prozent Anzahl Prozent<br />

15 – 18 2 469 3,9 0 0,0 1 223 3,7 0 0,0 1 246 4,0 0 0,0<br />

18 – 19 1 626 2,5 0 0,0 788 2,4 0 0,0 838 2,7 0 0,0<br />

20 – 24 3 960 6,2 3 6,1 1 900 5,8 0 0,0 2 060 6,6 3 12,0<br />

25 – 29 3 941 6,2 1 2,0 1 902 5,8 1 4,2 2 039 6,6 0 0,0<br />

30 – 39 11 768 18,4 7 14,3 5 630 17,2 4 16,7 6 138 19,7 3 12,0<br />

40 – 49 11 826 18,5 17 34,7 5 700 17,4 10 41,7 6 126 19,7 7 28,0<br />

50 – 64 13 615 21,3 12 24,5 6 704 20,5 6 25,0 6 911 22,2 6 24,0<br />

65 – 75 8 516 13,3 9 18,4 4 670 14,3 3 12,5 3 846 12,4 6 24,0<br />

75 + 6 132 9,6 0 0,0 4 208 12,9 0 0,0 1 924 6,2 0 0,0<br />

Gesamt 63 853 100,0 49 100,0 32 725 100,0 24 100,0 31 128 100,0 25 100,0


Anhang II: Statistiken<br />

Vergleich Landkreis Neustadt an der Waldnaab – Arbeitsgruppen 5 und 6<br />

Alter Landkreis Arbeitsgruppen Landkreis<br />

Frauen<br />

Arbeitsgruppen<br />

Frauen<br />

Landkreis<br />

Männer<br />

Arbeitsgruppen<br />

Männer<br />

Anzahl Prozent Anzahl Prozent Anzahl Prozent Anzahl Prozent Anzahl Prozent Anzahl Prozent<br />

15 – 18 3 924 4,7 1 2,1 1 891 4,4 0 0,0 2 033 5,0 1 5,6<br />

18 – 19 2 502 3,0 1 2,1 1 224 2,9 0 0,0 1 278 3,1 1 5,6<br />

20 – 24 5 915 7,1 0 0,0 2 781 6,5 0 0,0 3 134 7,6 0 0,0<br />

25 – 29 5 391 6,4 5 10,6 2 604 6,1 5 17,2 2 787 6,8 0 0,0<br />

30 – 39 16 156 19,3 6 12,8 7 972 18,7 3 10,3 8 184 19,9 3 16,7<br />

40 – 49 15 815 18,9 12 25,5 7 542 17,7 10 34,5 8 273 20,2 2 11,1<br />

50 – 64 17 039 20,4 15 31,9 8 430 19,8 8 27,6 8 609 21,0 7 38,9<br />

65 – 75 9 908 11,9 6 12,8 5 411 12,7 3 10,3 4 497 11,0 3 16,7<br />

75 + 6 955 8,3 1 2,1 4 704 11,1 0 0,0 2 251 5,5 1 5,6<br />

Gesamt 83 605 100,0 47 100,0 42 559 100,0 29 100,0 41046 100,0 18 100,0<br />

Alter Landkreis Arbeitsgruppen Landkreis<br />

Frauen<br />

Vergleich Landkreis Traunstein – Arbeitsgruppen 7 und 8<br />

Arbeitsgruppen<br />

Frauen<br />

Landkreis<br />

Männer<br />

Arbeitsgruppen<br />

Männer<br />

Anzahl Prozent Anzahl Prozent Anzahl Prozent Anzahl Prozent Anzahl Prozent Anzahl Prozent<br />

15 – 18 5 726 4,0 1 2,1 2 811 3,8 1 3,4 2 915 4,3 0 0,0<br />

18 – 19 3 814 2,7 0 0,0 1 793 2,4 0 0,0 2 021 3,0 0 0,0<br />

20 – 24 9 094 6,4 2 4,3 4 521 6,1 0 0,0 4 573 6,7 2 11,1<br />

25 – 29 9 016 6,4 3 6,4 4 522 6,1 3 10,3 4 494 6,6 0 0,0<br />

30 – 39 26 164 18,4 12 25,5 12 964 17,5 8 27,6 13 200 19,5 4 22,2<br />

40 – 49 24 891 17,5 8 17,0 12 460 16,8 4 13,8 12 431 18,3 4 22,2<br />

50 – 64 32 090 22,6 15 31,9 16 437 22,2 10 34,5 15 653 23,1 5 27,8<br />

65 – 75 16 667 11,7 6 12,8 8 857 11,9 3 10,3 7 810 11,5 3 16,7<br />

75 + 14 470 10,2 0 0,0 9 770 13,2 0 0,0 4 700 6,9 0 0,0<br />

Gesamt 141 932 100,0 47 100,0 74 135 100,0 29 100,0 67 797 100,0 18 100,0<br />

Alter Landkreis Arbeitsgruppen Landkreis<br />

Frauen<br />

Vergleich Landkreis Bad Kissingen – Arbeitsgruppen 9 und 10<br />

Arbeitsgruppen<br />

Frauen<br />

Landkreis<br />

Männer<br />

Arbeitsgruppen<br />

Männer<br />

Anzahl Prozent Anzahl Prozent Anzahl Prozent Anzahl Prozent Anzahl Prozent Anzahl Prozent<br />

15 – 18 4 131 4,5 1 2,3 1 991 4,2 1 4,2 2 140 4,8 0 0,0<br />

18 – 19 2 653 2,9 2 4,7 1 299 2,7 1 4,2 1 354 3,1 1 5,3<br />

20 – 24 5 844 6,4 1 2,3 2 778 5,9 1 4,2 3 066 6,9 0 0,0<br />

25 – 29 5 507 6,0 3 7,0 2 687 5,7 3 12,5 2 820 6,4 0 0,0<br />

30 – 39 16 096 17,6 3 7,0 7 842 16,6 2 8,3 8 254 18,7 1 5,3<br />

40 – 49 16 786 18,3 11 25,6 8 209 17,3 7 29,2 8 577 19,4 4 21,1<br />

50 – 64 19 328 21,1 14 32,6 9 629 20,3 7 29,2 9 699 21,9 7 36,8<br />

65 – 75 11 056 12,1 4 9,3 5 969 12,6 1 4,2 5 087 11,5 3 15,8<br />

75 + 10 232 11,2 4 9,3 6 975 14,7 1 4,2 3 257 7,4 3 15,8<br />

Gesamt 91 633 100,0 43 100,0 47 379 100,0 24 100,0 44 254 100,0 19 100,0<br />

121


122<br />

Alter Landkreis Arbeitsgruppen Landkreis<br />

Frauen<br />

Vergleich Landkreis Starnberg – Arbeitsgruppen 11 und 12<br />

Arbeitsgruppen<br />

Frauen<br />

Landkreis<br />

Männer<br />

Arbeitsgruppen<br />

Männer<br />

Anzahl Prozent Anzahl Prozent Anzahl Prozent Anzahl Prozent Anzahl Prozent Anzahl Prozent<br />

15 – 18 3 546 3,3 1 1,9 1 748 3,1 1 2,8 1 798 3,6 0 0,0<br />

18 – 19 2 410 2,2 0 0,0 1 197 2,1 0 0,0 1 213 2,4 0 0,0<br />

20 – 24 6 616 6,1 1 1,9 3 492 6,1 1 2,8 3 124 6,2 0 0,0<br />

25 – 29 6 520 6,0 3 5,6 3 399 5,9 2 5,6 3 121 6,2 1 5,6<br />

30 – 39 20 939 19,4 7 13,0 10 671 18,6 4 11,1 10 268 20,3 3 16,7<br />

40 – 49 18625 17,3 7 13,0 9 641 16,8 5 13,9 8 984 17,8 2 11,1<br />

50 – 64 27084 25,1 17 31,5 14 123 24,6 15 41,7 12 961 25,6 2 11,1<br />

65 – 75 11499 10,7 17 31,5 5 984 10,4 7 19,4 5 515 10,9 10 55,6<br />

75 + 10 620 9,8 1 1,9 7 046 12,3 1 2,8 3 574 7,1 0 0,0<br />

Gesamt 107 859 100,0 54 100,0 57 301 100,0 36 100,0 50 558 100,0 18 100,0<br />

Alter Stadt Arbeitsgruppen Stadt<br />

Frauen<br />

Vergleich Stadt Nürnberg – Arbeitsgruppen 13 und 14<br />

Arbeitsgruppen<br />

Frauen<br />

Stadt<br />

Männer<br />

Arbeitsgruppen<br />

Männer<br />

Anzahl Prozent Anzahl Prozent Anzahl Prozent Anzahl Prozent Anzahl Prozent Anzahl Prozent<br />

15 – 18 13 010 3,0 1 2,1 6 245 2,8 0 0,0 6 765 3,3 1 4,3<br />

18 – 19 9 243 2,2 2 4,3 4 652 2,1 1 4,2 4 591 2,2 1 4,3<br />

20 – 24 29 506 6,9 2 4,3 15 481 6,9 2 8,3 14 025 6,9 0 0,0<br />

25 – 29 32 861 7,7 2 4,3 16 662 7,4 1 4,2 16 199 7,9 1 4,3<br />

30 – 39 83 002 19,3 8 17,0 39 297 17,5 5 20,8 43 705 21,4 3 13,0<br />

40 – 49 71 556 16,7 8 17,0 35 078 15,6 6 25,0 36 478 17,8 2 8,7<br />

50 – 64 96 428 22,5 9 19,1 49 550 22,1 7 29,2 46 878 22,9 2 8,7<br />

65 – 75 50 757 11,8 12 25,5 28 103 12,5 1 4,2 22 654 11,1 11 47,8<br />

75 + 42 609 9,9 3 6,4 29 508 13,1 1 4,2 13 101 6,4 2 8,7<br />

Gesamt 428 972 100,0 47 100,0 224 576 100,0 24 100,0 204 396 100,0 23 100,0<br />

Alter Stadt Arbeitsgruppen Stadt<br />

Frauen<br />

Vergleich Stadt Augsburg – Arbeitsgruppen 15 und 16<br />

Arbeitsgruppen<br />

Frauen<br />

Stadt<br />

Männer<br />

Anhang II: Statistiken<br />

Arbeitsgruppen<br />

Männer<br />

Anzahl Prozent Anzahl Prozent Anzahl Prozent Anzahl Prozent Anzahl Prozent Anzahl Prozent<br />

15 – 18 7 130 3,2 2 4,3 3 436 2,9 1 4,2 3 694 3,5 1 4,3<br />

18 – 19 5 004 2,2 1 2,1 2 558 2,2 1 4,2 2 446 2,3 0 0,0<br />

20 – 24 15 808 7,1 4 8,5 8 254 7,1 1 4,2 7 554 7,1 3 13,0<br />

25 – 29 17 140 7,7 5 10,6 8 469 7,2 3 12,5 8 671 8,2 2 8,7<br />

30 – 39 43 406 19,5 6 12,8 20 567 17,6 4 16,7 22 839 21,6 2 8,7<br />

40 – 49 36 566 16,4 7 14,9 18 009 15,4 2 8,3 18 557 17,6 5 21,7<br />

50 – 64 47 991 21,6 14 29,8 24 731 21,1 5 20,8 23 260 22,0 9 39,1<br />

65 – 75 26 156 11,7 7 14,9 14 645 12,5 6 25,0 11 511 10,9 1 4,3<br />

75 + 23 480 10,5 1 2,1 16 308 13,9 1 4,2 7 172 6,8 0 0,0<br />

Gesamt 222 681 100,0 47 100,0 116 977 100,0 24 100,0 105 704 100,0 23 100,0<br />

Quelle der Angaben <strong>für</strong> Bayern, Städte und Landkreise: Bayerisches Landesamt <strong>für</strong> Statistik und Datenverarbeitung: Statistische Berichte, Die Bevölkerung<br />

Bayerns nach Altersgruppen und Geschlecht, 2003; Statistisches Jahrbuch <strong>für</strong> Bayern 2003


Anhang II: Statistiken<br />

Formale Bildungsabschlüsse der Bürgergutachter<br />

Art Bürgergutachter*<br />

Schulabschluss<br />

Bayern**<br />

beruflicher<br />

Abschluss<br />

ohne Abschluss 1,5 2,5 26,2<br />

noch in Ausbildung 2,5 3,5 keine Angabe<br />

Volks-/Hauptschule 40,6 49,2 –<br />

Mittlere Reife 30,4 18,8 –<br />

(Fach-)Abitur 20,9 17,3 –<br />

Lehre 42,3 – 41<br />

(Berufs-)Fachschule, Meister, Techniker,<br />

Fachwirt und dergleichen 26,3 – 10,2<br />

Hochschulabschluss 18,6 – 9<br />

Sonstige 7,6 8,8 3<br />

ohne Angabe – 6,5 10,5<br />

Die angegeben Bildungsabschlüsse sind nur eingeschränkt mit amtlichen Statistiken vergleichbar.<br />

* Mehrfachangaben möglich (mehrere Abschlüsse pro Person); Antworten insgesamt: 392<br />

** nur jeweils „höchster“ Bildungsabschluss; schulisch-allgemeinbildende und berufliche<br />

Abschlüsse getrennt erfasst; Quelle: Bayerisches Landesamt <strong>für</strong> Statistik und Datenverarbeitung:<br />

Statistische Berichte, Kennziffer A VI 2-2 j 2003, Bevölkerung und Erwerbstätige Bayerns<br />

im Mai 2003, Teil II der Ergebnisse der 1-%-Mikrozensuserhebung Mai 2003; veröffentlicht:<br />

München, Mai <strong>2004</strong>, S. 21 und 24 (www.statistik.bayern.de)<br />

123


124<br />

Statistik<br />

zur Verfahrensbewertung<br />

Noten der Teilprojekte (Arbeitstagungen) im Vergleich<br />

(Notendurchschnitte)<br />

„Bitte beurteilen Sie mit<br />

Schulnoten<br />

(von 1 = sehr gut bis<br />

6 = ungenügend)“<br />

Ablauf an den vier Tagen<br />

Tagungspersonal der<br />

Gesellschaft <strong>für</strong><br />

<strong>Bürgergutachten</strong><br />

Arbeitsprogramm<br />

Alle Arbeitsgruppen 1,7 1,5 1,9 2,3 2,0 1,5 1,9 1,7 1,8<br />

Landshut 1,9 1,4 2,0 2,3 2,2 1,9 3,0 1,6 2,0<br />

Kronach 1,5 1,4 1,8 2,2 1,8 1,1 1,4 1,4 1,6<br />

Neustadt an der Waldnaab 1,6 1,3 1,7 2,1 1,8 1,3 2,0 1,4 1,7<br />

Traunstein 2,0 1,9 2,1 2,6 2,2 1,5 1,8 2,4 2,1<br />

Bad Kissingen 1,6 1,6 2,0 2,2 2,0 1,2 1,2 1,9 1,7<br />

Starnberg 1,6 1,4 1,8 2,1 1,9 1,4 1,8 1,7 1,7<br />

Nürnberg 1,9 1,5 2,2 2,3 2,1 1,7 1,8 1,8 1,9<br />

Augsburg 2,0 1,6 2,0 2,6 2,4 1,6 1,8 1,7 2,0<br />

Arbeitsbögen/<br />

Aufgabenblätter<br />

Referent(inn)en<br />

Pausenverpflegung<br />

Mittagessen<br />

Betreuung durch das<br />

Projektbüro vor Ort<br />

Anhang II: Statistiken<br />

Durchschnitt insgesamt


125<br />

Anhang III<br />

Presseschau<br />

Zeitungsberichte<br />

zu den<br />

Arbeitstagungen


126 Anhang III: Presseschau<br />

Hier sind einige von den Zeitungsartikeln wiedergegeben, die während seiner Entstehung<br />

über das <strong>Bürgergutachten</strong> <strong>für</strong> <strong>Gesundheit</strong> erschienen sind.<br />

Augsburger Allgemeine/Allgäuer Zeitung vom 30. Juli 2003<br />

Frankfurter Rundschau vom 19. August 2003


Anhang III: Presseschau<br />

Landshut aktuell vom 20. August 2003<br />

127


128 Anhang III: Presseschau<br />

FOCUS<br />

vom<br />

11. August 2003<br />

Der neue Tag, Weiden i. d. Opf., September 2003<br />

Münchner Merkur<br />

vom<br />

19. August 2003


Anhang III: Presseschau<br />

Landshuter Zeitung vom 18. September 2003<br />

129


130 Anhang III: Presseschau<br />

Neue Presse, Coburg, vom 9. Oktober 2003 ↓<br />

Saale-Zeitung<br />

vom<br />

14. Januar <strong>2004</strong><br />


Anhang III: Presseschau<br />

131


132 Anhang III: Presseschau<br />

Nürnberger Zeitung ↓ Augsburger Allgemeine vom 19. Februar <strong>2004</strong>


Anhang III: Presseschau<br />

Süddeutsche Zeitung, München, vom 19. Februar <strong>2004</strong><br />

133


134 Anhang III: Presseschau<br />

Bundespräsident Johannes Rau lässt sich auf einer Tagung in Berlin von Staatssekretärin Emilia Müller<br />

Ansatz und Ziele des <strong>Bürgergutachten</strong>s <strong>für</strong> <strong>Gesundheit</strong> anhand eines von Bürgergutachtern gestalteten<br />

Präventionsplakates erklären (26. Mai <strong>2004</strong>)

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