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Neue Wege in der Wissenschaftskommunikation - Helmholtz ...

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Barbara Bachtler /He<strong>in</strong>z-Jörg Haury /Franz Oss<strong>in</strong>g /Thomas Robertson(Hrsg.)<strong>Helmholtz</strong>-Workshop/Forum:„<strong>Neue</strong> <strong>Wege</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong><strong>Wissenschaftskommunikation</strong>“Bonn, 22. / 23. November 1999


NEUE WEGE IN DER WISSENSCHAFTSKOMMUNIKATIONImpressumHerausgeber:Schlussredaktion:Herstellung:Umschlag/Layout:Barbara Bachtler (MDC), He<strong>in</strong>z-Jörg Haury(GSF), Franz Oss<strong>in</strong>g (GFZ), Thomas Robertson(HMI)Hermann von <strong>Helmholtz</strong>-Geme<strong>in</strong>schaftDeutscher Forschungszentren (HGF)Ahrstraße 45 (Wissenschaftszentrum)53175 Bonn (Bad Godesberg)Telefon: (02 28) 3 08 18-21Telefax : (02 28) 3 08 09-40E-mail: hgf@helmholtz.dePressereferat <strong>der</strong> <strong>Helmholtz</strong>-Geme<strong>in</strong>schaft,Cordula TegenThenée-Druck, BonnUrte von Bremen, Berl<strong>in</strong>Bonn, Januar 20002


HELMHOLTZ-WORKSHOP/FORUM, BONN 22./23. NOVEMBER 1999INHALTGeleitwortZum <strong>Helmholtz</strong>-Workshop/Forum„<strong>Neue</strong> <strong>Wege</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Wissenschaftskommunikation</strong>“Arbeitsgruppe 1Wissenschaft <strong>in</strong> den lokalen MedienArbeitsgruppe 2Wissenschaft außerhalb <strong>der</strong> traditionellen MedienplätzeAnhang:I. Begrüßung <strong>der</strong> Forumsteilnehmer durch Professor Dr. Detlev Ganten,Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> Hermann von <strong>Helmholtz</strong>-Geme<strong>in</strong>schaft DeutscherForschungszentrenII. Konzept des Workshop/Forums „<strong>Neue</strong> <strong>Wege</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Wissenschaftskommunikation</strong>“und Thesenpapier zum WorkshopIII. Teilnehmer<strong>in</strong>nen und Teilnehmer des Workshops 22./23. 11. 1999IV. Teilnehmer<strong>in</strong>nen und Teilnehmer am HGF-Forum 23. 11. 19993


NEUE WEGE IN DER WISSENSCHAFTSKOMMUNIKATIONGeleitwortVor e<strong>in</strong>em guten halben Jahr starteten <strong>der</strong> Stifterverband für die Deutsche Wissenschaftund die deutschen Wissenschaftsorganisationen die Initiative „push– Wissenschaft im Dialog“.E<strong>in</strong> Anlass dafür war <strong>der</strong> Befund, dass Wissenschaft <strong>in</strong> unserem Lande nichtdie Bedeutung hat, die sie verdient. Als Industrie- und als Kulturnation istDeutschland auf se<strong>in</strong>e Wissenschaft und Forschung angewiesen. Wissenschaftbraucht Zukunft, und damit ist nicht nur ihre f<strong>in</strong>anzielle o<strong>der</strong> materielle Absicherunggeme<strong>in</strong>t. Wissenschaft, Forschung und Innovation durchdr<strong>in</strong>gen diegesamte Gesellschaft mit teilweise enormen Auswirkungen auf das Geme<strong>in</strong>wesenwie auf jeden E<strong>in</strong>zelnen. Für Politik und Gesellschaft ist daher e<strong>in</strong>Grundverständnis von und für Wissenschaft unerlässlich.Das Problem <strong>in</strong> Deutschland sche<strong>in</strong>t weniger e<strong>in</strong> Akzeptanz- als e<strong>in</strong> Wissensproblemzu se<strong>in</strong>: Viele Menschen wissen gar nicht, wo und wie Forschung undWissenschaft <strong>in</strong> ihrem täglichen Leben e<strong>in</strong>e Rolle spielen. <strong>Wege</strong> zu f<strong>in</strong>den, ihnendieses bewusst zu machen, war Ziel des <strong>Helmholtz</strong>-Workshop/Forums„<strong>Neue</strong> <strong>Wege</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Wissenschaftskommunikation</strong>“, dessen Ergebnisse <strong>in</strong> dieserPublikation vorgelegt werden. Der hier gewählte Ansatzpunkt war, Wissenschaftauch über das Alltagsleben zu vermitteln. Das kann über die Lokalzeitunggeschehen, aber auch über vielfältige kulturelle und soziale Aktivitäten.Ich freue mich, dass die Initiative „Wissenschaft im Dialog“ so prompt von denPressereferent<strong>in</strong>nen und Pressereferenten <strong>der</strong> <strong>Helmholtz</strong>-Geme<strong>in</strong>schaft aufgenommenwurde und bedanke mich bei allen Beteiligten, den Organisatoren undden Teilnehmern des Forums für ihre engagierte Arbeit.Professor Dr. Detlev GantenVorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong>Hermann von <strong>Helmholtz</strong>-Geme<strong>in</strong>schaftDeutscher Forschungszentren4


HELMHOLTZ-WORKSHOP/FORUM, BONN 22./23. NOVEMBER 1999Zum <strong>Helmholtz</strong>-Workshop/Forum„<strong>Neue</strong> <strong>Wege</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Wissenschaftskommunikation</strong>“Barbara Bachtler, He<strong>in</strong>z-Jörg Haury, Franz Oss<strong>in</strong>g, Thomas Robertson„Die Leute“, sagte <strong>der</strong> kle<strong>in</strong>e Pr<strong>in</strong>z, „schieben sich <strong>in</strong> Schnellzüge,aber sie wissen gar nicht, woh<strong>in</strong> sie fahren wollen.“(A. de Sa<strong>in</strong>t Exupéry, „Der kle<strong>in</strong>e Pr<strong>in</strong>z“)Wissenschaft und Forschung bee<strong>in</strong>flussen den Alltag e<strong>in</strong>es jeden Menschen <strong>in</strong>großem Maße. Aber ist die Gesellschaft ausreichend daran beteiligt, die Auswirkungenneuer Erkenntnisse rechtzeitig wahrzunehmen und zu bee<strong>in</strong>flussen?Und wie f<strong>in</strong>det man geeignete <strong>Wege</strong>, wissenschaftliche Themen nicht nur zuverfolgen, son<strong>der</strong>n auch ihre Tragweite zu vermitteln?Über das Verhältnis von Wissenschaft, Medien und Gesellschaft wird <strong>in</strong> letzterZeit <strong>in</strong>tensiv diskutiert. Nach e<strong>in</strong>er Zeit des Reagierens s<strong>in</strong>d es jetzt die Wissenschaftsorganisationenselbst, die nach neuen Möglichkeiten zum Diskursüber Wissenschaft suchen. Die im Jahr 1999 gestartete Initiative „push – Wissenschaftim Dialog“ spielt hierbei e<strong>in</strong>e wichtige Rolle.Es sche<strong>in</strong>t, als boomen Themen aus Wissenschaft und Forschung <strong>der</strong>zeit <strong>in</strong> allenMedien. Fast alle größeren Tageszeitungen haben <strong>in</strong>zwischen umfangreicheWissenschaftsteile. Auch im Rundfunk und im Fernsehen hat Wissenschafte<strong>in</strong>en festen Platz und gilt längst nicht mehr als Quotenkiller. Im Gegenteil,Wissenschaft stößt auf großes Interesse.Das liegt auch daran, dass Wissenschaft das gesamte Leben durchdr<strong>in</strong>gt, auchwenn dieses nicht immer bewusst ist. Es stellt sich damit die Frage, wie dieNeugier auf Themen aus Wissenschaft und Forschung genutzt werden kann, umauch e<strong>in</strong> wissenschaftlich nicht vorgebildetes Publikum zu erreichen, um denStellenwert von Wissenschaft und die Tragweite von Forschung und Innovationdeutlich zu machen.Die Lokalseite ist die meist gelesene Seite e<strong>in</strong>er Zeitung. Ihr eigenes Lebensumfeld<strong>in</strong>teressiert die Menschen am stärksten. Man kann also davon ausgehen,dass sich die Bedeutung von Wissenschaft und Forschung am besten überEreignisse und Aktionen aus dem Alltagsleben verständlich machen lässt. DiePressereferent<strong>in</strong>nen und -referenten <strong>der</strong> <strong>Helmholtz</strong>-Geme<strong>in</strong>schaft haben deshalbam 22. und 23. November im Universitäts-Club Bonn e<strong>in</strong> Workshop/Forumüber „<strong>Neue</strong> <strong>Wege</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Wissenschaftskommunikation</strong>“ mit den beiden5


NEUE WEGE IN DER WISSENSCHAFTSKOMMUNIKATIONThemenschwerpunkten „Wissenschaft <strong>in</strong> den lokalen Medien“ und „Wissenschaftaußerhalb <strong>der</strong> traditionellen Medienplätze“ veranstaltet.Zur Ausarbeitung dieser beiden Themen wurde am ersten Tag e<strong>in</strong> Workshopmit zwei Arbeitsgruppen von etwa je zehn Personen durchgeführt. Dieser Personenkreissetzte sich unter an<strong>der</strong>em aus Lokalredakteuren, Experten für Stadtmarket<strong>in</strong>g,Leitern von kulturellen E<strong>in</strong>richtungen und Museumsfachleuten zusammen.Geme<strong>in</strong>sam war ihnen – neben dem Interesse für das Thema –, dasssie <strong>in</strong> ihren Bereichen jeweils e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>teressante o<strong>der</strong> <strong>in</strong>novative Aktion <strong>in</strong>Sachen <strong>Wissenschaftskommunikation</strong> vor Ort betreiben o<strong>der</strong> angestoßenhaben. Konzept und Thesenpapier für den Workshop sowie e<strong>in</strong>e Liste <strong>der</strong>Workshopteilnehmer bef<strong>in</strong>den sich im Anhang dieser Publikation.Zur Konzeption gehörte, die im Workshop erarbeiteten Thesen am nächsten Tage<strong>in</strong>em größeren Forum zu präsentieren und geme<strong>in</strong>sam zu diskutieren. Zum Forumam 23. November hatten sich rund e<strong>in</strong>hun<strong>der</strong>t Teilnehmer e<strong>in</strong>gefunden(siehe Anhang) – <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mehrzahl Beschäftigte aus Pressestellen und Bereichen<strong>der</strong> Öffentlichkeitsarbeit – die sich sehr <strong>in</strong>tensiv an <strong>der</strong> Diskussion beteiligten.Die Ergebnisse <strong>der</strong> Diskussion aus Workshop und Forum werden mit dieserPublikation vorgelegt.Allen Beteiligten an diesem Workshop/Forum danken die <strong>Helmholtz</strong>-Pressereferent<strong>in</strong>nenund -referenten herzlich für ihre Beiträge, beson<strong>der</strong>s aber denWorkshop-Mitglie<strong>der</strong>n, die zwei Tage lang <strong>in</strong>tensiv e<strong>in</strong> straffes Programm zubewältigen hatten. Ohne die Mediatoren Jutta Specht (Bonn) und Volker Thomas(Bonn) wäre das E<strong>in</strong>halten des engen Zeitplans nicht möglich gewesen.Auch Michael Bechtel (Bonn) und Alois Kösters (Cottbus) trugen durch diezügige Erstellung <strong>der</strong> schriftlichen Zusammenfassungen <strong>der</strong> Diskussionsergebnisse<strong>in</strong> erheblichem Maße zum Gel<strong>in</strong>gen <strong>der</strong> Veranstaltung bei.Beson<strong>der</strong>er Dank gebührt Professor Dr. Detlev Ganten, dem Vorsitzenden <strong>der</strong>Hermann von <strong>Helmholtz</strong>-Geme<strong>in</strong>schaft Deutscher Forschungszentren (HGF),ohne dessen engagierte För<strong>der</strong>ung das Forum nicht möglich gewesen wäre.Stellvertretend für die gesamte HGF-Geschäftsstelle, die uns bei <strong>der</strong> Organisationkräftig unterstützt hat, sei hier Dr. Klaus Fleischmann, dem Geschäftsführer<strong>der</strong> <strong>Helmholtz</strong>-Geme<strong>in</strong>schaft und Cordula Tegen, Pressereferent<strong>in</strong> <strong>der</strong><strong>Helmholtz</strong>-Geme<strong>in</strong>schaft gedankt. E<strong>in</strong> weiterer Dank gilt dem Universitäts-Club Bonn für die gewährte Gastfreundschaft und die Bereitstellung exzellenterArbeitsbed<strong>in</strong>gungen.6


HELMHOLTZ-WORKSHOP/FORUM, BONN 22./23. NOVEMBER 1999Arbeitsgruppe 1:Wissenschaft <strong>in</strong> den lokalen MedienMediator<strong>in</strong>: Jutta Specht; Schreiber: Alois KöstersDr. Andreas Dör<strong>in</strong>g, Frauke Haß, He<strong>in</strong>z-Jörg Haury, Tim Jaeger, Günter Marks,Franz Oss<strong>in</strong>g, Berndt Röttger, Mart<strong>in</strong> Thurau, Thorsten WirtzVorbemerkungLokaljournalisten sehen das Themenfeld <strong>der</strong> Wissenschaft als für den Leser,Zuhörer, Zuschauer zunehmend <strong>in</strong>teressant an. Wissenschaftsberichte <strong>in</strong> den lokalenMedien s<strong>in</strong>d aber noch nicht selbstverständlich. So s<strong>in</strong>d auch Wissenschaftlergefor<strong>der</strong>t, Lokaljournalisten als Ansprechpartner ernst zu nehmen, zumalnach Umfrage-Ergebnissen lokale Medien die größte Hörerdichte erzielenund die Vielfalt <strong>der</strong> lokalen Medien (Internet, Fernsehen, Radio, Tageszeitungen,Anzeigenblätter <strong>der</strong> verschiedensten Form, Kaufblätter) immer größerwird. Auf dieser großen Plattform können neue Zielgruppen für wissenschaftlicheThemen erschlossen werden.Voraussetzung für die Kommunikation wissenschaftlicher Themen außerhalbvon Fachmedien und von „Ghettos“ – wie themengebundene Seiten <strong>in</strong> Tageszeitungen(Frauen, Jugend, Wissenschaft) häufig genannt werden – ist jedoch,dass sich die Öffentlichkeitsarbeit <strong>der</strong> wissenschaftlichen E<strong>in</strong>richtungen auf diespezifischen Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen, Arbeitsweisen und Stilmittel des Lokaljournalismusganz allgeme<strong>in</strong> und se<strong>in</strong>e verschiedenen Ersche<strong>in</strong>ungsformen e<strong>in</strong>lässt.Zunächst e<strong>in</strong>mal handelt es sich bei Lokaljournalisten und Wissenschaftlern umGruppen, die für ganz verschiedene Zielgruppen Themen <strong>in</strong> verschiedener Artund Weise aufbereiten: Veröffentlichung für Experten versus publikumswirksameSchreibe.Daraus können sich Spannungen ergeben. Schlimmstenfalls diese:Journalisten empf<strong>in</strong>den die Reaktion des Wissenschaftsbetriebes auf „journalistische“Fragen vielfach als Vorenthaltung von Informationen und werten dieScheu <strong>der</strong> Wissenschaftler, sich schnell festzulegen, als Angst vor klaren Aussagen.Wissenschaftler tun ihren Unmut über verkürzte journalistische Dar-7


NEUE WEGE IN DER WISSENSCHAFTSKOMMUNIKATIONstellung durch öffentliche Medienschelte kund o<strong>der</strong> brechen kurzerhand dasGespräch mit Journalisten ab.H<strong>in</strong>zu kommt, dass <strong>der</strong> Journalist als Laie im Streit <strong>der</strong> bestellten und unbestelltenwissenschaftlichen Gutachten oft nicht entscheiden kann, was zur Veröffentlichungtaugt. Solche Probleme s<strong>in</strong>d vielfach thematisiert worden. An dieserStelle soll nicht weiter darauf e<strong>in</strong>gegangen werden. Stattdessen sollen zweiGrundsätze formuliert werden: Wissenschaft f<strong>in</strong>det überall statt, also muss sieauch <strong>in</strong> den lokalen Medien stattf<strong>in</strong>den. Und: Lokaljournalisten wünschen Wissenschaftsthemen.Lokaljournalisten wünschen WissenschaftsthemenHilfestellung bei <strong>der</strong> Vermittlung von komplizierten SachverhaltenDer Lokaljournalist ist als Generalist mehr auf die Hilfestellung von Expertenangewiesen als <strong>der</strong> Fachjournalist, <strong>der</strong> von se<strong>in</strong>en Erfahrungen zehrt. Im lokalenBereich gibt es jeden Tag Themen, die den Bereich <strong>der</strong> Wissenschaft streifen.Noch s<strong>in</strong>d die Recherchequellen <strong>der</strong> örtlichen Journalisten begrenzt. In <strong>der</strong>Regel erschöpfen sie sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Befragung von behördlichen Stellen. Lokaljournalisten– wenig erfahren im Umgang mit dem Wissenschaftsbetrieb – lassendie wissenschaftlichen Statements <strong>der</strong> Behörden, etwa zu Abwasser, Forstwirtschaft,Emissionen, Erdarbeiten, demographischen Entwicklungen (dieReihe ließe sich fortsetzen), selten von unabhängigen Instituten prüfen. E<strong>in</strong>eErläuterung solcher Ergebnisse für Leser erfolgt aus mangeln<strong>der</strong> Kompetenznicht. Hier könnten die Experten von wissenschaftlichen E<strong>in</strong>richtungen helfen.Der gefragte Experte für den immer bedeuten<strong>der</strong> werdenden LokalteilDer Umfang <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen lokalen Formate bei Radio, Fernsehen und Tageszeitunghat <strong>in</strong> den vergangenen Jahren immer mehr zugenommen. Untersuchungenbei Tageszeitungen zeigen, dass nicht nur generell die Seitenzahlenzunehmen, son<strong>der</strong>n dass vor allem <strong>in</strong> die Lokalteile <strong>in</strong>vestiert wird. Das bedeutet,dass immer mehr Themen unter lokalen Aspekten beleuchtet werden.Sie werden konsequent regionalisiert. Das Erdbeben <strong>in</strong> <strong>der</strong> Türkei wäre vorzehn Jahren nicht im Lokalteil erwähnt worden. 1999 ist es vielfach Anlass gewesen,Umfragen auf <strong>der</strong> Straße zu starten, von Partnerstätten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Türkei zuberichten o<strong>der</strong> Kontakt aufzunehmen mit türkisch-stämmigen Mitbürgern. GlobalVillage f<strong>in</strong>det auch im Lokalteil statt. Experten s<strong>in</strong>d bei solchen Themen8


HELMHOLTZ-WORKSHOP/FORUM, BONN 22./23. NOVEMBER 1999nicht nur von den großen Fernsehstationen gefragt. Auch Lokaljournalisten s<strong>in</strong>dauf ihren Rat angewiesen.Die Initative Agenda 21 <strong>der</strong> United Nations (UN) zeigt, dass die weltweite Vernetzungauch die Dörfer erreicht. Lokaljournalisten brauchen Ansprechpartner,die über Kirchturmspitzen h<strong>in</strong>aus sehen.Parallel zur Umfangserweiterung ist <strong>der</strong> Bildungsgrad <strong>der</strong> Lokaljournalisten <strong>in</strong>den vergangenen Jahren gestiegen. Vielleicht auch aus diesem Grund werdendie Themen <strong>der</strong> lokalen Medien, vor allem im Zeitungsbereich, vielfältiger, undsie werden komplexer und aufwendiger gestaltet.Informationen aufbereiten<strong>Wege</strong>n <strong>der</strong> Erweiterung <strong>der</strong> Umfänge und <strong>der</strong> erhöhten technischen Anfor<strong>der</strong>ungenan den Lokaljournalisten hat die Zeit für die Recherche <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lokalredaktioneher abgenommen. Der Redakteur ist gezwungen, den Stoff nicht nurnach Aktualität und Leser<strong>in</strong>teressen zu sichten, son<strong>der</strong>n auch den Zeitaspektbei <strong>der</strong> redaktionellen Gestaltung zu berücksichtigen. Pressemitteilungen vonwissenschaftlichen E<strong>in</strong>richtungen s<strong>in</strong>d wegen ihrer Ausführlichkeit und ihresDetailreichtums sehr schwer <strong>in</strong> Formate zu <strong>in</strong>tegrieren, die – ganz gleich ob essich um Radio, Fernsehen o<strong>der</strong> Tageszeitung handelt – kle<strong>in</strong>teilig angelegt s<strong>in</strong>d.Ohne Rücksprache mit dem Autor zu halten, s<strong>in</strong>d sie kaum qualifiziert zu kürzen.Alle<strong>in</strong> diese Tatsache kann dafür ausreichen, dass e<strong>in</strong> eigentlich brauchbaresThema <strong>in</strong> den Medien nicht auftaucht. Aufbereitete Informationen, diezum jeweiligen Medium und den Eigenarten <strong>der</strong> lokalen Berichterstattung passen,haben große Chancen, berücksichtigt zu werden.Ideen aus dem Wissenschaftsbetrieb s<strong>in</strong>d gefragtLokaljournalisten greifen Themen meistens <strong>in</strong>folge von Pressemitteilungen aufo<strong>der</strong> werden von örtlichen Informanten auf Themen aufmerksam gemacht.Außenstehende regen also Themen für die Zeitung an. Anstöße aus demWissenschaftsbetrieb, die transparent machen, warum e<strong>in</strong> Thema für die großeZielgruppe <strong>der</strong> Lokalberichterstattung <strong>in</strong>teressant se<strong>in</strong> könnte, haben großeChancen, von Lokalredakteuren aufgenommen zu werden.Kommunikationsnetze aufbauen, Infonetzwerke lokal organisierenDie mo<strong>der</strong>ne Kommunikationstechnik hat auch die Lokalredaktionen erreicht.Sie nutzen alle Recherchewege, die früher den Mantelredaktionen o<strong>der</strong> über-9


NEUE WEGE IN DER WISSENSCHAFTSKOMMUNIKATIONregionalen Medien vorbehalten waren: Internet (Beispiel InformationsdienstWissenschaft – idw) Hotl<strong>in</strong>e (bei aktuellen Anlässen), klassische Pressemitteilung,Interview-Angebote (nach Nachrichtenlage).In <strong>der</strong> lokalen Gesellschaft gibt es aber traditionelle örtliche Infonetze, die nachwie vor für die Berichterstattung die größere Bedeutung haben. Dort gilt es,präsent zu se<strong>in</strong>. Indem die Pressevertreter von wissenschaftlichen E<strong>in</strong>richtungen,aber auch Wissenschaftler mit beson<strong>der</strong>s großer sozialer Kompetenz, amöffentlichen Leben teilnehmen, sorgen sie dafür, dass auch die Wissenschaftdort zum Thema wird.Denkbar wäre e<strong>in</strong> regelmäßiger Austausch, <strong>der</strong> <strong>in</strong>stitutionalisiert wird, wie zumBeispiel Wissenschafts-Stammtische o<strong>der</strong> Patenschaften zwischen Universitätenund örtlichen Medien.Geme<strong>in</strong>same AktionenGeme<strong>in</strong>same Aktionen von Lokalzeitung und wissenschaftlicher E<strong>in</strong>richtung(Benefiz, Stadtfeste, Tag <strong>der</strong> offenen Tür) können für e<strong>in</strong>e größere Präsenz <strong>der</strong>E<strong>in</strong>richtung im lokalen Medium sorgen. Gleichzeitig bauen die Partner Kontakteuntere<strong>in</strong>an<strong>der</strong> auf, die auch für e<strong>in</strong>e stärker an Inhalten orientierte Pressearbeitwichtig s<strong>in</strong>d.Es gibt Projekte wie „Schüler machen Zeitung“ o<strong>der</strong> „Zeitung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schule“,die an vielen deutschen Tageszeitungen laufen. Dabei werden Unterrichtsmaterialienfür Lehrer zur Verfügung gestellt, die es ihnen erleichtern, medienkundlichenUnterricht zu machen. Die Zeitung wird <strong>in</strong> dieser Zeit kostenlos anjeden Schüler geliefert. Die Schüler haben die Möglichkeit, selbst für die Zeitungzu schreiben. Meist werden diese Aktionen von den Tageszeitungen geme<strong>in</strong>sammit e<strong>in</strong>em Partner aus <strong>der</strong> Wirtschaft organisiert. Natürlich könnenHochschulen o<strong>der</strong> Forschungse<strong>in</strong>richtungen den Beitrag (e<strong>in</strong>e F<strong>in</strong>anzspritze fürdie Aktion) des Wirtschaftspartners nicht ersetzen – aber sie könnten ihn umdie <strong>in</strong>haltliche Komponente ergänzen. Mit e<strong>in</strong>er Universität, e<strong>in</strong>em wissenschaftlichenInstitut o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>er großen Forschungse<strong>in</strong>richtung könnten solcheAktionen e<strong>in</strong>en Partner gew<strong>in</strong>nen, <strong>der</strong> zum e<strong>in</strong>en <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lage wäre, e<strong>in</strong>e Vielzahl<strong>in</strong>teressanter Themen zu bieten, zum an<strong>der</strong>en den Vorteil hätte, den Schülernauch e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en potentiellen Zukunftsweg nach <strong>der</strong> Schule zu geben.Fast jede größere Regionalzeitung hat e<strong>in</strong>en Redakteur, <strong>der</strong> e<strong>in</strong> Schulklassen-Projektbetreut.Universitäten und Medien könnten geme<strong>in</strong>sam Schulen bei Wettbewerben wie„Jugend forscht“ unterstützen.10


HELMHOLTZ-WORKSHOP/FORUM, BONN 22./23. NOVEMBER 1999Das „Hamburger Abendblatt“ startete <strong>in</strong> den vergangenen Jahren zusammenmit <strong>der</strong> Universität zwei Aktionen, die alle<strong>in</strong> <strong>der</strong> wissenschaftlichen E<strong>in</strong>richtungzugute kam, aber gleichzeitig die Verb<strong>in</strong>dung mit den Lesern des Lokalteils(also den Bürgern <strong>der</strong> Stadt) gestärkt hat. Bei <strong>der</strong> ersten Aktion g<strong>in</strong>g esdarum, die marode Bestuhlung des Audimax zu ersetzen. Je<strong>der</strong> Hamburgerkonnte „se<strong>in</strong>en“ Platz (Kosten immerh<strong>in</strong> runde e<strong>in</strong>tausend Mark) spenden. DerName wurde am Sitzplatz angebracht. Spen<strong>der</strong> s<strong>in</strong>d nicht nur ehemalige Studentenund Professoren, son<strong>der</strong>n auch Hamburger Bürger, die etwas für dieAusbildung <strong>der</strong> Jugend <strong>in</strong> <strong>der</strong> Stadt tun wollen.Bei <strong>der</strong> zweiten Aktion g<strong>in</strong>g es darum, den Hochschulbibliotheken dabei zuhelfen, neue Bücher zu kaufen. In diesem Fall s<strong>in</strong>d die Spen<strong>der</strong> auch mit kle<strong>in</strong>erenBeiträgen (20 Mark) dabei. Der o<strong>der</strong> die Namen <strong>der</strong> Spen<strong>der</strong> werden <strong>in</strong>den Büchern vermerkt. Natürlich wird bei <strong>der</strong>erlei Aktionen nicht <strong>der</strong> Inhalt <strong>der</strong>Wissenschaft als solche weiter vermittelt – aber es wird die Beziehung zumlokalen Umfeld vertieft.Direkte Kontakte zur RedaktionUm engeren Kontakt mit <strong>der</strong> Zeitung aufzunehmen, bieten sich Redaktionshospitanzenvon wissenschaftlichen Mitarbeitern <strong>in</strong> Lokalredaktionen an. Die„Süddeutsche Zeitung“ beispielsweise bietet seit längerem Mitarbeitern <strong>der</strong>städtischen und staatlichen Verwaltungen die Möglichkeit, den Redakteuren desLokal- o<strong>der</strong> Bayernteils über die Schulter zu schauen. Ähnliche Besuche <strong>in</strong> <strong>der</strong>Redaktion wären auch für <strong>in</strong>teressierte Wissenschaftler o<strong>der</strong> Mitarbeiter ausPressestellen <strong>der</strong> Forschungse<strong>in</strong>richtungen denkbar, damit diese die Abläufe <strong>in</strong><strong>der</strong> Zeitungsproduktion und die Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen von Lokalredakteurenkennen lernen können.Die gezielte Suche nach journalistischem Know-how an den wissenschaftlichenE<strong>in</strong>richtungen (Freie Mitarbeiter, Praktikanten unter den Studenten) könnteebenfalls e<strong>in</strong>en direkten Weg <strong>in</strong> die Lokalredaktion weisen.Wissenschaftliche E<strong>in</strong>richtungen könnten lokale Medien-Praktika für Volontäreanbieten.Überregional gibt es die Möglichkeit, vorhandene Plattformen zu nutzen. Nichtnur die Tagungen von Wissenschaftsjournalisten s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e Möglichkeit, Themenunterzubr<strong>in</strong>gen. Lokaljournalistentreffen o<strong>der</strong> Journalistenschulen, an denenVolontäre ausgebildet werden, bieten die Möglichkeit, an<strong>der</strong>e Journalistenanzusprechen und damit neue Zielgruppen zu erreichen.11


NEUE WEGE IN DER WISSENSCHAFTSKOMMUNIKATIONZiel ist es, dass bei lokalen Themen, die <strong>in</strong> irgende<strong>in</strong>er Form die Wissenschaftbetreffen, von Lokaljournalisten automatisch <strong>der</strong> Wissenspool <strong>der</strong> örtlichenWissenschaftse<strong>in</strong>richtungen genutzt wird.Feste Ansprechpartner anbietenHilfreich dabei könnte es se<strong>in</strong>, dass die Pressestelle <strong>der</strong> wissenschaftlichen E<strong>in</strong>richtungfeste Gesprächspartner anbietet, und zwar nach lokaljournalistischenGesichtspunkten: Typische lokale Themen wie etwa Brandunglück, Gesundheitsthemen,Verkehrsplanung, Katastrophen, Umweltschutz, könnten vonExperten aus <strong>der</strong> Wissenschaft begleitet werden.Die Form <strong>der</strong> PressearbeitDie Internet-Angebote <strong>der</strong> wissenschaftlichen E<strong>in</strong>richtungen werden immerbesser. Allerd<strong>in</strong>gs werden sie selten auf die spezifischen Belange <strong>der</strong> Journalistenh<strong>in</strong> ausgebaut.Diese brauchen neben dem Fachangebot auch Informationen über die handelndenPersonen und „sendefähiges“ Material. Dazu gehören die Lebensläufe <strong>der</strong>Wissenschaftler, ihre Hobbys, Kontaktadressen, Fotos, Publikationen o<strong>der</strong> Orig<strong>in</strong>al-Töne<strong>der</strong> handelnden Personen.Medienspezifische Materialien erleichtern dem Journalisten das Reagieren aufThemen. Grafiken, Fotos (<strong>in</strong> schwarz/weiß und Farbe) und O-Töne könnten viaInternet zur Verfügung gestellt werden. Video-Tapes, auch Eigenproduktionen,s<strong>in</strong>d für die vor allem <strong>in</strong> den neuen Bundeslän<strong>der</strong>n sehr verbreiteten lokalenFernsehsen<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e willkommene Abwechslung, die gern <strong>in</strong> die Sendung e<strong>in</strong>gebautwird.Bei aktuellen Ereignissen könnten Universitäten e<strong>in</strong>en Informationsdienst anbieten.Experten sprechen Kommentare auf e<strong>in</strong>e Mail-Box, die von Journalistenabgerufen werden kann.Lokale AusrichtungDie spezifischen Voraussetzungen lokaler Medien zur Berichterstattung überwissenschaftliche Themen müssen berücksichtigt werden. Nach den Erfahrungenvon Lokaljournalisten gelten bestimmte Grundsätze, die darüber entschei-12


HELMHOLTZ-WORKSHOP/FORUM, BONN 22./23. NOVEMBER 1999den, ob e<strong>in</strong> Thema berücksichtigt wird o<strong>der</strong> nicht. Im Folgenden e<strong>in</strong>ige Spezifika<strong>der</strong> lokaljournalistischen Arbeit:1. PersonalisierungDas lokale Medium hütet sich davor, Themen abstrakt aufzubereiten. E<strong>in</strong>e Möglichkeit,Themen lokal „anzuwärmen“, ist die Personalisierung.Beispiele:● Dass e<strong>in</strong> Physikprofessor am Ort Physik betreibt, ist ke<strong>in</strong>e Nachricht, dass er <strong>in</strong>den Semesterferien Extremsportler ist o<strong>der</strong> nach Feierabend Motorrä<strong>der</strong> restauriert,ist e<strong>in</strong>e Nachricht. Es würde sich lohnen, ganz gezielt an den Universitäteno<strong>der</strong> <strong>in</strong> den Forschungse<strong>in</strong>richtungen nach den heimlichen Exoten zu fahnden,„Menschen vor Ort“, „Unser Nachbar, <strong>der</strong> Professor“, s<strong>in</strong>d beliebte Serien<strong>in</strong> lokalen Medien. Solche Stücke schaffen nicht nur Kontakt zum Leser (<strong>der</strong>Physiker als Mensch wie du und ich), son<strong>der</strong>n auch Kontakte zu den Redaktionen,die auch für fachspezifische Themen genutzt werden können.● Hilfestellung bei aktuellen Themen: Bei <strong>der</strong> journalisten Bearbeitung des Millennium-Themashaben Äußerungen von Wissenschaftlern vor Ort, die auchüber den Fachbereich h<strong>in</strong>ausgehen und persönliche Statements enthalten, guteChancen, gesendet o<strong>der</strong> gedruckt zu werden.● „Literarisches Quartett“: Dies ist e<strong>in</strong> Beispiel für Aktionen von lokalen Medien,die unter Beteiligung von <strong>in</strong>teressierten Laien stattf<strong>in</strong>den. Für literatur<strong>in</strong>teressierteÄrzte o<strong>der</strong> Physiker stellt dies e<strong>in</strong>e Möglichkeit dar, sich vorzustellenund den Kontakt mit <strong>der</strong> Öffentlichkeit zu suchen.● Gezielte „Talentsuche“ unter den Wissenschaftlern ist e<strong>in</strong>e Voraussetzung, Wissenschaftlerund Wissenschaft für die lokalen Medien <strong>in</strong>teressant zu machen.E<strong>in</strong> „medientauglicher“, kontaktfreudiger Wissenschaftler wird immer wie<strong>der</strong>von Journalisten angesprochen.● Schon alle<strong>in</strong> die Tatsache, dass es e<strong>in</strong>e Rockband mit Beschäftigten e<strong>in</strong>er örtlichenwissenschaftlichen E<strong>in</strong>richtung gibt, kann Anlass zu e<strong>in</strong>er Berichterstattungse<strong>in</strong>.2. LokalisierungE<strong>in</strong>e <strong>der</strong> wichtigsten Kriterien für die Veröffentlichung im Lokalen, ist naturgemäßdie Möglichkeit, das Thema zu „lokalisieren“. E<strong>in</strong>faches Beispiel: Wenne<strong>in</strong> Professor fern se<strong>in</strong>es Heimatortes ernannt wird, sollte e<strong>in</strong>e Pressemitteilung,13


NEUE WEGE IN DER WISSENSCHAFTSKOMMUNIKATIONsamt Foto, Lebenslauf und Kontaktadresse auch an die Lokalredaktion se<strong>in</strong>esHeimatortes gehen. Wenn e<strong>in</strong>e Forschungsgruppe <strong>in</strong>s Ausland geht, sollten Berichteauch an die Heimatorte <strong>der</strong> Beteiligten erreichen, nicht nur die überregionalenMedien o<strong>der</strong> die Medien des Uni-Standortes.In je<strong>der</strong> wissenschaftlichen E<strong>in</strong>richtung gibt es Themen, die sich „lokalisieren“lassen. Der „Lotuseffekt“ läßt sich im Zusammenhang mit dem „Sprayerproblem“erläutern: Wissenschaftler erklären diesen Effekt, <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>ne Wandfarbenabwaschbar macht.Das Thema „Ladenpleiten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Innenstadt“ kann man auch durch e<strong>in</strong> Gesprächmit e<strong>in</strong>em Sozialgeographen begleiten. Alle<strong>in</strong> die Herkunft e<strong>in</strong>es Wissenschaftlersreicht oft, um e<strong>in</strong> Thema für den Lokalteil geeignet zu machen: „UnserMann auf dem Aids-Kongress“ o<strong>der</strong> „Unser Mann auf <strong>der</strong> Klimakonferenz“könnten Überschriften se<strong>in</strong>, unter denen überregionale Themen auch im Lokalenlaufen. Vorberichte, aktuelle Statements über Telefon o<strong>der</strong> E-Mail und e<strong>in</strong>Nachbericht von e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>heimischen Wissenschaftler über e<strong>in</strong> solches Ereignisshaben gute Chancen, veröffentlicht zu werden.Demographische Entwicklungen am Ort können mit Hilfe <strong>der</strong> Bevölkerungswissenschafterklärt werden. Die Folgen für lokale Gesellschaften s<strong>in</strong>d mitwissenschaftlicher Hilfe von den Medien darzustellen.Vielfältige journalistische FormenDie e<strong>in</strong>fache Meldung von wissenschaftlichen Ergebnissen, die ohne Bezugzum Menschen <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Region ist, reizt den Lokaljournalisten nicht zur Veröffentlichung.An<strong>der</strong>e Formen <strong>der</strong> Darstellung des Wissenschaftsbetriebes habenmehr Aussicht auf Erfolg.Es gibt neben <strong>der</strong> Meldung und dem Bericht verschiedene Formen <strong>der</strong> journalistischenBerichterstattung, die auch zur Darstellung von Wissenschaft o<strong>der</strong>des Forschungbetriebes geeignet s<strong>in</strong>d. Um dem örtlichen Medium mehr Reportage-Elementezu ermöglichen, eignen sich zum Beispiel Spaziergängedurch das Labor mit e<strong>in</strong>er Beschreibung <strong>der</strong> Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen und <strong>der</strong> Rahmenbed<strong>in</strong>gungenvon Forschung. Die Darstellung des Arbeitsalltags, <strong>der</strong> Menschenund ihr R<strong>in</strong>gen um Ergebnisse stünde dabei im Vor<strong>der</strong>grund, nicht daswissenschaftliche Ergebnis an sich.14


HELMHOLTZ-WORKSHOP/FORUM, BONN 22./23. NOVEMBER 1999Beispiele:● E<strong>in</strong> Wissenschaftler schreibt e<strong>in</strong> Tagebuch e<strong>in</strong>es Forschungsprojektes („Irrungen/Wirrungen“).● Journalisten, Volontäre o<strong>der</strong> freie Mitarbeiter bekommen die Möglichkeit im„Selbstversuch“ die wissenschaftliche E<strong>in</strong>richtung kennenzulernen. Dabei entstehenReportagen wie „E<strong>in</strong> Tag im Präperationskurs <strong>der</strong> mediz<strong>in</strong>ischen Fakultät“o<strong>der</strong> „E<strong>in</strong> Tag beim chemischen Praktikum“.● E<strong>in</strong>e spielerische Form <strong>der</strong> Beschäftigung mit <strong>der</strong> wissenschaftlichen E<strong>in</strong>richtungkönnte auch <strong>der</strong> „Leserkrimi“ se<strong>in</strong>, <strong>der</strong> von e<strong>in</strong>igen Regionalzeitungen mitErfolg vor allem im Sommer veranstaltet wird. In <strong>der</strong> Variante als Wissenschaftskrimi<strong>in</strong> Fortsetzungen (Wissenschaftler schreiben mit) würde er denWissenschaftsbetrieb thematisieren.● Auch <strong>der</strong> Gast-Kommentar e<strong>in</strong>es Wissenschaftlers zur Zukunft <strong>der</strong> Stadt hatChancen auf Veröffentlichung.EventsLokale Medien organisieren immer mehr Leserstammtische, Leserforen, Talk-Shows und ähnliche Veranstaltungen, um Leser, Hörer o<strong>der</strong> Zuschauer stärkeran ihr Medium zu b<strong>in</strong>den. Streitgespräche zu Thema „Klimaschutz“ o<strong>der</strong> „Mediz<strong>in</strong>ischeVersorgung“ f<strong>in</strong>den vor Ort mit örtlichen Ansprechpartnern statt.Viele Verbände haben diese Foren für sich entdeckt und machen den Mediensogar Vorschläge. Sie bieten nicht selten die Organisation ganzer Telefonforenmit verschiedenen Gesprächspartnern an. Für wissenschaftliche E<strong>in</strong>richtungenkönnten solche Veranstaltungen ebenfalls e<strong>in</strong> Forum für die Öffentlichkeitsarbeitwerden.Beispiele:● Der Ausflug <strong>in</strong> die Wissenschaft: Leser besuchen mit Vertretern <strong>der</strong> Heimatzeitungdie Forschungse<strong>in</strong>richtungen ihres Ortes.● Wissenschaftler verschiedener Fachrichtungen diskutieren <strong>in</strong> <strong>der</strong> Redaktion zue<strong>in</strong>em vorgegebenen Thema (Atom-Ausstieg). Die „gedruckte Talkshow“ersche<strong>in</strong>t am nächsten Tag.● E-Mail-Aktion: Leserfragen werden an Wissenschaftler zur Beantwortung weitergegeben.15


NEUE WEGE IN DER WISSENSCHAFTSKOMMUNIKATION● Messtrupps unterwegs: Prüfungstrupps für Wasserqualität, Lärmbelastung etc.werden begleitet.● Wissenschaftliche E<strong>in</strong>richtungen, Labors, Hörsäle, Versuchsgärten könnten fürMedien <strong>in</strong>teressante „Locations“ se<strong>in</strong>, auch für Themen und Events, die nichtunmittelbar mit dem Ort <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung stehen. Warum soll e<strong>in</strong> Cast<strong>in</strong>g für dieSerie „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ nicht im botanischen Garten <strong>der</strong> Universitätstattf<strong>in</strong>den?Technische Entwicklungen von Universitäten können zusammen mit den örtlichenMedien <strong>der</strong> Öffentlichkeit bei Events präsentiert werden. Beispiele s<strong>in</strong>dSolarwagen, die e<strong>in</strong>e Freiluft-Fußballübertragung mit Strom versorgen o<strong>der</strong>Roboter, die Schneemänner bauen.<strong>Neue</strong> Medien und FormateDie lokale Medienlandschaft hat sich <strong>in</strong> den vergangenen Jahren stark gewandelt.Sie ist reichhaltiger und breiter geworden. Das bietet auch wissenschaftlichenE<strong>in</strong>richtungen die Möglichkeit, sich breiter zu präsentieren.Stadt-TV und lokale Formate <strong>der</strong> Privatsen<strong>der</strong>Mit dem beson<strong>der</strong>s <strong>in</strong> den neuen Bundeslän<strong>der</strong>n verbreiteten Stadt-TV tun sichneue Chancen für die Kommunikation wissenschaftlicher Themen auf. LokalesFernsehen hat viel mehr Sendezeit zur Verfügung als die herkömmlichenüberregionalen Sen<strong>der</strong>. Zudem s<strong>in</strong>d die e<strong>in</strong>zelnen Sen<strong>der</strong> häufig <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Verbundzusammengefasst und erreichen so e<strong>in</strong> nicht unerhebliches Potenzial.Pressestellen wissenschaftlicher E<strong>in</strong>richtungen sollten darauf reagieren undsendefähiges Material zur Verfügung stellen. Forschungsvorhaben an <strong>in</strong>teressantenOrten sollten mit Kameras begleitet werden. Entsprechende Institute(Publizistik, Filmwissenschaft, Journalistik etc.) können nicht nur mit überregionalenMedien zusammenarbeiten, son<strong>der</strong>n auch Kontakte vor Ort aufbauen.Das Privatfernsehen öffnet lokale Fenster, <strong>der</strong>en Redakteure ständig auf <strong>der</strong>Suche nach Themen s<strong>in</strong>d, die sich bebil<strong>der</strong>n lassen.<strong>Neue</strong> ZeitungsformateAuch im Bereich <strong>der</strong> Pr<strong>in</strong>tmedien entwickeln sich Formate, die neue Möglichkeiten<strong>der</strong> <strong>Wissenschaftskommunikation</strong> bieten. So entwickeln sich beispielsweiselokale Anzeigenblätter zu redaktionell immer aufwendiger gestaltetenZeitungen, die den klassischen Kaufblättern des Boulevard ihren Platz streitig16


HELMHOLTZ-WORKSHOP/FORUM, BONN 22./23. NOVEMBER 1999machen. Auf ihre spezifischen Produktionsbed<strong>in</strong>gungen muss bei <strong>der</strong> Öffentlichkeitsarbeite<strong>in</strong>gegangen werden. Beispiel: Die <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> ersche<strong>in</strong>endeU-Bahn-Zeitung „15 Uhr aktuell“ kann bis zum Mittag noch aktuellen Stoffverarbeiten. Pressekonferenzen und Pressemitteilungen sollten darauf e<strong>in</strong>gehen.Die Freiburger „Zeitung zum Sonntag“ berichtet <strong>in</strong> aufwendigen undniveauvollen H<strong>in</strong>tergrundberichten über Themen vor Ort.Auch Anzeigenblätter, die eher den Boulevard-Stil pflegen, könnten mit „Kle<strong>in</strong>enHäppchen“ Wissenschaft versorgt werden. Tatsache ist, dass gerade bei diesenBlättern gut vorbereitete Berichte große Chancen haben, veröffentlicht zuwerden. Zu beobachten ist außerdem im klassischen Boulevard e<strong>in</strong> Trend zurNiveau-Anhebung <strong>der</strong> Blätter, <strong>der</strong> sich auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wissenschaftsberichterstattungnie<strong>der</strong>schlägt. Beispiel: Der „Berl<strong>in</strong>er Kurier“ berichtet häufig über Wissenschaftund hat <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Sonntagsausgabe e<strong>in</strong>e Doppelseite Wissenschaft.17


NEUE WEGE IN DER WISSENSCHAFTSKOMMUNIKATIONArbeitsgruppe 2:Wissenschaft außerhalb <strong>der</strong> traditionellen MedienplätzeMediator: Volker Thomas; Schreiber: Michael BechtelBarbara Bachtler, Wolfgang Buml, Jochen Boberg, Dr. Ulrich Breuer, HermannKle<strong>in</strong>, Udo Leuschner, Jörg Naumann, Manfred Ronzheimer, Franziska Raff,Dr. med. Heidi Schüller, Alexan<strong>der</strong> StrackeVorbemerkung:Wissenschaft ist Kultur. Sie ist es wert, kommuniziert zu werden. Und sie kannganz an<strong>der</strong>s kommuniziert werden, als dies bisher auf dem <strong>Wege</strong> des klassischenWissenschaftsjournalismus geschieht. Weit über die kle<strong>in</strong>e Gruppe <strong>der</strong>ohneh<strong>in</strong> an Wissenschaft <strong>in</strong>teressierten Menschen h<strong>in</strong>aus besteht e<strong>in</strong>e große Bereitschaft,sich fasz<strong>in</strong>ieren zu lassen. Voraussetzung ist, dass die Art <strong>der</strong> PräsentationAha-Erlebnisse ermöglicht und das Vorurteil durchbricht: Wissenschaftist unverständlich und langweilig.Im Zentrum unserer Überlegungen stand deshalb ganz pragmatisch die Aufgabe,nach <strong>Wege</strong>n zu suchen, wie Wissenschaft über die traditionellen Zielgruppendes Wissenschaftsjournalismus h<strong>in</strong>aus zu kommunizieren ist. Dies kann nichtalle<strong>in</strong> über Zeitungen, Hörfunk und Fernsehen geschehen – es braucht denunmittelbaren Kontakt und Dialog, die Präsenz von Wissenschaft <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lebenswelt<strong>der</strong> Menschen. So g<strong>in</strong>g es <strong>der</strong> Arbeitsgruppe nicht primär um die Frage, wieMedien gezielter und adäquater angesprochen werden können. Gerade umgekehrtlautet die Herausfor<strong>der</strong>ung: Wenn Wissenschaft zum Ereignis wird, das Menschenanzieht und <strong>in</strong> Bewegung setzt, f<strong>in</strong>den sich die Medien von alle<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>und verstärken dessen Wirkung durch ihre Berichterstattung.Lernen können wir zum Beispiel von <strong>der</strong> Kultur: Sie hat es geschafft, <strong>in</strong> ihrenverschiedensten Ersche<strong>in</strong>ungsformen überall im Alltag präsent zu se<strong>in</strong> – niemandfragt nach ihrer Existenzberechtigung, ihr Eigenwert ist unangefochten.Wissenschaft ist Teil <strong>der</strong> Kultur, diese Tatsache muss sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Öffentlichkeitwie<strong>der</strong> h<strong>in</strong>reichend wi<strong>der</strong>spiegeln.Auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Wissenschaftskommunikation</strong> muss <strong>in</strong> dieser Beziehung das Radnicht überall neu erfunden werden: E<strong>in</strong>ige <strong>der</strong> „neuen <strong>Wege</strong>“ s<strong>in</strong>d vielerortsmehr o<strong>der</strong> weniger erfolgreich ausprobiert worden. Es kommt eher darauf an,18


HELMHOLTZ-WORKSHOP/FORUM, BONN 22./23. NOVEMBER 1999die isolierten Ideen und Ansätze zusammenzufassen und auf breiter Basis verfügbarzu machen. Sie wären dabei auf ihre Tauglichkeit zu überprüfen, die Wissenschaftim Rahmen täglichen Lebens, <strong>der</strong> Freizeit, <strong>der</strong> Familie, <strong>der</strong> Arbeit,<strong>der</strong> Schule erkennbar und erfahrbar zu machen.Im Rahmen <strong>der</strong> wenigen Stunden e<strong>in</strong>es Workshops kann das gesamte Spektrumselbstverständlich nur skizzenhaft umrissen werden. In Thesenform werden imFolgenden die Ausgangspunkte zur Vermittlung von Wissenschaft und Forschungaußerhalb des traditionellen Medienbereiches benannt. E<strong>in</strong> Fallbeispiel(„Lärm“) dient zur Illustration.Thesen zur <strong>Wissenschaftskommunikation</strong>1. Wissenschaft muss Neugier wecken und Neugier befriedigen. So wichtigZielgruppenüberlegungen anhand von Nutzen und Betroffenheiten alsAusgangspunkte s<strong>in</strong>d und bleiben – wissenschaftliche Erkenntnis hat, wiealle an<strong>der</strong>en kulturellen Leistungen, ihren Eigenwert. Sie vermag zu fasz<strong>in</strong>ieren– dieses Selbstbewusstse<strong>in</strong> muss die Wissenschaft aufbr<strong>in</strong>gen.Sie braucht nicht mit Aspekten hausieren zu gehen, die ihrenDienstleistungscharakter und die Anwendbarkeit unterstreichen.Möglichkeiten:● Nach populären Fragestellungen Ausschau halten: Warum ist <strong>der</strong> Himmelblau? Ist Überlichtgeschw<strong>in</strong>digkeit möglich?● Naturwissenschaftliche und geisteswissenschaftliche Fragestellungen zugeeigneten Themen verb<strong>in</strong>den: zum Beispiel Hirn-/Gedächtnisforschungund Philosophie/Theologie.2. Wissen schaft muss e<strong>in</strong>e eigene Corporate Identity entwickeln – geradewenn sie sich mit An<strong>der</strong>en geme<strong>in</strong>sam <strong>in</strong> <strong>der</strong> Öffentlichkeit darstellt. Diesesgilt beson<strong>der</strong>s unter <strong>der</strong> e<strong>in</strong>gangs formulierten Prämisse, dass Wissenschaftüberall im Alltag zu f<strong>in</strong>den ist, dass sie aber als solche häufig nichtbewusst wahrgenommen wird.3. Wissenschaft muss ihre Botschaften e<strong>in</strong>fach darstellen und sich e<strong>in</strong>er möglichste<strong>in</strong>fachen Sprache sowie e<strong>in</strong>er professionellen Visualisierung bedienen.Nicht alles lässt sich e<strong>in</strong>fach vermitteln – wichtig ist das Problemverständnisund das Verständnis <strong>der</strong> Folgerungen.19


NEUE WEGE IN DER WISSENSCHAFTSKOMMUNIKATIONBeispiel:● Bildhafte Darstellung durch Vergleiche: Die Briefmarke auf dem Fußballverdeutlicht die Dicke <strong>der</strong> Erdkruste.4. Wissenschaft ist Kultur und kann sich aller kulturellen Argumentationsformenbedienen. Sie kann dazu die klassischen Orte von Kultur (Theater,Konzertbühne, Museen und so weiter) nutzen. Es geht allerd<strong>in</strong>gs nicht umbloßes Spektakel: Kulturelle Argumentationen müssen nahe am Themase<strong>in</strong>.Beispiele:● Wissenschaftstheater ist <strong>in</strong> an<strong>der</strong>en Län<strong>der</strong>n erfolgreich erprobt, vielfältigeErfahrungen liegen vor und s<strong>in</strong>d leicht zu adaptieren.● Erkenntnisse von Wissenschaft s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>der</strong> bildenden Kunst <strong>in</strong> allen Zeitenumgesetzt worden.● Musik kann assoziativ die wissenschaftliche Botschaft stützen.● Museen fast je<strong>der</strong> Art s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> idealer Ort, um die Begegnung mit Wissenschaftanzubieten.● Umgekehrt kann sich e<strong>in</strong>e Wissenschaftse<strong>in</strong>richtung auch als Ort für kulturelleEreignisse <strong>der</strong> verschiedensten Art anbieten (Ausstellungen, Happen<strong>in</strong>gs,Theater, Feste usw.).5. Wissenschaft muss harte Fakten transportieren, aber auch, wo immer möglich,die S<strong>in</strong>ne und Gefühle ansprechen. Bei jedem Forschungsprojekt wärezu prüfen, was es dabei möglicherweise für Außenstehende zu sehen,hören, riechen, schmecken, betasten gibt.Möglichkeiten:● Experimente/Demonstrationen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Öffentlichkeit; „Gläserne“ Versuchslabors,wie DESY Hamburg e<strong>in</strong>es aufgebaut hat, zeigen, dass die Menschenbegeistert s<strong>in</strong>d, solche E<strong>in</strong>blicke zu erhalten – auch wenn sie letztlich nichtgenau verstanden haben, worum es <strong>in</strong> diesen Experimenten geht.● Visualisierung (attraktive Fotos, Videos, Animationen usw.)6. Wissenschaft hat den Elfenbe<strong>in</strong>turm verlassen – jetzt muss sie noch aufden Marktplätzen ankommen. Dafür s<strong>in</strong>d kommunikative Erlebnissituationenzu schaffen. Wissenschaft muss sich zu unüblichen Zeiten und anunüblichen Orten präsentieren, muss zum Teil des Alltags, vor allem <strong>der</strong>Freizeit werden. Sie muss <strong>in</strong> ihrer Allgegenwärtigkeit bewusst werden.Möglichkeiten:● Marktstände <strong>der</strong> örtlichen Forschung,20


HELMHOLTZ-WORKSHOP/FORUM, BONN 22./23. NOVEMBER 1999●●●●●●●●mit den gesellschaftlich <strong>in</strong>teressanten, umstrittenen Themen heraus auf dieStraßen und Plätze gehen,medial ausgestattete, attraktiv gestaltete Info-Boxen/Kommunikationsräume– möglichst nicht <strong>in</strong> Wissenschaftse<strong>in</strong>richtungen o<strong>der</strong> auf dem Campus,son<strong>der</strong>n im Zentrum <strong>der</strong> Städte,Institute präsentieren sich <strong>in</strong> öffentlichen Foren <strong>der</strong> E<strong>in</strong>kaufszentren mitService-Themen (Beispiel: Härtetest Wasser),Volksfeste für Präsentationen von Wissenschaft nutzen,eigene Events (zum Beispiel e<strong>in</strong>e Wissenschaftsnacht) organisieren; mitviel Unterhaltung und Infota<strong>in</strong>ment Massen <strong>in</strong> Bewegung br<strong>in</strong>gen,am Rande von Sportveranstaltungen auftreten – die Hochleistungs-Sportgeräte,zum Beispiel Bob-Schlitten/Tennisschläger, wurden durch wissenschaftlicheErkenntnisse optimiert, wichtig ist die Art <strong>der</strong> Darstellung,(spielerisch, s<strong>in</strong>nlich, lustvoll, nicht mit langatmigen Erklärungen langweilen),Zusammenarbeit mit Kommunen: Wissenschaftse<strong>in</strong>richtungen/Wissenschaftstraditionensystematisch fürs Stadtmarket<strong>in</strong>g/Tourismus, zum BeispielStadtführungen, Wissenschaftsmärkte, -kongresse (?),Wissenschaftsevents <strong>in</strong> die Unternehmen tragen.7. Wissenschaft muss spielerisch, über das Spiel vermittelt werden; nicht unernst,aber mit e<strong>in</strong>em hohen Maß an Leichtigkeit und Lockerheit. E<strong>in</strong>igeScience Centers wie NewMetropolis Amsterdam o<strong>der</strong> Phänomenta Flensburgnehmen das bereits auf. Vorbil<strong>der</strong> auch für Angebote an Erwachsenekönnen Fernsehformate wie „Die Sendung mit <strong>der</strong> Maus“ o<strong>der</strong> „Löwenzahn“se<strong>in</strong>.Möglichkeiten:● Spielveranstaltungen, K<strong>in</strong><strong>der</strong>feste: Schnitzeljagd durch die nach Wissenschaftlernbenannten Straßen (die Ferienfreizeiten für K<strong>in</strong><strong>der</strong> beim ForschungszentrumJülich s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> gutes Beispiel, wie erfolgreich e<strong>in</strong>e solcheArbeit se<strong>in</strong> kann),● Comics,● Lernspiele entwickeln,● Kabarett.8. Wissenschaft muss sich <strong>in</strong> den neuen Medien <strong>in</strong> angemessener Form präsentieren.Wer sollte sonst <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lage se<strong>in</strong>, Orientierungshilfe im Internetzu leisten und Schneisen <strong>in</strong> dieses Informationschaos zu schlagen?21


NEUE WEGE IN DER WISSENSCHAFTSKOMMUNIKATIONMöglichkeiten:● Berichte über Wissenschaftsereignisse <strong>in</strong> <strong>der</strong> Region <strong>in</strong>s weltweiteNetz stellen, mit L<strong>in</strong>ks zum nationalen/weltweiten Informationsangebotvernetzen,● verdichtete, nutzwerte Information für unterschiedliche Zielgruppenentwickeln und pflegen,● Scout/Info-Broker-Service entwickeln.9. Die Wissenschaft muss zu e<strong>in</strong>em persönlichen und kont<strong>in</strong>uierlichen Dialogfähig werden. Die personale Kommunikation zwischen Wissenschaftund Bürgern/Me<strong>in</strong>ungsführern/Entscheidungsträgern muss organisiertwerden.Möglichkeiten:● Stammtische, regelmäßige Gesprächsrunden mit Journalisten, Politikern,Unternehmern organisieren;● über Arbeitsweisen und Prozesse <strong>in</strong>formieren, Probleme nicht ausklammern.10. Wissenschaft muss Sympathieträger aufbauen. Wichtig s<strong>in</strong>d neben den e<strong>in</strong>fachen,klaren Botschaften auch die Menschen, die diese Botschaftenglaubhaft darstellen und repräsentieren können. Ohne Personalisierunggeht es nicht, wenn Inhalte <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Mediengesellschaft wirksam kommuniziertwerden sollen.Möglichkeiten:● verbesserte Medien-Schulung von Wissenschaftlern (möglichst schonim Rahmen <strong>der</strong> wissenschaftlichen Ausbildung),● Nachwuchswissenschaftler stärker <strong>in</strong> die Öffentlichkeitsarbeit e<strong>in</strong>beziehen.11. Wissenschaft muss mit den regionalen und lokalen Strukturen e<strong>in</strong>en Verbunde<strong>in</strong>gehen und sich auf die Arbeitsweise an<strong>der</strong>er e<strong>in</strong>lassen. Die Vielfalt<strong>der</strong> hier angedeuteten „neuen <strong>Wege</strong>“ kann nur mit möglichst vielenPartnern geme<strong>in</strong>sam begangen werden, zumal im S<strong>in</strong>ne von Nachhaltigkeitalle diese verschiedenen Möglichkeiten vernetzt und strategisch geplantwerden müssten.Wie erfolgreich dies se<strong>in</strong> kann, zeigt das facettenreiche Modell <strong>der</strong> „WissenschaftstageAurich“, die <strong>in</strong> diesem Jahr zum zehnten Mal veranstaltetwurden.22


HELMHOLTZ-WORKSHOP/FORUM, BONN 22./23. NOVEMBER 1999Möglichkeiten:● Auf potentielle Kooperationspartner (Kommunen, Unternehmen,Volkshochschulen und an<strong>der</strong>e Bildungse<strong>in</strong>richtungen, Kirchen, Vere<strong>in</strong>e,Medien) zugehen, Trägerstrukturen für Events auf möglichst breiterBasis aufbauen;● Wissenschaftsvere<strong>in</strong>e gründen,● Schüler, Studenten, <strong>in</strong>teressierte Bürger <strong>in</strong> die <strong>Wissenschaftskommunikation</strong>e<strong>in</strong>beziehen (zum Beispiel Organisation von Info-Ständen,Veranstaltungen),● prom<strong>in</strong>ente Persönlichkeiten gew<strong>in</strong>nen und bei je<strong>der</strong> entsprechendenGelegenheit <strong>in</strong>s Rampenlicht stellen;● Sponsoren suchen.In e<strong>in</strong>em solchen <strong>in</strong>tegrierten lokalen Ansatz steckt viel Lösungspotenzial fürdas Problem, dass es für <strong>Wissenschaftskommunikation</strong> an Geld und Arbeitskraftfehlt: Aus <strong>der</strong> erfolgreichen K<strong>in</strong><strong>der</strong>freizeit im Forschungszentrum Jülichbeispielsweise ist e<strong>in</strong> Elternvere<strong>in</strong> entstanden, <strong>der</strong> die Arbeit mitträgt.Wie geht man vor, wen spricht man an? Verallgeme<strong>in</strong>erbare Strategien dafürgibt es nicht – sie müssen den örtlichen Voraussetzungen angepasst se<strong>in</strong> (Großstädte,Kle<strong>in</strong>städte, unterschiedlich ausgeprägte Wissenschafts<strong>in</strong>frastruktur).Grundfor<strong>der</strong>ungen <strong>in</strong> Kürze:● Wir müssen <strong>in</strong>tegrierte lokale Ansätze anstoßen, aufgreifen und stützen.● Wir brauchen Dauerhaftigkeit/Nachhaltigkeit bei allen diesen Aktivitäten –Strohfeuer br<strong>in</strong>gen nichts. Am besten langfristige Pläne entwickeln!● Wir müssen zum direkten Gespräch zwischen Bürgern und Wissenschaftlernkommen.Der bisher entwickelte Katalog soll an e<strong>in</strong>er Fallstudie durchgespielt werden.An e<strong>in</strong>em praktischen Beispiel kann verdeutlicht werden, welche riesige Palettevon Möglichkeiten sich auftut, wenn entsprechende Partner im lokalenRaum <strong>in</strong>s Boot geholt werden.23


NEUE WEGE IN DER WISSENSCHAFTSKOMMUNIKATIONBeispiel für die breitenwirksame Diskussion e<strong>in</strong>es Themas Wissenschaft:Projekt Lärm – Hilfe, unsere Stadt ist zu lautAusgangspunkt:18 Prozent <strong>der</strong> Deutschen wohnen <strong>in</strong> Bereichen, <strong>in</strong> denen die ständige Lärmbelastung65 Dezibel überschreitet, was nach wissenschaftlichen ErkenntnissenGesundheitsschäden verursacht. Dennoch schenkt die Öffentlichkeit dieserTatsache weitaus weniger Beachtung als an<strong>der</strong>en, weitaus weniger risikobehaftetenUmweltbelastungen.Die Idee:Wissenschaftse<strong>in</strong>richtungen e<strong>in</strong>er Universitätsstadt regen an, das Thema Lärm(Verkehrslärm, Baulärm, Industrielärm, Veranstaltungslärm, Nachbarschaftslärm)im Verbund mit den unterschiedlichen Akteuren <strong>in</strong> die Öffentlichkeit zutragen, entwe<strong>der</strong> <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>er konzentrierten „Aktionswoche Lärm“ o<strong>der</strong> dasganze Jahr über.Ziel: E<strong>in</strong> Aktionsprogramm <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de soll erarbeitet werdenWer kann mitwirken?● Stadtverwaltung (Gesundheitsamt, Baureferat, Verkehrsreferat, Schulreferat)● Schulen (Gymnasien, Berufsschulen)● K<strong>in</strong><strong>der</strong>gärten● Seniorenheime● Universität● Kassenärztliche Vere<strong>in</strong>igung● Krankenhäuser● Industrie und Handelskammer● Betriebe mit beson<strong>der</strong>er Lärmemission● Lokalpresse, Rundfunk● Stadttheater, Museen● Umwelt<strong>in</strong>itiativen.24


HELMHOLTZ-WORKSHOP/FORUM, BONN 22./23. NOVEMBER 1999Beispiele für Aktivitäten● Auftaktveranstaltung mit Bürgermeister, Wissenschaftlern, Wirtschaftsvertreternetc., Lärm ist nicht gleich Lärm – Betrachtung aus <strong>der</strong> Sicht <strong>der</strong> Mediz<strong>in</strong> und <strong>der</strong>Psychologie,● Stadtwerke demonstrieren „Flüsterasphalt“,● Firmen zeigen lärmreduzierte Geräte (zum Beispiel Rasenmäher),● Allgeme<strong>in</strong>er Deutscher Automobil-Club (ADAC) und Reifenfirmen/-handlungenbieten Test zur Messung <strong>der</strong> Lautstärke von Reifen an,● Theater macht Pantomime zum Thema Lärm (wird als Straßentheater aufgeführt),● Schüler und Altenheime machen geme<strong>in</strong>same Veranstaltungen zur Altersschwerhörigkeit,● Zeitungen suchen die lautesten Stellen <strong>der</strong> Stadt (Wettbewerb),● <strong>der</strong> Technische Überwachungs-Vere<strong>in</strong> (TÜV) misst <strong>in</strong> den Diskotheken <strong>der</strong> Stadt, <strong>in</strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>gärten, an Sportplätzen,● Universitäten machen kostenlose Hörtests,● E<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>es Chatrooms im Internet zum Thema Lärm,● Internet-Adressen zum Thema Lärm (www.laerm.de, www.uba.de, www.gsf.de)publik machen,● Lärm-Kataster – Erhebungen von Stadtverwaltungen und Umweltbehörden,● Schlafuntersuchungen (praktische Test mit Kl<strong>in</strong>iken und nie<strong>der</strong>gelassenen Ärzten),● Nachbarschaftslärm – Möglichkeiten zur Verr<strong>in</strong>gerung,● offene Podiumsdiskussion im Bahnhof: Wie werden unsere Züge leiser (Vertreter <strong>der</strong>Deutschen Bahn, Akustiker und Bahntechniker <strong>der</strong> Universität),● Podiumsdiskussion <strong>der</strong> lokalen Medien (Zeitung, Radio, Fernsehen) „Lärm fängt beimir an“,● H<strong>in</strong>weis <strong>in</strong> Geschäften auf beson<strong>der</strong>s lärmarme Geräte,● Selbsthilfegruppen Lärmgeschädigter,● Städtischer Preis für Lärmreduktion am Arbeitsplatz: Jährlich wird e<strong>in</strong> Betrieb ausgezeichnet,<strong>der</strong> die Lärmbelastung am vorbildlichsten reduziert hat (Nachhaltigkeit),25


NEUE WEGE IN DER WISSENSCHAFTSKOMMUNIKATION● das Museum macht e<strong>in</strong>e Ausstellung „Das Ohr <strong>in</strong> <strong>der</strong> Musik“, um darzustellen, wiedas menschliche Hören funktioniert (Beispiel) – unterlegt mit Musik vom spätenBeethoven,● Wissenschafts- und Gesundheitsredakteure konzipieren e<strong>in</strong>e Serie <strong>in</strong> ihren Medien(zum Beispiel <strong>in</strong> den Wochenendbeilagen), auch Wissenschafts-Pressekonferenzenzum Thema,● Liste lokaler Wissenschaftsprojekte, mit Adressen zur Hilfestellung.26


HELMHOLTZ-WORKSHOP/FORUM, BONN 22./23. NOVEMBER 1999AnhangI. Begrüßung <strong>der</strong> Forumsteilnehmer durch Professor Dr. Detlev Ganten,Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> Hermann von <strong>Helmholtz</strong>-Geme<strong>in</strong>schaft DeutscherForschungszentrenII.Konzept des Workshop/Forums „<strong>Neue</strong> <strong>Wege</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Wissenschaftskommunikation</strong>“und Thesenpapier zum WorkshopIII. Teilnehmer<strong>in</strong>nen und Teilnehmer des Workshops 22./23. 11. 1999IV. Teilnehmer<strong>in</strong>nen und Teilnehmer am HGF-Forum 23. 11. 199927


NEUE WEGE IN DER WISSENSCHAFTSKOMMUNIKATIONI. BegrüßungForum <strong>der</strong> Pressereferenten <strong>der</strong> Hermann von <strong>Helmholtz</strong>-Geme<strong>in</strong>schaft DeutscherForschungszentren „<strong>Neue</strong> <strong>Wege</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Wissenschaftskommunikation</strong>“Dienstag, den 23. November 1999, 11.00 UhrProfessor Dr. Detlev GantenVorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> Hermann von <strong>Helmholtz</strong>-Geme<strong>in</strong>schaft Deutscher ForschungszentrenEs gilt das gesprochene Wort„Wissenschaft brauchtdie Kommunikation mit <strong>der</strong> Öffentlichkeit“Me<strong>in</strong>e sehr geehrten Damen und Herren,liebe Pressereferent<strong>in</strong>nen, liebe Pressereferenten,ganz herzlich möchte ich mich für die E<strong>in</strong>ladung zur Teilnahme an diesem Workshop„<strong>Neue</strong> <strong>Wege</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Wissenschaftskommunikation</strong>“ bedanken. Ich habe michgerne bereit erklärt, Sie hier zu begrüßen und damit quasi „den R<strong>in</strong>g frei“ zu gebenfür die Diskussion <strong>der</strong> Ergebnisse, die Sie gestern <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Workshop erarbeitethaben und heute vertiefen wollen. Mir liegt die Vermittlung von Wissenschaftan die Öffentlichkeit sehr am Herzen. Ich begrüße es deshalb sehr, dass diePressereferenten <strong>der</strong> <strong>Helmholtz</strong>-Geme<strong>in</strong>schaft diesen Workshop <strong>in</strong>itiiert habenund ich b<strong>in</strong> sehr gespannt, was Sie, me<strong>in</strong>e Damen und Herren, an Vorschlägenzur Verbesserung <strong>der</strong> Kommunikation von „Wissenschaft im lokalen Bereich“und von „Wissenschaft außerhalb <strong>der</strong> traditionellen Medien“ erarbeitet haben beziehungsweise<strong>in</strong> dem jetzt hier folgenden Forum weiter erarbeiten werden.Es kommt e<strong>in</strong>iges <strong>in</strong> Gang, sche<strong>in</strong>t mir. Vor knapp e<strong>in</strong>em halben Jahr ist hier <strong>in</strong>Bonn <strong>der</strong> Startschuss gefallen für die Initiative „push – Wissenschaft im Dialog“,die <strong>der</strong> Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft mit mehreren großendeutschen Forschungsorganisationen 1 <strong>der</strong> Öffentlichkeit vorgestellt hat. Wis-1Die Wissenschaftsorganisationen, die das Aktionsprogramm PUSH gestartet haben s<strong>in</strong>d:DFG Deutsche Forschungsgeme<strong>in</strong>schaftMPG Max-Planck-GesellschaftHGF Hermann von <strong>Helmholtz</strong>-Geme<strong>in</strong>schaft Deutscher ForschungszentrenHRK HochschulrektorenkonferenzFhG Fraunhofer-GesellschaftWGL Wissenschaftsgeme<strong>in</strong>schaft Gottfried Wilhelm LeibnizSV Stifterverband für die Deutsche WissenschaftWR Der Wissenschaftsrat28


HELMHOLTZ-WORKSHOP/FORUM, BONN 22./23. NOVEMBER 1999senschaft braucht mehr öffentliches Verständnis und mehr öffentliches Vertrauen,als ihr im Augenblick zufließen. Dazu will die Aktion „Wissenschaft imDialog“ beitragen. In diesem Zusammenhang wird es mehrere Ausstellungenund Aktionen im Jahr 2000 geben. Es ist das Jahr <strong>der</strong> Weltausstellung EXPO,was sowohl <strong>in</strong> Hannover als auch an an<strong>der</strong>en Standorten mannigfaltigeBegegnungen mit Wissenschaft br<strong>in</strong>gt. Es tagen die Gesellschaft Deutscher Naturforscherund Ärzte – die zum Kernpunkt e<strong>in</strong>es Wissenschaftsfestes im September<strong>in</strong> Bonn werden wird – sowie die <strong>Helmholtz</strong>-Geme<strong>in</strong>schaft, <strong>der</strong>enJahrestagung im November 2000 <strong>in</strong> München von e<strong>in</strong>er großen Wissenschafts-Ausstellung begleitet werden wird. Zu diesen Veranstaltungen, <strong>der</strong>en nochunzählige an<strong>der</strong>e geplant s<strong>in</strong>d, ist gerade auch die Öffentlichkeit e<strong>in</strong>geladen.Forschung und Entwicklung s<strong>in</strong>d die Triebfe<strong>der</strong> für den Wohlstand <strong>in</strong> den westlichen,rohstoffarmen Industrie-Nationen. Und dennoch kürzt die Politik dieMittel für die Forschung, ohne Gefahr zu laufen, deshalb von breiten Bevölkerungsschichtengescholten zu werden. Der Anteil <strong>der</strong> Ausgaben für Forschungund Entwicklung am Brutto<strong>in</strong>landsprodukt g<strong>in</strong>g von 2,9 Prozent im Jahr 1989auf 2,3 Prozent im Jahr 1998 zurück. Von 100.000 E<strong>in</strong>wohnern <strong>in</strong> den altenBundeslän<strong>der</strong>n s<strong>in</strong>d mit 433 nur halb soviele <strong>in</strong> Forschung und Entwicklungbeschäftigt wie <strong>in</strong> den USA und Japan. In den fünf östlichen Bundeslän<strong>der</strong>ns<strong>in</strong>d es gar nur 118 Beschäftigte pro 100.000 E<strong>in</strong>wohner. Wie ist es bei solchenZahlen um die Zukunftsfähigkeit e<strong>in</strong>es Landes bestellt?Wir Wissenschaftler s<strong>in</strong>d gefor<strong>der</strong>t, dafür zu sorgen, dass die Öffentlichkeit unddie Entscheidungsträger <strong>in</strong> Politik und Wirtschaft Wissenschaft wirklich verstehen.Wir müssen auf dem Gebiet <strong>der</strong> Übermittlung von Wissenschaft wie<strong>der</strong>ebenso erfolgreich werden, wie wir es <strong>in</strong> <strong>der</strong> Forschung s<strong>in</strong>d. Die Aktion „Wissenschaftim Dialog“ setzt zum e<strong>in</strong>en darauf, dass die Wissenschaftler selbstsich um die bessere Vermittlung ihrer Forschungsergebnisse an die Öffentlichkeitbemühen. Sie setzt zum an<strong>der</strong>en aber auch darauf, e<strong>in</strong>em wissenschaftlichnicht vorgebildeten Publikum die Bedeutung von Wissenschaft deutlich zumachen. Und wo g<strong>in</strong>ge das besser als im täglichen Leben?Wissenschaft wirkt <strong>in</strong> alle Teilbereiche des Geme<strong>in</strong>wesens, ohne dass sich dessenMitglie<strong>der</strong> darüber immer im Klaren s<strong>in</strong>d. Wissen von und über Wissenschaftist von zentraler Bedeutung für Gegenwart und Zukunft. Dieses Wissenlässt sich im Regelfall nicht abstrakt vermitteln, son<strong>der</strong>n nur konkret über dieUmsetzung wissenschaftlicher Ergebnisse <strong>in</strong> Innovation. Hier lässt sich Interesseo<strong>der</strong> sogar Begeisterung für Forschung wecken.29


NEUE WEGE IN DER WISSENSCHAFTSKOMMUNIKATIONEs wird immer e<strong>in</strong>en großen Bevölkerungsanteil geben, <strong>der</strong> sich nicht fürWissenschaft <strong>in</strong>teressiert. Die ehrgeizige Aufgabe besteht dar<strong>in</strong>, dieser Gruppezum<strong>in</strong>dest zu verdeutlichen, dass Wissenschaft und Forschung auch <strong>in</strong> ihreLebensbereiche täglich e<strong>in</strong>greift.Und hier me<strong>in</strong>e Damen und Herren, arbeiten wir, die Wissenschaftler, und alle,die sich mit <strong>der</strong> Vermittlung von Wissenschaft befassen, am gleichen Problem.Vor diesem H<strong>in</strong>tergrund erachte ich auch diesen Workshop mit se<strong>in</strong>em Ansatzam Alltagsleben <strong>der</strong> Menschen als sehr wichtig. Ich freue mich auf e<strong>in</strong>e lebhafteDiskussion und <strong>in</strong>teressante, neue Ideen.30


HELMHOLTZ-WORKSHOP/FORUM, BONN 22./23. NOVEMBER 1999II. Konzept des Workshops und Forums, Thesenpapier„<strong>Neue</strong> <strong>Wege</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Wissenschaftskommunikation</strong>“Bonn, 22. November 1999, 10.00 Uhr, bis 23. November 16.00 Uhr,veranstaltet vomArbeitskreis <strong>der</strong> Presserefrent<strong>in</strong>nen und Pressereferenten <strong>der</strong> <strong>Helmholtz</strong>-Geme<strong>in</strong>schaftAbstractDer Austausch über Wissenschaft mit e<strong>in</strong>em breiten Publikum steht heute vor radikalgeän<strong>der</strong>ten Bed<strong>in</strong>gungen. E<strong>in</strong>erseits unterlagen die Medien <strong>in</strong> den vergangenenJahren e<strong>in</strong>em fundamentalen Wandel, an<strong>der</strong>erseits korrespondiert diesemWandel e<strong>in</strong>e nicht m<strong>in</strong><strong>der</strong> starke Än<strong>der</strong>ung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wahrnehmung <strong>der</strong> Mediennutzer,<strong>der</strong> Öffentlichkeit.Diese Än<strong>der</strong>ungen erfor<strong>der</strong>n auch e<strong>in</strong> neues Herangehen an die <strong>Wissenschaftskommunikation</strong>.Wissenschaft ist heute nicht mehr das Ghetto für Gebildete, son<strong>der</strong>ntangiert das Alltagsleben. Probleme bei <strong>der</strong> Umsetzung von Wissenschaft f<strong>in</strong>denfast immer lokal statt, an<strong>der</strong>erseits tangieren Forschungsergebnisse <strong>in</strong> ihrerReichweite das private Leben mehr o<strong>der</strong> weniger direkt. Zudem ist Wissenschaftnolens volens längst aus dem traditionellen Elfenbe<strong>in</strong>turm ausgesperrt und steht <strong>in</strong><strong>der</strong> öffentlichen Debatte. Diesem Sachverhalt trägt die <strong>Wissenschaftskommunikation</strong>bisher nur bed<strong>in</strong>gt Rechnung.Der vorliegende Vorschlag für e<strong>in</strong>en HGF-Workshop „<strong>Neue</strong> <strong>Wege</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Wissenschaftskommunikation</strong>“soll hier Defizite aufdecken und mögliche Handlungsalternativenentwickeln helfen. Der Fokus liegt dabei auf den Bereichen „Wissenschaft<strong>in</strong> <strong>der</strong> lokalen Berichterstattung“ und „Wissenschaft außerhalb ihrer traditionellenPlätze <strong>in</strong> den Medien“. <strong>Neue</strong> <strong>Wege</strong> und Konzepte sollen entwickelt werden,mit denen das bisherige, gängige Instrumentarium <strong>der</strong> Öffentlichkeitsarbeit imWissenschaftsbereich ergänzt, umgestaltet und verbessert werden kann.BegründungIn den letzten zehn Jahren hat sich die Medienlandschaft nicht nur <strong>in</strong> Deutschlandkomplett gewandelt. Insbeson<strong>der</strong>e durch die Privatisierung des Rundfunksist das bisherige Gefüge <strong>der</strong> Massenkommunikationsmittel e<strong>in</strong>er regelrechtenRevolution unterworfen worden. Diese radikale Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Medienlandschaftwirkt zurück auf die Rezipienten, die „Öffentlichkeit“. Wissenschafts-31


NEUE WEGE IN DER WISSENSCHAFTSKOMMUNIKATIONkommunikation sieht sich heute mit e<strong>in</strong>er doppelten Problemstellung konfrontiert:E<strong>in</strong>erseits haben sich die Bedürfnisse <strong>der</strong> Medien gewandelt, zweitens korrespondiertdem verän<strong>der</strong>ten Medienangebot e<strong>in</strong>e gewandelte Öffentlichkeit,die <strong>in</strong> beliebig viele Teilpublika zerfällt, <strong>in</strong> „Öffentlichkeiten“, die je nach Interessenlagesich überschneiden, strikt vone<strong>in</strong>an<strong>der</strong> separiert s<strong>in</strong>d, parallelexistieren und/o<strong>der</strong> wie<strong>der</strong> verschw<strong>in</strong>den.Dieses äußert sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er verstärkten Nachfrage nach Information, die zugleichimmer schneller geliefert werden muss. Beruhigend kann für die Öffentlichkeitsarbeithier angemerkt werden, dass „Wissenschaft“ im Fernsehen nichtmehr als Quotenkiller gilt, son<strong>der</strong>n im Gegenteil als wesentlicher Bestandteildes Sen<strong>der</strong>profils. Beunruhigend ist jedoch, dass man mit dem <strong>in</strong> vielen Forschungse<strong>in</strong>richtungenüblichen Verlautbarungsjournalismus (zum BeispielPressemitteilungen, Berichte über Preisverleihungen und Honoratioren) hierke<strong>in</strong>en Blumentopf mehr gew<strong>in</strong>nen kann.Der klassische Ort des Wissenschaftsjournalismus, die Wissenschaftsbeilage<strong>der</strong> Quality-Papers, verliert vor diesem H<strong>in</strong>tergrund nicht se<strong>in</strong>en Stellenwert,wohl aber se<strong>in</strong> Gewicht. <strong>Wissenschaftskommunikation</strong> kann sich heute nichtmehr auf das mehr o<strong>der</strong> weniger freiwillige Überreichen von Wissen aus <strong>der</strong>scientific community an die möglichst gebildete Öffentlichkeit beschränken.Der Diskurs über Wissenschaft aus dem engen Sektor <strong>der</strong> eggheads heraus mite<strong>in</strong>er breiten Öffentlichkeit wird um so notwendiger, je mehr <strong>der</strong> komplexe Charaktervon wissenschaftlich begründeten Entscheidungen für die Zukunft <strong>der</strong>mo<strong>der</strong>nen Gesellschaft deutlich wird.Im lokalen Bereich <strong>der</strong> Öffentlichkeit fokussiert sich das Informationsbedürfnis<strong>der</strong> Menschen: Nichts betrifft das persönliche Leben so direkt wie <strong>der</strong> unmittelbareLebensumkreis. Die Probleme <strong>der</strong> Wissenschaft und ihrer Anwendungf<strong>in</strong>den meist lokal statt. Umgekehrt kann und muss <strong>der</strong> lokalen Öffentlichkeitvermittelt werden, weshalb die neue wissenschaftliche Entdeckung <strong>in</strong>e<strong>in</strong>em weit entfernt gelegenen Forschungszentrum etwas Wichtiges für das eigenelokale und private Leben darstellt. Hier liegt zugleich die große Chancefür <strong>Wissenschaftskommunikation</strong>, denn nichts tangiert die Menschen mehr alsihr eigenes Alltagsleben. Dies spiegelt sich wi<strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Tatsache, dass die Lokalseiten<strong>der</strong> Zeitungen die am <strong>in</strong>tensivsten gelesenen s<strong>in</strong>d. Auch die zunehmendeNutzung lokaler Radio- und Fernsehstationen gehört <strong>in</strong> dieses Bild.Auch außerhalb des traditionellen Bereichs, <strong>in</strong> dem sich Kommunikation überWissenschaft f<strong>in</strong>det (das heißt <strong>in</strong> traditionellen Medien sowie im traditionellenBereich für Wissenschaft <strong>in</strong> den Medien), ergeben sich Möglichkeiten <strong>der</strong> Wis-32


HELMHOLTZ-WORKSHOP/FORUM, BONN 22./23. NOVEMBER 1999senschaftskommunikation. Die Zusammenarbeit mit Schulen, Museen etc. hatbereits Tradition, steht aber vor neuen Herausfor<strong>der</strong>ungen. Die sich hier ergebendenProblemkomplexe überlagern sich zum Teil mit den oben angegebenenFragestellungen, haben aber <strong>in</strong>sofern e<strong>in</strong>en an<strong>der</strong>en Charakter, als sie die Vermittlungvon Wissenschaft von e<strong>in</strong>er an<strong>der</strong>en Seite des (Alltags-)Bewusstse<strong>in</strong>sangehen. Fast je<strong>der</strong> Bereich des öffentlichen und privaten Lebens ist bestimmtdurch Wissenschaft und Technologie, nur ist diese Tatsache den Menschenkaum bewusst. Hier bietet sich die Möglichkeit, das Durchdr<strong>in</strong>gen des tagtäglichenLebens durch Wissenschaft und Technologie zu verdeutlichen. Das Interesseist vorhanden, allerd<strong>in</strong>gs auch die Scheu vor dem Unverständlichen.Vorrangiges Ziel des Workshops soll nicht se<strong>in</strong>, bereits gefundene Fragestellungenzu bearbeiten. Die vorgegebene Themenstellung soll eher unter demMotto: „Was wissen wir noch nicht?“ behandelt werden, um daraus Strategienund Taktiken abzuleiten, mit denen e<strong>in</strong>e verbesserte <strong>Wissenschaftskommunikation</strong>für die nächsten Jahre e<strong>in</strong> solides Fundament erhält.Für die Durchführung des Workshops ist e<strong>in</strong> Wechsel von Plenarsitzungen undSitzungen von zwei Arbeitsgruppen (Workshop am 22./23. 11.) vorgesehen.Thesen und Ergebnisse sollen am zweiten Tag e<strong>in</strong>em größeren Kreis geladenerGäste (Forum am 23. 11.) präsentiert werden. Die Ergebnisse des Forums wie<strong>der</strong>umfließen <strong>in</strong> das Gesamtergebnis e<strong>in</strong>.Die Fragen des Workshops sollen <strong>in</strong> zwei Themenblöcken bearbeitet werden:A. Wissenschaft im lokalen BereichWie kommt Wissenschaft verstärkt auf die Lokalseiten, <strong>in</strong> das Lokalradio und<strong>in</strong> das Lokal-TV? Wie haben sich die lokalen Medien verän<strong>der</strong>t? Wie hat sichdas lokale öffentliche Leben verän<strong>der</strong>t? Welche Rolle spielt heute die Wahrnehmungvon Wissenschaft im lokalen Bereich? Wie können neue Partner zur<strong>Wissenschaftskommunikation</strong> im lokalen Bereich gewonnen werden?B. Wissenschaft außerhalb des traditionellen MedienbereichsNeben den traditionellen Medien und den traditionellen Plätzen <strong>in</strong> den Medien(Wissenschaftsseiten, Wissenschaftsmagaz<strong>in</strong>e) gibt es weitere Möglichkeiten,Wissenschaft im öffentlichen Raum zu plazieren. Neben <strong>der</strong> Zusammenarbeitmit Museen und ähnlichen E<strong>in</strong>richtungen bieten hier zum Beispiel die neuen33


NEUE WEGE IN DER WISSENSCHAFTSKOMMUNIKATIONMedien o<strong>der</strong> die im Ausland erprobten Science Festivals erweiterte Möglichkeiten.<strong>Wege</strong>n des engen Zusammenhangs bei<strong>der</strong> Themenkomplexe ist es notwendig,<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Zusammenspiel von Plenumssitzungen und Arbeitsgruppen die beidenThemen zusammenzuführen.Die ThemenA. Wissenschaft im lokalen Bereich„Es s<strong>in</strong>d die Anzeigen und Lokalnotizen, die e<strong>in</strong> Wochenblatt verkaufen, nichtdie abgestandenen Nachrichten im offiziellen Teil“ (Joyce, Ulysses). Die lokaleSeite und neue Tendenzen im Lokaljournalismus s<strong>in</strong>d hier das zentraleThema. Die „lokale Seite“ ist nicht nur die entsprechende Seite <strong>der</strong> Zeitung,son<strong>der</strong>n auch die lokale Berichterstattung von Rundfunk und TV. Insbeson<strong>der</strong>e<strong>in</strong> den neuen Bundeslän<strong>der</strong>n wächst das Stadt-TV – welche Reichweite,welche Perspektiven hat es? Welche Trends gibt es?Was s<strong>in</strong>d die beson<strong>der</strong>en Eigenschaften dieser lokal wirkenden Medien? Sprechensie unterschiedliche Nutzer an? Wor<strong>in</strong> unterscheiden sie sich <strong>in</strong> ihrer Informationsbeschaffungund -verbreitung? Die neuen Technologien und neuen<strong>Wege</strong> <strong>der</strong> Informationsbeschaffung und -vermittlung wirken auch im Lokaljournalismus.Der Lokalreporter mit dem Notizblock ist zwar durchaus nochüblich, das Notizbuch ist aber schon häufig e<strong>in</strong> notebook. Auch durch Datenübertragungläßt sich <strong>der</strong> Informationsfluss verän<strong>der</strong>n (und beschleunigen):Das Foto kann durch e<strong>in</strong> Grafik-file ersetzt werden, das direkt von <strong>der</strong> Bilddatenbankdes Instituts <strong>in</strong> die Zeitung montiert werden kann. Gibt es generell e<strong>in</strong>eneue Arbeitsweise des lokalen Journalismus?Wie müssen <strong>in</strong> diesem Kontext Wissenschafts<strong>in</strong>halte für verschiedene Zielgruppenund/o<strong>der</strong> Altersgruppen aufbereitet werden?Welche Rolle spielen neue Medien im Lokaljournalismus (das Heimat-Videoaus dem Bürgermeisterbüro o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Touristen<strong>in</strong>formation, das globale Dorf imDorf, Nachbars WWW-Server etc.) ?Gibt es hier neue Kommunikationsformen jenseits von Presse<strong>in</strong>formation undPressekonferenzen?Mit diesen Fragestellungen läßt sich <strong>in</strong> etwa <strong>der</strong> Themenkreis <strong>der</strong> ersten Arbeitsgruppe(Arbeitsgruppe 1) umreißen.34


HELMHOLTZ-WORKSHOP/FORUM, BONN 22./23. NOVEMBER 1999B. Wissenschaft außerhalb <strong>der</strong> traditionellen MedienbereicheDie Wissenschaft im öffentlichen Raum, außerhalb <strong>der</strong> tradierten Wissenschaftsseiteund des Funk-Wissenschaftsfeatures, soll hier thematisiert werden.Kooperationen mit Museen, Behörden, Ausstellungen s<strong>in</strong>d bereits vielfältiggenutzte Möglichkeiten. Was kann man darüber h<strong>in</strong>aus anstoßen? Sponsor<strong>in</strong>gvon Aktivitäten, die sonst nichts mit wissenschaftlichem Arbeiten zu tun haben,bietet Möglichkeiten <strong>der</strong> öffentlichen Präsentation.Eigene Fernsehkanäle für Wissenschaft, Forschung und Technologie s<strong>in</strong>d nichtunrealistisch, zumal die Wissenschaftsredaktionen <strong>der</strong> verschiedenen Mediensich immer mehr <strong>in</strong> Richtung e<strong>in</strong>es wissenschaftlichen Beraters <strong>der</strong> verschiedenenRessorts entwickeln (müssen). Jugendrätsel auf McDonald’s-Menue-Untersetzern und (endlich mal) jugendgerechte Science-Comics s<strong>in</strong>d zwar nichtgerade neu, aber neu zu entwickelnde Formate. S<strong>in</strong>d nationale Forschungswochenwie <strong>in</strong> Großbritannien mit entsprechendem gesellschaftlichen Ansehenund unter entsprechen<strong>der</strong> politischer Unterstützung e<strong>in</strong> neuer Weg? E<strong>in</strong> Bundeswettbewerb„WissenschaftsRegio“ (analog „BioRegio“) kann eventuell daslokale/regionale Wissenschafts- und Technologiepotential triggern und überregionalwirksam machen.Die „Zeitung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schule“ gibt es bereits, allerd<strong>in</strong>gs <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel ohne Beteiligungvon Wissenschaft(se<strong>in</strong>richtungen). Wie kommt man <strong>in</strong> dieses Interessenfeld?Warum gibt es bei Sen<strong>der</strong>n wie VIVA o<strong>der</strong> MTV ke<strong>in</strong>e Wissenschaft?K<strong>in</strong><strong>der</strong> erfahren zwischen zehn und elf Jahren ihre Prägung für o<strong>der</strong> gegen(natur)-wissenschaftliches Interesse. Zugleich ist das die Zielgruppe, an die amwenigsten gedacht wird. Wie <strong>in</strong>teressiert man diese K<strong>in</strong><strong>der</strong> altersadäquat fürWissenschaft? Und: Wie <strong>in</strong>teressiert man ihre Lehrer?Gibt es neue Perspektiven für Wissenschaft an den Volkshochschulen? WelcheVerb<strong>in</strong>dungen mit dem kulturellen Sektor gibt es, welche (neuen) Möglichkeiten?E<strong>in</strong>e „Nacht <strong>der</strong> Wissenschaft“ ist vorstellbar, ebenso die Geschichte <strong>der</strong>Wissenschaft als Lokalcolorit. Die E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung <strong>der</strong> Tourimusorganisationen(Stadt-Information etc.) kann hier hilfreich se<strong>in</strong>.Die Aufgabe <strong>der</strong> Arbeitsgruppe, die dieses Thema bearbeitet (Arbeitsgruppe2) läge hauptsächlich im Eruieren erweiterter Möglichkeiten <strong>der</strong> Darstellungim bereits existierenden öffentlichen Raum. Es zeigen sich hier Überschneidungenmit dem unter A aufgelisteten Fragenkomplex, die s<strong>in</strong>nvoll zu <strong>in</strong>tegrieren/elim<strong>in</strong>ierenwären.35


NEUE WEGE IN DER WISSENSCHAFTSKOMMUNIKATIONOrganisation: Workshop und ForumDie Planung umfasst zwei Arbeitstage. Am 22. (ganztags) und am 23. 11. 1999(vormittags) wird das Thema <strong>in</strong> zwei Workshop-Arbeitsgruppen bearbeitet. E<strong>in</strong>Wechsel von Plenar- und Arbeitsgruppensitzungen soll hier e<strong>in</strong>e enge Verzahnung<strong>der</strong> Themenbearbeitung gewährleisten. Jede Arbeitsgruppe dokumentiertfortlaufend ihre Arbeitsergebnisse, so dass am 23.11. vormittags e<strong>in</strong> Papier vorliegt,das mit den Teilnehmern des öffentlichen Forums diskutiert wird. DieseDiskussion ist Bestandteil des Gesamtkonzeptes, ihre Ergebnisse werden <strong>in</strong> dieResultate <strong>der</strong> Arbeitsgruppen <strong>in</strong>tegriert.DISKUSSIONSVORLAGE FÜR DIE WORKSHOP-ARBEITSGRUPPENStellenwert des Workshops1.) Wissenschaft ist <strong>in</strong> den Medien ke<strong>in</strong>eswegs unter repräsentiert. Nach e<strong>in</strong>erPhase bis Mitte <strong>der</strong> 90er Jahre, <strong>in</strong> denen Wissenschaft als Quotenkiller galt,und <strong>in</strong> <strong>der</strong> ihr Platz <strong>in</strong> allen Medien, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e aber im LeitmediumFernsehen, beschnitten wurde, ist heute das Gegenteil zu beobachten: Wissenschafthat ihren Stellenwert <strong>in</strong> den Medien ausgebaut, nahezu je<strong>der</strong> Sen<strong>der</strong>hat se<strong>in</strong> Wissenschaftsmagaz<strong>in</strong>, fast jede Zeitung stellt Wissenschaftvor. Dieser Prozess dauert an. Rechnet man noch das gesteigerte Gewichtvon Wissenschaft <strong>in</strong> an<strong>der</strong>en Ressorts außerhalb <strong>der</strong> Wissenschaftsplätze<strong>in</strong> den Medien dazu, kann von e<strong>in</strong>er Unterrepräsentation <strong>der</strong> Wissenschaftund Forschung <strong>in</strong> den Medien nicht die Rede se<strong>in</strong>.2.) Es mangelt allerd<strong>in</strong>gs <strong>in</strong> Deutschland an Verständnis für die Bedeutung vonWissenschaft und Forschung und ihrer Auswirkungen auf Gesellschaft undKultur. In diesem Kontext muss jedoch festgehalten werden: Es gibt ke<strong>in</strong>egenerelle Wissenschafts- o<strong>der</strong> Technologiefe<strong>in</strong>dlichkeit <strong>in</strong> Deutschland.Allerd<strong>in</strong>gs gibt es Vorbehalte gegen bestimmte wissenschaftliche Verfahrenund e<strong>in</strong>zelne Technologien.3.) Dem offensichtlichen, allgeme<strong>in</strong>en Interesse für Wissenschaft steht das ger<strong>in</strong>geGewicht konträr gegenüber, das Wissenschaft im öffentlichen Raumhat. Unbestritten ist e<strong>in</strong>erseits, dass Wissenschaft und Forschung grundlegendwichtig s<strong>in</strong>d für die Zukunft <strong>der</strong> Gesellschaft. An<strong>der</strong>erseits s<strong>in</strong>ken dieStudentenzahlen <strong>in</strong> den „harten“ Naturwissenschaften und über Jahre stag-36


HELMHOLTZ-WORKSHOP/FORUM, BONN 22./23. NOVEMBER 1999niert beziehungsweise s<strong>in</strong>kt real <strong>der</strong> Anteil für Wissenschaft und Forschungam Bundeshaushalt.4.) „Public Un<strong>der</strong>stand<strong>in</strong>g of Science“ reduziert sich nicht auf das Zielgesicherter F<strong>in</strong>anzierung. Wissenschaft ist <strong>in</strong>tegraler Bestandteil <strong>der</strong>komplexen mo<strong>der</strong>nen Gesellschaft. Sie wirkt <strong>in</strong> alle Teilbereiche des Geme<strong>in</strong>wesens,ohne dass sich dessen Mitglie<strong>der</strong> immer darüber im Klarens<strong>in</strong>d. Wissen von und über Wissenschaft ist somit von zentraler Natur fürGegenwart und Zukunft. Dieses Wissen lässt sich im Regelfall nichtabstrakt vermitteln, son<strong>der</strong>n nur konkret über die wissenschaftlichenErgebnisse und ihre Umsetzung <strong>in</strong> Innovation.5.) „Public Un<strong>der</strong>stand<strong>in</strong>g of Science“ steht vor dem Problem, dass es e<strong>in</strong> gewissesVerstehen, e<strong>in</strong>e wissenschaftliche Grundbildung <strong>der</strong> Bevölkerungvoraussetzt. Zum Zweiten muss es den Stellenwert verdeutlichen, den Wissenschaftgegenüber an<strong>der</strong>en gesellschaftlichen Bereichen, zum Beispieldem Sport o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Steuerpolitik, hat. Die Frage lautet also, wie kommunizierte<strong>in</strong>e Wissenschaft, die immer komplexer wird und selbst für die Forschernicht mehr <strong>in</strong> allen Teilbereichen durchschaubar ist, mit <strong>der</strong> Mehrheit<strong>der</strong> Bevölkerung? Welche Relevanz hat sie für das Alltagsbewusstse<strong>in</strong><strong>der</strong> Menschen? Wie kann man den Menschen verdeutlichen, dass Wissenschaftim Vergleich zur Fußball-Bundesliga mehr Bedeutung für Bestandund Zukunft <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>schaft hat? Wissenschaft ist auch <strong>in</strong> ihrer hochkomplexen Vielschichtigkeit noch vermittelbar.6.) Es fehlt also nicht an Interesse, son<strong>der</strong>n an Verständnis für die Wissenschaftund ihrer Relevanz für unsere Gesellschaft und Kultur. Dieses Verständnisgilt es zu entwickeln. Dafür reicht nicht <strong>der</strong> stete Ruf nach verbesserter(Schul-) Bildung und auch nicht die traditionelle Vermittlung von Wissenschaftex cathedra. Vielmehr muss das Publikum an se<strong>in</strong>en Aufenthaltsortenabgeholt werden. Der Ansatzpunkt dafür ist das weit gefächerteAlltagsbewusstse<strong>in</strong>, <strong>der</strong> Ort dafür das Alltagsleben. Neben den selbstverständlichund unbestritten wichtigen Wissenschaftsmagaz<strong>in</strong>en bieten dahererstens die lokalen Berichterstattungen <strong>in</strong> Funk- und Pr<strong>in</strong>tmedienAnknüpfungspunkte. Der zweite Ansatzpunkt f<strong>in</strong>det sich <strong>in</strong> allen Zweigen<strong>der</strong> Alltagskultur, weil Wissenschaft fast immer das Alltagsleben tangiert.Aus diesen Überlegungen ergeben sich die zwei Schwerpunkte des Workshops.22Es muss hier angemerkt werden, dass die „Zielgruppe Lehrer-Schüler“ bereits Thema e<strong>in</strong>esvorangegangenen HGF-Workshops war und daher <strong>in</strong> diesem Workshop nur e<strong>in</strong>e Rolle am Randespielen soll37


NEUE WEGE IN DER WISSENSCHAFTSKOMMUNIKATIONWissenschaft <strong>in</strong> <strong>der</strong> lokalen Berichterstattung7.) Wissenschaftsberichte haben immer noch ihren klassischen Platz im Wissenschaftsteil.Diese werden zum Teil sogar noch ausgebaut. Daneben hatWissenschaft aber längst ihren Stammplatz <strong>in</strong> vielen an<strong>der</strong>en Ressorts, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<strong>in</strong> den Ressorts „Vermischtes“ (o<strong>der</strong> ähnlich) und im Lokalteil.8.) Wissenschaft <strong>in</strong> <strong>der</strong> lokalen Berichterstattung läuft bisher hauptsächlichüber Personalia und das Lokalcolorit. Berichte über Forschungsergebnisses<strong>in</strong>d hier nur zweitrangig. Wie kann Berichterstattung über Forschungdiese enge Klammer sprengen, ohne das Publikum zu vergraulen? Da allgeme<strong>in</strong>das Interesse für Wissenschaft vorhanden ist, muss auch die Vermittlungkomplexer Forschungsergebnisse im Rahmen <strong>der</strong> Lokalnachrichtenund <strong>der</strong> Meldungen „<strong>Neue</strong>s aus aller Welt“ möglich se<strong>in</strong>. Für dieMedien ist dieses e<strong>in</strong> neuer Markt/e<strong>in</strong>e neue Zielgruppe, für die Wissenschafte<strong>in</strong> neu zu erschließendes Feld <strong>der</strong> Kommunikation.9.) Der lokale Medienbereich erreicht mehr Menschen als die Wissenschaftsmagaz<strong>in</strong>e<strong>der</strong> sogenannten Quality-Papers. Während letztere sich vor alleman wissenschaftlich Vorgebildete richten, zielt das Lokale auf Mediennutzer,die im Regelfall dem Wissenschaftsbetrieb fern stehen. Hier wirdtendenziell e<strong>in</strong> völlig neuer Typ <strong>der</strong> <strong>Wissenschaftskommunikation</strong>erfor<strong>der</strong>lich – auf beiden Seiten des Schreibtisches.10.) „Die Öffentlichkeit“ zerfällt <strong>in</strong> immer mehr Teilöffentlichkeiten mit sehrspeziellen Interessen; die Schnittmenge dessen, was die geme<strong>in</strong>sameÖffentlichkeit ausmacht, wird entsprechend immer kle<strong>in</strong>er. Das Lokale iste<strong>in</strong>er <strong>der</strong> geme<strong>in</strong>samen Treffpunkte. Forschung und ihre Anwendung alsInnovation berühren alle diese Teilpublika, wenn auch <strong>in</strong> verschiedenerWeise. Auf lokaler Ebene ermöglicht diese Verän<strong>der</strong>ung des Öffentlichenden Diskurs verschiedener Wissenschaften, da sich hier die Teilöffentlichkeitenunmittelbar begegnen.Wissenschaft außerhalb ihrer traditionellen Medienplätze11.) Die wichtigsten Orte für das Alltagsbewusstse<strong>in</strong> s<strong>in</strong>d Arbeit, Familie undFreizeit. In diesen Bereichen setzen sich die Menschen vielfältig mit Wissenschaftund Forschung ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>, zum Teil ohne sich dessen bewusstzu se<strong>in</strong>. Hier gibt es viele Potenziale auszuschöpfen. 33Der Schwerpunkt „Arbeitsleben“ bleibt <strong>in</strong> diesem Workshop weitgehend ausgespart.38


HELMHOLTZ-WORKSHOP/FORUM, BONN 22./23. NOVEMBER 199912.) Der unmittelbare Zugang zur Wissenschaft eröffnet sich über dasBildungs<strong>in</strong>teresse. Museen und Science Centers nehmen diesen Ansatzschon lange auf. Über die Verknüpfung von Forschung und Wissenschafte<strong>in</strong>erseits und Kunst und Kultur an<strong>der</strong>erseits kann die Vermittlung vonWissenschaft auch wissenschaftsferne Menschen erreichen. Was für dieHochkultur als selbstverständlich erachtet wird, gilt für die Trivialkulturebenso: Neben Goethe und se<strong>in</strong>e Geologie können Simmel und dieGentechnik treten. Spielfilme über Naturphänomene und -katastrophen sowieÖkothriller s<strong>in</strong>d Publikumsrenner. Diese können ideale Ansatzpunktezur Vermittlung von Wissenschaft bilden. Erfolgreiche Sendungen wie„The Mak<strong>in</strong>g of...“ belegen auch hier das Interesse <strong>der</strong> Menschen amwissenschaftlichen H<strong>in</strong>tergrund <strong>der</strong> Filme. Er muss allerd<strong>in</strong>gs adäquat aufbereitetse<strong>in</strong>.13.) An vielen Wohnorten f<strong>in</strong>den sich Forschungse<strong>in</strong>richtungen, Bildungs<strong>in</strong>stituteetc.. Die Wissenschaft ist also vor Ort präsent. Hier ergibt sich überdie (Nicht-)Identifikation mit dem Heimatort e<strong>in</strong>e Möglichkeit <strong>der</strong> <strong>Wissenschaftskommunikation</strong>(und e<strong>in</strong>e Nahtstelle o<strong>der</strong> Überlappung mit demThemenkomplex <strong>der</strong> Arbeitsgruppe „Lokales“). Welche Möglichkeiten,neben dem weiten Feld <strong>der</strong> Öffentlichkeitsarbeit <strong>der</strong> Forschungszentren,können hier eröffnet werden? Wie erreicht man die Nicht-Interessierten?Wissenschaft gehört zum Beispiel auf das Schützenfest.14.) Das neue Medium Internet ermöglicht pr<strong>in</strong>zipiell den globalen Zugang zurWelt <strong>der</strong> Wissenschaft. Real werden diese Möglichkeiten jedoch kaum genutzt.Reisen, auch virtuell, bildet. Wer die Urlaubsplanung am heimischenPC vornimmt, kann dort auch über Naturgefahren <strong>in</strong>formiert werden sowieüber ihre Ursachen und <strong>der</strong>en Erforschung.15.) In <strong>der</strong> Jugendkultur ist Wissenschaft nicht beson<strong>der</strong>s präsent. Hi-tech wirdaber gerade hier beson<strong>der</strong>s gefragt. Die Nutzung <strong>in</strong>novativer Technologieführt nicht unbed<strong>in</strong>gt zum Interesse daran, wie diese Hi-tech entstand undwelche Forschung zu ihrer Entwicklung nötig war. Es nützt nichts, Jugendlichedurch die Forschungse<strong>in</strong>richtungen zu schleusen o<strong>der</strong> ihre Lehrerfortzubilden, solange ke<strong>in</strong>e adäquate E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung Jugendlicher über ihreAlltagskultur, o<strong>der</strong> besser: ihre Subkultur, <strong>in</strong> Wissenschaft und Forschungstattf<strong>in</strong>det.16.) Es wird immer e<strong>in</strong>en großen Bevölkerungsanteil geben, <strong>der</strong> sich nicht fürWissenschaft <strong>in</strong>teressiert. Die ehrgeizige Aufgabe besteht dar<strong>in</strong>, dieser39


NEUE WEGE IN DER WISSENSCHAFTSKOMMUNIKATIONGruppe zum<strong>in</strong>dest zu verdeutlichen, daß Wissenschaft und Forschung auch sieimmer und überall betrifft.Franz Oss<strong>in</strong>g, GeoForschungsZentrum Potsdam, für den ArbeitskreisPressereferenten <strong>der</strong> HGF40


HELMHOLTZ-WORKSHOP/FORUM, BONN 22./23. NOVEMBER 1999III. Teilnehmer<strong>in</strong>nen und Teilnehmer <strong>der</strong> beidenWorkshops am 22./23. 11. 1999Barbara BachtlerLeiter<strong>in</strong> <strong>der</strong> Öffentlichkeitsarbeit am Max-Delbrück-Centrum für MolekulareMediz<strong>in</strong> (MDC), Berl<strong>in</strong>-BuchWolfgang Bäuml, ForstoberratLeiter des Sachgebietes „Infozentren, Museen“ am Nationalpark BayerischerWald, Sankt OswaldMichael Bechtel, geboren 1949Freier Journalist, BonnSchwerpunkte: Umwelt, Qualitätssicherung, Wissenschaftsberichterstattung,Projektteam LokaljournalistenJochen Boberg, geb. 1941Studium hauptsächlich an <strong>der</strong> Ludwig-Maximilians-Universität <strong>in</strong> München,beg<strong>in</strong>nend mit Mathematik, Physik, danach Philosophie, Zeitungs- und Theaterwissenschaften,schließlich 1974 Promotion <strong>in</strong> Kunstgeschichte, Archäologieund Philosophie, Aufbau des Medienpädagogischen Zentrums Münchenund <strong>der</strong> Pädagogischen Aktion für Kulturvermittlung, ab Januar 1974 Kustosam Germanischen Nationalmuseum und wissenschaftlicher Leiter des KunstpädagogischenZentrums Nürnberg, Referatsleiter Museen und Kulturvermittlungbeim Senator für Wissenschaft und Kunst, Bremen, ab Januar 1980 Gründung,Aufbau und Leitung des Museums-Informationszentrums Berl<strong>in</strong>Dr. Ulrich BreuerLeiter <strong>der</strong> Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit, Internationales und AußenbeziehungenWirtschaft, Forschungszentrum Jülich (FZJ), JülichDr. Andreas Dör<strong>in</strong>g, geb. 1954Studium <strong>der</strong> Germanistik, Anglistik (Promotion), Philosophie, seit 1991 festangestellterRedakteur im Norddeutschen Rundfunk – Studio Braunschweig,zunächst Lehrer, dann freiberuflicher Werbetexter, schließlich Quere<strong>in</strong>steigerim Rundfunk, Lehrauftrag Medienpraxis Fachhochschule Braunschweig, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>emRegionalstudio ohne Fachredaktionen Generalist mit solidem Halbwissen,dank e<strong>in</strong>es hohen Sendeanteils Forschung häufig mit WissenschaftsthemenbetrautFrauke Haß, geb. 1965Seit dreie<strong>in</strong>halb Jahren <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lokalredaktion Frankfurt <strong>der</strong> Frankfurter Rund-41


NEUE WEGE IN DER WISSENSCHAFTSKOMMUNIKATIONschau, zuständig für Kommunalpolitik, Umwelt, Soziales, Buntes, studierteTheaterwissenschaften <strong>in</strong> Wien und Berl<strong>in</strong>, Volontariat bei <strong>der</strong> Passauer <strong>Neue</strong>nPresse, zuvor Freie Mitarbeit bei <strong>der</strong> Badischen Zeitung, Frankfurter Allgeme<strong>in</strong>eZeitung Allgeme<strong>in</strong>e Zeitung Ma<strong>in</strong>z und Frankfurter RundschauHe<strong>in</strong>z-Jörg HauryLeiter <strong>der</strong> Öffentlichkeitsarbeit am GSF-Forschungszentrum für Umwelt undGesundheit, NeuherbergTim Jaeger, geb. 1972Redaktionsleiter beim Potsdamer Stadtfernsehen PSF (für Potsdam und Umgebung,etwa 60.000 Haushalte, tägliche aktuelle Nachrichten und Magaz<strong>in</strong>e),handwerkliche Lehre, dann Abitur am „Potsdam Kolleg“, parallel freie Mitarbeitbei Lokalzeitung und PSF, Studium <strong>der</strong> Politikwissenschaften an <strong>der</strong> UniversitätPotsdam, seit Frühjahr 1998 Redaktionsleiter beim PSFHermann Kle<strong>in</strong>, geb. 1958Amt für Stadtentwicklung und Stadtmarket<strong>in</strong>g, Stadt BraunschweigStudium <strong>der</strong> Raumplanung an <strong>der</strong> Universität Dortmund, nach dem StädtebaureferendariatStadtentwickler <strong>in</strong> Braunschweig, seit 1992 Leiter des Amtes fürStadtwicklung und Stadtmarket<strong>in</strong>g <strong>der</strong> Stadt Braunschweig, seit 1998 zusätzlichGeschäftsführer des Braunschweig Preis e.V., e<strong>in</strong>er „Initiative für Forschung“<strong>der</strong> Stadt und <strong>der</strong> Technischen Universität BraunschweigAlois Kösters, geb. 1963Studium <strong>der</strong> Germanistik, Philosophie, Geschichte an <strong>der</strong> Westfälischen Wilhelms-UniversitätMünster, Freier Mitarbeiter bei Rundfunk und Zeitung <strong>in</strong>Münster und Rhe<strong>in</strong>e, Volontär und Redakteur bei e<strong>in</strong>er ostfriesischen Tageszeitung,Projektleiter und Redakteur <strong>der</strong> Initiative Tageszeitung <strong>in</strong> Bonn, Market<strong>in</strong>gredakteurbei <strong>der</strong> Lausitzer Rundschau <strong>in</strong> CottbusUdo Leuschner, geb. 1944Seit 1965 als Redakteur bei Tageszeitungen und im Agenturbereich tätig, seit1991 Redakteur bei <strong>der</strong> Informationszentrale <strong>der</strong> Elektrizitätswirtschaft (IZE)<strong>in</strong> Frankfurt am Ma<strong>in</strong>, hier unter an<strong>der</strong>em verantwortlich für die populärwissenschaftlicheReihe StromBASISWISSEN, den monatlichen NewsletterPresseBLICK und E<strong>in</strong>zelpublikationenGünter Marks, geb. 1971Lehre als Tischler, 1995 Studium <strong>der</strong> Geschichte, Publizistik und Philosophie<strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>, verantwortlicher Redakteur im Ressort Wissenschaft bei <strong>der</strong> Tageszeitung„15 Uhr aktuell“ <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>42


HELMHOLTZ-WORKSHOP/FORUM, BONN 22./23. NOVEMBER 1999Jörg NaumannDeutsches Hygiene-Museum Dresden, Leiter des Forums Wissenschaft,nach dem Studium als Kernkraftwerkstechniker seit 1998 am Deutschen Hygiene-MuseumDresden als Leiter des Forums Wissenschaft tätig. Dieses Forumveranstaltet begleitend zu e<strong>in</strong>zelnen Ausstellungen des Museums Diskussionsveranstaltungenund Kolloquien für Museumsbesucher, so zum Beispiele<strong>in</strong>e Diskussionsveranstaltung zu den E<strong>in</strong>satzgebieten <strong>der</strong> Gentechnik „Dialogzur Gentechnik“ zur Ausstellung „Geo – Welten Werkstatt Mensch“ sowie e<strong>in</strong>zweitägiges Kolloquium „Der neue Mensch und die Wissenschaften vom Menschen“zur Ausstellung „Der <strong>Neue</strong> Mensch“, zusammen mit <strong>der</strong> TechnischenUniversität DresdenFranz Oss<strong>in</strong>g, geb. 1949Studium <strong>der</strong> Meteorologie an <strong>der</strong> Freien Universität Berl<strong>in</strong>, wissenschaftlicherMitarbeiter an <strong>der</strong> Freien Universität Berl<strong>in</strong>, Technische Universität Berl<strong>in</strong>,Tätigkeit <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wirtschaft als Umwelt- und Technologieberater, seit 1994 Leiter<strong>der</strong> Öffentlichkeitsarbeit am GeoForschungsZentrum Potsdam (GFZ), PotsdamManfred Ronzheimer, geb. 1953Freier Wissenschaftsjournalist <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>, Dipl.-pol. (Marburg), VolontariatFrankfurter Rundschau, Aufbau Uni Radio Berl<strong>in</strong>-Brandenburg, Sprecher <strong>der</strong>Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Umweltschutz und Technologie Berl<strong>in</strong>(1996), seit 1997 Aufbau <strong>der</strong> Onl<strong>in</strong>e-Dienste für Wissenschaft und Innovationwww.berl<strong>in</strong>ews.de; www.isst.fhg.de/<strong>in</strong>fo@polis und www.gruen<strong>der</strong>news.deBerndt Röttger, geb. 1963Seit 1983 Arbeit als Journalist für Zeitungen, Zeitschriften, Radio und Fernsehen,1989 zum Hamburger Abendblatt und seit drei Jahren Ressortleiter fürWissenschaft und TechnikFranziska Raff, geb. 1977PR-Agentur Patrick Bohn, München (Philipp-Morris-Preis)Studium <strong>der</strong> Mediz<strong>in</strong>, Geschichte und PsychologieDr. med. Heidi SchüllerFachärzt<strong>in</strong> für Anästhesie und Intensivmediz<strong>in</strong>, Publizist<strong>in</strong>: „Die Gesundmacher“(Rowohlt Verlag 1993), „Die Alterslüge“ (Rowohlt Verlag 1995),langjährige Tätigkeit als Oberärzt<strong>in</strong> an <strong>der</strong> Universitätskl<strong>in</strong>ik Köln, Zusatzausbildung<strong>in</strong> <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>kardiologie und Pathologie, ehemalige Spitzensportler<strong>in</strong>43


NEUE WEGE IN DER WISSENSCHAFTSKOMMUNIKATIONMo<strong>der</strong>ationen: „Drei nach Neun“ (Radio Bremen), „Talk im Turm“ (Sat1),„Club2“ (ORF/3Sat), „Themenabend“ (Arte)Jutta SpechtLokalredakteur<strong>in</strong> beim General-Anzeiger Bonn, Schwerpunkte Kommunalpolitik,lokale WissenschaftAlexan<strong>der</strong> StrackeStudiendirektor Gymnasium Ulricianum, Aurich, Fächer: Mathematik, Philosophie,Mitglied des Organisationsteams „Auricher Wissenschaftstage – Forume<strong>in</strong>er dritten Kultur“Volker Thomas, geb. 1950Freier Journalist Bonn-Berl<strong>in</strong>, Schwerpunkte Soziales, Jugend, Umwelt, tätigfür verschiedene politische und Jugend-Zeitschriften, PR- und PressebüroMart<strong>in</strong> Thurau, geb. 1959Redakteur <strong>der</strong> Süddeutschen Zeitung, Ressort München Arbeitsschwerpunkte:Wissenschaft, Umweltschutz, Diplom-Biologe (Mikrobiologie)Thorsten Wirtz, M.A.Redakteur Westdeutscher Rundfunk, Studio Aachen,bis 1997 Studium <strong>der</strong> Politik, Geschiche und Volkswirtschaft an <strong>der</strong> Rhe<strong>in</strong>isch-Westfälisch Technischen Hochschule Aachen, 1991-1997 freier Mitarbeiterbeim Westdeutschen Rundfunk, Studio Aachen, Hörfunk und Fernsehen, seit1994 freier Mitarbeiter <strong>der</strong> Frankfurter Allgeme<strong>in</strong>en Zeitung, Redaktion „Technikund Motor“ (Besprechungen zu Foto- und Computertechnik), 1997/98WDR-Volontariat, dort seit November 1998 Redakteur im WDR-StudioAachen44


HELMHOLTZ-WORKSHOP/FORUM, BONN 22./23. NOVEMBER 1999IV. Angemeldete Teilnehmer<strong>in</strong>nen und Teilnehmer amHGF-Forum 23. 11. 1999Altenmüller, G. Hartmut, Journalist, Königsw<strong>in</strong>terArchut, Dr. Andreas, Deutsche Forschungsgeme<strong>in</strong>schaft (DFG), BonnBachtler, Barbara, Leiter<strong>in</strong> <strong>der</strong> Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Mediz<strong>in</strong> (MDC), Berl<strong>in</strong>-BuchBartenheier, M.A. Guenter, Universität Bamberg, BambergBäuml, Wolfgang, Sankt OswaldBechtel, Michael, Journalist, BonnBenner, Dr. Susanne, Max-Planck-Institut für Züchtungsforschung, KölnBode, Anja, Partner für Berl<strong>in</strong>, Berl<strong>in</strong>Böhme, Doris, Leiter<strong>in</strong> <strong>der</strong> Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des UFZ-UmweltforschungszentrumsLeipzig-Halle, LeipzigBossu, Sébastien, BonnBothur, Dipl.-Ing. Christian, MönchengladbachBreuer, Dr. Ulrich, Leiter <strong>der</strong> Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des ForschungszentrumsJülich, JülichChristiansen, Hans Friedrich, Leiter <strong>der</strong> Presse- und Öffentlichkeitsarbeit desGKSS-Forschungszentrums Geesthacht, GeesthachtDittrich, Dr. Andrea, Deutsches Institut für Ernährungsforschung, Bergholz-RehbrückeDoebler, Anne-Kathr<strong>in</strong>, Thieme-Verlag, Öffentlichkeitsarbeit, StuttgartDör<strong>in</strong>g, Dr. Andreas, NDR-Studio BraunschweigFeldmann, Re<strong>in</strong>art, UFZ-Umweltforschungszentrum Leipzig-Halle, LeipzigF<strong>in</strong>ken-Sprickmann, Sigrid, JülichFolkerts, Dipl.-Phys. Petra, Leiter<strong>in</strong> <strong>der</strong> Presse- und Öffentlichkeitsarbeit desDeutschen Elektronen-Synchrotons (DESY), HamburgFroese, Beatrice, Max-Planck-Gesellschaft (MPG), Referat Presse und Öffentlichkeitsarbeit,MünchenFuhrmann-Koch, Marietta, Universität Osnabrück, OsnabrückGanten, Prof. Dr. Detlev, Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> Hermann von <strong>Helmholtz</strong>-Geme<strong>in</strong>schaftDeutscher Forschungszentren, BonnGaus, Olaf, Universität DortmundGazlig, Thomas, Dipl.-Journ./Dipl.-Biol., Leiter <strong>der</strong> Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<strong>der</strong> Gesellschaft für Biotechnologische Forschung (GBF), BraunschweigGroß, Dr. Andrea, Mannheim45


NEUE WEGE IN DER WISSENSCHAFTSKOMMUNIKATIONGüster, Günter, Bundesm<strong>in</strong>isterium für Bildung und Forschung (BMBF),Leitungsstab 5, BonnHaas, Gerhard, GEOMAR Forschungszentrum, KielHaß, Frauke, Frankfurter Rundschau, Frankfurt/Ma<strong>in</strong>Haury, Dipl.-Ing. He<strong>in</strong>z-Jörg, Leiter <strong>der</strong> Presse- und Öffentlichkeitsarbeit desGSF-Forschungszentrums für Umwelt und Gesundheit, NeuherbergHeckmann, Krist<strong>in</strong>a, Max-Planck-Institut für Dynamik komplexer technischerSysteme, MagdeburgHerberhold, Dr. Cornelia, BonnHess, Wolfgang, Bild <strong>der</strong> Wissenschaft, StuttgartHilgers, Dr. Werner, Rhe<strong>in</strong>isches Landesmuseum, BonnHoffmann, Dr. Joachim, Leiter <strong>der</strong> Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des ForschungszentrumKarlsruhe (FZK), KarlsruheHofmeyer, M.A. Sibylle, Universität Karlsruhe, KarlsruheHornemann, Christa, Max-Planck-Institut für Molekulare Physiologie, DortmundHufe, Susanne, UFZ-Umweltforschungszentrum Leipzig-Halle (UFZ), Leiter<strong>in</strong><strong>der</strong> Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, LeipzigJaeger, Tim, Potsdamer Stadtfernsehen, PotsdamJahnen, Dr. Andrea, Fachhochschule Fulda, FuldaKersten, Axel, Deutscher Akademischer Austauschdienst (DAAD), BonnKle<strong>in</strong>, Hermann, Amt für Stadtentwicklung und Stadtmarket<strong>in</strong>g, BraunschweigKlopp, Ulrike Eva, Universität Bonn, Pressestelle, BonnKlotzbuecher, Dr. Werner E., Max-Planck-Institut für Strahlenchemie, Mülheim/RuhrKösters, Alois, Lausitzer Rundschau, CottbusKoizlik, Anne, DürenKotowski, Dr. Mirjana, Max Planck-Institut für Chemie, Ma<strong>in</strong>zKragert, Dr.-Ing. Britta, Clausthal-ZellerfeldKrapp, Michael, GMD-Forschungszentrum Informationstechnik GmbH, Presse-und Öffentlichkeitsarbeit, Sankt August<strong>in</strong>Kreis, Ute, Alfred-<strong>Wege</strong>ner-Institut für Polar- und Meesresforschung (AWI),Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Bremerhaven,Krummacher, Dr. Sybille, Forschungszentrum Jülich (FZJ), Büro für Chancengleichheit,JülichKwart, Dr. Marion, Max-Planck-Institut für Molekulare Pflanzenphysiologie,GolmLemmens, Dr. Markus, Wissenschaftsmanagement, Verlags- u. MediengesellschaftmbH., Bonn46


HELMHOLTZ-WORKSHOP/FORUM, BONN 22./23. NOVEMBER 1999Leuschner, Udo, Informationszentrale <strong>der</strong> Elektrizitätswirtschaft e.V. (IZE),Frankfurt am Ma<strong>in</strong>Liepert, Dr. Carol<strong>in</strong>e, Max Planck-Institut für Chemische Ökologie, JenaLisberg-Haag, Dr. Isabell, BonnLuerweg, Frank, Universität Kaiserslautern, PresseabteilungMarks, Günter, Tageszeitung „15 Uhr aktuell“, Berl<strong>in</strong>Mreschar, Dr. Renate I., Journalist<strong>in</strong>, Königsw<strong>in</strong>ter,Münch, Carsten, Universität Mannheim, Pressestelle, MünchenNaumann, Jörg, Deutsches Hygiene-Museum, DresdenNothdurft, Dr. Christoph, Max Planck-Institut für Biophysikalische Chemie,Gött<strong>in</strong>genOss<strong>in</strong>g, Dipl.-Met. Franz, Leiter <strong>der</strong> Presse- und Öffentlichkeitsarbeit desGeoForschungsZentrums Potsdam (GFZ), PotsdamQuandel, Dr. Gudrun, Deutsches Forschungsnetz e.V. (DFN), Berl<strong>in</strong>Reiß, Dr. Veronika, Universität BielefeldRonzheimer, Manfred, Journalist, Berl<strong>in</strong>Röttger, Berndt, Hamburger Abendblatt, HamburgSay<strong>der</strong>, M.A. Stefan, Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik,OberhausenScheipers, Paul, CoesfeldSchmidt-Bentum, Dipl.-Journ. Petra, KölnSchnei<strong>der</strong>, Dr. Jörg, Wissenschaftsgeme<strong>in</strong>schaft Gottfried Wilhelm Leibniz(WGL), BonnSchnitzer, Dr. Jutta, Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Mediz<strong>in</strong> (MDC),Berl<strong>in</strong>-BuchScholz, Dipl.-Geogr. Elke, Max-Planck-Institut für Mathematik, BonnSchommertz, Christel, Max Planck-Institut für Gesellschaftsforschung, KölnSchüller, Dr. med. Heidi, Ärzt<strong>in</strong>, KölnSchuster, M.A., Dagmar, Pädagogische Hochschule Gmünd, SchwäbischGmündSchwiesow, Kerst<strong>in</strong>, Max-Planck-Institut für Polymerforschung, Ma<strong>in</strong>zSeifert, Michael, Tüb<strong>in</strong>genSeltz, Dr. Raymond, Centre National de la Recherche Scientifique (CNRS)Bureau BonnSpecht, Jutta, Journalist<strong>in</strong>, BonnSpekat, Arne, Freie Universität Berl<strong>in</strong>, Institut für MeteorologieStamatiadis-Smidt, M.A. Hilke, Leiter<strong>in</strong> <strong>der</strong> Presse- und Öffentlichkeitsarbeitdes Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ), HeidelbergSte<strong>in</strong>acker, Ruth, Gesellschaft für Informatik e.V., Bonn47


NEUE WEGE IN DER WISSENSCHAFTSKOMMUNIKATIONStienen, Dr. Christian, Bundesm<strong>in</strong>isterium für Bildung und Forschung(BMBF), Referat 116, BonnStorb, Christoph, Max-Planck-Institut für Informatik, SaarbrückenStracke, Alexan<strong>der</strong>, Gymnasium Ulricianum, AurichTegen, Dipl.-Journ., Cordula, Pressereferat <strong>der</strong> Hermann von <strong>Helmholtz</strong>-Geme<strong>in</strong>schaft Deutscher Forschungszentren, BonnThöne, Maternus, BonnThomas, Volker, Journalist, Bonn-Berl<strong>in</strong>Thurau, Mart<strong>in</strong>, Süddeutsche Zeitung, MünchenTimmler, Ulrike, Coellner Informations-Agentur, KölnTrabold, Dr. Annette, Institut für Deutsche Sprache, MannheimTritschler, Eva, Sankt August<strong>in</strong>Tutt, Lars, Bertelsmann Verlag, GüterslohVölckner, Wolfgang, Berufsbildende Schulen II Aurich, Auricher Wissenschafts-Tage,von Prittwitz, Dr. Hoyer, Rhe<strong>in</strong>isches Landesmuseum, BonnWan<strong>der</strong>sleb, Ines, Max-Planck-Institut für Plasmaphysik (IPP), Garch<strong>in</strong>g,PressestelleWeber, Andrea, Universität Mannheim, PressestelleWilhelmsen, Dr. Ute, Deutsches Elektronen-Synchroton (DESY), Hamburg,PressestelleWimmer, Toni, Rhe<strong>in</strong>isch-Westfälische Technische Hochschule Aachen(RWTH), PressestelleWirtz, Thorsten, Westdeutscher Rundfunk (WDR), Studio AachenWraneschitz, He<strong>in</strong>z, FürthZitzler, Ursula, Universität Stuttgart48

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