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offenen Brief - Koordination Südliches Afrika (KOSA)

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Joseph S. BlatterFédération Internationale de Football AssociationFIFA-Strasse 20P.O. Box8044 ZurichSwitzerlandSehr geehrter Herr Blatter,Die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland war für Millionen Menschenhierzulande ein besonderes Erlebnis, das fast ausnahmslos in positiver Erinnerunggeblieben ist.Das Public Viewing hat in besonderer Weise zu einer Fußballbegeisterungbeigetragen, die sich positiv auf das kulturelle Miteinander zwischen demGastgeberland und den Besucherinnen und Besuchern aus aller Welt auswirkte.Die Fußball-Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika wird unter besonderen Bedingungenstattfinden: Die Umsetzung des demokratischen Wandlungsprozesses der Post-Apartheid-Ära in soziale und ökonomische Gerechtigkeit ist noch lange nichtabgeschlossen. Erzbischof Desmond Tutu warnte diesbezüglich: »Es hat sich sehr vielverändert, aber wir in der Wahrheits- und Versöhnungskommission haben gesagt:Passt auf. Wenn die Kluft zwischen Reich und Arm nicht dramatisch verkleinert wird,können wir vom Prozess der Vergebung und Versöhnung Abschied nehmen.«Aus diesem Grund haben sich 10 deutsche Nichtregierungsorganisationen (NGOs)zusammen geschlossen, um unter dem Motto »KICK FOR ONE WORLD« für einegerechte Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika zu werben. Die in dem Bündnisengagierten NGOs setzen sich mit ihrer Arbeit seit Jahrzehnten für ein gerechtesSüdafrika ein, unterstützen auf vielfältige Weise Gesundheitsprogramme, Projektezur Traumabewältigung, zur Gewaltprävention, zu fairem Handel, Sport undEntwicklung und der Erlangung ökonomischer Gerechtigkeit.Die deutschen NGOs unterstützen die »World Class Cities for All (WCCA) 1 «–Kampagne in Südafrika, die von Streetnet International, einer internationalenOrganisation formeller und informeller Straßenhändler, geleitet wird. Ziel dieserKampagne ist eine FIFA-Weltmeisterschaft, die alle, auch die ärmsten und amstärksten marginalisierten Teile der Bevölkerung Südafrikas und der südafrikanischenEntwicklungsgemeinschaft (SADC), mit einschließt.Sie, Herr Blatter, haben in Ihrer Funktion als Präsident der FIFA mit Blick auf dieArbeitsbedingungen im Stadionbau darauf verwiesen, dass Sie sich Ihrer sozialenund gesellschaftlichen Verantwortung im Zusammenhang mit der WM 2010 inSüdafrika bewusst sind und diese Verantwortung auch wahrnehmen. Das freut unssehr und wir möchten Sie daher bitten, diese soziale Verantwortung auch in anderenBereichen aktiv wahrzunehmen:1http://www.streetnet.org.za/wccacampaignpage.htm


Fußball kann eine positive Rolle bei dem Abwenden von Konflikten spielen, wennRahmenbedingungen geschaffen werden, die eine WM für alle möglich machen.Tragen Sie aktiv dazu bei, dass• die lokale Bevölkerung nicht von den Verdienstmöglichkeiten bei der WMausgeschlossen bleibt. Dazu sollte vorrangig der südafrikanischen Bevölkerungund südafrikanischen Unternehmen außerhalb und innerhalb der Bannmeile einVerkaufsrecht eingeräumt werden. Dem Straßenhandel und ähnlichenökonomischen Aktivitäten muss eine faire Gelegenheit eingeräumt werden, vonder Weltmeisterschaft zu profitieren (vgl. 2010 National Economic Developmentand Labour Council Framework Agreement, WCCA Annexure A2 2007 2 ).• sich die Bevölkerung der Townships in Südafrika die Spiele anschauen kann.Dazu sollten – in Kooperation mit der südafrikanischen Regierung –flächendeckend und kostenlos Möglichkeiten des Public Viewing angebotenwerden.• es im Vorfeld der Fußballweltmeisterschaft nicht zu Vertreibungen der ärmerenBevölkerung kommt, sondern dass soziale Stadtentwicklungsprozesse, derenWirkung über das Finale am 11. Juli 2010 hinausreicht, beim Bau der Stadien undder Vorbereitung der Weltmeisterschaft in den Mittelpunkt gerückt werden. Derversprochene Ausbau der Infrastruktur durch den Stadionbau sollte umgesetztwerden.Gerne sind wir zu einem Treffen mit den zuständigen Kolleginnen und Kollegen derFIFA bereit, um unsere Expertise bezüglich der sozialen Situation im Landeinzubringen.Mit freundlichen Grüßen,Für die Kampagne Kick For One World2www.streetnet.org.za/wccamunicipalities.htm


Gabriele Weigt, GeschäftsführerinBehinderung undEntwicklungszusammenarbeit e.V.Essen, Germanywww.bezev.deVera Dwors, Koordinatorinand Global Education, Member ofMpumalangaForum NRW, Exile KulturkoordinationEssen, Germanywww.exile-ev.deHein Möllers, GeschäftsführerInformationsstelle Südliches <strong>Afrika</strong>Bonn, Germanywww.issa-bonn.orgDr. Jürgen Thiesbonenkamp,VorstandsvorsitzenderKindernothilfeDuisburg, Germanywww.kindernothilfe.deThomas Gebauer, Geschäftsführermedico internationalFrankfurt, Germanywww.medico.deSimone Knapp, KoordinatorinKirchliche Arbeitsstelle Südliches<strong>Afrika</strong>Heidelberg, Germanywww.kasa.woek.deDr. Martin Bröckelmann-SimonGeschäftsführender DirektorMisereorAachen, Germanywww.misereor.deUlrike Mann, GeschäftsführerinWelthaus BielefeldBielefeld, Germanywww.welthaus.deDieter Simon, Geschäftsführer<strong>Koordination</strong> Südliches <strong>Afrika</strong>Bielefeld, Germanywww.kosa.orgKontaktadressen:medico internationalAnne JungBurgstaße 106D-60389 Frankfurtfon: ++ (0)69 9443827email: jung@medico.de<strong>Koordination</strong> Südliches <strong>Afrika</strong>Dieter SimonAugust-Bebel-Str. 6133602 Bielefeldfon: ++49 (0) 521 9864851email: kosa@kosa.org


Weitere Unterzeichner:Yazir Henri, DirectorDirect Action Center forPeace and Memory (DAC)Cape Town, South Africawww.dacpm.orgMarkus BraunMainzer ArbeitskreisSüdliches <strong>Afrika</strong> MAKSAmarx.bruno@gmx.deBrian AshleyAmandla Publisherswww.amandla.org.zaSylvia Strubelt, RegisseurinTheater Abgelehnt, Kölnwww.theater-abgelehnt.dePeter E. RytzFoto Storytellingwww.rytz.deGrit RüchelVerein zur Förderung derAgenda21-PartnerschaftAachen-Kapstadt e.V.g.ruechel@orange.nlPat Horn, International CoordinatorStreetNet InternationalJohannesburg, South Africawww.streetnet.org.zaKarin SaarmannAktion Bundesschlusswww.aktionbundesschluss.deIlse BraunFrauen für Gerechtigkeitim Südlichen <strong>Afrika</strong> und hierilse-braun@gmx.de

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