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Globalisierung - Die Welt ist ein Dorf - Wirtschaft und Schule

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<strong>Globalisierung</strong> - <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>ist</strong> <strong>ein</strong> <strong>Dorf</strong>Thema Zielgruppe Dauer<strong>Globalisierung</strong>,Ursachen <strong>und</strong>BeispieleGymnasium, Haupt- /Realschule, berufliche<strong>Schule</strong>, Sek ICa. 2Unterrichtsst<strong>und</strong>enBenötigtesVorwissen-Intention der St<strong>und</strong>e:<strong>Die</strong> Lernenden sollen im Rahmen der vorliegenden Unterrichts<strong>ein</strong>heit:(1) Verstehen, was <strong>Globalisierung</strong> bedeutet;(2) Erkennen, in welchen Bereichen des Lebens <strong>und</strong> wie sie von <strong>Globalisierung</strong> betroffensind;(3) <strong>Die</strong> Ursachen der <strong>Globalisierung</strong> verstehen;(4) An <strong>ein</strong>em konkreten Beispiel Bezug zur <strong>Globalisierung</strong> nehmen.Begriffe:⇒ <strong>Globalisierung</strong>⇒ Arbeitskraft⇒ Transport⇒ Kommunikationstechnik⇒ <strong>Welt</strong>handel⇒ Produktionsauslagerung⇒ Handelshemmnis⇒ Technologie(Ökonomische) Kompetenzen:Im Rahmen dieser Unterrichts<strong>ein</strong>heit sollen folgende Kompetenzen an die Lernendenvermittelt werden:BildanalyseÖkonomische Systemzusammenhänge erklärenMaterialien: Arbeitsblatt / Folie „Einstieg in die <strong>Globalisierung</strong> I“ Arbeitsblatt „Einstieg in die <strong>Globalisierung</strong> II“ Arbeitsblatt „<strong>Die</strong> Reise <strong>ein</strong>er Jeans“Gr<strong>und</strong>lagentext:<strong>Globalisierung</strong> erleben wir jeden Tag in vielen Bereichen des Lebens. <strong>Die</strong> Kommunikation imInternet erlaubt es, mit jedem Teil der <strong>Welt</strong> in Kontakt zu treten <strong>und</strong> immer zu wissen, waswo auf der <strong>Welt</strong> los <strong>ist</strong> <strong>und</strong> wo es die besten Angebote gibt. Produziert wird in derglobalisierten <strong>Wirtschaft</strong> überall <strong>und</strong> r<strong>und</strong> um die Uhr. <strong>Die</strong> internationale Arbeitsteilung <strong>und</strong>der preiswerte Transport machen es unternehmerisch interessant, Waren oder Teile davon1


sowie <strong>Die</strong>nstle<strong>ist</strong>ungen an anderen Plätzen der Erde herstellen zu lassen bzw. anzubieten.Weiterhin werden Lebensstile immer ähnlicher, die Kulturen verbinden sich. Seit Anfang derNeunziger Jahre spricht man von <strong>Globalisierung</strong>.<strong>Die</strong>se Unterrichts<strong>ein</strong>heit soll helfen, den Begriff <strong>Globalisierung</strong> für die Schülerinnen <strong>und</strong>Schüler greifbar zu machen. <strong>Globalisierung</strong> wird hier hauptsächlich aus der wirtschaftlichenPerspektive betrachtet. Daher wird <strong>Globalisierung</strong> als den „weltweiten Prozess deswirtschaftlichen Zusammenwachsens“ [Vgl. Mattes, Team 9, 2010] gesehen, durch dennationale Grenzen <strong>ein</strong>e immer kl<strong>ein</strong>ere Rolle spielen.2


Unterrichtsverlauf1. St<strong>und</strong>ePhase Zeit Inhalt SozialformMedien <strong>und</strong>MaterialienMethodisch-didaktischeAnmerkungen/KompetenzenEinstieg /Übung10 Min. <strong>Globalisierung</strong> IEinstieg in das Thema „<strong>Globalisierung</strong>“ anhand<strong>ein</strong>es Schaubilds: Schüler/innen versuchen,daran den Begriff <strong>Globalisierung</strong> zu erklärenKlassenunterricht TafelArbeitsblatt„Einstieg in die<strong>Globalisierung</strong> I“<strong>Die</strong> Schüler/innen sollen sich selbst an das Thema„<strong>Globalisierung</strong>“ annähern <strong>und</strong> anhand desSchaubilds erklären, was sie unter <strong>Globalisierung</strong>verstehen. Zudem sollen die Schüler/innenüberlegen, welche Bereiche des Lebens<strong>Globalisierung</strong> betrifft bzw. wie sie sich bemerkbarmacht.Festhalten <strong>ein</strong>er „eigenen“ Definition von<strong>Globalisierung</strong>.FachlicheVertiefung10 Min. <strong>Globalisierung</strong> IIGem<strong>ein</strong>sames Lesen der Definitionen <strong>und</strong>Besprechen, inwieweit die eigene Definition mitdiesen über<strong>ein</strong>stimmtKlassenunterricht Arbeitsblatt„Einstieg in die<strong>Globalisierung</strong> II“Gem<strong>ein</strong>sam werden nun zwei allgem<strong>ein</strong>eDefinitionen von <strong>Globalisierung</strong> gelesen <strong>und</strong>anschließend besprochen, vor allem vor demHintergr<strong>und</strong> der eigenen Definition.Erarbeitung 15 Min. <strong>Globalisierung</strong> IIWoher kommt <strong>Globalisierung</strong>?Der Text wird in Partnerarbeit bearbeitet. Hierfürdient die Aufgabe unter dem Text.PartnerarbeitArbeitsblatt„Einstieg in die<strong>Globalisierung</strong> II“<strong>Die</strong> Schüler/innen besprechen in Partnerarbeit dieUrsachen der <strong>Globalisierung</strong>. Hier werden <strong>ein</strong>igeFragen auftreten, die die Schüler/innen erst malall<strong>ein</strong>e klären sollten, bevor die Lehrkraft mit<strong>ein</strong>bezogen wird.Sicherung 10 Min. Besprechen der Ursachen für <strong>Globalisierung</strong> Plenum Arbeitsblatt„Einstieg in die<strong>Globalisierung</strong> II“Zur Festigung des Gelernten werden die Ursachender <strong>Globalisierung</strong> gem<strong>ein</strong>sam ausführlichbesprochen.Hausaufgabe Aufgabe 3 des Arbeitsblattes: „<strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>ist</strong> <strong>ein</strong> <strong>Dorf</strong>!“ Nimm hierzu Stellung!3


Unterrichtsverlauf2. St<strong>und</strong>ePhase Zeit Inhalt SozialformMedien <strong>und</strong>MaterialienMethodisch-didaktischeAnmerkungen/KompetenzenEinstieg 10 Min. Besprechen der Hausaufgaben Plenum Hausaufgaben Basierend auf den Definitionen von <strong>und</strong> denUrsachen der <strong>Globalisierung</strong> können dieSchüler/innen den Satz „<strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>ist</strong> <strong>ein</strong> <strong>Dorf</strong>“ mit<strong>Globalisierung</strong> in Verbindung bringen <strong>und</strong> ihrePositionen ausformulieren.FachlicheVertiefung20 Min. Reise <strong>ein</strong>er JeansFesthalten der <strong>ein</strong>zelnen Produktionsetappen<strong>ein</strong>er Jeans auf der dafür vorgesehen <strong>Welt</strong>karte(Aufgabe 1);Warum sind so viele Länder an derJeansproduktion beteiligt (Aufgabe 2)PartnerarbeitArbeitsblatt „<strong>Die</strong>Reise <strong>ein</strong>erJeans“Atlas<strong>Die</strong> Schüler/innen erfahren an <strong>ein</strong>em konkretenBeispiel, was <strong>Globalisierung</strong> bedeutet. <strong>Die</strong> Reise<strong>ein</strong>er Jeans mit ihren Etappen in all denverschiedenen Ländern veranschaulicht, wie <strong>ein</strong>Großteil der <strong>Welt</strong> für die Produktion mit<strong>ein</strong>bezogen <strong>ist</strong>. Dadurch lernen die Schüler/innenökonomische Systemzusammenhänge kennen <strong>und</strong>können diese erklären.Sicherung10 Min. Besprechen der Jeans-Etappen sowie derAufgabe 2PlenumArbeitsblatt „<strong>Die</strong>Reise <strong>ein</strong>erJeans“<strong>Die</strong> Etappen der Jeans werden gem<strong>ein</strong>sambesprochen (ggf. auch an Wandkarte oderStehkarte markiert); <strong>Die</strong> Schüler/innen verstehen,warum es im Interesse der Jeanshersteller <strong>ist</strong>, dieJeans solch <strong>ein</strong>en Weg gehen zu lassen.HausaufgabeAufgabe 3 des Arbeitsblattes: Wer verdient alles an der Produktion der Jeans, <strong>und</strong> wieviel?<strong>Die</strong> Schüler/innen können hierfür auch das Internetzur Recherche nutzen, geplant <strong>und</strong> als Aufgabegegeben <strong>ist</strong> aber vorab <strong>ein</strong> Brainstorming4


Inhaltlich-methodischer Kommentar zum Unterrichtsverlauf<strong>Die</strong>se Unterrichts<strong>ein</strong>heit eignet sich besonders gut für die Sek<strong>und</strong>arstufe I, Klassen 5 bis 8 inallen wirtschaftsbezogenen Unterrichtsfächern.1. St<strong>und</strong>eEinstiegZum Einstieg in das Thema <strong>Globalisierung</strong> dient das Schaubild der <strong>Welt</strong>kugel. Hieran sollendie Schüler/innen den Begriff <strong>Globalisierung</strong> erklären. Bewusst zeigt das Bild hauptsächlichden wirtschaftlichen Aspekt der <strong>Globalisierung</strong>, nämlich, dass in <strong>ein</strong>em bisher unbekanntenAusmaß Waren, <strong>Die</strong>nstle<strong>ist</strong>ungen, Kapital usw. um die gesamte <strong>Welt</strong> wandern, überallproduziert <strong>und</strong> verkauft werden.Neben der Definition, die es zu erklären <strong>und</strong> notieren gilt, sollen die Schüler/innen auchBeispiele aus den anderen Bereichen des Lebens suchen, in denen sie von <strong>Globalisierung</strong>betroffen sind.Fachliche VertiefungIn dieser Phase werden die beiden „offiziellen“ Definitionen von <strong>Globalisierung</strong> unter dieLupe genommen <strong>und</strong> mit der eigenen verglichen. Das stärkt die eigene Auffassung desBegriffs.Erarbeitung<strong>Die</strong> Schüler/innen beschäftigen sich in Partnerarbeit mit den Ursachen der <strong>Globalisierung</strong>.Hierfür lesen sie den Text „Woher kommt die <strong>Globalisierung</strong>?“ <strong>und</strong> beantworten dieanschließende Frage hierzu. Es gilt, die sechs Ursachen heraus zu arbeiten:- Wunsch nach fremden Produkten- Billige Arbeitskraft- Billige Transportmöglichkeiten- Geringere Handelshemmnisse- Kommunikationstechnik- TechnologieHausaufgabeAls Hausaufgabe sollen die Schüler/innen den Satz kommentieren: „<strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>ist</strong> <strong>ein</strong> <strong>Dorf</strong>.“Basierend auf den Definitionen <strong>und</strong> ihrem eigenen Verständnis von <strong>Globalisierung</strong> geben dieSchüler/innen ihr persönliches Statement ab.2. St<strong>und</strong>eEinstiegAls Einstieg in die zweite St<strong>und</strong>e werden die Hausaufgaben besprochen. <strong>Die</strong> Schüler/innentragen ihre Stellungnahmen vor.Fachliche VertiefungUm anhand <strong>ein</strong>es konkreten Beispiels die <strong>Globalisierung</strong> <strong>und</strong> ihre Vernetzungseffekte zuveranschaulichen, lesen die Schüler/innen „<strong>Die</strong> Reise <strong>ein</strong>er Jeans“. Danach, um zu5


verbildlichen, was diese Route für <strong>ein</strong>e Anzahl an Kilometern umfasst, sollen die Etappen aufder dafür vorgesehen Karte <strong>ein</strong>getragen werden. <strong>Die</strong>s geht alternativ auch gem<strong>ein</strong>sam an<strong>ein</strong>er Wandkarte bzw. Standkarte.SicherungGem<strong>ein</strong>sam werden die Etappen der Jeans besprochen. <strong>Die</strong> Schüler/innen verstehen,warum es im Interesse der Jeanshersteller <strong>ist</strong>, die Jeans solch <strong>ein</strong>en Weg gehen zu lassen.<strong>Die</strong> Schüler/innen sollen die internationale Arbeitsteilung verstehen <strong>und</strong> erklären können.Gleichzeitig <strong>ist</strong> hier aber auch Zeit <strong>und</strong> Raum für Reflexion. <strong>Die</strong> Schüler/innen sind explizitdanach gefragt, ob sie Probleme in der weltweiten Produktion sehen. Für diese Phase solltegenug Zeit <strong>ein</strong>geplant werden.HausaufgabeIn <strong>ein</strong>em Brainstorming sollen die Schüler/innen <strong>ein</strong>schätzen, wie viel alle Beteiligten an<strong>ein</strong>er Jeans verdienen <strong>und</strong> diesen Wert (in Prozent) in die dafür vorgesehene Tabelle<strong>ein</strong>tragen.Der Jeanspreis setzt sich wie folgt zusammen:1 % Lohn für alle an der Produktion beteiligten Arbeiter/innen11 % Transportkosten <strong>und</strong> Gebühren, wie Zölle, Steuern13 % Materialkosten25 %50 %Daten von: http://www.praxis-umweltbildung.de/dwnl/kleidung/info_jeans.pdfMarkenfirma (Entwicklung, Design, Personal, Verwaltung<strong>und</strong> Werbung)Einzelhandel (Geschäftsgewinn, Verwaltung, Ladenmiete,Verkaufspersonal usw.)6


Arbeitsblatt / Folie„Einstieg in die <strong>Globalisierung</strong> I“Abbildung 1: <strong>Globalisierung</strong>Aufgabe:Betrachte das Bild in Abbildung 1 <strong>und</strong> versuche, <strong>Globalisierung</strong> anhand des Bildes zuerklären! Mache dir dabei den Ursprung des Wortes bewusst:global = die ganze Erde umspannend, weltweitVon der <strong>Globalisierung</strong> sind eigentlich die me<strong>ist</strong>en Bereiche des Lebens betroffen, also<strong>Wirtschaft</strong>, Kultur, Finanzen, Politik, etc. Könnt ihr euch vorstellen, was <strong>Globalisierung</strong> indiesen Bereichen verändert?7


Arbeitsblatt„Einstieg in die <strong>Globalisierung</strong> II“Was <strong>ist</strong> <strong>Globalisierung</strong>? Hierzu gibt es <strong>ein</strong>e Vielzahl an Definitionen:<strong>Globalisierung</strong> bedeutet, dass alle Länder dieser Erde immer mehr mit<strong>ein</strong>ander zu tunhaben. Durch die <strong>Globalisierung</strong> soll es leichter werden, weltweit Sachen zu kaufen <strong>und</strong> zuverkaufen, zum Beispiel Computer, Autos <strong>und</strong> Bananen. Quelle: www.tivi.deUrsprünglich <strong>ist</strong> <strong>Globalisierung</strong> die Bezeichnung dafür, dass die <strong>Wirtschaft</strong> heute weltweitverflochten <strong>ist</strong>, weltweite Konkurrenz <strong>und</strong> Arbeitsteilung herrschen <strong>und</strong> Informationen dankSatellitentechnik, Fax, Laptop, Mobiltelefon <strong>und</strong> Internet nahezu gleichzeitig an jedem Punktder Erde zur Verfügung stehen. Inzwischen wird der Begriff allgem<strong>ein</strong> für die immer stärkereVerkoppelung von Vorgängen r<strong>und</strong> um den Globus benutzt. Was lokal irgendwo passiert,kann schnell Bedeutung für die ganze <strong>Welt</strong> gewinnen. <strong>Globalisierung</strong>skritiker setzen sich für<strong>ein</strong>e politische Regulierung <strong>ein</strong>, die den Vormarsch der <strong>Wirtschaft</strong> zügeln soll. Quelle: Thurich,Eckart: pocket politik. Demokratie in Deutschland. Neuausgabe 2006. Bonn: B<strong>und</strong>eszentrale für politische Bildung 2006.Woher kommt <strong>Globalisierung</strong>?Magst du Erdbeeren im Winter, findest du exotische Früchte, wie beispielsweiseBananen toll? <strong>Die</strong> neuesten Technikgeräte aus den USA faszinieren dich? Dann b<strong>ist</strong> auchdu mitverantwortlich für die <strong>Globalisierung</strong>.<strong>Globalisierung</strong> hat viele verschiedene Ursachen:Wie oben angesprochen <strong>ist</strong> der Wunsch nach Produkten aus anderen, fernenLändern <strong>ein</strong>e Ursache für <strong>Globalisierung</strong>. Denn durch die hohe Nachfrage nach, sagen wirBananen, die in Deutschland nicht wachsen können, verbinden wir unsere Handelswege mitdenen von den Bananen-produzierenden Ländern, wie zum Beispiel Chile. Auf diese Weisesind wir mit <strong>ein</strong>em Land am anderen Ende der <strong>Welt</strong> vernetzt <strong>und</strong> die Bananen unternehmentäglich ihre weite Reise bis zu uns.In manchen Ländern <strong>ist</strong> Arbeitskraft billiger. Das bedeutet, dass es aufgr<strong>und</strong> vongeringeren Lebenskosten in manchen Ländern <strong>ein</strong>en tieferen (Mindest-) Lohn gibt. Dasmacht es für deutsche Unternehmen interessant, Arbeitsstätten in diese Länder zu verlegen<strong>und</strong> mit Hilfe der Menschen dort zu produzieren. Entweder wird die Produktion des gesamtenProduktes „ausgelagert“ oder aber Teile davon, die dann zur Fertigstellung desEndproduktes nach Deutschland gebracht werden. Auch schließen sich Unternehmen aufder <strong>Welt</strong> zusammen oder wandern komplett ins Ausland ab. So werden K<strong>und</strong>en auf derganzen <strong>Welt</strong> gewonnen.Zwar gab es die Idee von Tauschgeschäften schon vor langer Zeit – immerhin entstand die„Gewürzroute“ zum Handeln von Gewürzen bereits Ende des 15. / Anfang des 16.Jahrh<strong>und</strong>erts – aber erst in letzter Zeit haben sich die Bedingungen für <strong>Globalisierung</strong> positivgeändert.So hat sich der Transport deutlich ver<strong>ein</strong>facht <strong>und</strong> <strong>ist</strong> viel billiger geworden. Waren esfrüher nur kl<strong>ein</strong>e Schiffe, die Produkte transportiert haben, reisen die Produkte heute in8


Flugzeugen, Frachtcontainern <strong>und</strong> auf dem Eisenbahnnetz kreuz <strong>und</strong> quer für wenig Gelddurch die <strong>Welt</strong>. So lohnt sich auch der Transport von Billigprodukten über sehr weiteStrecken, beispielsweise von China nach Deutschland.<strong>Die</strong> Länder haben ihre Handelshemmnisse drastisch reduziert, sodass Waren,<strong>Die</strong>nstle<strong>ist</strong>ungen <strong>und</strong> Geld ohne Probleme in andere Länder verkauft werden können.Handelshemmnisse sind Maßnahmen, die Länder unternehmen, um freien Handel zuverhindern, indem zum Beispiel nur bestimmte Mengen <strong>ein</strong>es Produktes in <strong>ein</strong> Land verkauftwerden kann oder viel Geld dafür bezahlt werden muss, dass <strong>ein</strong> Produkt überhaupt in<strong>ein</strong>em Land verkauft werden darf. Hier hat sich <strong>ein</strong>iges getan. Märkte werden immer freierzugänglich, internationale Handelsbeziehungen weiten sich aus; der <strong>Welt</strong>handel kann sichmehr <strong>und</strong> mehr entfalten.Parallel zum Transport entwickelte sich auch die Kommunikation rasant weiter. OhneProbleme kann man heutzutage riesige Mengen an Daten über das Internet versenden,Meetings in virtuellen Chat-Rooms abhalten <strong>und</strong> mit weit entfernten Menschen kostengünstigzu kommunizieren. Mit den „neuen“ Technologien, wie zum Beispiel Computer,Satellitentechnik, Internet <strong>und</strong> Mobiltelefon können innerhalb von Sek<strong>und</strong>en Informationen<strong>und</strong> Wissen überall auf der <strong>Welt</strong> abgerufen werden. So wird sehr schnell bekannt, wogünstige Güter <strong>und</strong> <strong>Die</strong>nstle<strong>ist</strong>ungen zu kaufen sind <strong>und</strong> welche Neuheiten es gibt. Zudemhilft es, Arbeitsprozesse auf verschiedene Kontinente zu verteilen <strong>und</strong> zu koordinieren.Neu <strong>ist</strong> auch, dass neben Waren <strong>und</strong> <strong>Die</strong>nstle<strong>ist</strong>ungen auch Geldströme frei von allenBeschränkungen dorthin fließen können, wo der höchste Profit zu erwarten <strong>ist</strong>.In Anlehnung an: Praxis <strong>Wirtschaft</strong> Gesamtband, Kaminski, westermann Verlag, 2009; <strong>Globalisierung</strong>: Ursachen, Fakten,Folgen auf www.globalisierung-infos.deFrage zum Text:Was sind die Ursachen für <strong>Globalisierung</strong>? Insgesamt finden sich sechs Ursachen im Text.Notiere diese <strong>und</strong> versuche, <strong>ein</strong> Beispiel zu finden. Fällt dir etwas <strong>ein</strong>?Hausaufgabe:Nimm Stellung zu dem Spruch: „<strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>ist</strong> <strong>ein</strong> <strong>Dorf</strong>!“ Was <strong>ist</strong> damit gem<strong>ein</strong>t?9


Arbeitsblatt„<strong>Die</strong> Reise <strong>ein</strong>er Jeans“Hier siehst du die Stationen nach, die <strong>ein</strong>e Jeans vom Ursprung bis zu ihrer finalenDestination durchläuft:0 km Kasachstan oder Indien: Hier wird die Baumwolle geerntet4.800 km In der Türkei wird die Baumwolle zu Garn gesponnen15.000 km In Taiwan wird das Baumwollgarn mit chemischer Indigofarbe gefärbt27.000 km Aus dem Garn werden in Polen die Jeansstoffe gewebt28.600 km Innenfutter <strong>und</strong> die kl<strong>ein</strong>en Schildchen mit der Waschanleitung kommen ausFrankreich; Knöpfe <strong>und</strong> Nieten aus Italien42.300 km alle Einzelteile werden auf den Philippinen zusammengenäht54.000 km In Griechenland erfolgt die Endverarbeitung mit Bimsst<strong>ein</strong>56.300 km <strong>Die</strong> Jeans werden in Deutschland verkauft, getragen <strong>und</strong> schließlich in dieAltkleidersammlung <strong>ein</strong>er karitativen Einrichtung gegeben57.100 km In <strong>ein</strong>em Betrieb in den Niederlanden wird die Kleidung dann sortiert <strong>und</strong>64.000 km mit Schiffen <strong>und</strong> LKWs auf den afrikanischen Kontinent gebracht.Quelle: http://www.globalisierung-online.de/CD_Demo/modul_jeans/10


Fragen <strong>und</strong> Aufgaben zum Text:1. Im Text sind die verschiedenen Etappen der Jeansherstellung dargestellt. Zeichnemit Hilfe <strong>ein</strong>es Atlas oder <strong>ein</strong>er Wandkarte den Produktionsweg der Jeans auf derKarte <strong>ein</strong>.(das geht auch sehr schön mit Pinnnadeln an <strong>ein</strong>er großen <strong>Welt</strong>karte. Eine von Nadelzu Nadel gespannte Schnur veranschaulicht die Länge der <strong>ein</strong>zelnenTransportwege.)2. Überlege, warum so viele Länder an der Produktion der Jeans beteiligt sind. Siehstdu darin Probleme?Hausaufgabe:Für <strong>ein</strong>e Jeans bezahlst du Geld an das Geschäft, das die Jeans verkauft. Wo aber fließt dasGeld hin? Wer verdient alles an der Produktion der Jeans, <strong>und</strong> vor allem: wie viel? Schätze,wie sich der Preis <strong>ein</strong>er Jeans zusammensetzt <strong>und</strong> nutz dafür die nachstehende Tabelle:Prozent desJeanspreisesKostenpunkt1 % Lohn für alle an der Produktion beteiligten Arbeiterinnen <strong>und</strong> Arbeiter11 % Transportkosten <strong>und</strong> Gebühren, wie Zölle, Steuern13 % Materialkosten25 % Markenfirma (Entwicklung, Design, Forschung <strong>und</strong> Werbung]50 % Einzelhandel (Geschäftsgewinn, Verwaltung, Ladenmiete usw.)11WIRTSCHAFT UND SCHULE IST EIN PROJEKT DER INSM. WEITERE INFORMATIONEN UNTER www.insm.de/insm/ueber-die-insm/FAQ.html

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