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Geographischen Instituts der Universität Heidelberg

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I N H A L T Jahrgang 3, Ausgabe 03 | 2007<br />

THEMEN<br />

2 Planetopia<br />

zwei Monate Praktikum beim Sat.1<br />

Wissensmagazin Planetopia<br />

4 Multimar Wattforum<br />

Lena Schlichting berichtet über ihr<br />

Praktikum im Multimar Wattforum<br />

in Tönning<br />

6 Zominthos<br />

Der <strong>Heidelberg</strong>er Archäologe<br />

Diamantis Panagiotopoulos rekonstruiert<br />

eine „archäologische<br />

Landschaft“<br />

8 Forschen auf Kreta<br />

<strong>Heidelberg</strong>er Geograph Christoph<br />

Siart forscht auf Kreta<br />

10 Eberstädter Tropfsteinhöhle<br />

Ein lohnenswertes Reiseziel ganz<br />

in <strong>der</strong> Nähe<br />

12 Die Wutachschlucht<br />

Wan<strong>der</strong>n zwischen 180 Millionen<br />

Jahren Erdgeschichte<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

Zeitschrift von und für Studenten/innen des<br />

<strong>Geographischen</strong> <strong>Instituts</strong> <strong>der</strong> <strong>Universität</strong> <strong>Heidelberg</strong><br />

14 Alpen<br />

Große Alpenexkursion 2007<br />

16 Southampton<br />

Urlaub und Englischlernen in<br />

Südengland<br />

19 Loughborough<br />

Ein Erasmus Jahr in Loughborough,<br />

England<br />

23 Buchfix24<br />

Gebrauchte Schul- und Studienliteratur<br />

RUBRIKEN<br />

26 Columbus intern<br />

27 Neuigkeiten<br />

28 Impressum<br />

Fachschaft Geographie<br />

... warum eine Reise in die Wutachschlucht lohnenswert ist, erfahrt<br />

ihr auf Seite12. Niklas Schenck berichtet von <strong>der</strong> Forschung<br />

am <strong>Geographischen</strong> Institut und erzählt euch, was Archäologie und<br />

Geographie verbindet. Was Geographie-Studenten auf <strong>der</strong> Großen<br />

Exkursion in den Alpen erlebt haben, könnt ihr auf Seite 14 nachlesen<br />

und außerdem jede Menge mehr ...<br />

eure Redaktion<br />

6<br />

Geländegängig: <strong>Instituts</strong>jeep im Psiloritis-<br />

Gebirge<br />

12 Wutachschlucht, immer eine Reise wert<br />

16<br />

Atemberaubende Naturkulisse und Englich-<br />

lernen in Southhampton


2 >><br />

Ich habe den Praktikanten<br />

vom Frühstücksfernsehen<br />

erschossen!<br />

Zwei Monate beim Sat.1 Wissensmagazin Planetopia<br />

. Text: Claudia Wiese<br />

Claudia, wir haben einen<br />

Anschlag auf dich vor!<br />

Der Satz war mir bereits<br />

nach einer Woche Praktikum bei<br />

dem Sat.1 Wissensmagazin mehr<br />

als geläufig. Wo finden solche Magazine<br />

wohl am schnellsten ein<br />

paar Statisten? - am Praktikantenschreibtisch<br />

natürlich. Nicht<br />

weiter schlimm, so ist man beim<br />

Dreh des Beitrags im wahrsten<br />

Sinne des Wortes gleich mittendrin.<br />

Und Oma freut es allemal,<br />

wenn die Enkeltochter im Fernsehen<br />

ist. Somit hatte ich das eine<br />

Mal die Pin-Nummer meiner EC-<br />

Karte vergessen, war eine Leiche,<br />

fuhr auf Inlinern über rote Ampeln,<br />

filmte ein Bewerbungsvideo<br />

von mir und schlussendlich stritt<br />

ich mich so lange mit meinem<br />

Mann, dem Praktikanten vom<br />

Frühstücksmagazin, bis ich mit<br />

meiner Pistole auf ihn schoss.<br />

Ein Praktikum bEim Fernsehen<br />

birgt eben viele Überra-<br />

COLUMBUS | 10-2007<br />

Planetopia<br />

schungen. Und obendrein gehören<br />

Fernsehen, Surfen, Telefonieren,<br />

Quatschen und Ausflüge zum<br />

ganz normalen Arbeitsalltag. Was<br />

für ein Leben. Zu den Aufgaben<br />

einer Praktikantin bei Planeto-<br />

pia zählen nämlich hauptsächlich<br />

die Recherche und die Konkurrenzbeobachtung.<br />

Das heißt, sich<br />

alle paar Tage während <strong>der</strong> Arbeitszeit<br />

gemütlich in den Sessel<br />

hocken und SternTV, SpiegelTV,<br />

Extra o<strong>der</strong> was es sonst noch so<br />

gibt, anschauen und hinterher seinen<br />

Senf dazu abgeben. Natürlich<br />

geht es auch mit auf Dreh’s und<br />

in den Schnitt, den Redakteuren<br />

bei <strong>der</strong> Arbeit zuschauen. Doch<br />

ansonsten: Recherche. Und da<br />

kommen schonmal Aufträge wie:<br />

„Ich muss wissen, wieviele Menschen<br />

sich in Deutschland pro<br />

Jahr einen Daumen abschneiden!“<br />

Das war lei<strong>der</strong> nicht rauszufinden,<br />

dafür hatte <strong>der</strong> Mitarbeiter vom<br />

„Ich muss wissen, wieviele<br />

Menschen sich in Deutschland<br />

pro Jahr einen Daumen<br />

abschneiden!“<br />

Statistischen Bundesamt an dem<br />

Tag gut was zu lachen. Einfacher,<br />

dafür umso aufwendiger ist dann<br />

schon „Wir suchen eine Person,<br />

<strong>der</strong>en Hund schon einmal von<br />

einer Zecke gebissen wurde und<br />

Borreliose bekam“. Die Krönung<br />

des Praktikantendaseins für mich<br />

war dann sicherlich die Reportage<br />

über Tiergeburten. „Ruf doch mal<br />

in allen Zoos Deutschlands an und<br />

frag, ob sie schwangere Großtiere<br />

haben.“ Alles in allem, viele Tele-


fonate, Internetforen durchforsten<br />

und und und, doch Spaß gemacht<br />

hat es dennoch sehr. Selbst einen<br />

ganz eigenen Beitrag erstellen ist<br />

jedoch nicht drin. Wer aber selbst<br />

ein Thema vorschlägt, darf dieses<br />

natürlich ausarbeiten und ein Exposé<br />

schreiben, einen ersten Entwurf<br />

des Beitrags, <strong>der</strong> dann vom<br />

Chef abgesegnet werden muss.<br />

Bei einigen Themen sind einem<br />

im Privatfernsehen zwar lei<strong>der</strong><br />

die Hände gebunden. Fast alles<br />

was zu teuer ist, zum Beispiel eine<br />

Auslandreise erfor<strong>der</strong>t, wird nicht<br />

gebracht, egal wie interessant es<br />

sein könnte. Doch irgendwann<br />

klappt es dann mit dem eigenen<br />

Thema.<br />

in dEn z wEi Monaten lernt man<br />

auf jeden Fall eine ganze Menge<br />

und ist von <strong>der</strong> ersten Recherche<br />

bis zum fertigen Beitrag mit dabei.<br />

INFOS unter<br />

Und vielleicht sogar noch wichtiger:<br />

man erhält einen kleinen Einblick,<br />

wie das Geschäft mit den<br />

bunten Bil<strong>der</strong>n funktioniert und<br />

„Wir suchen eine Person, <strong>der</strong>en<br />

Hund schon einmal von einer<br />

Zecke gebissen wurde und<br />

Borreliose bekam“<br />

ob das wirklich <strong>der</strong> Traumberuf<br />

ist. Obwohl ich nun gerne meine<br />

GEZ-Gebühren zahle und für jede<br />

Information dankbar bin, die nicht<br />

nach Preis o<strong>der</strong> Aufmacher ausgesucht<br />

wurde, mein Traumberuf ist<br />

es immer noch.<br />

und zum SchluSS bin ich doch<br />

immer noch sehr froh, dass ich<br />

kein Praktikum bei RTL Extra<br />

gemacht habe, um dort in Beitrag<br />

Nummer 4 das neuestes Spielzeug<br />

von Beate Uhse zu testen.<br />

Denn einer Sache bin ich mir<br />

heute absolut sicher. Testpersonen<br />

und Statisten im Privatfernsehen:<br />

mit Sicherheit ein unbezahlter<br />

Prakti!<br />

°<br />

INFOS<br />

www.planetopia.de<br />

Planetopia<br />

>> 3<br />

Planetopia wird von <strong>der</strong><br />

Produktionsfirma News and<br />

Pictures Fernsehen GmbH<br />

und Co.KG produziert und<br />

jeden Sonntag Abend auf<br />

Sat.1 ausgestrahlt. Im gleichen<br />

Haus <strong>der</strong> Firma befindet<br />

sich auch das Sat.1 Automagazin,<br />

das sonntägliche<br />

Frühstücksfernsehen Weck<br />

Up und das regionale Nachrichtenmagazin<br />

17:30. Auch<br />

dort sind das ganze Jahr<br />

über Praktika möglich.<br />

Mehr Informationen unter<br />

www.newsandpictures.de,<br />

www.planetopia.de o<strong>der</strong><br />

www.1730live.de. Wie in<br />

<strong>der</strong> Medienbranche üblich<br />

werden Praktika lei<strong>der</strong><br />

grundsätzlich nicht bezahlt.<br />

10-2007 | COLUMBUS


4 >><br />

Mein Sommer 2006<br />

war nicht nur geprägt<br />

von <strong>der</strong> Fussball-<br />

WM, son<strong>der</strong>n von Walen, Wellen,<br />

und Watt(würmern).<br />

Vor bEginn mEinES Studiums<br />

in <strong>Heidelberg</strong> hatte ich noch einige<br />

Wochen Zeit, und bewarb mich<br />

im Frühling relativ kurzfristig um<br />

einen sechswöchigen Praktikumsplatz<br />

im Multimar Wattforum, den<br />

ich glücklicherweise noch erhielt.<br />

daS multimar iSt das größte<br />

Informationszentrum über den<br />

Nationalpark Schleswig-Holsteinisches<br />

Wattenmeer und liegt in<br />

Tönning, einem kleinen, beschaulichen<br />

Städtchen in Nordfriesland.<br />

Seine jährlich ca. 200.000 Besucher,<br />

von Schulklassen<br />

über Touristen,<br />

Familien bis<br />

COLUMBUS | 10-2007<br />

Multimar Wattforum<br />

Praktikum im Multimar<br />

Wattforum Tönning<br />

. Text und Fotos: Lena Schlichting<br />

zu Rentnergruppen, werden hier<br />

auf interaktive, ansprechende Weise<br />

über die verschiedenen Bewohner<br />

und Bedeutung des Wattenmeeres<br />

informiert. Dies geschieht<br />

durch zahlreiche große Aquarien,<br />

die die einzelnen Bereiche des<br />

Watts darstellen, Computeranimationen,<br />

lebensgroße Schautafeln<br />

mit Aufgaben, Mikroskope<br />

etc. Eine beson<strong>der</strong>e Attraktion<br />

findet sich im Walhaus. Hier wird<br />

auf eindrückliche Weise die Lebensweise,<br />

Kommunikation und<br />

Gefährdung <strong>der</strong> Wale dargestellt.<br />

Eigentlich soll <strong>der</strong> Schwerpunkt<br />

auf den in <strong>der</strong> Nordsee heimischen<br />

Schweinswalen liegen, aber<br />

das knapp 18 Meter lange imposante<br />

Skelett eines in <strong>der</strong> Nordsee<br />

gestrandeten Pottwals zieht doch<br />

zuerst die Aufmerksamkeit auf<br />

sich.<br />

Ein gEwöhnlichEr Prakti-<br />

kantEnarbEitStag begann mit<br />

dem Putzen <strong>der</strong> Aquarienscheiben,<br />

was wegen <strong>der</strong> vielen verschiedenen<br />

Fische, Seeanemonen und Co<br />

aber eine faszinierende Aufgabe<br />

war und bei mir zu einem temporären<br />

Verzicht auf Fischbrötchen<br />

führte; und dem Hochfahren <strong>der</strong><br />

Computer und Fernseher. Um 9<br />

Uhr kamen die ersten Besucher,<br />

ab jetzt hielt ich meist zwei bis<br />

drei einstündige Führungen durch<br />

die Ausstellung, was viel Spaß<br />

machte, aber an Tagen mit einem<br />

hohen Besucher-Lärmpegel<br />

bei einer chaotischen Schulklasse<br />

auch mal etwas anstrengend sein<br />

konnte. Einige Schulklassen gingen<br />

nach Führung und Ausfüllen<br />

<strong>der</strong> Rallye-Bögen mit Fragen<br />

über das Watt in das Schullabor.<br />

Dieser Teil war für die Schüler


Schillernd und bunt:<br />

Unterwasserwelten im<br />

Multimar<br />

<strong>der</strong> spannendste, denn es wurde<br />

nach einigen Informationen über<br />

die Lebensweise und Bedeutung<br />

<strong>der</strong> Tiere „Versuche“ mit ihnen<br />

durchgeführt. Dabei gab es Wettkämpfe,<br />

wessen Seestern sich am<br />

schnellsten vom Rücken auf den<br />

Bauch dreht, beobachtet wie sauber<br />

Miesmuscheln Dreckwasser<br />

filtern, Farbanpassung von Garnelen<br />

und verschiedene Planktonarten<br />

mikroskopiert o<strong>der</strong> Seepocken<br />

unter einem Mikroskop gefüttert.<br />

auSSErhalb diESEr Führun-<br />

gEn half ich bei <strong>der</strong> Betreuung <strong>der</strong><br />

Besucher bzw. Ausstellung, Vor-<br />

und Nachbereitung des Schullabors,<br />

Plankton sieben, organisatorischen<br />

Planungen, Absprachen<br />

mit <strong>der</strong> Aquaristik etc.<br />

allErdingS war ich nicht jeden<br />

Tag nur in <strong>der</strong> Ausstellung,<br />

son<strong>der</strong>n durfte ab und zu an Wattwan<strong>der</strong>ungen<br />

teilnehmen, Gruppen<br />

zu an<strong>der</strong>en Nationalparkausstellungen<br />

und zu Halligen mit<br />

begleiten, o<strong>der</strong> einer Schiffsfahrt<br />

zu den Seehundsbänken, was für<br />

mich das absolute Highlight war.<br />

INFOS unter<br />

diE möglichkEit, EinblickE<br />

hinter die Kulissen einer solchen<br />

Ausstellung wie dem Multimar<br />

und in die Arbeit des Nationalparks<br />

bzw. -amtes zu erhalten gefiel<br />

mir beson<strong>der</strong>s gut, ebenso wie<br />

die lockere, nette Atmosphäre mit<br />

den Kollegen.<br />

bEi So EinEm tollen und interessanten<br />

Praktikum gibt es natürlich<br />

einen kleinen Haken, denn<br />

ein Gehalt gab es nicht, allerdings<br />

kann man, wenn man sich früh genug<br />

bewirbt, eine kostenlose Unterbringung<br />

in <strong>der</strong> Praktikanten-<br />

WG des Nationalparks in Tönning<br />

erhalten. Hier gibt es demzufolge<br />

immer mehrere Praktikanten (im<br />

Multimar o<strong>der</strong> im Nationalparkamt),<br />

mit denen die Freizeitgestaltung<br />

auch meistens sehr lustig<br />

war. Es ist auch möglich, ein län-<br />

Multimar Wattforum<br />

geres Praktikum im Nationalpark<br />

zu machen, bei dem man an einem<br />

Projekt mitarbeitet.<br />

lErnEn konntE ich nicht nur<br />

reines Wissen über das Ökosystem<br />

Watt, son<strong>der</strong>n z.B. auch das<br />

Durchführen und Planen von einer<br />

Führung, und lernte für mich<br />

einiges „für’s Leben“, wie das<br />

Sprichwort so schön sagt.<br />

daS multimar bzw. den Nationalpark<br />

Schleswig-Holsteinisches<br />

Wattenmeer kann ich euch mit gutem<br />

Gewissen für ein Praktikum<br />

empfehlen. Denn es macht viel<br />

Spaß und ist abwechslungsreich.<br />

Die Gegend sehr schön, schafreich<br />

und die Nähe zu St. Peter-<br />

Ording wird die Wassersportler<br />

unter euch begeistern.<br />

°<br />

www.multimar-wattforum.de<br />

>> 5<br />

10-2007 | COLUMBUS


6 >><br />

Zähmte Knossos die stolzen<br />

Hirten von Zominthos?<br />

D e r H e i d e l b e r g e r A r c h ä o l o g e D i a m a n t i s P a n a g i o t o p o u l o s r e k o n s t r u i e r t<br />

eine „archäologische Landschaft“<br />

. Text: Niklas Schenck<br />

Dem Mythos zufolge musste<br />

Minos, <strong>der</strong> legendäre<br />

König von Knossos, alle<br />

neun Jahre die Idäische Grotte des<br />

kretischen Zeus aufsuchen, um –<br />

wie ein zweiter Moses – seinem<br />

Gott zu begegnen und von ihm<br />

belehrt zu werden. Minos’ Weg<br />

zu Zeus wurde zum Pilgerweg.<br />

Er führte von Anogia am Fuß des<br />

Psiloritis-Gebirgsstocks zum Timios<br />

Stavros, dem höchsten Berg<br />

<strong>der</strong> Insel Kreta. 1982 war es, als<br />

Jannis Sakellarakis, damaliger<br />

Direktor des Heraklion-Museums,<br />

auf halber Strecke entlang des<br />

Weges eine minoische Siedlung<br />

entdeckte: Zominthos. Das Hauptgebäude,<br />

das kleiner als die vier<br />

minoischen Paläste in Knossós,<br />

Káto Zákros, Phaistós und Mália<br />

ist, aber größer als jede bekannte<br />

minoische Villa, erregte Aufsehen<br />

unter Archäologen.<br />

zominthoS wurdE im „goldenen<br />

Zeitalter“ <strong>der</strong> minoischen<br />

Kultur errichtet, zwischen 1675<br />

und 1600 vor Christus. Durch<br />

ein Erdbeben womöglich noch in<br />

dieser Zeit wurde <strong>der</strong> Ort wie<strong>der</strong><br />

zerstört, danach für immer verlassen.<br />

Für diamantiS PanagiotoPou-<br />

loS, Professor in <strong>Heidelberg</strong> und<br />

Leiter <strong>der</strong> Ausgrabungen vor Ort,<br />

bleibt die Kernfrage jene nach <strong>der</strong><br />

Höhenlage bei 1200 Metern – die<br />

Straße ist dort oft bis in den April<br />

vereist und unpassierbar. War<br />

Zominthos eine Sommersiedlung<br />

o<strong>der</strong> herrschte in <strong>der</strong> Bronzezeit<br />

wärmeres Klima? Er glaubt, die<br />

Minoer könnten Schnee und Eis<br />

(v.l.n.r.) Geländegängig: <strong>Instituts</strong>jeep im Psiloritis-Gebirge. Eingeloggt: Höhenbestimmung im Gelände, Christoph<br />

Siart bei <strong>der</strong> Arbeit. Parallele Profile: Seismik und Geoelektrik.<br />

COLUMBUS | 10-2007<br />

Zominthos


(v.l.n.r.) Am Gipfel? Markus Forbriger im rechten Licht. Knochenjob: Bohrstangen bergen.<br />

Bohrkerne: Schlüssel zum Landschaftsverständnis.<br />

zu Kühlzwecken ins Tiefland verkauft<br />

haben.<br />

nur SEltEn Sind Mauern so<br />

gut erhalten wie die Nordfassade<br />

von Zominthos. Auch eine Töpferwerkstätte<br />

und etliche Artefakte<br />

im Annex des großen Haupt-<br />

gebäudes wurden fast unversehrt<br />

gefunden – dank <strong>der</strong> Kooperation<br />

mit Geographen (s. nebenstehen<strong>der</strong><br />

Bericht) konnte nun geklärt<br />

werden, woher die Töpfer ihren<br />

Ton bezogen, und dass sie zur<br />

Wasserversorgung wohl Kanäle<br />

anlegten. Auch mit an<strong>der</strong>en Naturwissenschaften<br />

arbeiten Archäologen<br />

wie Panagiotopoulos<br />

inzwischen enger zusammen:<br />

„Wir lernen viel aus Chemie und<br />

Physik – und können selbst wertvolle<br />

Methoden an Fächer wie die<br />

Kriminalistik weitergeben.“<br />

nur So könnE aus einer Ansammlung<br />

von Artefakten das<br />

entstehen, woraus sich das viel<br />

versprechende Konzept <strong>der</strong> „ar-<br />

War Zominthos eine Sommersiedlung<br />

o<strong>der</strong> herrschte in <strong>der</strong><br />

Bronzezeit wärmeres Klima?<br />

chäologischen Landschaft“ entwickelt<br />

hat. Die will er auch interessierten<br />

Laien zugänglich machen:<br />

Schon jetzt werden Gäste durch<br />

die Grabung geführt, ein Dokumentarfilm<br />

und eine Bildausstellung<br />

sind geplant. „Beson<strong>der</strong>s für<br />

deutsche Touristen ist Zominthos<br />

interessant – es ist die erste deutsche<br />

Grabung seit dem zweiten<br />

Weltkrieg.“ Damals hatten die Nazis<br />

hier etliche Dörfer zerstört.<br />

mehr über Geoarchäologie und Kreta auf <strong>der</strong> nächsten Seite<br />

Zominthos<br />

>> 7<br />

diE minoiSchEn VillEn fern<br />

<strong>der</strong> städtischen Zentren kontrollierten<br />

fruchtbares Land o<strong>der</strong><br />

Transitstraßen. Doch wer kontrollierte<br />

die Villen? Die Forscher<br />

sind uneins: Waren es Subzentren<br />

<strong>der</strong> großen Paläste? O<strong>der</strong> herrschten<br />

hier unabhängige Potentaten?<br />

Nur Knossos käme als übergeordnetes<br />

Zentrum in Frage. Doch<br />

wurde von hier aus wirklich die<br />

Region <strong>der</strong> wilden Schäfer am<br />

Psiloritis und auf dem Hochplateau<br />

von Anogia kontrolliert? Die<br />

damaligen Herrscher hätten dann<br />

geschafft, woran Römer und Byzantiner,<br />

Venezianer, Türken,<br />

Deutsche und manchmal sogar <strong>der</strong><br />

mo<strong>der</strong>ne griechische Staat scheiterten:<br />

Sie hätten das Hirtenvolk,<br />

dessen Mitglie<strong>der</strong> zu den unnachgiebigsten<br />

und stolzesten ganz<br />

Kretas zählen, wirtschaftlich und<br />

politisch gebändigt.<br />

°<br />

10-2007 | COLUMBUS


8 >><br />

Eine archäologische Land-<br />

schaft durch die geographi-<br />

sche Brille<br />

H e i d e l b e r g e r G e o g r a p h C h r i s t o p h S i a r t f o r s c h t a u f K r e t a - I n H e i d e l b e r g<br />

kann man bald „Geo-Archäologie“ studieren<br />

. Text: Niklas Schenck<br />

Von Archäologie versteht<br />

Christoph Siart nicht<br />

mehr, als ein interessierter<br />

Normalbürger, <strong>der</strong> ein paar<br />

Reiseführer verschlungen und<br />

ausgewählte Fachbücher gelesen<br />

hat. Dennoch ist Siart bei <strong>der</strong><br />

Ausgrabung des <strong>Heidelberg</strong>er Archäologen<br />

Diamantis Panagiotopoulos<br />

in Zominthos stets ein gern<br />

gesehener Gast. Denn sein Diplom<br />

bekam <strong>der</strong> Geograph für eine<br />

computergestützte Visualisierung<br />

<strong>der</strong> Landschaft um Zominthos<br />

und dafür, dass er ihre Entwicklung<br />

beschreibt, beson<strong>der</strong>s seit die<br />

Minoer vor über 3600 Jahren hier<br />

siedelten.<br />

dEn archäologEn EröFFnE-<br />

tEn Siarts Ergebnisse eine neue<br />

Welt, war doch die Landschaft für<br />

sie kaum mehr als <strong>der</strong> unscharfe<br />

Hintergrund menschlicher Kul-<br />

turentwicklung, auf dem sie nur<br />

wenige Spuren lesen konnten.<br />

Das hat sich geän<strong>der</strong>t, sagt Siart:<br />

„Ich konnte ihnen meine geographische<br />

Brille aufsetzen – plötzlich<br />

war dieser Hintergrund viel<br />

schärfer umrissen.“<br />

waS chriStoPh Siart beim<br />

Gang über das Grabungsgelände<br />

so lapidar beschreibt, ist eine<br />

Zusammenarbeit zwischen zwei<br />

(v.l.n.r.): 3-D-Visualisierung aus digitalem Höhenmodell mit Quickbird-Satellitenszene. Durch die Geographenbrille:<br />

Archäologische Stätte in <strong>der</strong> Landschaft<br />

COLUMBUS | 10-2007<br />

Geoarchäologie


(v.l.n.r.) Zeugen <strong>der</strong> Landschaftsgeschichte: Bodenprofile geben Aufschluss. Geographische<br />

Erleuchtung? Gelände-„Arbeit“ auf Kreta. Die Sillouette des Forschers.<br />

Fächern, die sich bewährt hat. An<br />

<strong>der</strong> <strong>Universität</strong> <strong>Heidelberg</strong> soll sie<br />

schon bald in einen Masterstudiengang<br />

„Geoarchäologie“ münden.<br />

Prominenter Fürsprecher dieses<br />

Studienganges ist <strong>der</strong> zukünftige<br />

Rektor Bernhard Eitel. In Kreta,<br />

in <strong>der</strong> Slowakei, im antiken Olympia<br />

und rund um die Geoglyphen<br />

von Nazca in Peru arbeiten er und<br />

seine Kollegen – und auch direkt<br />

vor <strong>der</strong> eigenen Haustür: Bei Sinsheim-Dühren<br />

im Bereich einer<br />

keltischen Vierecksschanze und<br />

in Schifferstadt dort, wo einst ein<br />

goldener Hut aus <strong>der</strong> Bronzezeit<br />

gefunden wurde.<br />

mEiSt trägt diE Zusammenarbeit<br />

Früchte für beide Seiten:<br />

In Schifferstadt kam es zu einer<br />

Lehrgrabung, nachdem die geoelektrischen<br />

Untergrundbil<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> Geographen Siedlungsspuren<br />

belegten. Auch bei Anträgen auf<br />

Forschungsgel<strong>der</strong> macht sich <strong>der</strong><br />

Querbezug von <strong>der</strong> Umwelt zum<br />

Menschen bezahlt, und Christoph<br />

Siart betont: „Viele Phänomene in<br />

<strong>der</strong> Landschaft versteht man erst<br />

vor dem archäologischen Hintergrund.“<br />

wiE konntEn diE Minoer so<br />

hoch im Gebirge Kretas siedeln?<br />

Wie konnten die Minoer so hoch<br />

im Gebirge Kretas siedeln?<br />

Verschwanden sie tatsächlich<br />

„nur“ wegen eines Erdbebens, wie<br />

die Archäologen annehmen? Und<br />

wo könnten weitere Fundstätten<br />

liegen? Anhand hochauflösen<strong>der</strong><br />

Satellitenbil<strong>der</strong> wertete Siart die<br />

Landschaft aus und speiste zahllose<br />

Parameter in ein geographisches<br />

Informationssystem (GIS).<br />

Er ließ seine Computerprogramme<br />

berechnen, auf welchen Wegen<br />

die Minoer <strong>der</strong> Bronzezeit verkehrten.<br />

Und er ermittelte Orte,<br />

Geoarchäologie<br />

>> 9<br />

an denen sich weitere Grabungen<br />

lohnen könnten – immer dort, wo<br />

sich die Umweltparameter günstig<br />

überschnitten. Das Ergebnis ist<br />

eine Karte möglicher Siedlungsplätze,<br />

die je<strong>der</strong> versteht – und<br />

die ihre Relevanz gleich selbst erwiesen<br />

hat, wie Panagiotopoulos<br />

erläutert: „Einige <strong>der</strong> errechneten<br />

Siedlungsplätze waren schon archäologisch<br />

dokumentiert, ohne<br />

dass Christoph Siart davon gewusst<br />

hätte.“<br />

Siart will wiSSEn, wie sich<br />

die Landschaft mit <strong>der</strong> Zeit verän<strong>der</strong>t<br />

hat. Er deutet auf eine Reihe<br />

ovaler Löcher im Kalk: „Die<br />

entstehen durch Lösungsvorgänge<br />

an Baumwurzeln – hier lag<br />

mal eine Bodenschicht drauf, die<br />

über einen Meter mächtig war.“<br />

Abgespültes Bodenmaterial also,<br />

das sich in <strong>der</strong> Polje angesammelt<br />

hat, dem flachen Tal rund um den<br />

Hügel von Zominthos. Dass <strong>der</strong><br />

Boden einst, vor den massiven<br />

Rodungen, noch an den Hängen<br />

lag, das ist die „Ground Truth“<br />

10-2007 | COLUMBUS


10 >><br />

<strong>der</strong> Geograhen: Das Wissen aus<br />

<strong>der</strong> Geländearbeit, ohne das man<br />

auch aus den besten Satellitenbil<strong>der</strong>n<br />

keine eindeutigen Aussagen<br />

ableiten kann.<br />

Für SEinE doktorarbEit ist<br />

Siart diesmal gleich mit acht Geographen<br />

angerückt, um Bohrkerne<br />

aus den Sedimentfüllungen <strong>der</strong><br />

Karstdepression zu ziehen. Mit<br />

elektrischen Wi<strong>der</strong>standsmessungen<br />

und Seismik – künstliche<br />

Schallwellen, die durch Hammer-<br />

Fre<strong>der</strong>ik Gerst beim<br />

Bohren: Nur Fliegen<br />

ist schöner<br />

Eberstädter Tropfsteinhöhle<br />

. Text: Natascha Schnei<strong>der</strong><br />

COLUMBUS | 10-2007<br />

Geoarchäologie<br />

Ahs und „Ohs“ haben wohl die<br />

ersten vorsichtigen Begehungen<br />

<strong>der</strong> Höhle, die im Dezember<br />

1971 bei einer Sprengung zufällig<br />

freigelegt worden war, begleitet.<br />

Schnell war klar, dass ein Besuch <strong>der</strong><br />

schläge erzeugt werden – suchten<br />

sie zunächst die besten „Archive“<br />

mit kompletten Sedimentfolgen.<br />

Welche Erkenntnis erhofft sich<br />

Siart von den Bohrungen? „Je<strong>der</strong><br />

kennt die Eiskerne aus <strong>der</strong> Antarktis,<br />

die Zeugnis über das globale<br />

Klima ablegen. Unsere Bodenproben<br />

dienen dem gleichen<br />

Zweck – aber für die lokale Landschaftsgeschichte“.<br />

Wann wurde<br />

Staub aus <strong>der</strong> Sahara abgelagert<br />

und wann dominierte <strong>der</strong> Abtrag<br />

von den Hängen? Wie verän<strong>der</strong>-<br />

ten sich jeweils die Vorzeichen<br />

für menschliche Nutzung, und vor<br />

allem: Wann floss hier Wasser an<br />

<strong>der</strong> Oberfläche, für das Kanäle<br />

nötig waren?<br />

man dürFE nicht davon ausgehen,<br />

sagt Siart, dass die Landschaft<br />

immer <strong>der</strong> heutigen geglichen<br />

habe, mit ihrem fast nackten<br />

Kalkstein und den wenigen Bäumen.<br />

Manche Wissenschaftler<br />

meinen gar, hier habe einst dichter<br />

Wald gestanden. Die Spuren<br />

<strong>der</strong> Landschaftsentwicklung im<br />

Bohrkern werden die Forscher<br />

mithilfe von Quarz- und Feldspatmineralen<br />

datieren. Zusätzliche<br />

Altersinformation tragen auch<br />

Tonscherben, Holzstücke o<strong>der</strong><br />

vulkanische Aschen, die Siart am<br />

liebsten wären: „Der berühmte<br />

Vulkanausbruch von Santorin in<br />

unserem Bohrkern, das wäre wie<br />

ein Sechser im Lotto.“<br />

°<br />

Höhle, die atemberaubende Naturschönheiten birgt,<br />

für jeden Besucher unvergesslich sein wird. Bereits<br />

ein Jahr nach ihrer Entdeckung wurde die Eberstadter<br />

Tropfsteinhöhle als flächenhaftes Naturdenkmal<br />

(FND) ausgewiesen. Bereits zwei Jahre später<br />

wurde die Höhle für die Öffentlichkeit freigegeben.


diE circa zwEi Millionen Jahre alte<br />

Höhle, die die einzige Schauhöhle im unteren<br />

Muschelkalk Süddeutschlands ist, ist<br />

bequem begehbar. Auf <strong>der</strong> einstündigen,<br />

geführten Tour muss <strong>der</strong> Besucher auf dem<br />

600m langen Rundweg keine einzige Stufe<br />

überwinden. Bestaunt werden können in <strong>der</strong><br />

2-7m breiten und 2,5-8m hohen Höhle unter<br />

an<strong>der</strong>em Stalagmiten und Stalaktiten – Resultate<br />

eines Jahrtausende andauernden Prozesses.<br />

w E r lu S t u n d Zeit hat, kann den Besuch <strong>der</strong> Tropfsteinhöhle<br />

mit mehreren Ausflügen im UNESCO<br />

Geopark Bergstrasse-Odenwald verbinden. So wie<br />

Buchen, das eines <strong>der</strong> insgesamt 5 Eingangstore zum<br />

Geopark darstellt, sind alle wichtigen Zugangspunkte<br />

mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen.<br />

So blEibt am Ende eines Besuchertages die Höhle<br />

still und dunkel zurück, und nur das ein- o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e<br />

„ah“ und „oh“ klingt in den verwinkelten Höhlengängen<br />

noch eine Weile nach.<br />

°<br />

Öffnungszeiten:<br />

Vom 01.03. - 31.10. täglich von 10.00 - 16.00 Uhr<br />

Führungsbeginn in <strong>der</strong> Regel zur vollen Stunde<br />

letzte Führung um 16 Uhr<br />

In den Monaten März, April, September und<br />

Oktober ist Montags Ruhetag<br />

Vom 01.11. - 28.02. Sa/So und diverse Feiertage<br />

13.00 - 16.00 Uhr<br />

Eintrittspreise :<br />

Erwachsene 3,50 Euro<br />

Gruppen ab 20 Erwachsenen je 3,00 Euro<br />

Kin<strong>der</strong> 3 - 6 Jahre 2,00 Euro<br />

Kin<strong>der</strong> und Jugendliche 7 - 15 Jahre 2,50 Euro<br />

Schwerbeschädigte 2,50 Euro<br />

Ebertädter Tropfsteinhöhle<br />

Wie Gold: Tropfsteine in <strong>der</strong> Eberstädter Tropfsteinhöhle.<br />

Der Höhleneingang<br />

>> 11<br />

Muschelkalkwand bei Buchen-eberstadt<br />

(Quelle <strong>der</strong> Fotos: www.<br />

themenpark.iai.fzk.de)<br />

10-2007 | COLUMBUS


12 >><br />

Wutach-Schlucht<br />

Z w i s c h e n 1 8 0 M i l l i o n e n J a h r e n E r d g e s c h i c h t e l ä s s t e s s i c h b e s t e n s<br />

wan<strong>der</strong>n<br />

. Text und Fotos: Fabian Löw, Svea Frahseck<br />

Wutachschlucht- begebt euch auf die<br />

Reise in eine <strong>der</strong> letzten ursprünglich<br />

belassenen Wildfluss- o<strong>der</strong><br />

Wildwasserlandschaft Mitteleuropas.<br />

daS ältEStE naturSchutzgEbiEt Baden-<br />

Württembergs liegt in <strong>der</strong> Nähe von Freiburg im<br />

Herzen des Schwarzwaldes. Es ist ratsam, mit<br />

dem Auto dorthin zu fahren, denn die zwischen<br />

mehreren kleinen Dörfern gelegene Schlucht ist<br />

außer mit dem Auto kaum zu erreichen. Aber mal<br />

einen Tag lang dem Alltag zu entfliehen und mit<br />

Freunden, Familie o<strong>der</strong> Bekannten wan<strong>der</strong>n zu<br />

gehen, ist immer eine gute Idee. Die überwältigende<br />

Urlandschaft mit romantischen Schluchten<br />

und urwüchsigen Wäl<strong>der</strong>n zieht jedes Jahr Tausende<br />

von Besuchern in den Bann, und auch ihr<br />

werdet euch dem Zauber nicht entziehen können.<br />

diE wutach hat sich innerhalb von 20.000<br />

Jahren ein bis zu 200 m tiefes und ca. 50 km langes<br />

Tal in den Südschwarzwald erodiert. Erdgeschichtlich<br />

gesehen eine sehr kurze Zeitspanne,<br />

was sie damit zu einer sehr jungen Schlucht und<br />

zur jüngsten in Europa macht.<br />

diE wutach bEginnt ihren Lauf beim Feldsee<br />

(östlich vom Feldberg) als „Seebach“. Nach<br />

dem Titisee wird sie zur “Gutach”, bis sie sich<br />

östlich von Neustadt mit <strong>der</strong> Haslach und dem<br />

romantischen Rötenbach zur „Wutach“ vereinigt.<br />

Von hier wird es für euch botanisch und geologisch<br />

interessant, denn wenn ihr die Wutach<br />

COLUMBUS | 10-2007<br />

Wutachschlucht<br />

entlang wan<strong>der</strong>t, tretet ihr eine Reise durch fast<br />

180 Millionen Jahre Erdgeschichte auf etwa 30<br />

km Wan<strong>der</strong>strecke an (keine Sorge, es gibt auch<br />

kürzere Touren). Der Talboden, den <strong>der</strong> Fluss im<br />

Laufe <strong>der</strong> Zeit in das Kalkgestein gegraben hat,<br />

wird auf <strong>der</strong> Fließstrecke fast immer vom Fluss<br />

ausgefüllt, es finden sich einige Altwasser, Schotterstreifen<br />

und Auenwäl<strong>der</strong>, die bei Hochwasser<br />

überflutet werden. Der mäandrierende Fluss bildet<br />

steile Prallhänge, an denen <strong>der</strong> anstehende<br />

Kalkfelsen zu sehen ist sowie breite Ufergürtel<br />

mit reicher Vegetation. An den erodierten Prallhängen<br />

lässt sich die Struktur des Kalkgesteins<br />

sehr gut beobachten. Da das Kalkgestein von<br />

Klüften durchzogen ist, versickert das Wasser <strong>der</strong><br />

Wutach an einer Stelle und tritt einige Kilometer<br />

weiter flussabwärts an mehreren Karstquellen<br />

wie<strong>der</strong> aus.<br />

diE VEgEtation dEr Auennie<strong>der</strong>ung ist beson<strong>der</strong>s<br />

von dem hier sehr üppig wachsenden Roten<br />

Pestwurz gekennzeichnet, <strong>der</strong> im April zu blühen<br />

beginnt und dann sehr große Blätter entwickelt.<br />

Das ist allerdings nur eine <strong>der</strong> 1.200 hier vorkommenden<br />

Pflanzenarten; darunter Seltenheiten wie<br />

Hirschzunge, Felsennelke, Türkenbund, Mondviolen<br />

und im Herbst <strong>der</strong> Silbertaler. Wen das<br />

noch nicht beeindruckt, <strong>der</strong> freut sich vielleicht<br />

zu hören, dass hier über 200 Schmetterlingsarten<br />

leben, wie <strong>der</strong> sehr seltene Apollofalter. Hun<strong>der</strong>te<br />

Vogelarten können von einem wachsamen Ohr<br />

unterschieden werden. Unter an<strong>der</strong>em <strong>der</strong> Wespenbussard,<br />

<strong>der</strong> Gänsesäger und <strong>der</strong> Eisvogel.


ErEitS 1939 wurdE die Schlucht wegen ihrer<br />

landschaftsgeschichtlichen und geologischen<br />

Beson<strong>der</strong>heiten und ihrer artenreichen Tier- und<br />

Pflanzenwelt als Naturschutzgebiet ausgewiesen.<br />

Nur so war es möglich, die Schlucht als ökologisch<br />

intakten Naturraum, aber auch als Erholungsgebiet<br />

mit hohem Erlebniswert bis heute zu<br />

erhalten.<br />

bESondErS gEEignEt Für eine Wan<strong>der</strong>entdeckungstour<br />

sind <strong>der</strong> Frühling und <strong>der</strong> Herbst.<br />

Wutachschlucht<br />

>> 13<br />

Faszinierend ist gerade im Herbst die Laubfärbung,<br />

wenn Büsche und Bäume ihr farbiges Kleid<br />

anlegen. Im Sommer erlebt man in <strong>der</strong> tiefen<br />

Schlucht ein fast schon tropisch-feuchtes Klima.<br />

Also schnappt euch die Wan<strong>der</strong>schuhe und nette<br />

Mitmenschen und nutzt den goldenen Oktober<br />

für einen Ausflug in die Wutachschlucht und erlebt<br />

das soeben Geschil<strong>der</strong>te mit eigenen Augen.<br />

Ihr werdet nicht enttäuscht werden.<br />

°<br />

10-2007 | COLUMBUS


14 >><br />

Große<br />

ie große Exkursion in<br />

die Alpen war, um es<br />

vorwegzunehmen, ein<br />

voller Erfolg! Wir haben die Teilnehmer<br />

nach dieser Abenteurerreise<br />

... Studienreise ... nämlich<br />

getrennt voneinan<strong>der</strong> befragt und<br />

alle kamen zu diesem einstimmigen<br />

Ergebnis!<br />

diE gut gEPlantEn Tagesrouten<br />

führten, angefangen<br />

in Kempten,<br />

durchs Kleinwalsertal<br />

bis nach<br />

Exkursion<br />

Alpen 2007<br />

. Text und Fotos: Fabian Löw. Andreas Heckmann, Juliane Trieschmann<br />

D<br />

COLUMBUS | 10-2007<br />

Alpenexkursion<br />

Graubünden und<br />

weiter nach Pontresina<br />

im Engadin.<br />

Von<br />

dort


„ a n g e f a n g e n in Ke m p t e n , d u r c h s K l e i n w a l s e r t a l b i s n a c h G r a u b ü n d e n<br />

aus ging es nach Tirol, an Meran<br />

und Bozen vorbei, in die Dolomiten<br />

und bis nach Füssen. Deutschland,<br />

Schweiz, Österreich und<br />

Italien- in zwei Wochen: ein kom-<br />

Traurig aber wahr: die Gletcher<br />

befinden sich schon lange auf dem<br />

Rückzug<br />

paktes und abwechslungsreiches<br />

Programm. Wir waren in den 14<br />

Tagen jeden Tag auf den Beinen<br />

und sammelten neue, unvergessliche<br />

Eindrücke. Die Tagestouren<br />

starteten morgens um 8:30 und<br />

endeten meist gegen 16:00. Teil-<br />

weise meisterten wir weit mehr<br />

als 1000 Höhenmeter, die uns einiges<br />

abverlangten.<br />

übEr Stock und StEin bzw.<br />

Gletschereis führten uns die Pfade,<br />

die mit <strong>der</strong> zunehmenden Höhe<br />

immer abenteuerlicher wurden.<br />

Doch die faszinierende Ambiente<br />

<strong>der</strong> Alpen ließ alle Strapazen<br />

vergessen. Am Ende jeden Tages<br />

konnten alle auf die persönlich<br />

erbrachte Tagesleistung zurückblicken<br />

und nach einem flüssigen<br />

Betthupferl (Jaegertee) selig schlafen.<br />

Die Berghütten-Übernachtungen<br />

und die erwärmenden Abende<br />

beim gemeinsamen Abendessen<br />

waren <strong>der</strong> krönende Abschluss<br />

<strong>der</strong> nicht ganz unanstrengenden<br />

Wan<strong>der</strong>ungen. Nicht nur für die<br />

körperlichen son<strong>der</strong>n auch für die<br />

geistigen Momente wurde auf <strong>der</strong><br />

Exkursion ein umfangreiches Angebot<br />

zur Verfügung gestellt: gewaltiges<br />

Alpenpanorama.<br />

murEn, glEtSchEr, moränEn:<br />

sie alle waren kleine Lehrbücher<br />

zum anfassen- Geographie hautnah.<br />

Die glaziale Serie- wir haben<br />

sie nicht erlernt, son<strong>der</strong>n wir<br />

haben sie erwan<strong>der</strong>t. Nicht nur<br />

geographische, son<strong>der</strong>n auch geologische,<br />

klimatologische und pedologische<br />

Aspekte kamen zum<br />

Tragen. Beim Granit- und Sma-<br />

Farbenpracht: Regenbogen nach<br />

einem verregneten Aufstieg<br />

Alpenexkursion<br />

>> 15<br />

u n d w e i t e r n a c h Po n t r e s i n a i m E n g a d i n “<br />

ragdsuchen wurde zwar keiner<br />

reich, <strong>der</strong> eine o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e aber<br />

regelrecht stoned. Von <strong>der</strong> Siedlungsgeschichte<br />

bis hin zu dem<br />

Verständnis <strong>der</strong> Stoffkreisläufe<br />

und Alpenökosysteme wurden<br />

alle wichtige Themen behandelt,<br />

durch im Vorfeld ausgewählte studentische<br />

“Expertenduos” erklärt,<br />

gemeinsam erarbeitet o<strong>der</strong> durch<br />

Herrn Barth erläutert.<br />

nicht nur diE sehr gut gelaunte<br />

und motivierte Gruppe wan<strong>der</strong>n<strong>der</strong><br />

Studis, son<strong>der</strong>n auch Dr.<br />

Barth, motiviert, humorvoll sowie<br />

fachlich- und didaktisch absolut<br />

überzeugend, trugen zum Erfolg<br />

<strong>der</strong> großen Alpenexkursion bei.<br />

Gäbe es eine zweite, die Bewerber<br />

auf <strong>der</strong> Liste wären wahrscheinlich<br />

sie gleichen.<br />

°<br />

10-2007 | COLUMBUS


16 >><br />

Southampton<br />

. Text und Fotos: Adam Lessnik<br />

Englisch Lernen und Urlaub zusammen? Die Antwort heißt: JA, man kann !<br />

Als ich meine Zusage<br />

zur Teilnahme am<br />

„Language and Life“-<br />

Kurs in Südengland erhielt,<br />

fragte ich mich auch, ob man diese<br />

zwei Dinge verbinden könnte.<br />

Die Antwort heißt: JA, man kann!<br />

Vom 26.08. biS zum 15.09.2007<br />

konnte ich also am Sprachkurs<br />

Englisch für Fortgeschrittene am<br />

Southampton English Language<br />

Centre teilnehmen. Eines vorweg:<br />

Den Sprachkurs kann ich allen<br />

England-Interessierten beson<strong>der</strong>s<br />

ans Herz legen. Mein Aufenthalt<br />

in Southampton war mehr als ein<br />

gewöhnlicher Sprachkurs. Viel-<br />

COLUMBUS | 10-2007<br />

Sprachkurs Südengland<br />

mehr war es eine Mischung aus<br />

„Englisch ganz an<strong>der</strong>s erlernen“,<br />

Natur und Kultur erleben, Einblicke<br />

in den englischen Alltag bekommen<br />

sowie Spaß und Urlaub<br />

zusammen.<br />

diE koStEn Für den dreiwöchigen<br />

Sprachkurs sind nicht ganz<br />

niedrig. Sie belaufen sich <strong>der</strong>zeit<br />

auf £795 (umgerechnet ca. 1150<br />

Euro). Zusätzlich sollte man neben<br />

den Flugkosten noch etwa 400<br />

Euro für den Aufenthalt einplanen,<br />

da die Lebenshaltungskosten in<br />

England um einiges höher sind als<br />

in Deutschland. In den Kurskosten<br />

sind zudem die Kosten für die Un-<br />

terkunft, diverse Ausflüge, zwei<br />

Mahlzeiten am Tag von Montag<br />

bis Freitag sowie alle Mahlzeiten<br />

an den Wochenenden enthalten.<br />

Ein groSSEr VortEil des<br />

Sprachkurses ist seine herausragende<br />

Organisation. Alles ist bestens<br />

durchstrukturiert, so dass<br />

man sich voll und ganz auf das<br />

Englischsprechen konzentrieren<br />

kann (Ich hab tatsächlich in den<br />

drei Wochen kein Wort Deutsch<br />

gesprochen!). Wenn ich nicht gerade<br />

in <strong>der</strong> Sprachschule Unterricht<br />

hatte o<strong>der</strong> an den diversen<br />

Ausflügen teilnahm, verbrachte<br />

ich meine Zeit in meiner host fa-


mily. Das Konzept<br />

mit <strong>der</strong> Unterbringung<br />

in ausgewähltenGastfamilien<br />

halte ich für<br />

sehr sinnvoll. In<br />

gemeinsamen Gesprächen<br />

erhält<br />

man zusätzlich<br />

wertvolle Einblicke<br />

in den englischen<br />

Alltag, die<br />

Politik, Wirtschaft<br />

und Kultur des<br />

Landes. An<strong>der</strong>erseits<br />

hat man selbst<br />

die Möglichkeit über sein Heimatland<br />

zu berichten und mit dem einen<br />

o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Vorurteil aufzuräumen.<br />

zu bEginn dES Sprachkurses<br />

wurden wir anhand eines Einstufungstests<br />

in drei Gruppen (mit je<br />

zehn Sprachschülern) eingeteilt.<br />

Ich fand mich in <strong>der</strong> Gruppe von<br />

Laurence wie<strong>der</strong>. Die an<strong>der</strong>en<br />

Gruppen leiteten Geoff und Nick.<br />

Dies beschränkte sich aber nur auf<br />

die morgendlichen Grammarstunden.<br />

Danach wechselten sich die<br />

Lehrer ab, so dass je<strong>der</strong> Lehrer<br />

jeden Schüler und an<strong>der</strong>es herum<br />

kennen lernen konnte. Je<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

drei Sprachlehrer ist sehr verschieden<br />

und hat seine spezifische Art<br />

<strong>der</strong> Wissensvermittlung. Die drei<br />

Lehrer können mittlerweile auf<br />

eine 30-jährige Lehrerfahrung zu-<br />

College-Leben in Oxford<br />

rückblicken und wissen genau, wo<br />

Deutsche ihre Probleme im Englischen<br />

haben. Nach <strong>der</strong> Grammarstunde<br />

folgte immer eine Stunde<br />

über Idioms, Phrasal Verbs, Vocabulary<br />

und Formulae, wobei<br />

sich die Lehrer hier jeden Tag<br />

abwechselten. Nach <strong>der</strong> täglichen<br />

Tea Break ging es wohlgenährt<br />

mit leckeren Biscuits provided by<br />

Emer, <strong>der</strong> netten Sekräterin <strong>der</strong><br />

Sprachschule, in die verschiedende<br />

Options, die man selbst je nach<br />

Interesse wählen konnte. Themen<br />

waren hier unter an<strong>der</strong>em Conversation,<br />

Pronunciation, Listening<br />

Comprehension, Translation, British<br />

Life & Institutions, Language<br />

Games und Aspects of Literature.<br />

zwEi biS drEi mal die Woche<br />

– manchmal sogar öfters – ging<br />

es dann entwe<strong>der</strong> mit Geoff in<br />

Sprachkurs Südengland<br />

>> 17<br />

die freie Natur<br />

o<strong>der</strong> mit Nick<br />

o<strong>der</strong> Laurence<br />

auf Kulturerkundung.<br />

Beson<strong>der</strong>s<br />

in Erinnerung<br />

geblieben sind<br />

mir die Ausflüge<br />

nach Oxford und<br />

Lulworth. Durch<br />

Nick erhielten wir<br />

einen umfassenden<br />

Einblick in<br />

das Studentenleben<br />

an <strong>der</strong> <strong>Universität</strong><br />

Oxford, das<br />

sich von Grund auf von unserem<br />

vertrauten System unterscheidet.<br />

Tradition und Disziplin spielen<br />

hierbei eine dominierende Rolle.<br />

Die <strong>Universität</strong> ist in sogenannte<br />

Colleges unterteilt, die man allerdings<br />

nicht mit unseren Fakultäten<br />

o<strong>der</strong> Instituten vergleichen kann.<br />

Vielmehr ist jedes College ein enger<br />

sozialer Verbund mit beson<strong>der</strong>en<br />

Regeln für seine Mitglie<strong>der</strong>,<br />

unabhängig von <strong>der</strong> Fachrichtung,<br />

die man studiert. So muss sich je<strong>der</strong><br />

Studierende zu Beginn seines<br />

Studiums entscheiden, in welchem<br />

College er seine drei bis vier Jahre<br />

Bachelor-Studium verbringen<br />

möchte. Zudem genießt je<strong>der</strong> Studierende<br />

eine umfassende individuelle<br />

Betreuung durch einen persönlichen<br />

Mentor o<strong>der</strong> Tutor, mit<br />

dem er o<strong>der</strong> sie sich einmal die<br />

Woche trifft.<br />

10-2007 | COLUMBUS


18 >><br />

„Atemberaubende Felsformationen, wun-<br />

<strong>der</strong>schöne Buchten und Strände“<br />

dEr auSFlug nach Lulworth<br />

offenbarte uns dagegen ganz an<strong>der</strong>e,<br />

vor allem wun<strong>der</strong>bare landschaftliche<br />

Einblicke und war für<br />

mich aufgrund meines Studiums<br />

<strong>der</strong> Geographie beson<strong>der</strong>s interessant.<br />

Atemberaubende Felsformationen,<br />

wun<strong>der</strong>schöne Buchten<br />

und Strände konnten wir dort<br />

bestaunen. Das Ganze hatte dann<br />

auch etwas von Urlaubs-Feeling.<br />

Zusätzlich kann ich jedem einen<br />

Abstecher zum Highcliff Castle,<br />

Shall Bay (beides sehr schöne<br />

Strände), nach Stonehenge & Salisbury<br />

sowie Winchester, <strong>der</strong> al-<br />

COLUMBUS | 10-2007<br />

Sprachkurs Südengland<br />

ten Hauptstadt Englands, empfehlen<br />

(Auch diese Ausflüge waren<br />

schon im Kurspreis enthalten).<br />

darübEr hinauS hattEn wir<br />

an den Wochenenden genug Spielraum<br />

eigene Ausflüge in die nähere<br />

Umgebung von Southampton zu<br />

unternehmen. So bin ich mit ein<br />

Internetadressen:<br />

paar Sprachschüler beispielsweise<br />

auf die berühmte Insel „Isle of<br />

Wight“ gefahren, während an<strong>der</strong>e<br />

einen Tagesausflug nach London<br />

machten. Wer Lust am Wan<strong>der</strong>n<br />

hat (wir sind etwa 20 km gewan<strong>der</strong>t!),<br />

kann ich den Trip zur Isle<br />

of Wight bestens empfehlen.<br />

in dEn abEndStundEn verbrachten<br />

wir unsere Zeit meist in<br />

diversen Pubs, im Theater o<strong>der</strong><br />

konnten uns interessante Lectures<br />

von Nick, z.B. über den Konflikt<br />

in Nordirland, anhören.<br />

allES in allEm waren das<br />

wun<strong>der</strong>bare drei Wochen, die mir<br />

eher wie zehn Tage o<strong>der</strong> kürzer<br />

vorkamen. Der Abschied von England<br />

war dann für die meisten von<br />

uns umso schwerer. Neben einem<br />

umfassenden Einblick in die englische<br />

Kultur konnte ich zudem<br />

viele neue Freunde gewinnen, mit<br />

denen ich auch nach dem Sprachkurs<br />

definitiv in Kontakt bleiben<br />

werde.<br />

°<br />

Weitere Informationen über die Sprachschule online unter: www.southamptonelc.com<br />

Günstige Flüge direkt nach Southampton online unter: www.flybe.com


[ loughborough ]<br />

Ein Erasmus-Jahr in Loughborough, England<br />

. Text und Fotos: Susanne Frick, Verena Lauer<br />

nkunft Bahnhof Lough-<br />

Aborough: Nach fast drei<br />

Stunden Zugfahrt erwartet<br />

uns ein klappriger gelber Bus mit<br />

<strong>der</strong> Tür auf <strong>der</strong> falschen Seite und<br />

einem Busfahrer den wir nicht verstehen<br />

um uns zum Campus zu bringen.<br />

Auf <strong>der</strong> holprigen und abenteuerlichen<br />

Fahrt zum Campus schießen<br />

uns wohl beiden die gleichen Gedanken<br />

durch den Kopf: Wo sind wir den<br />

hier gelandet!? Weit und breit nur<br />

kleine Backsteinhäuschen und kein<br />

Mensch auf <strong>der</strong> Straße. Als wir dann<br />

auf dem Campus ankommen, herrscht<br />

das Chaos. Bis jemand gefunden<br />

werden kann,<br />

<strong>der</strong> uns weiterhilft,<br />

sind<br />

noch drei weitereinternationale<br />

Studenten<br />

angekommen,<br />

die aber ebenso<br />

ratlos sind<br />

wie wir und<br />

<strong>der</strong>en Verständigungsprobleme<br />

unseren in<br />

nichts nachstehen.Schließlich<br />

werden wir<br />

zu einem doch<br />

etwas renovie-<br />

Loughborough<br />

>> 19<br />

rungsbedürftigen Wohnheim geführt in dem wir für<br />

die Zeit des Orientierungskurses wohnen werden.<br />

Nachdem wir dann feststellen, dass man sich hier<br />

eine Dusche mit zwanzig an<strong>der</strong>en internationalen<br />

Studenten teilen muss, wünschen wir uns fast wie<strong>der</strong><br />

nach Hause.<br />

zum glück habEn wir uns dann aber doch zum<br />

Bleiben entschieden, denn nach dem die erste Reisemüdigkeit<br />

und <strong>der</strong> Kulturschock überwunden waren,<br />

wurde es von Tag zu Tag besser. Noch am ersten Tag<br />

trafen wir viele nette internationale Studenten und<br />

zogen dann bald in unsere eigentlichen Wohnheim<br />

um. Dort lernten wir dann die Vorzüge des kostenlosen<br />

Telefonierens innerhalb des Campus kennen, und<br />

auch das Essen war hier wesentlich besser als in dem<br />

Wohnheim zuvor. Obwohl es lei<strong>der</strong><br />

wahr ist was man über das<br />

englische Essen sagt: nach dem<br />

typischen englischen Frühstück<br />

standen Frittiertes wie die obligatorischen<br />

Fish and Chips sowie<br />

dicke Soßen und opulente<br />

Desserts zweimal täglich auf<br />

dem Speiseplan. Zudem waren<br />

die Essenszeiten (Abendessen:<br />

17-18 Uhr!) etwas gewöhnungsbedürftig.<br />

nach und nach trudelten<br />

dann in <strong>der</strong> sogenannten<br />

Freshers-Week die ersten<br />

Englän<strong>der</strong> ein. Die Freshers-<br />

Week an sich ist aber schon<br />

10-2007 | COLUMBUS


20 >><br />

ein Erlebnis. Dabei geht es hauptsächlich<br />

ums Party machen und seine Mitbewohner kennenzulernen.<br />

Außerdem findet in dieser Woche noch die<br />

Freshers-Fair statt, auf <strong>der</strong> sich alle Sport- und Freizeitclubs<br />

<strong>der</strong> Students Union vorstellen. Die Students<br />

Union entspricht einer Mischung aus Fachschaft<br />

und Studentenwerk. In dem Gebäude <strong>der</strong> Students<br />

Union, welche die zweitgrößte in ganz England ist,<br />

sind viele Geschäfte unter an<strong>der</strong>em ein Buchladen<br />

untergebracht. Zudem befinden sich dort die Räume<br />

in denen fast täglich die Nacht zum Tage gemacht<br />

wird, u. a. mit <strong>der</strong> berühmt berüchtigten FND (Friday<br />

Night Disco) und Auftritten von Bands wie den<br />

Babyshambles, The Feeling, We are Scientists o<strong>der</strong><br />

den Vengaboys. Wobei hier die Vorliebe <strong>der</strong> Englän<strong>der</strong><br />

sich auch ohne anstehende Mottoparty zu verkleiden<br />

erwähnenswert ist. Ebenfalls sind hier die<br />

COLUMBUS | 10-2007<br />

Loughborough<br />

Accomodation]<br />

[Eingang <strong>der</strong> Hall of<br />

Büros <strong>der</strong> einzelnen Sport- und Freizeitclubs,<br />

auch das <strong>der</strong> ISA (International<br />

Students Association) untergebracht.<br />

Als Erasmus-Student ist man<br />

automatisch Mitglied <strong>der</strong> ISA und<br />

hat die Möglichkeit an zahlreichen<br />

Ausflügen z.B. nach Bath, Cambridge<br />

o<strong>der</strong> Edinburgh und sonstigen<br />

Veranstaltungen teilzunehmen.<br />

In <strong>der</strong> Students Union findet<br />

auch <strong>der</strong> alljährliche Winterball<br />

statt, <strong>der</strong> uns beiden jedoch etwas<br />

zu teuer war. Teuer ist übrigens so<br />

ziemlich alles was man in England<br />

macht und kauft.<br />

abEr nun zu Loughborough<br />

selbst: Loughborough liegt im<br />

Zentrum Großbritanniens zwischen<br />

Leicester und Nottingham<br />

und ist daher auch ein<br />

guter Ausgangspunkt für Ausflüge<br />

nach ganz England. Aber auch die Stadt an sich<br />

hat einiges zu bieten. Neben typisch englischen Pubs,<br />

Clubs und Cafes gibt es auch ein frisch renoviertes<br />

Kino sowie einen kleinen Stadtpark und die bei Studenten<br />

beson<strong>der</strong>s beliebte Statue des so genannten<br />

„Sockman“.<br />

waS diE uni betrifft gibt es einige Unterschiede<br />

zum deutschen System. Die Studenten sind teilweise<br />

erst 17 Jahre alt und somit um einiges jünger als wir.<br />

Das könnte auch <strong>der</strong> Grund dafür sein, dass es recht<br />

schwierig ist mit ihnen in Kontakt zu kommen. Auch<br />

ist es üblich Freundschaften eher mit den Leuten aus<br />

dem eigenen Wohnheim zu schließen. Durch das gemeinsame<br />

Essen und an<strong>der</strong>e gemeinsame Aktivitäten<br />

wie Sportwettkämpfe gegen an<strong>der</strong>e Wohnheime<br />

entsteht dort ein großer Zusammenhalt. In England


ist die Loughborough University nämlich<br />

vor allem als Sportuni bekannt. Deshalb<br />

kommt man auf dem Weg vom Wohnheim<br />

zur Bibliothek an unzähligen Sportanlagen<br />

vorbei. Trotzdem ist das Angebot an Sportaktivitäten<br />

für den Nicht-Sportstudenten<br />

mit dem Uni-Sport in <strong>Heidelberg</strong> nicht<br />

zu vergleichen. Um in einen Sportclub<br />

einzutreten, muss man eine Aufnahmegebühr<br />

zahlen. Zudem<br />

wird nur eine<br />

begrenzte Anzahl<br />

von neuen Mitglie<strong>der</strong>naufgenommen.<br />

[international students<br />

beim gemeinsamen ausflug]<br />

alS PoSitiV EmPFandEn wir jedoch, dass das Rechenzentrum<br />

das ganze Semester 24h geöffnet war<br />

wie auch die Bibliothek während den Prüfungswochen.<br />

Das bescherte uns einige nette Nächte beim<br />

‚Lernen’ in <strong>der</strong> Bibliothek. Auch wenn die einzelnen<br />

Institute über keine eigene Bibliothek verfügen und<br />

die Zentralbibliothek kleiner ist, als die in <strong>Heidelberg</strong>,<br />

sind sehr viele Fachzeitschriften als E-Journals<br />

verfügbar.<br />

Für intErnationalE StudEntEn werden kostenpflichtige<br />

Sprachkurse vor Semesterbeginn angeboten<br />

sowie kostenfreie während des Semesters. Außerdem<br />

kann man dort für 40 GBP pro akademischem<br />

Jahr an<strong>der</strong>e Sprachen erlernen. Es besteht zudem<br />

die Möglichkeit relativ preiswert das Cambridge-<br />

Sprachzertifikat zu erwerben und den dazugehörigen<br />

Vorbereitungskurs zu besuchen.<br />

da SuSannE übEr das Anglistische Seminar an<br />

<strong>der</strong> Loughborough University war, hat nur Verena<br />

Kurse am dortigen <strong>Geographischen</strong> Institut besucht.<br />

Die Atmosphäre am Department of Geography war<br />

Loughborough<br />

>> 21<br />

sehr angenehm, nicht zuletzt weil <strong>der</strong> Kontakt zu Sekretärinnen<br />

und Dozenten auf nette Art und Weise<br />

sehr direkt und persönlich war. Allerdings musste<br />

ich mich erst daran gewöhnen, dass sich alle mit<br />

dem Vornamen anreden und <strong>der</strong> Physio-Prof so für<br />

uns nur <strong>der</strong> John war. In Geographie habe ich ausschließlich<br />

Kurse des zweiten Studienjahres belegt.<br />

Obwohl ich den Eindruck hatte in den Vorlesungen<br />

auch am Anfang schon alles gut verstanden zu haben,<br />

kann ich rückblickend - nach <strong>der</strong> Durchsicht meiner<br />

Mitschriebe - sagen, dass es große Unterschiede<br />

zwischen denen <strong>der</strong> ersten Woche und denen <strong>der</strong><br />

letzten gibt. Vor allem in ESPL (Earth Surface Processes<br />

and Landforms)hatte ich zu Beginn teilweise<br />

Schwierigkeiten alles Wichtige mitzuschreiben, da<br />

<strong>der</strong> Dozent recht anspruchsvoll war und das Tempo<br />

hoch. Zwei meiner Kurse (ESPL und Globalization)<br />

waren Ganzjahreskurse in denen jeweils vier Dozenten<br />

ihre jeweilige Fachschwerpunkte unterrichteten.<br />

In ESPL waren das vor allem die physikalischen<br />

Grundlagen <strong>der</strong> glazialen, fluvialen und äolischen<br />

Prozesse, sowie <strong>der</strong> Küstengenese; in Globalization<br />

Wirtschaft und Politik. Auch wenn in Globalization<br />

10-2007 | COLUMBUS


22 >><br />

[mein kumpel robin<br />

hood und ich]<br />

Themen angesprochen wurden z.B.<br />

Fordismus, die ich schon aus <strong>Heidelberg</strong> kannte, hat<br />

dieser Kurs zusammen mit Global Migration mein<br />

Interesse an diesen Themenfel<strong>der</strong>n noch verstärkt.<br />

Für allE PhySiogEograPhiSch Interessierten<br />

kann ich auf jeden Fall den Limnology sowie den<br />

River Ecology Kurs empfehlen, beson<strong>der</strong>s weil diese<br />

beiden Schwerpunkte in <strong>Heidelberg</strong> weniger vertreten<br />

sind. Neben den wöchentlichen Vorlesungen wurden<br />

bei einem Eintagesausflug Proben gesammelt und<br />

später im Labor teilweise in Gruppenarbeit ausgewertet.<br />

Auch bei dem GIS and Remote Sensing Kurs<br />

habe ich viel gelernt. Pro Woche gab es jeweils eine<br />

COLUMBUS | 10-2007<br />

Loughborough<br />

Stunde Vorlesung und eine Stunde praktische<br />

Übung mit ArcMap 9. Dazu kam<br />

dann ein Abschlussprojekt, das in einer<br />

kleinen Gruppe erstellt werden musste.<br />

Generell waren als Prüfungsleistungen<br />

Multiple-Choice-Tests wie auch Klausuren<br />

in Aufsatzform zu schreiben und teilweise<br />

Übungsaufgaben und Hausarbeiten<br />

abzugeben. Seltsam war es allerdings mit<br />

Studenten aller Fächer zusammen in einer<br />

Turnhalle die Abschlussprüfungen zu<br />

schreiben.<br />

Für unS bEidE war das Jahr in Loughborough<br />

eine zwar teuere aber dennoch tolle<br />

Erfahrung. Abgesehen von den gewonnen<br />

Sprachkenntnissen war das Auslandsjahr für<br />

uns eine gute Möglichkeit sich weiterzuentwickeln<br />

und sich im Studium neu zu orientieren.<br />

Vor allem die vielen Freundschaften die<br />

wir dort geschlossen haben, werden uns noch<br />

lange an die Zeit dort erinnern. Falls ihr Fragen<br />

zu Loughborough habt, könnt ihr uns gerne<br />

je<strong>der</strong>zeit ansprechen.<br />

°


1.<br />

2.<br />

3.<br />

4.<br />

5.<br />

Herr <strong>der</strong> Bücher:<br />

Sven Welkert.<br />

Euro Vorteile auf einen Blick:<br />

Geld sparen<br />

Geld sparen beim Erwerb von<br />

Studienliteratur<br />

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<strong>der</strong> Firma Buchfix24 sind<br />

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Vertragsabschluss.<br />

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www.buchfix24.de<br />

Gebrauchte Schul- und Studienliteratur<br />

. Text: Sven Welkert<br />

Im Sommer dieses Jahres<br />

wurde eine Gebrauchtbuchbörse<br />

speziell für Schüler,<br />

Gymnasiasten und Studenten ins<br />

Leben gerufen.<br />

dEr initiator und Grün<strong>der</strong>,<br />

Sven Welkert, wurde auf die<br />

pfiffige Geschäftsidee aufmerksam,<br />

als er nach seinem Studium<br />

die bisher benötigte Fachbuchliteratur<br />

durchsah. Er stellte sich<br />

die Frage, was mache ich mit den<br />

gebrauchten und nicht mehr benötigten<br />

Studienbüchern?<br />

dabEi könntEn ViElE Studenten,<br />

sowie Studienanfänger<br />

an den <strong>Universität</strong>en, Hoch- und<br />

Fachhochschulen genau diese<br />

Fachbuchliteratur für ihr Studium<br />

gut nutzen.<br />

auS diESEm grund hat sich<br />

Buchfix24 die Aufgabe gestellt,<br />

Buchfix24<br />

>> 23<br />

eine Internet-Plattform für gebrauchte<br />

Schul- und Studienliteratur<br />

speziell für die Zielgruppe<br />

Schüler, Gymnasiasten und Studenten<br />

zu schaffen.<br />

Für ViElE StudEntEn bietet<br />

sich damit eine riesige finanzielle<br />

Entlastung, denn neue Studienliteratur<br />

ist teuer und reißt bei<br />

so manchem ein großes Loch in<br />

die Haushaltskasse:<br />

buchFix24 iSt EuEr Ansprechpartner<br />

bei gebrauchter<br />

Schul- und Studienliteratur.<br />

°<br />

10-2007 | COLUMBUS


24 >><br />

ZLB<br />

ZLB-<strong>Heidelberg</strong><br />

. Text: Natascha Schnei<strong>der</strong><br />

Du bist Lehramtsstudent?<br />

Dich plagen Fragen rund<br />

um die Lehrerausbildung<br />

an <strong>der</strong> <strong>Universität</strong> <strong>Heidelberg</strong>?<br />

Dann bist du in <strong>der</strong> <strong>Heidelberg</strong>er<br />

Geschäftsstelle des Zentrums<br />

für Lehrerbildung (ZLB) in <strong>der</strong><br />

Akademiestr. 3 genau richtig. Die<br />

Hauptaufgaben des ZLB unter<br />

Leitung von Dr. Erich Streitenberger<br />

liegen in <strong>der</strong> Koordination<br />

des Lehrangebots für Lehramtsstudierende<br />

und <strong>der</strong>en Beratung<br />

sowie die Durchführung von Informationsveranstaltungen<br />

zum<br />

gymnasialen Lehramtsstudium.<br />

Die erste Informationsveranstaltung<br />

des ZLB „Von <strong>der</strong> Schule in<br />

die Schule“ findet am Montag, den<br />

15. Oktober von 11 – 12.30 Uhr<br />

in <strong>der</strong> Aula <strong>der</strong> Neuen <strong>Universität</strong>,<br />

Grabengasse 3-5 statt. In dieser<br />

Veranstaltung werden Antworten<br />

auf Fragen wie „Was erwartet<br />

INFOS unter<br />

COLUMBUS | 10-2007<br />

http://www.uni-heidelberg.de/studium/kontakt/zlb/


mich als LehramtsstudentIn? Was<br />

ist das pädagogische Begleitstudium?<br />

Was das ethisch-philosophische<br />

Grundlagenstudium? Was ist<br />

eigentlich <strong>der</strong> so genannte Vorbereitungsdienst?<br />

gegeben. Natürlich<br />

gibt es auch für Lehramtsstudenten<br />

ein eigenes kommentiertes<br />

Vorlesungsverzeichnis. Erhältlich<br />

ist das auf 300 Exemplare begrenzte<br />

KVV für 1,50€ pro Exemplar<br />

an folgenden Stellen:<br />

•<br />

•<br />

•<br />

bibliothEk dES inStitutS<br />

für Bildungswissenschaft<br />

(IBW), Akademiestraße 3<br />

gESchäFtSStEllE dES zEn-<br />

trumS für Lehrerbildung<br />

(ZLB), Akademiestraße 3<br />

(Zimmer 237)<br />

FachSchaFtSbüro mathPhyS,<br />

im Neuenheimer<br />

Feld 305 (Raum 045)<br />

daS kVV kann auch per Post<br />

zugesendet werden. Nähere Informationen<br />

hierzu bitte <strong>der</strong> Website<br />

des ZLB entnehmen.<br />

Für allE, diE immer als Erste/r<br />

über Neuigkeiten aus dem ZLB<br />

informiert sein wollen, gilt: Lesezeichen<br />

auf das neue Weblog des<br />

Zentrums für Lehrerbildung legen!<br />

°<br />

WICHTIGE INFORMATIONEN<br />

Online-Anmeldung zum Schulpraxissemester 2008<br />

15.02.2008, 0.00 Uhr: Beginn <strong>der</strong> Frist für die Online-Anmeldungen<br />

zum Schulpraxissemester 2008/2009<br />

Infoveranstaltung zum Schulpraxissemester 2008 (31.01.2008,<br />

16 c.t.)<br />

31.01.2008, 16 Uhr c.t.: Informationsveranstaltung des Zentrums<br />

für Lehrerbildung zum Schulpraxissemester für Lehramtsstudierende<br />

(Hörsaal 4 <strong>der</strong> Neuen <strong>Universität</strong>)<br />

„Halbtagsjobber? Ergebnisse und Schlussfolgerungen aus <strong>der</strong><br />

Potsdamer Studie zur Lehrergesundheit“ Prof. Dr. Uwe Schaarschmidt<br />

(<strong>Universität</strong> Potsdam):<br />

Montag, 05.11.2007, 16 c.t.-18 Uhr, Aula <strong>der</strong> Neuen <strong>Universität</strong>,<br />

Grabengasse 3-5<br />

Anmeldung zur Wiss. Prüfung (Frühjahr 2008)<br />

01.10.-30.10.2007: Zeitraum für die Anmeldungen zur Wissenschaftlichen<br />

Prüfung für das Lehramt an Gymnasien zum Frühjahrstermin<br />

2008 (Meldeformulare auch im Zentrum für Lehrerbildung<br />

erhältlich)<br />

Quelle: ZLB <strong>Heidelberg</strong><br />

ZLB<br />

>> 25<br />

10-2007 | COLUMBUS


I<br />

26 >><br />

Liebe Leserinnen,<br />

Liebe Leser<br />

hr haltet zu Beginn des Wintersemesters 07/08<br />

die elfte Ausgabe des „Columbus“ in euren Händen!<br />

11 columbi bEdEutEn aber nicht nur 11 Ausgaben<br />

voller brandheißer Informationen über Hochschulpolitik,<br />

Auslandsaufenthalte, Praktika, neue Mitarbeiter<br />

am Institut, Stipendien und Abschlussarbeiten und<br />

vieles mehr. 11 Columbi stehen auch für viele Stunden<br />

redaktioneller Arbeit, heiße Diskussionen nicht<br />

nur während <strong>der</strong> Redaktionssitzungen, die ein o<strong>der</strong><br />

an<strong>der</strong>e schlaflose Nacht in <strong>der</strong> Endphase einer jeden<br />

Ausgabe und unendlich viel Freude bei <strong>der</strong> Arbeit im<br />

Team. Nach elf Ausgaben und einer Umbesetzung<br />

des Chefredakteurpostens ist die Zeit gekommen,<br />

Bilanz zu ziehen:<br />

„columbuS“ wurdE Von Ausgabe zu Ausgabe<br />

besser, und mit den zahlreichen Verbesserungen stieg<br />

auch rasch die Menge <strong>der</strong> begeisterten Leser - weltweit.<br />

Zu verdanken haben wir dies unter an<strong>der</strong>em<br />

Christina Preusker, <strong>der</strong> Mitbegrün<strong>der</strong>in des „Columbus“.<br />

Sie hat sich über viele Jahre hinweg für „Co-<br />

Nächste Redaktionssitzung:<br />

Dienstag, 23.10.2007 um 19 Uhr im Tutorenraum<br />

(R002, BST 48). Wir freuen uns auf alle, die uns<br />

unterstützen möchten. Erfahrungen müsst ihr<br />

nicht mitbringen, nur Freude an <strong>der</strong> Arbeit und<br />

einen Stift.<br />

COLUMBUS | 10-2007<br />

COLUMBUS 11<br />

lumbus“ eingesetzt und hat zum Ende des Sommersemesters<br />

ihre Stelle als Chefredakteurin abgegeben,<br />

um sich ganz auf ihre Diplomarbeit konzentrieren zu<br />

können. Vielen Dank, liebe Christina, für all deine<br />

Mühen und deine unendliche Geduld mit dem<br />

ganzen Redaktionsteam!<br />

doch „columbuS 11“ präsentiert sich nicht nur mit<br />

einem weinenden, son<strong>der</strong>n auch mit einem lachenden<br />

Auge. Ich bin stolz, euch als neue Chefredakteurin<br />

„Columbus“ in völlig neuem Design zu präsentieren.<br />

Fabian Löw hat hier ganze Arbeit geleistet!<br />

ich bEdankE mich an dieser Stelle bei allen, die<br />

mir noch kurzfristig Artikel zugesichert haben, denn<br />

das Redaktionsteam erleidet dieses Semester lei<strong>der</strong><br />

einen großen Schwund. Diplomarbeiten, Auslandssemester<br />

und Praktika lassen das Columbusteam<br />

kleiner werden. Gerade deshalb ist es wichtig, dass<br />

ihr, die ihr Lust habt, uns zu unterstützen, damit unsere<br />

Studienzeitung „Columbus“ noch besser wird,<br />

euch ein Herz fasst und bei uns vorbeischaut, denn<br />

„wir müssen was bewegen, sonst bewegt sich nichts.“<br />

(Söhne Mannheims)<br />

E u re C h e fre d a k te u ri n ,<br />

Natascha Schnei<strong>der</strong>


4.<br />

Neuigkeiten<br />

in aller Kürze<br />

1.<br />

2.<br />

. zusammengestellt von: Natascha Schnei<strong>der</strong><br />

C. Marxhausen<br />

Christiane Marxhausen verlässt Ende Oktober das Institut.<br />

Bachelorstudiengang, Erstsemesterleitfaden<br />

Mit dem Wintersemester 07/08 beginnen die ersten Bachelorstudierenden,<br />

die am 11./12. Oktober in <strong>der</strong> traditionelle<br />

Orientierungseinheit von ihrem Tutoren auf das Semester<br />

vorbereitet werden. Der frisch überarbeitete Erstsemesterleitfaden,<br />

aus Studiengebühren finanziert, wird ab Donnerstag,<br />

den 11. Oktober online auf den Seiten des <strong>Geographischen</strong><br />

<strong>Instituts</strong> allen Interessierten zur Verfügung gestellt.<br />

Das Redaktionsteam gratuliert, folgende Ehrung bekannt<br />

geben zu können:<br />

Sibylle Kraska ( Bild rechts, Mitte) erhielt am 22. April 2007 für<br />

ihre von Herrn Prof. Meusburger betreute Diplomarbeit zum<br />

Thema „Regionalisierung. Abgrenzung und Regional Governance<br />

<strong>der</strong> Europäischen Metropolregionen in Deutschland mit dem<br />

Fallbeispiel Rhein Neckar“ den „Klaus-O.-Fleck-Preis <strong>der</strong><br />

IHKRhein-Neckar.<br />

Foto: Photo Rin<strong>der</strong>spacher<br />

3.<br />

5.<br />

Neuigkeiten<br />

Vertretung von Prof.<br />

Eitel<br />

Professor Eitel ist zum<br />

Wintersemester 07/08 mit<br />

Sack und Pack in die<br />

Grabengasse 1 umgezogen<br />

und hat seinen neuen<br />

Arbeitsplatz im Rektorat<br />

eingeweiht. Professor<br />

Bubenzer übernimmt die<br />

sechsjährige Vertretung von<br />

Professor Eitel.<br />

VORMERKEN !!!<br />

>> 27<br />

10-2007 | COLUMBUS


28 >><br />

. Text: Hannah Deierling<br />

Fünf todesmutige Geografinnen<br />

waren wir, die wir uns am Samstag<br />

Nachmittag in <strong>der</strong> Berliner Straße<br />

einfanden. Die Fachschaft hielt uns<br />

zunächst mit einigen Kennenlernspielchen<br />

bei Laune. [...] Den Rest<br />

des Tages verbrachten zwei von uns<br />

nun als Frösche und drei als Wölfe.<br />

In einem Garten in Dossenheim<br />

wurden wir zunächst mit liebevoll<br />

gepackten Lunchpaketen versorgt,<br />

damit wir die gefährlichen Aufgaben,<br />

denen wir uns zu stellen hatten, mit<br />

vollem Magen erfolgreich meistern<br />

konnten.<br />

Unser Team musste als erstes bei<br />

einem Orientierungslauf mit <strong>der</strong> oft<br />

geäußerten Meinung, dass Geografen<br />

keinen Orientierungssinn<br />

hätten, aufräumen. Straßennahmen,<br />

eine Kirche, ein Steinbruch und <strong>der</strong><br />

Standort des Gartens mussten gefunden<br />

und teilweise in einen Stadtplan<br />

eingezeichnet werden. Zudem war<br />

aber auch Allgemeinbildung gefragt.<br />

Wer kennt sich schon so gut mit<br />

1.<br />

intern<br />

Neues Design<br />

Damit das Lesen noch mehr<br />

Spaß macht, wurde das alte<br />

Layout des COLUMBUS von<br />

Fabian komplett überarbeitet.<br />

Wir wünschen euch viel<br />

Freude beim Lesen.<br />

@<br />

COLUMBUS | 10-2007<br />

Die letzte Seite<br />

Neue e-mail<br />

Adresse<br />

G e o c a m p 2 0 0 6<br />

Baustilen aus, dass er Kirchenfenster<br />

mit komischen Schnörkeln eindeutig<br />

einem Stil zuordnen kann? Auch<br />

Walnussbäume sind nicht immer<br />

einfach zu erkennen, wie einige von<br />

uns feststellen mussten....<br />

[...] An <strong>der</strong> vegetationsgeographischen<br />

Station mussten wir vorgegebene<br />

Begriffe pantomimisch darstellen.<br />

„Veilchen“ war hierbei noch das<br />

kleinste Problem. Aber wie erklärt<br />

man „Wolfsmilchgewächs“, wenn<br />

man nicht einmal sicher ist, dass<br />

das Rateteam dieses Wort überhaupt<br />

kennt...<br />

Nach diesen Denkleistungen war<br />

nun Muskelkraft gefragt: es galt,<br />

einen Pürckhauer in den Boden zu<br />

hämmern, um eine Bodenprobe zu<br />

erhalten. Diese wurde dann von uns<br />

„fachkundig“ untersucht.<br />

[...]<br />

Vor dem Feierabendbier galt es<br />

noch, Indiaca zu spielen! Aber nicht<br />

irgendwie – bei jedem Schlag musste<br />

<strong>der</strong> Name eines berühmten Geogra-<br />

2.<br />

Mitarbeiter gesucht<br />

Wer beim COLUMBUS<br />

mitarbeiten will, ist je<strong>der</strong>zeit<br />

willkommen. Kommt doch<br />

einfach mal bei uns vorbei<br />

(Näheres Seite 26).<br />

Fragen, Anregungen, Kritik? Schreibt<br />

uns ein e-mail, wir haben eine neue<br />

Adresse:<br />

columbus@geog.uni-heidelberg.de<br />

fen genannt werden. [...]<br />

Zur Belohnung warteten am Abend<br />

Bier und Grillgut darauf, in unseren<br />

Mägen zu verschwinden. Danke<br />

liebe Fachschaft - Ihr habt Euch mal<br />

wie<strong>der</strong> selbst übertroffen!!!<br />

°<br />

hErauSgEbEr<br />

Columbus - Redaktionsteam<br />

Ruprecht-Karls-<strong>Universität</strong><br />

Geographisches Institut<br />

Berliner Str. 48<br />

69120 <strong>Heidelberg</strong><br />

Email:<br />

columbus@geog.uni-heidelberg.de<br />

Internet:<br />

www.geog.uni-heidelberg.de/direkt/columbus.<br />

html<br />

(Hier können auch die alten Ausgaben<br />

gelesen werden)<br />

chEFrEdaktion<br />

Natascha Schnei<strong>der</strong><br />

r E d a k t ion S t E a m<br />

Sebastian Buciak, Hans Curtius, Markus<br />

Forbriger, Kathrin Heinzmann, Katharina<br />

Köhler, Adam Lesnik, Fabian Löw,<br />

Constanze Lucht, Anne Marmann,<br />

Stephanie Pedlow, Christina Preusker,<br />

Martina Ries, Niklas Schenck, Claudia<br />

Wiese<br />

Für den Inhalt <strong>der</strong> Beiträge sind die<br />

Autoren/innen verantwortlich.<br />

l a y o u t und gEStaltung<br />

Fabian Löw<br />

FrEiE mitarbEitEr<br />

Susanne Frick, Hannah Deierling,<br />

Andreas Heckmann, Verena Lauer, Lena<br />

Schlichting, Juliane Triechmann, Sven<br />

Welkert<br />

r E d a k t ion S S c h l u S S<br />

09. Dezember 2007

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