Was Was erledige ich wo? - Sankt Leon-Rot
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Schon lange vor der ersten urkundl<strong>ich</strong>en Erwähnung war<br />
die Gemarkung der heutigen Gemeinde ein attraktiver<br />
Siedlungsplatz. Fundstücke in den „Weideplatzwiesen” am<br />
St. <strong>Leon</strong>er See und im Gewann „Rösselsberg” auf Gemarkung<br />
<strong>Rot</strong> sind stumme Zeugen aus der Jungsteinzeit. Die<br />
genannten Gebiete sind auch in der Bronzezeit bevorzugtes<br />
Siedlungsgebiet. In den folgenden Jahrhunderten der<br />
Hallstatt- und der La-Tène-Zeit halten s<strong>ich</strong> Menschen<br />
ebenfalls in diesem Gebiet auf.<br />
Von der militärischen Eroberung durch die Römer kündet<br />
ein Stein mit Inschrift. Dieser Weihestein wird 1811 in der<br />
Fundamentmauer der katholischen Pfarrkirche St. <strong>Leon</strong><br />
gefunden und anschließend geborgen. Heute ist er in der<br />
Großherzogl<strong>ich</strong>en Altertumssammlung in Karlsruhe zu<br />
sehen. Auf der gesamten Gemarkung scheinen römische<br />
Gutshöfe existiert zu haben. Darauf deuten Ausgrabungen<br />
westl<strong>ich</strong> von St. <strong>Leon</strong>, ein Gräberfeld im Gewann „Harres”,<br />
ein Mauerwerk im Gewann „Stegerfeld” und Scherben von<br />
Gebrauchs- und Luxuskeramik hin. Als <strong>wo</strong>hl bedeutendster<br />
römischer Fund gilt die Bronzestatuette des „Lar”, eines<br />
„Schutzgeistes” römischer Häuser.<br />
Weiteres ist aus jener Zeit n<strong>ich</strong>t bekannt. Den Römern<br />
folgen die Franken als Herrscher und mit ihnen wird das<br />
hiesige Gebiet christianisiert.<br />
Langsam tritt nun unsere Gemeinde aus dem Dunkel der<br />
Gesch<strong>ich</strong>te. Und ob<strong>wo</strong>hl St. <strong>Leon</strong> und <strong>Rot</strong> <strong>wo</strong>hl bis Ende<br />
2<br />
St. <strong>Leon</strong>-<strong>Rot</strong> gestern<br />
St. <strong>Leon</strong>-<strong>Rot</strong><br />
des 14. Jahrhunderts eine Gemeinde sind, soll die weitere<br />
Gesch<strong>ich</strong>te zunächst getrennt betrachtet werden.<br />
Bereits in der Zeit der Karolinger wird der Name des<br />
Kanonikerstiftes St. <strong>Leon</strong> 853 in einem Testament und 858<br />
in einer Schenkungsurkunde erwähnt. Inwieweit der Ort<br />
mit Ausnahme dieses bald wieder aufgegebenen Stiftes<br />
besiedelt war, ist n<strong>ich</strong>t bekannt. Erst ab 1157 ist das Bestehen<br />
einer Ortschaft gle<strong>ich</strong>en Namens in einer Kaufurkunde<br />
des Bischofs Günther von Speyer urkundl<strong>ich</strong> bezeugt.<br />
St. <strong>Leon</strong> untersteht ebenso wie <strong>Rot</strong> dem Bistum Speyer.<br />
Ab 1186 werden ortsansässige Adlige als Ministeriale und<br />
Lehnsleute des Bischofs erwähnt. Bis in das 14. Jahrhundert<br />
bilden St. <strong>Leon</strong> und <strong>Rot</strong> noch eine Einheit. Die Trennung<br />
ze<strong>ich</strong>net s<strong>ich</strong> ab, als 1397 für <strong>Rot</strong> ein eigener Schultheiß<br />
ernannt wird, und ist <strong>wo</strong>hl endgültig, als 1476 die <strong>Rot</strong>er<br />
Kirche zur Pfarrkirche erhoben wird. Bezeugt ist dies erst<br />
von 1582 an.<br />
1494 baut s<strong>ich</strong> die Gemeinde ihr erstes Rathaus. Um diese<br />
Zeit dürfte St. <strong>Leon</strong> etwa 300 Ein<strong>wo</strong>hner gezählt haben. 1530<br />
sind es 373 und 1644, vier Jahre vor Beendigung des Dreißigjährigen<br />
Krieges, leben in St. <strong>Leon</strong> nur noch 28 Bürger.<br />
In den folgenden Friedensjahren bis 1731 wächst die Bevölkerung<br />
in St. <strong>Leon</strong> auf 448 Ein<strong>wo</strong>hner. Die meisten von<br />
ihnen sind Leibeigene und bitterarm. Immer wieder versuchen<br />
einzelne Bürger s<strong>ich</strong> freizukaufen, um nach Ungarn