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Vortrag [PDF] - Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung

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Das Ausstellungs- und Dokumentationszentrum der <strong>Stiftung</strong> <strong>Flucht</strong>,<strong>Vertreibung</strong>, Versöhnung in BerlinRedebeitrag von Prof. Dr. Manfred Kittel auf der Tagung <strong>Flucht</strong>,<strong>Vertreibung</strong>, „ethnische Säuberung“. Eine Herausforderung fürMuseums- und Ausstellungsarbeit weltweit, 18. September 2010Meine sehr geehrten Damen, meine Herren,Zwanzig Minuten für ein Projekt, über das in Deutschland seit zehn Jahren gestrittenwird — nicht immer sine ira et studio. Manche Nachbarn erklären es damit, dassDeutschland nun einmal das Land sei, in dem gerade auch geschichtspolitischeDebatten mitunter so geführt werden, als ginge es um die letzten, die allerletztenDinge.In der Tat geht es zumindest um sehr wichtige, auch um sehr politische Fragen: Wiekann 65 Jahre nach <strong>Flucht</strong> und <strong>Vertreibung</strong> von 14 Millionen Deutschen am Ende desZweiten Weltkrieges dies in angemessener Form in einem Ausstellungs-, Informations-und Dokumentationszentrum in Berlin dargestellt werden? Und: WelchenPlatz werden <strong>Flucht</strong>, <strong>Vertreibung</strong> und Zwangsmigration im kollektiven Gedächtnisder Deutschen und der Europäer à la longue einnehmen?Bismarck hat einmal gesagt: Die Taten und die Untaten, die Liebe und der Haß,nach dreißig Jahren ist es Staub und Moder. Doch Bismarck hat sich geirrt. Nochheute, zwei mal dreißig Jahre danach, sind die im Zweiten Weltkrieg aufgerissenenGräben zwischen den Völkern des Kontinents nicht allenthalben ganz überbrückt.Und deshalb bleibt bis heute — und gerade nach der Osterweiterung der EuropäischenUnion — die Politik der Versöhnung eine Grundnotwendigkeit des europäischenEinigungsprozesses.


Seite 2Hier sieht die Bundesstiftung <strong>Flucht</strong>, <strong>Vertreibung</strong>, Versöhnung ihre Aufgabe. Unddie ganzen bisherigen Kontroversen um die <strong>Stiftung</strong> und zwischen einzelnen unterschiedlichdenkenden Mitgliedern ihrer Gremien sind vielleicht der beste Beweis fürihre Notwendigkeit. Klar ist aber auch, dass eine <strong>Stiftung</strong> unter solchen äußerenSpannungen einige Zeit braucht, um ihre inneren Fundamente zu gießen.So viel der Vorrede. Heute soll es um die Umsetzung des Themas in der geplantenDauerausstellung gehen. Um das Ausstellungskonzept der <strong>Stiftung</strong> selbst präsentierenzu können, kommt unsere Tagung vier Wochen zu früh. Denn die Konzeptionmuss laut <strong>Stiftung</strong>sgesetz zuerst dem <strong>Stiftung</strong>srat vorgestellt werden, der voraussichtlicham 25. Oktober das nächste Mal tagen wird, und anschließend im WissenschaftlichenBeraterkreis weiter diskutiert und entwickelt werden. Was ich Ihnenheute vorstelle, ist also nicht die Konzeption, sondern es sind einige der Grundüberlegungen,die die <strong>Stiftung</strong> hierzu erarbeitet hat.Noch zu Zeiten der Großen Koalition aus CDU/CSU und SPD hat die Bundesregierung2008 nach intensiven Debatten den Entschluss gefasst, in Berlin ein Ausstellungs-,Dokumentations- und Informationszentrum zur Erinnerung an <strong>Flucht</strong> und <strong>Vertreibung</strong>zu errichten. In diesem Beschluss werden die Aufgaben benannt, der die <strong>Stiftung</strong><strong>Flucht</strong>, <strong>Vertreibung</strong>, Versöhnung gerecht werden soll. Sie bilden die Leitliniender <strong>Stiftung</strong>sarbeit:• Die <strong>Stiftung</strong> wird „in der Kontinuität der Verständigungspolitik der BundesrepublikDeutschland seit ihren Anfängen“ und „im Geiste der Versöhnung“einen Beitrag leisten, an das „Unrecht der <strong>Vertreibung</strong>en zu erinnern und<strong>Vertreibung</strong> für immer zu ächten“.• Dabei werden „die historischen Voraussetzungen für <strong>Flucht</strong> und <strong>Vertreibung</strong>der deutschen Bevölkerung aus den historischen Ost- und Siedlungsgebietenwährend und nach dem Zweiten Weltkrieg vor dem Hintergrund der national-


Seite 3sozialistischen Expansions- und Vernichtungspolitik“ einen zentralen Bezugspunktbilden.• <strong>Flucht</strong> und <strong>Vertreibung</strong> der Deutschen bilden „einen Hauptakzent“ derAusstellung. Sie werden „in den Kontext europäischer <strong>Vertreibung</strong>en im 20.Jahrhundert“ eingebettet.<strong>Flucht</strong> und <strong>Vertreibung</strong> von Millionen Deutschen und der Verlust eines großen Teilsdes staatlichen Territoriums gehören zu den schwerwiegendsten Erfahrungen in derdeutschen Geschichte. Diese historische Zäsur muss, wie Karl Schlögel es einmalformuliert hat, „im nationalen Gedächtnis einen zentralen Platz einnehmen“. 1945gingen auch „seelische Landschaften“ unter, so Horst Bienek, ohne die das BildDeutschlands viele Jahrhunderte hindurch ebenso unvollständig gewesen wäre wieohne Oberbayern oder Mecklenburg. Die historischen deutschen Ostprovinzen sindinfolge der nationalsozialistischen Politik verloren. Doch nirgendwo stehe geschrieben,so Günter Grass, dass damit auch „die kulturelle Substanz dieser Provinzenund Städte in Vergessenheit geraten muss“. Die Geschichte von <strong>Flucht</strong> und <strong>Vertreibung</strong>sowie das Kulturerbe der betroffenen Gebiete sind Teil der nationalen Identitätund der gemeinsamen Erinnerungskultur Deutschlands.Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Flucht</strong>, <strong>Vertreibung</strong>, Versöhnung hat aber den Auftrag, nicht nur dasSchicksal der deutschen Vertriebenen in den Blick zu nehmen, sondern Opfer„ethnischer Säuberungen“ während des gesamten 20. Jahrhunderts. Um eine additiveGleichsetzung unterschiedlicher Fälle zu vermeiden, darf nicht nur ein allgemeinerÜberblick über die mehr als dreißig vertriebenen ethnischen Gruppen inEuropa vermittelt werden. Die Ausstellung wird vielmehr weitere „ethnische Säuberungen“ausführlich schildern, die exemplarischen Charakter haben. Hierzu gehörendie Schicksale der Griechen und Türken vor und nach dem Vertrag von Lausanne1923 ebenso wie die der vom nationalsozialistischen Deutschland vertriebenenPolen ab 1939. Aber auch die der finnischen Karelier 1944 oder der Vertriebenender Kriege im ehemaligen Jugoslawien während der 1990er Jahre. Dabei ist


Seite 4klar, dass die jeweiligen <strong>Vertreibung</strong>svorgänge in ganz unterschiedlichen politischenund ideologischen Kontexten mit je eigenen Ausprägungen von Gewalt standen.Die <strong>Vertreibung</strong> von über eineinhalb Millionen Polen seit September 1939durch das nationalsozialistische Deutschland war eben nicht nur eine ethnischmotivierte Zwangsmigration, sondern auch die brutale Umsetzung einer rassenideologischenBevölkerungspolitik, die die systematische Versklavung der polnischenBevölkerung sowie die Vernichtung der polnischen Eliten intendierte unddurchführte. Dies wird die Ausstellung herausarbeiten.Dennoch hat es gegen diesen europäischen Ansatz Bedenken gegeben. Wenn mandie <strong>Vertreibung</strong> der Deutschen in die Geschichte der Zwangsmigration in Europa im20. Jahrhundert einbette, so die Befürchtung, dann laufe dies darauf hinaus, diezahlenmäßig größte Gruppe der 14 Millionen deutschen Vertriebenen zum Hauptopferzu erklären. Ein Einwand, mit dem man sich ernsthaft auseinandersetzenmuss, der aber früher unter ganz anderen Vorzeichen vorgebracht wurde. Erinnernwir uns: Anfang der 1960er Jahre plante der renommierte Historiker TheodorSchieder eine mehrbändige Dokumentation der <strong>Vertreibung</strong> mit einem Voraussetzungsbandabzuschließen: Die <strong>Vertreibung</strong> der Deutschen sollte im historischenKontext „ethnischer Säuberungen“ seit dem 19. Jahrhundert verortet werden.Damals hieß es aus den Vertriebenenverbänden: So nicht. Das würde doch aussehenwie ein „Entschuldigungszettel“ für die <strong>Vertreibung</strong> der Deutschen.Der Fall zeigt, dass man eine europäische Betrachtungsweise von Zwangsmigrationaus ganz unterschiedlichen Perspektiven kritisieren kann. Insofern halte ich die Behauptungfür falsch, dass die europäische Perspektive zwangsläufig über den nationalsozialistischenKontext hinweg ginge, in dem die <strong>Vertreibung</strong> der Deutschen zusehen ist. Das Gegenteil ist der Fall. Der historische Kontext, insbesondere derzentrale Bezugspunkt Zweiter Weltkrieg, wird keineswegs „entsorgt“, wenn in derAusstellung außer der <strong>Vertreibung</strong> der Deutschen andere Schicksale wie die derArmenier oder der Kosovo-Albaner gezeigt werden. Dargestellt wird auch dieVernichtung der europäischen Juden, der Sinti und Roma und der polnischen Eliten.


Seite 5Eine Relativierung fände nur dann statt, wenn man diese Vorgänge und die ihnenzugrunde liegenden politischen und ideologischen Prämissen gleichsetzen würde,statt sie zu vergleichen. Die Ausstellung der <strong>Stiftung</strong> <strong>Flucht</strong>, <strong>Vertreibung</strong>, Versöhnungwird eben nicht gleichsetzen, sondern die fundamentalen Unterschiede zwischen„ethnischen Säuberungen“ und Genozid, zwischen den von den Alliiertengebilligten <strong>Vertreibung</strong>en am Ende des Zweiten Weltkrieges und dem vom nationalsozialistischenDeutschland geplanten und durchgeführten Holocaust zeigen.Die <strong>Vertreibung</strong> der Deutschen steht im unmittelbaren historischen Kontext desMenschheitsverbrechens des Holocaust und des rassenideologischen Vernichtungskrieges,mit dem die NS-Diktatur die Völker Mittel- und Osteuropas überzog. Nurvor diesem Hintergrund konnte sich in den mittel- und osteuropäischen Staaten dieÜberzeugung durchsetzen, nicht länger mit Deutschen in einem Staat zusammenlebenzu wollen. Die Bereitschaft der demokratischen Westmächte, der <strong>Vertreibung</strong>von Millionen Deutschen zuzustimmen, hatte zwar auch mit älteren Überzeugungenvon ethnischer Entflechtung als Konfliktlösungsmodell zu tun. Sie gründete aber vorallem in dem ungeheuren Zivilisationsbruch, dessen sich das nationalsozialistischeDeutschland schuldig gemacht hatte. Es ist wichtig, diesen Bezug zu betonen. Dasses vor allem im deutsch-polnischen Fall ohne Stalin nicht zur WestverschiebungPolens 1945 gekommen wäre, ist allerdings ebenfalls zu berücksichtigenDie historischen Kontexte werden in der Dauerausstellung sorgfältig differenziertwerden — in einer Weise, die keinen Zweifel aufkommen lässt, worin die Unterschiedezwischen <strong>Vertreibung</strong> und Vernichtung bestehen: „Ethnischer Säuberung“liegt die Absicht zugrunde, eine Bevölkerungsgruppe von einem bestimmten Gebietzu entfernen. Beim Genozid besteht dagegen die Absicht der Täter nicht nur in derEntfernung, sondern auch in der Ermordung möglichst aller Angehörigen einerGruppe. Dass auch „ethnische Säuberungen“ genozidale Folgen haben können —und dass sie auch dann schreckliches Leid und Unrecht bedeuten, wenn sie diesegenozidalen Folgen nicht haben — wird ebenfalls deutlich zu machen sein.


Seite 7• Der rassenideologische Eroberungs- und Vernichtungskrieg NS-Deutschlands:Die Zerstörung der Tschechoslowakei, der Überfall auf Polen, die Umsiedlungs-und <strong>Vertreibung</strong>svorgänge vor und nach dem Überfall auf dieSowjetunion, das Menschheitsverbrechen des Holocaust, die <strong>Flucht</strong> der deutschenZivilbevölkerung am Ende des Krieges• Die <strong>Vertreibung</strong> der Deutschen und weitere Zwangsmigrationen in Folge derterritorialen Neuordnung Mittel- und Osteuropas nach 1945 und damit dieSchaffung ethnisch homogener Nationalstaaten durch eine Politik ethnischerEntflechtung• Integrations- und Eingliederungsprozesse von Flüchtlingen und Vertriebenenin den beiden deutschen Teilstaaten, aber auch von Zwangsmigranten inweiteren europäischen Ländern, sowie die im Schatten des Kalten Kriegesbeginnenden Versöhnungsinitiativen• Nach 1989: Auf dem Weg zu einer europäischen Erinnerungskultur?Einen zweiten Zugang zum Thema sollen Fallstudien zu einzelnen Regionen undOrten bilden, die in den chronologischen Rundgang eingebettet werden. Nur so, amkonkreten Beispiel, können die Problemlagen, Konflikte oder auch Radikalisierungsphänomeneder jeweiligen Zeit in ihrer Komplexität vorgestellt werden. Die Fallstudienwerden gleichzeitig geographisch so ausgewählt, dass damit ein Kaleidoskopder historischen Landschaften Mittel-, Ost- und Südosteuropas entsteht. DieFallstudien können Konfliktfelder der politisch-historischen Auseinandersetzungaufgreifen, wie etwa den Streit um die staatliche Zugehörigkeit Oberschlesiensnach 1918, aber auch ein Gewaltverbrechen an Sudetendeutschen wie 1945 inPostelberg und den schwierigen Weg zu einer Erinnerungsstätte daran nachzeichnen.Bislang wenig bekannte Phänomene wie beispielsweise die Rolle der 1953gegründeten Planstadt Stalinstadt (ab 1961: Eisenhüttenstadt) als Anlaufstation für


Seite 8Vertriebene aus unterschiedlichen Gegenden der DDR, die hier die Chance einesNeubeginns suchten, bieten sich ebenfalls für eine eingehendere Darstellung an.Ziel der Fallstudien ist es jeweils, nicht nur das Ereignis selbst, sondern auch seinehistorischen Hintergründe zu schildern und gegebenenfalls seine spätere Deutungmit einzubeziehen.Eines dieser Fallbeispiele sei ausführlicher geschildert, um das Vorgehen und dasAnliegen zu verdeutlichen: Für das vierte Kapitel bietet sich etwa die Stadt Lodzwährend des Zweiten Weltkrieges als Exempel an. Sie wird während der nationalsozialistischenBesatzungsherrschaft zur Schaltstelle einer rassistisch motiviertenUmsiedlungs-, Deportations- und Vernichtungsmaschinerie: Nach der Annexionwurde in Lodz 1940 das einzige „reichsdeutsche“ Großghetto errichtet, in demnicht nur die Lodzer Juden ghettoisiert wurden, sondern das ab Oktober 1941 auchdas Ziel von Massendeportationen der jüdischen Bevölkerung aus Großstädten wieWien, Prag, Frankfurt am Main, Berlin und Hamburg war. Das Lodzer Ghetto dienteder nationalsozialistischen Vernichtungspolitik nicht nur als Arbeitsghetto für Judenund Sinti und Roma, sondern auch als Zwischenstation für Transporte in dieVernichtungslager Kulmhof und Auschwitz. Zur gleichen Zeit war Lodz die zentraleDurchgangsstation für ausgesiedelte „Volksdeutsche“ aus Bessarabien, der Bukowinaund dem Baltikum. Der dort ansässigen „Einwandererzentralstelle“ oblag die„rassische“ bzw. „erbbiologische“ Eignungsprüfung, die Einbürgerung und dieZuweisung des künftigen Ansiedlungsortes der „volksdeutschen“ Familien. In Lodzentstanden dazu Umsiedlerlager, in denen Zehntausende „Volksdeutsche“ auf einenBescheid für ihre Ansiedlung warteten. Voraussetzung dieser Ansiedlungsmaßnahmenwar die vorangegangene brutale <strong>Vertreibung</strong> von Teilen der polnischen Zivilbevölkerung,die von der ebenfalls in Lodz ansässigen „Umwandererzentralstelle“durchgeführt wurden.Anhand dieser knappen Aufzählung der in Lodz fast gleichzeitig stattfindenden Prozessewird der ursächliche Zusammenhang von NS-Ideologie, militärischer Aggression,bevölkerungspolitischen Maßnahmen und Vernichtung deutlich. Ob wir später


Seite 9tatsächlich die genannten und derzeit angedachten Fallbeispiele wählen werdenoder vielleicht andere, wird sich im Laufe der weiteren Arbeit an der Konzeptionder Ausstellung und dann natürlich auch bei der konkreten Recherche nach Exponatenergeben.Einen dritten Erzählmodus bildet die Ebene der persönlichen Erlebnisse und ihrerspäteren Verarbeitung. Hier wird vor allem die Perspektive der Opfer Berücksichtigungfinden, die nicht nur als Objekte staatlichen Handelns, sondern als Subjekte,als Individuen mit eigener Geschichte in der Ausstellung sichtbar werden sollen. Essoll also nicht nur um <strong>Vertreibung</strong>en gehen, sondern auch um Vertriebene. AusgewählteZeitzeugenberichte, die das ganze Spektrum der Gewaltgeschichte des 20.Jahrhunderts abbilden, sollen deshalb an geeigneten Stellen der Ausstellung inaudiovisueller Form zugänglich gemacht werden. Bei der Wahl ihrer Mittel wird dieAusstellung aber dennoch nicht auf klassische Objektgattungen wie dreidimensionaleExponate, Memorabilia und persönliche Zeugnisse, aber auch Fotografien,Dokumente oder andere Artefakte verzichten.Ziel der Ausstellung ist es, historische Abläufe und Zusammenhänge sichtbar zumachen, damit aufzuklären und Anteilnahme für das Schicksal aller von „ethnischenSäuberungen“ betroffenen Menschen zu erzielen. Durch das Infragestelleneinseitig nationaler Perspektiven möchte sie zugleich einen Beitrag zur Versöhnungleisten.Meine Damen und Herren, in Deutschland an Zwangsmigration zu erinnern, bleibteine besondere Herausforderung. Deshalb ist der öffentliche Diskurs über dieseAufgabe weiterhin dringend erforderlich. Ich lade Sie heute schon ein, sich auchnach der Veröffentlichung des Konzeptionsentwurfs Ende Oktober in diese Diskussioneinzubringen. Mit möglichst guten Argumenten und dem Ziel, eine demGeschehen und den Betroffenen gerecht werdende Ausstellung in der Mitte Berlinsentstehen zu lassen. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

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